Blätter

 

aus dem Garten Moryas

 

 

 

1924

 

 

 

[Der Ruf]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alle Rechte einschließlich des

Übersetzungsrechtes beim Autor

1923

 

 

 

 

Blätter aus dem Garten Moryas I

 

 

In das Neue Russland[1] sende Ich Meine erste Botschaft.

Du, der du einen Aschram gegeben hast[2],
Du, die du zwei Leben gegeben hast[3], -

verkündet.
Aufbauer und Kämpfer, festigt die Stufen.

Leser, wenn ihr noch nicht versteht –

wartet ab, lest noch einmal.

Das vom Schicksal Bestimmte ist nicht zufällig,

und die Blätter fallen zur rechten Zeit.
Der Winter – ist nur der Bote des Frühlings.

Alles wird eröffnet, alles ist erreichbar,

Ich umschließe euch mit dem Schild – bemüht euch.
Ich habe gesprochen.

 

 

[1.] London, März 24, 1920.

Ich bin – dein Heil.
Ich bin – dein Lächeln.
Ich bin – deine Freude.
Ich bin – deine Ruhe
Ich bin – deine Stärke.
Ich bin – deine Kühnheit.
Ich bin – dein Wissen.

 

 

Bewahrt den einen edlen Stein durch Güte im Leben.

AUM TAT SAT, AUM.[4]

Ich bin ihr, ihr seid Ich – Teilchen des göttlichen Ich.

Meine Kämpferschar, das Leben lärmt – seid vorsichtiger!
Gefahr! – Die Seele vernimmt ein Geräusch!

Die Last der Welt ist groß – eilt euch zu retten!
(…)[5]

Das Leben nährt die Seele.
Die Verwirklichung des reinen Ich.
Arbeite für das Leben und für das Bewusstsein der Reinheit.

Legt alle Vorurteile ab – denkt frei.

(…)

Zieht euch nicht vom Leben zurück,

beschreitet selbst den Höhenpfad.

 

(…)

Der Tempel ist für alle. Für alle ist der Eine.
Viele Welten bevölkern das Haus der Gottheit,

und überall schwebt der Heilige Geist.

 

(…)

 

 

1921

 

[2.] New York, Januar 1.
Finde das Glück des Lebens in schöpferischer Tätigkeit

und richte dein Auge in die Wüste[6].

Ich sehne mich nach der Liebe Christi

und bringe Christus Freude.

 

(…)

 

Besinnt euch auf das herrliche Geschenk

der Liebe zu dem Einen Gott

und versteht es, das herrliche Geschenk der Erleuchtung

über die künftige Einheit der Menschheit zu entfalten.

 

Die einzige Rettung besteht darin,

den Geist zum Licht der Wahrheit zu lenken.

Das herrliche Geschenk der Liebe lebt in der einen Vision,

die mutigen Seelen zuteilwird. (…)

 

Reine Kunst ist die glaubwürdige Botschaft

eines lichtstrahlenden Geistes.
Durch Kunst werdet ihr erleuchtet.

 

(…)

 

[3. 1921] Januar 2.
Wer sich mit irdischen Fragen quält,

wird über das Himmlische keine Antwort erhalten.

Das Schicksal kann Schläge von euch abwenden,

wenn ihr der Offenbarung Christi helft,

der sich für die Wahrheit geopfert hat.

 

[4. 1921] Januar 12.
Meine Freunde! Glück liegt darin,

der Rettung der menschlichen Seele zu dienen.

Legt alle Vorurteile ab und nutzt eure Kräfte,

um den Menschen geistig zu helfen.

Lenkt Hässliches zum Schönen.

Wie ein Baum seine Blätter erneuert,

so erblühen die Menschen auf dem Pfad des Guten.

 

[5. 1921] Januar 14.
Zum Heil lenkt eure Freunde.

Verheimlicht Unsere Botschaften nicht.
Folgt Unserer Eingebung[7] mit dem Herzen.

Arbeitet und erkennt das Licht.
Ich weise euch den Weg –

ihr versteht Unser Zeichen mit dem Herzen.

 

Wisset, die Lehrer offenbaren euch eine Lyra und,

einem Wunder gleich, beschert ihre Kraft das Geschenk,

Menschen zu fischen[8].

Versteht das euch gesandte Heil.
Um des einen Glückes willen fließen eure Tage.

Loyalität ist das Geschick derer,

die den glücklichen Pfad des Aufstiegs zu gehen wünschen.

Wer Unsere Forderungen genau erfüllt,

dessen Ohr legt sich an die Harmonie der Erscheinungen.

Indem Wir euch Glück bringen,

bauen Wir auf euer Streben zum Guten.

Die Wahrheit ist mit euch, versteht es, ihr den Weg zu bahnen.

So unermesslich, wie der Himmel ist, so groß ist eure Kraft!

 

(…)

 

[6. 1921] Februar 1.
Mein Atem ist Wagemut zur Schönheit.

Ein Geschenk, offenbart durch das Opfer des Kummers,

wird euch zu glücklichem Erfolg beim Suchen emporheben.

 

Wendet euch von einem toten Leben ab.
Liebt ein Leben, das von Gedanken[9] funkelt

und vom Glanz der Gottheit eingefasst ist.

Festigt euch im Wachstum der Macht eures Geistes.

Versteht es, euch stets

an die von Uns offenbarten Tore zu erinnern.

Der reine Atem Unseres Heils verleiht euch

lebendige Nahrung für die Erscheinungen des Lebens.

Möge der Tanz des Bösen sich vor dem Tempel neigen,

und das Feuer des Mutes wird euer Haus erhellen.

Wir senden dem das Licht, der lächelt über die Finsternis.
Schon steigt euer Geist auf –

die Kälte wird die Flamme des Herzens nicht ersticken.

 

Die Rechte Hand des Seins[10] verwirklicht sich

und erbaut die Morgenröte eines neuen Tages.

 

[7. 1921] Februar 4.
Warum den Weg des Schweigens wandeln?
Trinke im Leben aus dem Quell der Töne und der Farben,

das stärkt das Gehirn.

 

[8. 1921] Februar 6.
Man soll im Alltagsleben nicht verwegen sein – seid einfacher!

Meine Freunde, persönliche Angelegenheiten

sollen eure Aura nicht verfärben.

 

[9. 1921] Februar 20.
Weiche, Flammender!
Versperre nicht die Tore des Himmels![11]

 

Glückliche Leben hat er

aus dem Bewusstsein des Geistes erschaffen.

Schmälert nicht die Bedeutung dessen, was ihr nicht begreift!

Behütet das Zeichen, das euch gegeben wurde.

Ihr müsst auf das Erwachen

des neuen geistigen Bewusstseins warten.
(…)

Ich halte den An- und Abstieg der Kräfte

für notwendig und unvermeidlich.

Die Stimme der Weisheit

wird die Tore zum Unbekannten öffnen.

 

(10) Liebt einander – Zwietracht ist grauenvoll.

Wir zahlen teuer für Leichtsinn und Schwatzhaftigkeit.

 

(11) [10. 1921][12] Februar 22.
Warum wendest du dein Antlitz ab, Flammender?
Mein Anblick bereitet dir Schmerz,
deine Flügel sind noch nicht ausgebreitet.[13]

Werdet nicht hartherzig im Geist,

begreift das Große im Kleinen.

Wissen kommt nicht so bald, wenn der Geist beunruhigt ist.
Wir geben euch den Pfad.

 

Öffnet keine beliebigen Bücher.

Wenn ihr unter Menschenmassen seid,

tragt behutsam die euch verliehene Leuchte.

 

(12) [11. 1921] Februar 24.
Ein Gebet auf dem Pfad zu der verborgenen

und teuren geistigen Wohnstatt:

 

„Herr meines Geistes, lasse den Pilger nicht im Stich!
Der Guru eilt nicht,

mich in dem schrecklichen Unwetter zu beschützen.

Der Schmerz dringt bis auf den Grund des Herzens,
und der Schleier des Wirbelwindes

verbirgt das Licht Deines Antlitzes.
Mit Dir fürchte ich meine Unwissenheit nicht,
die Gespenster zeigen ihr Gesicht nicht.
Führe mich, Gesegneter, auf dem Pfad.
Berühre meine Augen, damit ich Deine Tore erkenne!“

 

(13) [12. 1921] März 1.
(…)

Die Tochter der Welt kann das Schicksal abwenden.

Die Neue Welt bricht an.

Die dargebrachten Opfer sind die Stufen des Aufstiegs.
Vertrauen wird dem Wachstum helfen,

wenn der Geist sich öffnet, um zu empfangen.

(…)

 

Wozu braucht ihr Masken, wenn ihr Weisheit habt?

 

Meine Freunde, bewältigt schneller die ersten Stufen

und gereinigt steigt auf zum Ruhm der Heimat;

und wenn Ich euch Gold, Geld, Blumen und Edelsteine biete,

weist sie ab.

 

(14) Indem wir den Speer des Lebens offenbaren,

atmen wir lächelnd den heilsamen Äther der Sonne ein.
Nimm deinen Speer bei Sonnenaufgang.
Und lenke die Rosse vom Morgen

in die Mittagsglut des Lebens.

 

Und Lilien werden auf Steinen sprießen.
Und öffne deine Zelle dem ersten Sonnenstrahl.
Und Vögel werden das Lob der Arbeit singen.

 

Lernt an den Zeichen des Lebens

die höhere Weisheit des Schöpfers.

 

[13. 1921] März 2.
Die Ausführenden der freiwilligen Mission

entfernen die Schminke vom Antlitz des Irdischen,

sie erkennen den Sinn des durchlaufenen Lebens.

(15) Stärkt das Bewusstsein

Unserer Gegenwart in eurem Leben.
Diese Macht ruft bei euren Taten herbei.

Freut euch, die ihr verstanden habt!
Lebt ein erfülltes Leben reich an Erfahrung.

In Zweifelsfällen klären Wir im Leben auf,

doch nehmt auch wahr.

In eurem Leben werden Wir Wunder offenbaren, erkennt sie.

Erachtet das Herz als euren höchsten Richter

und den Glauben als eure Macht.

Begnügt euch mit den genauen Hinweisen,

die eurem Geist zugeflüstert werden.

Ihr habt einen glücklichen Weg zu Mir gelenkt, Freunde.
Man soll lehren, in Meine Welt zu streben –

in die Welt des Geistigen Verstehens.

 

[14. 1921] März 31.
Ihr müsst in eurem Leben in Russland wahre Tempel

auf glücklichem, reinem Boden errichten.
Öffnet suchenden Herzen beharrlich die Tore.
Ich weiß, wann es notwendig ist, Neue Tore aufzuschließen.

 

(16) [15. 1921] April 8.
Lernt die höheren Offenbarungen erforschen,

die der Menschheit nützlich sind.

Das Bild des Menschen

wird durch die Energie der Menschheit geschaffen.

 

(17) [16. 1921] Mai 7.
Durch den Weg der Lehre, denke Ich,

werden die Offenbarungen des Lichts zu euch gelangen.
Lehren und Lieben sind Offenbarungen der Gnade Gottes.

 

(18) [17. 1921] Mai 8.
Denke einfacher und gehe den nähesten Weg,

doch steige durch den Glauben an die Gesegneten Wesen auf,

und du wirst nicht irren.

Ich komme euch zu Hilfe.

Ist es möglich, dass ihr blind seid?

Liebe das reine Bewusstsein der Macht, und du wirst siegen.

 

(19) [18. 1921] Mai 10.
Mühsam ist der Pfad in das Reich des Glaubens.

Richtet den Verstand auf die Schaffensfreude.

Um den Geist zu lenken,

muss man unnütze Gedanken vertreiben

und bereit sein zum Empfang der Wellen der Schwingungen,

die Wir senden.

 

(20) [19. 1921] Mai 14.
Reine Gedanken starker Geister

schaffen das Wesen der Erscheinungen des Lebens.

 

(21) [20. 1921] Mai 19.
Ein reines Gebet gelangt ans Ziel –

zu Füßen Christi erblüht es silbrig.
Mit reiner, blauer Flamme lodert das rufende Wort.
Und es erstrahlt der Kelch der Erhebung.

Herr, trockne unsere Tränen

und sieh auf die Flamme unseres Herzens!
„Durch Flammen will Ich eure Tränen trocknen

und den Tempel eures Herzens errichten.“

 

Legt die Alltagskleider ab:

Der Herrscher ist erschienen.

Er hat den Schatz des Kelches umgewandelt

und gibt das Gefäß entflammt zurück.

Flamme, behaupte dich, doppelsinnige,

behaupte dich, zweischneidige![14]

Tränen der Freude sind der Wein des Herren,

sie strahlen mit reiner Flamme.
Herz, vergieße den Wein der Tränen,

aber vertrockne nicht, mein Herz.
Womit soll ich den Kelch füllen, Herrscher?

 

(22) [21. 1921] Mai 22.
Liebt die Offenbarung von Harmonie.

 

[22. 1921] Mai 26.
Ich sandte das Glückszeichen Guptas[15].
Mein Wort ist glänzendes Kupfer.
Setze dich[16] – zu einem feinhörigen Ohr spricht der Mund.

 

(23) [23. 1921] Mai 27.
Ich bin – die Glut des Sandes.
Ich bin – die Flamme des Herzens.
Ich bin – die verschlingende Welle.
Ich bin – die wiederauferstandene Erde.

Freut euch, erfüllt von Erleuchtung.

 

(24) Bete zu Christus und verstehe es,

Freude an der Hinwendung zum Schöpfer zu finden.

Lerne, öffne die Tore der Erkenntnis

und festige dich im Verstehen des Göttlichen Planes.

(25) Reines Denken erhascht Unser Ohr.

 

[24. 1921] Mai 29.
Ihr erkennt vieles und könnt den Pfad der Reinheit beschreiten,

doch fürchtet Zorn und Zweifel.

Wenn ihr siegt – werdet ihr erleuchtet sein.
Wenn ihr unterliegt – wird ein Wirbelwind eure Seele verfinstern.

Freunde, seid unermüdlich nach Vollkommnung bestrebt.

Widersetzt euch nicht der Stimme des Geistes,

aber verschließt euch der weltlichen Stimme.

Wagt – Ich bin bei euch.

 

(26) Lehrt andere durch die offenbarten Werke,

ihr sollt aber anderen Handlungen der Unwissenheit

nicht vorwerfen.
Es gibt viele Finstere – man muss verzeihen.
Bei ihnen ist der Geist kaum bemerkbar.

Nichts wird euch schrecken,

und die versiegelten Tore erwarten euch.
Vertreibt Kleinmut – Ich bin der Schild der Kühnen.

 

(27) [25. 1921] Juni 2.
Ich lehre euch Meine Weisheit.
Ich bin keine Brücke aus Versprechungen,

sondern das Licht, das ruft!
Ich lehre Liebe.

 

[26. 1921] Juni 4.
Die Schüler sollen in der Liebe Christi das Glück erkennen.

 

(28) [27. 1921] Juni 7.
Liebe kann Welten schaffen.
Weisheit und Liebe sind bei Meinem Herren eins.

 

(29) [28. 1921] Juni 9.
Wasser wird nicht das Feuer löschen,

sondern die Erde reinigen.
Ströme von Blut können nicht weggewaschen werden.
Mit neuen Geißeln wird das Übel in der Welt beseitigt.

Ich lehre euch das Glück,

Ich weise euch den Weg

des Kampfes mit den Geschäftemachern dieser Welt.

Die Menschen sind in eine Sackgasse geraten,

doch Blitze werden ihren Weg erleuchten

und Donner die Schläfer wecken.

Berge sind eingestürzt,

Seen sind ausgetrocknet

und Fluten rissen Städte hinweg.

Hunger zeigte sein Gesicht,

doch der Geist der Menschheit schweigt.

Geht, lehrt und streckt die Hand zur Hilfe aus!

 

(30) [29. 1921] Juni 13.
Sucht das Glück – erhebt den Geist.

Glaube an sich selbst und Suche nach Wahrheit

schaffen Harmonie.

 

(31) [30. 1921] Juni 15.
Ich habe euch das Glück der Liebe zur Heimat der Welt offenbart.
Erkennt die Liebe zur Menschheit.

Ich glaube, Ich habe euch

zur Freude des Himmlischen Geistes geführt.
Entfernt euch nicht vom Pfad des Aufstiegs.

(32) Durch Freude reinigt den Pfad.

Versteht es, Schüler zu bleiben

und der Gereiztheit zu widerstehen.

Mein Schüler muss ein gütiges Auge haben.
Durch ein Vergrößerungsglas seht auf das Gute

Und das Unvollkommene verkleinert zehnfach,

sonst werdet ihr die alten bleiben.

 

(33) [31. 1921] Juni 17.
Liebt einander.

Ich sende euch reine Gedanken.

Ich stärke euren Wunsch, euch zu vervollkommnen.

Ich liebe es, diejenigen, die im Leben Unrecht haben,

durch Liebe zu heilen.

Ramakrischna[17] sagt:

„Liebe, das Übrige ergibt sich von selbst.“

 

Ich liebe es, mittels Erscheinungen zu lehren,

welche die Vielschichtigkeit des Lebens offenbaren.

 

(34) [32. 1921] Juni 21.
Ich stehe auf der Wacht für euer Glück.

Ich zeige die Macht der Finsternis denen, die sie besiegt haben.

Die Menschen nehmen ihr Glück nicht wahr.

Der flammende Bote brachte euch das Schwert der Tapferkeit.

Versteht die gesetzten Marksteine und wählt euren Pfad.
Es ist nötig, seinen eigenen Weg zu gehen.
Geht euren eigenen Weg.

 

(35) [33. 1921] Juni 22.
Indem ihr lodernde Herzen fischt,

bringt ihr Uns ein Geschenk.

Die Macht der Harmonie verkündet den Triumph

durch den reinen Geist.

Lehrt lächelnd, schafft feierlich und öffnet euer Ohr dem Lied.

 

Das Blut des Herzens bewahre Ich durch reine Liebe!

Herrscher, sende mir Selbstbeherrschung!

 

(36) [34. 1921] Juni 23.
Schüler dürfen nicht unbedacht urteilen.

Ich liebe die Erscheinung der Entflammung des Geistes,

stähle dich.

Der Geist wogt, das Nordlicht spielt, die Natur ist voller Leben

und der Herr offenbart Barmherzigkeit.

Ich denke, Ich gebe euch einen Schild,

der mächtig über euch strahlt.

 

Lies weniger, betrachte lieber.

 

(37) [35. 1921] Juni 25.
Liebt Mich – eure Kraft wächst durch Liebe.

Mein Schild ist die Liebe.
Mein Lächeln erleuchtet euch.

Schätzt die Zeichen des Heiligen Verkehrs[18].

 

(38) [36. 1921] Juni 26.
Durch Uns und durch euch wird eine geistige Kultur erbaut.
Die Wahrheit der Welt wird sich festigen.
Das Licht wird die Finsternis durchdringen – das bezeuge Ich.
Die Tore der Geistigen Welt sind geöffnet.

 

(39) [37. 1921] Juni 27.
Wir haben die Kraft, Hindernisse zu errichten

oder zu beseitigen.

Der Gedanke ist ein Blitz.

 

(40) [38. 1921] Juni 28.
Hütet euch zu vergessen, den Lehrer anzurufen.

Der Gesundheitszustand gewinnt die Oberhand über das Ewige.

Gekränktheit zu züchten, schafft einen jämmerlichen Garten.

 

Das Vermögen, den Sieg zu erringen, zeigt die Kraft des Geistes.

 

(41) [39. 1921] Juni 29.
Ich schmücke Eure Ohren mit dem Lied der Wahrheit.

Arbeitet ohne zu murren.

Ich schenkte euch die Wege des Geistes.

Ich liebe es, bei der Suche des Geistes den Lehrer zu offenbaren.

Die andere Welt soll an Meinen Tagen

Freude in euren Tagen entzünden.

 

(42) [40. 1921] Juli 1.
Liebe errichtet Tempel.

Ich will euch eine Liebe senden, die sich im Geist offenbart.

 

(43) [41. 1921] Juli 2.
Versteht es, euch reinen Herzens Unseren Höhen zu nähern.

Unser Strahl scheint zu euch herunter,

um euch im Alltagsleben zu stärken.

Ihr tragt Steine herbei für Meinen unvollendeten Tempel.

Lehrt andere Mein Wort,

dann wird Weisheit erblühen

und ein Neuer Tempel wird entstehen.

Haltet Mich nicht für einen Zauberer,

obwohl Ich euch auf einer wunderbaren Leiter emporführe,

die nur im Traum offenbart wird.

Wohlgeruch weht von den Bergen Tibets,

und Wir bringen der Menschheit

die Botschaft über eine neue Religion des Reinen Geistes.
Sie kommt – und ihr, vereint um zu erleuchten,

tragt den Edelstein.

Es wird euch das Wunder der Schöpfung

der Harmonie des Lebens offenbart,

es offenbart der Welt ein neues Gebot.

 

(44) Seid findig – sonst wird viel Zeit verschwendet.

 

Ihr könnt die Rolle des Jägers verstehen.
Den Sinn Meiner Worte zu erraten,

ist eine gute Übung für den Jäger,

um Meine Weisungen zu verstehen.

 

(45) [42. 1921] Juli 4.
Das Wunder des Strahls der Schönheit

bei der Ausschmückung des Lebens

wird die Menschheit erheben.  
Trage deine Leuchte.
Erhelle die Schönheit Meines Tempels.  

Lehre das Glück der Schönheit.
Lehre das Glück des Wissens.
Lehre das Glück der Liebe.
Lehre das Glück der Vereinigung mit Gott.

Ich gebe die Munterkeit und Beweglichkeit des Quecksilbers.

Schreitet voran, ohne zu zweifeln, ohne zurückzuschauen

und ohne Furcht zu zeigen.

 

(46) [43. 1921] Juli 6.
Wandert leichten Herzens,

freut euch noch mehr

und geht den Höhenpfad.

 

(47) [44. 1921] Juli 7.
Mein Lächeln beobachtet euch, Meine Freunde.

Der Geist ist aufgeregt, doch seid weise.

Das beste Wissen liegt im Herzen.

 

(48) [45. 1921] Juli 10.
Mein Schüler, der du dreimal gerufen wurdest,

verbreite Mein Wort durch glückliches Schaffen

zur Freude der Herzen in aller Welt.
Jäger, schreite wie ein Sieger voran.

 

(49) [46. 1921] Juli 11.
Wunder geschehen im Leben durch Liebe und Streben.

Wir wecken eure Energie für neue Gedanken,

die für die Umwandlung und die Tätigkeit des Gedankens

im Leben nötig sind.
Ihr benötigt Mittel für die Schöpfung eines neuen Lebens;

Wir senden Gedanken,

schärft sie, ohne Karma* zu verletzen.

 

(50) [47. 1921] Juli 12.
Jäger, dein Geist ist standhaft,

offenbare dein Gefühl,

und du wirst die Finsternis besiegen.

Ich denke, bei euch offenbart sich die Macht,

der Heimat zur Freude des Geistigen Verstehens zu verhelfen.
Die Heimat empfängt das Geschenk des Herzens M:.s
[19].

 

Schüler, verbreitet Liebe und Wissen.
Im Lächeln verbirgt sich eine Macht.

 

(51) [48. 1921] Juli 15.
Hütet euch vor giftigen Schwingungen,

strebt in die Zukunft

und erliegt nicht dem Einfluss der Gegenwart.

Folgt einfachen Entschlüssen, während ihr den Berg besteigt.

 

Die Macht von Visionen erfordert gute Bedingungen und Prana*.

Die Taten Christi wurden in der Natur vollbracht,

er hielt sich nicht lange in den Städten auf.

 

(52) [49. 1921] Juli 17.
Ich lehre euch die Vielschichtigkeit

der einfachen Lehre Ramakrischnas.

Wir vollziehen gemeinsam den Willen des Schöpfers.

 

Eure Macht wächst durch Prana.

 

(53) [50. 1921] Juli 18.
Wir haben euch so viel Wunderbares zu zeigen:

die Offenbarung des glücklichen Aufstiegs

zu den Höhen Tibets.

Denkt nach und seid bestrebt,

Luftschlösser in Festungen der Errungenschaft zu verwandeln.

Erholt euch im Geist,

ermüdet euch nicht durch Bücher,

dann wird Liebe sich in einem funkelnden Strom ergießen

und das Wunder der Blumen M:.s offenbaren.

 

(54) Ich lehrte euch das glückliche Wissen,

das verborgen in der Lehre Tibets liegt.

Freunde, schaut nach vorn,

vergesst die Vergangenheit.
Denkt an den künftigen Aufbau,

und Ich werde erscheinen, um Ratschläge zu geben.

Hilf den Menschen mit der Lehre des Geistes

und schaue nach vorn.

 

(55) [51. 1921] Juli 23.
Halte andere an der Lehre M:.s fest.

 

(56) [52. 1921] Juli 24.
Meine Kämpferschar, schreitet tapfer voran.

Das Wachstum des Geistes bedarf eines Anstoßes.
Jeder kann das Ziel erreichen.

Der Geist, der gerufen wurde,

wird nicht zurückkehren.

 

(57) [53. 1921] Juli 31.
Ihr kämpft gut – der Sieg wird euer sein;

man muss sich nicht übereilen,

auch zum Schmieden des Eisens braucht man Zeit.
Eisen wird erst in kaltem Wasser gehärtet,

um dann in der Flamme aufzuleuchten.

 

(58) [54. 1921] August 1.
Lernt das Ohr durch Ruhe zu schärfen,

indem ihr den Geist auf das Allmächtige,

Wunderbare Auge des Universums richtet.

 

Freunde, Wir haben Antworten bereit,

doch möge der Fluss des Karma fließen –

sonst droht dem Damm Überflutung.

 

Strebe nach dem Einklang des Geistes.
Stelle durch reines Denken die Harmonie des Geistes her,

damit das Heil eindringen kann.

Licht dringt durch die Aura – schütze sie.

 

(59) [55. 1921] August 5.
Der Maulwurf gräbt seine Höhle.
Der Adler fliegt höher als die Gipfel.
Dem Maulwurf ist es warm in seiner Höhle.
Dem Adler ist es kalt vor Sonnenaufgang.
Ihr aber, Meine Teuren, fliegt zum Glück.

 

(60) [56. 1921] August 6.
Wenn du arbeitest,

wirst du die Gefahren nicht bemerken.

Lasst euer Herz wachsen

und öffnet eure Augen.

 

(61) [57. 1921] August 8.
Arbeit ist die Gewähr des Erfolges.

 

Jedem von euch ist es beschieden,

die irdischen Dornen zu überwinden.

 

Offenbart die Kraft des Geistes, nähert euch!
Öffnet das Herz durch Güte!

 

Dem Lehrer gefällt jedes reine Suchen nach Höherem Wissen.
Der Geist der Vernunft belehrt jene, die nach Wahrheit suchen.
Es genügt, den Weg des Geistes des Verstehens zu kennen,

alles andere wird sich ergeben.

 

(62) [58. 1921] August 9.
Ich prüfe verschiedene Seelen.
Mein Geist ist euer Schild.

 

(63) [59. 1921] August 11.
Wendet eure Kräfte für die Aufklärung des Volkes auf.

Liebt Mich – das Glück kommt wie die Morgenröte.

 

Ich werde die Übeltäter besiegen.

Tragt den Schatz des Tempels behutsam auf den Berg Moryas[20].

Der Lehrer sendet euch Segen.
Lernt, Mich zu verstehen.
Seid ruhig im Glauben.

Ich helfe den Suchenden.

 

(64) [60. 1921] August 12.
Der Specht pickt weise an den Baum,

Ich denke, ihr nehmt euch ein Beispiel.

Mein Schild beschützt euch, Meine Teuren.

 

(65) [61. 1921] August 17.
Das Glück kommt durch den Schild M:.s zu euch.

Sei eine Äolsharfe[21] für den Hauch M:.s.

Durch Liebe wirst du zu Mir gelangen.

Ich werde dem Geist die Stärke der Zeder verleihen.

 

(66) [62. 1921] August 19.
Verstehe zu lieben, wenn du aufsteigst.

Erst später werdet ihr bemerken,

wie sanft und liebevoll bestrebt Ich bin,

euren Weg in die offenbarte Sphäre der Tat zu beschleunigen.

 

(67) [63. 1921] August 20.
Ich offenbare euch die Kraft,

den Menschen Freude zu bereiten.

Ich offenbare euch die Kraft,

die Menschen zu lehren,

ihren Geist zu Gott zu lenken.

Lehrt die Offenbarungen M:.s.

Lehrt, Ich werde helfen.

 

(68) Eure Harmonie bringt die besten Wirkungen hervor,

die von Uns geschätzt werden.

Für wichtige Aufgaben vereinen Wir harmonische Menschen,

denn ihre Batterie ist besonders stark.

 

(69) [64. 1921] August 27.
Denkt über das Gefühl der Liebe zu Mir nach.

Mein Werk erlaubt euch keine Schwäche.

 

Nimm das von Mir Gesandte unverzüglich an.

 

(70) [65. 1921] August 31.
Meide die Freunde nicht,

mit Meinem Namen kannst du die Finsteren erleuchten.

Seid kühn,

seid Schüler M:.s.

Lehrt, die geistige Welt zu lieben.

Sät die euch gesandte Weisheit aus.

 

(71) [66. 1921] September 1.
Der Nebel wird sich bald zerstreuen,

und das Lächeln der Sonne wird euren Weg bescheinen.

 

Lehre mit Meinen Worten,

Ich werde Hörer senden.

Wer empfängt, muss auch weitergeben.

Wisset, Ich führe euch auf kurzem Wege

zu Wissen, Arbeit und Glück.

 

Ich gehe neben euch her, und man bemerkt Mich nicht.

 

(72) [67. 1921] September 3.
Der Geist Christi weht durch die Wüste des Lebens.[22]
Wie eine Quelle dringt er durch Festungen aus Fels.
Er glänzt wie Myriaden von Milchstraßen

und steigt auf im Stengel einer jeden Blume.

 

(73) [68. 1921] September 4.
Wir bauen die Stufen zum Hellen Tempel
und bringen Christus die Felssteine.

Herrscher, errichte Deinen Altar in unserem Garten.

Groß sind die Felssteine für den Garten

und schwer die Stufen für Blumen und Halme.

Er nähert Sich uns auf einer Wolke.

Er wird im Gras mit uns sitzen.

Ich bin glücklich, Herrscher, Dir meinen Garten abzugeben.
Geh nicht fort, Herrscher!
Verlasse unseren Garten nicht!

Mit Sternen ist Dein Weg geschmückt.
Durch sie werde ich Deine Spur finden.
Ich folge Dir nach, Herrscher!

Wenn die irdische Sonne Deine Sternzeichen wegfegt,[23]
werde ich Wirbelwind und Wellen rufen,

um die irdische Sonne zu verdecken!
Was nützt sie, wenn sie Deine Sternzeichen wegfegte!?

 

(74) [69. 1921] Oktober 1.
Ich liebe das Lächeln, das ohne Zweifel

dem künftigen Schicksal zugewendet ist.

Ich verleihe euch die Kraft,

Gutes nicht mit Geld,

sondern im Geist zu schaffen.

Unheimlich ist euer Los,

doch groß ist der Abgrund eures Glücks

beim künftigen Sieg des Geistes.

Vertreibt Zorn, erleichtert euch den Weg zu Uns.

 

(75) [70. 1921] Oktober 3.
Nicht Zorn, sondern feuriger Ausbruch wirkt schöpferisch.

Seid standhaft, eure Illusionen zerstören die Gesundheit,

doch wenn ihr an Mich glaubt, so wisset,

dass ihr von der Fürsorge und dem Schild M:.s umgeben seid.

(…)

 

Fallt nicht im Geist[24], schon oft habt ihr den Strom durchquert.

 

(76) [71. 1921] Oktober 5.
Seid nicht beunruhigt,

wenn der Lehrer etwas Unangenehmes sagt:

Ein Schüler freut sich über jede Nachricht.

Denkt über die geistige Führung durch den einen Lehrer[25] nach.

 

Euer Geist drängt vorwärts,

an den Toren will Ich euch erwarten.

Mit Meinem Atem will Ich eure Hände wärmen

und euch auf dem Höhenpfad in den Tempel führen.

Liebt Mich und verdoppelt eure Kräfte.

Euer Geist erhebt den Körper von der Erde.

Am Aufstieg mittels einer Reihe von reinen Lehren

muss man sich erfreuen.

 

(77) [72. 1921] Oktober 9.
Das Höchste ist die Liebe.

 

(78) [73. 1921] Oktober 10.
Nichts geschieht durch Zufall.

Meine Macht ist mit euch.

 

(79) [74. 1921] Oktober 11.
Wir können Unsere Gestalt verändern.

Du erlangst Macht durch deinen Glauben.

 

(80) [75. 1921] Oktober 12.
M:. ist euer Lächeln, euer Heil,

eure Stärke und euer Wissen.

 

(81) [76. 1921] Oktober 13.
Alles, was eurem Organismus zugänglich ist,

werdet ihr erhalten –
sogar die Zeichen großen Vertrauens: Unsere Pfeile.

Nicht immer erreichen die Pfeile im Kampf ihr Ziel.

 

Die geistige Seite wird immer leiden,

wenn wir zu viel Besitz haben.
Verstehe es, die Pfeile zu stärken.

Die geistige Seite leidet immer,

wenn ihr zu viele Dinge besitzt. 

 

Du steigst auf,

gehe den Weg der Hingabe und der Liebe.

 

(82) [77. 1921] Oktober 15.
Liebt den geistigen Lehrer.

Dein Los ist es, feurigen Herzen

unauslöschliches Licht zu bringen.

Betrachte es als Glück, für Mein Werk zu kämpfen.

Unheil zu stiften ist leicht, du aber baue weise auf.

Helfen können ist ein Glück.

 

(83) [78. 1921] Oktober 18.
Verstehe es, Glück zu offenbaren:

ein Gesicht ohne Verurteilung.

 

(84) [79. 1921] Oktober 21.

Ich lehre euch, die Menschen zu erkennen.

 

Jedes Meiner Worte, selbst ein kurzer Hinweis,

ist im Leben von Bedeutung.

 

(85) [80. 1921] Oktober 22.
Ich lächele über euren Charakter,

doch Ich lobe die Hingabe zu Mir.
Ich schätze euer liebevolles Verhalten in den Stürmen des Lebens.

 

(86) [81. 1921] Oktober 24.
Die reine Erscheinung der Ruhe des Geistes

wird durch die Kleinigkeiten des Lebens erprobt.

Guter Trost wird euch offenbart in dem Bewusstsein

des Glücks Unseres Schutzes auf guten Wegen.

 

(…)

 

(87) Versteht fremde Seelen,

offenbart Arbeit,

offenbart das Verständnis Meines Schildes.

Sagt: „Viele Wunder gibt es auf der Welt,

und reines, eifriges Streben führt zum Sieg“.

 

(88) [82. 1921] Oktober 25.
Unvorbereitet sein ist kein Verbrechen.

Liebe die Unglücklichen, habe Mitleid mit den Kleinen.

 

(89) [83. 1921] Oktober 26.
Ein glücklicher und segensreicher Führer ist jedem gegeben.
Verstehe es, dich mit aller Kraft des Geistes

nur an Ihn zu wenden,

sonst steht das Tor offen

und die Ströme geraten in Unordnung.

Ruft den segensreichen Führer nicht mit Fragen heran,

sondern mit Bekräftigungen.[26]

Wenn Ich eine Nachricht über euren Führer sende,

wird der Strom direkt sein.

Hört nicht auf jene,

die sich zur Zeit eurer Gleichgültigkeit nähern.[27]

Durch das ins Dunkle geöffnete Fenster

dringen nächtliche Stimmen,

doch der Ruf der Liebe

wird die Antwort des Geliebten bringen.

Liebt Jene, die euch erwählten.

Offenbart das Bewusstsein der Verbindung mit dem Führer,

und nichts Unvollkommenes wird zu euch durchdringen.

 

Liebt, gebt acht und zerschlagt alles Böse.

Ich sende eine heilige Botschaft.

 

(90) [84. 1921] Oktober 27.
Lächele, wenn du denen geben kannst,

die dir früher schon begegnet sind.
Das Glück wird kommen,

wenn die alten Rechnungen beglichen sind.

 

(91) Schärfe deine Pfeile.

Wenn dir das Symbol des Pfeiles nicht gefällt,

wähle das der Brieftaube.

Der Pfeil ist kein Gedanke, sondern Energie.
Wie bei Elektrizität

muss man die Energie an der Spitze sammeln.

Das einfachste Experiment

ist die Vorstellung eines strebenden Gegenstandes.
Du kannst das Bild eines elektrischen Funkens nehmen.
Die Energie ruft den Wunsch nach Schöpfung in denen hervor,

denen du sie sendest.

 

(92) Alles in der Welt ist ein Schatten Gottes,

und in den Funken des Lichts spielt die göttliche Energie.
Licht sei mit euch!

 

(93) [85. 1921] Oktober 28.
Der Aufstand des Geistes sprengt die Riegel der Gefängnisse.

Ich denke, ihr könnt lehren, im Buch der Weisheit zu lesen,

die in den Ereignissen des Lebens ausgegossen ist.

Das Wunder Unserer Teilnahme an den Ereignissen des Lebens

wird euch nicht entgehen.

Verurteile, was als Schaden für den Geist gilt,

und offenbare Aufstieg im Gefühl der Freiheit des Geistes.

Festige dich im Bewusstsein des Lebensglücks,

und der Faden des Weges wird nicht reißen.

 

(94) Die Hymne an den Schöpfer

wird nicht nur im Tempel dargebracht;

vielmehr wird das Wachs der Kerze

durch Arbeit des Lebens vergossen.

 

(95) [86. 1921] Oktober 29.
Ich habe euch zu einem großen Werk gerufen.
Der Lehrer hat euch Glück anvertraut.
Die nötigen Kräfte, Mir nachzufolgen, sind euch gegeben:
Ihr habt Pfeile, Schilde und Schwerter,

und euer Haupt bedecke Ich mit Meiner Kopfbedeckung.

 

Kämpft in Meinem Namen,

möge die Liebe mit euch sein.
Das Gebotene wird sich zur vorgesehenen Zeit vollziehen.
Haltet eure Leuchten brennend.
Ich lehre.

 

(96) [87. 1921] Oktober 30.
Vor dir ist das Lied des Herren,

und wenn du zu den Gipfeln aufgestiegen bist,

sei nicht traurig wegen der Blumen in der Schlucht.

Ich liebe euer Streben nach Schöpfung des Lebens.

Ein Wunder wird mitten im Leben vollbracht,

mitten in Tätigkeit,

mitten in angespannter Harmonie.

Nächtliche Visionen verwirklichen sich nicht im Märchen,

sondern in der glücklichen Gemeinschaft

mit den Wegen der Gesegneten.

In jeder Minute schöpferischer Tätigkeit

ist euch der Lehrer nahe.

Begreift und lehrt.

 

(97) [88. 1921] Oktober 31.
Reine Erscheinungen bewirken Wunder.

Versteht es, Mein Werk zu lieben.

Die geistige Batterie muss harmonisch wirken,

dann fließen Meine Ströme ununterbrochen.

Bei einem Stimmungswechsel wird der Strom nicht unterbrochen,

doch das Schwanken der Aura trägt wechselnde Wellen bei.

Beständigkeit der Aura führt zu Harmonie.

Die Flamme der Kerze spendet allen Licht,

doch schon ein Tropfen Zorn bringt sie zum Qualmen,

und sie muss instandgesetzt werden.
Strahle hell, M:. ist immer mit euch.

 

(98) [89. 1921] November 1.
Wissen hilft, Gefahren zu vermeiden.
Das Wissen um Meine Offenbarungen

wird eure Kraft verdoppeln.
Ein Apostel fürchtet sich nicht.

 

(99) [90. 1921] November 2.
Du wirst das Glück verstehen,

das zur gebotenen Zeit gesandt wurde.

Nebel breitet sich am Fuß des Berges aus,

doch der Gipfel spürt stets den Strahl der Sonne.
Unter dem Strahl der Sonne löst sich der Nebel auf,

und du kennst Meine Liebe.

 

(100) [91. 1921] November 3.
Der Lehrer freut sich mit euch

über das Glück des Handelns im Leben,

wenn es auf das Wohl gerichtet ist.

 

Vor dem dreißigsten Lebensjahr

erwachen die nötigen Zentren nicht.
Weitere fünfzehn Jahre sind notwendig,

bis die Wirkungen des Lichts der Flamme erscheinen.
Ansätze des Lichts zeigen sich schon früher.

 

(101) [92. 1921] November 4.
Vorsicht im Urteil wird Mein Werk begünstigen.
Zeigt fremden Lehren gegenüber Verständnis und Nachsicht.

Die Erscheinungen des Lebens werden dort überzeugen,

wo Worte machtlos sind.

Offenbart nur wenigen Auserwählten

und schiebt die Widerworte derjenigen,

die nicht bereit sind,

behutsam zur Seite.

 

(102) Unter den Bedingungen eines glücklichen irdischen Lebens

tritt der Geist nicht in den vorbestimmten Tempel ein.

 

Das Glück klopft an die Tür des Herzens,

doch für die Botschaft des Heils ist es schwer, durchzudringen.

Das Glück hat viele verlassen,

die es vertrieben haben.

Stellt die Erscheinungen des Lebens einander gegenüber.


Ich sende Heil.

 

(103) [93. 1921] November 5.
Erachtet das Zufällige als vorherbestimmt.
Wir haben die Offenbarung des Zufalls vorhergesehen.
Der scheinbare Zufall ist für euch: eine Seite[28] der Zukunft.

Ihr könnt ruhig und mutig arbeiten.

 

(104) [94. 1921] November 6.
Der Lehrer will euch zeigen,

wie viele Kämpfe unter den Mauern der Weißen Loge vor sich gehen.

Die Stunde des Verständnisses des Kosmos schlägt.

Ein Wunder wird vollbracht wie das Anzünden einer Lampe,

und niemand kann sich ein dunkles Zimmer vorstellen.

 

Gott kennt alle Welten.

 

Liebe und schaffe,

dann wird die volle Freude kommen.

 

(105) [95. 1921] November 7.
M:. ist gewohnt zu kämpfen,

und Meine Kinder müssen weise im Kampf sein.

Die Vereinigung der Völker wird in der Schlacht erfolgen.

Ich liebe die Offenbarungen der Macht des Geistes.

Jetzt kämpft weise,

Unsere Feinde sind eure Feinde.

Ich sende Liebe und Kraft.

 

(106) [96. 1921] November 8.
Kämpft mächtig.
Kurz ist die Lehre über die Menschen,

aber lang ist die Erkenntnis.

 

Der Schleier zerreißt

und Unerwartetes tritt ein.

Der Verstand begreift das Herz nicht,

doch das Herz weiß.

Ich spreche nicht über die Dinge des heutigen Tages.

 

Die Empfindung der Ereignisse erfüllt den Geist mit Besorgnis,

die Ströme vibrieren,
die Ereignisse der Welt sind mit dem menschlichen Leben verflochten

und die Saiten erklingen verworren.

 

Die Empfindung der Erscheinungen des Schöpfers

soll die Krieger nicht einschüchtern,

sondern beflügeln.

Schmiedet die Pfeile.

 

Ich sende Liebe.

 

(107) [97. 1921] November 9.
Meine Kinder,

es kommen welche zu euch,

schreiben euch,

offenbaren euch manches,

erniedrigen und erheben euch,

doch für euch huschen diese Wegzeichen vorüber,

und eure Schuhe werden im Schnee der Berge gereinigt.

Der Lehrer wird eure Tage mit ergrünendem Lorbeer schmücken

und euch heilende Aromen offenbaren.

 

(108) Ihr seid glücklich,

denn euch werden Erscheinungen gegnerischer Kräfte zuteil,

die euren Kampf für Mich bekannt machen.[29]

 

Fürchte Untätigkeit nicht;

die Luft ist angespannt,

das rote Kreuz der Liebe bedeckt euer Schlachtfeld[30]

und das Lied der Harmonie steigt empor.

 

(109) [98. 1921] November 10.
Ein Wunder ereignet sich im Leben,

öffnet die Augen

und ihr werdet es sehen.

 

(110) [99. 1921] November 11.
Alles nimmt seinen Platz ein,

vieles ereignet sich,

und Wir offenbaren die notwendigen Zeichen.

Das Auge nimmt den Strahl der Sonne nicht immer wahr,

doch stets erwärmt die Sonne unsere Erde.

Ihr seid erwärmt,

und der erwärmte Geist

kann sich die Kälte der Seele nicht vorstellen.

 

(111) [100. 1921] November 12.
Die Untauglichen werden abtreten –

der Plan für die Entwicklung der Neuen Rasse ist weise beschlossen.

 

(112) [101. 1921] November 13.
Die Hand des Lehrers offenbart die Macht der Strahlen.
(…)

 

M:. erfüllt den Organismus mit der Kraft der Ruhe.
Verstehe es, das heilende Strahlen zu erkennen.
Und wenn die Ruhe der Harmonie hinabsteigt,

wird die Kraft der Pfeile geschärft.

 

(113) [102. 1921] November 14.
Beginnt streng das helle Werk,

doch das Licht Meines Banners wird euch erleuchten

und euch auf den Weg der Offenbarung Meiner Wahrheit führen.

Versteht, zu beginnen,

der Lehrer versteht es,

euch den Schild zu senden.

 

Ich spüre den Erfolg,

der mit der Erfüllung Meines Willens einhergeht.

 

Und mit dem Ring Salomons[31] bezeuge Ich und gebe bekannt:
Ich habe gegeben, Ich gebe und Ich werde geben.

Bezeugt Eifer nicht für Nichtigkeiten,

sondern für Ruhmvolles.

 

(114) [103. 1921] November 14.
Ich sage: Bleibt wach.
Verbindet Macht und Verständnis.

Mein Ring besiegelt das Glück derer,

die Meine Lehre zum Ausdruck bringen.[32]

 

(115) [104. 1921] November 15.
Inmitten höchster Schwingungen verwandelt sich der Körper.

Der Körper fürchtet den Geist,

der Sklave fürchtet den Herren.

 

(116) [105. 1921] November 16.
Der Lehrer litt für die besten Ideen.

Die Menschen werden auf dem Weg zum Licht Beharrlichkeit zeigen,

dem Auge des Maulwurfs ist Finsternis lieber.

 

Liebe und Wissen überwinden alles.

Euer Geist wird hoch aufsteigen,

und das Unverständnis wird vorüberhuschen

wie Telegrafenstangen.

Lächelt über die Schwierigkeiten eures Pfades.
Ich bürge: Ihr werdet siegen.

 

(117) [106. 1921] November 17.
Meine Kinder, ihr bemerkt nicht,

welche Schlacht um euch tobt;

die finsteren Kräfte kämpfen heimlich und offen.

Euer Geist gleicht einem Damm,

der von den Wellen weggetragen wird.

Doch fürchte dich nicht, Herz,

du wirst siegen!

Das Herz wächst und Wissen sammelt sich an.

 

(118) [107. 1921] November 19.
Wunder umgeben euch,

doch im Lärm des Kampfes nehmt ihr sie nicht wahr.

Die Wege des Herren sind unergründlich

in der Vielfalt der Mittel für Übertragungen des Geistes;

ein Grashalm kann die Gesetzestafel des Testamentes übermitteln.

 

Ein Schiff trifft auf viele Wellen

und erreicht dennoch seine Bestimmung.

Ein reines Werk gedeiht durch starke unterirdische Wurzeln.

Über der Tür ist kein Schild,

doch die Herzen, die sich nähern,

offenbaren Mein Banner.

 

Fürchtet nicht den Speer und auch keine Skorpione:

das Gift wird nicht in eure Körper dringen.

 

Ich bin die Flöte,

die morgens die Herde ruft.
Ich bin der Quell,

der kummervolle Lippen netzt.
Ich bin die Macht des Pfeilers des Tempels.

Kommt, ihr Wachsamen!

 

(119) [108. 1921] November 20.
Meine Kinder,

die Lehre des Lebens unter Meiner Führung

ist der kürzeste Weg,

um zum Verständnis des Kosmos zu gelangen.

Man muss die Hindernisse der Unvollkommenheit verstehen.

Ein Arzt kann nur heilen,

wenn die Ausmaße der Krankheit klar sind.

Ein Multimillionär ist oftmals blind

für die Erscheinungen des Lebens.
Geschäftige Menschen haben selten einen Blick für die Zukunft.

 

(120) In der Geschichte der Menschheit

tritt die große Schlacht des Rassenwechsels auf,

und im Moment des Kampfes

trägt jeder herangerufene Krieger seine Waffe.

Gottes Vorsehung führt die Völker auf den Weg der Schlacht.
Und ihr, Meine Kämpferschar,

schützt euch mit dem Schild des Willens des Herren,

und das Lied des Herren wird mit euch sein.

 

Vor der Sintflut haben die Menschen geheiratet, geprasst und geschachert,

doch Noah wählte bereits die besten Eichen für seine Arche aus.

 

(121) [109. 1921] November 21.
Nehmt die harte Schule mit einem Lächeln an.

 

(122) [110. 1921] November 22.
Auf einem nächtlichen Weg ist es ist besser,

sich auf den Führer zu verlassen,

als im Dunkeln den Weg zu suchen.

Meine Kinder, die giftigen Zeiten gehen vorüber,

und wohlbehütet werdet ihr auf einem neuen Weg

in die Neue Welt eintreten.

 

(123) [111. 1921] November 23.
Die ganze Welt ist der Körper des Herren,

und Unser Wille bringt den Befehl

des allerbesten Ausdruckes des Allerhöchsten Willens.

Der Diener dient dem Herrn,

und der Allgütige ermöglicht uns,

das beste Kleid für das Fest des Lichts zu finden.

 

Entsprechend unserem Eifer

erhalten wir die Farbe unseres geistigen Kleides.

Er, der das Heil vorgesehen hat,

der das Kreuz genommen hat,

bezeugt das Feuer unserer Auferstehung am Fuße der Leiter,

die zum Tempel der Erkenntnis der Göttlichen Herrlichkeit führt

 

(124) [112. 1921] November 24.
Dein Glück liegt im Enthüllen der Göttlichen Energie

an den Wurzeln der Welt.

Überlasse es anderen,

die Blätter des Mangobaumes zu zählen –

iss du die Früchte.
Kenne die Wurzeln und die Früchte,

und gib die Blätter anderen,

sie erneuern sich jedes Jahr.

 

(125) Das System des Herren

liegt außerhalb der Sitten der Menschheit.

 

Wieder habt ihr die Göttliche Schlacht vergessen;

niemand sitzt in der Schule,

wenn der Feind angreift.

Die Zeiten sind jetzt verworrener, als ihr denkt.
Nie war die Feindschaft so stark.
Doch die Stunde hat geschlagen.

Die Feinde der Rasse unterwerfen sich dem Schicksal nicht.
Die abtretende Rasse bringt die auserwählten Nachfolger um,

und Wir müssen sie beschützen.

Das Schicksal kann erleichtert

und die Schlacht kann schneller beendet werden.

 

(126) [113. 1921] November 26.
Rein und streng sollt ihr Mein Werk beginnen.
Denkt an den schwierigen Anfang aller guten Werke.

Der Tempel ist jetzt geschlossen

und das Gebet im Kampf vergessen,

doch die Blumen des Geistes

winden sich an der alten Mauer empor.

 

Nichts kann die Hand des Schöpfers

einer Neuen Stufe der Welt aufhalten.

 

Ich sage euch:

Der Schild M:.s ist mit Pfeilen übersät,

doch zum Festtag des Geistes

werden Wir Uns siegreich versammeln.
Denkt an den Sieg.

 

Setzt vorübergehend die friedlichen Gedanken aus,

bleibt wach, Krieger auf der Wache!

 

Ich weiß, dass du bereit bist,

den Pfad zu Meiner Schule mit Rosen zu schmücken,

doch die Zeit ist frostig.
Alles wird gut.

 

(127) [114. 1921] November 27.
Zeigt keine Furcht –

gebt den Menschen in eurer Umgebung ein gutes Beispiel.

Ich lehre euch, den Erfahrungen des Lebens heiter zu begegnen.

Ich erkläre euch:

Ich beschleunige euer Schicksal,

und auf dem Weg lehre Ich die Erscheinung der Gesichter[33].

Die Macht wächst beim Erscheinen einer fremden Seele.

Gelangt zum Vorgeschriebenen,

wohin Christus gerufen hat.

 

(128) [115. 1921] November 29.
Strebt in die Zukunft,

und viele Kräfte werden euch unwillkürlich dienen.

Das Orchester ist aus unerwarteten Instrumenten zusammengesetzt,

aber das Stück ist zu Ende

und die Töne fliegen zum Fenster heraus.

 

(…)

 

(129) [116. 1921] November 30.
Kostbar ist die Lehre M:.s,

sie führt auf dem Weg des Lebens.

Weit huschen finstere Menschentypen vorüber,

selten leuchtet das Feuer des Geistes.

 

 

Das jahrhundertealte Feld ist noch lange nicht gepflügt,

es gibt so viel Uneinigkeit und Gereiztheit!

Die Kelche der Engel erschrecken die Menschen nicht.[34]

 

Wie die Menschen sich in einem Zug

als vorübergehende Reisende erweisen,

so vorübergehend ist das irdische Leben für das Weltall.

 

(130) Das Glück, das auf den himmlischen Höhen offenbart wird,

verleiht dem Bataillon der Kämpfer für die Wahrheit Mut.

Manchmal wird die Wahrheit mit Symbolen verschleiert.

Der Verstand kann die Vergleiche des Lebens nicht begreifen,

man muss daher mit alltäglichen Formen erklären.
Der Mensch braucht bekannte Bilder,

und auf diesem trügerischen Weg

erhebt der Geist sich zu seinem wahren Heim.

 

(131) [117. 1921] Dezember 1.
Meine Hand wird Gefahren von euch abwenden,

wann immer das Schicksal es gestattet.

Die Erde behindert die Sicht auf den Berg,

dennoch werden wir dorthin gelangen.

 

(132) [118. 1921] Dezember 2.
Jede segensreiche Bestrebung hilft dem Werk.

Es ist wichtig, Pfeile über Mich oder direkt zu senden,

doch die Sendung muss wohlwollend sein.
Sogar einem Räuber können sie gesandt werden.

Um Meines Werkes willen könnt ihr fordern,

doch ohne Zorn

aber indem ihr die schöpferische Macht des Heils sendet.

Zorn gebiert Zorn,

Meine Kinder aber ersticken

die rote Flamme mit dem blauen Strahl.

Der blaue Strahl bringt die Flamme zum Erlöschen.
Mit der Energie des blauen Strahls

könnt ihr einen Tempel bauen,

doch mit der roten Wolke vernichtet ihr eure besten Keime.

 

(133) M:. hat viele Türme und Wachen

an den Abhängen des Himalaya.
Rechnet damit:

Ohne Reisegefährten

wird niemand an der schneeigen Wache vorbeikommen.

Von Eis umgeben,

beobachten Giganten den Lauf der Welt.
Das Eis blüht in reinem Feuer

und die Luft ist mit Ozon gesättigt.

 

(134) [119. 1921] Dezember 6.
Vernehmt den Ruf sogar im Fallen eines Rosenblattes.
Das Leben ist voll von Rufen,

Feuer führt zu den Gipfeln der Geheimnisse.

 

(135) Reine Tränen bringen M:. Rosen.
Das Gute rostet nicht.

 

(136) [120. 1921] Dezember 7.
Meine Hand bringt euch Hilfe:

Ich bringe das Wunder der Liebe.

M:. hat viele Zeichen, um Fürsorge zu zeigen.

 

(137) [121. 1921] Dezember 8.
Meine Hände sind voller Güte,

doch Widerstand muss unterbunden werden.

Ich offenbare die Macht der Lehre gegen beschränkte Geister.[35]

 

(138) [122. 1921] Dezember 9.
Ich zeigte euch das Wunder des heilenden Atems,

Lebensangst schmilzt in den reinen Strahlen des Sonnenuntergangs.

Offenbart Ruhe, offenbart die Bekräftigung der Weisheit.

M:. hört, wie ihr von dunklen Schatten gequält werdet,

doch jene, die kamen, um sich lustig zu machen, werden beten.

 

(139) [123. 1921] Dezember 23.
Weiser ist es, zu ermöglichen,

von den Erscheinungen des Lebens zu lernen.
Ich zeige vieles im Leben,

man muss es nur bemerken.

Eine Vorstellung ist nichts im Vergleich mit dem Leben.

 

(140) [124. 1921] Dezember 24.
Nichts darf hindern

und die Erkenntnis der Erscheinungen der Weisheit Gottes stören.

 

Verschiedene Aufgaben erfordern verschiedene Instrumente.

 

(141) [125. 1921] Dezember 25.
Die Blumen M:.s sind für viele Gärten ungeeignet,

doch sie blühen sogar auf Eis.

Wie Heilkräuter helfen Meine Blätter vielen Wunden.

 

(142) [126. 1921] Dezember 26.
Ich offenbare die Kraft, zu hören und zu sehen.
Das Wichtigste ist die Qualität der Luft

und ein klarer Verstand.[36]

 

(143) Die Knoten des Lebens werden sich bald lösen.

 

(144) [127. 1921] Dezember 27.
Möge der glückliche Jäger

gegenüber den wutentbrannten Peinigern Mut zeigen.

Es ist gut, den Menschen die strenge, wahrhaftige Beurteilung

der wahren, strengen, tiefgründigen Schöpfung zu zeigen.
Schlimm ist es, sich mit leeren Äußerlichkeiten

und lärmendem Rummel zufriedenzugeben.
Das Bewusstsein erhellt sich

und die Erfahrung des Lebens verstärkt sich.

 

(145) [128. 1921] Dezember 29.
Offenbart den Beginn Meines Auftretens auf reinem Boden.
Ich werde die Zeit für jeden reinen Anfang bestimmen.

Not wird eure Augen nicht bedrängen.
Menschliche Gesetze werden euren Aufbau nicht behindern.

 

Betrachtet es als Glück, eure Leuchte

inmitten der Finsteren und Bösen zu tragen.
Wir haben beschlossen,

wütenden Herzen die Wege der Lehre zu offenbaren

und sie durch die Einheit der Schönheit zu erweichen.
Doch das Eisen des finsteren Geistes

ist kälter und härter als das Wort des Glücks.
Nur mit Mühe kann die Hand der Wahrheit die Kerkerstäbe brechen.

Von Oben strömen die Worte der Wahrheit nieder,

doch die Menschen haben Regenschirme erfunden

und schirmten sich vor dem Sturm der Wolken des Herren ab.
Trotzdem wird der Regenschauer die trockenen Herzen erreichen.

Wir machen die Offenbarungen des Bösen blind,

aber den wahren Pfad erleuchten Wir mit einem Blitz.

 

Wir senden das Verstehen des Herzens.

Nur ein Blinder kann zweifeln.

Zeigt Geduld für die Stufen der Zukunft.

 

(146) [129. 1921] Dezember 31.
Ich offenbare euch das Glück,

nehmt es an und lernt,

das Geschriebene zu verstehen.

Alles, was man ohne Zerstörung beschleunigen kann,

wird beschleunigt werden.

Das Leben zeigt den Rachen,

doch der Geist ist unüberwindlich.

Ruhig könnt ihr ein neues Jahr voller Ereignisse beginnen.

Die Wellen des Geistes schäumen.

Ich sende Segen.

 

 

1922

 

(147) [130. 1922] Januar 1.
Die Hälfte des menschlichen Lebens

verläuft in Verkehr mit den astralen Welten,

doch die Menschen erinnern sich nicht daran.

Die Menschen streben nach Wissen,

aber sie bemerken es nicht.

Ihr seid umgeben vom Wissen

der Vergangenheit und der Zukunft.
Wohl dem, der das Wissen der Zukunft

und die Einzigartigkeit der Entwürfe versteht.

Die Liebe zeigt euch die Grenze der Neuen Lebensordnung.

Das Wunder der Erkenntnis der Zukunft

wird sich ohne Kanonen offenbaren,

aber die Glocke ruft die Wanderer,

die sich im Wald verirrt haben.

 

(148) [131. 1922] Januar 2.
Man soll nicht betrübt sein,

ihr wurdet vor der Schlacht gewarnt,

sogar der Name M:. ruft Widerstand hervor.

Es ist nicht verwunderlich,

dass die Finsteren versuchen,

Meine Krieger zu verwunden,

aber der Unsichtbare Führer wacht.

Euer Impuls ist begreiflich:

Die Soldaten in den Schützengräben murren,

wenn sie ihren Vorgesetzten nicht sehen,

doch dieser ist durch Telefon und Fernrohr

mit ihnen verbunden.

Nehmt den Kampf auf und versucht,

Meinen Namen zu schützen.

Den Kleinen erschrickt ein Brüllen,

dem Großen sind die Zähne nur lächerlich.

 

(149) [132. 1922] Januar 3.
Wir offenbaren die Bestätigung Unserer Existenz.

Wir offenbaren die reine Lehre

des glücklichen Verlaufs des Lebens.

Ermüdet euch nicht mit Gedanken,

während ihr euch die Erfahrungen der Lehre aneignet,

geht ihr auf einem breiten Weg.

Schaffe Gutes nicht mit Ausbrüchen,

sondern durch Streben.

Man sollte mit reinem Geist arbeiten,

alles andere wird ohne absichtliche Gedanken kommen.

 

(150) [133. 1922] Januar 4.
Der Strahl zerstreut die dunklen Wolken,

ein neuer Pfad wird dem Siegenden gesandt.

 

(151) [134. 1922] Januar 6.
Botschaften kommen auf einem trockenen Weg besser an.[37]
Man soll lächeln – Weinen behindert den Strom.

 

Man kann bestimmte Drüsen nutzen,

solange sie ohne Absonderungen von Gereiztheit sind.

Die Welt unterbricht die nötigen Ströme

mit einer Unmenge von Tränen.

 

(152) [135. 1922] Januar 7.
Unser Tempel wird inmitten

der unzähligen Bedingungen des Lebens errichtet.

Wir offenbaren Kampf,

und jeder Stein ist vom Schweiß der Arbeit übergossen.

Indem ihr euch an die Schule erinnert,

stellt euch Unseren ewigen Aufbau vor.

 

Einsam steht der Gipfel –

das Gefühl der Einsamkeit verlässt ihn nicht.

Wohl euch, wenn euch dieses Gefühl bekannt ist.
Ihr seid schon auf dem Weg zu Uns,

aber ein einsamer Gipfel

nährt mit seinem Schnee die Flüsse in den Tälern,

und es gedeiht die Ernte auf den Feldern.

Die Sonne schenkt dem Gipfel ihren ersten Strahl.
Und der Mond spiegelt sich auf den Gletschern.

Und niemand kennt die Tiefen der heißen Quellen.
Und man macht sich lustig

über das heiße Wasser unter dem Schnee.

Möge das heilige Bewusstsein der Einsamkeit nicht erschrecken,

sondern euch durch Liebe erleuchten.

 

Ich offenbare die Liebe und den Blitz.

Lippen, die schaffen,

können verbieten.

Die Lehre ist enthüllt,

es ist gefährlich, abtrünnig zu werden.

Geistesschwache werden nicht gebraucht.

 

(153) [136. 1922] Januar 9.
Lächelt. Ich offenbare die Freude,

das Wesen der Lehre Christi zu offenbaren,

die Freude an der Erhabenheit des Weltalls,

die Freude an der Arbeit

und die Freude an der reinen Erschöpfung.

 

(154) [137. 1922] Januar 10.
Ihr könnt Meinen Schild tragen.

Der Ruhm des Herren schwebt über jeder reinen Absicht.

 

(155) [138. 1922] Januar 11.
Aus Ost und West kommt Meine Kämpferschar,

und unter den Siegern erkenne Ich Meine Auserwählten,

 

Ihr erkennt Meine Stellvertreter.

Gras wächst

und erfüllt dadurch den Willen des Herren.

Der menschliche Geist ist weit höher als Gräser,

und sein Auftrag übertrifft in Unserer Lehre

den Gedanken an das Heil[38].

 

(156) [139. 1922] Januar 13.
Ihr habt ein Werk geschaffen,

das die Kraft der Reichen übersteigt.

Aber das dargebrachte reine Opfer

wird von Gott denen zurückerstattet,

die Isaak in reinem Glauben geopfert haben[39].

Und der Berg Morya,

der das Opfer annimmt,

hütet den Schatz des Herzens.

Kein geringes Werk habt ihr vollbracht;

ihr habt eure Habe auf den Opferaltar gelegt,

ohne euch zu rühmen

und ohne persönliches Streben eingesetzt zu haben.

Indem Ich die Wahrheit offenbare,

kann Ich euch etwa stillschweigend übergehen,

wenn ihr in Sturm und Kälte eine nützliche Ernte herbeibringt?

Wenn Ihr Meine Satzung bewahrt,

werdet ihr bewahrt.

Not wird Meine Erscheinungen nicht berühren.

 

Findet Ruhe im Licht der Wahrheit.

Der offenbarte Berg ist keine Prüfung,

sondern ein Auftrag.

 

(157) [140. 1922] Januar 14.
Nebel ist nur für das irdische Auge schwierig,

doch wer die Erscheinungen des Lebens wahrnimmt,

sieht den Zug der Ereignisse.

Die Bezwingung Unserer Tore

führt zu unermesslichem Reichtum.

Jedes Korn vom Gold der Sonne

ist ein Schild gegen den lunaren Glanz der Erde.
Man muss wählen zwischen dem Pfad der Sonne und dem des Mondes.[40]

Die Sonne füllt den Tag mit Wundern an –

der Mond gebiert nur unbeständige Trugbilder.

Gehe im Sonnenlicht,

festige dich im Offensichtlichen,

und der Tag wird zu einem Märchen.

 

(158) [141. 1922] Januar 15.
Im Sand suche kein Wasser,

Eis wird nicht in Hitze geboren.

Die Höhenwege führen auf den Berg.

 

(159) [142. 1922] Januar 16.
Festigt euch in dem Bewusstsein

Meiner beständigen Aufmerksamkeit und Liebe zu euch.

In vielen Jahrhunderten aufgeschichtete Taten führen zum Glück.

 

(160) [143. 1922] Januar 18.
Unter Meinem Zeichen sammele Ich neue Menschen.
Festigt euch in dem Gedanken, das Volk heranzuziehen

und mit den Händen des Volkes Meinen Tempel zu errichten.

Zögert nicht – M:. ruft.
Festigt euch und baut den Weg zu Mir.

 

(161) [144. 1922] Januar 21.
Ich offenbare euch die Lehre für das Leben eines jeden Tages.

Fürchtet nicht die Narren –

sie werden wie Blätter hinweggefegt.

 

(162) [145. 1922] Januar 23.
Ich bringe geistige Freude.

Meine Hand ist über eurem reinen Denken.

M:. lehrt euch, die reinen Brüder anzuflehen,

damit Sie euch die Stufen des Höhenpfades offenbaren.

 

Durch die Hand kann man die besten Ströme vermitteln.
Durch die Hand kann man auch das Meer zum Stillstand bringen.
Durch ein getrübtes Bewusstsein

wird der Strom nicht übermittelt;

es ist weise, im Augenblick der Berührung seine Kraft zu kennen.

 

(163) [146. 1922] Januar 24.
Seid wie der Strahl der Sonne

und das Lied des Vogels.

 

(164) [147. 1922] Januar 25.
Ich offenbare euch die große Schule des Lebens.

Beim Vergleich verschiedener Gesichter

könnt ihr Weisheit schöpfen.

Möge das reine Streben nicht nachlassen,

und Ich werde den Pfad der Auserwählten offenbaren.

 

(165) Ich halte Übungen in Konzentration

in einer mörderischen Atmosphäre für gefährlich.

 

Die Menschen beharren auf den von ihnen erwählten Wünschen,

doch der Strom ist oft schwach

und das Bild entsteht nur im Gehirn.

Für starke Visionen sind ein mit Elektrizität geladener Boden

und ein ruhiges Bewusstsein nötig.

 

(166) [148. 1922] Januar 26.
Meine Hand ist euer Schutzschild.

Ich denke, mit Meiner Hand vertreibe Ich die Wolken.

 

(167) [149. 1922] Januar 27.
Der Lehrer lenkt die Widerspenstigen.

 

Der Lehrer bittet, die Werke des Origenes* zu lesen;

dann werdet ihr beginnen, die Irrtümer der Kirche zu verstehen.

Die Satzungen seiner Schule sind nützlich für die Gegenwart.

 

(168) [150. 1922] Januar 28.
Mein Name lehrt eure Feinde Widerstand,
und Meine Boten müssen euch im Kampf beistehen.
Eure irdische Stütze ist nicht fest,

doch unter dem Schutz der Unsichtbaren Verbündeten

kann man siegen.

 

(169) [151. 1922] Januar 29.
Das Land M:.s wird die besten Maurer finden.
Ich, Ich, Ich habe sie aufgenommen.

Ich, Ich, Ich festige den Schild,

und die Pfeile der Feinde beflügeln den Schild des Sieges.

Nehmt euch genügend Zeit für eure Wache,
der König kommt auch zur Nachtzeit.

 

Eine fremde Stimme ist für die Getreuen fremdartig.

Die Morgensonne zeigt sich dem, der früh aufsteht.
Doch finster sind jene, welche die Sonne verschlafen.

 

Ich bin mit euch und schütze euch.

Jeder schmiedet seinen Weg selbst.

 

(170) [152. 1922] Januar 30.
Man soll die Erscheinungen der Unanständigkeit bloßstellen.

M:. kämpft.
Die Hand der Barmherzigkeit schlägt zu.

Folgt der Lehre M:.s.
Man muss entsprechend den Möglichkeiten

der allgemeinen Menschheit lehren.

 

(171) [153. 1922] Februar 2.
Ein reines Werk wird in verschiedenen Offenbarungen gegeben.

Eine Menge Körper füllt die Straßen,

doch das Licht ihrer Auren ist trüb.
Zeigt Verständnis.

 

(172) [154. 1922] Februar 3.
Alles hat einen Sinn –

bei dem russischen Auftrag weist darauf hin,

dass weder der Haushalt noch die Not

den Pfad zu Uns verdeckt haben.

Man wird einwenden: „Armut und Kinder stören.“
Doch Kinder sind die Blumen der Erde,

und der Schleier der Armut ist ein Geschenk der Reinigung.

Man wird sagen: „Leicht ist es, Gott zu dienen,

wenn ihr wohlhabend seid“,

doch auch ihr habt Not gekannt.

Man wird weiter sagen:

„Leicht ist es für euch mit Freunden und Helfern“,

doch auch ihr habt steinerne Gallen des Herzens getroffen.

 

Ungeeignet ist der Kriegsführer,

der den Kampf nicht kennt.

Indem Ich euch zu den Bergen lenke,

wappne Ich euch fürs Leben.

Ich spüre die Lehre nicht für den heutigen Tag,

sondern bereite ein neues Leben vor.

Seid nicht mit Toten zusammen,

doch die Helfer werden mehr.

Kein Wunder ist euer Leben,

sondern eine geschmiedete Klinge.

Wenn ihr zum Tempel geht,

müsst ihr den Staub und Schmutz des Weges durchschreiten.

 

Auch ein Bettler hat große Freude an der Sonne.

Ich bin mit euch.

 

(173) [155. 1922] Februar 5.
Versteht es, nicht mit den Toten zu gehen.

 

Wenn menschliche Berührung von Bedeutung ist,

so ist es Unsere Berührung umso mehr.
Menschliche Berührung hält lange an,

doch Unsere Berührung überträgt Energie

für die von Uns vorgegebene Zeit.

Oft ist eine einfache Ikone lieblicher als ein prachtvolles Bild.

Das Wunder tritt unbemerkt ins Leben.

Es benötigt Zeit, um die reine Lehre durchzusetzen.
Übersteht diese Zeit.

 

(174) [156. 1922] Februar 6.
Wir haben gestern die Frage der Aura berührt:

Jeder sieht das astrale Klischee durch die Farbe seiner eigenen Aura.
Je voller der Akkord der Aura, desto genauer ist das Bild.
Wer Pflichtgefühl entwickelt hat, wird vor allem dieses sehen.

 

Wen Liebe anzieht,

wird zu der Facette der Liebe gezogen,

und von Freude erfüllt,

sieht er vor allem die Freude an der Schönheit.

Doch der Stein, der in allen Farben der Wahrheit funkelt,

spiegelt die ganze erhabene Zukunft wider.
Man soll auch einen einfarbigen Stein schätzen.

 

Wir lernen,

über Fehler zu lächeln.

Bücher muss man ebenso auswählen

wie die vorüberfliegenden Gedanken der Menschen.

 

Viel Leichtes ist nutzlos für den Empfang der Lehre von Mir.
Wenn man im Wald Beeren sammelt,

nimmt man nur die besten.

 

(175) [157. 1922] Februar 7.
Seid auf der Hut.

Möge nichts Unreines in Mein Haus eindringen.

Ich schicke den Verrätern an Meinem Werk einen Blitz.
Ich versetze diese Toren in Schrecken.

Mein Schild erleuchtet die Lehrenden.

Den Ehrfurchtsvollen offenbaren Wir ein Wunder.
Den Hütern Meines Zeichens senden Wir Segen.

Ich sende euch Mein Wort,

überbringt es den Lernenden.

 

(176) [158. 1922] Februar 8.
Unsere Aufgabe ist es,

der Menschheit zu helfen.

Oft versucht ein Yogi,

wenn er mit Gott verschmilzt,

die Erde zu vergessen.

 

(177) [159. 1922] Februar 10.
Das Lächeln der Sonne inmitten dunkler Wolken

gibt dem Regenbogen Glanz.

Ihr werdet euch an die Aura des Lehrers erinnern,

sie lächelt durch die Tautropfen des kommenden Hellen Tages.

 

Ich erdulde,

dass Mein Name geschmäht,

Mein Werk entstellt und zerstört,
und Mein Schild von fremden Händen beschädigt wird,

doch die Wurzeln der Neuen Rasse festigen sich.

 

Höre die Wahrheit: Deine dunklen Wolken kommen

von dem Bewusstsein unerhörter weltweiter Katastrophen.

Die Blinden vergnügen sich,

die Tauben singen,

doch die Sehenden sind mit Nebel und Trauer erfüllt.

Schwachsinnig ist,

wer in der Zeit des Kampfes von Frieden erfüllt ist.

In fünf Jahren wird ein Jahrhundert durchlebt,[41]

und der menschliche Verstand hält seinen Verlauf für ein Unglück.

 

(178) [160. 1922] Februar 12.
Ich bringe euch Trost: Reine Ideen sterben nicht, (…)

selbst wenn Fröste mit Eis drohen.

 

(179) [161. 1922] Februar 13.
Man soll die Ereignisse des Lebens nicht streng beurteilen –
ihre Ketten führen zu den Toren.

Für das Streben durch die Steine des Pfades hindurch

sind reine Gedanken erforderlich.

Wer davon träumt, gut zu sein,

ist noch nicht gut,

doch wer sich selbst der Grausamkeit beschuldigt,

bezeugt das Wachstum seines Geistes.

Die Seele rostet nicht,

und der Geist kristallisiert sich.

 

(180) [162. 1922] Februar 15.
An den zukünftigen Schulen Russlands

werden die Pfade des geistigen Wachstums

von jenen unterrichtet werden,

die den ganzen Weg kennen.

Meine Auserwählten überbringen Mein schlichtes Wort

über das, was dem großen Volk zusteht.

Und die persönliche Liebe, die Liebe des Volkes und die Weltliebe

bringen dem Schöpfer der Liebe ein Opfer dar.

Wir senden Segen und Hilfe.

 

(181) [163. 1922] Februar 16.
Die reinen Gedanken der Musik helfen,

den Strom zu übermitteln.
Wir beten durch Töne und Bilder der Schönheit.

Verstand und Herz kämpfen nur dann nicht miteinander,

wenn sie auf dem Ozean der schöpferischen Tätigkeit schwimmen.

Und die Vögel des Geistes flattern vom Hauch der Harmonie.

Und der Stahl des Wortes funkelt von der Esse der Wahrheit.

 

(182) [164. 1922] Februar 17.
Der Weise fürchtet sich nicht.

Ein Wunder kommt unerwartet.

Alles Neue hat Bedeutung,

manchmal ist ein Staubkörnchen wichtiger als ein Berg.

 

(183) Man soll träumen,

der Weg des Traumes öffnet ein neues Fenster.
Das Fenster führt in die Luft.
Wer wünscht, empfängt.

Alles hat Bedeutung.

 

(184) [165. 1922] Februar 18.
Ein Wunder wird mitten im Streben

nach dem zukünftigen Leben vollbracht.

 

(185) [166. 1922] Februar 19.
Denkt nicht ans Essen – ein Fastender,

der den Gedanken an Nahrung liebkost, ist schwach.

Bereitet den Organismus nicht mit Heu vor,

etwas bewirken könnt ihr mit dem Geist.

 

(186) Man soll sich nicht quälen,

nützlicher ist es,

sich an jedem Körnchen der Schöpfung des Geistes zu erfreuen.

Schöpferische Tätigkeit ist selbst unter den Finsteren verbreitet.

Nimm ein Mikroskop,

und das Leben füllt sich mit wunderbaren Formen.

In der Dunkelheit erringt das Auge geistiges Sehen besser.

 

(187) [167. 1922] Februar 20.
Weise ist es, sich nicht zu grämen,

sondern freudvoll zu streben.

Man soll denken – der Gedanke gebiert Taten.

 

(188) [168. 1922] Februar 21.
Erkennt in den neuen Ereignissen den aufgezeigten Kampf.
Ihr wisst bereits, wie angespannt alles ist.

Wir haben Glück angeboten –

wehe denen, die es zurückweisen.

 

(189) [169. 1922] Februar 23.
Haltet das Auftreten grimmiger Feinde für besser

als das von verfaulten Freunden.

 

(…)

 

(190) Das Licht des Regenbogens

erscheint nur dem Auge des Menschen als entstellt,

denn der Regenbogen hat äußerst feine Schwingungen.

 

(191) Die Einzelheiten des Weges[42]

tauchen durch die Verbindung mit dem Karma

und den Auren vieler Menschen auf.

 

(192) Ich denke, das Gefieder eines Vögelchens

Sträubt sich in der Kälte,

doch die Sonne wird seine Flügel wieder entfalten.

 

(193) [170. 1922] Februar 24.
Die Schönheit des Geistes erleuchtet das Gemüt des russischen Volkes.

 

Weine nicht, wo nicht Tränen, sondern Pfeile nötig sind,

um den finsteren Geist zu durchbohren.

 

Russland wird durch die Kunst erblühen.

 

(194) [171. 1922] Februar 25.
Ihr habt viel Kraft und Möglichkeiten für Unser Werk hingegeben,

mögen nun auch andere sich nicht fürchten,

für den Namen Gottes lächerlich gemacht zu werden.

 

Ruht euch jetzt vor einem neuen Angriff aus,

doch dafür sind die letzten Tore nah.

Ich verkünde keine Friedenslehre,

im Kampf erinnert euch an Meinen Schild.

 

(195) [172. 1922] Februar 26.
Ein neuer Tag bringt neue Möglichkeiten.

Ein Vögelchen stellt sich vor dem Flug nicht vor,

wie es den Ozean überfliegen wird.

 

(196) Wenn die gehörten Wünsche augenblicklich in Erfüllung gingen,

würde die Welt untergehen.

 

Fürchte dich nicht vor Stimmungen,

sie wechseln wie die Blätter.

Ein reiner Schneebach bringt Stillung des Durstes.

 

(197) [173. 1922] Februar 27.
Warten fällt euch schwer,

doch stellt euch vor, wie schwer es ist,

den Bau noch immer ohne Dach zu sehen.

Der menschliche Geist kämpft gegen das Gute.

 

(…)

 

(198) [174. 1922] Februar 28.
Die Ungeduld der Passagiere kann den Schnellzug nicht beschleunigen.

Ein neuer Umstand gebiert neue Flüge.

Übereilt nichts,

alles wird kommen.

 

(199) [175. 1922] März 1.
Ein Wunder wird vollbracht.

Ihr leistet die Arbeit,

die für die Offenbarung des zukünftigen Lebens nötig ist.
Die Schwierigkeiten der Aufgabe

sind nicht größer als das Schleifen eines Diamanten.

Ein fremder Wille muss zum Guten hingeleitet werden,

wie das Wasser zur Mühle.
Aber wie viele Dämme muss der Müller bauen,

um das arbeitende Wasser zu lenken!

Die Hand muss fähig sein

und das Auge sich an neue Möglichkeiten heranwagen.

Nur die Arbeit ist von Wert,

die mit eigener Hand geleistet wird.

Durch Arbeit entfernt ihr die Schlösser von den Toren

zu dem Land, zu dem ihr strebt.

Alles ist möglich,

doch denkt daran,

das Verheißene wird erst zur festgesetzten Frist offenbart.

Wer fahren will – kommt an.

 

Lernt vom Leben,

 

Wir senden euch Portraits von Menschen,

und die Ereignisse werden den festgesetzten Lauf

des Wunders der Umgestaltung der Rasse offenbaren.

 

Ich bringe jedem einen Talisman[43].

Wer Schönheit verkündet,

wird gerettet werden.

 

(200) [176. 1922] März 2.
Wir sind bereit zu helfen,

wenn der Mensch nicht stört.

Nur auf einen Ruf hin öffnen Wir die Tore.

Die Pfeile des Agenten[44] lenken die Energie.

 

Alle Welten sind in Prüfung.

Die Keilschrifttafel des Schöpfers ist voll von Prüfungen,

und die Sonne der Sonnen scheint

zum nie verstummenden Gesang des Großen Werkes.

 

(201) [177. 1922] März 3.
Pfeile sind nötig,

suche den Sinn

in den Erscheinungen des Lebens.

Man muss gegen die feindseligen Zerstörer kämpfen.
Der Angriff naht,

und eurem Verstand steht es bevor,

sich in der Schlacht für den reinen Weg zu entscheiden.

 

(202) [178. 1922] März 4.
Man betrat den Berg Morya zum Opfern.

Es ist schwer zu beten,

wenn der Verstand beschäftigt ist.
Der Wille muss die Stätte des Gebets schützen.

 

Es ist besser, die Menschen zu kennen,

als durch Masken gerührt zu werden.

Wären die Herzen der Menschen von Schönheit erfüllt,

wäre keine Heldentat nötig,

doch es gibt so viele Finstere.
Das muss den dornigen Weg jeglicher Wahrheit aufzeigen.

 

(203) [179. 1922] März 8.
Das Zwielicht wird leicht vom Strahl abgelöst.

Versteht es, die Sache ohne geldliche Garantien zu regeln.

 

(204) [180. 1922] März 9.
Denkt an den Nutzen der Zukunft

und bleibt nicht in der Gegenwart stehen.

Meine Hilfe ist groß und unverzüglich.

 

(205) [181. 1922] März 10.
Ich habe neue Gesichter offenbart – lernt.

Es ist hart, die Gesichter der Freunde zu erkennen,

doch Wissen geht über alles.

 

(206) Das Pferd bäumt sich auf unter der Wucht der Peitsche,
Puruscha* erbebt in Gegenwart von Ungerechtigkeit.
Heil den Kühnen und den Gerechten!

Euer Geist ist der alleinige Richter – in ihm ist Gott.

 

(207) [182. 1922] März 12.
Der Kosmos spiegelt sich

in der Pupille eines jeden Auges wider,
und Gott ruht in jedem Herzen.
Wehe denen, die Gott vertreiben!

Es ist besser, nichts zu wissen,

als Verrat zu üben.

Ich habe den Lehrer offenbart,

und der Name des Messias wurde in Meinem Hause ausgesprochen.

Für nichts Geringes und nichts Nichtiges

werdet ihr Zeugen sein.

Die Wolke des Berges Gottes erhellt sich,

und der Blitz des Wortes erleuchtet die Abgründe.

Neue, Neue, Neue, Wunderbare,

Verstehende und Erhobene versammeln sich.

 

Der Lehrer betraute euch damit,

Sein Angesicht zu offenbaren.

Ruft das Volk unter Mein Dach.

Errichtet, bestimmt und umgeben vom Pflug der Arbeit

ist der Berg Morya.

 

(208) Lasst euch nicht herab zu Urteilen

und begegnet lächelnd der Gefahr.
Gibt es denn Gefahr unter dem Schild M:.s?

 

(209) [183. 1922] März 13.
(…)

Man soll heiter glauben und warten,

ohne zu erwarten.
Erwarte nichts,

aber nimm die Regung eines Grashalmes wahr.

 

(210) [184. 1922] März 14.
Ich fühle, der Staub lässt das Auge erblinden,

und die Schlacht verdunkelt das Gehör,
doch das Wissen wird kommen

und die irdische Müdigkeit vertreiben.

 

Man muss wissen,

dass das erwählte Heil zur Quelle führt.

Nach den Zeichen stellt ihr die Zeit der Stufen des Aufstiegs fest,

und alles Existierende wird zum Buch des Lebens.
Ich offenbare alle Stufen,

und der Pfad geht geradeaus.

Der Schöpfer sucht Formen.
Die Suche ist gesegnet.

Brenne, leuchte und erleuchte.

Der Saft des Wissens sammelt sich an,

und die Frucht reift unter der Hand des Gärtners.

 

(211) [185. 1922] März 15.
Der Geist kann nicht sterben,

und der Verstand kann das Wunder des Schöpfers nicht vernichten.

 

Ein Baum kann mit seinem Schatten viele bedecken.
Doch der Gärtner weiß,

wie jeder Zweig gewachsen ist.
Die Zweige biegen sich,

doch die Gestalt des Baumes erscheint dem Wanderer mächtig,

und der Schild des Laubes bietet dem Vorübergehenden Obdach.

Reine Gedanken winden sich wie Zweige,

sie sind verschieden,

doch ihr Wuchs kräftigt den Baum.

 

(212) [186. 1922] März 16.
Dort, wo Meine Kräfte nicht vergeblich fließen sollen,

dort gehorcht – versteht.

 

(213) [187. 1922] März 17.
Bei Uns werden reine, wahre Gedanken durch einen Talisman behütet.
Ein Talisman ist wissenschaftlich wie ein Magnet.

 

(214) [188. 1922] März 18.
Es gibt viele Wege,

doch das Herz kennt den nächsten.

Richtig verstehen heißt, viel lernen.

 

(215) [189. 1922] März 19.
Das Fundament ist tief –

die Arbeiter, die den Grundstein legen,

kennen die Höhe der zukünftigen Türme nicht,

aber der Baumeister hat ihr Ausmaß schon enthüllt.
Hart und mühsam wachsen die bestimmten Werke.

 

Möge Kleinmut weichen

und Verrat sein eigenes Nest erbauen.
Indem wir mit dem Blitz das Nest zerstören und

mit dem Wirbelwind den Kleinmut hinwegfegen,

schmieden wir den Pfad.

Geht – arbeitet.

 

(216) [190. 1922] März 22.
Der Schöpfer ist voll unübersehbarer Ruhe

inmitten unzähliger Bewegungen.
Nach der ersten Ruhe folgt die zweite.

 

(217) [191. 1922] März 23.
Man soll nicht betrübt sein,

wenn Müdigkeit den Körper überwältigt;

der Geist ist immer frei.
Mitten in der Schlacht ist Erholung gestattet.

 

(218) [192. 1922] März 24.
Vergleicht das Verhalten der neuen Menschen euch gegenüber,

darum sage Ich,

lasst die Alten und wirkt mit den Neuen.

Versteht es, mit einem Lächeln die Tore des Pfades zu öffnen.

 

(219) [193. 1922] März 25.
Die Finsternis muss beseitigt werden.
Mögen reine Gedanken Mein Werk begleiten.
Achtet darauf, dass die Finsteren nicht mit dem Namen des Lehrers spielen.

Lernt es, Nachfolger zu finden, welche die Bedeutung verstehen.

 

(220) [194. 1922] März 26.
Meine Hand weiht die Würdigen ein.

Versteht es, nach Meinen Lehren zu urteilen.

 

(221) [195. 1922] März 27.
Wir kennen die Strömung des Ozeans,

und ein Tropfen kann niemals Abgründe füllen.

 

(222) [196. 1922] März 29.
Verworren ist die Zeit

und finster sind die Kräfte,

aber der Strahl kräftigt.

Die Hand des Schöpfers schmückt die Schilde der Auserwählten

mit den Offenbarungen des Geistes.

Fremdes Können hält vor dem Schöpfer nicht stand.

 

(223) [197. 1922] März 30.
Unsere Schilde rosten nicht,

und auch nicht der Weg zu Uns.

Seht auf die Ereignisse in 40 Fristen[45].
M:. behütet.

 

(224) [198. 1922] April 1.
Streng wissen ist besser, als gerührt zu sein.
Ich lehre die Wahrheit des Lebens.
Man muss wissen, bevor man fähig ist.
Man muss fähig sein, bevor man etwas offenbaren kann.
Offenbaren kann man nur das,

was durch den Geist gerechtfertigt wurde.

Wenn ihr kein leckes Boot seid,

werdet ihr bis zum Ziel schwimmen.
Das Segel ist gehisst

und das Steuer geprüft.

Mein Schild bedeckt euch auf dem Schlachtfeld.
Macht euch bereit zum Kampf –
mit reinen Gedanken werdet ihr siegen.

 

(225) [199. 1922] April 2.
Das Märchen des Lebens verwirklicht sich,

doch fangt die Wellen der Rufe auf.

Unter den Begegnungen und Briefen

sucht die gesandten Diamanten der Möglichkeiten.
Man muss weit und breit Umschau halten.
Versteht, Krieger!

 

(226) [200. 1922] April 4.
Jeder führt eine Stufe des Aufstiegs aus

und trägt das Auferlegte.

 

(227) [201. 1922] April 5.
Ich flechte neue Fäden

und suche Punkte der Verbindung.

Ich setze euch die nötigen Kronen auf,

und in der Stille bereite Ich euch auf den Kampf vor.

Freut euch,

der Mutige geht den richtigen Weg.
Ich kann die Treuen beschützen.

 

(228) [202. 1922] April 6.
Der Lärm der Finsteren

hindert den Aufbau neuer Menschen nicht.

Das Mehl ist im Inneren unsauber,

doch fehlt das Geld, um neues zu kaufen.[46]

Der Wissende siegt.

 

(229) [203. 1922] April 7.
Ja, ja, ja.

Jedes Wort der Einheit gleicht dem Samen einer schönen Blume.
Es ist jedem gegeben, einen schönen Garten zu hegen.
Doch wo sind die Gärtner, die die Samensorten kennen?
Wir lehren, früchtetragende Halme zu sammeln,
Wir entfernen brennendes Unkraut[47].
Und jene Erde, auf der Gott Sein Antlitz offenbarte,

schmücken wir mit Blumen.
Aber wo die Blumen der Einigkeit sind,

hütet ihre Blätter.
Ja, ja, ja.

 

Die Nacht verdunkelt die besten Erscheinungen,

doch versteht – das Licht kommt.

 

Wozu sollte man euch prüfen,

wenn der Tempel nicht errichtet wird?

Doch das Modell ist schon zur Hand

und das Fundament gelegt.
Geheiligt sei der Name des Einen Gottes.

Für nichts Geringes werdet ihr Zeugen sein.

Das Leben verwandelt sich – Ich habe gesprochen.

 

(230) [204. 1922] April 8.
Man muss Anstrengung aufwenden,

man muss mit den Händen eine neue Kraft aufbauen.

Ich helfe, Ich helfe,

doch wendet Anstrengung auf.

 

(231) [205. 1922] April 9.
Schild und Speer!

Der Herr hat die Krieger gesegnet.

Alles kommt – die Dämmerung geht zuende.
Bemerkt ihr denn nicht,

dass das Kosmische Bewusstsein in Konvulsion ist?

Weil wir den Verlauf der Schlacht kennen,

kann der Plan des Schöpfers nicht geändert werden.
Von Anbeginn an kämpften die Finsteren,

von Anbeginn an siegten Wir.

 

(232) [206. 1922] April 10.
Immer ist der Pfad des Guten nicht Hymnensingen,

sondern Arbeit und Dienst.

Wenn man Karma umstößt,

wendet es sich gegen euch.

Die Leiden des Geistes offenbaren

die einzige Leiter des kürzesten Weges.
Bei den Auserwählten fließen die Leiden eines Jahrzehntes

an einem Tag durch.
Besser ein bitterer Kelch als ein Leben in Bitterkeit.[48]

Zahlt eure Rechnungen im Hotel,

und man wird eure Koffer mit Ehrerbietung zum Schiff tragen.

 

(233) [207. 1922] April 11.
Ein Wunder geschieht unerwartet.

Nichts ist zufällig.

Ich wiederhole nochmals:

Fürchtet euch nicht.
Wieder gab es einen neuen Stich –

doch fürchtet euch nicht.

 

(234) [208. 1922] April 12.
Man kann im Leben an vom Schicksal bestimmten Orten vorübergehen, ohne auf die Rufe zu achten.

Durch eine Geste können Wir die Angelegenheit voranbringen.
Doch Unsere Geste hilft eurem Karma nicht.
Unser Schild schützt euch vor dem Einfall der finsteren Kräfte,

doch die Begleichung der alten Rechnungen ist unvermeidlich.

Die Hand des Schicksals führt zum Heil.

 

(235) [209. 1922] April 13.
Von dort,

wo eure Träume entstehen,
wo das Opfer sich erhebt,
wo das Unsichtbare Licht der Arbeit leuchtet,
von dort sende Ich euch einen Gruß.

 

Im Rauschen der Blätter,
im Plätschern der Wellen,
im Säuseln des Windes,
bin Ich bei euch.

 

Inmitten der Grausamen und Finsteren,
inmitten des Verrates des Geistes,
inmitten des Suchens und der Sorge,
ist über euch Mein Schild.

 

(236) [210. 1922] April 14.
Bringe Licht und blicke nicht zurück.

 

(237) [211. 1922] April 15.
Liebe das Blatt am Wegesrand –

es ist von Gott erschaffen.

Verständnis liegt im Herzen.

 

(238) [212. 1922] April 17.
Die Bande zu zerreißen,

Unsere Kräfte auf die Waage zu legen

oder den Zugang zu Uns zu verlieren,

ist gefährlich.

Sich dem Licht zu nähern, ist kein Lachen und kein Spaß.

Kräfte umgeben jede Unserer[49] Bewegungen,

und sobald der Morgen des Bewusstseins

durch die Dämmerung abgelöst wird,

können die Flügel und Punkte[50] der Finsternis angreifen.

Finsternis kann die Abtrünnigen ertappen.
Und in den Bergen kann man leicht stolpern.
Es ist besser, die Hand des Führers nicht abzuweisen,
als auf die Laterne des Retters zu warten.
Die vom Wege abgekommenen sind schon froh,

zum Hundegebell zurückzukehren.
Ist es nicht besser,

inmitten der Schneediamanten mit dem Führer zu wandern?

Man muss verstehen.
Man muss sich merken.
Man muss wissen.

 

(239) [213. 1922] April 18.
Der allgemeine Weg führt nicht zum Heiligen Berg.

Ich halte Verrat für das allerschlimmste.

 

(240) Freude ist die Offenbarung der Kraft des Schöpfers,

welche die Finsternis der Welt erleuchtet;

dorthin führt Unsere Satzung durch die Arbeit eines jeden.

 

(241) Ein neuer Tag bricht über der Erde an.
Jetzt gibt es kein Fließen,

sondern einen Strudel.
Die ganze persönliche Welt wird vom Feuerschein des Scheiterhaufens erleuchtet,

der die alten Formen verzehrt.

Die Weisheit des Schöpfers verheißt eine Neue Stadt;

er schafft, indem er verbrennt.

Wie sollten wir betrübt sein,

als Zeugen, die den Großen Plan verstehen?

Die Tauben, die Blinden und die Stubenhocker

bleiben Vorübergehende –

der Schöpfer kommt.

 

(242) [214. 1922] April 21.
Ist euer Leben nicht ein Märchen?
Fliegende Teppiche sind für euch ausgebreitet,

und ihr fliegt mit mutigem Geist.

 

Sogar Bären wissen,

wie man gemeinsam schwimmt.
Wie viele nützliche Bilder sind um uns herum verstreut!

 

Ich denke, man muss es durchstehen,

wissend, Wessen Schild über euch ist.
Ich bin bemüht, euren Lauf zu beschleunigen.

 

(243) [215. 1922] April 23.
Nicht Zweifel, nicht Bedauern und nicht Niedergeschlagenheit,

sondern die Zukunft liegt vor euch.

Vier Wächter, hütet den Pokal des Erzengels!

Voll mit neuem Wein ist die euch offenbarte Arche.

Ich gebot dem Mund der Zeit,

euch auf Meinen Weg zu führen.

Unter der Hülle der Erde verbarg Ich eure Gesichter.

 

Ich habe euch mit der Freude des Aufstiegs erfüllt.
Ich habe die Erinnerung

an die vergangene Schriftenrolle[51] aufgehellt.
Ich habe die Weite der Urteilskraft erhoben

und die Bücher aufgeschlagen.
Kommt, empfangt.

 

Ein Gebet:
„Du, der Du mir Stimme und Schild gabst,

sende den Lehrer auf meine Wege,

mein Herz ist geöffnet.“

 

(244) [216. 1922] April 24.
Die neuen Auserwählten werden den Gedanken

kurz und klar zum Ausdruck bringen.

Jede Zeit hat ihre Bestrebungen:
Einmal nimmt man den Steinen die Fassung,

ein anderes Mal schmückt man sie so,

bis man sie nicht mehr erkennt.

 

(245) Die Absonderlichkeiten des Geistes in fremden Hüllen

zwingen Uns,

einen Ausgang anzunehmen,

der für Uns zwar nicht nötig ist,

aber die Menschen überzeugt.
Man hält Gartenwege für besser als die Natur.

(246) Aum und Jehova[52] verhalten sich zueinander

wie die Pfosten ein und derselben Tür.
Alle sind Zeichen des einen Korridors des Lebens.

 

(247) [217. 1922] April 25.
Nachts lehren Wir,

am Tag schreiben die Menschen es sich selber zu.

Der wesentliche Teil des Daseins ist in der Nacht.

Der Abgrund ist dem Auge zugänglich

und der Wirbelwind ist dem Ohr nahe.

 

Wächter, erinnere dich an den anvertrauten Schatz.

Siehe, Unsere Rufe verleihen größeres Wissen

als die Satzungen des Altertums.

 

Unwetter naht –

Ich lehre, es zu ertragen.

Die Hand des Schöpfers enthüllt zwei Sphären.

Es ist angeordnet, den Pfad zu wählen.

Im Dunkeln knurrt die Hundemeute

und die Eule lässt in der Finsternis ihre Augen blitzen.
Doch die Wissenden zittern nicht.

Ich sende euch den Schild –

schaut und werft das Glück nicht weg.

(248) Der Morgen kann nebelig sein,

und Kälte füllt das Herz.
Ihr aber wisst: Das Glück wird kommen.
Erwärmt euch mit dem Feuer des Bewusstseins der Zukunft.
Die Dämmerung währt nicht lange,

ja, ja, ja.

Der Kampf entbrennt,

klar vernimmt das Ohr den Lärm des Getrampels.
Ja, ja, ja.

Erfüllt euch mit Kraft.

 

(249) [218. 1922] April 26.
Wir sprechen mit Güte und wissenschaftlich.

Nicht für Mich, sondern für euch rede ich über Vertrauen.

Die Sendungen zerschellen an einem verschlossenen Herzen.

Wenn Unnützes geredet wird, vermischen sich die Leitungen.

Die Emanationen der Gereiztheit

drängen nicht nur gesandte Gedanken zurück,

sondern noch nicht einmal eine Tat kann einen Igel berühren.[53]

Darin besteht der Unterschied zwischen einem Gefieder

und den Stacheln eines Igels.
Gefiederte Pfeile umreißen den Rettungsring,

doch wenn die Stacheln des Zweifels

das Telegramm nicht zum Empfänger durchdringen lassen,

ergibt sich eine besondere Schwierigkeit.

Die Höheren senden Uns Segen.

Wir geben ihn an euch weiter,

doch wenn Wir und ihr das gesandte Bewusstsein zurückweisen,

wird uns Welle des Bösen überfluten.

 

Die besten Apparate liegen im Gehirn.
Bald werden neue Zentren den Menschen zurückgegeben werden.[54]
Der Baum der Erkenntnis wird wieder erblühen.

 

(250) [219. 1922] April 28.
Die Dämmerung währt nicht ewig –

man muss den Schneesturm überstehen.
Man muss verstehen, sich zu beeilen – seid entflammt!

 

(251) [220. 1922] Mai 1.
Ströme von Freude füllen das Gedankenmeer des Schöpfers.
Und ihr, die ihr einer Seele Tropfen der Freude einflößt,

bringt dem Schöpfer der Welten ein Opfer.

Die Erleuchtung wird grenzenlos sein.

 

Lerne, indem du lehrst.

Wenn ihr Freude lehrt,

werdet ihr nicht fehlgehen.

Jeder Baum kleidet sich vor Freude in Blüten,

doch wenn er seine Blätter abwirft,

grämt er sich nicht,

da er vom Frühling weiß.

(252) Wieder wurdet ihr in der Schlacht von Blumen abgelenkt,

doch die Menschheit ist von Blumen weit entfernt.

Wiederhole: Schönheit,

selbst unter Tränen,

bis du das Bestimmte erreicht hast.

 

(253) [221. 1922] Mai 2.
Die irdischen Emanationen können schwer sein.

Man wird zu dir kommen,

offenbare Feuer,

sie benötigen es.
Wir sollen nicht überlegen,

wenn wir entflammen können.

Verschließe nicht den Pfad für Neue, die anklopfen.

 

Die alten Formen sind unbrauchbar geworden.

Wer die Schönheit kennt,

wird den Wanderer nicht verwirren.

 

(254) [222. 1922] Mai 3.
Unser Wesen benötigt die Ströme des Prana.
Der müde Organismus nimmt eine fremde Kraft auf.

 

Richtet eure Gedanken auf die Gemeinsamkeit

der Ideen der Religionen der ganzen Welt.

 

(255) [223. 1922] Mai 4.
Trübe brennt das Licht der Welt,

und jeder Wunsch zu dienen ist besonders kostbar.

Doch wisset eines: Herzensgüte und Tätigkeit

helfen Uns mehr als alles andere.
Nicht zu Offenbarungen,

sondern zu Nützlichkeit rufe Ich auf.

Feuer ist für Flügel nicht gefährlich.

 

(256) [224. 1922] Mai 9.
Man soll mit dem Geist leuchten,

wissend, dass die Wahrheit im Geist liegt.
Man soll ein weites Verständnis haben,

wie die Weite des Geistes.

Denke nicht an Absturz,

wenn dir Flügel zum Flug gegeben wurden.

 

(257) [225. 1922] Mai 10.
Man soll sich schonen

und bis zum Ende des Kampfes durchhalten.

Man soll die mächtige Welle lenken

und die Furche des Bösen überspringen.

Man soll die Noumena[55] der Kraft anrufen

und mit dem geschaffenen Teraphim*

die Festung des Bösen durchbrechen.

 

(258) [226. 1922] Mai 13.
Ich spreche mit euch,

Ich gebe euch Anweisungen

und erfülle euch mit dem Wunsch nach der Heldentat der Lehre.

Aber fest ist nicht nur das Vertrauen,

sondern auch der Aufbau.
Das Vertrauen macht Mich zum Baumeister,

ihr aber sollt aufbauen.

Der Schnitter erhält das Korn.
Um Feigen pflücken zu können,

muss man einen Feigenbaum offenbaren und ihn finden.

 

(259) [227. 1922] Mai 14.
In der Neuen Welt werden die Rassen ausradiert werden.[56]
Sprecht nicht von Rassen,

die Tropfen der verschiedenen Meere gleichen sich.

 

(260) [228. 1922] Mai 15.

Seht auf die Offenbarung Meines Schildes

wie auf das Vorherbestimmte.
Seht auf die Offenbarung der Weisheit in der neuen Generation

wie auf das Glück.
Seht auf die Offenbarung der Erleuchtung des Volkes

wie auf eine Stufe zur Neuen Welt.
Seht auf Unser Erscheinen

wie auf die Stunde der Wacht der Welt.

Aber beachtet Meine Satzung.
Aber beachtet Unsere Botschaft.

Versteht es, Licht zu bringen.
Versteht es, der Schönheit weiten Raum zu geben.

Mit Tschuren[57] gibt es keinen Fortschritt,
mit Gerümpel ist kein Aufbau möglich,
mit Zeisigen kann man sich beim Pfeifen nicht messen,

mit verfaultem Brot sollte man nichts kosten
und die wunderbare Erzählung des zukünftigen Russlands

nicht mit rauchigem Dunst durchwehen.

 

Doch für die Flügel,

die die Sonne berührt haben,
und für den Lauf vor Sonnenaufgang,
und für das Lied, das die Mitternacht erfüllte,
ist der Weg nicht schrecklich und nicht grausam.

Und der Stern ist jenen nahe, die den Teraphim gefunden haben.

 

Man soll ein Lächeln zu den Sternen senden.

 

(261) Wenn wir im Haus sind,

empfinden wir es nicht,

weil wir in ihm sind.

 

(262) [229. 1922] Mai 16.
Man soll ein reines Gemüt offenbaren

und die Saiten des Herzens anspannen.

Die Lehre wird fortgesetzt.
Man muss jetzt nicht lange warten.

Man soll lächeln.

Stahl wird durch Feuer erprobt –

die Kraft des Geistes wächst durch den Atem des Lebens.

Vom Flug der Kraniche kann man viel lernen.
Doch vieles muss man annehmen

beim Flug in das wunderbare Land.

 

(263) [230. 1922] Mai 17.
Unter Fremden,

unter qualvollen Zerstörern ist es schwer;

ihr seid bereit, davonzufliegen.

Herz zu zeigen,

den Menschen zu gefallen

und einen Gruß zu senden,

ist schwer.

 

Indem er mit Mühe sät

und mit Freude erntet,

vollbringt der Mensch-Bote ein Wunder.

 

(264) [231. 1922] Mai 23.
Ihr könnt bei der Tat lehren,

wie findig man sein soll,
denn jeder Umstand birgt verschiedene Möglichkeiten.
Aber der Verstand muss zum Licht streben.

 

(265) Der Staub der Bücher ist verehrungswürdig,

doch der Geist schwebt ohne Staub.

Die Bürde ist in uns.

Singt: Gesang erschreckt die Wölfe.
Für den Wanderer ist es gut, zu singen.
Stimmt ein heimliches Lied an.
Gebt euch nicht dem Schlaf hin.

 

(266) [232. 1922] Mai 25.
Karma ist wichtig,

doch noch wichtiger ist Auswahl.
Karma ist nur die Bedingung der Auswahl,

doch nur der Auserwählte trägt eine Aufgabe.

Das Lächeln des Schöpfers krönt nicht aus Anerkennung,

sondern aus Freude über das Feuer des Herzens,

und über dem Haupt strahlt das Zeichen des Feuers.

Das Abholzen von Ästen gibt dem Baumstamm Kraft,

das Ablegen von Gewohnheiten läutert den Geist.

(…)

Ihr verwirklicht durch Mut.
Ihr findet durch Scharfsinn.

Sich zu beeilen ist besser,

als in Erwartung zu schlafen.
Haut aus Holzstämmen heraus

und erbaut das Haus.

 

(267) [233. 1922] Mai 26.
Im Leben nehmen wir die allerwichtigsten Momente nicht wahr,

sie scheinen uns wie Staub zu sein.

Wenn man sich den entscheidenden Moment Russlands

vorstellt, würde nur ein erfahrener Schüler ihn verstehen.

Die Hand des Schöpfers zeigt sich

nicht nur in überraschenden Erscheinungen,

sondern auch in der Bewegung eines Staubkörnchens[58].

Die Tore sind geöffnet, möge man die Leuchte hüten.

 

(268) [234. 1922] Mai 29.
Nach den Schülern des Origenes begann

die falsche Religion der Priesterschaft sich zu verbreiten.

 

(269) [235. 1922] Mai 30.
Hört von der Macht des Geistes –

seine Kraft ist unerschöpflich.

Das Wort ist nur ein unbedeutender Teil.
Der Wirbelwind ist nur die Schwelle der Bewegung.
Der Schnee ist nur der Bote der Kälte.
Das Wetterleuchten ist nur das Auge des Gewitters.
Das Wort ist nur der Staub

des Schlages des schöpferischen Gedankens.

 

Die Quelle des Gedankens leuchtet für das glückliche Auge.
Und die Saite der Anspannung klingt für das feinfühlige Ohr.

Und ich erschrak und wurde schwach,

als ich von dem Gefühl der Nichtigkeit erfasst wurde.
Doch die Größe des Schöpfers

stellt ein Sandkörnchen einem Berg gleich.

 

Das Gefühl des Ursprungs und der Unendlichkeit

erfüllt jedes Häuschen und jedes Herz.
Doch öffnet euch und lasst es zu.

 

Blätter wachsen jeden Tag,

Blumen aber nur zu ihrer Zeit.
Ein Wunder lässt Bäume augenblicklich wachsen.

 

(270) [236. 1922] Juni 1.
Der Falke lässt im Flug seine Flügel nicht sinken.
Der Hirsch zögert nicht beim Sprung über den Abgrund.
So werden jene, die mit der Zeit gehen, nicht zurückbleiben.

Weder Brandung noch Ebbe,

sondern der goldene Strom des Kosmos zieht das Boot.
Und das Segel ist zusammengerollt,

aber die Küste ist bestimmt.

Mein Schild erstrahlt,

und von den Schultern leuchten die Strahlen der Heldentat.
Ich verstärke Mein Licht und beflügele die Füße.

 

O du, der du den Pfad verlängerst,

ich werde Blitze finden

und auf ihnen den Abgrund überqueren.
Ich drossele den Wirbelwind mit dem Mantel

und steige in die Höhe.
Wo ist der Staub meines Pfades?
Wo ist die verschlingende Glut?
Wo ist der Regenschauer,

der den Aufstieg verbirgt?
Meine Füße sind unversehrt,

und Dein Ring steckt fest an meiner Hand.
Herrscher, sieh, mein Falke holt mich ein!

 

Ich trage euch,

Ich sende euch einen Schauer der Fürsorge.
Meine Fürsorge ist eure Freude.

 

(271) [237. 1922] Juni 2.
Ich verspreche Wachstum des Bewusstseins;

es kommt schrittweise,

unbemerkt, wie das Wachsen des Grases.

Zuerst wollen wir die Geringschätzung[59] des Essens bekräftigen.

 

Wie heruntergefallene Früchte in einem Korb

werden abgeschlossene Gedanken fortgetragen.
Genauso bestand die Empfindung der Unvollkommenheit

der Menschen schon immer,

doch jetzt ist auch diese Frucht abgefallen.

 

Vor den Toren der Neuen Welt staut sich die Menge,

doch sie kennt den Zugang nicht.

Aber die Stufen des Geistes sind leicht,

und mit einem einzigen Wunsch

werden die weltlichen Dinge an ihren Platz gestellt.

Wohl euch, die ihr den Wunsch nach Schönheit tragt.

 

(272) [238. 1922] Juni 3.
Alle Kräfte des Kosmos

sollten auf das Erblühen des Geistes gerichtet sein.

Müdigkeit ermöglicht eine Erneuerung des Organismus.

Das Bewusstsein des Zieles

verleiht jeder Offenbarung des Geistes Bedeutung.

Alle Winde dienen dem Müller,

um besseres Mehl anzuhäufen.

Alle Ausflüsse der Natur zu studieren

und ihre Schönheit zu erkennen bedeutet,

den Menschen Flügel zu verleihen.

Ein Schlüssel ist nötig,

um ein Gefängnis aufzuschließen,

doch Flügel erheben zum Licht.
Jeder Schlüssel kennt sein Gefängnis.
Doch es kommt die Zeit,

in der die Menschen den Schlüssel hassen werden.

 

(273) Zufälle gibt es nicht.

Ich muss euer Bewusstsein über die Möglichkeiten des Geistes stärken.

Nach den großen Wellen gelangt man

zu den Wellen der Gedanken der Menschen.

Sogar zu den Wellen der Pflanzen gelangt man noch,

doch dann versinkt das geschärfte Ohr

in den Wellen der Harmonie des Kosmos.

Die Müdigkeit des Körpers

rührt von eurem Lauf nach Errungenschaft her.
Die Errungenschaft ist da –

sie wächst wie ein Kristall,

der mit Erfahrung angereichert ist.

Und Wir beobachten mit Fürsorge Unsere Schwimmer.
Doch wenn eine Salzwelle ans Ohr peitscht –

fürchtet euch nicht:

Wir sind mit euch.

(274) Streckt die Hand über den Abgrund.
Über dem Abgrund gibt es keine Furcht,

denn beängstigender für den Geist sind Zimmer und Teppich.

Richtet das Wesen der Erkenntnis auf Uns.

Ihr seht die dunklen Wolken nicht, aber Wir.

Bestrebung bewirkt Wunder,

doch urteilen überlasst Uns.

 

(275) [239. 1922] Juni 6.
Der Wohlgeruch von einst wandelt sich in Gestank.
Das Lied von einst wird zum Lärm des Rades.
Der Schild von einst wird zur Ofenklappe.
So wächst der Geist,

der vor dem Weltenaufbau steht.

In einem kleinen Raum,

auf einem kleinen Teppich

wechselt ihr die alten Schuppen.
Was kann nicht alles

in den Schneemassen der Berge

und in den Strahlen der Sonne gewaschen werden?
Die befreite Weisheit wird eine neue Haut erhalten.

 

Wir freuen Uns mit euch

über die Beobachtung veränderter, enthüllter Menschen.

Es ist, als ob der Vorhang eines Fensters geöffnet

und die ganze Einrichtung des Hauses sichtbar gemacht wurde.
Und leicht kann man den Rat erteilen,

das offene Buch zu lesen.
Ja, ja, ja.

Ihr verändert euch vor Meinen Augen.
Eure Entschlossenheit stärkt Uns,

und es ist leicht, am Abgrund zu gehen,

wenn man von dem fliegenden Teppich weiß.

Bemerkt alles.

 

(276) [240. 1922] Juni 8.
Während du auf dem Markt warst,
klopfte ein Kaufmann bei uns an -
Er wollte deine Halskette eintauschen.
Für die roten Steine

zeigte er solche mit blauem Feuer,
Mutter, wir wussten nicht,

welche Steine farbiger waren.
Der Kaufmann war groß und schwarz sein Bart.
Worüber dachtest du nach, Mutter?
Der Kaufmann wollte uns betrügen.
Rot wie Blut sind deine Steine,
die Halskette brennt wie Feuer.
Worüber dachtest du nach, Mutter?
Wir wollen den Kaufmann nicht wieder hereinlassen.
Aber warum die Tränen?
Eine glüht in blauem Feuer!
War er vielleicht ein Zauberer?

 

Die Hände der Kinder können die Steine nicht unterscheiden,
oft stehen ihnen rote näher.

 

(277) [241. 1922] Juni 9.
Inmitten des Alltags sucht das Schimmern des Lichts.

Das Wachstum des Gedankens an die Gesegneten Kräfte

stärkt das Bewusstsein der Anklopfenden.

Weil sie den Geist verlachten, verleumdeten und lästerten,

blieben die Kleinen vor der Festung des Guten und der Taten stehen.
Das Zeichen des ewigen Lebens schlägt die niedrigste Stirn.

 

Liebe Krämer,

habt ihr einen Vorteil,

wenn ihr euch selbst betrügt?

Armselige Regenten,

ist es nicht lächerlich,

für euch selbst Gefängnisse zu bauen?

Grausame Weise,

ist es nicht beschämend,

von euren eigenen Grundsätzen abzuweichen?

Und ihr, Kinder der Straße, vergesst nicht,

dass der Stern zwischen den Häusern keine Lampe ist.

Ihr taucht, ihr fliegt und ihr hört,
aber wo sind die Perlen eures Geistes?

Wohin strebtet ihr?
Ihr habt die Richtung verloren,

und ein fremder Ast durchbohrte eure Flügel.

Schmutz ist schädlich für die Ohren,

Ich spreche als Arzt.
Aber Meine Arznei ist unkompliziert,
und Meine Posaune betäubt nicht –

das Wachstum des Grases ist lauter.

Begreife, Herz,

und mit einer Träne wasche deine Einsiedlerzelle.

 

(278) [242. 1922] Juni 10.
Grashalme speichern das Sonnenlicht.
Wird wirklich nur das menschliche Auge vom Licht zugekniffen?

Mit einem Schild verbirgst du den Aussatz nicht.
Und ein Helm ersetzt den Kopf nicht.

 

Unser Ruf ist einfacher als eine kindliche Bitte.

Empfangt den vorbereiteten Schatz.

Wie die Hand den Muskel anspannt,

so nehmt ihr Gott mit dem Geist auf.

 

Die Ernte des Dummen ist schlecht.
Doch Wir geben hervorragende Samenkörner.

Wir geben sie billig ab.
Ist es denn möglich,

dass ihr es vorzieht,

euch nur aus Unwissenheit selbst zu verschlingen?

Ich bitte euch,

aber Ich warne euch auch:
Es wird Offenbarungen geben,

der Schleier wird gelüftet,
und Brillen werden Augen voller Staub nicht retten können.
Geht zum Arzt!

 

(279) [243. 1922] Juni 11.
Die Hand der Nacht bewahrt die Perle.
Das Auge des Tages bekräftigt die Beute.
Finsternis ist nicht finster für ein Adlerauge.
Enthüllt eine neue Beute.
Bei Tag und Nacht enthüllt die offenbarten Fristen.
Ich spüre, das Glück kommt.

 

(280) [244. 1922] Juni 13.
Wenn wir kämpfen

und das Böse ausrotten müssen,

werden wir da nicht fanatisch sein?

Wo liegt die Grenze der Gerechtigkeit?

Aber wer durch die Schule der Harmonie gegangen ist,

kennt die Lenkung durch das Herz.

Unser Schüler entscheidet über jeden Schlag des Schwertes,

mit dem Geist,

der zu Uns strebt.

 

Er zögert nicht,

sondern zerstört die Vorhaben der Feinde.

Nicht Ruhe,

sondern Findigkeit beherrscht Unsere Krieger.
Ihre Augen sind nicht geschlossen,

 

Wir rufen zur Arbeit –

das sagt jenen,

die glauben,

dass Wir von der Arbeit ablenken.

 

(281) [245. 1922] Juni 14.
Ich lehre,

das Schicksal zu befragen –

man muss die Frist verstehen.
Durch das Verstehen der Fristen

bildet sich ein Gefühl für die Organisation des Kosmos.
Die Fristen laufen in Harmonie mit dem Willen,

ohne zu zerstören.

Die führende Hand verweilt über dem Geist,
wie ein Steuermann verbindet sie Wellen, Fristen und Kräfte.

Deshalb müssen Unsere Schüler

den Atem des Lebens eines jedes Tages ermessen können.

Die Dämmerung der Unwissenheit

und die Grimasse der Unzufriedenheit

sind nicht die eure Zeichen,

überlasst sie den Finsteren.

Mein Schild ist eine Zufluchtstätte für die Reinen.
Meine Pfeile sind Flügel für die Treuen.
Mein Schwert ist eine Fackel für die Kühnen.
Mein Lächeln ist das den Weisen verheißene Glück.
Mein Herz ist eure Wohnung.
Euer Tempel ist für Mich ein Wunder.

Versteht es, Ursula[60] und Antonius[61] im Leben zu finden.
Ich denke,

dass ihr Meine Satzung erkennen könnt.

 

(282) [246. 1922] Juni 15.
Ihr hört von Unserem Streben zum Gipfel der Berge.
Ihr lest von Unserem offenbarten Traum.

Ihr erkennt Unsere Erscheinung,

und dennoch glaubt ihr nicht,
denn Wir belehren jene, die anklopfen.

Streng lassen wir keine Verräter zu.
Streng lasst ihr Gedanken über Uns zu.

 

Ihr hört, dass neue Funken Erleuchtung offenbaren.

Führt die Feinde fort –

sie sind den Neuen gefährlich.

Mit einem Lächeln hört ihr die Argumente des Wissenschaftlers,

er hat nichts gesehen.

Aber das Auge des Adlers ist über euch.

 

(283) [247. 1922] Juni 17.
Man muss die Gelegenheit zum Zuhören suchen.
Großes Schweigen umgibt das geöffnete Ohr.
Nach dem Lärm ist die Stille undurchdringlich.
Mitten im Kampf ist die Stille besonders erstaunlich.
Das Ohr wendet sich gleichsam von der irdischen Ebene ab.

 

Was heute unerreichbar ist,

fällt morgen leicht.

Die Schwierigkeit des Pfades

hängt von den Gewohnheiten des Körpers ab.
Deshalb bewahrt Kinder vor Gewohnheiten –

wie Schalen müssen sie abfallen.

Eine Unmenge Küchenschaben wimmelt in den Ecken

und vergiftet die Wände der Häuser.
Damit fesselte die Finsternis die Menschen,
doch das Wetterleuchten des Schwertes zerschlägt die Finsternis.
Das Licht wird kommen.

 

(284) [248. 1922] Juni 18.
Für den Strom ist reine Luft erforderlich.
Vergleicht das mit der Elektrizität nach einem Gewitter.

 

Wunder können überall geschehen,

doch die Lehre ist mit dem Zustand des Geistes verknüpft.

 

(285) [249. 1922] Juni 20.
Das Zeitalter des Geistes bricht an.

An der Grenze des Bewusstseins vermengen sich

die Erscheinungen von Glück und Dunkelheit.
Der Übergang von der Nacht zum Morgen

ist für das Auge nicht wahrnehmbar.

Doch erkennt die Heiligkeit des Ortes des Herren.
Bringt keinen Staub und keinen Ärger mit

und tötet den Hunger ab,

wenn ihr hofft,

vor dem Antlitz der Erkenntnis erscheinen zu dürfen.

Der Eifer des Geistes ist das Funkeln des Heils.
Das Heil stählt die Kampfrüstung.

 

(286) [250. 1922] Juni 21.
Neue, Neue, Neue versammeln sich.
Zählt die Freunde

und bezeichnet die Tore des künftigen Aufstiegs.

Erneuert das Gefieder,

die Pfeile werden kraftlos herabsinken.
Lernt fliegen.

 

(287) [251. 1922] Juni 22.
Wem die Frist zu lang ist,

sollte besser nicht in Berührung kommen.

 

(288) [252. 1922] Juni 23.
Ihr legt eine neue Grundlage für die Offenbarung der Schönheit.
Zusammen mit euch beginnen Wir die neue Lehre.

Ebbe und Flut wechseln sich ab.
Die neunte Welle ist die größte.

Ich würde euch gern den großen Kampf Unserer Tage zeigen.

 

(289) [253. 1922] Juni 24.
Wer weist die Lehre über die Hoffnung, die Tat und den Mut zurück?
Wem ist die Frist des Wissens schrecklich?
Wer erblasst vor dem Antlitz der Liebe?
Wer fürchtet sich vor dem Flügel eines Engels?
Euch können Wir nicht brauchen!

 

Es leuchtet der erwähnte Tempel,

und unser Pfad ist bestätigt.

Und jeder Morgen zieht uns zur Sonne.
Doch glücklich ist,

wer den Tag nicht bemerkt

und sich der Perle der Sterne bemächtigt.
Diese Perle stirbt nicht;

und wo, ihr Armen, findet ihr einen dauerhafteren Schatz?

Stellen wir eine Schätzung an,

doch nehmen wir nicht das Maß des Geldes.
Die Kellergewölbe sind gefüllt,

Ich werde das Gold der Erde mit einem Neuen Metall veraschen.
Ein goldener Schild ist nicht dauerhaft.

 

(290) [254. 1922] Juni 26.
Es ist nötig, Weisheit zu offenbaren,

Ich spreche über die Tat.
Jeder Tag birgt einen Strahl Lebensmut.
Doch die Tat hat keine persönliche Bedeutung,

wenn das Gebrüll der Finsternis

auf die Verteidigung der reinen Stadt erwidert.

Der Schwung der Rechten Hand des Säers

reicht über die Feste[62] hinaus.
Und die Hände aller Seiner Söhne erheben sich mit derselben Bewegung und streuen ihre Körner.

Ich bezeuge die Zeit der Taten.

 

Betrachtet die nächsten Tage

als die Schwelle zur winterlichen Tätigkeit.

Beeilt euch, Tätigkeit zu entfalten.
Vereint die Kräfte in der Tat.
Das Heer war nie in solcher Tätigkeit.
O scharfes Schwert!
O zerschmetternder Hammer!
Ich komme, Baumeister!

 

(291) [255. 1922] Juni 27.
Seid findig – handelt.

 

(292) [256. 1922] Juni 28.
Wir sprechen nur einmal.
Wiederholt keine Frage.
Was nicht verstanden

oder nicht gehört wurde,

verschwindet für die Erde.

Man kann aufs Neue verstehen und aufsteigen,

aber auf neuen Stufen.
Deshalb seid sorgfältig.

 

Müdigkeit ist nicht gefährlich,

doch Leichtsinnigkeit und Dickfelligkeit

sind für die Menschen schädlicher.

 

Gleich einem Hausherrn,

der ständig tätig ist,
wollen wir uns nicht vor einem Tropfen Arbeit fürchten.

Sogar eine schlechte Tat ist besser als Unbeweglichkeit.

Erreicht den Hafen,

für jeden ist ein Schiff angekommen.

 

(293) [257. 1922] Juni 29.
Ist Gerechtigkeit schwer?
Ein Kind kennt das Gefühl der Gerechtigkeit

besser als ein Richter.

Warum können nur Greise und Kinder auf der Erde richten?
Das menschliche Urteil ist lächerlich.
Die Gesetze haben den Zugang verdeckt.

Versteht es,

unter den Sternen zu urteilen.
Versteht es,

die Entfernung mit geschlossenen Augen zu ermessen.
Das Licht mit geschlossenem Auge zu finden,

ist jedem gegeben.

Doch Trägheit, Undankbarkeit, Unwissenheit und Grausamkeit

springen auf eure Rücken.

Blinde Wanderer,

wo ist die kindliche Gerechtigkeit?
Wascht den Schmutz der Gewohnheit ab.

 

(294) [258. 1922] Juni 30.
Manche wohnen in Kellern,
manche drängen sich in Dachstuben zusammen,
manche begnügen sich mit einem Zimmer in einer fremden Wohnung,
doch einigen gehört ein ganzes Haus.

Ich will dem ein Haus geben,

der bei Uns wohnt.
Es ist nicht schlecht,

ein Haus zu besitzen,
es ist herrlich,

den Sonnenaufgang in einem hängenden Garten zu bewundern.

Preiswert verkaufen Wir das Haus.
Ein Wort des Herzens

und ein Werk der Schönheit

sind kein hoher Preis.
Begreift den Vorteil, begreift ihn

selbst vom menschlichen Standpunkt.

 

(295) [259. 1922] Juli 2.
Schöpfer, gib meinem Geist ein neues Erwachen,

wenn sich der Sturm besänftigt.
Donner erfüllt die Stille der Nacht,
und Blitze durchschneiden mein Fenster.

Ist es möglich,

dass in dieser Nacht der Bote kommen kann?
Doch ich weiß, die Frage ist nicht angebracht.

Der Bote kommt.

Lehrer, meine Kräfte kämpfen mit dem Schlaf,
und das Auge durchdringt die Finsternis nicht.
Ich lege einen Hammer vor die Tür,
möge der Bote das Schloss zertrümmern.
Wozu brauche ich nach der Botschaft noch ein Schloss?

 

(296) [260. 1922] Juli 3.
„Herrscher, warum vertraust Du mir nicht an,

alle Früchte Deines Gartens zu sammeln?“
„Aber wo sind deine Körbe?“

„Herrscher warum gießt Du nicht

die Ströme Deines Segens auf mich aus?“
„Aber wo sind deine Krüge?“

„Herrscher, warum verkündest Du Deine Wahrheit nicht mit Donner,

anstatt zu flüstern?“
„Aber wo sind denn die Ohren?

Außerdem ist es besser,

das Gewitter in den Bergen zu hören.“

 

(297) [261. 1922] Juli 4.
Die Menschen sammeln sich,

die Erfahrung wächst,

die Hilfe wird leichter.

So hisst das Schiff die Segel

und beschleunigt seinen Kurs.

Einfacher, leichter, höher und unmerklich

hebt ihr die Lasten wie Blütenstaub empor.

Möge der Übergang leicht sein,

einfacher, leichter, höher und fröhlicher;
kümmere dich nicht um die Sohlen,

wenn an den Schultern Flügel wachsen.

(…)

 

(298) [262. 1922] Juli 9.
Warum werden gegen Lebensende die Augen weitsichtig?
Die Erfahrung richtet unser Auge in die Ferne,

und die Gegenwart vernebelt sich.

So erhaltet auch ihr das Wissen der Zukunft

Und durchschreitet die Gegenwart,

ohne in den Untiefen des Sumpfes zu versinken.

Tätigkeit aber geht über alles.

Wahrlich, Ich sage euch:

Ein Vogel im Flug ist manchmal nützlicher

als ein erstarrter Mensch.

 

(299) [263. 1922] Juli 11.
Ich spüre es,

die Feinde wurden durch ein wunderbares Feuer bezwungen.
Die Zeit des Handelns ist gekommen.

Versteht Hingabe, Glaube und Mut.
Ich bedecke euch

mit dem Helm des Glaubens,

mit dem Panzer der Hingabe

und mit dem Schild des Sieges.
Aber auf dem Banner wird stehen: Liebe – der Sieger.

 

(300) Der Verstand wächst jeden Tag.

Güte fliegt dem Glück entgegen.

Doch die Brücke zwischen Uns, Geistigkeit,

kann Berge entstehen

oder augenblicklich verschwinden lassen.
Und dieser Abgrund kann selbst mit allen Steinen

der geschaffenen Berge nicht aufgefüllt werden.

Deshalb hütet die Blume des Adamants*.
Auf Eis blüht sie nicht.

Leicht ist es,

ein Gärtner zu sein,

doch schwer,

die Aufgabe des Samens zu erfüllen.

 

Doch wenn der Schöpfer die Kraft verlieh,

eine Brücke zu Uns zu schlagen,
dann geht und hütet die Flamme.
Sagt den Wanderern:

„Wir wissen, wohin wir gehen.“

 

(301) [264. 1922] Juli 12.
Mein Mund verstummt,

ich kann den Schild der Barmherzigkeit nicht begreifen,

wenn die Liebe davonfliegt.

Ich falle am Morgen,

wenn meine Flügel sich in der Nacht zusammengefaltet haben.
Und was werde ich der Sonne entgegen entfalten?

 

Mein Lächeln – wo bist du?
Und welche Furchen durchschneiden meine Stirn?
Wo ist das sonnige Wort,

mit dem ich das Gestirn begrüße?
Was ist würdig?
Ich rufe,

Ich bestätige die Liebe.
Ich habe gesprochen.

 

(302) Man soll das erklärende Wort nicht schätzen.
Nimm die Bestätigung des Ursprünglichen Lehrers.[63]
Ich habe gesprochen.

 

(303) Die Worte des Lehrers entfernen das Schloss.

Lege dein Herz auf die Schwelle des Morgenlichts,

und Ich werde dich behüten.
Öffne das Auge der Welle gegenüber,

und Ich werde dich behüten.
Für Mich ist es beglückend,

das zu Behütende zu behüten.

 

(304) [265. 1922] Juli 13.
Es naht die Zeit der Vollendung des Daches.
Verhaltet euch heilig gegenüber dem Tempel,

und wenn ihr mit Mir um den Bau herumgeht,

senden wir dem Schöpfer des Daseins ein Gebet.

Und Wir offenbaren nach Arbeit und Verdienst.

Wir führen den glücklichen Glauben,

der verraten und verkauft wurde,

wieder zusammen.

Wir senden neue Zeichen,

Wir stärken die Segel.
Versteht, dass man für Gottesdienst nicht bezahlen soll.

Der Glaube starb unter dem Gold.
Ein goldener Schild ist nicht dauerhaft.

Ich rufe die Weisen.
Neue und Benötigte sammeln sich,

und der Baum des Bündnisses erblüht.

 

(305) [266. 1922] Juli 14.
Man wird fragen:

„Wo sind die Beweise?
Es gibt jetzt so viele falsche Propheten.“

Antwortet:

Wir urteilen nur nach Taten.
Wir zählen nur die Ergebnisse.

Denn ein falscher Prophet führt zur Lüge.
Lüge endet im Bösen,

und dann seht ihr den Weg des Drachens.
Deshalb zählen wir nur Taten.

Der Lehrer kennt unseren Weg,

und die behindernden Stimmen übergeben wir Seinem Willen.
Urteilt nach Taten.
Ich habe gesprochen.

 

(306) [267. 1922] Juli 15.
Man muss das Stoppelfeld mit der Sichel durchgehen.
Jede Ähre soll man mit der Hand in die Scheune tragen.
Das reine Korn soll man mit einem Hauch abblasen.
Der Rest wird dem Feuer übergeben.
So wählen Wir die Banner der Zukunft aus.
Ich habe gesprochen.

 

(307) Nichts wird ohne Grund zerstört.
An jeden richtet sich der Ruf.
Doch die Posaunen der Engel sind schläfrigen Ohren nicht zugänglich.
Die kleinen Beschäftigungen sind dauerhafter als die Mauern Jerichos.[64]
Ist noch alter Schmutz in euren Ohren?
Ich habe gesprochen.

 

(308) Was soll mit diesen Drohenden geschehen?
Was soll mit diesen Stubenhockern geschehen?
Was soll man mit denen machen,

welche die Zukunft kennen?

Zur Zeit gibt es viele Wissende,

doch Ich sage ihnen:

„Öffnet die Ohren.“

Doch Ich sage:

„Wascht eure Hände, bevor ihr (…) zu schreien beginnt.“

Ich sage es, Ich sage es,

Ich habe es ihnen gesagt.
Ich bezeuge es.
Ich werde ein Ende machen,

wenn die Zeit gekommen ist.

Doch nun geht.
Meine Hand ist mit euch.
Ja, ja.

 

(309) Inmitten von Absperrungen;

inmitten von Gemetzel;
inmitten von Schweigen;

inmitten von Aufruhr;
inmitten von diesen und jenen
denkt an Mich.
Die Kraft ist stets mit euch.

Schüler, fürchtet die Muschel die samtene Brandung der Welle?
Fürchte die Brandung nicht.

 

(310) [268. 1922] Juli 16.

Ich denke,

der Geist findet für alles Zeit.

Wenn der Leuchtturm jeden Tag bereit ist,

die Wanderer zu retten,
sollte auch Meine Kämpferschar

vom rettenden Feuer entflammt sein!  
Und das Feuer der Tätigkeit entzündet andere Feuer.

 

(311) [269. 1922] Juli 17.
Ihr wisst bereits:

Güte und Verstand führen noch nicht zu Uns –

die Offenbarung von Geistigkeit ist nötig.
Doch diese Eigenschaft kommt erst

im Augenblick der Bereitschaft des Geistes.

Nichts kann die Verwirklichung des Pfades beschleunigen.
Sogar ein Ruf ist nutzlos,

darum sucht keine Anhänger,
sondern empfangt dafür behutsam alle Anklopfenden.

Es ist beschämend,

das Klopfen eines Herzens zu verschlafen;

besser einen Fehler begehen,

als einen beflügelten Wunsch in der Grube zu vergraben.

(312) Schüler, wozu Gedanken über Unmögliches?

Man soll beim Dahinvegetieren des Geistes keine Kräfte verschwenden.

Mein Lotus ist eine Freude für die Besucher Meines Gartens.

 

Kinder: Tat, Tat, Tat.

Gedanken über das Heil

erheben zu den Schwingungen der Seele des Lehrers.[65]
Denkt daran,

die Seele des Lehrers ist euer Haus.
Vergesst Ihn nicht beim Streben nach dem Heil.

Im Namen der Menschheit sage Ich euch:
Der Lehrer ist immer an euren Türen,
doch lasst die Türen offen.

 

Erwartet Ihn,

und Er wird auf euren Ruf antworten,
wie die Blume auf den Ruf der Morgensonne antwortet.

Schreite in Meinem Namen durch das Leben,

und du wirst die Finsternis besiegen.

Die Regenwolke durchnässt euch nicht

und die sengendste Sonne verursacht euch keine Qual.
Denn Ich bin euer Verteidiger, Freund und Vater,

Kinder, Kinder, liebe Kinder!

(313) Glaubt nicht,

Unsere Bruderschaft sei durch undurchdringliche Mauern

vor der Menschheit verborgen ist.
Der Schnee des Himalaya,

der Uns verdeckt,

ist kein Hindernis für jene,

die nach Wahrheit Suchenden,

sondern nur für Neugierige.

Unterscheidet zwischen einem suchenden und

einem trockenen, skeptischen Forscher.

Versenkt euch in Unsere Arbeit,

dann werde Ich euch auf dem Pfad in die Andere Welt helfen.

(314) Wir senden euch diese Botschaft.

Mögen Steine die Wahrheit sagen.
Mögen Gräser und Bäume den Ruhm der Schöpfung preisen.
Doch dem Menschen überlasst die Tat.
Denn in der Tat verbirgt sich die Frucht seines Strebens.

Vögel erinnern sich nicht an ihre Taten

und die Taten der anderen,
deshalb kehren sie zu den alten Nestern zurück.
So lasst den Menschen seine Fehler vergessen,

und lasst ihn auf dem Weg des Großen Schweigens

und des Heils streben.

Das Große Schweigen gleicht dem Brausen des Ozeans

und der Stille eines verlassenen Hauses.

 

(315) Wir entscheiden,

und im Strahl der Morgensonne

senden Wir euch Unser Wort.

Nicht im Traum,

nicht im Wunsch,
sondern in der Einheit des Geistes,

in der Erleuchtung des Segens,

schreitet ihr voran wie ein Sendbote

und überbringt Unsere Botschaft.

Und verurteilt nicht viel,

sondern handelt.

Sitzt nicht nachdenklich,

sondern schafft und forscht.
Und Ich selbst bin euer Helfer.
Ja, ja, ja.
Ich habe gesprochen.

 

(316) Meidet jene,

die nicht hören,
weicht jenen aus,

die nicht sehen.

Ja.
Seid beherrscht!

 

(317) [270. 1922] Juli 18.
Verstehe und bemerke.
Kenne deinen Pfad.

Herrscher, gib Kraft meinem Herzen

und Macht meiner Hand.
Denn ich bin Dein Diener.
In Deinen Strahlen begreife ich die ewige Wahrheit des Daseins.
In Deiner Stimme vernehme ich den Wohlklang der Welt.
Herrscher, Dir schenke ich mein Herz.
Bringe es dar zur Rettung der Welt![66]

Erkenne die große Wahrheit der ewigen Bande

zwischen Vater und Sohn

und zwischen Sohn und Sohn.

 

Die Früchte und Blumen Meines Gartens sind für alle zugänglich,
seid Hüter Meines Gartens.
Ich stelle euch an Meine Tore,

und ihr verkündet in Meinem Namen.
Mein Wort sei mit euch.

 

(318) [271. 1922] Juli 19.
Wir flüstern zart ins Ohr,

und euer Wunsch kann Unsere Stimme herantragen.

Unser Strahl sucht wie ein Leuchtturm in der Finsternis,

und mit Hilfe des Strahls erreicht das Schiff den Hafen.
Zwielicht sollte es für euch nicht geben.

Man wird fragen:

Wo ist denn die Suche nach Vollkommenheit?
Antwortet:

In der Liebe, in der Schönheit und in der Tat –

diese drei Wege genügen.

 

Selbst unter einem Baum fühlt ihr euch sicher.
Selbst unter einem Felsen fühlt ihr euch stabil.
Wie werdet ihr euch erst unter Meinem Strahl festigen!

Im Schweigen und im Schrei erreicht eure Stimme Unseren Gipfel.
Der Strahl des Leuchtturms dringt trübe durch den Nebel,
doch Unser Strahl leuchtet inmitten von euren Strahlen.[67]

Unser Strahl leuchtet,

und im Schweigen des Meeres sucht Uns.

 

(319) [272. 1922] Juli 20.
Man wird fragen:

Warum gleicht euer Buch nicht anderen Büchern?
Antwortet:

Dort lehrt man die Stille,
bei Uns jedoch erklingt der Ruf zum Kampf.

In den Erklärungen, den Weisungen und den Zustimmungen

ist der Ton des Kampfes und der Tat.

Die Zeit eröffnet neue Wege,
der Geist springt über den Abgrund.

 

Hilfe wird euch zuteil,

die ihr euch voranstürzt,
Hilfe wird euch zuteil,

die ihr Zeit und Körper vergessen habt.
Hilfe wird euch zuteil,

die ihr mitklingt.

Ein feines Auge ist über euch.
Adler schweben als Boten.
Und Schildkröten bringen einen Schild als Geschenk.
Ein Wunder, ein Wunder, ein Wunder geschieht.
Und die Kämpfer vernehmen die Weisung.

 

(320) (…)

 

(321) (…)

 

(322) [273. 1922] Juli 21.
Ich werde denen, die anklopfen, sagen:

Ihr könnt auf eurem Weg einem mit Geistigkeit gefüllten Gefäß begegnen,

versteht es, es zu erkennen.

Habt ihr es erkannt,

so seid bestrebt,

ihm so nah wie möglich zu kommen.

Denkt daran:

Geistigkeit entzündet sich wie eine Flamme

und zieht an wie ein wunderbarer Magnet.
Deshalb weist das euch bestimmte Glück nicht ab.

Wir können rufen,

doch werden Wir diesen Ruf nicht noch einmal wiederholen.

 

Man muss einen offenen Weg haben.

Ich spreche zu allen,

die in der Enge von Menschenhand gemachter Keller niedergedrückt sind:
„Kommt, die ihr Freude erwartet,

das Fest ist bereitet.“
Ich habe gesprochen.

 

(323) (…)

 

(324) Ich sage euch:

Möge die Flamme eures Herzens mit dem Feuer des Mitleids lodern.
Im Mitleid liegt die große Perle des Geheimen Wissens.

 

Alle Bodhisattvas*, alle Heiligen und alle Glaubenskämpfer

strebten auf diesem Pfad.
Erinnert euch an die Legende von den sieben Toren.[68]

Der Dornenpfad ist nicht für alle voller Dornen.
Es gibt Seelen,

für die eine Dornenkrone besser ist als eine Königskrone,[69]
und das härene Gewand besser als der Purpur eines Kaisers.

 

(325) Im Wald sucht Meine Weisungen,
in den Bergen hört Meinen Ruf,
im Rauschen des Baches vernehmt Mein Flüstern.
Ja, ist das etwa menschliches Flüstern?
Nein, es ist das Tosen des Ozeans

oder das Rollen des Donners in den Bergen.

 

Ich frage dich:

Wo ist deine Schleuder,

um den Feind zu besiegen?
Sei zum Kampf bereit.
Ich stehe hinter dir.

 

(326) [274. 1922] Juli 22.
Man muss sich an den Funken Unserer Kraft erinnern,

er kann Tote erwecken.
Doch wie das Glühwürmchen allmählich sein Licht einbüßt,

so ist es leicht, Unseren Funken auszulöschen.

 

(327) Denkt an die Frische der Stunde vor Sonnenaufgang.

Die Kühle des Morgens ist ein wunderbarer Trank für euer Wesen.
Eilt, sie zu nutzen.

O Blüte der Lotusblume!
Traum der auserwählten Träume,

Perle mit sieben Enden!
In Dir ist das Wissen der Welt verborgen.
In Dir wird das Streben zur Erkenntnis der Geheimnisse geboren.

Verborgener Aufbewahrungsort der Geheimnisse,
Spender von lebendigem Wasser[70],

Großer Heiler der Welt,
Seele, die über die weltlichen Ängste wacht!
In Deinem Glanz badet sich Dein treuer Diener,

der Dich zu seinem Eigentum erwählt hat.

O Herrscher der Weisheit der Himmlischen Tore!
Errichte Deinen Thron auf den höchsten Gipfeln,
von kannst Du die Sorgen der menschlichen Herzen besser sehen.

O Herrscher, genannt der Mitleidige!
Blicke auf deine Söhne in der menschlichen Finsternis.
Finsternis, Finsternis, Finsternis.
Licht, Licht, Licht.
Ohne Finsternis gäbe es den Glanz des Lichtes nicht,
denn nur in der Finsternis ist das Licht sichtbar.

Wo Du, Herrscher, Dich befindest,

gibt es weder Licht noch Finsternis,

alles ist eins.

Das ist das Geheimnis der Geheimnisse,

das Verborgene im Verborgenen.
Von den Menschen unerkannt,

bleibt Es stets klar,
vom menschlichen Verstand begriffen,

verliert Es seine Klarheit.
So ist das Gesetz.

Folgt dem Banner des Kampfes!

 

(328) [275. 1922] Juli 23.
Über Wüsten, Ozeane und Berge

setzt ihr euch in einem Atemzug hinweg.
Und da stehen wir uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
Es gibt keinen Raum.

Verschwunden ist die Zeit,

die Macht des Wissens offenbart sich.

 

Ist es denn leicht,

mit Flügeln davonzueilen?
Ich sage:

Es ist für jene leicht,

die ihre Flügel spüren.
Doch jene,

die das süße Leben der Erde kosten,

fliegen nicht.
Wohin sollen sie von ihrem Abgott wegfliegen?

So werdet ihr bei der Arbeit

die Nichtigkeit der irdischen Wünsche erfahren.
Es ist einfach,

denn alles ist einfach.

 

Lasst euch mitreißen durch Gedanken,

lasst euch mitreißen durch Bejahung,

lasst euch mitreißen durch Liebe.
Das Gefühl erkennt die Freude am Fliegen.
Der Abgrund des Lebens bleibt unter euch.
Ein Wunder leuchtender Farben erstrahlt

am Sternbild des Kreuzes des Südens.
Alles ist erreichbar.

 

(329) [276. 1922] Juli 24.
Warum leiden bei der Abtötung des Fleisches?
Warum zerstören, was euch der Schöpfer gab?
Sucht Neue Wege!

(…)

 

O Du, Schöpfer der Welt,

Du Himmlische Höhe,
Ruhm allen Ruhmes!

 

Großes, Unoffenbartes am Anfang,
Offenbartes am Ende.

Ja, ja, ja!
Was ist das Ende,

was ist der Anfang?

 

Ihr erkennt eure Bestrebungen.

(…)

 

Klopft an die Tür.

Das Schloss ist nicht versperrt,
und der Hausherr erwartet euch im Inneren des Hauses.
Genießt nicht die Speisen vom Tisch des Herren,
sondern achtet auf Seine Worte.

 

(330) (…)

 

Du kannst dein Kostbarstes verschenken,

und man wird es nicht merken.
Doch bereue es nicht.
Wanderer, du musst die Dinge abgeben,

die dich behindern.
Und je mehr du abgibst,

desto leichter wirst du deinen Pfad fortsetzen.

Danke denen,

die dir etwas genommen haben.
Sie helfen.

Sie sorgten sich um dich.
Denn wer ohne Lasten geht,

erreicht den Gipfel ungehindert.

Auch ihr lernt, den Gipfel zu erreichen.
Deshalb dankt den Undankbaren.
Ich habe gesprochen.

Ich sende euch das Heil.

 

(331) [277. 1922] Juli 25.
Arbeitet.

Der Weg für Arbeit ist offen.
In euren Händen liegen die größten Möglichkeiten.
Meine Krone sei mit euch,

denn Ich gab euch eine Krone.

 

(…)

 

Wisset, dass man keinen Lohn erwarten soll -
Lohn ist nicht für euch.

Ihr, Handelnde, müsst tapfer euren Weg gehen,

ohne an die Gefahren oder Freuden des morgigen Tages zu denken.

Erinnert euch daran, was Ich euch sagte.
Genießt nicht die Speisen vom Tisch des Herren,

selbst wenn Er sie euch anbietet.
Nehmt nur das,

was zum Wohle eures Werkes gegeben wurde.

Der Lohn kommt,

Erwartung aber bringt keine Ergebnisse.

Dachte denn Christus am Kreuz an die Rettung Seiner Seele?
Selbst im Kleinsten bemüht euch, es Ihm gleich zu tun.

Mitleid, Mitleid, Mitleid,
Wir rufen euch zu,

wir rufen euch schon viele Male zu –

gehört zu denen, die Mitleid haben.

 

(…)

 

(332) Wenn durch die Lumpen eurer vergänglichen Hülle

die Formen des Geistes strahlen –
fühlt ihr dann nicht Macht und Freude?
Verschmilzt dann nicht euer ganzes Wesen

mit der einen Freude an der Arbeit eures Geistes?
In diesem Augenblick bin Ich euch nahe.
In diesem Augenblick vernimmt euer Ohr

das Rauschen Meiner Schritte.

 

(333) [278. 1922] Juli 26.
Du, der du ein Ohr besitzt;
du, der du ein offenes Auge hast;
du, der du Mich erkennst;
Heil dir.

 

Mein Name ist ein für dich geschmiedeter Talisman.
Und mögen die Tiefen des Himmels für dich segensreich sein.
Heil dir.

Richte deinen Blick wie ein Falke in die Ferne.

(…)

 

Durch Schönheit werdet ihr herantreten.
Versteht und merkt es euch.
Ich beauftragte euch, zu sagen: Schönheit.

 

Du, meine Tochter, sagtest: Liebe;
Du, mein Sohn, sagtest: Tat;
ihr beide sagtet: Schönheit.

Wenn ihr die Tore öffnen wollt,

dann nehmt dieses Mein Zeichens.

Ich sagte: Schönheit.
Auch beim Kampf, auch beim Sieg sagte Ich: Schönheit.
Selbst Unglück wird von Schönheit überdeckt.
Auch die Berge erblühen in Schönheit.

Ihr lasst die Blumen (…) zu,

ihr lasst sie zu – die Kinder.[71]
Und verneigt euch vor Ihm,

der euch die Schönheit der großen Welt überbrachte.

Versteht: Es gibt keine Dinge,

keine Entscheidungen,

keinen Stolz,

keine Reue,

es gibt nur eines: Schönheit.

(…)

 

In ihr liegt euer Weg.
Mit ihr will Ich jene treffen,

die zu Mir gelangen.
Sie kommen schon.

 

(334) [279. 1922] Juli 27.
Eure Freude ist Unsere Freude.

Wenn die zauberhafte Blume der Zärtlichkeit auf Erden erblüht,
wird in der Unbegrenztheit ein neuer Stern erstrahlen.
Unzählbar sind die Sterne.
Die Milchbrücke des Glücks verbindet alle Welten.

 

Herrscher,

der Vogel des Glücks möchte an meinem Fenster singen.
Ich verstehe seine Worte nicht,
aber ich werde wagemutig sein.
Zur Morgenstunde werde ich ein Wort verstehen.
Und mein Herz wird singen:

gerechtfertigt, gerechtfertigt, gerechtfertigt.
Kann ich wirklich durch ein einziges Wort,

durch eine Zärtlichkeit gerechtfertigt werden

von Dir,

der Du das Gewebe der ewigen Welt und ihres Glanzes gewoben hat?

 

Mein Sohn,

Zärtlichkeit ist ein Teil der Wahrheit.
Und Wahrheit liegt im Schönen und Segensreichen.
Verstehe das, Mein Sohn, zur Mitternacht.
Am Morgen werde Ich an deine Türe klopfen.

 

Noch ein Tag,

und eure Blume wächst.
Und einfach sprecht ihr die Worte

über den Bau des Tempels aus.

Ich sehe ein Lächeln

und höre sogar ein Lachen.

Ein Segen ist es,

wenn ihr aufbaut,

wenn ihr Steine zusammentragt

und sie mit einem Lachen zusammenfügt.

Freude den Welten!
Ich habe gesprochen.

 

(335) (…)

 

(336) [280. 1922] Juli 28.
Wasserfälle, Gräser, Vögel und der Wind singen mir zu.
Und in meiner Bewegung entsteht ein Lied.
Ich gehe unbeschwert …

Doch wenn der Wind verstummt,

die Vögel davonfliegen

und die Gräser den Kopf hängen lassen,

was soll ich dann tun, Herrscher?
„Blicke auf Mich.“

Wenn Berge hohe Gipfel werden

und Abgründe mich zu neuen Bergrücken führen,

wenn ich alle Wüsten durchwandert

und alle Berge erstiegen habe,

was werde ich dann sehen, Herrscher?
„Du wirst Mich sehen.“

 

Es gibt Ketten des Glücks

und Ketten des Sklaven.[72]
Der Sklave schleppt seine Ketten,

und es klirren mit Gelächter die Ketten des Glücks.
Wie soll ich, Herrscher, die Ketten unterscheiden?
„Mit einem feinen Ohr.“

 

(337) [281. 1922] Juli 30.
Wer mit Uns ist,

erlebt manchmal eine Stunde des Kampfes,

doch er weiß:

Er wird immer Sieger sein.

 

Schenkt denen Aufmerksamkeit,

die rufen:

wie schön ist das!
Sie empfinden nicht nur die Schönheit,

sondern wollen sie auch teilen.

Teilen ist die Gewähr des Sieges!

Und Worte, die öffnen, sind einfach.
Doch gibt es nur wenige,

die sie auf die Riegel anwenden.

 

Wir spüren das Fest der Arbeit.

Ihr werft Vorurteile und hindernde Dinge

in die Flamme der Reinigung.

Welch helles Feuer auf dem Felsen beleuchtet den Weg!

Streben eröffnet neue Wege.

 

(338) [282. 1922] Juli 31.
Wessen Klopfen höre Ich?
Du bist es, Flüchtling!
Das sage Ich dir:
Du bist vor mir so sorgsam geflohen,

wie du vorher Meine Häuser gebaut hast.
Du hast versucht,

dich in den Heiligtümern der Tempel zu verbergen,
du hast dich hinter den Stufen des Thrones versteckt.
Du hast dein Äußeres verändert

und dich mit dem Vorhang des Prunkzeltes verhüllt.
Du wolltest dich auflösen in den Klängen der Flöten und Saiten.
Wohin bist du geflohen?
Nun stehst du vor Mir.

Aber Ich sage:

Du bist zu Mir gekommen.
Du hast Meine Türen gefunden.
Du hast erkannt,

wie glanzlos dein Verstand geworden

und wie deine Freude entschwunden ist.
Du hast erkannt,

dass der Anklopfende angenommen

und der Angenommene gerechtfertigt wird.
Und weil du kein Ende der Flucht gesehen hast,

hast du bessere Türen gefunden und angerufen.

Und Ich nehme den Anklopfenden auf

und sage ihm:
Ich habe deine Freude aufbewahrt,
nimm dein Gefäß und arbeite!

 

(…)

 

(339) [283. 1922] August 1.
Freude!

Es gibt keine Stunde des gegenwärtigen Glücks.[73]
Es gibt nur die Stunde des vergangenen Glücks

und die Stunde des zukünftigen Glücks.
Die vergangene Stunde entfernt sich.
Die zukünftige Stunde nähert sich.

Und Ich schenkte euch die Stunden des zukünftigen Glücks.

Freude!

Nichts, was sich entfernt,

ziemt sich für euch.
Lebt in der Stunde des zukünftigen Glücks.
Freude!

 

(340) [284. 1922] August 3.
Lernt, den Schild zu beschützen.
Man muss eine Probe abhalten –

versucht, sie durch Findigkeit zu bestehen.

Das Neue ist schwer,

das Alte ist untauglich.

Mögen dunkle Wolken nicht die Berge verdecken.
Weder Selbstrechtfertigung noch Ausweichen helfen.
Nur schöpferische Arbeit führt zum Sieg.
Versteht Arbeit in einem weiten Sinn.

Der Schneesturm blendet die Augen,

aber der Geist schläft nicht ein.

 

(341) [285. 1922] August 4.
Hütet den Geist.

Hingabe wird durch die Tat bewiesen.

 

(342) [286. 1922] August 5.
Wo ist das Gebet?
Wo ist das Mantram,

wo die Beschwörung

und wo der Anruf?

Ich spreche mein Gebet,

und ich spreche es

wie vor dem Angesicht der Sonne.

Wenn meine Augen das Licht der Welt nicht ertragen können,

werde ich sie schließen.
Und, erfüllt von glänzenden Funken,

werde ich trotzdem sagen:
Ich kenne meinen Pfad,

auf ihn habe ich mein ganzes Bewusstsein gerichtet.

Und die Feinde zurückweisend

und den Besitz begrabend

gehe ich zu Dir.

Mein Wort an Dich ist auch mein Gebet.
Ich spreche es sowohl am Tag,

als auch an der Werkbank der Arbeit,

als auch bei der nächtlichen Wache,

wenn die Augen die Grenze zwischen Erde und Himmel

nicht mehr unterscheiden können.

 

Wie viele Vorbereitungen,

wie viele Gedanken,

wieviel Wachestehen,

um Dir dies eine Wort zu sagen:
„Ich liebe Dich, Herr!“
Das ist mein ganzes Gebet.

Wie lange habe ich mich darauf vorbereitet,

wie lange habe ich auf mein Mantram gewartet,

es ist ganz kurz:

„Wende Dich nicht ab, Herr!“
Diesem Wort kann ich nichts hinzufügen.

Und jetzt meine Beschwörung:

„Herr, Du wirst mich nicht verlassen,

ich werde Dich finden,

denn ich kenne alle Deine Häuser,

Du bist in allem!“

Verzeihe, Herr,

mein Gebet ist einfach,
mein Mantram ist kurz

und meine Beschwörung ist aufdringlich.

Doch wenn ich nicht von Dir fortgehe,

wirst auch Du Dich nicht vor meinem Auge verbergen.

Und mein Ohr hört Deinen Schritt.
Und im Mund spüre ich Deinen Göttlichen Geschmack,
denn Du bist meine Nahrung.

Gelingt es mir,

Dich zu beschwören, Herr?

Ich denke nicht,

dass mein Gebet Dir recht ist

und dass mein Mantram Dich erreicht.
Doch ich werde Dein Gewand

fest mit meinen Händen halten.

Ach Herr,

ich werde wagemutig sein,
und durch Wagemut

werde ich einen Ozean des Glückes rauben,

denn ich will es.

 

Wie gesagt wurde:

Schafft, begreift und reinigt die Türen.

Sie können euch drängen,

doch ihr schreitet mit einem Lächeln weiter.

Der Wissende schreitet voran

und kommt an.

 

(343) [287. 1922] August 7.
Sie brüsten sich mit dem Empfang Unserer Lehre,

doch legten sie nicht eine einzige Gewohnheit ab.
Ihre Schritte sind voller Zweifel

und ihre Worte mit Verrat gesättigt.
Sie baden in der häuslichen Pfütze

und halten sie für einen Ozean.

 

Hütet euch besonders vor Verrat.

 

(344) [288. 1922] August 9.
Die Neuen werden sich durch Taten offenbaren,
sie werden den Schild der Schönheit offenbaren

und voller Liebe den Anklopfenden die Türen öffnen.

Der Boden versinkt unter den Füßen des Blinden

und die Tauben fallen um.

Ich sende euch lebendiges Wasser,

damit ihr Augen und Ohren damit waschen könnt.

Ein Wunder geschieht,

und es zeigt sich die Brücke der Schönheit

zu einem neuen Weg.
Ich habe gesprochen.

 

(…)

 

(345) [289. 1922] August 26.
In den alten Kulten blieben immer

Zeichen der geistigen Lehren.
Sogar der alte Reigen bewahrte das Prinzip der Geistigkeit.

In die Mitte des Kreises wurde die Auserwählte –

seltener der Auserwählte – gestellt.
Um sie herum schritten rituelle Bewegungen und der Chor.
Die Auserwählte im Zentrum stand scheinbar untätig,

doch alle Bewegungen und Anrufe waren,

als ob sie für sie gemacht wären.
Und sie nahm es auf sich,

den Sinn aller Bestrebungen zum Ausdruck zu bringen.

So ist es auch mit der Lehre des Geistes.
Der Schüler empfängt die Erleuchtung der Freude.
Er empfängt den Abgrund des Suchens.
Er empfängt das Eis der Einsamkeit.

Und schließlich muss er noch

die Last des Mittelpunktes auf sich nehmen.
Scheinbar allein,

scheinbar stumm,

scheinbar ohne Hilfe

nimmt er die Lasten aller auf sich.

Und genauso ruhig,

wie im Eis der Einsamkeit,
wartet er und nimmt bereitwillig die Last der Anrufe an.
Wie das Fundament eines Hauses lässt er sich schweigend umkreisen.

Und er verzehnfacht seine Hände,
und er vergrößert sein Herz,
und er muss im Geist über alle hinauswachsen,
die sich an ihn wenden.

Aber er fürchtet sich nicht.

Er weiß,

dass seine Zeit kommt.

Und die Anklopfenden,

die Drohenden

und die Belastenden,

sie müssen kommen.
Und er muss sie empfangen.

Zeitweilig wird er von ihnen eingekreist,

und der Ausgang ist ihm versperrt.
Doch die Prüfung währt nicht ewig.
Denn nahe liegt die Möglichkeit des nächstliegenden Pfades.

Dies ist die Last des Mittelpunktes.

Und ein Segen ist es,

wenn Hände von Freunden

sich euch entgegenstrecken;
wenn der Reigen aus guten Wünschen geflochten wird.

 

(346) [290. 1922] September 3.
Suche am Mittag nicht den Abend.
Hinter dem Pflug, Ackersmann,

sprich kein Gebet der Rast.

 

(347) [291. 1922] September 4.
Von der Liebe kann Ich sagen:

Bei reinen Seelen strebt sie nach oben,

doch Mitleid ist nach unten gerichtet.

Man kann Gott lieben,

man soll Ihn sich vorstellen

als einen wunderbaren Märtyrer

für schöpferische Gedanken zum Wohl der Welt.

Man kann vertrauensvoll

und sogar verwegen

an Seinen Tempel klopfen.
Und wenn das Klopfen bewusst ist,

erhaltet ihr als Antwort neue Kräfte,

auch wenn sie nicht gleich erkannt werden.

 

(348) [292. 1922] September 7.
Viel Unverständnis findet sich im Meer der Menschen.

Der Geist weiß,

doch man muss diese Zeichen über dem Feuer hervorbringen.
Das Feuer der Tätigkeit im Leben

lässt die Flügel des Geistes wachsen.

In der Tiefe des Meeres gibt es Salz,

doch nur die Arbeit der Strömung fördert es zutage.

Obwohl das Ei der Nachtigall

den Embryo des Sängers schon in sich birgt,

erklingt sein Gesang erst nach der Tätigkeit im Leben.
Glückliche Sänger,

erklingt zum Ruhm des Lächelns des Schöpfers.

 

Es gibt weder Kleine noch Große.

Ein Gefühl,

das in den Raum geworfen wird,

kehrt wie ein Bumerang

zu seinem Ausgangspunkt zurück.

 

(349) [293. 1922] September 17.
Vertraue den Neuen!

Der Lehrer hat die Kraft,

den Schild hochzuhalten,

bis das Glück erscheint.
Der Lehrer spürt die Hand,

die um Hilfe bittet.
Der Lehrer ist bereit zu helfen.
Der Lehrer kann Neue offenbaren.
Der Lehrer kann die Lehre senden.
Der Lehrer hält Kühnheit für eine Heldentat.
Der Lehrer offenbart den Treuen Kraft.

 

(350) [294. 1922] September 19.
Es wurde gelehrt über die Helden des Altertums,

warum erglänzt die Heldentat beim Rassenwechsel nicht von neuem?

Der Schild Unserer Bruderschaft ist bereit,

die Suche nach dem Licht zu schützen.
Eure besten Offenbarungen

werden von Uns wie Samenkörner erwärmt.

Beglückend sind die Wege der Schönheit,

das Bedürfnis der Welt muss gestillt werden.

Das Wunder des Neuen Lebens ist in Lumpen gehüllt,

doch es lebt.

Fürchtet nicht den Abschaum der Leben,

wenn der Kessel kocht,

zieht der Staub oben seine Kreise.

Auf dem Pfad der Heldentat gibt es keine Furcht,
aber das Feuer des Herzens erleuchtet den Pfad der Wahrheit.

Die Wahrheit der Ewigkeit liegt in der Schönheit des Geistes.
Der Geist erkennt, wo Schönheit ist.

 

(351) [295. 1922] September 20.
Kummer vergeht beim neuen Reigen der Menschheit.
Mit einem Lächeln nimmt das Kind

das Schwert zum Kampf herunter.[74]

 

Das Volk hebt die Ikone empor.

Ich gehe durch die Wüste

und trage den mit dem Schild bedeckten Kelch.

 

Weshalb ist Staub auf dem Opferplatz?
Wo der Tempel errichtet wird,

kann es weder Spiel noch Belustigung geben.

Wo die Macht der Schönheit verraten wird,

kann es weder Eifersucht noch Suchen geben.
Hebt den Kehricht auf!
Ich denke,

dass nichts Schädliches in den Ritzen verborgen werden darf.
Schützt den Kelch.

 

(352) [296. 1922] September 21.
Wenn ihr euch beeilt,

könnt ihr den Staub leicht wegnehmen.
Nichts darf vernachlässigt bleiben.

 

(353) [297. 1922] September 23.

 

DAS BUCH ÜBER DAS OPFER

 

Mit welcher Kraft werdet ihr euch behaupten?
Wie könnt ihr Unser Werk vollenden?
Durch die von Uns verliehene Macht.

Soll Ich über Macht sprechen,
wenn alles Törichte und Ehrgeizige nach Macht strebt?
Doch Ich sage und bekräftige:
Unsere Macht ist eine andere:
Unsere Macht – ist das Opfer!

 

Mit wenigen Worten will Ich das erklären:

 

Als der Regent Kurnowuu[75]die Goldenen Tore[76] errichtete,
strebte Er zum Tempel,
trotzdem hat Er hat Sein Opfer bis zum Ende dargebracht.

 

Als Salomon die Macht der Schönheit suchte,
und Ihm durch das Symbol der Sulamith[77]
das Symbol der übermenschlichen Wahrheit enthüllt wurde,
blieb Er dennoch König

und trug Sein Opfer bis zum Ende.

 

Als Tibets geistiger Lehrer, Allal-Ming[78],
in die Berge strebte,

wo Ihm zum ersten Mal Gott erschien,
blieb Er trotzdem im Tal
und empfing den Kelch.

 

Als Scheich Rossul-Ibn-Rachim[79] bestrebt war,
die Macht dem Sohn zu übergeben,
hörte Er dennoch auf die Stimme,
und gab alles weg,

um ans Ziel zu gelangen.

 

Als der Lehrer Origenes Geist und Körper hingab,
um das letzte Vermächtnis Christi zu lehren,
behielt Er dennoch die Last des Lehrens.

 

Als Sergius von Radonesch* den Thron des Metropoliten ausschlug,
als Er strebte, mit Tieren zu sprechen,

blieb Er dennoch,

um die Häuser der Gemeinschaft zu errichten,
und bewahrte Schüler um Sich.

 

Als Akbar, genannt der Große*,
den Grundstein für die Vereinigung der Kirchen legte,
strebte Seine Seele unter den Baum der Weisheit,
wo Erleuchtung zu Ihm herabstieg,
dennoch blieb Er auf den Stufen des Thrones.[80]

 

Wenn ihr wisst,

dass es Heldentat gibt,
wenn ihr wisst,

dass es Macht–Opfer gibt,
wenn ihr den Sieg verwirklicht und sagt:

„Herr, lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“[81],
bedeutet das,

dass ihr bereits das Recht habt, zu schaffen,
und dass euer Geist bereits unüberwindbar geworden ist.

 

Merkt euch dieses Buch über das Opfer,
denn es öffnet euch die Tore

zu Vollendung und Bereitschaft.

 

Wenn ihr bereit seid,

werdet ihr alles wissen,
denn alles wird euch enthüllt, überbracht und erzählt.
Öffnet nur die Ohren und merkt es euch.

 

Am wichtigsten ist,

dass ihr lest und wiederholt,
denn oft verdunkelt eure Hülle das Wissen des Geistes.

 

Und wenn ihr auf die vom Schicksal bestimmte Feuersbrunst blickt,
werdet ihr sagen:

„Deshalb habe ich meine Habe gestern noch hinausgetragen.“

Und wenn ihr auf den Blitz blickt,

werdet ihr euer Haupt verneigen

und den Willen Gottes verehren.

Ich habe gesprochen,

Ich habe geboten –

bewahrt es!

 

(354) [298. 1922] September 25.
Zündet mit Liebe das Licht der Schönheit an

und kündet der Welt durch eure Taten des Geistes Rettung!

 

(355) [299. 1922] September 26.
So ist es auch,

wenn der Geist sich des Dienens bewusst wird:
Es wachsen neue Flügel,

und die umgebende Luft singt in der Nacht.
Der Weg des Lichts offenbart sich dem erstaunten Auge,
und der vernünftige Entschluss

errichtet die Stufen für den Tempel der Einen Wahrheit.

 

Verbessert das Gehirn,

blast die Ohren durch,

badet die Lippen,
sonst werdet ihr selbst Zeugen eures eigenen Wahnsinns sein.

 

(356) [300. 1922] September 29.
Lehrt Meinen Weg.

Mögen sie die menschliche Natur erkennen,
dann werden sie die Natur des Dienstes verstehen,
dann werden sie die Freude am Schönen verstehen,
dann werden sie das Einfache verstehen,

welches das Leben in ein Wunder verwandelt.

Unser Schild ist unsichtbar,

doch nachts empfindet ihr das Flüstern des Tages.

Bei Uns gab es keine verworrenere Zeit als diesen Rassenwechsel.

 

Man muss seine Kräfte einteilen;

der ist ein schlechter Chemiker,

der anstatt eines Tropfens den ganzen Eimer umwirft.

Ja, die unsichtbare Schlacht war nie so groß.
Jetzt ist die ganze Erdbahn mit in sie hineingezogen.

Nehmt die irdische Verwirrung nicht leicht.

Die Kräfte sind so angespannt,

dass sich ein Schauer von Zeichen auf die Erde ergießt.

Wenn Ich morgen das Buch der Freude gebe,
vergesst nicht die Schlachtrufe!

 

(357) [301. 1922] September 30.

 

 

DAS BUCH ÜBER DIE FREUDE

 

Kann ein Baum fest stehen?
Er kann, er kann, er kann,
wenn die Wurzeln tief und unsichtbar in der Erde liegen.

 

Ich sprach zu euch über die Schönheit,
Ich sprach über die Liebe,
Ich sprach über die Tat.

Ich sprach über Hingabe,
Ich sprach über Bereitschaft und Mitleid.

 

Ich habe euch das Fenster zur Schlacht gezeigt,
Ich habe euch die Bedeutung der Kühnheit gezeigt,
und schließlich rief Ich euch zum Großen Dienst.

 

Doch wo ist das Gewand,

um in ihm die Stufen des Tempels zu ersteigen?

Wo ist das würdige Gewebe,
um die Nacktheit und die Schatten unserer Leiber zu bedecken?
In der ganzen Welt bebt das Gewebe des Lebensursprungs.
In aller Welt lebt das würdige Gewand.
Und es bebt und schwingt und klingt die Freude!

In diesem Gewand werdet ihr die Stufen ersteigen.

Mit diesem Gewand werdet ihr den Körper bedecken.

 

Sie zerreißen das Gewebe Gottes.
Sie lachen über dessen Fetzen.

 

Doch die Tochter der Welt

und die Mutter des Weltalls

werden die Teile des Gewebes wieder zusammenfügen.[82]

 

Und bereitwillig tretet ihr heran,

um euer Gewand zu empfangen.

 

Denn wo ist die Macht,

und wo ist das Opfer,

wenn es keine Freude gibt?

 

Und wo ist es, das Mitleid,

und wo ist sie, die Hingabe?
Wo ist sie, die Liebe zur Schöpfung,
wenn die Schultern nicht geschmückt sind

mit dem Gewebe der Mutter der Welt*?

 

Und wenn ihr den Tempel der Schönheit errichtet
und auf dem Weg zu ihm einen Garten der Freude entstehen lasst,
so benennt diesen Garten mit Meinem Namen,

denn Ich sagte euch:
Freut euch, Kinder!

 

Und während wir die Grenzen der Macht

und des Opfers überschreiten
und uns in den Glanz der Freude kleiden,
werden Wir am nächsten Tag über das Gebet sprechen.

Dieses Buch über die Heldentat und das Gebet

schließt die erste Trilogie ab.

 

Freut euch,

freut euch,

freut euch!

 

Und sagt ihnen:
„Wir kennen den Kampf,
und deshalb ist Freude in Uns.
Und wir kennen den Dienst,
deshalb sind unsere Gesichter fröhlich.“

 

Ich sende Freude, Heil und Wahrheit,

denn darin liegt alles.

 

(358) [302. 1922] Oktober 3.
Man muss gegen die Zerstörer

die Kraft des Aufbaus offenbaren.
Versteht es,

Neue zum Aufbau herbeizurufen.
So arbeitet für die Vereinigung.

(…)

 

Ich sage euch:

Hütet den Schild

und zeigt Hoffnung,

denn ich habe euch bereits Mein Zeichen gezeigt.

Das Glück ist gekommen,

Ich spüre es,

verschüttet es nicht.

Und Flügel tragen über der Welt

das Glück der Offenbarung Unserer Entschlüsse.
Achtet auf die Offenbarungen.
Mein Schild ist fest.

 

(359) [303. 1922] Oktober 4.
Wir bringen die Bestätigung

der Gebote der Propheten.

Auf reinen Stufen führen Wir,

und niemand wird es bereuen,

sich der neuen Rasse genähert zu haben.

Die erste Bedingung der neuen Rasse ist,

den Geist ins Leben zu tragen,
und die in Jahrhunderten gesammelten Splitter

werden ihren Platz einnehmen.

Der Strahl des Verstehens des herrlichen Lebens leuchtet einfach.
In neuem Flug umfliegt der Geist die Welt.

Die Zeit ist zwar schwierig,

aber nie dagewesen.
Dunkle Wolken ringsumher,

doch Mein Strahl ist mit euch.

 

(360) [304. 1922] Oktober 14.

 

DAS BUCH ÜBER DAS GEBET

 

Kämpfer, willst du wirklich mit Speer und Schwert

in das Heiligtum des Tempels eintreten?

Freund, ich bin zur Heldentat angetreten,

wie könnte ich meine Rüstung im Stich lassen?

Kämpfer, Ich werde deine Rüstung

auf den Stufen der Vorhalle aufbewahren.

 

Freund, ich bin gekommen,

mein Hab und Gut zu weihen,

wie kann ich es jetzt zurücklassen?

 

Vater, verbrenne meine Hand,

wenn sie sich zu einer unrechten Tat erhoben hat!
Vater, verbrenne mein Gehirn,

wenn sich in ihm verlogene Gedanken schlängeln!
Vater, vernichte mein ganzes Wesen,

wenn es sich zum Bösen wendet!

 

Mein Sohn, Ich werde deine Hand nicht vernichten.
Mein Sohn, Ich werde dein Gehirn lassen, wie es ist,

wenn du auf dem Weg zur Heldentat bist.

Doch inmitten der Errungenschaften

verharre eine Zeit in der Stille deines Geistes.
In dieser Zeit will Ich dein Wesen berühren.
Ein Körnchen des Großen Schweigens

führt zur Erkenntnis des Dienstes.

 

Vater, von nun an will ich mein Psalmensingen kürzen
und langer Lobpreisungen entsagen.
Die Heldentat wird mein Gebet sein,
und schweigend will ich sie beginnen.

 

Brüder, bei allem, was ihr beginnt,

merkt euch die Zeit des Schweigens.
In diesem Moment berührt euch der Bote der Weisung.

Und Ihr,

die ihr Gebet und Heldentat versteht,

von Schönheit erstrahlt

und fest am Macht-Opfer festhaltet,

werdet in den Tempel eingehen.

 

Ende der Trilogie.

 

(361) [305. 1922] Oktober 18.
Ich übertrage eure Gefühle ins Leben,

deshalb achtet auf das,

was um euch herum geschieht.

Man muss einen Zufall von einer Weisung unterscheiden können.

Neue Möglichkeiten wachsen aus dem Begreifen des Offenbarten.

So wird der Bau errichtet,

ohne die gegebenen Steine zu verlieren.

Nicht Hoffnung,

sondern das Werk lenkt die Erbauer.

 

Und der Gleichklang der Stimmgabel

überwindet die Heiserkeit der menschlichen Schwäche.

 

(362) [306. 1922] Oktober 25.
In der Morgendämmerung hissen Wir Unser Banner.
Mit dem Licht des Heiligen Bündnisses

erleuchten Wir die Schilde des Ostens.
Wir offenbaren die Banner,

die von Unserem Schild bedeckt sind.
Und die Stimme übertönt die Werke des Alltags.

 

Wir wollen über große Werke sprechen.
Bedeckt euch nicht mit der Wolke des Alltagsstaubes.

 

(363) [307. 1922] Oktober 26.
Ein reiner Geist liebt die Stunde der Anbetung

und sammelt Teile verstreuter geistiger Körner.

Das Auge spürt,

das Ohr hört

und der Verstand begreift Unsere Hilfe.

 

Ein niedergeschlagener Geist

richtet sich nur langsam aus dem Staub wieder auf.

Man muss allen Ertrinkenden die Hand reichen,

und die Flamme des Lächelns wird nicht erlöschen,

denn sie wird genährt von göttlicher Wärme.

 

(364) [308. 1922] Oktober 28.
Ja – Ja – Ja.
Ich habe euch gerufen.
Ich habe euch die Meinen genannt.

Und am Gürtel klirren die Schlüssel

zu den Türen des Vertrauens.

Viele Menschen sind an diese Türen herangetreten!
Und haben schon versucht, den Schlüssel umzudrehen,

doch sie wussten nicht,

wie man die Tür öffnen kann.
Und Versäumtes wird nicht wiederholt.

 

Wenn ihr an das Türschloss herantretet,
ruft nicht jene,

die früher schon vorübergingen.
Ruft nicht noch einmal solche,

die Unwissenheit bekundeten.
An jeder Straßenkreuzung erwarten euch Neue.
Und jeder Stein des Baus bringt euch Mein Zeichen.

 

Wenn ihr eintretet

und mit der Arbeit an dem Turm beginnt,
vermesst sein Fundament

und umreißt die Felsen unter ihm,
denn von diesem Turm aus seht ihr in die Ferne,

ihr Baumeister!

 

Ich spreche kurz,

damit ihr lernt
und euch merkt, merkt und merkt,

was Ich euch gesagt habe.
Ich habe gesprochen.

 

(365) [309. 1922] November 1.
Das Geheimnis wird bei Gefahrlosigkeit gelüftet.
Man darf Menschen nicht durch zu großes Vertrauen vernichten.
Oft zeigt sich die Schwere der Last

nur am Aussehen des Rückens.

 

(366) [310. 1922] November 4.
Wenn ihr an den Berg herantretet,

seht ihr ein Chaos von Steinen und spitzen Felsen,
dahinter befinden sich die Felsabhänge.
Nach diesen beginnen die Bergwiesen,

die vom Schnee bewässert werden,
doch hinter den Schneegipfeln

erkennt ihr das Funkeln der weiten Ferne.

 

Ihr durchschreitet den Korridor des Lebens,
und wirbelt Staub auf mit euren Schritten.
Wie viele Lasten,

wie viel Verzicht,

wie viele Ängste!
Wo aber blieb der Schatz der Welt?

 

Wenn ihr einen Edelstein bei euch tragt,

oder die kostbarste Perle,

werdet ihr sie vergessen?
Nein, ihr werdet sie sorgfältig festhalten.
Ihr werdet auf das Behältnis achten

und den Verschluss verstärken,
denn ihr tragt ja den Schatz der Erde!
Welch eine Sorgfalt!

 

Ihr fragt:

„Wie kann man sich inmitten von Erschütterungen

noch an den Schatz der Welt erinnern?“

Ich lächele und sage:

Das ist einfach:
Nehmt vom Meeresstrand

ein von den Wellen geglättetes Steinchen auf,
und tragt es bei euch

mit dem Gedanken an den Schatz der Welt!

 

Und wenn man euch bedrängt

und eure Kleider mit Staub bedeckt,
nehmt den erwählten Stein in die Hand,
und vergesst nicht den Schatz der Welt,
den zu tragen Ich euch geboten habe.
Erinnert euch,

erinnert euch,

erinnert euch.

Ich habe gesprochen.

 

(367) [311. 1922] November 6.
Hirten haben Offenbarungen erhalten.
Könige haben gesucht.
Schriftgelehrte verhielten sich starrsinnig.
Regenten haben sich gefürchtet.
Die Stimme Gottes überdeckt alles,

wenn Geistigkeit vorhanden ist.

 

(368) [312. 1922] November 7.
Der Puls zeigt die Synthese der Schwingungen.
Jeder Organismus,

einschließlich des Weltalls,

hat seinen eigenen Puls.
Ein empfindlicher Apparat

wird sogar vom Puls eines Menschen in Betrieb gesetzt.
Der Puls der Atome schafft eine Gesamtheit von Energien,

die man leicht in eine Formel bringen kann.
Sie sich einzuprägen ist noch nicht gegeben,

denn sie würde nur zu Zerstörung führen.

 

Deshalb spreche Ich vom Staub,

er dringt tief ein

und dient als Handschuh für die Hand des Feindes.
Die Menschen lassen warme, graue Handschuhe

für den schwarzen Gast zurück.

 

(369) [313. 1922] November 22.
Der Schrei der Erde schädigt das Wachstum des Geistes.

Doch durch Geduld erreicht ihr die Tore
Doch durch Verstehen tretet ihr in die Tore des Dienstes ein.

Die Hauptsache ist:

Denkt Tag und Nacht an den Lotus des Vertrauens.

 

(370) [314. 1922] November 24.
Lest nach

und zählt zusammen,

wie oft selbst Christus sich in die Wüste zurückzog.
Sogar Sein Geist benötigte Prana.

Beobachtet: Die Erscheinungen des Alltags sind voll tiefer Bedeutung.

 

(371) [315. 1922] November 25.
Hört!
Denn Ich will,

dass ihr am Tag der Großen Finsternis

freudig und strahlend zu Mir kommen könnt.

 

Wahrhaftig.
Ich habe euch vieles anvertraut.
Ich habe euch Fristen und Warnungen gegeben.
Ich gebe euch die Möglichkeit des Sieges.
Und Ich habe euch die Geheimnisse Unserer Entschlüsse eröffnet.

 

Ihr könnt siegen

und erleuchtet werden,
doch gebt Mir eure Gabe.


Wenn jemand Angst hat,
gib Mir die Angst.

Wenn jemand Zweifel hat,
gib Mir den Zweifel.

Wenn jemand Ärger hat,
gib Mir den Ärger.

 

Und wenn ihr Mir eine Handvoll kleiner Dinge gebt,

werde Ich diese staubigen Spielsachen auch noch übernehmen,
und sie in Meinem Turm umschmelzen.

 

Wahrlich,

wenn ihr euer Geschenk wieder im Leben nutzen wollt,
vergesst nicht,

was jener wert ist,

der wieder wegnimmt,

was er einst gegeben hat.

 

So habe Ich denn Angst, Zweifel und Ärger in Empfang genommen –

das ist für Mich.
Für euch ist der Pfad zum Licht,
denn Ich will,

dass ihr am Tag der Großen Finsternis

freudig und strahlend zu Mir kommen könnt

– vor dem Sonnenaufgang.

 

(372) [316. 1922] Dezember 2.
Ich kenne dich,

der du an der Tür kratzt,
du hoffst,

auf den Schultern eines Gastes in Mein Haus einzudringen.
Ich kenne dich!

 

Du wurdest raffiniert und findig,

sogar findiger als viele von den Meinen.
Du hast die Schnallen befestigt,
und die Kleidung geordnet.

 

Du hast sogar alle Meine Worte studiert,
Ich höre,

du wiederholst sogar das Wort FREUDE.

 

Doch hier gebiete ich dir Halt.

Du wagst nicht zu sagen:

Freude der Liebe.
Deine Freude ist die Freude des Hasses.

 

Doch hinter dem Hass

schwankt der hässliche Schatten des Zweifels,
und Zweifel eignet sich nicht für den Schild.

 

Ich werde alle deine Pfeile mit Meinem Schild auffangen.

 

Doch solltest du dich hartnäckig zeigen,
werde Ich dir mit einem Lächeln

nur einen einzigen Pfeil senden.

 

(373) [317. 1922] Dezember 6.
Die Wahrheit ringt sich empor

aus einem Klageruf des Körpers.

Der Reiter spornt sein Pferd an,

doch Flügel tragen schneller.

 

(374) [318. 1922] Dezember 8.
Warum wurde die Erde zugrunde gerichtet?
Warum sollte der Tempel zerstört werden?

Der Zorn des Vaters geht vorüber.

Der Morgenvogel ist bereit,

die Fristen zu verkünden.

Die Prophezeiung der Tage erfüllt sich,
und die Kelche der Erzengel sind ausgegossen.

Geheiligt sei der Name des Herren!

Das Volk fasst wieder Mut.

Das Wesen des Wunders ist einfach:
Liebe ist ein Wunder,

Schönheit ist ein Wunder.

 

(375) [319. 1922] Dezember 9.
Wenn dunkle Wolken den ganzen Himmel bedecken
und ringsherum Blitze einschlagen,

ist es dann nicht besser,
hinter den Wänden des Hauses zu bleiben?

 

Selbst wenn Regen durch die Fensterläden dringt,
wird es nicht gefährlich sein.

 

Wenn ihr es wissen wollt:
Es gibt eine Erfahrung der Tat
und es gibt eine Erfahrung des Schweigens.

 

Wenn Ich sage: „Handelt“,
findet die ganze Findigkeit der Tat.

 

Wenn Ich sage: „Schweiget“,
findet die ganze Findigkeit des Schweigens!

 

Und wenn die Erfahrung der Tat lang ist,

ist die Erfahrung des Schweigens kurz.

 

Deshalb handelt durch Schweigen.
Doch wenn ihr trotzdem die Macht der Tat offenbaren wollt –

ruft die Kinder herbei.

Und wenn ihr mit Kindern handelt,

werdet ihr euch nicht in den ausgelegten Fangnetzen verstricken.

 

Und kurz ist die Zeit,
und ihr kennt die Fristen.
Ich habe gesprochen.

 

(376) [320. 1922] Dezember 12.
Die beste Arznei,

die beste Waffe

ist euer Bewusstsein Unserer Fürsorge.

Wenn ihr euch im Bund mit Uns festigt,

werdet ihr unbesiegbar vorwärtsschreiten.

Indem ihr das Gesicht der Heldentat offenbart,

werdet ihr zu Giganten heranwachsen.

 

Die einen sind entsetzt über Zerstörung,

andere freuen sich darüber,
doch für euch ist jede eingestürzte Mauer

nur ein Weg zum Licht.

 

(377) [321. 1922] Dezember 13.
Ich zeige Meinen Schild dem,

der auf dem Weg ist.
Ich zeige ihn dem,

der die Selbstsucht besiegt.
Ich zeige ihn dem,

der die festgesetzte Stunde einhält.
Ich zeige ihn dem,

der den Pfad des Dienstes spürt.
Ich zeige ihn dem,

der sein Prunkzelt mit Meinem Namen bedeckt.
Ich zeige ihn dem,

der seinen eigenen Schild aufrecht trägt.

Ich habe euch Meinen Willen offenbart,

verletzt ihn nicht.
Ich führe euch,

weicht nicht ab

und zerreißt das Gewebe der Heldentat nicht!

 

(378) [322. 1922] Dezember 14.
Man soll bloß in die Zukunft schauen.
Währenddessen sollte man sich nur den Kindern zuwenden.
Nur bei ihnen liegt der gesetzmäßige Beginn des Werkes.
Wenn ihr einen neuen Weg aufzeigt,

werdet ihr nur bei Kindern die Kraft des Vertrauens finden.

 

(379) [323. 1922] Dezember 18.
Das Herz der Morgenröte geht durch Kränkungen hindurch.

Denke nach, Verstand,

und wirf die Netze aus.
Vernimm den nicht verstummenden Befehl!

Ein Wunder kann man nicht ungeschehen machen,

und man kann jene, die gerufen wurden,

nicht aus ihrem Haus vertreiben.

Und du, der du den Lauf der Gestirne kennst,

mache deinen Weg frei!
Denn ich kenne dich,

Säer schwankender Gedanken.
Ich sage dir,

lege deine Dreistigkeit ab!

 

(380) [324. 1922] Dezember 22.
Es ist immer besser,

eine Entscheidung bis zum Morgen zu verschieben.
Der Morgen ist mit Prana gesättigt.
Sich nach Sonnenuntergang noch anzuspannen,

ist schädlich.
Der Abend ist die Zeit der Abgabe,
der Morgen ist die Stunde der Erkenntnis.

 

(381) [325. 1922] Dezember 23.
Wer sagte,

dass man töricht weggeben soll?
Die Torheit bleibt auch so bestehen.

 

Der eine denkt:

Ich habe schon weggegeben.
Der andere denkt:

Ich habe weggegeben und mich angenähert.
Ein Dritter denkt:

Ich habe weggegeben

und mich bereits verdient gemacht.

 

Doch alle ihre Gaben sind im Abgrund.
Wir können fremde Habe nicht weggeben.
Wir können nicht weggeben,

was wir zur Aufbewahrung erhalten haben.

 

Wenn ihr einem Freund eure Habe zur Aufbewahrung gebt,

und ihn nach eurer Rückkehr zurückfordert,
was wird der Freund empfinden?

 

Freude, dass es ihm gelang,

das Anvertraute zurückzugeben.

Darum freut euch und betet:
Herr, Du gabst mir Deine Wohltat zur Aufbewahrung,
Du lehrtest mich,

sie aufzubewahren.
Lehre mich jetzt, Mein Herrscher,

wie ich das Anvertraute auf Deinen Ruf hin zurückgeben kann!

 

Freut euch –

Ich behüte.

 

(382) [326. 1922] Dezember 30.
Wie Elefanten den Wald durchqueren,
Sträucher niedertreten und Bäume zur Seite schieben,
so geht voran beim Großen Dienst.

 

Deshalb versteht zu kämpfen.

 

Viele sind zur Erkenntnis gerufen,
doch nur wenigen

werden die Geheimnisse Unserer Entschlüsse offenbart.

 

Deshalb versteht zu kämpfen!

 

Ihr seht,

wie Mein Schild beleidigt wird.
Ihr erkennt,

wie Meine Schätze anderen zugeschoben werden.
Und ihr erhebt euer Schwert.

 

Deshalb versteht zu kämpfen!

 

Die Hauptsache ist,

sich vor Verrat und Leichtsinn zu hüten.
Aus Leichtsinn wird Verrat geboren.

 

(…)

 

 

1923

 

(383) [327. 1923] Januar 1.
Zweifel zerstört die Waffen,
jeder lockere Stein bringt den Turm ins Wanken.

 

(384) [328. 1923] Januar 7.
Meine Hand ist über den Standhaften.

Schwäche und Leichtsinn gebären Verrat.
Verrat beurteilen Wir nicht nach den Ursachen,

sondern nach den Wirkungen.

Jedermann ist frei,

doch das Urteil erfolgt nach den Taten.

Mit Grausamkeit klopft man nicht an das Tor zur Einweihung.

Man muss das Glück durch Arbeit festigen.

Die Stunde naht,

in der das Gebot sich erfüllt.
Die Stunde ist festgelegt,

in ihr wird der Welt der Schild des Gesetzbuches offenbart.
Die nächtliche Stunde der Bekräftigung

und der Tag des Verstehens bringen Freude.
Es wurde die Stunde des Verstehens der Schriftenrolle gesandt.
Es wurde die Stunde des Zeugnisses gesandt.

Ich habe den Flügel des Erzengels offenbart,
auf ihm steht die Inschrift des Friedens.
Die himmlischen Kräfte legen mit Uns Zeugnis ab.

Es ist bestimmt worden,

die Sprachen mit dem Neuen Wort „Liebe“ bekannt zu machen.

 

(385) [329. 1923] Januar 9.
O, es ist an der Zeit,

über die Neue Welt nachzudenken.

Meine Lehre öffnet die Tür zur Tätigkeit.

 

Wie verrückt laufen die Leute umher,

welche die Zukunft nicht kennen.
Dem Untergang geweihte Massen

streben der Vernichtung entgegen.
Der Instinkt trägt sie zum Abgrund.

Beobachtet das Streben der Wahnsinnigen.
Neue Verbrechen öffnen den Rachen.
Die offensichtlichen Erscheinungen

beunruhigen das Gehirn der Einfältigen nicht.

Für die Törichten ist die Zeit leer,
Schwer ist sie für jene,

die das Licht erkennen.

 

(386) [330. 1923] Januar 12.
Ich bitte,

den Willen zu schärfen,

das hilft dem Flug der Pfeile.
Der Wille ist die Sehne des Bogens des Bewusstseins.

 

(…)

 

(387) [331. 1923] Januar 18.
Man muss die Zeit verstehen –

wenn die Berge beben,

darf man nicht sein gewohntes Antlitz zeigen.

 

(388) [332. 1923] Januar 20.
Erforscht sogar die Steine,

die unter euren Füßen klingen,
denn auch auf ihnen können Spuren Meines Kommens sein.

 

Wartende, Wartende,
selbst ihr könnt die Stunde Meines Erscheinens übersehen.

Denn Warten ist nicht leicht,
doch Ich gebe euch Zeichen und Erleichterungen.

 

Nachts werde Ich nicht kommen.
Und in den Stunden,

wo die Strahlen der Sonne eure Erde nicht berühren,

lasst euren Geist ruhig in die Wohnstatt des Schöpfers eintreten.

Ich sage euch auch,

wie man am Tag warten muss.

 

Wartet nicht mit Hymnensingen und Entzückung,
sondern spannt eure Arbeit in Meinem Namen an.

 

Nicht im Schlaf und nicht beim Essen,
sondern bei der Arbeit werde Ich Meine Geliebten rechtfertigen.

 

Am Morgen, wenn ihr die sieben Wörter[83] wiederholt, sagt:

„Hilf uns, an Deinem Werk nicht vorüberzugehen!“

 

Und indem ihr Meinen Namen wiederholt

und euch bei Meiner Arbeit festigt,

werdet ihr bis zu Meinem Tag kommen.

 

Merkt euch und lest Meine Worte.

 

In diesen schweren Tagen

werdet ihr durch Arbeit gerechtfertigt,

durch die Tat erhoben

und in Meinem Namen ans Ziel gelangen.
Ich habe gesprochen.

 

(389) [333. 1923] Januar 21.
Nicht die Fabrik,

sondern die Werkstatt des Geistes wird die Welt erneuern.

Und die von Menschen aufgeklebten Tapeten,

welche die Poren des Lebens verschlossen haben,

werden von einem Schauer strengen Segens hinweggeschwemmt.

 

(390) [334. 1923] Januar 27.
Also werdet ihr Mich bei der Arbeit treffen.

Doch wo sind die Anzeichen der Arbeit:
Schnelligkeit, Entschlossenheit und Selbstlosigkeit?
Schnell und entschlossen kann man auch in einen Abgrund stürzen,

Doch euer Pfad führt zu den Gipfeln.
Und deshalb fügt noch Weisheit hinzu.

 

Und macht euch zur Gewohnheit morgens,

wenn ihr den Tag beginnt,

euch selbst zu fragen:
Was könnt ihr noch hinzufügen zu der aufgetragenen Arbeit?
Damit Mein Name in alle eure Werke eindringt,
und zwar nicht als Hindernis,

sondern als Bekräftigung;
weder ablenkend,

noch komplizierend,

sondern eintretend,

als Teil eurer entschlossenen Gedanken.

 

Und so werdet ihr,

weise bei der Arbeit

und den Schild Meines Namens annehmend,

alles besiegen,

was dem Weg des Aufstiegs schadet.
Das ist ein Rat zur unverzüglichen Aufnahme der Tätigkeit.

Genauso sage Ich eindeutig und einfach:

Lest und begreift Meine Lehre noch mehr,

ohne die Fristen zu versäumen.

 

(…)

 

(391) [335. 1923] Januar 29.
Denkt daran,

wie notwendig es ist,

die Satzung zu bewahren,
besonders an den Tagen der Erschütterung der Welt.

Zählt die Tage,

bis ihr unversehrt die Feuersbrunst durchschreitet.

Ich reiche euch die Hand,

Ich führe euch unversehrt,
doch zeigt Verstand

und weist Meine Hand nicht ab.

Nach Meinen Weisungen könnt ihr selbst

das Ausmaß der Feuersbrunst verstehen.

Es ist beschämend,

die Grenze der Neuen Welt nicht zu spüren.
Es ist beschämend,

die Enden eines Galgenstricks mit sich zu schleppen.
Lasst eine neue Sonne ins Fenster herein.

 

(392) [336. 1923] Januar 30.
Lange zieht sich der Schweif des Ungehorsams hin.

 

(393) [337. 1923] Januar 31.
Ohne Vaterland,

ohne Taten der Tapferkeit
gehen sie einher und offenbaren Bosheit.
Reine Sitten wurden vom Feuer hinweggefegt.
Die Hand kann nur eine Kanone halten.

Doch wozu ist das Antlitz Gottes?
Ihm gebührt die Neue Schönheit.

 

(394) [338. 1923] Februar 1.
Wer unversehrt geblieben ist,

erinnert sich mit Dankbarkeit an das,

was in Erfüllung gegangen ist.

Der Mächtige blickt mit erhobenem Schwert in die Zukunft.
Der Weise spürt die kommende Aufgabe.
Der geistig Schöne erbebt von der Harmonie der Welt.

Sucht den Aufstieg und den Niedergang des Geistes

im Erschaudern der Planeten.

Die Welt ist eins durch den Einklang des Geistes.

Das Wunder der Wahrnehmung ist allen vernünftigen Wesen eigen.

Obwohl Wir diese Ströme kennen,

bezeichnen Wir sie nicht als Druck,
sondern Wir suchen neue Arbeit

jenseits der Grenzen ihrer Einwirkung.

Nachts der Mond,

am Tag die Sonne.
Sogar der Törichte richtet sein Leben nach diesen Gestirnen ein.

Unfassbar ist die Welt,

und unzählbar sind die Farben des Lichts.

Versunken in Einklang,

singt der Geist das Lied aller Herzen.

Deshalb freut euch,

wenn ihr das spüren könnt.
Ein schlafender Geist ist der Einwirkung beraubt.

 

(395) [339. 1923] Februar 3.
Ehrt den Ursprung.

In den großen und kleinen Bruderschaften

werden alle Taten durch die Älteren übergeben.
Es können Belehrungen und Eingebungen sein,
doch die Taten entspringen einer Quelle.

 

Erwartet keine Geschenke,

sondern sammelt Schätze.
Ich kann euch die Perlen der ganzen Welt geben,
doch was werdet ihr mit diesem Schatz anfangen?
Ihr werdet für ihn nur

den eisernsten, kältesten und tödlichsten Platz finden,

und das Geschenk wird zugrunde gehen.

 

Anders wäre es,

wenn ihr unter Meiner Führung

eine Perlenkette menschlicher Seelen selbst auffädeln

und ihre Größe und Wert selbst einschätzen würdet.

 

Sucht Neue –

sie sind vorhanden

und werden zu euch hingelenkt,
doch weist ihr Klopfen nicht ab.

(396) Man muss jede Stunde Meines Werkes schätzen.

Man muss tastend die Tür zum Licht finden.

 

(397) [340. 1923] Februar 5.
Man muss die Hand des Führers durch Taten ehren.

Durch das Bewusstsein des Schildes könnt ihr eure Macht vermehren.

Am Scheideweg angelangt,

nehmt nur den neuen Pfad.

 

Mein Urteil ist schon fertig;

wendet dennoch alle Findigkeit auf

und vermeidet Verschwendung von Energie.
Man soll den Fluss mit Bächen füllen,

aber nicht verschmutzen.

 

Dunkle Wolken haben sich zusammengeballt,

man soll sie nicht noch weiter verdichten.

Ihr könnt verstehen:

die Wahrheit ist einfach.
Versteht es,

dem Lehrer zuzuhören.

 

(398) [341. 1923] Februar 9.
Die Hauptsache ist:

Handelt nicht im Zorn,

sondern in der Empörung des Geistes.
Das Feuer des Zorns lässt nur Löcher im Gewebe der Welt zurück.
Doch wenn ihr aus Empörung eures Geistes handelt

und dabei den Namen des Herren

und die Kraft eures Lehrers schützt,
sind sogar Schläge gerechtfertigt.
Deshalb unterscheidet in allem

zwischen dem Feuer des Zorns

und der reinigenden Flamme der Empörung des Geistes.

 

(399) [342. 1923] Februar 12.
Weisheit wächst nicht in Jahrhunderten,

sondern stündlich.

Wenn Länder augenblicklich verschmelzen,
wenn Gefängnismauern einstürzen –

bleibt standhaft.

 

(400) [343. 1923] Februar 13.
Wenn ihr euch die Begeisterung

eines vom Bösen befreiten Geistes

ins Gedächtnis rufen könntet,
würdet ihr frohlocken,

nicht weinen!
Ein mit Bösem beschwerter Geist

kann sich nicht erheben,
doch die befreite Güte

fliegt zum Glanz des Lichts.

 

(401) [344. 1923] Februar 16.
Die Freude des Geistes können nur jene angreifen,

die einen Stein im Herzen tragen.

Flügel des Glücks sind nur denen gegeben,

die sich in Gedanken erheben.

Man braucht keine Mengen und Regimenter –

mit einem einzigen Flug des Geistes

kann man das Ziel erreichen.

Einigkeit besiegt die Horden.

 

(402) [345. 1923] Februar 18.
Aber ihr geht auf dem Pfad,

denn ihr seid im Dienst entflammt.

Ich sende euch Kraft,

denn euer Weg ist lang,

und bei den fremden Toren liegen viele Steine.

Aber ihr habt bereits die Farbe Meines Strahls gesehen,

und ihr, die ihr mit Mir geht,

habt schon die Gestirne besiegt[84].

Einigkeit ist eine große Kraft.

 

(403) [346. 1923] Februar 19.
Ist dir der große Pfad bestimmt,

so musst du behutsam Wendungen vermeiden.

 

(404) [347. 1923] Februar 26.
Jeder für sich,

jeder auf seine Art,

doch alle im Geist –

so tragen wir den Kelch zum Ziel.

Freunde, denkt daran,

wie wir Ort und Zeit des Lebens wechseln.
Wenn ihr für die Menschheit arbeitet,

ist es nötig, die Orte zu wechseln,

denn der Atem der Menschen ist dicht.

 

(405) Euer Buch wird vielen Freude bereiten,

doch sogar der Drucker bereitet Ärger,

denn zahllos sind die Verdrießlichkeiten.

 

(406) Visionen sind nur Einzelheiten,

die Welt wird nicht mit dem Telefon erbaut.

 

(407) Das Feuer einträchtiger Herzen zu sehen,

die den Auftrag des Schöpfers ausgeführt haben,

ist eine wunderbare Erkenntnis.

 

(408) [348. 1923] Februar 27.
Kostbar ist das Entflammen –

Ebbe und Flut lenken die Umlaufbahn der Erde.
Derselbe Tropfen wirkt in beiden Phänomenen.

Abgestandenes Wasser ist schlecht,

denn es zersetzt sich

und dient nicht der Offenbarung von Energie.

 

(409) [349. 1923] März 2.
Man soll nicht zweimal Energie aufwenden,

wo der Schlag bereit ist.

 

Es ist nicht bestimmt,

die Bruderschaft zu beschreiben.
Wie kann ein Blinder die Blüte eines Apfelbaumes

oder die Höhe eines Turmes beschreiben?

Dort, wo das Herz verascht wurde,

sind die Saiten gerissen.

 

(410) [350. 1923] März 3.
Womit bestätigt ihr das Maß eurer Werke?
Wenn eure Werke für die ganze Welt von Nutzen sind,

ist ihr Maß gut.

Womit bestätigt ihr die Qualität eurer Werke?
Wenn eure Werke der ganzen Menschheit nützen,

ist ihr Wesen gut.

 

(411) Versteht es,

die Erholung zwischen den Taten zu begreifen,
denn diese Erholung bedeutet Ansammlung von Kräften.

(412) Fürchtet euch nicht,

denn gut Geplantes wird von Dauer sein.

 

(413) Lästert und flucht nicht,

denn der Hagel der Flüche schlägt schmerzhaft auf das Haupt,

das sie geäußert hat.

Versteht es,

Meinen Namen und Mein Werk vor Verrätern zu schützen,

denn ihr werdet oft Gelegenheit erhalten,

Verleumdungen ein Ende zu bereiten.

Es ist Zeit zum Handeln –

Unser Vertrauen ist mit euch.

 

(414) [351. 1923] März 5.
Man muss den Menschen ihren Unverstand verzeihen.
Gute Menschen sind oft falscher Urteile schuldig.
Wesentlich ist,

mit den ersten Fehlern nachsichtig zu sein.

 

(415) [352. 1923] März 6.
Meidet Orte,

wo Wut und Uneinigkeit herrschen.

Die menschliche Vorstellung ist nebelhaft.

Lernt es,

über die Hände hinwegzuschreiten,

die abwärts ziehen.

Wer sich in ein Boot setzt,

denkt nicht an den Hausschlüssel.

 

(416) [353. 1923] März 7.
Versäumtes kehrt nicht wieder.

Die Nacht denkt nächtlich.

 

(417) [354. 1923] März 10.
Ich gebe euch die Lehre,

karmische Botschaften und Weisungen.

Die Lehre ist nützlich für die ganze Welt,

für alle Wesen.
Je weiter ihr sie begreift,

desto wahrer wird sie für euch.

 

Karmische Botschaften:

Aus Sorge und aus Liebe für euch

geben Wir Warnungen

und ermöglichen es euch,

der Welle des Karma mit Wissen zu begegnen.
Deshalb wundert euch nicht,

wenn die Zeichen des Karma für euch nicht immer verständlich sind.

Die Weisungen sind immer verständlich

und müssen unverzüglich ausgeführt werden.

 

(418) [355. 1923] März 13.
Ich will euch eure Krankheit nennen:

Sie heißt okkultes Fieber,

eine Erscheinung, die Uns bekannt ist;
sie wird durch Ermüdung

und Veränderung des Organismus verstärkt.

Man muss behutsam diese Zeit überstehen.
Während der Schlacht umgab Ich euch mit einer dichten Aura,
sie gleicht Chloroform;

danach muss man sich ausruhen.

 

(419) [356. 1923] März 14.
Jetzt schreitet wie Elefanten voran,

in dem Wissen,

dass Strahlen der Fürsorge und der Liebe über euch sind.

 

Denkt an alles Gute

und verachtet Hindernisse.

 

Ihr habt Recht,

die Lawine der Zeichen zu erkennen,

die Ich zum ersten Mal und in Eile ausgegossen habe.

Und wenn ihr in der Schlacht Kratzer erhalten habt,

heilt sie behutsam,

ohne den Mut zu verlieren,

ihr Kämpfer des Lichts.

 

(420) [357. 1923] März 17.
Schon habt ihr begonnen,

in Gedanken die Welt zu umfliegen,
Schon habt ihr begonnen,

die Ozeane zu überwinden.
Schon habt ihr die Freude des Schaffens erkannt.
Schon besingt ihr die Begeisterung

über die Verschönerung des Lebens.

Schon vieles wurde erreicht.

Meine Freunde!

Warum wollt ihr euch nicht entschließen,

dieses ganze Leben als Helden zu durchschreiten?!!

Und wenn Ich sage:

„Ihr dürft euch erholen“,
heißt das:

Ich weiß,

denn Ich behüte euch.
Ich habe gesprochen.

 

(421) [358. 1923] März 19.
Beunruhigen wir denn einen erwarteten Gast

mit persönlichen Wünschen?
Vielmehr beeilen wir uns,

die Tore aufzuschließen,

damit der Erwünschte eintritt.

 

Mögen Unwissende den Raum anflehen,
doch jene, die begriffen haben,

werden das Ereignis nur unterstützen.

 

 

Die Hand wird oft ausgestreckt,

doch die Blinden versuchen, sie zurückzuweisen.

Deshalb ist es schlimmer als Mord,

die Erzeugung von Kindern abzubrechen.[85]

Auch ist es nicht schön,

einen Berg komplizierter persönlicher Wünsche zu aufzutürmen.

Vor der Ankunft des Gastes ist es besser,

das Haus zu lüften,

in der Stille ein Gebet zu wiederholen

und die Augen der Schönheit zuzuwenden.

 

Es ist unnötig,

sich etwas auszudenken oder zu bestimmen:

Der Geist kommt frei.

Man muss der Erde die Last abnehmen.
Schichten von Ausdünstungen umhüllen jede Wiege.

 

Gesegnet ist die Mutter,

die dem Licht den Vorhang öffnet

und die erste Blume darbringt.

In Ruhe, in Schönheit und mit einem Lächeln

erwartet die Neuen,

die an die Tür der Welt klopfen.

 

(422) [359. 1923] März 21.
Geistige Hilfe ist am stärksten.

 

(423) [360. 1923] März 22.
Wie Blumen wachsen die Erkenntnisse

und die Lösungen der Fragen des Daseins.

Vor Neuen Erkenntnissen schmerzt das Herz besonders,

doch dieser Schmerz verwandelt sich an einem reinen Ort in Erkenntnis.
Die Müdigkeit verfliegt,

und die Entdeckungen des Geistes erheben sich

wie Ähren aus dem Samenkorn.

Jenseits der astralen Ebene gibt es Sphären der Erkenntnis

des leichten Verkehrs mit den verschiedenen Ebenen der Evolution.

Die Legende von der Aufnahme in den Himmel[86]

hat eine wissenschaftliche Grundlage.

 

(424) [361. 1923] März 24.
Ihr begegnet jetzt im Leben vier Arten von Menschen:
Die ersten kämpfen unter Unserem Schild,
die zweiten kämpfen ohne Schutz,

doch sie beenden bereits den Strom des Karma,
die dritten schleppen sich dahin,

erblindet von dem dunklen Schleier ihres Schicksals,
und die vierten sind Feinde des Lichts.

 

Die ersten verstehen euren Ruf,
die zweiten erbeben in Erwartung,

die dritten wenden dumpf den Kopf ab,
und die vierten werden eurem Pfeil mit ihrem Pfeil begegnen.

 

Daher wiederholt die Lehre nicht.
Jedes Wort fällt auf den ihm gemäßen Boden

und das vom Schicksal Bestimmte wird angenommen.

Ebenso weist nicht zurück

und verneint nicht.
Jedes Urteil ist schon eine manifestierte Tat.
Warum den Brand leugnen,

wenn das Feuer schon lodert?
Doch deckt das Feuer zu,

und seine Kraft wird schwinden.

Ebenso erreicht ihr nichts durch ein verneinendes Urteil,
doch bedeckt das negative Urteil mit Unserer Lehre,

und die ganze Stadt des Feindes

wird von der Kuppel Unserer Bruderschaft bedeckt sein,

denn diese Kuppel nimmt alles auf!

 

Ich gebe euch Obdach,

Ich gebe euch Kraft,

Ich gebe euch einen herrlichen Pfad.
Ich habe gesprochen.

 

(425) [362. 1923] März 28.
Die Prüfung der Menschen ist ohne Ende.
Sie muss so lange wiederholt werden,

bis sich im Gehirn ein Muster bildet.

Es ist leichter, mit der Hand auf die Stirn zu schreiben.

 

Wahrheit ist besser als ein Wunschtraum.
Die Wahrheit der Kommenden Welt ist erhaben.

 

(426) [363. 1923] März 29.
Damit sich Meine neuen Schüler

Mein Vermächtnis aneignen können,

muss man das bisher Gegebene streng wiederholen.

 

Doch jeder Stein,

der auf euch geworfen wird,

erhöht euren Turm.

 

(427) [364. 1923] März 30.
Nur die Zeit verdichtet das Wissen.

 

(428) [365. 1923] März 31.
Am heiligen Abend des Großen Feiertags

spreche Ich zu euch

im Namen des Universellen Symbols:

Ihr, die ihr zur Arbeit am Aufbau der Neuen Welt zugelassen seid,

euch sage Ich:

Stärkt die Augen,

um nicht zu erblinden,

wenn Ich den Saum des Vorhangs der Zukunft lüfte.

 

Wenn euch Verwirrung überkommt,

erhebt den Schild der Hingabe,

denn von ihm werdet ihr beschützt,

und wiederholt die Weisungen;

Ich sage euch:

Wiederholt sie.
Ich habe hingewiesen.

Ich fühle, dass ihr begreifen könnt:

Ich spreche über ernste Dinge.
Ich kann die Hand über Meine Auserwählten halten.
Ich erhebe den Schild.

 

Denar[87], verfluchtes Kind,

versperre nicht den Weg des Lichts.
Denar, schmälere nicht die reine Offenbarung.

Überseht die dunklen Wolken nicht,

doch das Leben ist voller Freude für den,

der Flügel hat.
Mein Lächeln behütet euch.

 

(429) [366. 1923] April 1.
Der Sieg der Loyalität ist sichergestellt.
Wenn du in die Ferne schaust,

siehst du das Nahe.

 

(430) [367. 1923] April 2.
Ich lehre euch,

Unseren Triumph fremden

und auch kleinen Herzen zu zeigen.
Rein halte Ich ein wunderbares Kreuz über eurem Haupt.

 

(431) Der Lehrer sieht im Spiegel

einen Film mit allen euren Bewegungen.

Müdigkeit umgibt euch wie Rauch,
doch die Strahlen der Entschlossenheit

zerreißen den Schleier über euren Schultern.

Eure Häupter sind mit silbernen Strahlen geschmückt,
fremde Auren drängen sich an eure Füße

wie Pfeiler einer Brücke.[88]

Die Wirkung des Mutes stößt die fremden Auren

mit purpurroten Pfeilen nieder.
Die blaue Flamme des Herzens vernichtet den Rauch der Müdigkeit.
Die Arbeit geht weiter,

und die Enden der Strahlen sind hoch.[89]

 

(432) [368. 1923] April 3.
Ich, Ich, Ich lese eure Gedanken jeden Tag.
Der Lehrer prüft das Schaffen der geliebten Schüler.
Und wenn Müdigkeit die Lippen nicht verschließt,

fließt die Rede wie ein Strom im Himalaya.

 

(433) [369. 1923] April 4.
Reine Gedanken wird der Strudel nicht verschlingen.

Die Weite des Mitleids beschützt,

doch muss man Liebe senden.

Geduld wird euch hinübertragen,
bis die harten Heldentaten des Geistes

sich in den Wohlgeruch von Freesien verwandelt haben[90].

 

Die Wunder des Lehrers wachsen.
Mitten im Garten der Liebe

wächst die Erleuchtung des Geistes.

Ermüdet Mich jetzt,

belastet Mich mehr,

indem ihr die Last der Welt hinzufügt,

 

Ich aber werde Meine Kräfte noch vervielfältigen.
Ich aber werde die Kraft Meiner Tochter vermehren,

denn sie kommt in Meinen Garten.
Urusvati*, hörst du?

Die Last wird mit Rosen erblühen,

und das Gras wird sich in den morgendlichen Regenbogen kleiden.
Darum erschöpft Mich.

Wenn Ich in den wunderbaren Garten gehe,

fürchte Ich die Lasten nicht.
Ich denke nach,

Ich denke nach,

Ich denke nach.

 

(434) [370. 1923] April 6.
Von der Tanne könnt ihr lernen:

sie bleibt dieselbe im Sommer und im Winter.

 

(435) [371. 1923] April 7.
Das kommen welche und sagen:

„Wir wissen.“

Dann antwortet:

„Gut, wenn ihr schon wisst,

kehrt in euer Haus zurück.“

Dann werden sie noch zudringlicher werden und sagen:

„Wir wissen, wer hinter euch steht.“

Sagt ihnen:

„Gut, wenn ihr das wüsstet,

würdet ihr nicht so sprechen.“

Da kommen welche,

um auf den Stufen des Tempels Würfel zu spielen

und über euch das Los zu werfen.

Sagt:

„Entfernt euch, Leute,

sonst wird euch hier der Donnerschlag töten.“

Doch dann wird einer kommen

und zu euch sagen:

„Ich weiß nichts,

und hier ist all mein Hab und Gut,

was soll ich damit tun?“

 

Sagt ihm:

„Tritt über die Schwelle,

wir werden an unserer langen Tafel

einen Platz für dich finden.
Denn wenn du nicht weißt,

dann wirst du wissen.“

 

Deshalb sage Ich auch:

Ermüdet Mich,

belastet Mich mit den ganzen Lasten der Welt.

Ich werde nicht ermüden,

Ich werde der Müdigkeit nicht nachgeben,

denn Ich weiß nicht,

was Müdigkeit ist.

Ich vertreibe sie.

Und Ich bitte euch:

Ermüdet Mich,

denn anders kann man den herrlichen Garten nicht erreichen.
Ich habe gesprochen.

 

(436) [372. 1923] April 8.
Lächelt über jede Herabwürdigung –

das ist das wahre Zeichen eines Wunders.

 

(437) [373. 1923] April 9.
Sucht Licht für die Finsternis.

Die Reinen werden für den Schild Verständnis zeigen,

denn Gott ist mit Uns!
Durch Seine ewigen Offenbarungen

dringen Tropfen der heiligen Welt zu uns durch.

Bedenkt, dass der Schatz der Tropfen

und die Funken des Bewusstseins

den Himmel durch eine neue Brücke mit der Erde verbinden.

Indem wir uns in der Erleuchtung der Funken festigen,

finden Wir ein Lächeln.

Meisterschaft aber wird verwirklicht

durch das Bewusstsein des Sieges über sich selbst.  
Sich selbst besiegend,

ersteht der Sieger auf.
Und deshalb trompetet den Sieg weit heraus,
denn Gott ist mit Uns.

 

(438) Ein Wunder vollbringt man besser mit reinem Magen,
die Liebe der Welt vollbringt man besser mit einem reinen Gehirn.
Schätzt Essen gering[91],

ebenso Streitigkeiten.

 

(439) [374. 1923] April 11.
Durch ein einziges Wort

sind schon böse Reiche erschaffen worden.

Wird denn die Schöpfung des Herren zögern,
wenn alle Himmlischen Kräfte sich erhoben haben?

Auf Befehl des Höchsten durchdringen Strahlen die Sphäre der Sonne.
Die Wellen des Ozeans der Planeten

verhüllen den Lauf der Gestirne!
Bedrohlich und herrlich ist die Zeit!

 

(440) [375. 1923] April 12.
Ein neues Banner erfordert neue Menschen.

 

(441) [376. 1923] April 14.
In derselben Zeit wird jener,

der sich unwissend näherte,

bereits bei Tisch sitzen

und sich mit Wissen füllen.

Alles ist voller Zeichen und Annäherungen.

Wenn ihr einen Passanten beauftragen wollt,

eine Botschaft ins Nachbarhaus zu bringen,

sagt ihr:
„Freund, sage unseren Freunden diesen Auftrag.“
Und oft kennt ihr diesen Boten nachher gar nicht mehr.

So ist es auch im Leben:

Achtet darauf,

was man euch bringt,

und lasst euch nie verwirren vom Äußeren des Überbringers,

besonders, wenn ringsum alles voller Zeichen ist.

Wahrlich, ihr seid glücklich,

die ihr die Weisung über das Bevorstehende

und die vom Schicksal bestimmten Fristen kennt.
Und deshalb wartet

und freut euch.

 

(442) [377. 1923] April 16.
Wer lange ein Flüchtling ist,

ist ruhelos.

Wir zahlen teuer für Eigenliebe.

 

(443) [378. 1923] April 18.
Warum sollte man Uns für einen Vulkan von Leidenschaften halten,
wenn die Freesie Unsere Lieblingsblume ist?
Überlasst dem Feind die rote Glut,

Uns sind die Diamanten der Gipfel näher.

Ihr seht schon seine Machenschaften.
Ach, wie er sich abmüht!

Wie kann man ihn davon überzeugen,

dass sein Gebäude nicht mehr als ein Gefängnis ist

und dass Gefangene immer von Flucht träumen?
Welche Freude kann es sein,

Gefangene hinter sich herzuschleppen?

Übrigens, bei dieser Streitfrage hat er eine andere Meinung.
Die Alberiche[92] haben seine Lehre angenommen.

 

(444) [379. 1923] April 20.
Unerlässlich ist das Opfer –

die Flamme des Opfers gleicht Ozon.
Sogar Wilde entzünden ein Opfer,

um das Symbol der Tat zu vertiefen.

 

(445) [380. 1923] April 21.
Im Namen der Ewigen Bewegung,
Im Namen der Einen Kraft
wiederhole Ich:
Die Wurzeln der Bäume festigen sich in der Erde,
euer Wissen festigt sich nur mit der Zeit.
Deshalb kennt die Fristen,

damit ihr nicht früher als vorgesehen ergreift.

Das zu früh und das zu spät Ergriffene

sind am Ende und in ihrem Sinn gleich.

 

(446) [381. 1923] April 22.
Wahrlich, Ich sage euch:

Selbst Krümel sind beim Großen Dienst nützlich.
Aus dem Brot,

das gestern geschenkt wurde –

Meiner geistigen Lehre –,

kann man einen ganzen Korb gemeinsamer Arbeit sammeln.

 

Schützt euch nur mit Meinem Namen,
Kein anderer Schutz wird helfen.
Es ist besser, rechtzeitig zu verstehen.

 

Ich rief euch zum Aufbau,

streckte die Hände Meinen geliebten Schildträgern entgegen

und eröffnete ihnen den Pfad;

mögen sie immer der Hand gedenken,

die sie führt und rettet.

 

(447) [382. 1923] April 23.
Schreitet mutig voran.

 

(448) [383. 1923] April 24.
Weise wenden Wir alles zum Nutzen.

 

(449) [384. 1923] April 25.
Ich sammle die Töchter;

mögen sie helfen,

einen herrlichen Garten anzulegen;

sie füllen ihn über und über mit den Köpfchen neuer Blumen.

Ich spüre:

Man kann die rasche Saat des Lebens der Neuen Welt erwarten.

 

(450) [385. 1923] April 26.
Die Offenbarung der Welt

kommt in dem Wunder der Erneuerung des Lebens.

Meine Hand ist unter den Erscheinungen des Alltags.

Es ist beglückend,

die Wunder zu sehen,

die wie Schilder aufgestellt sind.

Ich bestätige streng Meine Worte.

 

(451) [386. 1923] April 27.
Wer zu verbergen versteht,

wird in der Nähe finden.

Man kann eine Welle nur

durch rechtzeitiges Ausgießen von Öl besänftigen.

 

(452) [387. 1923] April 28.
Wenn ein Mädchen Abende und Nächte danach strebt,

der Welt Nutzen zu bringen,
wenn es von unaussprechlich Herrlichem und Erhabenem träumt,

ist das entfernt vom Leben?
Wenn diese Träume herrlich waren,

wird dann nicht auch die Antwort auf sie herrlich sein?

 

Wozu Änderungen des Lebens suchen?
Wozu das Alte zerschlagen,

wenn schon ein einziger Seufzer

uns ein wunderbares Land eröffnet?

 

Du warst erschrocken vor der Tür des Gefängnisses.
Es schien dir unerfüllbar,

dass die eiserne Tür geöffnet werden könnte,

doch hier gebe Ich dir den Schlüssel.
Verstehe es nur,

ihn umzudrehen,

so viele Male, wie es angewiesen wurde,

nicht mehr und nicht weniger –

so, wie es nötig ist.

 

Liegt denn die Heldentat so fern?

 

Es bedarf weder wilder Tiere

noch Gerichte

noch Krieger.

Die Heldentat ist nah!

 

Du drohst mit der Keule

und forderst die Welt zum Kampf auf –

hier kommt die Welt zu dir,

schärfe die Keule.

 

Unnötig sind falsche Eide,

unnötig sind Kämpfe des Geistes,
heilig kannst du den Eid der Wahrheit sprechen.

 

Dir, Sehende, dir gebe Ich.

Füge dem Trank einen Tropfen Meines Werkes bei,

tauche das Brot der Heldentat in den Wein der Erkenntnis

und gib so den Ankommenden Nahrung.

 

Steigt freudig die neue Stufe der Zeit empor.

 

(…)

 

Man wird fragen:

„Wie soll man durch das Leben schreiten?“
Antwortet:

„Wie auf einer Saite über den Abgrund:
schön, behutsam und ungestüm.“

 

 

 

 

Hinweis zur Nummerierung der Paragraphen

 

 

Die russische Erstausgabe enthält überhaupt keine nummerierten Paragraphen. Die Einträge waren nur mit dem Datum der Übermittlung überschrieben.

 

Später wurde, jedenfalls in der deutschen Ausgabe, zur Erleichterung der Zitierung eine Nummerierung von § 1 bis § 387 eingeführt, die sich an den Daten orientierte.

 

Offenbar hat Helena Roerich in der englischen Ausgabe eine Nummerierung eingeführt, die sich nicht nur an den Daten, sondern auch an den angesprochenen Themen orientiert und von § 1 bis § 452 läuft. Dem folgt auch die neue russische Ausgabe von „Uguns“.

 

Vorliegend geben wir sowohl die Daten als auch die alte deutsche Nummerierung in eckigen Klammern: [..] und die englische und neue russische Nummerierung in runden Klammern: (..) an.

 

Das Aufführen der alten Nummerierung dient dazu, dem deutschen Leser das Auffinden von Stellen zu erleichtern, auf die ältere deutsche, russische oder englische Schriften oder Ausarbeitungen verweisen. In Zukunft sollte nur noch die neue Nummerierung in den runden Klammern (..) verwendet werden, um zu einer international einheitlichen Zählung zu kommen.

 

 

 

Weitere Textstellen

 

Die deutsche Übersetzung folgt der von Helena Roerich besorgten Pariser bzw. Rigaer russischen Erstausgabe, siehe den Artikel „Quellen“. Änderungen oder Ergänzungen, die in der neuen, kritischen Ausgabe des Rigaer Verlages „Uguns“, in der englischen Ausgabe oder in den Büchern des Spirale-Verlages enthalten sind, werden im Folgenden mitgeteilt.

 

Sie sind im Text mit (…) gekennzeichnet. Wenn es in einem Paragraphen mehrere ergänzende Textstellen gibt, sind diese ihrer Reihenfolge nach nummeriert: (1), (2) usw.

 

So bleibt der ursprünglich gedruckte Originaltext erhalten, bis eine allgemein anerkannte kritische Ausgabe vorliegt. Die Änderungen und Ergänzungen, die seriös erscheinen, sind trotzdem dem deutschen Leser zugänglich. Eine vollständige Erfassung aller Abweichungen in den anderen Ausgaben steht noch aus.

 

 

[1.]

(1) Ich rufe Segen für euch herbei -

Rettung euch! (Englischer Text und Uguns)

 

(2) Seid nicht niedergeschlagen,

sondern hofft. (Englischer Text und Uguns)

 

(3) Wir und ihr – wir alle sind hier vereint im Geist. (Englischer Text und Uguns)

 

(4) Die Erneuerung der Welt wird kommen – die Legenden werden erfüllt.

Die Völker erheben sich und erbauen einen Neuen Tempel. (Englischer Text und Uguns)

 

[2.]

(1) Von den Flügeln erhältst du Licht.

 

Beim Fortgehen wirst du Mich wiedersehen.

 

Du sollst dich nicht erniedrigen.

 

Finde den Mut, die Geheimnisse zu verbergen. (Englischer Text und Uguns)

 

(2) Du bist eine Sehende! (Englischer Text und Uguns) 

 

[3.]

Euer Karma ist es, Russland zur Ehre zu gereichen.

Bringe Licht ins Haus.

 

Die universelle Energie wird die Welt retten. (Uguns)

 

[5.]

Bewahrt die Einsamkeit.

 

Gott oder Aum ist das Höchste Wesen eures inneren Seins. (Englischer Text und Uguns)

 

[9.]

Viele Zweifel werdet ihr bei der weiteren Arbeit zerstreuen. (Englischer Text und Uguns) 

 

[12.]

(1) Russland wird der Hüter des Schicksals der Welt sein. (Uguns)

 

(2) Erachtet eine Materialisierung nicht als eine bedeutsame Erscheinung,

die Worte der Weisheit sind wichtiger.

Was soll euch eine Materialisierung,

wenn ihr über Weisheit verfügt?

 

Begreift man denn in Russland die Geistigkeit wirklich nicht

und zieht das Äußerliche vor? (Englischer Text und Uguns) 

 

[70.]

M:. sieht, wie schwer ihr es habt,

doch ein steiler Aufstieg ist immer schwierig.

Das Schicksal zu vernichten kostet Kraft. (Englischer Text und Uguns) 

 

[81.]

Ich habe euch den Schild gesandt – seid in der Lage, M:. zu beschützen,

wie Ich euch schütze. (Englischer Text und Uguns) 

 

[101.]

Verstehe es, den heilsamen Glanz zu erkennen. (Englischer Text und Uguns) 

 

[115.]

Es ist besser, mehr zu bezahlen und

den vorgezeichneten Pfad rascher zu erkennen.

 

Die Augen erblicken anstelle von Dornen einen Garten,

der durch Liebe gewachsen ist.

 

Das Herz spürt die Trugbilder der Gedanken,

doch es kennt die Wahrheit. (Englischer Text und Uguns) 

 

[160.]

sondern blühen, (Englischer Text und Uguns) 

 

[169.]

Wissen ohne Liebe ist tot,

aber das Licht des Regenbogens umfasst alle Feuer. (Englischer Text und Uguns) 

 

[173.]

Ich möchte euch helfen – ich ziehe in den Kampf. (Englischer Text und Uguns) 

 

[183]

Dein Glaube sollte entbrannt sein. (Englischer Text) 

 

[232.]

Ihr reinigt durch Änderung. (Englischer Text und Uguns) 

 

[261.]

Doch achtet darauf, es nicht dem Ikarus[93] gleichzutun. (Englischer Text und Uguns) 

 

[267.]

bevor ihr niederschreibt.

Und reinigt eure Stimme, (Englischer Text und Uguns)

 

[272.]

(320) Im Nebel wirst du den Weg finden,

denn Ich bin bei dir.

 

Wisse um die Unermesslichkeit der ewigen Schöpfung:

Die formlose Form,

der tonlose Ton.

Begreife die Freude des Schaffens

und erfreue dich an der Weisheit des Schöpfers.

 

Der Ruhm des Ewigen Seins glänzt in den Sternen,

und die höchsten Gipfel der Erde kennzeichnen Seine Macht.

 

Inmitten der Täler und Berge,

inmitten der Wälder und Felder

wanderst du auf der Suche nach einem Lehrer.

O, Du Unvernünftiger,

warum gehst du so weit?

Ich bin hier – Dein Lehrer.

In deiner Seele bewahre den Gedanken an den Dienst für das Heil.

 

O, Du Herrscher meiner Gebete,

sei barmherzig gegenüber meinem Bestreben!

Verurteile mich nicht für meine Sünden.

 

Mein Geist singt ein Lied – Dein Lied.

Doch mein Körper ist erschöpft,

und meine Glieder gehorchen mir nicht.

 

Schüler, finde die Kraft,

das Streben zu vollenden.

Fasse Mut!

Der Körper darf deinen Weg nicht behindern.

 

Lehrer,

ich erblicke Dein Antlitz,

ich sehe Deine Barmherzigkeit.

 

Schüler, Ich bin hier,

aber wegen deiner Blindheit

hast du Meine Anwesenheit vergessen.

 

Ewig, unermesslich, groß und erhaben ist die Wahrheit,

doch der Suchende tritt leicht an sie heran und beherrscht sie.

(Englischer Text und Uguns)

 

(321) Betrachtet die Natur,

wenn ihr euch in ihr befindet.

Vernehmt die Offenbarung der Kraft des Schaffens

in jedem Ton der Wüste.

 

Der Lehrer steht hinter jeder Offenbarung eures Geistes.

In Seinen Strahlen findet ihr die Freude des Schöpfertums.

 

Kinder, bedauert nicht die Zeit,

in der ihr nach der Wahrheit sucht.

Die Großen Weisen haben sie in angespannter Suche gefunden.

 

Glaubt an eure Kräfte und wisset,

dass Ihr durch Ihn, euren Vater im Geist,

auserwählt wurdet.

 

Wenn ihr in einem Moment der Schwäche

auf dem Weg ins Wanken kommt –

streckt die Hand aus,

und Hilfe wird kommen.

(Englischer Text und Uguns)

 

[273.]

(323) Denkt an die Sterne,

die der Menschheit immer ihr Licht senden.

Seid wie die Sterne,

die ihre Liebe, Weisheit und Wissen den anderen abgeben.

Nur indem wir alles abgeben erhalten wir etwas.

Ihr arbeitet in Meinem Namen – vergesst das nicht.

Erinnert euch besonders daran.

Tragt Mein Licht überall mit euch.

 

Welchen Nutzen hat ein Vertreter,

der sich hinter undurchdringlichen Wänden versteckt?

 

Der Lehrer ist mit euch,

und ihr werdet in Harmonie mit jenen sein,

die euch nachfolgen.

Harmonie, Harmonie, Harmonie.

 

Bedauere den Pfad nicht;

vergiss den weltlichen Stolz

und sei für das Neue offen.

Begreift!

(Englischer Text und Uguns)

 

[276.]

(1) Findet euren Weg inmitten der Schwierigkeiten des Lebens.

Ich bin hier – der Lehrer spricht.

Seid offen für Uns.

Geht nicht im Leben unter! (Englischer Text und Uguns)

 

(2) Freut euch auf dem Pfad.

Seid dem Überbringer aller Schätze gegenüber dankbar.

Er wird das Gebet auch im Straßenlärm hören.

Fallt nicht in Verzweiflung. (Englischer Text und Uguns)

 

(330) Kinder, bereitet euch auf eine große Undankbarkeit vor. (Englischer Text und Uguns) 

 

[277.] (331)

(1) Seid auf der Hut.

Erwartet jeden Moment Unsere Hilfe. (Englischer Text und Uguns) 

 

(2) Kinder, Schüler, Meine Kinder,

seid glücklich!

Die größte Freude ist nahe.

Ich bezeuge es Selbst.

Ich bestätige es. (Englischer Text und Uguns) 

 

[278.]

(1) Dies ist mein Rat.

 

Ihr Meine Schüler, fasst Mut.

Träumt von der Zukunft –

und ihr werdet die Wiedererstehung der Welt schauen.

Vergesst bei eurem Bestreben das Mitleid nicht.

Begreift!

 

Erinnert euch,

die Kunst ist das eine lebendige Mittel,

mit dem die kommende Kultur ausgedrückt werden kann.

(Englischer Text und Uguns) 

 

(2) der Schönheit (Englischer Text und Uguns) 

 

(3) Ich gebiete euch:

Bewahrt, zeigt und bestätigt sie – die Schönheit. (Englischer Text und Uguns) 

 

[279.] (335)

Wanderer, wonach strebt ihr auf eurem Weg?

Wo liegt euer Ziel?

Habt ihr denn überhaupt ein Ziel?

 

Unser Ziel ist dort,

wo die Wasserstraße in den Wolkenweg übergeht,

wo die Wälder nur wie ein Saum erscheinen.

 

Ihr Wanderer, erholt ihr euch nicht auf dem Weg?

Genießt ihr nicht das Wasser aus der reinen Quelle?

 

Nein, wir müssen das Ziel erreichen.

Die Dämmerung hat schon die entfernten Felsen eingehüllt

und die Nachtigall hat ihr Lied im nahen Wald gesungen.

Wir müssen voranschreiten.

 

Geht, Wanderer, die Frische des Abends

spendet euch Abkühlung auf dem Weg.

 

Die Wanderer gehen.

Das Ziel naht.

Der wolkenverhangene Weg wurde von Hagel verdichtet.

Doch der Weg ist noch weit und die Dämmerung wird dichter.

Einsame Wanderer – schaut nach vorn.

 

Und auf dem Weg lief ein Unbekannter.

 

Möge der Herr barmherzig mit euch sein!

Ich habe gesprochen.

(Englischer Text und Uguns)

 

[282.]

Und du – du weißt schon,

dass Flucht unnötig ist.

Nun stehst du da und näherst dich den Türen,

und dein Gefäß steht für dich bereit. (Englischer Text und Uguns) 

 

[288.]

Herr, warum ist meine Kleidung so ärmlich!

Und wohin hat mich meine Ängstlichkeit geführt?

 

Doch eines regnerischen Tages,

wenn die Sonne sich verfinstert

und die Menschen die Türen ihrer Häuser verschließen,

werde ich allein heraustreten

und voller Kühnheit

zu den Toren Deiner Wohnstätten gelangen.

 

Und ich werde den Ring vom Schloss abnehmen

und damit anklopfen,

bis dein Lichter Wächter sich zu den Toren begibt.

 

Und ich werde sagen:

„Hier bin ich,

ich gehe nicht fort,

denn ich kann nirgendwohin gehen.“

 

Und wenn der Wächter in seiner ganzen Pracht

Deine Tore verstellt,

werde ich nicht weichen, Herr,

und werde auf den Gerechten warten

und ihm durch das Tor folgen,

denn die Gerechten dürfen hindurchgehen.

Und Ihm, dem von Dir Erwählten folgend,

gehe ich hinein in das Licht deiner Wohnstätten.

 

Rufen wir, Herr,

mit der Trompete zum Kampf auf!

Meine Trompete und mein Horn sind klein,

aber ich und alle anderen mit mir werden die Trompete blasen.

(Englischer Text und Uguns) 

 

[302.]

Die Tage der Finsternis sind nähergekommen. (Englischer Text und Uguns) 

 

[326.]

Deshalb versteht zu kämpfen! (Englischer Text) 

 

[330.]

Ich spüre eine dunkle Wolke über Europa –

der Abgrund hat den Rachen gezeigt. (Englischer Text und Uguns) 

 

[334.]

Meine Hand ist mit euch. (Englischer Text und Uguns) 

 

[Nachwort]

Lasst uns das erste Buch abschließen.

 

Neue werden sich in der Tat zeigen.

Sie werden den Schild der Schönheit enthüllen

und voller Liebe die Türen öffnen

für diejenigen, die anklopfen.

 

Die Erde wird unter den Füßen der Blinden versinken

und die Tauben werden vernichtet.

 

Ich schicke eine lebendige Quelle,

um deine Augen und Ohren zu baden.

Und das Wunder wird offenbar werden

und eine Brücke der Schönheit

wird auf einen neuen Weg führen.

Ich habe gesprochen.

(Englischer Text)

 

 

 

Anmerkungen

 



 

*: Mit einem Stern sind erläuterungsbedürftige Namen und Begriffe gekennzeichnet, die häufiger in der Lehre vorkommen und daher in einem besonderen Glossar erklärt werden.

 

[1] Statt „In das Neue Russland“ heißt es in der englischen Ausgabe „In die Neue Welt“. Das geht auf Helena Roerich zurück. Ein gutes Beispiel dafür, dass Frau Roerich im englischen Text Änderungen vorgenommen hat, um der weltweiten, nicht auf Russland beschränkten Bedeutung der Lehre Rechnung zu tragen

[2] Gemeint ist wohl Nikolaus Roerich, der viele Institutionen (Roerich-Museum in New York, Master Institute of United Arts, Corona Mundi, Roerich Pakt) gegründet hat

[3] Gemeint ist wohl Helena Roerich, die zwei Söhnen (Jurij und Swetoslaw Roerich) das Leben geschenkt hat

[4] AUM TAT SAT: Die Bedeutung dieser Wörter wird erklärt in Bhagavad Gita XVII 23-28

[5] (…) Weitere Textstellen finden sich am Ende des Buches nach § 452 [387]

[6] Möglicherweise ist die geistige Wüste des westlichen Materialismus gemeint

[7] Eingebung: Das russische Wort внушение wird meist mit Suggestion* übersetzt. Es geht jedoch etwas weiter als das deutsche Verständnis von Suggestion. Es reicht von den allerersten Stufen, der gedanklichen Einwirkung (z.B. durch Werbung) und der Eingebung von Gedanken, bis an die Grenze zur Hypnose. In späteren Büchern der Lehre wird noch ausführlich von der Anwendung der Suggestion die Rede sein, insbesondere bei der Heilung von Krankheiten. In der hiesigen Textstelle geht es um Gedankenübertragung auf Entfernung von den Mahatmas an das Ehepaar Roerich

[8] Fischen: Das russische Wort ловец bedeutet Fänger, Fischer oder Jäger. Es kommt in der russischen Bibel in Matthäus 4, 18 und 19 vor, wo es auf Deutsch mit „Menschenfischer“ übersetzt ist

[9] In der russischen Erstausgabe heißt es statt „Gedanken“ „Seelen“, wohl ein Druckfehler; wie hier der englische Text und Uguns  

[10] Im englischen Text heißt es „Die Rechte Hand Gottes“; vgl. die Bibel: „Herr, deine rechte Hand tut große Wunder; Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen.“ (2. Mos 15, 6)

[11] Möglicherweise ein Dialog zwischen einem Schüler, der den Wächter („Flammender“) vor dem Tor zu einer höheren Stufe anspricht; dieser verweigert aber den Zugang, weil der Schüler noch nicht reif genug ist.

[12] Ein Hinweis zur Nummerierung der Paragraphen findet sich am Ende des Buches nach § 452 [387]

[13] Siehe Anmerkung zu § 9

[14] Möglicherweise sind Helena und Nikolaus Roerich gemeint, die als Mann und Frau ihre Mission zu erfüllen hatten

[15] Guptas: Herrscher eines alten indischen Reiches um 300 n. Chr. Gupta Vidya ist eine alte Weisheitslehre

[16] Zu einer Sitzung (Séance)

[17] Ramakrischna: (eigentlich Gadadhar Chatterji, 1836 – 1886): Indischer Heiliger, Gottsucher, Begründer einer religiösen Bewegung. Sein Schüler Vivekananda trug seine Lehre in die Welt, insbesondere in den Westen. Siehe zu ihm auch Br II, 583

[18] Verkehr: Das russische Wort общение (oder auch сообщение oder сношение) bedeutet nicht nur „Verbindung“, sondern auch „Verkehr“ im Sinne von „Kommunikation“ oder „Gespräch“. Gemeint ist eine Unterhaltung eines inkarnierten Menschen mit einem Lehrer in der feinstofflichen Welt durch Übertragung von Gedanken, wie sie in den Tagebüchern von Helena Roerich und den Büchern des Agni Yoga zum Ausdruck kommt

[19] Drei Punkte, die ein gleichseitiges Dreieck bilden, sind das Zeichen des Mahatmas Morya. Bei der Formatierung der ersten Ausgabe dieses Buches wurde dieses Zeichen irrtümlicherweise in Auslassungspunkte verwandelt. Dieser Fehler wurde im Buch BGM II „Erleuchtung“ verbessert, siehe z.B. § 224 (II.VIII.15) des russischen Originals

[20] Berg Moryas: In der Bibel „Berg Morija“: Berg in Jerusalem, auf dem der Tempel Salomos gebaut wurde, wo Gott David erschienen war (2. Chr 3, 1) und wo Abraham Isaak opfern wollte (1. Mose 22, 2)

[21] Äolsharfe: Musikinstrument, dessen Saiten durch Wind zum Klingen gebracht werden. Name abgeleitet vom griechischen Gott der Winde Aiolos

[22] Zu dieser Stelle siehe HR II/1, 200; Brief vom 24.05.1936): Die Bücher der Lehre sind ungemein reich an Begriffen über das Göttliche Prinzip, über Gott, Geist und Geistigkeit. [Der Satz] bringt denselben Pantheismus zum Ausdruck, zu dem das menschliche Denken sich nicht erheben kann.

[23] Nach dem englischen Text ist gemeint: Wenn die Morgensonne die Sterne verblassen lässt

[24] Geläufiger russischer Ausdruck für: „Verliert nicht den Mut.“

[25] Es wird in der Lehre vielfach darauf hingewiesen, dass man sich für einen Lehrer entscheiden und nicht nach mehreren suchen soll. Siehe z.B. Helena Roerich: Jeder, der den Pfad der Schülerschaft betritt (und dies bedeutet nicht nur Studium okkulter Schriften), muss sich zuerst in der Tiefe seines Herzens für den ihm am nächsten stehenden Lehrer der Bruderschaft entscheiden und sich ohne jedwede Einschränkung oder Bedingungen der Hohen Führung völlig hingeben. Doch sehr oft vergeudet der Gerufene und Strebende im Wunsch nach unverzüglichem Fortschritt seine Kräfte und sucht gleichzeitig nach anderen Großen Lehrern und Lehren. Durch diese Zwei- und Dreiteilung verwirkt er seinen Platz in der Stufenleiter des Aufstiegs. (HR I/2, 85, 86; Brief vom 06.05.1934)

[26] Möglicherweise ist gemeint, den Führer nicht zu langwierigen Antworten auf Fragen zu zwingen („was soll ich tun“), sondern selbst nachzudenken und eine Frage vorzulegen, die der Führer mit „ja“ oder „nein“ bekräftigen kann („soll ich dies … tun“?)

[27] In Zeiten der mangelnden Konzentration nähern sich niedere Wesen, siehe die nächste Zeile

[28] Ergänze: „des Buches“

[29] Oft tragen Feinde zur Verbreitung der Lehre bei

[30] Man soll mit Liebe kämpfen, nicht mit Hass – so wie man einem Kind aus Liebe streng entgegentritt

[31] Salomon: Weiser König Israels, Sohn Davids, Erbauer des Tempels in Jerusalem

[32] Angenommene Schüler von Nikolaus Roerich erhielten einen Ring der Mahatmas

[33] Gemeint ist Menschenkenntnis

[34] Möglicherweise eine Anspielung auf Offenbarung 15, 16: Sieben Engel werden angewiesen, die sieben Schalen des Zornes Gottes auf die Erde auszugießen. Dementsprechend übersetzt der englische Text: „Fürchtet euch nicht vor der Göttlichen Gerechtigkeit“

[35] Zu dieser Stelle siehe HR II/1, 195; Brief vom 14.05.1936: Beschränkt bezieht sich auf die Verneiner und Unwissenden, denn Beschränkung ist das Ergebnis von Unwissenheit. Die Macht des Lichts wird die Finsternis besiegen, und die Macht der Lehre wird die Unwissenheit durchdringen.

[36] Es geht wohl um die Bedingungen von Hellsehen und Hellhören

[37] Gemeint ist: Ein nüchternes, unaufgeregtes Bewusstsein nimmt Botschaften besser auf; siehe auch die folgenden Zeilen

[38] Nach der englischen Übersetzung ist gemeint: Die Arbeit des menschlichen Geistes bewirkt mehr als gute Gedanken

[39] Siehe die Bibel (1. Mos 22, 1-19): Gott befiehlt Abraham, seinen Sohn Isaak zu opfern, hält ihn aber im letzten Moment davon ab

[40] Die Sonne steht für das höhere, geistige, der Mond für das niedere, animalische Ich. Der Sonnenkult steht für den hellen Weg, der Mondkult für schwarze Magie und Zauberei

[41] Gemeint ist: Die Zeit läuft schneller als früher; was früher ein Jahrhundert benötigte, vollzieht sich heute in fünf Jahren

[42] Die Wörter „des Weges“ fehlen in der Erstausgabe – wohl ein Druckfehler

[43] Talisman: Kleiner Gegenstand, dem zauberkräftige, Glück bringende Eigenschaften zugeschrieben werden

[44] Agent: Nach dem englischen Text ist ein Beauftragter der Bruderschaft gemeint

[45] Gemeint ist, dass man vorausschauend planen soll

[46] Gemeint könnte sein: Das Volk, die Rasse ist im Kern wenig geeignet, aber man muss mit dem arbeiten, was vorhanden ist

[47] z.B. Brennesseln

[48] Russische Redewendung: Lieber einen bitteren Kelch auf einmal leeren, als ein ganzes Leben in fortwährender Bitterkeit führen

[49] Bei Uguns und im englischen Text heißt es statt „Unserer“ „eurer“

[50] Gemeint könnten sein die schwarzen Punkte (oder Sternchen), die man beim Auftreten finsterer Energien bemerken kann

[51] Möglicherweise sind frühere Inkarnationen der Roerichs gemeint

[52] Jehova: Gott der Juden

[53] Gemeint ist: Gewisse Menschen weisen wie Igel jede Berührung durch höhere Energien ab, siehe die folgenden Zeilen

[54] Die Menschen früherer Rassen waren spiritueller als die heutige Menschheit; wir müssen erst wieder lernen, was wir früher schon wußten und konnten, und geistige Zentren (Chakren) wieder öffnen  

[55] Noumenon, Plural Noumena (griechisch): Das Gedachte. Platon stellt der mit den Sinnen erfaßbaren Wirklichkeit (Phainomena) die unsichtbare, nur mit dem Geist zu erkennende Realität (die Idee, das geistige Wesen: Noumenon) gegenüber. Letztere ist die eigentliche Wirklichkeit, erstere ist nur ein Abbild der letzteren. Der Sinn der Stelle ist also: Die Kräfte der geistigen Ebene, die Ideen, (die zum Teil von den Menschen, nämlich Denkern wie Platon, selbst geschaffen wurden) herbeirufen und mit ihrer Hilfe die Finsternis besiegen.

[56] Gemeint ist: Die Unterschiede zwischen den Rassen werden verschwinden, so der englische Text

[57] Tschur, Plural Tschuren: „Tschur ist hier gemeint im Sinn von Überbleibsel oder des überholten Bewusstseins. Tschur könnte auch Kobold bedeuten, folglich jede Art von Aberglauben und Vorurteilen. Der Sinn liegt darin, dass man sich die kommende Neue Welt nicht mit dem alten Bewusstsein zu eigen machen kann, mit alter Unwissenheit und allen ihren Erscheinungen.“ (HR II/2, 413; Brief von 1937)

[58] Bei Uguns heißt es statt „Staubkörnchens“ „Grashalmes“

[59] Das russische Wort презрение ist sehr hart und könnte statt mit „Geringschätzung“ auch mit „Verachtung“ übersetzt werden. Erklärung: Jede, selbst die geringste Aufnahme von physischer Nahrung setzt die Schwingung der Seele, der Ewigen Individualität herab.

[60] Ursula: Heilige, Märtyrerin, nach der Legende eine britische Königstochter, die auf der Rückkehr von einer Wallfahrt nach Rom um 450 n.Chr. bei Köln mit ihren Gefährtinnen von den Hunnen umgebracht wurde

[61] Antonius: Antonius der Große, „Vater des christlichen Mönchtums“, Geburtsort: Kome (heute Keman, Mittelägypten), 251/252-356; lebte als Einsiedler in der Wüste und prägte als Vorbild das asketische Leben der Einsiedler. Literatur: Kapitel „Antonius“ in Walter Nigg „Vom Geheimnis der Mönche“, Zürich 1953

[62] Feste: Das russische Wort твердь meint eine feste Grundlage oder Stütze für den Menschen. Es kommt in der Lehre auch mit Zusätzen als „Erdfeste“ oder „Himmelsfeste“ vor, siehe Br II, 481 

[63] Gemeint ist wohl, sich nicht auf Kommentare zu stützen, sondern auf die ursprüngliche Quelle, die Worte des Lehrers selbst

[64] Die Mauern Jerichos wurden durch den Klang von Posaunen zerstört, siehe die Bibel: Josua 6, 20

[65] In den Tagebüchern von Helena Roerich erscheint dieser Satz auf Englisch: „Thoughts towards Good give raise to vibrations of the Master’s Soul“, was übersetzt heißt: „Gedanken an das Gute versetzen die Seele des Lehrers in Schwingungen.“

[66] Einzelne wenige Stellen dieses Buches stammen nicht von Helena Roerich; von anderen niedergeschriebene Stellen wurden zum Teil im Original nicht auf Russisch, sondern auf Englisch empfangen (so dass der russische Test nur bedingt maßgeblich ist); so diese wunderbare Anrufung, die von Jurij Roerich stammt und im Original lautet:

O Lord, bring strength to my heart and power to my arm.

For I am your slave!

In thy rays I shall learn the eternal truth of Being.

In thy voice I shall listen to the sound of the world.

My heart, I give it you, o Lord.

Sacrifice it for the sake of the world.

[67] Gemeint könnte sein: Im Nebel leuchtet ein Strahl nicht, aber wenn die Menschen selbst strahlen, kommt auch der Strahl der Bruderschaft zur Geltung

[68] Es geht um die sieben Stufen des Geistigen Pfades, vgl. H. Roerich, Briefe I/2, 76, Brief vom 26.04.1934

[69] Die hl. Katharina von Siena hatte eine Vision, in der Jesus erschien und ihr eine Dornenkrone und eine goldene Krone anbot; sie wählte die Dornenkrone

[70] Lebendiges Wasser: Begriff aus der russischen Volks-Heilkunde. „Lebendiges Wasser“ führt neue Energie zu, während „totes Wasser“ Gifte und dergleichen abführt. Die Volksheiler haben ihre Methoden, um das eine und das andere Wasser herzustellen, z.B. durch Abkochen

[71] Anspielung auf ein russisches Sprichwort, nach dem Kinder die Blumen des Lebens sind

[72] Ein unbeschwertes Leben ohne Schwierigkeiten bietet keine Möglichkeiten zum Aufstieg und ist daher noch hinderlicher als ein Leben in Knechtschaft

[73] Es gibt keine Gegenwart, weil sie im nächsten Moment schon wieder vorüber ist, sondern nur Vergangenheit und Zukunft, vgl. Br II, 140, 529, 640

[74] Gemeint ist das an der Wand hängende Schwert

[75] Kurnowuu: Herrscher von Atlantis*

[76] Gemeint ist die Hauptstadt von Atlantis, die „Stadt der Goldenen Tore“ mit 2 Millionen Einwohnern

[77] Sulamith: Die Frau, an die sich Salomon im Hohelied (Buch des Alten Testamentes) wendet, siehe Hld 7,1; galt im Mittelalter als Symbol für Maria

[78] Allal-Ming, auch Allal-Ming Sri Ischwara: u.a. unter diesem Namen spricht der Mahatma Morya mit Helena Roerich, siehe die Tagebücher Hefte 1 und 2

[79] Rossul-Ibn-Ragim: Geistiger Lehrer des Sufismus (asketisch-mystische Richtung des Islam).

[80] Nach Erklärungen von Helena Roerich in ihren Briefen gelten die in diesem Abschnitt genannten Personen (Kurnowuu, Salomon, Allal-Ming, Rossul-Ibn-Ragim, Origenes, Sergius von Radonesch und Akbar d. Gr.) als Inkarnationen des Mahatma Morya

[81] Zitat aus der Bibel, Mt 26, 39 

[82] Siehe zu dieser Stelle HR II/1, 188, 189; Brief vom 02.04.1936: Es ist wahr, dass in der kommenden sechsten Rasse das Gewebe des physischen Körpers mehr verfeinert, verdünnt sein und sich dem Wesen des verdichteten Astralkörpers* anpassen wird. Es ist interessant festzustellen, dass auf diesen Prozess der Verdünnung oder Dematerialisation des physischen Körpers bereits in der ältesten chinesischen Medizin hingewiesen wurde.

[83] Sieben Wörter: Gemeint ist der Brauch, die Wörter „Morya Maitreya“ siebenmal auszusprechen:

Sagt am Morgen im Geist Meinen Namen auf, als Schild für den Tag. 7 Mal. (Helena Roerich, Tagebuch, Heft 5, 19.02.1922)

Sprechen Sie die sieben Wörter so aus, wie es Ihrem Herzen am nächsten ist. Die ganze Macht liegt nur im Impuls des Herzens. Im nächsten Brief werde ich einige Anweisungen geben. (Helena Roerich, Brief vom 04.03.1937)

Sie fragen, wie man die sieben Wörter aussprechen soll? Üblicherweise spricht man siebenmal einen der Namen aus. Jeder sucht den, der ihm am nächsten ist. Den Buchstaben "o" im Namen [Morya] spricht man gedehnt, genauso wie in "AUM". (Helena Roerich, Brief vom 10.05.1937)

Die geistige Verbindung mit der Hierarchie und das siebenmalige Aussprechen des Namens des Lehrers erschreckt die Einflüsterer und treibt sie davon. Doch diese Wiederholung sollte natürlich im Rhythmus des Herzens erfolgen. (HR I/2, 233; Brief vom 06.12.1934)

[84] Gemeint ist wohl: den Einfluss der Gestirne überwunden

[85] Siehe dazu Helena Roerich:

Und jetzt wollen wir uns dem Thema Abtreibung zuwenden. Sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen, ist jetzt sehr zeitgemäß. Hier erscheinen laufend die schauderhaftesten Artikel darüber, und einige von ihnen sind mit der Billigung des Klerus geschrieben. Zu diesem Thema möchte ich einige Paragraphen aus der Lehre anführen: ”Im Moment der Empfängnis erhält der Geist Verbindung mit dem Embryo. Er tritt zu Beginn des vierten Monats ein, wenn sich die ersten Nerven- und Gehirnkanäle bilden. Mit der Kräftigung der Wirbelsäule setzt die nächste Stufe der Besitzergreifung des Körpers ein. Wundervoll ist der Moment der Geburt, wenn das Bewusstsein des Geistes leuchtend aufblitzt und sich dann mit der Materie verbindet. Es gibt auch Fälle, wo bei der Geburt Worte gesprochen werden. Die endgültige Besitzergreifung des Körpers findet im siebenten Lebensjahr des Kindes statt.” Es ist gesagt: ”Genauso, wie die Hungernden zur Nahrung getrieben werden, so wird der Geist zur Inkarnation gelenkt, denn nur die Materie kann neue Impulse verleihen.”

Ist es daher nicht hart, wie viele Leiden der zur Inkarnation vorbereitete Geist auf sich nimmt durch den erzwungenen Abbruch von bereits begonnenem Leben, wodurch die von Karma geplante Inkarnation verhindert wird? Welch ein schweres Karma bereiten sich die unwissenden und verbrecherischen Eltern! (HR I/2, 51, 52; Brief vom 19.06.1933)

Sie haben ein sehr schmerzliches Problem unserer heutigen Zeit berührt – die Frage der legalen Abtreibung. Zu diesem Thema gibt es keine zwei Meinungen – Abtreibung ist ganz sicher Mord. Deshalb darf sie nur dann zugelassen werden, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Doch es ist falsch anzunehmen, dass eine Frau, die sich der Abtreibung schuldig machte, immer niedere Geister anzieht. Das Karma der ganzen Familie muss in Betracht gezogen werden. Oft kann man bemerken, dass in einer Familie, wo ein Kind dabei ist, das nichts taugt, die anderen Kinder nicht schlecht sind. Karma bindet Gruppen von Menschen für lange – für viele Tausende von Jahren. Und oft hat selbst ein hoher Geist keine unbescholtenen Eltern. Die Finsteren wehren sich besonders gegen die Reinkarnation von hoch entwickelten Geistern und versuchen alles, solche Inkarnationen zu verhindern, die für sie gefährlich sind. So ist es wieder einmal nicht das Fegefeuer der Feinstofflichen Welt, das die Wiederverkörperungen von Geistern verhindert, sondern nur das Verbrechen der Eltern. Es gibt kein mächtigeres Fegefeuer als das irdische Leben, wenn alle potentiellen Möglichkeiten der Individualitäten verstärkt werden. In der Lehre ist gesagt: ”Wie die Hungernden nach Nahrung verlangen, so verlangt der Geist, der bereit ist zu inkarnieren, eine neue Wiedergeburt.“ Man kann sich daher vorstellen, welches Leid – auf Grund von künstlicher Verhinderung – der Geist erdulden muss. Der Geist erhält im Moment der Empfängnis Verbindung mit dem Embryo und tritt im vierten Monat allmählich in den Körper ein, wenn sich die Nerven- und Gehirnkanäle bilden. Daher ist Abtreibung nur in Ausnahmefällen zulässig. (HR I/2, 64, 65; Brief vom 17.04.1934)

[86] Man denke an die biblische Geschichte von der Aufnahme Elias’ oder die Legende von der Aufnahme Marias in den Himmel

[87] Denar: Römische und mittelalterliche Münze

[88] Gemeint könnte sein, dass die fremden Auren für die Roerichs zur Grundlage des Aufstiegs oder der Errungenschaft werden: Ungeheuer sind des Thrones Füße. Nicht ohne Grund werden heilige Gegenstände auf Sockeln mit Tieren dargestellt. (Herz 259)

[89] Gemeint sind wohl die Ausstrahlungen an den Schultern, die desto höher hinausgehen, je größer jemand geistig ist

[90] Freesie: Botanischer Name Freesia. Blume aus der Gattung der Schwertliliengewächse (Iridaceae), vor allem in Südafrika verbreitet. Freesien werden ca. 40 cm hoch. Die angenehm duftenden Blüten gibt es in den wunderbarsten Pastellfarben. Nach BGM I, 378 [443] Lieblingsblume des Mahatma Morya

[91] Zu „gering schätzen“ siehe die Anmerkung zu § 237

[92] Alberich (niederdeutsch): „Elfenkönig“, Zwerg der germanischen Heldensage. Im Nibelungenlied verliert er Tarnkappe und Nibelungenhort an Siegfried

[93] Ikarus: In der griechischen Mythologie Sohn des Dädalus. Beide konnten mit selbst gefertigten Flugmaschinen aus dem Gefängnis des Königs Minos entfliehen. Ikarus stürzt jedoch ab, weil er sich zu hoch erhob, so dass die Sonne das Wachs seiner Flügel schmolz, wodurch sich deren Federn lösten

 

Stand 2024