Feurige Welt II
1934
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„AGNI JOGAS“ IZDEVUMS
Agni Yoga
Feurige Welt
Teil Zwei
Gewöhnlich
verstehen die Menschen es überhaupt nicht, die ihnen gegebene
Lehre zu nutzen. Wenn sie eine scheinbar bekannte Mitteilung vernehmen, rufen sie
hochmütig aus: „Wieder dasselbe, das allen bekannt ist!“ Sie bemühen sich nicht
zu prüfen, inwieweit dieses Bekannte von ihnen erkannt und angewendet worden
ist. Sie wollen nicht darüber nachdenken, dass die nützliche Lehre nicht um der
Neuheit willen, sondern zur Gestaltung eines würdigen Lebens gegeben wird.
Die
Lehre des Lebens ist kein Sammelwerk unerhörter Utopien. Die Menschheit ist
sehr alt, und im Lauf von Zeitaltern sind alle möglichen Funken der Weisheit
über die Erde ausgegossen worden, doch jede Runde hat ihren Schlüssel. Wenn jemand
den gegenwärtigen Schlüssel als ihm bekannt erkennen kann, möge er sich freuen und
sich für eine ihm naheliegende Weisung bedanken.
Das
scheint einfach zu sein, doch in Wirklichkeit erweist es sich als sehr
schwierig. Die Menschen lieben es, Neuigkeiten zu hören und Spielsachen zu
erhalten, doch wenige sind damit einverstanden, ihr Bewusstsein zu verfeinern.
Es kann
nicht sein, dass eines der Elemente in der Lehre nicht hervorgehoben wurde! So
wurde auch das Feuer tausendmal erwähnt, doch jetzt ist die Erinnerung an das
Feuer keine Wiederholung mehr, denn sie ist bereits eine Warnung vor
Ereignissen, die das Schicksal des Planeten betreffen. Kaum jemand wird sagen
können, er habe sich in seinem Herzen auf die Feurige Taufe* vorbereitet,
obwohl die ältesten Lehren vor der unvermeidlichen Epoche des Feuers gewarnt
haben.
*****
1. Nun wollen
wir noch näher an die Untersuchung der Bedingungen der Feurigen Welt herangehen.
Die
Teilbarkeit des Geistes* kann eine Reihe von Fragen aufwerfen. Natürlich kann
man darüber nachdenken, inwieweit der Chemismus der Himmelskörper auf die abgetrennten
Teile des Geistes einwirkt. Bei fernen Flügen können die Teile des Geistes den
verschiedensten Einflüssen ausgesetzt sein.
Wahrhaftig,
sogar feurige Körper können verschiedenen Einflüssen nicht ausweichen, doch ein
offenes Bewusstsein wird immer helfen, die besseren Schwingungen zu finden.
Vom
irdischen Zustand (…)[1] her
ist es aber schwierig, die abgetrennten Teile des Geistes zu steuern, deshalb
passen sich diese Boten des Geistes meist selbst den örtlichen Bedingungen an.
Deshalb können sie manchmal sehr deutlich und vernehmbar und manchmal in allen ihren
Erscheinungen sehr nebelhaft sein.
Ein solcher
Zustand wird nicht vom Geist des Senders und auch nicht von dem des Empfängers
geschaffen, sondern vom Chemismus der Ströme. Selbst Feurigste Wesenheiten sind
kosmischen Strömen ausgesetzt. Dies setzt ihre hochstehende Natur in keiner
Weise herab, sondern erinnert nur an die unabänderlichen Gesetze. Man muss von
der Herrlichkeit des Universums so sehr durchdrungen sein, dass man die Gesetze
der Großen Himmelskörper anerkennt.
Wenn
wir die geschnitzten chinesischen Kugeln bestaunen, sollten wir uns vorstellen,
welch einer gewaltigen Willensanspannung es zur Verdichtung der Massen für die
Bildung von Himmelskörpern bedarf!
2. Zu dem
Bewusstsein zu kommen, die Errungenschaft der Anerkennung des Gesetzes nicht herabzusetzen,
wird schon eine Freude des Geistes sein. Zu verstehen, wie die Großen Planetengeister
Disziplin schätzen, wird schon eine Freude des Geistes sein. Das feurige Wesen
in sich selbst zu erkennen, wird schon eine Freude des Geistes sein, doch dieses
Wesens als äußerst große Verantwortung zu verstehen, wird schon Mut des Geistes
sein. Ich bestätige, dass es für Uns keine größere Freude gibt als zu sehen,
wie ihr diese Eigenschaften des Geistes annehmt.
Ein
feuriges Bewusstsein ist bereits der feinste Chemismus; es bekundet sich am
stärksten in den interplanetaren Räumen. Dort, wo der physische Körper bereits
erschöpft ist, beginnt der feurige Atem. Deshalb werden die Wesenheiten in zwei
Typen eingeteilt: Die einen gedeihen in den Tiefen der niederen Schichten, die
anderen sind zu den Gipfeln bestrebt.
3.
Feuriges Heilen durch ferne Ströme ist offensichtlich, dennoch werden die
Menschen dies zu leugnen suchen. Die gröbste Form der Elektrizität wird
angenommen, doch Ströme höchster Spannung werden natürlich verlacht. Indessen
konnten nützliche Menschen diese wohltuenden Schwingungen mehr als einmal spüren.
Die seit langem aufgezeigten Rhythmen schöpfen natürlich auch
viele andere Schwingungen nicht aus, von stark erschütternden bis zu den feinsten.
Ich
möchte die Aufmerksamkeit nun auf einen sehr bedeutsamen Umstand lenken. Selbst
bei diesen kosmischen Strömen hat der Wille des Menschen große Bedeutung. Wer
diese Ströme nicht aufnehmen will, erfährt nur einen sehr mäßigen Grad der
Einwirkung, aber gedankliche Aufnahme löst eine sehr schnelle Wirkung aus.
Natürlich
kann es auch einen dritten Umstand geben: Wenn die Verbindung mit der
Hierarchie fest und bewusst ist, ist es sowohl für den Sender als auch für den
Empfänger leicht, die besten Wirkungen zu erzielen. Nicht ohne Grund habe Ich
auf diese beiderseitig entlastende Energie hingewiesen; sie hilft Energie
sparen, und das ist gerade jetzt besonders wichtig, wo es so viele sich kreuzende
Ströme gibt.
Man
kann sich leicht an Fälle erinnern, wo unter der Einwirkung nützlicher Ströme
der Empfänger hartnäckig wiederholte: „Mein Bett wird stark erschüttert,
sicherlich von einem Erdbeben!“ Durch eine solche leichtfertige Ablehnung
schwächen die Menschen oft die Einwirkung der wirksamsten Energien.
Möge
das feurige Heilen die Menschen zwingen, über Jene nachzudenken, die ihre
besten Kräfte zum Nutzen der Menschheit aufbieten.
4. In
der Feurigen Welt gibt es keine Schatten. Es ist nicht schwierig, sich das
vorzustellen, wenn es sogar auf Erden möglich ist, die Lichtquellen entsprechend
anzuordnen. Die Leuchtkraft aller Teile der Feurigen Welt erzeugt ein ununterbrochenes
Leuchten.
Ebenso
ununterbrochen ist ein offenes Bewusstsein, denn es benötigt bereits keinen
Schlaf mehr. Eine solche Anspannung ist möglich, wenn das innere Feuer mit dem
kosmischen bereits völlig übereinstimmt, denn bei völliger Harmonie wird die
Spannung schon nicht mehr gespürt.
Ebenso
ist es ist völlig richtig, die Sphärenmusik Gesang des Feuers zu nennen. Klingen
denn die feurigen Schwingungen nicht zusammen? Und ist dieses Klingen nicht eine
Ernährung durch Ausstrahlungen? Auf diese Weise klingen auch wir, wenn wir Agni
den „Hüter der Tore“ nennen und die unbeschreibliche Verbindung verstehen.
Man
kann auch hier erklingen, wenn auch nur für einen Augenblick, dann werden alle
irdischen Gewohnheiten nutzlos. So muss man alle Funken der Feurigen Welt im
Herzen verwirklichen. Mögen die irdischen Gewohnheiten durch die Feurige
Wahrheit ersetzt werden.
5.
Lasst uns an den Mythos „Von der Entstehung der Berge“ erinnern.
Als der
Planetare Schöpfer an der Formung der Erde arbeitete, richtete Er seine
Aufmerksamkeit auf die Fruchtbarkeit der Ebenen, die den Menschen einen ruhigen
Ackerbau ermöglichen konnten.
Die
Mutter der Welt* aber sagte: „Es ist wahr, die Menschen werden in den Ebenen
Brot und Handel finden, wenn jedoch das Gold die Ebenen verunreinigt, wohin
sollen die Reinen im Geist sich dann begeben, um sich zu stärken? Man möge ihnen
entweder Flügel oder Berge geben, um sich vor dem Gold zu retten.“
Und der
Schöpfer antwortete: „Es ist zu früh, den Menschen Flügel zu geben, sie würden ihnen
Tod und Verderben bringen, doch lasst uns ihnen Berge geben. Mögen einige sich auch
vor ihnen fürchten, für andere werden sie die Rettung sein.“
So
unterscheiden sich die Menschen in solche der Ebenen und solche der Berge. Man muss
sich jetzt dieser Mythen erinnern, welche die Verseuchung des Planeten vorausgesagt
haben.
In der
Tat, warum erforscht man den Chemismus der Luft so wenig? Sogar mit irdischen
Apparaten kann man eine Verdichtung zerstörerischer Substanzen feststellen. Gewiss,
diese Ströme können nicht immer aufgespürt werden, genau wie das Fotografieren
der Feinstofflichen Welt nicht immer gelingen wird, doch mit Geduld kann man vieles
feststellen. Die Feurige Welt ist für irdische Beobachtungen nicht leicht
zugänglich.
6.
Lasst uns an den Mythos „Von der Entstehung des Blitzes“ erinnern.
Die
Mutter der Welt sagte zum Schöpfer: „Wenn die Erde sich in dunkle Schleier der
Bosheit hüllt, wie werden die rettenden Tropfen des Segens durchdringen?“
Und der
Schöpfer antwortete: „Man kann Feuerströme sammeln, die jede beliebige Schicht
der Finsternis zu durchdringen vermögen.“
Die
Mutter der Welt sagte: „Wahrhaftig, die Funken des Feuers Deines Geistes können
Rettung bringen, wer aber sammelt und bewahrt sie bei Bedarf?“
Der
Schöpfer antwortete: „Die Bäume und die Kräuter werden Meine Funken bewahren,
doch wenn die Blätter abfallen, mögen der Deodar* und seine Schwestern das
ganze Jahr hindurch ihre Aufspeicherungen des Feuers bewahren.“
So spiegelt
sich die Verbindung mit der Höheren Welt in verschiedenen Mythen wider. Überall
wurde die Besorgtheit um die Menschheit und sämtliche Geschöpfe hervorgehoben.
Die Priester des Altertums haben ebenfalls sorgsam über die gerechte Verteilung
des schöpferischen Feuers gewacht.
Heute kreuzt
der Mensch ohne gehörige Überwachung Früchte und Pflanzen, man muss jedoch in
langwierigen Experimenten beobachten, wie man die feurige Substanz am besten
bewahren kann. Man darf sich nicht leichtfertig in die Schöpfung der Natur einmischen.
Die
besten Ratschläge können aus der Feurigen Welt gegeben werden, doch diesen
Segen sollte man suchen.
7.
Jetzt seid ihr nicht mehr erstaunt darüber, dass die Schlacht so lange andauert,
denn die Erweiterung des Bewusstseins erweitert die Grenzen des Daseins.
Es wäre
nämlich leichtfertig anzunehmen, dass Er, der sich gegen das Licht auflehnte,
ein Schwächling sei. Man muss sich vorstellen können, dass die Kräfte des
Lichts nicht aus Schwäche dem Feind kein Ende bereiten, sondern aus dem Wunsch
heraus, das Gleichgewicht des Planeten nicht vorzeitig zu stören.
Nur
wenige können sich vorstellen, dass die Macht des Schöpfers des Planeten auch
mit den physischen Bedingungen rechnet. Man kann aber sehen, wie harmonische
Schwingungen zerstört wurden und dass der Planet von Schüben von Hitze und
Kälte erbebt. Deshalb rate Ich zum Gleichgewicht des Geistes. Dort, wo die
Grundlage verletzt wird, bedarf es einer besonderen Gegenwart des Geistes.
Sogar
in allgemein verbreiteten Büchern lest ihr über Klimaveränderungen und über Umgestaltungen
von Kontinenten und Strömen. Möge es darin auch viele Ungenauigkeiten geben,
die Wissenschaft der Himmelskörper ist exakt. Man möge nicht denken, die
Prophezeiungen seien falsch, denn sie kommen aus der Feurigen Welt.
8. Agni
Yoga erfordert besondere Findigkeit; er kann nicht durch physische Mechanik
bekundet werden, die in unterschiedlichen Graden bei anderen Yoga-Systemen in
Erscheinung tritt.
Ein Element
wie das Feuer sollte, wie es scheint, den physischen Gesetzen nicht weniger unterworfen
sein als die anderen Elemente. Das Wesen des Agni unterliegt aber derart feinstofflichen
Gesetzen, dass es physisch nicht ausgedrückt werden kann.
Deshalb
muss man die ganze verfeinerte Findigkeit aufwenden, um den feurigen Zeichen zu
folgen. Daher kann man wahrnehmen, wie oft von der Hierarchie Feuer gesendet
werden, die Menschen jedoch versuchen nicht, sie aufzufangen und anzuwenden.
Das
feurige Gesetz liegt dem menschlichen Leben zugrunde: Empfängnis und Geburt
sowie alle Vorgänge, die Agni unterliegen, rufen kein Erstaunen als die Offenbarung
des Unnennbaren hervor. Man kann viel um mechanische Aufbauten umherirren, doch
in die Zukunft schreiten kann man nur durch die Erkenntnis von Agni.
Wenn
ganze Kontinente sterben, wie kann man dann neue Wohnstätten ohne neue Energie
finden? Es ist unumgänglich, das geistige Bewusstsein auf große irdische Umwälzungen
vorzubereiten – dies im besten Fall; doch wenn wir uns
der letzten Grenze erfüllt vom schwarzen Hass der Vergangenheit nähern, werden die
Leute bloß Pulvermagazine sein. So lasst uns findig über Agni nachdenken.
9. Es
ist nicht unnötig, den Menschen aufzuzeigen, dass sie aufgehört haben, fest an die
Zukunft zu denken. Der Mythos vom Gold[2] wurde
schon erwähnt; es wurde bereits von der Zeit gesprochen, in der der Gedanke an
das Gold überhandnehmen und anzeigen wird, wie nah die Zeit des Feuers, des
Antipoden[3] des
Goldes ist.
Die
Menschen haben oft über die feurige Zerstörung des Planeten gelesen. Schon vor
zweitausend Jahren wurde darauf hingewiesen, dass Feuer die Erde verschlingen wird, und vor vielen Tausenden von Jahren warnten die
Patriarchen die Menschheit vor dem feurigen Untergang.
Die
Wissenschaft hat vielen Zeichen keine Beachtung geschenkt. Niemand ist gewillt,
in planetarem Maßstab zu denken. So haben Wir vor der bedrohlichen Zeit
gesprochen. Man kann die letzte Stunde nicht versäumen.[4] Man
kann Hilfe gewähren, doch Hass wird kein Heiler sein.
10. Richtet
eure Aufmerksamkeit auf die sogenannten Übergangszustände des Organismus. So
erlaubt der Zustand zwischen Schlaf und Wachsein sehr bedeutsame Beobachtungen.
Man
kann bemerken, wie in das irdische Denken gleichsam Bruchstücke von Gedanken
einer anderen Ordnung eindringen; die Gegenstände vibrieren
irgendwie, und die irdische Betrachtung ändert sich. Wenige lassen den
Gedanken zu, dass diese andere Ordnung der Betrachtung das Denken der Feinstofflichen,
ja sogar der Feurigen Welt ist; nur wenn die offenbarte Welt schwindet, erwacht
die Stimme der Feinstofflichen Welt.
Bei
verschiedenen Übergangszuständen kann man Blitze der Höheren Welten wahrnehmen.
So sollte man besondere Klänge aufmerksam beachten.
Unter
irdischen Bedingungen sollte man sich nicht in diese Erscheinungen vertiefen,
denn es ist vor allem Gleichgewicht erforderlich. Im Gefäß eines erweiterten
Bewusstseins müssen jedoch Erscheinungen aller drei Welten Platz finden; nur
auf diese Weise werden wir zu einem Verständnis des feurigen Gedankens
gelangen. Feuer als sichtbares Element behindert oft das Erkennen des feurigen
Gedankens, die Erscheinung Agni ist aber kein Zündholz. Jede feurige
Erscheinung spiegelt sich jedoch in erster Linie im Denkvorgang wider.
Dabei wendet
eure Aufmerksamkeit dem Ursprung des sichtbaren Feuers zu: Leuchtende Energie
ballt sich und wirbelt dermaßen, dass man sogar bei einem kleinen Feuer das
Eindringen einer äußeren Energie bemerken kann. Den Augenblick der Vereinigung
des inneren mit dem äußeren Feuer kann man wunderbar erklingend nennen.
11.
Manche Blinde spüren das Hereintragen des Feuers nicht durch Licht, sondern
durch Klang. Sie ziehen sogar das Erkennen durch Klang dem durch Wärme vor.
Nicht
nur mit Blinden, sondern auch mit Menschen mit vollkommen verbundenen Augen kann
man lehrreiche Experimente durchführen. Allerdings kann eine solche Binde ein
Hindernis für die allgemeine Empfindsamkeit sein, weshalb die Aussagen der
Blinden überzeugender sind. Umso mehr, als ihr Gehör gewöhnlich schärfer ist.
Sie können bezeugen, dass sogar die Flamme einer Kerze klingt.
Wir
haben unsere Sinne in vieler Hinsicht stark verfeinert, doch der physische Verlust
eines Sinnes schärft einen anderen. Sehende Menschen können den Gesang des
Feuers in einem Ofen, einem Lagerfeuer und einer Feuersbrunst erfassen, mit andern Worten in der gröbsten Erscheinungsform. Dabei unterscheiden
die Menschen nur selten den Klang des Feuers vom Knistern des Brennmaterials. Gleichwohl
kann man den Klang des Feuers erkennen.
Die
alten Chinesen versuchten, den Klang des Feuers mit Streichinstrumenten
wiederzugeben. Der Herrscher des Feuers musste in seinem Tempel von
Feuerklängen begleitet werden. Ebenso musste der Herrscher des Wassers von gläsernen
Instrumenten begleitet werden. Eine solche Verfeinerung ist jetzt natürlich
vergessen, sie zeugte aber von großer Beobachtungfähigkeit für die Klänge der
Natur. Es ist nützlich, sich jedenfalls jener Kulte zu erinnern, die auf
feinsten Schwingungen beruhten.
Wahrhaftig,
nicht die kalte Vernunft, sondern das Beben des Herzens bringt der feurigen
Verfeinerung näher. Dabei sollte die Grundlage nicht Feueranbetung, sondern die
Verehrung von Agni sein, das der Ursprung der Verbindung
mit der Höheren Welt ist.
12. Ihr
versteht, wie angespannt Wir sein können, wenn die Äußerung des Verstandes
einem tobenden Feuer gleicht. Unsere Feinde hoffen aber auch auf die Grenzen der
physischen Möglichkeiten, umso mehr muss man ihnen mit aller Geduld
entgegentreten.
Wahrhaftig,
es ist schwierig, Glaubenskämpfer zu finden, die nicht an besonderen
Krankheiten leiden. Sie haben oft gar nicht verstanden, warum sie solche
Schmerzen zu erdulden hatten, doch auf dem kürzesten Pfad kann eine feurige Anspannung
nicht vermieden werden. Kann es denn anders sein, wenn die Füße auf der Erde
sind und der Kopf in der Feurigen Welt?!
13. Man
sollte nicht nur Unsere, sondern auch die Schwarze Bruderschaft beobachten. Es
ist falsch, die finsteren Kräfte zu unterschätzen. Sehr oft kommt ihr Sieg
infolge einer solchen Geringschätzung zustande. Die Menschen sagen sehr oft „Es
lohnt sich nicht, auch nur an sie zu denken“. Man sollte aber an alles Existierende
denken.
Wenn
die Menschen sich mit Recht vor Dieben und Mördern schützen, sollten sie sich
umso mehr vor Mördern des Geistes hüten. Man sollte ihre Stärke richtig
einschätzen, um ihnen besser entgegentreten zu können.
Furchtlos
besuchte Urusvati* die Finsteren, sie hat verschiedene ihrer Grade gesehen und
in ihrer Kühnheit zu ihnen gesprochen. Es gibt wahrhaftig ein solches Maß an
Mut, dass selbst die Macht der Finsternis verstummt. Tatsächlich ist es nicht
möglich, die Finsteren zu überzeugen, doch man kann sie lähmen und beträchtlich
schwächen, deshalb ist es so wichtig, sich der Finsternis aktiv zu widersetzen.
Aus
totem Staub wird nur Staub geboren. Zur Reinigung des Hauses versorgt man sich
mit verschiedenen Besen; und findet man einen Skorpion im Haus, wird man ihn
sofort entfernen.
Urusvati
hat eine geordnete Versammlung der Finsteren gesehen, und viele Versammlungen
könnten von einer solchen Ordnung lernen. Urusvati sprach mit Recht als Unsere Abgesandte,
und in einer solchen Bekräftigung liegt eine große Kraft. Man darf die Kraft
nicht zurückhalten, wenn der Geist weiß, worin die Waffe besteht.
Die
Finsteren beraten sich besonders eifrig, wenn sie sehen, dass die Ereignisse für
ihren Herrscher nicht nützlich sind. Die Hellen Kräfte hindern sie daran, euch
zu vernichten. Es scheint, als wäre es nicht schwierig, friedvolle Menschen zu
vernichten, über allen finsteren Reichtümern aber besteht die Kraft des Geistes.
Mit
Recht sagte Urusvati zu ihnen: „Ihr haltet Satan für unbesiegbar, doch ich widersetze
mich euch allen und spreche von seiner Niederlage.“ So kann man die Absichten
der Finsteren und Unsere Macht kennen.
Alle
jene, die glauben, Visionen und Träume entstünden durch die Verdauung, können
die wertvollsten Zeichen der Wirklichkeit leicht verschlafen. Nur jene, welche
die Kräfte ihrer Gegner kennen, können einen Sieg erhoffen. Welche Ordnung und
Einigkeit muss man zeigen, um solch mächtiger Versammlungen Herr zu werden! Man
muss den ganzen geistigen Mut aufbringen, um die kleinen Dinge zu beseitigen
und zu unterbinden.
14. Zur
selben Zeit, wo der eine seine Seele für das Wohl der Welt opfert, sitzt der
andere auf dem Wasser. Während der eine sein Herz zur Rettung seiner Nächsten
darbietet, versinkt der andere in den Phänomenen der Feinstofflichen Welt.
Die Glaubenskämpfer
des Großen Dienstes sind frei von Psychismus*, weil sie im Geist ständig zur
Hierarchie bestrebt sind und ihr Herz auf den Schmerz der Welt erklingt.
Psychismus ist ein Fenster zur Feinstofflichen Welt, doch der Lehrer sagt dem
Schüler: „Wende dich nicht so oft dem Fenster zu, sondern schaue in das Buch
des Lebens!“
Psychismus
erweist sich oft als eine schwächende Erscheinung, denn der Große Dienst liegt
im Gefühlswissen. Daher hüten Wir uns vor Psychismus, vor dem Blick zurück ohne
eine bestimmte Aufgabe und ohne Zukunft. Geistig schwache Psychisten
sind oft ein schmackhaftes Gericht für Sataniden.
Gerade
beim Großen Dienst ist das Verantwortungsgefühl groß, doch an diesen Kelch
sollte man sich gewöhnen, weil es keinen kürzeren Weg gibt, als ihn zu leeren.
Das
Herz, das zur Hierarchie bestrebt ist, fühlt, wie notwendig und rettend der
Kelch des Opfers ist! Für den einen ist er nur ein Gegenstand des Spottes und
der Verurteilung, doch für einen anderen ist er ein kostbarer Schatz. Es ist
Unser großer Wunsch, dass sich wahres Gefühlswissen entwickelt.
15.
Nichts kann so vom Pfad wegführen wie Zurückweisung des Gefühlswissens. Doch
dieses beginnt mit der Hingabe an die Hierarchie. Allein wahre Hingabe hilft,
das Gefühlswissen nicht durch persönlichen Egoismus zu beflecken. Allein
Hingabe lehrt, die Weisungen des Lehrers nicht zu entstellen. Allein Hingabe
erlaubt es, neue Kräfte zu finden. Ich werde nicht müde, über wahre Hingabe zu
sprechen, weil die Menschen diesem Begriff oft den abscheulichsten Fanatismus unterschieben.
So ist
die Feurige Welt geboten.
16. Wie
im Himmel, so auf Erden. Die Grundlage des Daseins durchdringt wahrhaftig alles
Bestehende. Gerade diese Grundlage sollte der Menschheit helfen, die Hierarchie
der Unbegrenztheit zu verstehen.
Wer
will bezweifeln, dass in jedem irdischen Gegenstand jemandes Wille zum Ausdruck
kommt? Ohne Willen kann man einen irdischen Gegenstand weder erschaffen noch in
Bewegung setzen; so ist es auf Erden, und das heißt, so ist es auch in der
Höheren Welt.
Besonders
sollte man einsehen, dass der Planet als die irdische Festung ebenso wie ganze
Systeme von Himmelskörpern des Impulses eines Willens bedürfen. Ein solcher
Wille kann natürlich vor allem von einem erweiterten
Bewusstsein verstanden werden, doch sogar der durchschnittliche menschliche
Wille kann ein beispielhafter Mikrokosmos sein.
Man sollte
sich nicht in besondere Berechnungen einlassen, doch wenn man den menschlichen
Willen bei höchster Anspannung als Maßeinheit nimmt, kann man die Kraft des Impulses
des planetaren Willens berechnen. Man kann sich sogar in eine unzählige Menge
von Nullen stürzen, um sich den Willensimpuls eines ganzen Systems vorzustellen.
Eine solche Aufgabe wäre eine Einführung in die Erhabenheit des Unnennbaren.
Daher
sind Beobachtungen der Willenskraft so nützlich, wenn der Gedanke diese
kosmische Energie in Bewegung setzt. Die Wohnstätte des Agni ist die Esse der
Kosmischen Kraft.
Man
sollte sich bei der Berechnung der Erhabenheit nicht von den unzähligen Ziffern
entmutigen lassen. Die Ziffern bestätigen nur unser Bewusstsein, das feurige
Herz kann aber auch ohne Zahlen auf dem Pfad der Annahme der Erhabenheit dorthin
streben, wo das Wort nichts bedeutet.
17.
Rhythmus ist ein Erzeuger von Zusammenarbeit. Bereits im fernen Altertum verstanden
die Menschen die Bedeutung rhythmischer Chorgesänge und musikalischer
Bewegungen; so speicherte sich das Bewusstsein über die Triebkraft der gemeinschaftlichen
Arbeit auf. Sie wussten bereits, dass Rhythmus gemeinschaftliche Feuer
entzündete sowie Gereiztheit und Zwietracht vermeiden half. Er bestätigt
gleiche Bestrebungen, weshalb Musik vor gemeinschaftlicher Arbeit ein Zeichen von
Einigkeit ist.
Es ist
bedauerlich, dass die moderne Musik oft so unrhythmisch ist. Vielleicht dient
sie als Ursprung vieler geistiger Geschwüre, doch die Frage der Harmonie ist
ungewöhnlich kompliziert.
Unrhythmik bedeutet Uneinigkeit; grober Rhythmus jedoch Abstumpfung.
So wird nur ein feuriges Bewusstsein eine Verfeinerung des Rhythmus eingeben.
Man kann über viele Dinge nachdenken, wird aber immer auf das feurige Verstehen
zurückkommen.
Die
Wohnstätte des Agni wird nicht vom Verstand erschlossen, sondern durch die
Harmonie des Rhythmus. Genauso wie manchmal ein Gefäß nicht mit Gewalt geöffnet
werden kann, sondern durch Rhythmus. Allein der wahre Rhythmus bringt uns voran
und bewahrt uns vor Verspätung. Indessen kennen wir den ganzen Schaden der Verspätung,
sowohl in der Bewegung als auch im Geist.
Man
darf keinen gestörten Rhythmus haben, der manchmal zurückweicht und manchmal
voranschreitet; so ergibt sich ein ungeheurer und nutzloser Energieverbrauch.
Wer mit einem feurigen Rhythmus voranzuschreiten begann, wird nicht
zurückweichen. Dieser Rhythmus bewahrt nämlich vor kummervollen Grübeleien und
führt im Geist voran; beschränken wir daher die Bedeutung des Rhythmus nicht nur
auf die äußere Bewegung, sondern führen wir ihn in das geistige Leben des
Alltags ein.
18. Die
Menschen spüren manchmal, wie etwas in ihnen singt. Ein solcher Gesang ist
niemals disharmonisch. Man kann es sehr schätzen, wenn solche Schwingungen unser
Wesen anregen. In ihnen liegt ein Embryo der Heldentat.
19. Die
große Hitze ist nicht nur physische Wärme, sondern ein Chemismus, der sich
bereits über dem Planeten verdichtet hat und sich als Vorbote der Feurigen
Epoche erweist.
Die
Menschen messen solchen Zeichen keine Bedeutung bei, und doch liegt es vor allem
an ihnen, die Lage zu verbessern. Das Böse ist ein Kondensator des schweren Chemismus.
Die Menschen wollen nicht glauben, dass ihr inneres Laboratorium kosmische
Bedeutung hat. Sie grübeln über alle möglichen nutzlosen Dinge, über ihre
eigene Bedeutung und Verantwortung aber wollen sie nicht nachdenken.
Natürlich
ist die chemische Hitze bisher noch vorübergehend und wird von Kälte abgelöst.
Man kann sich vorstellen, was die Menschen sich selbst für das nächste
Vierteljahrhundert bereiten! Noch ist Zeit, nachzudenken und die Atmosphäre
wieder gesund zu machen.
20. Es
gibt viele Gründe, warum die Menschen die Feinstoffliche Welt und die
Ausstrahlungen des Lichts fürchten. Sie spüren in ihrem Wesen, dass in der Feinstofflichen Welt jede Absicht von einer deutlich
sichtbaren Ausstrahlung begleitet ist, der Mensch selbst sieht jedoch seine
eigene Ausstrahlung nicht. Wäre er von der guten Qualität seiner Gedanken fest
überzeugt, hätte er nichts zu befürchten. Die meisten Gedanken sind allerdings sehr
gewunden, und der Mensch täuscht sich wegen seiner irdischen Gewohnheit zu
zweifeln sehr über die wahren Grundlagen des Denkens.
Deshalb
spreche Ich immer wieder von der Notwendigkeit des klaren Denkens. Man sollte
von der Qualität seines Denkens so fest überzeugt sein, dass man sich in jedem Augenblick
seines eigenen Lichtes sicher ist.
Das vom
Herzen bestätigte, beharrliche Streben zum Guten vervielfacht nur das
wunderschöne Licht; neben seiner wesentlichen Eigenschaft bewirkt dieses Licht
eine Reinigung des Raumes. In der Feinstofflichen Welt rufen solch wohltuende Ausstrahlungen
in der Umgebung ein Lächeln hervor und tragen zur allgemeinen Freude bei.
Festigt euch daher im Guten und denkt so, dass ihr euch vor niemandem zu schämen
braucht.
Haltet diese
Worte nicht für eine Abstraktion. Die Feinstoffliche Welt bestätigt sie. Viele
Bewohner der Feinstofflichen Welt bedauern, dass ihnen auf der Erde niemand von
diesen deutlich sichtbaren Ausstrahlungen erzählt hat, die schön sein sollten.
21.
Viele würden gern bitten, sie zu belehren, wie sie in die Feinstoffliche Welt eintreten
sollen, sie wissen aber nicht, wie sie fragen sollen, ohne lächerlich zu
erscheinen.
Mögen die
Schriften sich doch in der Welt verbreiten, möge man sie heimlich lesen. Mögen
sie des Tages verlacht und des Nachts gelesen werden. Man kann diese Irrtümer
verzeihen, denn niemand gab diesen Menschen ein einfaches Geleitwort. Mancher
erschreckte sie, ein anderer schläferte ihr Bewusstsein ein, ein dritter führte
sie von der Wahrheit weg, doch niemand zeigte ihnen den schönen Übergang zu den
Gipfeln des Daseins.
Wir
wollen keine Vorwürfe machen, gerade in letzter Zeit gab es allerdings besonders
viel Verwirrung in der Welt. Es ist wahr, die Existenz der Feinstofflichen Welt
hat sich im Bewusstsein etwas gestärkt, doch umso weniger wissen die Menschen,
wie sie mit diesen Fakten umgehen und sie mit der Routine des Lebens in
Einklang bringen sollen. Sie versuchen, schweigend an dem vorüberzugehen, was
sich laut bemerkbar macht.
So wollen
wir uns sowohl am Morgen als auch am Abend mit dem Gedanken an den Übergang in
die Schöne Welt vertraut machen. Möge er schön für uns sein.
22. Raj-Agni
– so wird das Feuer genannt, das ihr Enthusiasmus nennt. Es ist wirklich ein herrliches und mächtiges Feuer, das den ganzen
umgebenden Raum reinigt. Von diesem Feuer wird der aufbauende Gedanke genährt.
Im silbernen Licht des Feuers Raj-Agni wächst der Gedanke der Seelengröße. Aus
derselben Quelle fließt die Hilfe für den Nächsten. Die von Raj-Agni
strahlenden Flügel kennen keine Grenze und keine Beschränkungen.
Glaubt
nicht, dieses Feuer könnte in einem scheußlichen Herzen entfacht werden. Man
muss in sich die Fähigkeit entfalten, die Quelle einer solchen Begeisterung
hervorzurufen. Zuerst müsst ihr zu der Überzeugung kommen, dass ihr das Herz für
den Großen Dienst darbietet. Dann solltet ihr bedenken, dass der Ruhm der Werke
nicht euch, sondern der Hierarchie des Lichts gebührt. Dann kann man von der
Unbegrenztheit der Hierarchie verzückt werden und sich in der Heldentat
stärken, die für alle Welten notwendig ist. So wird Raj-Agni nicht für einen
selbst, sondern im Großen Dienst entfacht. Versteht, dass die Feurige Welt ohne
dieses Feuer nicht bestehen kann.
23. Bei
Flügen in die Höhen können viele Experimente gemacht werden. Vielleicht verstehen
die Forscher in der Tiefe ihrer Seele, dass die Höhen äußert notwendige Erkenntnisse
vermitteln können.
Sie
müssen sich allerdings außer mit physischen Instrumenten auch mit psychischer
Energie ausstatten, nur dann werden diese Experimente wirklich eine neue
Vorstellung bieten. Die Erforscher der Höhen und Tiefen müssen psychisch vorbereitet
sein. Nur bei einer solchen Verbindung wird auch die physische Seite die Arbeit
eine besondere Bedeutung erlangen.
24. Ihr
handelt richtig, wenn ihr es den Menschen ermöglicht, selbst zu entscheiden.
Man kann eine nützliche Richtung aufzeigen, jedweder Zwang aber ist schon
gesetzwidrig.
Vor
allem darf man die Feuer nicht gewaltsam entfachen. Die Feurige Welt kann nur
über das eigene Herz erreicht werden. Niemand wurde je gewaltsam in das Feurige
Reich geführt. Die Menschen verstehen oft nicht, wo die Grenze des Zwangs liegt.
Die einen streben nach Zwang, die anderen suchen Zwang – das eine wie das
andere widerspricht der Natur des Feuers.
25.
Beachtet die Verdichtung der Atmosphäre; diese niederen, dichten Schichten sind
ungewöhnlich, und die Planetenkruste, des Segens beraubt, stirbt tatsächlich ab.
Man muss sich beeilen, einen neuen, reinen Zustand herzustellen.
26. Man
kann verschiedene Typen von Menschen beobachten, die sich ihrem Wesen nach
unterscheiden. Die einen denken nicht an die Zukunft und es ist, als hätten sie
alle ihre Vorhaben im irdischen Leben abgeschlossen; die anderen streben mit ganzem
Geist voran; für sie stellt das irdische Leben überhaupt kein Ende dar. Selbst
wenn sie nicht sehr verfeinert sind, spüren diese Menschen mit dem Herzen, dass
alles vor ihnen liegt.
Habt mit
den letzteren zu tun, denn bei all ihren Fehlern sind sie gleichwohl in die
Zukunft bestrebt und gehören so schon der Wahrheit an. Ihr wisst, dass Agni in
den Herzen jener lebt, welche die Zukunft lieben. Selbst wenn sich ihr Agni
noch nicht bekundet, ist sein Potential doch unerschöpflich.
Ebenso
betrachtet mitleidig jene Menschen als krank, welche die Zukunft nicht kennen.
Und wirklich, ihre Aura wird nicht leuchten, denn sie ist des Glanzes der
Materia Lucida* beraubt. Viele Menschen haben sich eine solche Beschränkung
geschaffen, dass sie sich durch ihre trübe Nervensubstanz nicht offenbaren
können. Wie Imperil* die Bewegung der feurigen Substanz hemmt, so trübt
beschränktes Denken diese kostbare Substanz. Diese Krankheiten kann man durch
Suggestion* heilen.
27. Wie
gezeigt wurde, kann man auf Pflanzen einwirken. Doch dafür muss man sich mit großer
Geduld wappnen, weil jeder atmosphärische Strom auf die Übertragung von
feuriger Energie einwirken kann. Wer aber kann sich vorstellen, dass der
kosmische Chemismus nicht auf den menschlichen Organismus einwirkt?!
Es
wurde aber richtig bemerkt, dass sich unter dem Druck kosmischer Ströme sogar
der Duft der Blumen verändern kann. Seid nicht erstaunt, dass die ganze Natur
darauf anspricht, was der Mensch nicht bemerken will. Die Verfeinerung des
Bewusstseins besteht vor allem in Aufmerksamkeit gegenüber der Umgebung.
28.
Salamander können als Wesen des niederen Feuers nicht sehr lichtvoll sein. Als
Ich euch einen Salamander zeigte, wollte Ich euch eine Vorstellung von den
Kreaturen der feurigen Tiefen vermitteln. Ich habe euch bereits die
unterirdischen und unterseeischen Wesen gezeigt, doch man muss auch die
Amplitude[5] des
Feuers kennen. Man kann die ganze Verschiedenartigkeit der Feurigen Wesen
besser verstehen, wenn man nicht nur die Höchsten, sondern auch die niedrigsten
betrachtet.
29. Gewiss, man kann die Milz operieren. Der Organismus kann
physisch eine Zeitlang sogar ohne sie existieren, was aber eine rein physische
Lösung sein wird. Bis jetzt haben sich die Menschen nicht um die Folgen für den
feinstofflichen Körper gekümmert, indes muss ein Organ, das mit dem
feinstofflichen Körper verbunden ist, sehr geschont, aber nicht zerstört werden.
Das
gleiche gilt für die Entfernung des Blinddarms. Der Mensch kann ohne ihn nicht
nur leben, sondern setzt sogar Fett an, doch eine der Hauptfunktionen der
psychischen Energie ist gestört. Der Blinddarm nimmt die psychischen Elemente
der Nahrung auf. Mancher kann ohne solche Elemente leben, warum aber den
Organismus solcher Helfer berauben?
Gewiss,
alle physischen Operationen am Herzen zeigen, wie fern die
Ärzte den psychischen Problemen stehen; deshalb sollte man dringend alle
physischen Operationen vermeiden, wenn dabei die für den feinstofflichen Körper
geltenden Bedingungen nicht beachtet werden. Unvermeidbare Operationen sollten
von einer entsprechenden Suggestion begleitet sein, damit die Teile des
feinstofflichen Körpers die höchst notwendige Lage einnehmen können.
Man
sollte sich gedanklich mit dem feinstofflichen Körper in Verbindung setzen. Wenn
der Gedanke durch Suggestion den feurigen Selbstschutz stärkt, kann man die
Mehrzahl der Folgen vermeiden. Eines solchen Selbstschutzes bedarf es vor allem
gegen Infektionen. Gelänge es, während der Operation die erforderlichen Prozesse
zu suggerieren, würde die Hilfe des feinstofflichen Körpers zum erwünschten
Resultat bedeutend beitragen. Solche Suggestionen können alle Funktionen des
Organismus regeln, aber ohne diese Unterstützung ist es traurig zu sehen, wie
die feinstofflichen Körper verstümmelt werden.
Ein
Chirurg im alten China bewirkte vor der Operation gewöhnlich den Austritt des
feinstofflichen Körpers und erklärte ihm dann durch Suggestion die neue
Verwendung des Organs. Daher sollte man nicht nur die physischen Bedingungen in
Betracht ziehen.
30.
Manche Menschen könnten denken: Wie leicht haben es die Herrscher, wenn sie die
Grenzen der irdischen Lasten überschritten haben! So spricht jemand, der das
Ausmaß der Wirklichkeit nicht kennt. Es gilt nämlich: Wie auf Erden, so im
Himmel. Die irdischen Lasten schwinden, doch es stellen sich unvergleichliche
kosmische Sorgen ein. Wenn es auf Erden schwer ist, ist es im Himmel nämlich noch
schwerer.
Lassen
wir die Augenblicke im Devachan* außer Acht, in denen Illusion die morgige Mühe
verbergen kann, das Wirken inmitten des Chaos kann jedoch nicht leicht sein.
Ihr habt es schwer durch Finsternis und Chaos. An allen Wohnstätten ist es wegen
der vielen Arten der Finsternis und des gleichen Chaos genauso schwer.
Ihr aber
spürt glücklicherweise nur die Angriffe des Chaos und seht seine finsteren Bewegungen
nicht. Wahrhaftig, die Menschen haben es schwer infolge ihrer Unwissenheit und
ihres Dienstes an der Finsternis, doch weit schwieriger ist es, wenn man die Bewegung
der Materiemassen sieht, die sich in Chaos verwandeln. Wenn das zerstörende
unterirdische Feuer die Erdkruste vorzeitig zu durchbrechen
sucht oder Gasschichten den Raum vergiften, übersteigt die Schwierigkeit
jedwede irdische Vorstellung.
Nicht
die Lasten, sondern allein Vergleiche helfen jetzt, über die Mühen zu sprechen.
Unwissende meinen doch, dass Gesänge und Harfen das Los der Himmelsbewohner seien.
Diesen Irrtum muss man zerstreuen. Nirgends gibt es Hinweise darauf, dass es
nur auf Erden schwierig ist, vielmehr muss man zum Vergleich sagen: Wenn hier Dämonen
ärgern, so bedroht den Erzengel der Satan selbst.
So muss
man die Tätigkeit und den immerwährenden Kampf mit dem Chaos verstehen. Man
muss das als den einzigen Pfad anerkennen und als Zeichen des Vertrauens des Schöpfers
liebgewinnen.
31. Man
kann sich daran gewöhnen, dass jede Unserer Nachrichten etwas Notwendiges ist.
Sei es ein einziges Wort oder ein einziger Buchstabe, wenn es gesandt wurde, bedeutet
das, dass es nötig ist. Die Menschen selbst sprechen einen Befehl oft mit einem
einzigen Wort aus, oft aber assoziieren sie ihn mit etwas Dauerhaftem. So kann
man vom Wachtturm aus oft nur einen einzigen Buchstaben senden. Die volle
Bedeutung gibt es nur in Unseren Telegrammen.
32. Ein
Wirbelwind entsteht nicht dort, wo es bereits tobt. Wir nehmen den Blitz wahr,
wenn er durch Anspannung entsteht. So spüren Wir die Entstehung von Wirbelwinden.
Mögen die
sie nicht bemerken, die sie nicht bemerken sollen. Möge der Lauf des Schicksals
auch wie ein unterirdischer Strom sein, doch alle benachbarten Beispiele ziehen
nicht ohne Folgen vorüber. Möge das vom Schicksal Bestimmte sich erfüllen.
33.[6] Man
muss lernen, geistige Menschen zu ermutigen. Gewiss, sie vollbringen Heldentaten
des Geistes nicht aufgrund von Ermutigung, aber sie bedürfen dennoch einer
Absicherung ihrer geistigen Richtung.
Jeder
Regent muss nicht allein die Kraft des Tadels kennen, er muss auch das Wohl der
Ermutigung verstehen. Letzteres ist schwieriger, doch welcher Segen geht davon
aus, wenn der Regent weiß, was jeder für das Erblühen seines Lotus benötigt.
Es mag
viele Einsiedler geben, ihre segensreiche Anspannung wird das Höchstmaß an
Energie aber nicht erreichen, wenn die umgebenden Kräfte feindselig sind.
Deshalb muss man das Herz bei seinem Streben nach Verständnis des Allerbesten stärken.
34.
Eine Mutter sprach mit ihrem Sohn zuweilen über die Bedeutung des Höchsten Segens
und der ewigen Verbindung mit den Höheren Kräften. Eines Tages beobachtete der
Junge sehr aufmerksam einen kleinen Vogel auf dem Fensterbrett und flüsterte
seiner Mutter zu: „Er wacht auch darüber, dass ich nichts Hässliches sage.“ So
kann der Gedanke an die erhabene Verbindung aufkommen.
35. Zu
Unrecht denkt ein Wissenschaftler, die Substanz der Emanationen der Finger sei nur
giftig sei. Das hängt ganz vom geistigen Zustand ab. Das Imperil eines nervösen
Beobachters ergibt natürlich giftige Ablagerungen, wenn er dem geistigen Zustand
seines Organismus keine Aufmerksamkeit schenkt.
Die
Fähigkeit, die unterschiedlichen Nervenzustände zu erkennen, wird dem
Wissenschaftler eine unvergleichliche Möglichkeit bieten. Sogar das Leuchten der
Fingerspitzen ist doch verschieden. Und jedes Leuchten beruht auf Chemismus.
36.
Nach neuen Erschütterungen wird die Menschheit den Pfad der Zusammenarbeit
betreten. Doch man kann sich vorstellen, was zwei feindliche Nachbarn
durchstehen müssen, um an den beiderseitigen Nutzen zu denken. Die Bedrückung
der einen bereitet den anderen nur Freude – das heißt, dass beide leiden
müssen. Die Listen der Finsteren helfen den besonders Schlauen, sich zu
schützen. Die Offenbarung von Gerechtigkeit ist sehr schwierig, wenn die Beweggründe
nicht in Betracht gezogen werden.
37. Die
nächtliche Erscheinung hatte zwei Bedeutungen. Die erste zeigte, inwieweit
Gedanken in der Feinstofflichen Welt Wirklichkeit werden, wenn sich das
Bewusstsein erweitert. So rief der Gedanke an eine Zunahme der Größe
augenblicklich ein Wachstum des feinstofflichen Körpers hervor. Ein solcher
Umstand ist aber für den physischen Körper nicht nützlich, weshalb eine starke
Einwirkung erzeugt wurde, um den feinstofflichen Körper neu einzustellen. Eine
solche Einwirkung ist selten und ebenso selten ist eine solche Offenbarung des
feinstofflichen Körpers, weshalb man sie aufschreiben sollte. Sie zeigt dem
Empfinden, wie Gedanken in der Feinstofflichen Welt in Erfüllung gehen.
Im
irdischen Zustand ist die Gedankenschöpfung der Feinstofflichen Welt schwierig
zu erkennen, bei einer bestimmten Stufe des Bewusstseins kann man allerdings das
feinstoffliche Bewusstsein spüren und sogar in das physische Gehirn übertragen.
Bei einer solchen Einwirkung muss man gleichsam bestimmte Zentren berühren, und
eine solche Massage koordiniert die beiden Körper wieder.
Man
kann allmählich viele bedeutsame Erscheinungen bemerken. Natürlich findet bei
der Rückkehr des feinstofflichen Körpers ein gewisses Ausatmen statt. Seinem
Grad entsprechend zeigt es die Schnelligkeit der Rückkehr des feinstofflichen
Körpers an. Bei einem starken Ausatmen kann man bestätigen, dass der Flug eilig
war, doch eine solche Eile bringt gewöhnlich Müdigkeit mit sich.
Ebenso
habt ihr die Auswirkungen der Verbesserungen der Ströme richtig bemerkt, auch solche
Beobachtungen sind allerdings nur einem feinen Bewusstsein zugänglich. Man kann
sich nicht wenige Erklärungen dafür ausdenken, dass man einen höheren Strom
nicht bemerkt, doch ein entwickeltes Bewusstsein sendet in einem solchen Fall seine
Dankbarkeit in den Raum. Wahrhaftig, groß ist die Wirkung jedes Dankes! Die
Menschen müssen dieses Gesetz als lebendige Verbindung mit den Höheren Welten
annehmen.
38.
Jede Botschaft muss nicht nur wohltätig, sondern auch anziehend sein. Man kann
beobachten, dass viele junge Leute nicht dem Weg ihrer Väter und Mütter folgen.
Außer karmischen Gründen kann man bemerken, dass die Tätigkeiten der Älteren nicht
anziehend sind.
Das
gleiche lässt sich in Bezug auf Religionen beobachten. Religion, als die
Verbindung mit der Höheren Welt, sollte vor allem anziehend sein. Furcht zieht nicht
an, Zwang ist abstoßend, doch das Verständnis der Höheren Welt selbst muss hinreißend
sein. Man kann sich über alles Höhere freuen. Noch nicht einmal ein Dummkopf wird
sich vom Höchsten abwenden.
Um das
Höchste zu verdunkeln, muss man eine Reihe abstoßender Taten begehen. Wer diese
Abscheulichen auch sein mögen, sie sind auf jeden Fall Gotteslästerer. Wenn sie
das Herrliche verdunkeln, sind sie Diener der Finsternis.
Es geht
nicht um Dogmen und Symbole, man kann das herrlichste Zeichen entehren. Wie
soll man dann jene nennen, welche die Kleinen von der
Wohnstätte Gottes abwenden? Schänder und Kerkermeister sind die, die das
Gebet zum Höchsten entehren.
Wurde etwa
gesagt, dass man mit seinem Vater oder seiner Mutter nur mit deren Worten sprechen
kann? So ist es auch beim Gebet zum Höchsten: Wer kann sein Herz zwingen, auf
fremde Weise zu lobpreisen? Wer Gebete, Hymnen und Lieder verfasst hat, sang
mit dem eigenen Herzen. Man darf den Geist nicht daran hindern, mit den eigenen
Flügeln aufzusteigen. Wie und wohin fliegen die Flügellosen? Und wird jener,
der auch nur die kleinste Feder abbricht, nicht dafür Rechenschaft ablegen
müssen?
Wenn es
eines Gesanges bedarf, so ist es der Gesang des Herzens, und bei diesem Lied wird
die ganze Schöpfung erklingen, jedes Ding wird in das Lob des Allerhöchsten
einstimmen. Wer seinem Nächsten hilft, das Lob noch anziehender zu gestalten, schafft
Segen.
Kein
Dogma kann verbieten, mit dem Allerhöchsten Zwiesprache zu halten. Je schöner sie
ist, desto näher wird Er sein. Wenn man der Hilfe bedarf, genügt der Ruf: „Hilf“!
Doch auch für dieses einfache Wort ist Anziehungskraft nötig.
Die
Fanatiker, von denen ihr viel gehört habt, leiden gerade am Fehlen dieser
Anziehungskraft. Wie viel Finsternis und Abstoßendes haben sie gesät!
Gibt es
eine Sprache, in der man nicht beten kann? Das Gebet des Geistes wird in allen
Sprachen verwirklicht, gleicherweise kann auch das Herz in seiner eigenen
Sprache singen, wenn nur Anziehungskraft erklingt.
39. Gewiss, ihr hört, wie Menschen über die Nutzlosigkeit des
Gebetes klagen. Sie sagen: „Wozu Einsiedler und Klöster, wenn die Welt im
Unglück versinkt?“ Doch niemand denkt darüber nach, was aus der Welt ohne Gebet
würde!
Deshalb
sollte man alle Schmähungen der Taten des Geistes einstellen. Woher kommt denn
das Gefühl der Verbindung mit dem Höchsten, wenn nicht vom Gebet? Mögen jene,
die verurteilen, sich erinnern, ob ihr Herz nicht beim Ausdruck von Entzücken erbebte?
Der Ausdruck des Geistes führte an die Möglichkeit der Errungenschaft heran.
Man muss nämlich die Brücke zur Höheren Welt hüten.
40.
Außer dem Ausleihen von Energie gehören auch Anzeichen von Entrückung und Schwindelgefühle
zu den feurigen Einwirkungen. Genauso sind neuralgische Epidemien und
scheinbarer Rheumatismus nichts anderes als Offenbarungen der feurigen Zentren
unter dem Druck des räumlichen Feuers. Die Menschen werden nicht so bald
gewillt sein, diese Epidemien unter dem Zeichen des Feuers zu erforschen. Gewöhnlich
lieben sie die Zergliederung, die Synthese hingegen fällt ihnen schwer.
Indessen
ist es bereits an der Zeit, die Aufmerksamkeit jeder Krankheit zuzuwenden, die
der Suggestion unterliegt. Man muss sich eine klare Vorstellung von der Ursache
machen, die körperliche Schmerzen bewirkt, doch unter dem Einfluss von
Suggestion schwindet.
Warum
sind physische Empfindungen einem psychischen Einfluss unterworfen? Wir werden
zu dem Schluss kommen, dass sich ein Element als der entscheidende Faktor erweist:
Das Feuer, das sowohl den psychischen als auch den physischen Bereich
durchdringt. Sogar Meningitis[7] unterliegt
der Suggestion. Diese scheinbar unheilbare Beschädigung weicht der Kraft des
Feuers.
Suggestion
ist doch vor allem feurige Konzentration. Ein Mensch, der eine feurige Einwirkung
auslöst, ruft damit eine Spannung der leidenden Organe hervor; deshalb sollte
die Kraft der Suggestion stark entwickelt werden; doch auch über sie muss es
eine staatliche Kontrolle geben. Ähnlich wie über die ägyptischen Priester, die
das Recht zur Suggestion hatten, doch bei den Tempelzusammenkünften volle
Rechenschaft ablegen mussten.
41.
Manche Kinder haben die Gewohnheit, in Momenten der Muße etwas zu zerschlagen.
Manchmal kann man einen gewöhnlichen Teller zerschlagen, doch ein anderes Mal
kann man aus der gleichen Regung heraus eine kostbare Schale zerstören. Man
muss daher seine Gedanken dem Wichtigsten zuwenden und alle kleinen Handlungen
beiseitelassen. Das Bestreben, Schaden zuzufügen, wenn er auch noch so klein
ist, ist schon verbrecherisch. Gegenwärtig, wo wir an entscheidende Ereignisse
herangetreten sind, ist nicht die Zeit, sich mit unbedeutenden Dingen zu
beschäftigen. Man muss sich merken, dass eine äußerst entscheidende Zeit angebrochen
ist.
42. Es
ist durchaus nicht leicht, sich der Zukunft zuzuwenden. Es klingt einfach:
Lassen wir die Vergangenheit hinter uns und wenden wir uns der Zukunft zu. Es
ist beides, einfach und schön; doch wie werden wir die Leuchtfeuer der
Vergangenheit entzünden, und wo werden wir die Feuer finden, welche die Zukunft
erleuchten? Die Heldentat des Geistes wird uns sagen, wie wir diese Grenzen und
Maßstäbe finden können. Wie aber kann man die Heldentat in das Alltagsleben
hineinzwängen? Glücklicherweise ist jedes Herz bereits ein für Heldentat
offenes Behältnis.
Zu
allen Zeiten unterteilte die Bevölkerung sich in Siedler und Nomaden. Die
Nomaden wurden von der Macht des Suchens nach Errungenschaft vorwärtsgetrieben,
sie hatten keinen eigenen Platz, aber für die Zukunft fanden sie die Kraft für
Errungenschaften. Dieses Streben des Herzens ist in jedem menschlichen Leben
eingelagert. Man muss unter den Rückständen der Macht der Heldentat diese edle
Unruhe finden, die in die Zukunft führt, nur dann bleibt man nicht in den Netzen
der Vergangenheit hängen.
Ich sprach
bereits davon, dass man in der Feinstofflichen Welt Erinnerungen meiden soll – sie
sind wie Fesseln! Hingegen muss man sich schon hier das Streben in die Zukunft
angewöhnen. Es wurde nicht gesagt, dass man die Vergangenheit nicht kennen
sollte; gerade Wissen ist gesegnet, man darf aber nicht im Staub der Tschuren[8] steckenbleiben.
Schreiten
wir zu den neuen Welten voran, ohne zu vergessen und ohne uns zu beschränken.
Freiheit des Bewusstseins erzeugt Helden. Disziplin des Geistes stärkt die
Weisen, und nur Unwissende können die Zukunft als ein neues Bett verstehen. Am
besten ist es, sich Bewegung und Flüge vorzustellen.
43. Wenn
wir uns über den Übergang in die Höhere Welt freuen, dann stellt auch der
Übergang von Gegenständen der Schöpfung eine eigene Stufe dar. Doch sogar eine solche
Zerstörung verwandelt sich in Nutzen. Es gibt das Martyrium des Menschen, der
Tiere und der Pflanzen, und auch das Martyrium von Gegenständen. Der schnelle Pfad
des Martyriums ist überall. Man kann diese Gegensätze[9] in
allen Naturreichen beobachten. Derselbe Weg des Martyriums ist sowohl
körperlich als auch geistig der kürzeste Pfad. Martyrium wird „Feurige Brücke“
genannt.
Während
der Schlacht müssen aber alle Möglichkeiten genutzt werden. So nehmt ihr sowohl
kleine als auch große Umstände wahr.
44. Ich
lenke auch aus physischen Gründen in die Zukunft. Man darf nicht vergessen,
dass man in der Feinstofflichen Welt nicht nur Hitze, sondern auch Kälte empfinden
kann; beide Empfindungen sind normalerweise nicht notwendig, sie entstehen durch
das Mitbringen von nicht überwundenen irdischen Teilchen. Streben in die
Zukunft ist die beste Befreiung von der irdischen Hülle. So kann man sich
nochmals davon überzeugen, dass der Gedanke rein physische Folgen nach sich zieht.
In der
Feinstofflichen Welt ist es natürlich unumgänglich,
sich von den irdischen Gefühlen zu befreien. Empfindet man sie noch, heißt das,
dass irgendwelche Teilchen den Aufstieg zu behindern drohen. Die Feinstoffliche
Welt in Harmonie lässt keine irdischen Gefühle zu; einfacher ausgedrückt: ihre
Bewohner verschwenden ihre Energie nicht für solche Empfindungen, die auch im
irdischen Zustand viele Lasten bereiten.
Man
kann das Bewusstsein auf die Befreiung von allerart unnötigen Überbleibseln
vorbereiten. Auch auf Erden rufen die Menschen doch bei bestimmten Erinnerungen
aus: „Es überlief mich heiß“, oder „Kälte durchdrang mein Herz“! Wenn aber ein
Gedanke auf Erden eine fühlbare physische Reaktion auszulösen vermag, so muss
diese sich in der Feinstofflichen Welt noch bedeutend verstärken.
Nur die
Zukunft kann doch von der Last der Empfindungen befreien, und es ist gar nicht
so schwierig, sich das Denken an die Zukunft anzugewöhnen, wenn man sich das
Streben zum Höchsten angeeignet hat.
So
bestätigt bei allen Taten den Nutzen des Verstehens der Zukunft. Die vielen
Erinnerungen, Bedauern, Kränkungen und anderen unnötigen Dinge der
Vergangenheit stoßen bloß den Magnetismus der Zukunft zurück, der sich schon
gebildet hat. Der Magnetismus der Zukunft ist ein gewaltiger Antreiber, und man
muss ihn als völlig real verstehen.
45. Gewiss, der Zyklus des Aquarius[10]
wirkt bereits und lebt mit dem Ende des Fischezeitalters
zusammen. Gewöhnlich zeigt sich die Grenze eines Zyklus sehr allmählich, und
auf diese Weise verwirklicht sich die Harmonie des vor sich gehenden Evolutionsprozesses.
Wenn man sich eine scharfe Grenze zwischen solchen ursprünglichen Faktoren
vorstellt, könnten Zerstörung und Kataklysmen hervorgerufen werden.
Und so
hat der Aquarius schon eine bedeutende Umstellung des Bewusstseins gebracht,
doch eine Steigerung könnte dort eine verderbliche Revolution auslösen, wo
Aufbau nötig ist. Selbst ein unvorbereitetes Auge kann den Wechsel des Einflusses
der Fische und des Aquarius bemerken. Man darf aber der Menschheit, in deren
Bewusstsein diese Einwirkungen noch gar nicht eingegangen sind, nicht erlauben,
sich aufzulehnen.
46. Die
irdische Welt ist ihrem Wesen nach der Feinstofflichen Welt entgegengesetzt, denn
jeder chaotische Zustand bedroht den feinstofflichen Aufbau. Der gleiche
Unterschied besteht zwischen der Feinstofflichen und der Feurigen Welt, denn
die Ablagerungen der Feinstofflichen Welt liegen nicht in der Natur des Feuers.
Daher stößt jeder feurige Gedanke sowohl in der feinstofflichen als auch in der
irdischen Welt auf Widerstand.
Diesen
Zustand kann man jedoch nur durch feurige Anspannung überwinden; denn das Feuer
des Geistes ist für das Verschlingen des Chaos und seine Umwandlung notwendig. Das
Feuer wird nicht dahin gelenkt, wo der Verstand das Chaos zu überreden versucht.
Das Feuer des Herzens durchdringt das Chaos und verwandelt es in eine nützliche
Substanz. Das Laboratorium des Herzens ist stark, und selbst der Gedanke muss
durch Feuer geläutert werden.
47. In
verschiedenen Schulen wurde in unterschiedlicher Weise auf die Nutzung der
psychischen Energie hingewiesen. Die einen schlugen vor, diese Energie ununterbrochen
anzuspannen, während andere es vorzogen, diesen Strom durch Versenken der
Energie in Untätigkeit zu unterbrechen.
Ist das
Bewusstsein entwickelt, unterscheiden sich die beiden Methoden ihrem Wesen nach
nicht voneinander. Bei einem erhobenen Bewusstsein erhält die Energie ständig Impulse,
und während sie untätig zu sein scheint, wurde sie nur in die Tiefen des
Bewusstseins übertragen.
Solche
scheinbaren Gegensätze werden bei der „Beschäftigung des Verstandes“[11]
offenbar. Die einen nehmen an, das Aussprechen bestimmter Worte sei notwendig,
die anderen übertragen diese „Beschäftigung“ direkt in den Rhythmus des
Herzens. Das eine wie das andere ist gleichermaßen nützlich, wenn der Geist
schon erhoben ist.
Bei der
Erhebung des Geistes muss man auf eine gleichmäßige Erwärmung des Herzens achten.
Man muss Erschütterungen vermeiden, da sie unnötig und schädlich sind.
Man
kann sich davon überzeugen, dass das Herz sich in einem ständigen Dienst an der
Hierarchie befinden kann. Dabei verliert das Herz die Anteilnahme an allen Alltagsfragen
nicht. Solche verwobenen Gegensätze ändern den Rhythmus des Herzens nicht. So
richte Ich auch jetzt eure Aufmerksamkeit auf die allergewöhnlichsten Verhältnisse
des Alltags, denn ein Führer muss sich mit jedem Vermittler des Lebens
befassen.
48.[12] Man
könnte fragen: „Warum spreche Ich von einem Führer und nicht von einem Regenten?“
Der
Unterschied zwischen beiden ist gewaltig. Der Begriff Regent setzt das
Vorhandensein sowie gleichsam die Leitung von etwas bereits Bestehendem voraus;
der Führer aber offenbart in des Wortes genauer
Bedeutung die Zukunft. Er hat nicht etwas bereits Aufgebautes übernommen, er
führt, und jede seiner Taten drängt voran. Der Regent kennt das bereits
Aufgebaute und Vollendete; doch der Führer hat nichts, was früher bereits verwirklicht
wurde, und muss das Volk zum Berg der Vervollkommnung führen.
Wenn
die Last des Regenten groß ist, ist die Verantwortung des Führers noch größer; dafür
errichten die Höchsten Mächte aber ihren Altar dort, wo es Anzeichen von Führerschaft
gibt.
Gerade
der Führer muss unterscheiden, wo es Heuchelei und wo Aufrichtigkeit gibt. Die
Tugend des Herzens unterscheidet sich sehr von erzwungener Liebedienerei. Der
Führer besitzt die Kraft, diese Eigenschaft zu erkennen.
Viele
haben gelesen, wie David[13] die Höheren
Mächte befragte; er nahm Zuflucht zu dieser Quelle, um unnötige Irrtümer zu
vermeiden. Es gibt viele solcher Beispiele in der Geschichte verschiedener
Volker. Jeder kennt sie. Man braucht sich noch nicht einmal in die alten Zeiten
zu versenken, auch bei den jüngsten Ereignissen sind diese Zeichen des Verkehrs[14] und
des Großen Dienstes sichtbar.
Wir
wissen aber auch, dass es für den Höheren Verkehr eines reinen Herzens bedarf. Nichts
Unreines kann an diesem Verkehr teilnehmen. Deshalb muss das Zeichen der
Reinheit des Herzens das Symbol des Führers sein.
Nicht
nur in Taten, sondern auch in Gedanken birgt der Führer das Wohl des Volkes. Er
weiß, dass er damit betraut wurde, den vollen Kelch zu überbringen; er verliert
den Weg nicht durch Umherirren, er verschüttet den anvertrauten Kelch nicht – so
ist der Begriff Führer ein Zeichen der Zukunft.
49. Nützliches
Lesen muss von einem Leuchten begleitet sein. Das Herz kann nicht anders, als
auf die Freude des Geistes zu antworten. Je mehr sie benötigt werden, desto
verschiedenartiger können die Zeichen sein.
50.[15] Denkt daran, wie sehr die Menschen des Begriffs Führer
bedürfen. Sie wünschen sich jemanden, der vor dem Höchsten für sie Bürge ist.
Sie begreifen, dass man den Pfad nicht ohne Verbindung finden kann, doch sie
wissen, dass der Führer erscheint. Nichts kann jemals den Führer hindern, wenn
ihn keine irdischen Erscheinungen zurückhalten, die seinen Rückzug erfordern.
Das reine Streben des Führers kann vor der Frist nicht unterbunden werden.
51. Es
ist nichts Neues, dass ein Erbeben des Schreckens im Nacken eine
Zusammenziehung der Nerven der Haut hervorruft, doch die Menschen vergessen,
dass die Nervensubstanz der Wirbelsäule zur Wiederherstellung des verwirrten
Bewusstseins eine Art Pfeil aussendet. Man könnte glauben, das Zittern im Nacken
sei ein Ausdruck des Schreckens, stattdessen ist es bloß ein schützender Pfeil.
52. Es
gibt nicht wenige Beben auf dem Planeten, der vulkanische Gürtel verschiebt
sich beträchtlich. Wenn Sonnenflecken auf das irdische Geschehen einwirken,
bewirken giftige Gase irdische Erschütterungen nicht weniger.
Die
Wirkungen von Erdbeben auf das Bewusstsein der Menschen werden zu wenig
beobachtet. Nicht nur das Bewusstsein erbebt in der Nähe eines Erdbebens,
sondern dieses wirkt sich auch im Raum wie eine starke Vergiftung aus.
Nur
Unwissende können sagen – „Was habe ich mit den Gasen in Chile oder in Sibirien
zu tun?“ Nur Unwissende wollen nicht im Weltmaßstab denken, doch jeder, der
bereits an die Feurige Welt denkt, versteht die Bedeutung der unterirdischen
Gase und der Strahlen, die von außen kommen.
53.[16] Ein
undurchdringlicher Panzer kann aus Metall oder aus Seide bestehen, der allerbeste
Panzer jedoch ist der feurige. Wird ein Führer etwa auf dem ihm bestimmten Weg
ohne feurigen Panzer voranschreiten? Wie sonst kann man alle Pfeile der Bosheit
und Schwerter des Hasses abwenden? Doch viele Führer spürten selbst in ihrem
irdischen Bewusstsein, dass der feurige Panzer sie schützte.
Man
kann ganze Bücher über den Magnetismus des vom Schicksal bestimmten Führers schreiben.
Man kann bemerken, dass weder das Äußere noch die Stimme noch Reichtum, sondern
etwas anderes die Völker überzeugt.
Ich habe
schon mehr als einmal über das Feuer des Herzens gesprochen. Dieser Panzer-Magnet
zieht nämlich an und beschützt. Wie es heißt: „Ich werde alle Pfeile in meinem
Schild auffangen.“ Doch man muss diesen Schild schmieden. Man kann diesen
Schild nur von Oben offenbaren, doch wie viele
Gedanken und Gespräche muss man vorausschicken, damit die Verbindung
hergestellt und der feurige Panzer geschmiedet wird! Man darf keinen Tag und keine
Stunde verlieren, um die Verbindung (…) lebendig und überall gegenwärtig zu gestalten.
Fälschlich
denken die Menschen, die Wissenschaft entferne von der Höheren Welt; sie kann
irdische Bezeichnungen ändern, doch das dreieinige Wesen bleibt die Grundlage.
Umso
mehr vermag der Führer sich vorzustellen, worin das Wesentliche besteht.
Vielleicht spricht er das Unaussprechliche Wort nicht aus, er wird es aber in
seinem Herzen fühlen. Dieses Wort hilft dem Führer, das Weltverstehen nicht zu
verlieren, nur dieses wird ihm leicht den wunderbaren Panzer verleihen.
54.
Flammarion[17] spannt seine Gedanken
dafür an, den feinstofflichen Körper eines Planeten zu schaffen. Und ein
Planetenkörper wird tatsächlich durch Gedanken geschaffen; die Erzeugung eines
Planeten geht jedoch nicht von der Feinstofflichen, sondern von der Feurigen
Welt aus. Wenn das Feurige Korn schon gebildet ist, kann auch der Gedanke der
Feinstofflichen Welt von Nutzen sein.
Viele
feurige Körner rotieren im Raum. Viele Himmelskörper sind in feinstofflicher
Form schon vorhanden. Wahrhaftig, der Raum ist nicht nur angefüllt, sondern
sogar überfüllt. So ist die Vernichtung von Welten, die jede Sekunde vor sich
geht, bloß die faktische Erzeugung und Gestaltung neuer Körper. Es ist aber
richtig zu verstehen, dass die Erzeugung eines feurigen Gedankens bedarf.
Strebt zur
Feurigen Welt, um an der höheren Schöpfung teilzunehmen. Es ist ein Irrtum zu
glauben, diese sei unzugänglich. Jedes entwickelte Bewusstsein sollte nämlich
zur Freude der Schöpfung streben. Dieses Streben allein ist schon der Beginn
der Zusammenarbeit.
Möge der
Gedanke Flammarions auch kein vollständiges Ergebnis zeitigen, so ist er doch weit
und edel und verdient, dass man sich an ihm erfreut. Er strebte stets nach
einer Erweiterung des Verständnisses, und so erlangten selbst seine Fehler eine
nützliche Bedeutung; außerdem ließ er seinen Verstand nicht austrocknen und
konnte die Erde jung verlassen. Während einige Unwissende in der
Feinstofflichen Welt versuchen, an Mord zu denken, träumt der Wissenschaftler
von herrlicher Schöpfung.
55. Ein
gegenteiliges Beispiel ist, wenn der Verstand durch Nichtbegreifen der Lehre
vertrocknete, dann kann man antworten:
„Hört auf, an euren Kränkungen zu haften; ihr hättet lange genug
euer Bewusstsein erweitern können; ihr hättet die himmlischen Welten beobachten
und die Quelle der Lehren verstehen können, doch stattdessen habt ihr lieber
irdische Kränkungen mit euch herumgetragen. Wozu habt ihr die Lehre und die Weisheit
der Zeitalter, wenn eure Gedanken, statt sich auszuweiten, sich in Gekränktheit
zusammengezogen haben? Niemand hat euch gekränkt, ihr selbst kränktet euch.“
So häufen
sich in der Feinstofflichen Welt kleinliche Gedanken. Man kann nur bedauern,
dass so viel Energie für Streit und Herabsetzung verschwendet wird; wenn aber gefragt
wird: Wie kann man herausfinden, inwieweit solche Gedanken für die
Feinstoffliche Welt chemisch schädlich sind, kann man nur sagen: Klein, böse Gedanken
erzeugen giftige Gase. Man darf nicht an sich denken, sondern daran, wie sehr
die Menschen einander auch in der Feinstofflichen Welt schaden können. Doch
jeder gute Gedanke und das Streben zum Schönen bringen schnell voran.
56. Der
Gedanke-Wille bleibt die einzige Grundlage alles Bestehenden; deshalb muss die
Gedankenenergie so sorgfältig erforscht werden.
57.[18] Ihr
werdet Menschen begegnen, die sagen: „Hinweg mit Führern, hinweg mit Lehrern,
hinweg mit Leitern!“ Wisst, dass sie Parasiten sind, die sich von Aufruhr und
Zerfall nähren. Lüge und Verletzung liegen in der Natur von Parasiten. Sie sammeln
insgeheim Reichtümer an und sind nicht abgeneigt, Luxus zu ernten; so sollte
man alle unterscheiden: Jene, die ihrer Natur nach Erbauer und jene, die
Zerstörer sind.
So ist
es recht, bei jenen zu verweilen, welche die Freude an der Arbeit kennen. Sie kennen
auch die Führer und verehren den Lehrer, denn ihre Natur strebt nach
Kooperation.
58.[19]
Wunder leben. Und es lohnt sich tatsächlich, ein Leben der Erkenntnis von
Wundern zu führen. Viele bereite Konstellationen zerschlagen sich an dumpfen
Verneinungen und schmachvoller Blindheit des Bewusstseins.
59.[20] An
Haupt- und Mittelschulen muss es für beide Geschlechter die gleiche Erziehung
geben. Man kann einem Kind keine Spezialisierung aufdrängen, wenn es seine Fähigkeiten
noch nicht zu erkennen vermag. Es ist ausreichend, an den höheren Schulen das
Programm entsprechend den Begabungen einzuteilen. So kann man die Ausbildung
derjenigen zusammenstellen, die ihre Anlagen noch nicht sofort zum Ausdruck
bringen können.
Es ist sehr
wichtig, dass sich das Programm für die Geschlechter nicht unterscheidet. Schon
diese eine Bedingung wird ein äußerst schädliches Verhalten dem Geschlecht
gegenüber beseitigen.
60.[21]
Aufgabe einer wahren Schule ist, das Bewusstsein in die Zukunft zu lenken. Niemand
will verstehen, dass die Übertragung des Bewusstseins in die Zukunft die Ausbildung
eines führenden Magneten ist. Doch es geht darum, dass das Bewusstsein völlig
in die Zukunft bestrebt sein muss. Viele meinen, man könne zuweilen an die
Zukunft denken und sich danach wieder in der Vergangenheit baden. Man sollte
nicht einzelne Gedanken der Zukunft widmen, sondern das Wesen des Bewusstseins auf
den Schlüssel der Zukunft einstimmen.
Man
kann sich zu einer solchen Transformation nicht zwingen. Man kann sie nur
erreichen, indem man die Zukunft liebgewinnt. Nicht viele lieben die Zukunft.
Das Land der Arbeitsfreude, welche die Qualität der Arbeit vervollkommnet, kann
auf natürliche Weise in die Zukunft hinziehen. Die Pflicht des Führers ist, das
Volk in die Zukunft zu lenken.
61.[22] An
den Schulen muss die Kunst des Denkens entwickelt werden. Jede Kunst bedarf der
Übung. Ebenso muss das Denken durch Übung gestärkt werden. Doch eine solche
Vertiefung darf weder mühsam noch langweilig sein, weshalb der Lehrer eines solchen
Faches wahrhaftig erleuchtet sein muss.
Man kann
sehen, dass das schrecklichste Elend in der Geschichte der Menschheit durch die
Unfähigkeit zu denken entstanden ist. Man kann viele Beispiele dafür finden,
dass missglücktes Denken und ungezügelte Gefühle ganze Völker in den Abgrund geführt
haben. Andererseits haben Trägheit des Denkens und Schwerfälligkeit des Geistes
bereits gebildete Möglichkeiten zunichte gemacht.
Der
Führer muss selbst ein Beispiel für die ständige Erweiterung des Denkens geben,
um der Vorausschau nahe zu kommen. Vorausschau entsteht natürlich
durch Verkehr mit der Hierarchie. Doch der Verkehr selbst erfordert bewegliches
Denken und klares Streben.
Man
darf die Kunst des Denkens nicht als okkulte Konzentration verstehen. Nichts
Geheimnisvolles liegt in[23] der Kunst
des Denkens und in der Verfeinerung des Bewusstseins. Allein die erhabene
Eigenschaft der Gewissenhaftigkeit verwirklicht den Pfad des Denkers[24].
Dabei
sagt niemand, ein Denker sei ein besonderer Menschenschlag. Jedes Kind kann zum
Denken hingelenkt werden. Daher muss man die Kunst des Denkens als die Gesundheit
des Volkes ansehen. (…)
62.[25] Die
evolutionären Weltvorgänge müssen an den Schulen sehr anziehend dargestellt
werden. Ein Vaterland bildet sich aus Weltprozessen und muss ganz den ihm
vorbehaltenen Platz und Bedeutung einnehmen. Jedermann muss den wahren Wert
seines Vaterlandes kennen; es darf aber kein Baum sein, der in der Wüste wächst,
es steht in Zusammenarbeit mit vielen Völkern.
Auch
der Glaube an die Höhere Gerechtigkeit ergibt sich aus der Kenntnis der
Wirklichkeit. Mögen die Vorgänge in der Welt lebendige Interpreten finden. Man
muss darum besorgt sein,[26] dass
diese großen Völkerpfade nicht aus Unwissenheit entstellt werden.
63.[27] Jede
Vereinigung kann nur nach den Prinzipien der Kooperative zustande kommen. Man
braucht nur Elemente der Eroberung, der Unterdrückung oder der Herabsetzung
zulassen, und diese abscheulichen Schatten verwandeln sich früher oder später
in zerstörerische Ungeheuer.
Deshalb
kann kein Zwang in den Aufbau des Bollwerks eingehen. Man kann die Macht der
Freude in Zusammenarbeit finden, doch eine solche Zusammenarbeit bedarf der Kunst
des Denkens.
Wer
wird die Kräfte für produktive Arbeit einteilen? Nur derjenige, der eine
nützliche Zusammenarbeit vorschlagen kann. Er muss sich eine solche gemeinsame
Arbeit vorstellen können, doch wie ihr wisst, muss man Vorstellungsvermögen
ausbilden. Aufgabe jeder Schule ist es, begründetes Vorstellungsvermögen zu
erschließen.
64. Die
Überlegung über Medien ist richtig: Ihre Lymphe[28] ist eine
mechanische Verbindung mit der Astralwelt, aber wie jede Mechanik schützt sie vor keinerlei Einfällen. Ebenfalls richtig ist
zu verstehen, dass die Kräfte der Finsternis ihre ganze Findigkeit anspannen,
um in den irdischen Sphären zu verbleiben.
65. Selbst
während des Tags kann man eine Art Entrückung bemerken. Diesen Zustand sollte man
sehr aufmerksam betrachten. Er weist darauf hin, dass der feinstoffliche Körper
zum Teil ausgetreten ist, um ferne Arbeiten zu verrichten.
Man
kann Schwindel und eine Anspannung des Glockenzentrums spüren. Das kommt daher,
dass der feinstoffliche Körper nur zum Teil anwesend und einem besonderen Druck
des feurigen Korns ausgesetzt ist.
In
diesem Zustand sollte man sich nicht anstrengen. Es ist nützlich, eine Zeitlang
mit geschlossenen Augen ruhig dazusitzen. Man kann auch dem feinstofflichen
Körper, der bei der Arbeit ist, gedanklich Ströme zusenden. Dabei sollte man
sich weder hinsichtlich der Geographie noch der Entfernung
Gewalt antun, sondern dem arbeitenden feinstofflichen Körper ein ruhiges
Geleitwort senden. Man sollte sich nicht ermüden, wenn sich so viele Ströme anspannen.
Nicht nur schwere Ströme ermüden, sondern auch eine verstärkte Sendung von
Erfolg kann belastend sein.
Schläge
auf die Aura können ganz verschiedene Ursachen haben.
Nicht zufällig bedeckten die alten Priester das Herz mit der linken Hand,
gleichsam als Blitzableiter, denn die Finger werfen Schläge kräftig zurück.
66. Man
darf nicht meinen, die Klänge der fernen Welten seien etwas Unvorstellbares.
Vor allem werden sie ertönen, weil ein Strom eine Schwingung erzeugt. Man
sollte sich an solche Klänge gewöhnen.
Man
kann verstehen, dass die sogenannte Sphärenmusik ziemlich oft den Klängen der
fernen Welten nahekommt. In jedem Fall verbindet die Sphärenmusik schon die
Welten, denn diese Schwingung erreicht ferne Planeten.
67.[29] Man
muss die Aufmerksamkeit auf die Anfänge der verschiedenen Epidemien richten.
Das Auftreten der einen oder anderen Massenkrankheit spiegelt sich in den allgemeinen
bewussten Kräften wider. Die Vergiftung dringt tiefer ein, als man denkt, artet
aus und schafft neue Mikroben. Sowohl physische als auch psychische Epidemien
sind sehr verderblich. Viele Degenerierungen ganzer Generationen gehen von
solchen entarteten Mikroben aus.
68.
Überesst euch nicht, mit anderen Worten, seid vorsichtig mit der Nahrung.
Krankheiten
können sich besonders entwickeln, wenn das Auftreten schwieriger Ströme
offensichtlich ist. Man kann auch Krankheiten von Pflanzen und Tieren
beobachten, deren Heilung schwierig sein kann. So sollten nicht nur menschliche
Krankheiten, sondern auch die Krankheiten der ganzen Welt die Aufmerksamkeit
der Wissenschaftler erregen.
69.[30] Einige
Insekten und Reptilien ziehen es vor, zugrunde zu gehen, lediglich um zu beißen
und ihr Gift abzusondern. In genau derselben Weise sind die Diener der
Finsternis bereit, die unangenehmsten Folgen auf sich zu nehmen, wenn sie nur giftiges
Unheil stiften können. Man muss sich diese Urheber von Übel fest merken, die
sich manchmal selbst nicht schonen, um eine böse Tat zu vollbringen.
Man
kann viele Beispiele dafür anführen, dass eine beabsichtigte Übeltat dem
Übeltäter selbst von keinem Nutzen sein konnte, er sie aber gleichwohl unter
der Suggestion finsterer Kräfte ausführte.
Die Winkelzüge
der Finsteren müssen offenbart werden. So findet man zum Beispiel in der Nähe
bestimmter Orte manchmal Leichen irgendwelcher Menschen und Tieren. Die
Finsteren wissen, dass zur Anziehung der Kräfte der niederen Sphären Zersetzung
notwendig ist, und sie richten daher findig solche Herde der Verwirrung und der
Zersetzung ein.
Aus
diesem Grund habe Ich seit langem den Rat gegeben, im Haus weder in Zersetzung
übergegangene Fleischspeisen noch verfaulende Pflanzen noch abgestandenes
Wasser aufzubewahren. Die Menschen wenden ihre Aufmerksamkeit selten diesen
Tatsachen zu, die sogar von den heutigen Ärzten bestätigt werden.
70.[31] Der Mensch
muss ständig an der Schwelle zur Zukunft stehen. Der Mensch ist in jedem
Augenblick neu. Der Mensch kann sich nicht in der Vergangenheit verwirklichen, denn
sie besteht nicht mehr. Der Mensch kann die Vergangenheit kennen, aber wehe ihm,
wenn er die Maßnahmen der Vergangenheit anwenden will. Vergangenheit und
Zukunft sind unvereinbar. Die Weisheit des Bewusstseins neuer Kombinationen
vereinigt die Vergangenheit mit der Zukunft.
Es ist
nicht leicht, beständig und mutig zu erkennen, dass jeder Augenblick die Welten
erneuert; doch aus dieser Quelle wird unerschöpflicher Mut geboren. Man kann
einen Rat von Weisen einberufen, doch wer im Geist senil ist und sein Gesicht
der Vergangenheit zuwendet, kann dort nicht hineinkommen. Das Licht der Zukunft
ist das Licht der Hierarchie.
71.[32]
Bestechlichkeit muss mit allen Mitteln ausgemerzt werden, doch man darf sich
nicht auf Strafmaßnahmen verlassen. Sie helfen wenig. Man muss im Ethikunterricht
an den Schulen den Gedanken festigen, dass Bestechlichkeit der Würde des
Menschen nicht entspricht. (…) Man sollte sehr aufmerksam beobachten, ob sich
irgendwo Anzeichen dieser Verwesung offenbaren.
Neben Bestechlichkeit
ist Nichterfüllung der Pflicht nicht minder schmählich. Doch dieses Vergehen
wird von so früher Kindheit an aufgesogen, dass eine Einwirkung nur von klein
auf möglich ist. Mögen die Kinder an
die Arbeit der Erwachsenen gewöhnt werden. Auf die Qualität der Arbeit wird auch
das Bewusstsein der Pflicht folgen. Jedwede Nachlässigkeit, Vergesslichkeit und
Nichterfüllung können nur im eigenen Herzen verurteilt werden.
72.[33] Gerade
Mut wird durch die unzerreißbare Verbindung mit der Hierarchie geschaffen. Mut
kann im Geisteskorn liegen, ohne jemals als Rüstung des Lichts in Erscheinung
zu treten. Doch wenn unser Bewusstsein völlig in den
Bereich übertragen ist, in dem es weder Furcht noch Niedergeschlagenheit gibt,
sind wir unverwundbar durch das Böse. Wir müssen verstehen, wo unsere
Stärke liegt, und dorthin eilen, ohne abzuschweifen. So kann man seinen Mut
festigen.
73.[34] Gewöhnlich irren sich die Menschen, indem sie in der Beschränktheit
ihres Bewusstseins annehmen, ein Gegenstand könne nur in einer einzigen Gestalt
existieren. Deshalb können sie sich nicht vorstellen, dass die Menschen in
alten Zeiten die verschiedensten Energien nutzen konnten, sie aber ganz anders
anwendeten. Die Menschen vergessen auch, dass sie beim Verlassen einer Behausung
selbst viele Gegenstände vernichten.
So haben
auch die weisen Lehrer Maßnahmen getroffen, um rechtzeitig das zu verbergen,
was nicht zu früh enthüllt werden darf. Dürfen denn neue Entdeckungen vorzeitig
veröffentlicht werden? Durch solche eigenmächtigen Versuche könnten die
Grundlagen erschüttert werden. Hat die Hierarchie an den Entdeckungen etwa
keinen Anteil? Wisst ihr etwa nicht, dass viele Entdeckungen von Uns vernichtet
wurden, weil sie zur Unzeit kamen und daher schädlich waren? Die Führende Hand kennt
keine Ruhe beim Verfolgen der Leitung der Möglichkeiten für das Heil.
74.
Seit langem weiß man, dass die Menschen entweder persönlich oder in Gedanken
miteinander bekannt werden können. Die letztere Verwirklichung ist auch
gegenwärtig von Nutzen.
75. Übermäßige
Hitze und Feuer wüten und erinnern uns daran, dass es vor Kriegen und Erschütterungen
Feuersbrünste gibt.
76.[35]
Wahrhaftig, Luxus muss den neuen Aufbau verlassen, umso mehr, als Luxus weder der
Schönheit noch dem Wissen entspricht. Doch die Grenzen des Luxus sind gewunden.
Man kann sie nicht durch ein einziges Gesetz festlegen. (…) Man muss jede Banalität
völlig ausmerzen, die eine Begleiterscheinung des Luxus ist. (…)
77.[36] Um die
Erkenntnis der Schönheit wachsen zu lassen, sollte an den Schulen das Studium
der Schönheit des Lebens eingeführt werden. In dieses Fach muss auch die
Geschichte der Kunst und des Wissens eingehen, denn es darf nicht nur die Begriffe
der Vergangenheit berühren, sondern muss auch Hinweise auf zeitgenössische
Errungenschaften beinhalten. Der Lehrer dieses Faches muss wahrhaft gebildet
sein, um jeden Fanatismus zu vermeiden, der den Keim der Unwissenheit in sich birgt.
78.[37] Die
Welt lebt durch das Mysterium. Ebenso wie das Höchste Mysterium unenthüllbar ist. Ebenso wie es in jeder Anspannung ein
Element des Mysteriums gibt. Die Menschen spüren in ihrem Herzen die Grenze
dieses Mysteriums und verstehen sie zu achten. Ein Mysterium darf man sich nicht
ausdenken, sondern man muss es verehren, darin liegt die Rechtfertigung der
menschlichen Persönlichkeit. (…)
79. Man
kann davor warnen, dass jede bewusste Berührung mit den Kräften der
Feinstofflichen Welt gefährlich sein kann. Wenn feinstoffliche Wesen bei einem Erdbewohner
Belehrung suchen, bedeutet das, dass ihre Ziele zweifelhaft sind, denn in der Feinstofflichen
Welt ist es leicht, erhabene Belehrung zu erhalten.
80.[38]
Jenen, die sich die Idee des Führers nicht aneignen können, sagen wir: Jedes
eurer Worte setzt den Vorrang von etwas oder jemandem voraus. Ihr merkt gar
nicht, dass jede eurer Behauptungen sich auf etwas stützt, das ihr vorgefunden
habt, das aber von jemand anderem aufgestellt wurde. Es gibt keinen Menschen,
der ohne Belehrung ausgekommen wäre. Man darf sich nur nicht in seinem Herzen selbst
erheben. Das Verstehen der Hierarchie wird helfen, die Erscheinung des Führers einzuführen,
der in Bezug auf die Höheren kein Führer, sondern ein Nachfolger ist.
Unter
dem Einfluss der Unwissenheit suchen die Menschen manchmal, die Seile zu durchtrennen,
doch jeder Seemann wird euch sagen, dass die Masten fallen, wenn die Elemente
die menschlichen Kräfte überwältigen. Derselbe Seemann weiß, dass eine Seereise
ohne Maste und Taue verhängnisvoll wäre. Das heißt, man sollte durch Erziehung die
Unausweichlichkeit der Hierarchie im ganzen Universum bestätigen.
81. Beim
Herannahen großer Fristen sind nie dagewesene Spannungen unvermeidlich. Das
Lenken und Koordinieren von Ereignissen ist infolge
der Vergiftung bestimmter Schichten der Atmosphäre übermäßig schwierig. Manche
Ereignisse reifen wie Früchte unter den sengenden Strahlen der Sonne, andere jedoch
verschimmeln wie bei feuchtem Wetter.
Denkt
daran, dass man die Fristen nicht verschieben kann, ein solcher Zwang kann
kosmische Kataklysmen hervorrufen. Jeder muss seinen Kräften gemäß wirken und
den Großen Dienst im Sinn behalten.
82.
Feurige Funken von einem Feuerstein können an die Funken der Anspannung
erinnern. In entscheidenden Momenten der Schlacht kann es Schläge geben, die
viele Funken erzeugen. Nahestehende können solche feurigen Ströme stärker
spüren als andere, wenn sie in die Schlacht selbst hineingezogen werden. Wenn
Ich zur Vorsicht rate, heißt das, dass es entweder starke Angriffe gibt oder
dass die Schlacht selbst die Anspannung hervorruft.
Die
Angriffe wirken in erster Linie auf die entwickelten Zentren. Man kann solche
Einwirkungen nicht vermeiden. Die Heiligen litten gerade unter solchen
Anspannungen.
Doch
das Schwierigste hat auch seine glückliche Möglichkeit. Die Anspannung der
Schlacht oder das Leiden unter Angriffen verfeinert die Zentren nämlich mehr
als alles andere. Daher heißt jeder, der im Großen Dienst voranschreitet, diese
Anspannungen als Flügel des Lichts willkommen.
Man
kann wahrnehmen, wie der obere Teil der Wirbelsäule unter dem Druck stöhnt;
doch das wird die Bürde des Atlas[39].
genannt, des Trägers der irdischen Last. Man kann den Ärzten raten, den Zentren
und dem Herzen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
83. Jeder,
der seinen Nächsten zur Feurigen Taufe aufruft, erweist sich schon als
Teilnehmer am Großen Dienst. Jeder, der am Tragen des Kreuzes der Wahrheit
teilnimmt, wird seine Kräfte nicht verlieren. Jeder, der die Nöte der Welt
versteht, hat schon den Pfad des Aufstiegs verkürzt. Jeder, der die Bedeutung
des Herzens als Wohnstätte von Agni erkennt, ist schon auf dem wahren Pfad.
84.[40] Ein
mündlicher Befehl verbleibt im Leben, auch wenn die Menschheit über Tausende von
Schriftsprachen verfügt; dafür gibt es drei Gründe:
Erstens:
nicht immer kann ein Befehl schriftlich gegeben werden; zweitens: die Menschen bringen
wenig Aufmerksamkeit auf, wenn sie sich auf Schriftliches verlassen; und
drittens erfolgt die Offenbarung der Höchsten Testamente niemals schriftlich,
deshalb übermitteln die Lippen die Höchsten Gebote von Herz zu Herz. (…) Eine
solche einfache Überlegung muss dennoch erwähnt werden, denn wer die Hierarchie
nicht kennt, wird die Heiligkeit eines Befehls nicht verstehen.
Es
bedarf vieler Belehrungen über die Naturgesetze, um die ganze Schönheit des
Gesetzes der Anziehung zu verstehen, das der
Hierarchie zugrunde liegt. Unwissende verstehen nicht, wo Sklaverei und wo Freiheit
liegt: Die erstere in der Finsternis und die letztere im Licht der Hierarchie.
85.[41] Wahrhaftig, die Achtung vor dem Geist wird zunehmen. Wir
müssen Gottlosigkeit ausrotten. Es geht darum, dass es besser ist, jedenfalls
Fragmente der Erkenntnis der Hierarchie zu bewahren, selbst wenn es nur in bedingter
Form ist, als in den Abgrund des Chaos hinabgestürzt zu werden.
Als die
Menschen von der Unerreichbarkeit des Höchsten hörten, begannen sie, ganz
allgemein alles Unsichtbare herunterzustürzen. Deshalb wird auf Meinen Befehl
hin Gottlosigkeit verfolgt, welche die Gestalt des unverhüllten Satanismus angenommen
hat. Man kann diese Involution nicht länger dulden.[42]
86.[43] (…) Viele
Verbrecher werden sich unter Suggestion der Arbeit zuwenden. Genauso wie
Trunksucht und andere Laster können auch die Krankheiten der Verbrechen durch
einen Willensbefehl vollständig geheilt werden. Man darf auch nicht vergessen,
dass viele Verbrechen unter dem Einfluss von Besessenheit* begangen werden. Das
bedeutet: Solche Menschen sollte man heilen, aber nicht bestrafen.
Gewiss,
bei einer solchen Heilung ist verstärkte, systematische Arbeit von entscheidender
Bedeutung, denn die Besitzergreifer hassen jede Arbeit. Sie versuchen, einen
ins Chaos zu stürzen, doch das Wesen der Arbeit bedeutet bereits, etwas hervorzubringen.
Man sollte sich nicht mit der Überlegung quälen, woher die starken Suggestionen
kommen werden, es gibt ihrer viele, doch sie sind vereinzelt.
Sobald
ein Institut für Psychische Energie errichtet sein wird, wird es viele nützliche
Mitarbeiter sammeln. Man sollte nicht vergessen, dass ein Institut für
Astrologie für die Überprüfung von Daten ein guter Helfer wäre. Es ist nicht
lange her, da schämten die Regierungen sich (…) sowohl der Himmelskörper als
auch der menschlichen Macht, doch die psychische Energie* muss die
Aufmerksamkeit aufgeklärter Menschen auf sich ziehen.
87. Die
Menschen erinnern sich nicht zufällig an alte Prophezeiungen über Veränderungen
des Horizontes. Die Störung des Gleichgewichts des Planeten ruft tatsächlich viele
dreifache Manifestationen hervor. Es können nicht nur neue Himmelskörper
sichtbar werden, es kann sich auch der ganz Chemismus der Gestirne verändern,
und dies wird natürlich erschütternd auf die Erdbewohner einwirken.
So bereiten
sich bereits bedrohliche Ereignisse vor, während die Menschen sich mit Basaren
und Jahrmärkten trösten. Deshalb muss man dringend immer wieder über die
Lebendige Ethik sprechen. Die Heilige Ethik ist doch in eine närrische Etikette
verwandelt und zu einem gedruckten Etikett gemacht worden.
88. Die
Wissenschaft über atmosphärische Einflüsse muss bedeutend umgewandelt werden.
Selbst mit den gegenwärtigen Apparaten kann man unerklärliche Schwankungen,
Beben und Sprünge bemerken, die den übrigen Anzeigen anscheinend nicht
entsprechen. Solche Spuren astraler Wirbel lösen auf die Erde sehr bedeutende
Folgen aus.
Außerdem
werden auf diese Weise die Beziehungen zur Feinstofflichen Welt bestätigt. In
der Tat, unter den Spannungen der Feinstofflichen Welt kann es einen solchen
Druck geben, dass ihr Widerhall sogar die offenbarte Materie erschüttert.
Solche
Wellen spiegeln sich in erster Linie in den feurigen Zentren wider. Ihr selbst
konntet beobachten, dass die Zentren trotz des kühlen Wetters Anzeichen eines großen
Drucks erkennen ließen. Man muss dies mit der Reaktion von fernen Ereignissen[44]
vergleichen, die ebenfalls Schwingungen starker Anspannungen hervorrufen.
Astrale
Wirbel werden jedoch noch weniger bemerkt als Telepathie. Die Wissenschaftler
wollen nicht zugeben, dass bei ihren physischen Überlegungen ein Faktor der
jenseitigen Welt Bedeutung haben könnte. Doch die Einwirkung solcher Wirbel
gleicht manchmal nahezu einem Blitzschlag.
Ich
will verheimliche nicht, dass man starke abkühlende Ströme anwenden muss, um die
Einwirkung solcher Wirbel zunichtezumachen. Wir stehen auf der Wacht und sind
bereit, Strahlen zu senden, doch der Druck der Ströme der Feinstofflichen Welt
ist tatsächlich nie dagewesen. Man kämpft mit den Kräften der Finsternis und
muss ein gutes Vorstellungsvermögen haben, um sich vorzustellen, wie gewaltig
die Schlacht ist.
89.[45] Ein
Führer muss ständig wachsam sein, damit niemand von ihm bedrückende
Ausstrahlungen empfängt. Eine solche Wachsamkeit kann jedoch nur bei Hingabe an
die Hierarchie erreicht werden, wenn die Verbindung in das Herz eingegangen
ist.
Aus
dieser Quelle entsteht dann auch jene Freundlichkeit, welche die schwierigsten
Tore öffnet. Man muss das Bildnis des Hierarchen vor sich haben, um in allen
Fällen eine Grundlage der Freundlichkeit zu finden. Man muss das Feurige
Schwert des Erzengels kennen, um die Grenze der Gerechtigkeit zu erkennen. Wer
kann sagen, wann das ganze Maß der Freundlichkeit erschöpft ist? Nur der
Hierarch allein kann eine solche Entscheidung auf sich nehmen. (…)
90. Man
darf verantwortliche Posten nicht mit verbitterten Menschen besetzen. Vor einer
solchen Eigenschaft muss man sich sorgsam hüten, denn Verbitterung ist Beschränkung.
Natürlich kann Beschränkung bis zu einem bestimmten Grad geheilt werden, ebenso
wie Verbitterung. Beide Eigenschaften unterliegen der Suggestion, eine solche Umwandlung
erfordert aber Zeit.
Durch Verbitterung
entsteht schrecklicher Schaden, sie legt sich wie ein unüberwindliches
Hindernis auf alle Tätigkeiten eines Menschen, der von ihr befallenen ist.
91. Bei
Annäherung an die Feurige Welt muss man die Stufe des Zurückschlagens der
finsteren Kräfte durch die Macht des Geistes durchschreiten. Ein aufsteigender
Mensch fühlt den Angriff der ungezügelten Elemente viel tiefer. Er muss sich ohne
magischen Zwang dem Angriff der Finsteren allein durch seinen Geist
widersetzen. Diese Stufe wird in allen Lehren unter verschiedenen Bezeichnungen
erwähnt. Man muss auf verschiedene listige Schliche vorbereitet sein, sollte aber
nicht nach dem Beispiel der Unwissenden solchen unvermeidlichen Zusammenstößen
ausweichen.
Man
kann daran erinnern, dass über allen Formeln die Kraft des Geistes steht. Man
braucht sie nur über das Herz mit dem Hierarchen zu vereinen, um unverwundbar
zu werden. Man sollte nicht denken, dass der Hierarchen einen im Stich lassen
könnte, doch muss daran erinnert werden, dass auf einer bestimmten Stufe vor
allem die selbständige Anwendung der eigenen Kräfte vorgeschlagen wird.
So muss
man bei jedem Angriff Mut zeigen und selbst dem schrecklichsten nicht
ausweichen. Denkt daran, dass jedes Ergreifen der Flucht Schutzlosigkeit bedeutet.
Sogar die jüngsten Eingeweihten wissen, dass man bei allem notwendigen
Stellungswechsel das Gesicht dem Feind zuwenden muss. Das ist keine Magie,
sondern nur die Erkenntnis der Kraft des Blickes.
92. Man
sollte daran denken, dass der Neue Himmel[46]
sichtbar werden kann. Schon vor langem habe Ich gesagt, dass sich ein neuer
Himmelskörper nähert, der aber der Beobachtung noch verborgen ist.[47]
Jetzt darf
man nicht vergessen, dass die von der Menschheit ausgestrahlte Energie für die
richtige Bewegung des Planeten notwendig ist. Doch wird diese Energie
vergiftet, schwächt sie das Sperrnetz* (…) und stört so das Gleichgewicht
vieler Himmelskörper. Die Wellen der Schwingungen ändern sich und der Planet
verliert einen Teil seines Selbstschutzes.
So
schafft sich die Menschheit ihr eigenes Schicksal selbst. Wenn aber die
verderbliche Periode der sogenannten Gottlosigkeit herannaht, wird die Masse
von Energie, die gewöhnlich in die höheren Schichten gesandt wird, zerschlagen
und zum Material für braunes Gas.
93. Die
Menschheit will die Kraft ihrer Ausstrahlungen nicht verstehen. Sie spricht
immer wieder trübe vom Ebenbild Gottes, versteht aber die Einheit der Energie
aller Welten nicht. Die Bildung selbst einer nur schwachen Vereinigung von
Energie kann eine Schutzwaffe für den Planeten bieten.
94. Das
Herz ist seiner vollen Bedeutung nach ein Transmutator und Kondensator. Oft
sind diese Prozesse so stark, dass die menschlichen Kräfte nicht ausreichen
können, um eine solche Anspannung zu fassen und auszuhalten.
Aus dem
Altertum stammt das Gebet über die Übertragung des Geistes an den Herren. Man muss
diese Übertragung des Geistes wirklich verstehen. Wenn ihr
eine unerträgliche Beklemmung des Herzens spürt, übertragt sie gedanklich dem
Herrscher. Auf diese Weise schließt ihr euch im Herzen der Unversiegbaren
Quelle der Hierarchie an. Eine solche Handlung kann besonders dann nötig
sein, wenn die Anspannung des ganzen Planeten groß ist. Man soll sich auf die verschiedenartigsten
kosmischen wie auch menschlichen Einwirkungen vorbereiten.
Der
Anschluss des Herzens an die Hierarchie geht ständig vor sich, doch zur Zeit weisen Wir auf besondere Fälle hin, in denen es
erforderlich ist, das Herz durch besondere Klarheit des Bewusstseins mit der
Hierarchie zu verbinden.
Viele
verstehen gar nicht, wie man das Herz durch den Gedanken stärken kann, weil für
sie das Herz einfach nur ein physisches Organ ist. Doch wer Unsere Ströme gespürt
hat, versteht die Bedeutung der Verbindung. Die Welt durchlebt eine solche Anspannung,
dass es an der Zeit ist, an die Notwendigkeit der Bereitschaft für solche
Anschlüsse zu erinnern.
Die
Feurige Welt muss in vollem Bewusstsein herbeigerufen werden. Notfalls kann man sich sogar mündlich an den Herrscher
wenden. Es gibt doch auf allen Stufen der Hierarchie die gleiche Übertragung
und denselben Anschluss. Und wie erhaben ist die Leiter dieser Unsichtbaren
Hilfe!
95. Viele
können das Tempo der Ereignisse nicht erkennen, und darunter verstehe Ich solche
nicht nur der Menschheit, sondern auch der Natur. Unerwartete heftige Klimaveränderungen
erwecken nicht die Aufmerksamkeit der Menschen, doch solche Umstürze können
nicht von der Geheimpolizei aufgehalten werden. Sie finden dennoch statt und
wirken auf das Gehirn.
Natürlich
wissen Wir vom Leben von Ideen, denen keine Generation Einhalt gebieten kann,
doch die Menschen glauben nicht an Ideen!
96.[48] Die
Erkenntnis der Höheren Kräfte wird weder an der Schule noch von außen vermittelt;
sie lebt nämlich im Herzen und ist der Grundstein der Erinnerung an das Leben
in der Feinstofflichen Welt. Man kann sagen: Seid gesegnet ihr, die ihr das Allerherrlichste
im Herzen bewahrt habt! Die dunklen Wolken der Menschheit rühren daher, dass
das Allernotwendigste vergessen wurde.
Die
Nacht wurde für die Erhebung des Geistes gegeben, doch die Menschen sagten in ihrer
Unwissenheit: Der Schlaf ist dem Tod ähnlich. Es ist unsinnig, ein wundervolles
Geheimnis mit Zersetzung zu vergleichen. Von klein auf sollte man immer wieder davon
sprechen, dass Schlaf Zwiesprache mit den Engeln bedeutet. Erst wenn Worte
nicht mehr notwendig sind, beginnt die Erkenntnis des Herzens.
97.[49]
Aufsicht muss sehr wachsam sein, doch sollte sie nicht als Zeichen von
Misstrauen erscheinen. Man sollte Aufsicht in Zusammenarbeit und gegenseitige
Information verwandeln.
Maßnahmen
des Vertrauens und der Sorgfalt hinsichtlich der Qualität müssen von oben bis nach
unten eingeführt werden. Viele nützliche Maßnahmen sind nur aus Hass gegenüber Aufsicht
in Verruf gebracht und zunichte gemacht worden. Natürlich ist Unwissenheit die
Ursache eines solchen Mangels an Zweckmäßigkeit.
Sobald
die Menschen in die Feinstoffliche und die Feurige Welt schauen, werden sie die
ganze Unendlichkeit der Beziehungen begreifen. Wahrhaftig, wer steht außerhalb
der Hierarchie? Nur Unwissende oder bewusste Betrüger können die Hierarchie
unter verschiedenen Decknamen verschleiern. Doch sie selbst werden nicht die
Freiheit der Hierarchie, sondern das Brandmal der Sklaverei tragen.
Man
muss sich von jedweder Habsucht und Sklaverei reinigen.[50] Von
klein auf sollte man immer wieder über die Freiheit der Disziplin des Geistes
sprechen. So kann man die volle Würde und Ehre erwecken. Ohne Ehre kann der
Mensch doch nicht ehrlich sein. Man sollte nicht denken, Sklaverei könne von
der Hierarchie gebilligt werden. Im Gegenteil, die Feurige Welt sucht keine
Sklaven, sondern Mitarbeiter.
Erachtet
die Verfeinerung des Herzens als den Maßstab der Ehre. So werden wir nicht
vergessen, dass gerade im gewöhnlichen, alltäglichen Leben die Grundlagen für
die Größe der Welt gelegt werden.
98.[51] Man
muss um die Hierarchie besorgt sein. Die Hierarchie ist keine Obrigkeit,
sondern eine Festung der Liebe. Nur aus Liebe wird jene Verehrung geboren, die
Disziplin schafft. Aber nur wenige lieben den, der ihnen hilft; das bedeutet,
die Unwissenheit ist groß.
99. Wenn
es schwierig ist, sich auf einen Gedanken zu konzentrieren, so ist es manchmal
nicht leicht, sich von einem Gedanken zu befreien. Indessen muss auch diese
Eigenschaft erworben werden.
Die Ärzte
haben sich aufdrängende Gedanken festgestellt. Ein solcher Zustand kann nicht
nur von Besessenheit, sondern auch von Unbeweglichkeit der Gehirnzentren
herrühren. Man muss es verstehen, einen nutzlosen Gedanken gleichsam beiseite zu legen.
Dazu kann
man kleine Übungen durchführen: Sich selbst zwingen, einen Gedanken absichtlich
abzustellen, als ob man das Gehirn massierte.
Viele
Menschen verstehen überhaupt nicht, worüber Wir
sprechen; doch eine solche Unbeweglichkeit des Gehirns muss man durch
verschiedene Aufgaben aufrütteln, so dass ein vorhergehender Gedanke in keiner
Weise auf den nachfolgenden abfärbt. Eine solche Färbung beraubt gewöhnlich
Neubildungen ihrer Genauigkeit.
Gewiss,
alles hat seine Zeit. Man kann alles erreichen, doch kleinen Nage-Würmern gelingt
es, einen sehr starken Baum zu durchnagen. Sie lieben es besonders, den Anker
des Vertrauens zu untergraben.
Außer
Zweifel kann man auch verhüllende Gedanken zulassen. Das Vertrauen zu verlieren
ist furchtbar, dies kommt fast dem Verlust der Verbindung gleich. Wenn statt einer
Verbindung plötzlich dumpfe Leere hereinbricht, ist das sicherlich ein Abgrund!
101. Es
ist richtig, alle verwesenden Substanzen aus dem Haus zu schaffen. Gleich
schädlich wie sich zersetzendes Fleisch und abgestandenes Wasser sind faulende
Früchte und verwelkte Blumen. Wenn jemand Maßnahmen ergreift, um abgestorbeneBlumen zu entfernen, kann man bemerken, dass
sein Gefühlswissen leblose Pflanzen nicht allein im Namen der Schönheit entfernt,
sondern auch weil er das Gesetz der Feinstofflichen Welt kennt.
Da sich
niedere Wesenheiten von Zersetztem nähren, begnügen sie sich in Ermangelung
verfaulter Lebensmittel mit Pflanzen. Man kann denjenigen loben, dem der Geist
das richtige Verhalten gegenüber der ganzen Umgebung eingibt.
102.
Dem Vertrauen entgegengesetzt ist Niedergeschlagenheit. Gerade Misstrauen
gebiert diese schreckliche Giftschlange. Doch Vertrauen erweckt die feurigsten,
die göttlichsten Fähigkeiten des Geistes.
In der
Stunde des Vertrauens können sich Wesenheiten der Feurigen Welt den Menschen nähern,
und das Wunder der Begeisterung schafft die schönsten Annäherungen.
Man
muss Vertrauen anerziehen, da die Menschen sonst in Leblosigkeit versinken.
Vertrauen ist Gefühlswissen; es wird keinen Verrat geben, wenn wir wissen,
wohin unser Streben gerichtet ist. Wir freuen Uns, wenn Wir uns einem Menschen nähern,
der das Feuer des Vertrauens bewahrt. Viele herrliche Schöpfungen entstehen,
wenn die Tore des Vertrauens, die durch Feuer gereinigten Tore offen stehen.
103.
Als Ich euch Städte aufzählte, in denen das Ritual der schwarzen Magie
besonders entwickelt ist, wollte Ich nicht sagen, dass es dies an anderen Orten
nicht gibt. Im Gegenteil, es gibt viele schwarze Logen, doch manche von ihnen geben
sich ohne besondere Rituale dem Bösen als solchen hin. In jüngster Zeit kann
man allerdings eine Wiederbelebung der ältesten schwarzen Messen wahrnehmen.
Unter ihnen gibt es sehr schädliche, die durch ihren Rhythmus zerstörerisch
sein können.
Die
schwarzen Logen begreifen gewöhnlich nicht, welchen kosmischen Schaden sie
anrichten. In ihrer Unwissenheit glauben sie, dass sie Böses nur in der
gewünschten Richtung verursachen, in Wirklichkeit verletzen sie jedoch ganze
Schichten der Atmosphäre.
Vor
allem gegenwärtig, da die feurige Zeit naht und schon viele Störungen des
Gleichgewichts sichtbar sind, ist der durch finstere Beschwörungen angerichtete
Schaden besonders schrecklich. Die Unwissenden wirken auch hier durch Zerstörung.
104. Man
muss die schwarzen Logen sehr vorsichtig zerstören. Es ist nicht so, dass sie
nur als Oasen bestehen, vielmehr sickern sie in die scheinbar angesehensten
Kreise ein. Deshalb ist es schwierig, das Böse auszurotten.
Die
Menschen, die sich auf der Seite des Lichts wähnen, helfen aber ungenügend,
weil Vertrauen fehlt und nicht entwickelt wurde. Man kann Fälle direkten
Verrats nennen, während die Menschen dies für Vertrauen hielten; so verwirrt
sind die Begriffe.
105.[52] Wenn
ihr ein Haus betretet und auf dem Tisch des Hausherrn eine Giftschlange bemerkt,
was werdet ihr tun? Werdet ihr so lange überlegen, bis die Schlange euren
Freund tötet, oder werdet ihr euch sofort entschließen, sie zu töten?
Wir
sagen: Rettet euren Nächsten vor dem Bösen. Vernebelt euren Kopf nicht mit
Verwirrung, sondern handelt zum Wohl. Man darf einen Menschen und eine Giftschlange
nicht auf die gleiche Stufe stellen. Man darf ein niederes Bewusstsein nicht
mit dem Tempel des Bewusstseins gleichsetzen. Wenn wir aufhören zu
unterscheiden, wo bleibt dann unsere Verantwortung der Welt gegenüber?
Wer die
Schlange rettet, um den Freund zu verlieren, ist kein Held. Wer sich seiner
Pflicht entzieht und dafür nach Worten der Entschuldigung sucht, ist kein Held.
Wer nicht versteht, wo das Große und wo das Kleine ist, ist kein Held. Wer den
Maßstab des Herzens verloren hat, ist kein Held. Der Führer kennt den Maßstab
des Herzens und den feurigen Entschluss.
106.
Treten wir an das Schwierigste heran, an das, vor dem alle bisherigen
Schwierigkeiten als segensreiche Stunden erscheinen. Das Schwierigste ist der
Segen der Feurigen Welt. Dieser Eintritt ist so schwierig, dass es scheint, als
könne noch nicht einmal unsere kleinste Zelle diese Welt des Entzückens
ertragen. Es heißt, wenn alle Hüllen fallen und allein das Strahlen der
Kühnheit verbleibt, durchschreitet das leuchtende Feuer die Tore, in die der Körper
nicht eintreten kann. Doch um eine solche Kühnheit zu entfachen, lasst uns
angesichts des Schwierigsten Entzücken bewahren.
Deshalb
denkt darüber nach, wie ihr euch das Dasein in der Feurigen Welt vorstellen möchtet.
Wenn der Gedanke in der Feinstofflichen Welt tätig ist, ist er in der Feurigen
Welt blitzschnell und löst sich von allen irdischen Maßstäben; dort herrscht das
Siebente Licht[53].
107.
Das Siebente Licht ist das umfassendste, deshalb ist jedwedes irdische Erfassen
schon ein Weg dorthin, wo jeder Geist strahlend leuchtet. Die Zerstörung des
Erfassens und des Entzückens bildet das Haupthindernis für schnellen
Fortschritt.
Man
muss die Existenz der Hierarchie der Welten lehren, die unbegrenzt ist. Mögen
die Kinder wenigstens eine Andeutung der Schönheit der Unbegrenztheit erhalten.
Zuerst wird das Wort ausgesprochen, doch nachher bildet sich der Begriff. Die
Offenbarung der Feurigen Welt bedeutest ein herrliches
Entzücken.
108.
Die vollkommenste Maschine kann von dem kleinsten
Steinchen angehalten werden; je feiner die Maschine, desto empfindlicher ist
sie für jeden Fremdkörper.
Trifft
nicht das gleiche auch für das Herz zu? Deshalb soll man den Strom des Herzens so
sehr hüten. Ist der Strom nach oben bestrebt, bemüht sich eine Vielzahl kleiner
Sendungen, ihn zu unterbinden. Nicht nur bewusste und schädliche Sendungen,
sondern auch chaotische Stäubchen suchen den emporsteigenden Strom aufzuhalten.
Wenn
wir jedoch davon wissen, wird unser Bewusstsein die ungebetenen Gäste nicht
zulassen. Vom Kleinen bis zum Großen muss man auf der Hut sein, damit die Feinde
den Faden nicht zertrennen. Schon geringes Misstrauen oder Bedauern verschiebt
einen Grad des Stromes.
Außerdem
gibt es einen anderen Schaden. Wenn der Kontakt hergestellt ist, macht eine
Abweichung von nur einem Grad auch den hohen Strom ungleichmäßig. Man muss verstehen,
dass eine solche Störung von Strömen in vieler Hinsicht gefährlich ist. Alle
Nervenzentren reagieren doch auf diese Ströme. Jedes Schwanken macht die Arbeit
mehrerer Zentren zunichte. Deshalb muss man sich gegenüber den Strömen des Herzens
sehr behutsam verhalten.
109.
Relativität wächst bis in Unbegrenztheit an – dasselbe Gesetz gilt auch für
Wissen. Niemand in den Welten kann sich mit seinem Wissen zufriedengeben. Jeder
Erwerb vergrößert progressiv das Bewusstsein des Nichtwissens. Ein Kleinmütiger
mag sich vor der Unbegrenztheit des Wissens fürchten, doch wir wissen bereits,
dass man diesem Gesetz nicht entrinnen kann, und bemühen uns täglich, uns an der
Unbegrenztheit zu erfreuen.
110.
Freude an der Heldentat ist ein herrlicher Schild. Ihr wisst bereits, wie ihr durch
Freude und Vertrauen Abgründe überschritten habt. Genauso muss man sich über
die nächste herannahende Heldentat freuen. Nicht nur Mut, sondern besonders
Freude macht euch unverwundbar. Sogar große Heldentaten wurden durch Freude und
Vertrauen erleichtert.
111. Zwischen
der Feurigen und der irdischen Welt lässt sich ein schwacher Vergleich
anstellen. Wesenheiten der Feurigen Welt ergreifen bei ihren seltenen
Erscheinungen alle Maßnahmen, um das irdische Gleichgewicht nicht zu stören,
und die irdischen Menschen treffen ihrerseits bei Annäherung solcher
Wesenheiten ebenfalls Maßnahmen zum Schutz des Herzens. Indessen erträgt das
Herz trotz aller Maßnahmen oft die feurige Spannung nicht, so dass höhere
Maßnahmen von oben und von unten diese Welten nicht verbinden können.
Die höchst
seltenen Fälle des Verkehrs können durch altes Karma* begründet sein, wenn
während irdischer Leben eine lange segensreiche Zusammenarbeit bestand. Solche
Zusammenarbeiten sind nützlich für die Ewigkeit. Die Begründung eines
gemeinschaftlichen Lebens ist eine Stärkung der Zusammenarbeit. Wenn unser Blick
in die Zukunft gerichtet ist, stellt jede segensreiche Zusammenarbeit eine
weise Tat dar.
112. Man
kann den Willen durch ganz mechanische Mittel anspannen. Man kann dafür viele
Beispiele und Vorschriften finden, doch Wir raten, die Stärkung des Willens aus
dem Verkehr mit der Hierarchie zu schöpfen. Man kann sogar sagen, dass dies
überhaupt das einzige Mittel für den Aufstieg des Geistes ist.
Selbst
der mechanische Pfad führt zum selben Ziel, doch über unnötigen Zeit- und
Kraftaufwand. Der Verkehr mit der Hierarchie über das Herz befreit von Tantra
und Magie. Natürlich, kleine, fremde Behinderungen können dem Verkehr schaden,
aber vergessen wir nicht, welchen Gefahren der Magier und der Tantriker
ausgesetzt sind.
Auf
keinen Fall jedoch ist der Mensch weise, der von seinem eigenen, abgesonderten
Willen träumt; der Wille wächst und schwingt in den höheren Schatzkammern. Und
wer um seinen eigenen Willen besorgt ist, ohne mit den Höheren Welten zu
verkehren, befindet sich nicht auf dem rechten Pfad.
113. Um
die in Vergessenheit geratene Hierarchie wiederherzustellen, muss man ihre
Zweckmäßigkeit erkennen, und zwar von allen Seiten her, vom Höchsten bis zum
Niedersten. Auf diese Weise kann man den üblichen Irrtum der Menschen
vermeiden, welche die Hierarchie scheinbar anerkennen, doch bei der geringsten
Unbequemlichkeit für sich selbst sogleich wieder leugnen. Solche Übertretungen
verhindern die Einbürgerung eines neuen Bewusstseins.
114. Es
wurde richtig bemerkt, dass Furcht die letzte Prüfung ist; wenn Gereiztheit,
Zweifel und Versuchungen durchlebt wurden, bleiben die Schrecken der niederen
Schichten. Doch wenn man den Verkehr mit der Hierarchie gestärkt hat, berühren
diese abscheulichen Anblicke das Herz nicht mehr. Man kann sich sogar über die
Versuche freuen, einem Schrecken einzuflößen, weil diese bereits an der letzten
Grenze stattfinden.
115.
Wären die Menschen fähig, sich über die Beschaffenheit eines Tages Rechenschaft
abzulegen, könnten sie vielen Schwierigkeiten entgehen.
Gewiss
ist Astrologie eine sehr exakte Wissenschaft, sie erfordert jedoch ein äußerst
genaues Verhalten. Man kann sehen, dass astrologische Daten auf Ort und Zeit
begrenzt sind. Das ist völlig begreiflich, wenn wir uns den Plan der sich
kreuzenden Ströme vorstellen.
So
steht über allen bestehenden Ungenauigkeiten unserer astrologischen Deutungen der
große Ratgeber – unser Herz. Diese beiden Quellen müssen vereint werden. Mögen
die genauesten Berechnungen der Astrologie mit dem Herzen verbunden werden. Das
Herz wird in seiner lautlosen Sprache sagen, wo die Bedrängnis liegt, die man ausleben,
oder die Freude, die man nutzen muss. Doch möge die Weisheit des Herzens sich
nicht in Aberglauben verwandeln und die Tabelle des Astrologen nicht zu einem dürren
Skelett werden. Viele kleine Umstände vibrieren im Raum, und nur das feurige
Herz kann das unsichtbare Netz der Ursachen verstehen.
Die
Strahlen der Gestirne durchkreuzen Nationen, Geschlechter und Individuen. Man
kann die Unabänderlichkeit des Chemismus der Gestirne[54] erkennen,
doch die Zergliederung eines so unterschiedlichen Zusammenflusses muss sehr
sorgfältig gedeutet werden.
Das
Herz hilft, es wird jedoch auch bei seinem Gefühlswissen von der Hierarchie
geleitet. Mit Recht wenden die Menschen sich wieder dem Wissen der Astrologie
zu, doch ohne ein feuriges Herz können sie in ein undurchdringliches Dickicht
geraten. So lasst uns an das Herz denken, anders gesagt, an die Hierarchie.
116. Wahrhaftig, die höchste Magie ist nichts vor dem Angesicht
der Feurigen Welt. Man kann sich davon überzeugen, dass Magie mit den finsteren
Kräften wetteifern kann, doch Feurige Wesenheiten sind selbst für die höhere
Magie unerwartet.
Ihr
verehrt den Heiligen Sergius*, doch hat Er etwa jemals Magie zugelassen? Er hat
sogar die „Beschäftigung des Verstandes“ nicht erlaubt und hatte dennoch
flammende Visionen. Er ließ zur Erhebung des Herzens nur Arbeit zu. Darin übertraf
Er viele geistige Pilger. Wir sprechen über das Herz, doch gerade Er fand die
Kraft dieser Quelle. Sogar Schrecken widerstand Er nicht durch Beschwörungen,
sondern durch ein Gebet des Herzens.
117. Die
„Beschäftigung des Verstandes“ ist eine große Sache, doch nichts sollte
begrenzt werden. Die Unbegrenztheit selbst weist auf das unerschöpfliche Licht
hin.
Man kann
den Inhalt jeder menschlichen Zelle aufzählen und wird über die
Unermesslichkeit des Raumes erstaunt sein. So sollte man sich der Quelle
zuwenden, die sich auch vor der Unbegrenztheit selbst nicht fürchtet. Ein
solcher Funke ist im Herzen eingelagert. Weder ein Arzt noch ein Baumeister
noch ein Wissenschaftler kommen ohne das Gefühlswissen des Herzens aus.
118. Arbeit
kann von viererlei Art sein: Arbeit mit Widerwillen, die zu Zersetzung führt;
unbewusste Arbeit, die den Geist nicht stärkt; hingebungsvolle, liebevolle
Arbeit, die eine segensreiche Ernte einbringt; und schließlich eine nicht bloß
bewusste, sondern im Licht der Hierarchie geheiligte Arbeit.
Ein
Unwissender könnte vermuten, dass der ununterbrochene Verkehr mit der
Hierarchie einen vom Streben zur Arbeit selbst ablenken könnte, doch im Gegenteil
verleiht der ständige Verkehr mit der Hierarchie der Arbeit höchste Qualität.
Nur die ewige Quelle vertieft die Bedeutung der Vervollkommnung. Man muss dieses
flammende Maß der Arbeit festlegen. Die Annäherung an die Feurige Welt selbst erfordert
als nächstliegende Stufe das Wissen um die irdische Arbeit. Wenige Arbeiter
erkennen die Beschaffenheit ihrer Arbeit, doch wäre der Schaffende zur
Hierarchie bestrebt, würde er augenblicks auf eine höhere Stufe rücken.
Die
Fähigkeit, der heiligen Hierarchie in seinem Herzen eine Wohnstätte zu
errichten, ist auch „Beschäftigung des Verstandes“, doch eine solche Tat
gelingt durch Arbeit. Wenn man die Zeit nicht allein für sich aufwendet, kann
man sich bei der Arbeit an die Hierarchie anschließen.
Möge
der Herrscher im Herzen leben. Möge Er so unverzichtbar werden wie das Herz
selbst. Möge der Atem den Namen des Herrschers ein- und ausatmen. Möge jeder
Arbeitsrhythmus vom Namen des Herrschers erklingen. So muss jeder vorgehen
können, der an die Feurige Welt denkt.
Kann
ich etwa den Herrscher belügen? Kann ich etwa vor dem Herrscher etwas
verbergen? Kann ich etwa in Gegenwart des Herrschers selbst an Verrat denken? So
möge jede Überlegung einen nur stärken und vor dem Übel des Kleinmuts und der Verfinsterung
der Seele bewahren.
119.
Versteht es, jede Tat in eurer Umgebung zu nutzen, um Licht dorthin zu bringen,
wo es finster ist. Wer wollte nicht erwachen, wenn abscheuliches Gebrüll das
Gleichgewicht des Planeten stört?
Man
sollte sich daran erinnern, woher sich die Finsternis einschleicht. Zuerst löst
das Erscheinen von Räubern einen Aufschrei aus, doch dann schützt der Mensch
seine Arbeit und alles Schöne, das mit ihr zusammenhängt. Die Toten schweigen, doch
sogar Schweigen kann Energie ansammeln.
120.
Wenn das Gefühl der Sklaverei sich als eine Schande der Welt erweist, muss man
einen Epochenwechsel erwarten. Kann man sich denn vorstellen, dass die
Erwartung Maitreyas* sich noch über vierhunderttausend Jahre hinziehen könnte? Worte
haben mehr als einmal Irrtümer verursacht. Man kann sich nicht vorstellen, dass
die Erde noch weitere Jahrtausende in Finsternis versunken bleibt. Man kann sich
vorstellen, wie dann das Böse vorrückt, deshalb ist das wütendste Harmagedon* die
Rettung.
Die Weisen
kommen nicht umhin, im Geist zu leiden.
121.
Die Welt ist nach schönen Prinzipien gebildet. Die Erklärung, der Welt zu
entsagen, ist unrichtig. Der himmlischen Schönheit kann man nicht entsagen. Die
ganze Welt ist dem Menschen gegeben worden. Deshalb ist es richtiger, von der
Entdeckung des Sinns der Dinge zu sprechen.
Wenn eine
Entsagung vor sich geht, betrifft sie äußerst entstellte Begriffe und die
schädlichsten Taten, doch man darf diese abscheuliche Unwissenheit nicht unter
dem herrlichen Begriff der Welt zusammenfassen!
Weltliche
Angelegenheiten müssen durchaus nicht unwürdig und beschämend sein. Hohe
Bewusstseine haben sich große Mühe mit der Welt gegeben. Man darf ihnen nicht die
Entstellungen der Unwissenheit zuschreiben!
Beim Studium
der Grundlagen der Feurigen Welt muss man vor allem Übereinstimmung über das
Verständnis vieler Begriffe erzielen. Kann man denn Überessen, Ausschweifung,
Diebstahl oder Verrat überhaupt als weltliche Angelegenheiten bezeichnen? Sie
stehen sogar unter dem Verhalten der Tiere. Tiere kennen das erforderliche Maß,
doch wenn der Mensch das rechte Maß vergaß, so deshalb, weil er die Welt verlassen
hat und in die Finsternis versunken ist.
Wer die
Welt für wertlos hält, kann Rechtes nicht von Falschem unterscheiden. Wie
könnte er das Feuer des Segens begreifen?! Er schaudert schon über die
Möglichkeit, an die Feurige Welt zu denken. Raten wir den Freunden, allmählich
die Welt vom Chaos zu unterscheiden. Raten wir den Freunden, ein Gespräch über
das feurige Element als Gegenstand der allernächsten Entdeckungen zu beginnen.
122.
Die Flecken auf dem Saturn weisen nur auf kosmische Explosionen hin, die einen unerhörten
Chemismus zur Erde senden. Es gibt viele ähnliche Erscheinungen, über welche
die Wissenschaftler noch nicht einmal sprechen wollen. Die Kräfte des Raumes
sind rastlos; man sollte nicht meinen, dass es schon morgen einen Kataklysmus geben
wird, doch man kann verstehen, welche neuen Chemismen sich dem kranken Planeten
nähern.
123. Eine
geistige Heldentat stellt sich den Kräften des Chaos entgegen. Man kann sogar
frohlocken, wenn sich ein Anzeichen einer Heldentat nähert. Man kann sich
freuen, wenn der Lehrer auf die Möglichkeit einer Heldentat hinweist.
124. Die
neuen planetaren Chemismen haben eine ungeheure Bedeutung. Man kann sich
vorstellen, dass der Chemismus des Saturns eine bestimmte Art von Wesenheiten
anzieht. Wer weiß, welche Strafe für jene vorbereitet wird, die Satan dienen?
Ihr kennt seit langem die alte Legende über Satan[55]. Man
muss bemerken, dass ihre [der Diener Satans] Wut sich bis zum Wahnsinn steigert.
So ist er [der Fleck auf dem Saturn] für die einen bloß ein Fleck, für die anderen
dagegen die Bestätigung der alten Legende. Viele Erscheinungen beziehen sich
auf Harmagedon.
125.
Viele wertvolle Begriffe sind entstellt worden.
Wenn
Ich sage: „Sorgt euch nicht zu sehr um das Morgen“[56], heißt
das nicht, dass Ich euch rate, ein Faulpelz zu sein. Man muss das ganze Denken in
die Zukunft richten, man muss für die Zukunft arbeiten, doch die Sorge um die
heilige Zukunft sollte man über die Hierarchie lenken. Dann wird die Sorge um das
Morgen die gebührende Bedeutung erlangen.
Furcht
vor dem Morgen gleicht dem Amputieren von Händen und Füßen. Anstatt in die
Zukunft zu fliegen, binden die Menschen sich durch Furcht und unterbinden ihre eigene
Bewegung. Doch ohne die Hierarchie kann man tatsächlich so in Schrecken verfallen,
als ertränke man in einem stürmischen Meer.
Nur eine
durch die Hierarchie geläuterte Sorge wird keine irdische sein, obgleich sie
Tatkraft und Nützlichkeit bewahrt. Dabei ist eine solche geheiligte
Nützlichkeit frei von jedwedem Eigennutz. Die Nützlichkeit für das Gemeinwohl
führt zum Verkehr mit der Hierarchie. Diese Beurteilung ist wiederum keine
abstrakte Ethik, sondern der Pfad zur Feurigen Welt.
Die
Menschen sollten auch im irdischen Zustand jedes Samenkorn wählen, das zu einer
Faser für den Faden des Verkehrs heranwächst. Für Feurige Wesenheiten ist es
nicht leicht, in die irdischen Schichten einzudringen. Sollten wir nicht schon
hier die dichten Hüllen mit unserem Bewusstsein durchstoßen? Es gibt viele
Strebende, doch wenige werden von dem Gefühlswissen der Hierarchie gestärkt.
126.
Lasst uns darüber nachdenken, inwieweit Gehorsam bloß Zusammenarbeit bedeutet. Eine
Zusammenarbeit, die bis zu den Höchsten Wohnstätten ausgedehnt wird, ist keine
Last.
Fanatiker
werden wahrscheinlich in einem solchen unbegrenzten Streben Hochmut argwöhnen, doch
der Kopf des Fanatikers berührt in der von ihm bevorzugten Lage dieselbe Große
Unbegrenztheit. Daher sei den Fanatikern geraten, sich vor Aberglauben zu hüten.
Lassen wir uns deshalb von keinen Stimmen verwirren, stärken wir uns an der
Hierarchie, an dem lebendigsten Prinzip.
127.
Wir sprechen hier über das Höchste Prinzip, doch in der Welt werden jetzt Dinge
der niedrigsten Ordnung geschaffen. So kann man den Wahnsinn ganzer Völker
sehen. Gerade finden sechs Kriege statt, doch die Menschen nehmen sie nicht
wahr. Gerade häuft sich das Böse wie ein Explosivstoff an, doch die Menschen
bemerken den Vulkan nicht. Selbst kluge Regenten erschrecken vor diesen
Erscheinungen nicht und meinen, dass alles schon irgendwie zu irgendetwas
führen wird.
128. In
allem ist eine Erneuerung der Energien erforderlich. Die mächtigsten
Erscheinungen bedürfen der höheren Ströme.
Aufgabe
der Schulen ist es, in den Schülern ein Verständnis für die Verbindung der
Elemente zu entwickeln. Bisweilen dachte man, die Zusammensetzung der Luft sei überall
dieselbe. Bis zum heutigen Tag denken die Menschen so, andernfalls hätten sie
entsprechende Maßnahmen getroffen. Die Menschen trinken Wasser und sagen: Es ist
einfach Wasser, und Feuer ist einfach Feuer. Doch selbst Feuer kann vom
Standpunkt der Feurigen Welt aus erforscht werden.
Angefangen
mit der Verschiedenartigkeit der elektrischen Erscheinungen kann man bis zum
Leuchten von Gegenständen und Tieren gelangen. Bei einigen Fischarten kann man
interessante Grade des Leuchtens finden. Wenn wir die Zusammensetzung dieses
Leuchtens zu untersuchen beginnen, können wir neben den gewöhnlichen Prozessen etwas
Unbeschreibliches sehen, besonders bei Wesen der Tiefsee. Bei diesen unter
hohem Druck stehenden Organismen äußert sich eine der Eigenschaften des feinsten
Feuers. So kann man an den Antipoden[57] vergleichbare
Fakten feststellen. Bei Luftverdünnungen und ätherischen Explosionen leuchten
gleiche Differenzierungen von Fohat* auf.
Die
Wesen der mittleren Schichten können den Druck der Meerestiefen nicht aushalten,
ebenso wenig können sie sich den ätherischen Schwingungen anpassen, gleichwohl
werden erste Andeutungen von Beobachtungen bereits durchgeführt.
Mit Wehmut
haben Wir zwei Wissenschaftler beobachtet: Der eine stieg in die Tiefen, der
andere in die Höhen. Beide hatten nützliche Aufgaben, doch keiner von ihnen hat
die Erforschung des Grades des Feuers als Element in Betracht gezogen. Damit
waren ihre Bemühungen natürlich unzulänglich. Bemerkenswert
waren die Tiefen und noch mehr die Höhen. Doch der Grundgedanke des Strebens
war richtig.
Allmählich
können Apparate erfunden werden, die ausreichend Schutz bieten, doch wenn man
sich nicht der Frage des räumlichen Feuers zuwendet, werden wieder wertvolle
Möglichkeiten verloren gehen. Im feurigen Körper beobachten wir sehr vieles, dabei
hilft uns allerdings die Hierarchie sehr. Doch es wäre äußerst angebracht, dass
sich die Wissenschaftler der Frage des räumlichen Feuers zuwenden. Selbst wenn
es nur andeutungsweise ist, würden sie auf den Druck des feurigen Elementes
stoßen.
Unsere
Schüler ertragen diesen Druck durch vorbeugende Maßnahmen des Herzens; doch für
die Massen bedarf es der Hinweise von verschiedenen Seiten. Die Massen werden
durch das feurige Element umkommen. Warum bemühen sie sich nicht, über dieses Element
etwas zu erfahren?
129.
Ich rate nicht zu mittleren Maßen. Einen vorübergehenden Zustand als Vollendung
hinzustellen, widerspräche der Evolution.
Wenn
ein Gebet über die Ruhe bei den Heiligen gesprochen wird, entspricht ein solches
Maß weder dem einen noch dem anderen. Wisset, dass Ruhe bloß ein zeitlicher und
außerdem ein mittlerer Zustand ist. Die sogenannten Heiligen haben keine Ruhe.
Man
kann sagen, dass der verwendete Ausdruck relativ ist, doch die Menschen verstehen
unter Ruhe einen Zustand der Erholung. Wenn man aber zu ihnen von der Anspannung
in der Feurigen Welt spricht, würden nur sehr wenige ein solches Attribut eines
höheren Zustandes begreifen.
Wenn wir
von einem Zustand dauernden Ausbruches bei höchster Anspannung sprechen, wird
die Vorstellungskraft nicht genügen, um eine solche Anspannung anzuerkennen;
also sagen wir: Nicht Anspannung, sondern Herrlichkeit!
Der
Pfad zu einer solchen Herrlichkeit führt über das Schöne. Wenn der Mensch in
sich kein Streben zum Schönsten entfaltet, verschließt er seine Augen, doch das
Höchste kann man weder schildern noch sich vorstellen. Die Erscheinung des
Herrlichen ist völlig unbegrenzt.
Umso weniger
wollen wir bei den mittleren Maßen von Schlaf und Ruhe stehenbleiben. Ich
bestätige, dass Ruhe das offenbarte Weltall nicht erschaffen hätte.
130.
Wer würde an einer Grube anklopfen, als wolle er durch die ganze Masse des
Planeten hindurchgehen? Doch das Strahlen des Himmels muss sogar den verwirrtesten
Verstand anziehen.
131. Diejenigen,
welche die Lehre lesen, mögen öfter ihr Verständnis überprüfen. Nicht nur
Anfänger, sondern alle müssen ihr Bewusstsein beobachten. Es heißt, dass das
Bewusstsein eine Neigung zur Involution hat, das bedeutet jedoch bloß, dass das
Bewusstsein, als feinstofflichste Substanz, immer genährt werden muss.
132.[58] Die
mächtigsten Avatare* tragen keine irdischen Auszeichnungen, sondern verwirklichen
sich durch Geistschöpfung. Man sollte sich nicht darüber wundern, dass starke
Geister von ihren Zeitgenossen nicht anerkannt werden; so soll es sein, denn
ihre Maßnahmen betreffen die Zukunft, da die Niederlegung der Gesetze für einen
Teil der Annäherung an die nächstfolgende Lebensstufe erfolgt.
Rechnet
damit, dass die Menschen niemals anerkennen können, dass die höchste Errungenschaft
in der Entwicklung des Herzens besteht. Zusammenarbeit und Zusammenleben
beruhen auf dem Herzen. Eine solche einfache Wahrheit kann nicht erkannt
werden. Mechanisierung behindert das grundlegende Eindringen in die Feurige
Welt.
133.[59]
Bestimmte Metalle verbinden sich leicht miteinander, andere hingegen stoßen
einander ab. Man sollte diese Linien des Guten und des Bösen beobachten. Beide
Seiten schaffen ganze zusammenhängende Ketten.
Das Haupthindernis
eines Staates besteht jedoch in der mechanischen Vermischung von
gegensätzlichen Prinzipien, daraus ergibt sich eine vorzeitige Zersetzung. Das
Herz und der Verkehr mit der Hierarchie werden sagen, welche Teile miteinander
verbunden werden können.
Der
Mensch bedarf des Gleichgewichts zwischen Verstand und Herz. Zusammenarbeit ist
eine Verwirklichung des Gleichgewichts. Die heilige Zahl des Pythagoras[60] ist das
Gleichgewicht der Schönheit. Vieles von diesem Axiom[61] ist
für die gegenwärtige Zeit unanwendbar geworden. Es ist eine schwere Aufgabe, zu
den Menschen über Gleichgewicht zu sprechen.
134.[62] Wettstreit
ist einer der schwierigsten Begriffe. Nur ein feuriges Herz versteht, wie viele
Maßstäbe man dafür sowohl von der hellen als auch von der finsteren Seite
anlegen kann. (…) Ein reines Verständnis für Vervollkommnung führt nicht[63] zu Wettstreit.
Dort, wo das Bewusstsein wild und ungezügelt ist, führt Wettstreit zu
gegenseitiger Zerstörung. Um den Wettstreit herum nistet sich Neid ein. Er
führt zu den raffiniertesten Verbrechen. Zusammenarbeit muss missverstandenen Wettstreit
ins Gleichgewicht bringen.
Es ist
nicht leicht, die Grenze vernünftigen Wettstreits für sich selbst zu erfassen.
Das Wort Wettstreit an sich ist schon gefährlich, in ihm kommt Eifersucht zum
Ausdruck, anders gesagt, verdorbene Hingabe. Deshalb ist es besser, den Begriff
Wettstreit, wo immer möglich, durch den der Selbstvervollkommnung zu ersetzen.
Viele
Begriffe müssen von ihrem zeitgemäßen Verständnis her überprüft werden. Man
muss anerkennen, dass eine richtige Geschichte der Religionen die Wurzeln vieler
höchst entstellter Begriffe enthüllen würde. Man muss darauf achten, dass die
Sprache der grundlegenden Begriffe wohlklingend und so bestimmt wie möglich
ist.
Man
kann die Sprache durch neue Definitionen bereichern, doch gedankenloses Pfeifen
wird keinen Nutzen bringen. Jeder Buchstabe bedeutet nach seinem Klang eine
Schwingung der Zentren. Es ist unsinnig, nutzlos den Gleichklang zu stören.
Wendet
eure Aufmerksamkeit dem Klang alter Ortsnamen zu. Die neuen Namen erzeugen
nicht immer die gleiche nützliche Schwingung. Die alten Namen hatten eine uralte
Bedeutung. Oft kann keine Philologie die von mächtigen
Völkern gelegten Wurzeln entdecken. Umso sorgfältiger müssen wir uns gegenüber
einem unbekannten, aber unsere Herzen zum Klingen bringenden Erbe verhalten.
135. Es
sei an folgendes Märchen erinnert:
Ein
Denker überbrachte den Menschen ein wunderbares Heilmittel, man musste es aber
in einem verschlossenen Kästchen tragen. Keiner der Menschen konnte sich
entschließen, das Kästchen zu öffnen, denn weil sie ihrem Wesen nach urteilten,
vermuteten sie darin Gift oder eine Giftschlange.
So kann
man den schönsten Schatz darbieten, doch die Menschen werden ihn für Gift
halten. Was bleibt ist, dass die Menschen einen Schatz in Empfang nehmen und
dabei von Ängsten vor Unglück getrieben werden. Was soll man tun, wenn Satan
das Misstrauen so fest eingeimpft hat?
136.
Wohl denen, die auch nur einmal darüber nachgedacht haben, welche Möglichkeiten
ihnen für den Dienst gegeben wurden. Ein einziger solcher Gedanke öffnet schon
die ersten Tore zur Feurigen Welt.
Wer in
seinem Stolz meint: „Nur ich selbst werde zum Ziel kommen“, nutzt die
Möglichkeiten, um seiner Selbstsucht zu dienen. Welche Absonderung erklingt im
Prahlen über sich selbst! Welche Einsamkeit ist der Kerker der Ichsucht!
Wie
freudvoll hingegen ist der Gedanke: „Auch das kann ich Dir noch darbieten,
Herrscher!“ Für eine solche Darbringung des Herzens gibt es keine
Beschränkungen! Erhebt sich das Herz denn nicht, wenn es den Schatz der Darbringungen
zu finden sucht? Die feinsten Gedanken umgeben ein solches Gebet. Die Darbringung
des Herzens ist wirklich ein Gebet. Sie öffnet viele
Tore.
Nicht das
Bewusstsein der eigenen Verdienste, sondern die gänzliche Darbringung seiner
selbst hilft, die Schwelle zu überschreiten. Wenn die Darbringung vollständig
ist, führt sie an allen schrecklichen Erscheinungen vorüber. Zu denen, die auf
der Schwelle verweilen, kann man sagen: „Ich habe keine Zeit, euch anzusehen!“ So
ist die Darbringung eine Erleichterung.
137. Es
ist wirklich unzulässig zu versuchen, Karma absichtlich oder zwangsweise zu ändern.
Die Herren des Karma fügen jeden Zwang dem Kelch der
Verurteilung hinzu, Sie können aber Karma dort erleichtern, wo Vervollkommnung
und Darbringung ohne Berechnung erfolgen.
So
erleichtern wir uns den Pfad zur Feurigen Welt, wenn wir willens sind, so gut
wie möglich zu handeln. Es liegt nicht an uns zu ermessen, was das Beste ist, doch
der Herzenswunsch führt zu den leuchtenden Toren.
Enthaltet
euch jedes Gedankens an Selbstsucht und überlasst es dem Herzen, euch den
kürzesten Weg entlang zu führen. Das Herz wurde als einzigartiger
Magnet zur Feurigen Welt verliehen. Nicht ohne Grund sind sowohl auf der Erde
als auch in der Feinstofflichen Welt viele Herzen bedrückt. Das Herz ist doch feuriger
Natur und grämt sich über alle Hindernisse für die Wiedervereinigung mit seiner
Heimat.
138. Es
ist richtig, sich vom Spiritismus fernzuhalten. Die Finsteren haben diesen Weg
gewählt, damit das Böse durchdringt und ausgesät wird. Man kann alles in
Lauterkeit überdenken, ein dunkles Bewusstsein jedoch findet in allem den Weg
in die Verdunkelung.
Vor
allem jetzt ist es notwendig, alle unklaren Kanäle zu meiden. Man muss mit all
seinen Streben zum Licht gehen. Ich bestätige, dass es jetzt notwendig ist,
sich durch das Herz zu stärken, denn die Zeit ist von Gift erfüllt.
139.
Wer würde schweigen, wenn Lästerungen geäußert werden? Jedes lebendige Herz
wird doch sagen: „Wir sind nicht mit euch, Lästerer!“ Lästerung ist eine
gefährliche Krankheit. Doch darin, dass sie eine Krankheit ist, darf man keine
Rechtfertigung suchen. Und diese Krankheit ist äußerst schändlich. Wenn das
Herz lebendig ist, wird es sich auf jede Weise einer Ansteckung durch Lästerung
widersetzen. Man denke an den heldenhaften Widerstand selbst von Seiten der
Kinder, wenn ihre Herzen rein waren.
Gesegnet
seid ihr, die ihr euch der Lästerung widersetzt!
140. Es
ist nicht nur notwendig anzuerkennen, dass es keine Leere gibt, sondern auch,
das umgebende Leben zu verstehen. Das Verständnis für das Leben, das uns verbindet
und gegenseitig nährt, zeigt, wie allgegenwärtig die psychische Energie ist.
An den
kleinsten Beispielen, an unvollkommenen Mikroorganismen kann man eine erstaunliche
Allanfüllung studieren. Alle möglichen Ströme,
Strahlen und Chemismen durchdringen die Massen von Wesenheiten, und die
psychische Energie hält sie nicht nur nicht zurück, sondern sie übermittelt sie
weiter.
Wenn wir
von der reinsten Luft oder gar vom reinsten Prana* sprechen, setzen wir
nichtsdestoweniger Allanfüllung voraus, und zwar die Anfüllung mit verschiedenen Spannungen. Eine solche physische
Anfüllung wird zur Erkenntnis der Höheren Welten
beitragen. Wahrhaftig, alles lebt und alles offenbart dieselbe Energie.
In
dieser primitiven Sachlage ist die Transmutation[64] alles
Bestehenden enthalten. Tod wird zu einem Ortswechsel und Leben unvermeidlich zu
einer Zusammenarbeit. Die ganze Annäherung an die Feurige Welt besteht in der
Anwendung der ihr entsprechenden Eigenschaften.
Es ist
traurig zu sehen, wie die Menschen sich beschränken und das Universum zu verstümmeln
suchen. Vielleicht werden Überproduktion, Wettstreit und Entstellung des Sinns
des Lebens die Menschheit in eine Sackgasse führen, und dann wird sie genötigt
sein, nachzudenken. Denn wenn man alle Beschränkungen aufhebt, wird es damit
auch zu einer Anerkennung der Höheren Welten kommen.
Wenn
Wir zur Feurigen Welt aufrufen, müssen Wir zu einem Vergleich mit
Mikroorganismen Zuflucht nehmen und die Menschen auf diese Weise nötigen, über die
Anfüllung mit ununterbrochenem Leben nachzudenken. Natürlich
ist es leichter, über alle Mikroorganismen hinaus mit dem Herzen zu denken. Man
muss zu einer solchen Lösung aufrufen.
141.[65] Man
kann beobachten, wie heftig die Menschen heutzutage dem Begriff des Führers widersprechen,
ihn aber gleichzeitig glühend erwarten.
Es ist
lehrreich, den Zwiespalt der Prozesse des Gehirns und des Herzens zu beachten.
Das Gehirn folgt der herkömmlichen Denkweise und wiederholt die vorgeplapperten
Formeln. Doch das Herz, selbst wenn es schwach und unausgeglichen ist, bewahrt
Körnchen der Wahrheit. Dort, wo das Gehirn in Verneinung Stärke findet, erbebt
das Herz, wenn auch zaghaft, vor Freude über die Nähe einer Lösung.
Menschen,
die dem Aufbau widersprechen, haben gewöhnlich nichts anderes vorzuschlagen.
Gerade solche Widersacher sind unter den ersten, die dem Führer folgen. Sie
werden zwar flüstern, dass sie nicht einverstanden sind, doch eine Weisung ziemlich
genau ausführen. Weniger aufgrund ihrer sklavischen Natur, als aufgrund der
Arbeit ihres Herzens nehmen sie die Hierarchie an.
Das zeigt,
dass es im Augenblick der Gefahr notwendig ist, das Gleichgewicht in der Nähe
einer starken Macht aufrechtzuerhalten. Deshalb möge der Führer sich von diesen
gespenstischen Stimmen nicht verwirren lassen.
142.[66]
Warum gibt es so viele Prüfungen, wenn das Herz eine geistige Verwandlung
vollbringen kann? Die Antwort ist einfach: Das Herz wurde vernachlässigt und
nicht im Leben angewandt. So müssen viele Menschen ihr Bewusstsein durch
Prüfung verbessern.
Wenn
ihr Diener einstellt, werdet ihr entweder eine Prüfung ansetzen oder ihren Augen
trauen. So kann auch das Herz in einem Blick überzeugend aufleuchten, doch der Verstand
kann die Augen Öllämpchen aus Zinn gleichsetzen. Ratet daher bei jeder
Gelegenheit zum Weg der Strahlung des Blickes.
143.
Was ist Liebe zum Guten? Man muss verstehen, dass sie nicht nur das Vollbringen
guter Taten umfasst, sondern auch die Fähigkeit, sich durch das Guten entzücken
zu lassen. Die letztere Bedingung wird gewöhnlich nicht angenommen und bleibt
unverstanden, man muss sie den Menschen einimpfen und anerziehen. Nur Entzücken
durch das Gute bringt Herzenswärme hervor. Die Offenbarung der Liebe zum Guten
enthüllt viele Einzelheiten des Guten, die anrührend in ihrem Wesen sind.
Man
kann nützliche Vergleiche übersehen, die das Herz verfeinern können. Eine solche
Verfeinerung bewahrt vor dem Zufügen von Beleidigungen. Wer beleidigt, hat die
Feurigen Tore schon verschlossen; er hat sich an der Menschenwürde vergriffen
und sich auf diese Weise vor allem selbst herabgesetzt.
Als Ich
über die Feurige Welt sprach, war die Liebe zum Guten natürlich eine feste
Grundlage für den Aufstieg; und wie schön ist es, wenn man sich am Guten zu erfreuen
versteht. Wie auserlesen ist es, die Blätter des Lotus des Guten zu erkennen! Auch
Wir freuen Uns über jeden Ausdruck einer solchen Freude. Wie rein ist doch eine
solche Freude am Guten! So möge sich jeder, der von der Feurigen Welt träumt,
vor allem mit Liebe zum Guten ausstatten.
Die
Zeiten sind derart angespannt, dass Ich eine Weisung geben möchte: „Möge jeder,
der beleidigt, sich selbst Vorwürfe machen; Wir aber werden ihn nicht schützen.“
Es gibt genug Komplikationen. Wir müssen die Energie gerecht zumessen. Möge
jeder sein eigenes Herz fragen: Wo ist die Grenze der Beleidigung? Man darf die
Kräfte nicht durch gegenseitige Kränkungen vergeuden.
144. Entsprechende
Eigenschaften des Bewusstseins bieten die Möglichkeit, die Feurige Welt zu
betreten. So muss neben Liebe zum Guten Abscheu vor dem Bösen vorhanden sein.
Liebe zum Guten allein ist ohne Abscheu vor dem Bösen nicht wirksam.
Abscheu
vor dem Bösen ist eine höchst wirksame Eigenschaft, sie erweist sich als ein
Prüfstein für das Böse. Der Verstand trägt nicht
genügend dazu bei, das Böse zu erkennen. Es finden sich viele Überlegungen, in
denen sich eine Giftschlange verbirgt. Das Gefühl des Herzens der Abscheu vor
dem Bösen jedoch irrt nicht. Die Nervenzentren erzittern bei einer Berührung
mit dem finsteren Prinzip. Dieses Zeichen des Herzens darf man nicht missachten,
und so bildet sich der Widerstand gegen das Böse.
Man kann wahrnehmen, wie der Strom des
Herzens die Rüstung der Ausstrahlungen augenblicklich stärkt. Zu einem solchen Krieger
kann man sagen: „Wahrlich, Bruder, du ziehst zu Felde.“ Oder wie ein Einsiedler
sagte, der sich mit einem Hund verglich, der ein wildes Tier wittert: „Obgleich
das Auge noch nicht sieht und das Ohr noch nicht hört, empfindet doch das Herz bereits
und zieht zu Felde, denn für ein reines Herz ist das Böse unerträglich.“ Das
Böse kann sich mit vielen Gewändern schmücken, doch keine Maske wird ein
wachsames Herz täuschen. So lasst uns die für die Feurige Welt notwendigen
Eigenschaften betrachten.
145.
Manchmal seht ihr euch selbst in einem genauen Ebenbild lebendig vor euch. Ein solches
Gesicht zeigt, dass das Auge nur ein Mechanismus ist, das Sehen aber in den
Nervenzentren vor sich geht. Eine solche Anspannung des Zentrums kann man ebenfalls
als eine feurige Eigenschaft betrachten.
In der
Feurigen Welt gibt es ein Sehen des Geistes, die des Mechanismus’ der Augen nicht
bedarf. Man kann das feurige Auge leichter beherrschen, wenn man bereits im
irdischen Zustand Schimmer solcher geistigen Erleuchtungen hat.
146. Die
Erfüllung von Wünschen findet viel häufiger statt, als man denkt. Man muss allerdings
diese Erfüllung anerkennen. Man muss gerade den Beginn einer solchen Regung spüren.
Ich kenne viele Fälle, in denen Menschen den Beginn einer verheißenen Erfüllung
grob unterbunden haben. Auch in dieser Beziehung kann man raten, Gereiztheit
und Zweifel zu vermeiden. Wie Wolken die Sonne
verhüllen, so unterbricht Gereiztheit die Leitung des Herzens.
147. In
jedem Gegenstand sind neben vollkommenen auch chaotische
Teilchen zu finden. In jeder Sache kann man entweder die vollkommenen
oder die chaotischen Teilchen zur Tätigkeit hervorrufen. Neben magischen Hervorrufungen,
gegen die Wir des Öfteren gesprochen haben, führt jeder Mensch durch die
Herzenergie ständig Hervorrufungen durch. Wenn ein Mensch an die
Unbequemlichkeit eines Gegenstandes denkt, wird dieser tatsächlich unbequem.
Denkt ein Mensch hingegen an einen schönen Gegenstand, beginnen dessen
vollkommene Teilchen tätig zu werden.
Unwissende
Menschen schreiben eine solche Erscheinung der Autosuggestion zu, doch jene,
die über die Natur der Dinge Bescheid wissen, verstehen dies als Magnetismus
des Gedankens. Natürlich offenbart er sich in verschiedenen Graden, doch immer
kann man bemerken, dass ein Gegenstand durch den menschlichen Gedanken
gleichsam belebt wird. Es lohnt sich für den Menschen, diese natürliche Kraft zu
erkennen, um sie in allen Lebenslagen segensreich anzuwenden.
So gebieten
Yogis ihren Schülern oft, mit Gegenständen zu sprechen. Worte sind Schiffe des
Gedankens. Solange wir nicht gelernt haben, mit den Gegenständen umzugehen,
werden wir die Kraft des Gedankens in der Feurigen Welt nicht verstehen.
Betrachtet es als Glück, dass man sich auch im irdischen Zustand den richtigen
Umgang mit Gegenständen angewöhnen kann.
Ist es
nicht herrlich, dass selbst die einfachsten Menschen die schönen Teilchen
hervorrufen und den Fluss der chaotischen zum Stillstand bringen können? Man
möge verstehen, dass auch unsere Sinne sich durch die Anerkennung des Lebens
alles Bestehenden, an dem wir teilnehmen, schärfen.
148.
Erinnerungsgegenstände nehmen leicht die Bedeutung eines Talismans[67] an.
Auch Gedenktage stellen einen nützlichen Rhythmus her. Man muss verstehen, dass
Erinnerungsgegenstände Wellen von Liebe hervorrufen und gleichsam eine
Reinigung der Aura herbeiführen.
149. Da
der Mensch alles vergisst, vergisst er auch seine eigene Bestimmung.
Nicht
zufällig erinnert die Legende an die Verwandlung in den tierischen Zustand. Dem
Menschen sind viele Beispiele gegeben worden, damit er sich rechtzeitig in acht nehmen kann, aber nie zuvor gab es so viele Tier-Menschen
wie heute. Und der äußere Deckmantel enthüllt bloß das innere Geschwür. Die Lehre
ruft die Menschen auf, sich selbst zu helfen und ihre eigene Natur zu achten.
Doch
das tiefste, finsterste Geschwür gilt als angebracht für jene, die an Satan
glauben. Es ist nicht möglich sich vorzustellen, wie viele Menschen sich satanischen
Ritualen hingeben! Ganze Schulen sind mit der Verbreitung solcher verderblichen
Vorhaben beschäftigt. Ich habe euch bereits viel über schreckliche Vorfälle
berichtet, doch wenn Ich neue Verbrechen sehe, kann Ich nicht umhin, euch
nochmals zu warnen.
Wundert
euch nicht über Schwindelgefühle und Kopfschmerzen; jedes Teilchen eurer
Energie ist angespannt und wachsam, denn man muss sich vor vielen Geschossen
hüten. Von den Finsteren wird eine nie dagewesene Nekromantie[68]
angewandt, um die niedersten Geister hervorzurufen; die Folgen sind ihnen
gleichgültig, sie müssen sich nur für eine Stunde stärken. Doch gewiss nähert
sich der Rückschlag.
150.[69] Man
muss klar unterscheiden, mit wem genau man arbeiten kann, doch wenn die Auswahl
der Mitarbeiter erfolgt ist, sollte man sie nicht an die Vergangenheit erinnern.
Was kann nicht alles in der Vergangenheit geschehen sein. Gewöhnlich werden die
Menschen von den Netzen der Vergangenheit verschleiert.[70] Sie
hindert nämlich daran, sich gänzlich der Zukunft zuzuwenden. Und welche kleinen
irdischen Steine der Vergangenheit hindern einen, den Pfad eiligst fortzusetzen!
Man sollte sich aber an den eiligen Pfad gewöhnen, es gibt keinen anderen.
Viele Unglückliche und Leidende zählen die Augenblicke und warten auf Hilfe. Ist
es möglich, dass wir uns da nicht beeilen?
151.[71] Man
sollte zwischen Widerrede und einer besonderen Arbeitsweise streng
unterscheiden. Wenn ein Linkshänder mit der linken Hand schafft, wird der Sinn
seiner Errungenschaft zur Arbeit mit der rechten Hand nicht in Widerspruch
stehen. Doch die Menschen sind durch herkömmliche Maßstäbe beschränkt; sie
können noch nicht einmal in der heutigen Zeit verstehen, worin der Wert der
Arbeit liegt, und jede ungewöhnliche Methode erregt bereits Misstrauen.
Was für
ein abscheuliches Gefühl ist Misstrauen, es hat mit der Feurigen Welt gar nichts
gemein! Ein Anfall von Misstrauen stellt den Menschen unter das Tier, dem sein
Instinkt bleibt, wohingegen Misstrauen alle Gefühle zerfrisst. Es ist in der
Tat ein Überbleibsel aus finstersten Zeiten. Glücklicherweise kann es durch
Suggestion geheilt werden, doch man darf eine derartige Infektion nicht
unterschätzen.
152.
Man muss den Pfad der Feurigen Welt liebgewinnen. Kein Streben wird helfen,
wenn es nicht durch Liebe beschützt wird. Gerade das Feuer der Liebe steht doch
nach seinem Chemismus der Feurigen Welt näher als alles andere. So wollen wir
uns selbst an schwierigen Tagen darin üben, Leitungen der Liebe zu schaffen.
Selten verstehen die Menschen, dass Liebe ein wirksames feuriges Prinzip ist.
Meistens
vernachlässigen die Menschen die heilsamsten Eigenschaften der Liebe. Gerade
durch diese Eigenschaften besiegt der Mensch alle Offenbarungen der Finsternis
am leichtesten. Wir wollen keine Beispiele anführen, sondern bloß die Heilsamkeit
der Liebe hervorheben. Die Menschen fühlen sich durch diese Heilkraft besonders
angesprochen. Sie träumen von einem Lebenselixier, doch ihr armseliges
Vorstellungsvermögen kann außer dem Leben auf der Erde nichts anbieten. So lasst
uns nicht vergessen, dass Vorstellungsvermögen eine Eigenschaft der Feurigen
Welt ist.
153. Man
kann nicht nur eine zeitweilige Entrückung, sondern auch andere Erscheinungen
bemerken. Zum Beispiel: Ein Mensch legt sich mit einem bestimmten Gedanken
schlafen und erwacht mit dessen Fortsetzung bei dem nächstfolgenden Wort. Das
heißt, sein Geist war auf eine völlig andere Ebene entrückt und hat nachher
sein irdisches Bewusstsein wieder mit dem bestimmten Wort verbunden. Das heißt,
dass in der Feinstofflichen Welt eine völlig andere Ebene des Bewusstseins
gebraucht wird. So muss es sein. Doch wenn die Menschen auch dort das irdische
Bewusstsein bewahren, wird ein solches schwerfälliges Denken
sogar schädlich sein.
Stellt
euch einen Menschen vor, der aus einem dunklen und stickigen Raum in einen
wundervollen Garten hinaustritt. Wenn er bei einer solchen einschneidenden
Veränderung nicht sein Denken erneuert, erweist er sich als höchst
unempfindlich. Solche Persönlichkeiten findet man unter seelenlosen Menschen.
Doch wie widerwärtig sind sie inmitten einer schönen, erhebenden Umgebung – wie
ein Schmutzfleck!
Doch
sogar irdischer Schmutz ist schwierig zu entfernen. Deshalb sind Wir bemüht,
das Bewusstsein durch die Feinstoffliche Welt hindurch in die Feurige Welt zu übertragen.
Oft geht eine solche Bestrebung über die Kräfte hinaus, doch sogar im
schlimmsten Fall bringt sie einen in den Sphären der Feinstofflichen Welt voran.
So
fordern Händler einen hohen Preis, um wenigstens etwas zu erhalten – ein
schwacher Trost! Um in der Feinstofflichen Welt ein wenig voranzukommen, möge
das Bewusstsein sich in den Herrlichsten Garten hineinziehen lassen. Das ist Unsere Weisung – ohne kleine Maßstäbe.
154.
Ihr habt gelesen, dass die Alten beim Verkehr mit den Höheren Kräften ihren
Kopf mit einem Umhang bedeckten, und ihr konntet hören, dass dieses Gewebe aus Wolle
und von roter Farbe war. Ebenso konntet ihr hören, dass die Ohren mit roter
Watte verstopft wurden.
Solche
mechanischen Verfahren hatten ihre Bedeutung, sie dienten als Schutz gegen
Strahlungen und kondensierten die Energie. Doch wir wollen dort keine Zuflucht
zu mechanischen Verfahren nehmen, wo der ganze Sinn in der Zukunft liegt, im
unmittelbaren Anschluss an die Hierarchie. Nur ein Herz, das in nichts als Liebe
gehüllt ist, verbindet uns mit den Höheren Kräften. Das Gewebe der Liebe ist das
heiligste.
155.
Weiß ein Mensch, wann er seine beste Tat vollbringt? Weiß jemand, welches
seiner Worte den größten Einfluss ausübte? Weiß jemand, welcher seiner Gedanken
die höchsten Sphären erreichte? Niemand weiß dies. Vielleicht würde eine solche
Kenntnis das Streben nach Entwicklung unterbrechen, denn sie könnte Stolz
hervorrufen. Ein Gedanke erreicht manchmal wirklich die
Höheren Sphären und bleibt wie ein Tautropfen auf dem Altar. Doch der innere Wert
eines solchen Gedankens kann nicht mit irdischen Maßstäben ermessen werden.
Die
Menschen vermeiden viel zu oft geringschätzig jene Gedanken, die den Höchsten
Herzen Freude bereiten. So lasst uns die besten Gedanken in den Raum senden. Schmücken
wir uns nicht selbst mit dem Bewusstsein unserer Flüge. Mögen sie wie die tägliche
Nahrung das Herz für die Aufnahme der Feurigen Welt stärken.
156.
Was ist Hypochondrie[72]?
Viele verwechseln sie mit Autosuggestion, doch die letztere ist nur die Folge
der ersteren. Hypochondrie ist ihrem Wesen nach äußerst ansteckend und
zerstörerisch. Physiologisch kann sie als Zersetzung der Herzenergie definiert
werden. Ein solcher Prozess unterbricht die schützende Arbeit der
Nervenzentren. Es geht nicht darum, dass Autosuggestion den Feind in die
Festung hineinführt, sondern weit schlimmer, anstatt Widerstand zu leisten,
öffnen die Verteidiger der Festung dem Feind die Tore.
Dies ist
schwer zu heilen, da Hypochondrie nicht immer der Suggestion unterliegt. Der Prozess
der Zersetzung kann durch Suggestion nicht ersetzt werden. Man muss diese Wunde
des Nervengewebes heilen. Dieses kann man nur durch Heldentaten der Nerven
stärken. Das bedeutet, Hypochonder müssen mit den heftigsten und dabei völlig unerwarteten
Einwirkungen konfrontiert werden, um eine unmittelbare Anspannung des
Nervengewebes zu erzeugen. Eine solche Anspannung ist Gymnastik für die
Nervenzentren.
Ruhe
und Überlastung der Nervenzentren sind nicht immer nützlich, ungeachtet der
üblichen Ratschläge der gewöhnlichen Ärzte. Im Gegenteil, die alte Weisheit
besagt: „Du hast Angst, daher wirst du doppelt erschreckt werden. Du hast
aufgehört, dich zu fürchten, das heißt, du kannst die Feurigen Tore schauen.“
Man
darf Hypochondrie nicht mit Zweifel verwechseln. Natürlich sind beide
Schwestern einer Mutter: der Unwissenheit. Hypochondrie ist der Prozess einer gewissen
Denkart, während Zweifel ein finsteres Hindernis darstellt. Es ist schwierig zu
sagen, welche Giftschlange schädlicher ist. Man sollte sich von Hypochondrie, diesem
sperrenden Hindernis für die Feurige Welt befreien.
Denkt
nicht, dass viele Definitionen synonym sind. Denkt über sie nach wie über
verschiedene Aspekte. Wer weiß, welcher von ihnen das größte Fenster zur
Erkenntnis von Ursache und Wirkung öffnet?
157.[73] Tatsächlich,
Grausamkeit muss ausgemerzt werden; nicht nur Grausamkeit in Taten, sondern
auch Grausamkeit in Gedanken; letztere sind schlimmer als die Tat selbst. Vom
Kindesalter an muss man die Keime der Grausamkeit mit staatlichen Maßnahmen
unterbinden. Dieser Aussatz niederen Denkens muss als die unmenschlichste,
stumpfsinnigste und bösartigste Finsternis gereinigt werden.
Kinder
sind so lange nicht grausam, bis sie die erste grausame Tat sehen; genau diese öffnet
den Strom des finsteren Chaos. Nur wenige sind schon selbst bereit, dem Strom
der Finsternis zu widerstehen. Eine solche Aufspeicherung des Bewusstseins ist
selten. Man darf eine solche Errungenschaft nicht bei jedermann vermuten; im
Gegenteil sollte man Maßnahmen treffen, die der niedersten Stufe entsprechen.
Auch
werden wir nicht leblos das hohe Gebot „Du sollst nicht töten“ wiederholen! Wir
werden vielmehr darüber nachdenken, wie am meisten getötet wird: mit der Hand,
mit dem Wort oder mit dem Gedanken? Man muss daran denken, dass der Gedanke der
Menschen zum Töten höchst bereit ist.
158.[74] Ihr
wisst selbst, dass der Pfad der Freundschaftlichkeit der sicherste ist.
Erinnern wir uns, welchen Gefahren wir durch Freundschaftlichkeit entronnen
sind. Vielleicht kennen wir die Grenzen und Ausmaße solcher Gefahren gar nicht.
Das Herz aber bezeugt, dass gerade Freundschaftlichkeit in den schwersten
Stunden geholfen hat.
159. Es
ist richtig, die Eigenschaften der Substanz der Gedanken mit denen von Gasen zu
vergleichen. Jedes Gas hat außer seinen bereits enthüllten Eigenschaften viele
andere, die mit physischen Apparaten nicht erforscht werden können.
Niemand
wird zu behaupten wagen, dass die Wirkungen eines Gases verschwunden sind; man
kann nur sagen, dass unsere Instrumente die Spuren der Gase nicht mehr
registrieren. Doch niemand kann sagen, in welchem Ausmaß das Gas den Raum
verwandelt, in den es eindringt, und inwieweit es auf Lebewesen einwirkt.
Ebenso wenig kann das Feld der Verbreitung der Gedanken bestimmt werden.
Auch kann
niemand physisch bestimmen, inwieweit der Gedanke auf das Leben einwirken kann.
Es ist erstaunlich, dass das Leben von heftig verfluchten Personen manchmal
gleichsam keiner Gefahr ausgesetzt ist. Dafür gibt es viele Gründe. Vielleicht
ist ein solcher Mensch für das Karma eines ganzen Landes notwendig. Vielleicht
ist der Gedanke nicht stark und nicht rhythmisch. Schließlich wird die Aufspeicherung
des Gedankens vielleicht nicht heute, sondern erst morgen zu wirken beginnen.
Auch in diesem Fall sind irdische Maße relativ.
Der
Gedanke wird vor allem durch mangelndes Verständnis des Karma
geschwächt. Es bedarf vieler Anstrengungen, damit der Mensch das schöne Gesetz
von Ursache und Wirkungen im Gedächtnis behält. Eines kann man raten: Lasse
dich niemals von Ratschlägen des Bösen beeinflussen!
160. Anhand
von vielen Beispielen kann man verstehen, wie weise die Hierarchischen Kräfte
des Fortschritts eingeteilt werden. Ihr seht selbst, wie ein von euch verehrter
Tatmensch im Kloster verblieb, weil seine geistigen Kräfte nahe dem Herd der
Aufspeicherungen entflammten. Nur Unwissende glauben, dass Er bloß aus
irdischen Erwägungen nicht selbst auf das Schlachtfeld hinausging.[75]
Jeder,
der eine Vorstellung von geistigen Kräften hat, wird sagen, dass gerade ihre bewusste
Anwendung vernünftig ist. So lasst uns die Zweckmäßigkeit erkennen, sie ist
unermesslich notwendig auf dem Pfad zur Feurigen Welt.
161. Die
Verehrung des Lehrers ist ein Heilmittel gegen alle Leiden. Wenn ihr ernsthaft
krank seid, wendet euch dem Herrscher zu.
162. Es
fällt euch schwer, die Redewendung „Er wurde erfüllt“ zu übersetzen. Ihr habt Recht,
in den dem Sanskrit fernstehenden Sprachen ist es nicht leicht, einige
Begriffsbestimmungen zu finden, besonders in Bezug auf die Höhere Welt. Man
müsste sagen: „Er wurde entflammt“ oder sogar „Er entbrannte“, um den Begriff Entzücken
nicht herabzusetzen.
Bei den
Begriffsbestimmungen gibt es viele Missverständnisse. Ausdrücke des Strebens nach oben sind davon besonders betroffen; nur
Menschen, die selbst bestrebt sind, können sie anwenden, doch ihrer gibt es
wenige. Deshalb beginnen die Sprachen, sich um graue Begriffe zu drehen; sie vervollkommnen
die mechanischen Ausdrücke, halten es aber nicht für nötig, einen Gleichklang
mit den Höheren Welten zu finden.
Wendet
eure Aufmerksamkeit den neu geprägten Worten zu. Wie gut kann man durch sie das
Niveau des Bewusstseins abschätzen! Doch man sollte die Höheren Welten auch mit
erlesenen Ausdrücken verehren, damit die Feurige Welt auch durch den irdischen
Klang erstrahlen kann. So wollen wir die Jugend daran erinnern, Zeit zu finden,
um im Denken nach oben voranzuschreiten. Aus der Qualität des Denkens wird auch
das Wort geboren.
163. Es
sollte einen nicht betrüben, Weisungen der Hierarchie auszuführen. Viele Früchte
werden durch Betrübnis bitter.
Man
soll sich in vielem dem höheren Verständnis annähern. Zum Beispiel muss man das
Gefühl der Entfernung überwinden. Für den Geist ist es tatsächlich nicht
vorhanden, und wenn wir unser Bewusstsein in die geistige Sphäre versetzen,
stellt sich auch unser Gefühl entsprechend um, mit anderen Worten, es erweitert
sich. Gewiss, dabei verleiht auch der Verkehr mit der Hierarchie gleichsam einen
neuen Notenschlüssel für alle unsere Taten. So lasst uns näher sein, immer näher,
damit sich keine Giftschlange einschleichen kann.
164. Beobachtet,
wie die Menschen sich im Denken und Handeln unterscheiden. Man sollte die
Menschen nach ihren Werken beurteilen, muss aber bedenken, dass nur die Übereinstimmung
von Denken, Wort und Tat sich bei der Annäherung an die Feurige Welt als Hilfe erweist.
Man muss durch alle giftigen Gase dorthin durchdringen.
Man
muss so viel Bewusstsein aufschichten, um nicht vom Pfad abzuweichen. Viele
Stimmen rufen, und viele Verbote ertönen, doch man darf nicht zurückblicken,
muss die eine Richtung kennen und darf das, was bestimmt ist, nicht
eintauschen. So lasst uns dasselbe Gesetz im ganzen Leben anwenden. Wer meint,
anders handeln zu können, irrt; im Großen wie im Kleinen gibt es nur ein Gesetz,
einen Rhythmus. So wollen wir das Ziel ohne Betrübnis erreichen.
165. Betrübnis
ist eine Seuche der Welt. Sie wirkt auf die Leber und erzeugt bestimmte Bazillen,
die sehr ansteckend sind. Wenn Kaiser Akbar* bei jemandem Betrübnis bemerkte,
ließ er Musiker kommen, damit ein neuer Rhythmus die Ansteckung zunichtemache. So
ist selbst eine physische Einwirkung nützlich.
166. Wenn
man auf die Augen drückt oder sie reibt, erhält man Farben, die ganz grob an
das Strahlen der Zentren erinnern. Wenn eine grobe Berührung ein sichtbares Leuchten
erzeugen kann, kann die Berührung einer höheren Energie sicherlich
Bewusstseins gegeben wurden. So war die Verbindung mit
den Höheren Welten unmittelbar, doch später kam es zu einer Abtrennung und es
begann schöne Farben des Geistes erbringen. Man muss anerkennen, dass vom
Groben bis zum Höchsten alles mit räumlichem Feuer angefüllt ist. Man sollte
lernen, die Zugänglichkeit des Raumes bewusst anzunehmen. Jedoch sollte man
sich an eine solche Anschlussfähigkeit gewöhnen.
Vergessen
wir nicht, dass die Offenbarungen des Altertums zur Verbesserung des Lebens und
zur Verfeinerung des ein Suchen nach mechanischen Mitteln, um auf irgendeine
Weise die Unterbrechung des Verkehrs zu verhindern.
Man
sollte bedenken, dass im Kali Yuga* solche Methoden unwirksam geworden sind und
sogar ein Vermischen mit den niederen Schichten der Feinstofflichen Welt
stattfand. Doch Satya Yuga* erfordert seinem ganzen Wesen nach
den Verkehr mit den Höheren Welten. Deshalb sollte man sich, um sich auf
Satya Yuga vorzubereiten, wieder dem unmittelbaren Verkehr mit den Höheren
Welten zuwenden, indem man die wahre Ethik anwendet. Er ist für vorgesehene Entdeckungen
notwendig, die einem tierischen Bewusstsein nicht gegeben werden können. Ich
werde nicht müde, immer wieder darüber zu sprechen, denn jeder Herd der
Erleuchtung des Geistes ist wichtig. Wo können denn die Wege zur Feurigen Welt
liegen, wenn nicht in den Weisungen der Ethik?
Hatha
Yoga führt sicherlich nicht zur Feurigen Welt. Genug der Vorbereitungen, man
sollte eiligst zu den Höheren Welten streben. Möge jede unserer Zellen Millionen
und Abermillionen von Leitungen enthalten. Die feinstofflichsten Apparate
wurden nicht für Schläfrigkeit[76] gegeben.
Nicht des Zweifels wegen wurden derart gewaltige Zahlen errechnet. Sie erinnern
doch an die Unbegrenztheit und die Anfüllung alles
Bestehenden.
So
mögen die Gedanken über das Raumfeuer und über die Möglichkeiten unseres Wesens
durchdringen. Satya Yuga kann sich nicht ohne Feurige Zeichen nähern.
Vergessen
wir nicht, dass zugleich mit dem Nahen von Satya Yuga die Zerstörung alle
Maßnahmen zum Erhalt des Gleichgewichts übersteigt. Die Menschen ahnen nicht,
wie sehr die irdischen Leitungen bereits gestört sind! Sie wollen nicht
verstehen, dass diese kosmische Störung durch ihre Schuld erfolgt; sie
betrachten sich als Lehrer des Wissens, doch das einfache Gesetz des Guten
überzeugt sie nicht.
167.
Betrachtet zwei Steine: Sie sind in ihrem Urzustand, sie sind kalt, sie sind in
ihrem unbedeutenden Leben erstarrt, und doch erzeugen sie Feuerfunken. Das Herz
des Menschen ist nicht schlechter als ein Stein. Der Gedanke eines Menschen steht
selbst bei seiner geringsten Offenbarung höher als ein Mineral.
Ich
spreche davon, weil es lehrreich ist zu beobachten, wie der Gedanke aus dem
innersten Gedächtnis Feuerfunken hervorruft. Der zufälligste Gedanke ruft aus
dem Speicher des Gedächtnisses ganze Gebilde hervor, ganze Epochen, an denen
wir teilgenommen haben. Dies ist ein Prozess von ausgesprochen feurigem Gehalt.
Ein Funke kann nämlich mit augenblicklicher Schnelligkeit entsprechende Teile aus
den verwahrten Schätzen hervorholen. Man muss staunen, wie gut verwahrt die
Schätze im „Kelch“ liegen – jederzeit bereit, hervorgeholt zu werden. Nur die
feurige Energie kann so feinstofflich und schnell wirken.
Alle feurigen
irdischen Erscheinungen geben eine Vorstellung von der Anspannung der Feurigen
Welt. Wenn hier auf Erden etwas durch Schnelligkeit und Entsprechung in Staunen
versetzt, wie viel scharfsichtiger und schneller ist dann die Feurige Welt! Wenn
die Menschen die Feurige Welt nicht vergessen, wird eine Annäherung zustande
kommen. Denkt über den Zustand des Bewusstseins nach,
wenn man erneut an so naheliegende Grundpfeiler erinnern muss! Und dennoch wollen
wir erinnern, dennoch wollen wir uns mit Geduld erfüllen. Es heißt: Die
Verwirklichung der Wahrheit festigt die Brücke.
168.
Nahrung in der üblichen Menge ist überhaupt nicht erforderlich. Sehr weise wird
gesagt, dass Essen eine Fessel des Teufels ist. Viele Generationen haben sich mit
Gefräßigkeit belastet, deshalb erfordert der entgegengesetzte Prozess
Behutsamkeit. Auf alle Fälle gehen mehr Menschen durch Überessen als an Hunger
zugrunde. Bei allen Prozessen des Atavismus bedarf es eines allmählichen
Übergangs. Man kann ihn nicht mit einem Schlag brechen, doch man kann darauf
hinweisen, dass jedes unnötige Essen schädlich ist.
169.
Der Ruf des Herzens wird allgemein als abstrakter Begriff verstanden, Urusvati aber
spricht so nicht, denn sie hat das Klingen des Herzens in seiner großen
Anspannung gehört und gespürt. Es gibt tatsächlich ein solches Klingen, und in ihm
drückt sich eine mächtige Energie aus. Die gefährlichsten Angriffe der
Finsternis zerschellen an dieser Energieanspannung. Nur ist es nicht oft
möglich, eine solche vernichtende Bestrebung zu erreichen.
Ein
feurige Herzs weiß, wann es erforderlich ist, die
ganze psychische Energie aufzurufen. Vom Sonnengeflecht und vom „Kelch“ her
konzentriert sich ein Strom mächtiger Energie. Vor einer solchen Entladung lösen
sich die bösesten Sendungen auf. Wir freuen Uns immer beim Anblick eines solchen
wachsamen Herzens. Der Angriff erfolgt doch immer unerwartet, und eine Sammlung
der Kräfte ist nur bei großer Wachsamkeit möglich.
Oft
wird diese Wachsamkeit durch irgendeine Ermattung getrübt, die sehr
charakteristisch für finstere Kräfte ist. Doch ein flammendes Herz gibt solchen
giftigen Chemismen nicht nach. Denkt aber daran, dass die bösen Kräfte
doppelte, wiederholte Schläge senden, da sie ihre Wirkung auf unvorbereitete
Organismen kennen.
Verstärkt
eure Wachsamkeit ganz besonders nach dem ersten Versuch.
170.
Viele meinen, wissenschaftliche Fakten könnten sie vor kosmischen Erscheinungen
schützen. Sie erzählen euch vom Wissen über Verfinsterungen, sie wissen von Sonnenflecken,
sogar von dem Erscheinen von Kometen und von unbekannten Strahlen; sie sind
aber nicht imstande, vor dem Erscheinen von Meteoren zu warnen, die gigantische
Ausmaße annehmen können. Doch wenn die Menschen von der Entdeckung riesiger
Bruchstücke räumlicher Körper wissen, können sie sich auch deren verheerende
Folgen vorstellen, und dann kann man an die feurigen Körper erinnern.
171.
Die Menschen beklagen sich darüber, dass ihnen das Bild der Feurigen Welt nicht
klar ist. Lasst uns nicht darauf beharren, wessen Fehler das ist. Schlagen wir ihnen
vor, sich über die Feurige Welt ein Bild nach ihrer eigenen Vorstellung zu
machen. Wenn eine solche Vorstellung auch noch ärmlich und undeutlich ist, möge
sie wenigstens auf irgendeine Weise beginnen. Das kann man als Anfang nehmen,
doch es ist schlimm, wenn nichts vorhanden ist, worauf sich aufbauen lässt. Außerdem
steigert sich ein solcher Zustand der Gleichgültigkeit und zieht wie ein Stein alles
andere zu Boden.
Niemand
kann die Grenzen des Bewusstseins eigenmächtig überdehnen. Der mittlere Weg ist
vortrefflich, wenn er auch ein hoher ist; viele können aber den erhabenen
Begriff des mittleren Weges überhaupt nicht verstehen und ersetzen ihn durch den
Weg der Plattheit.
172. Wegen
der Unbeständigkeit ihres Denkens sehen die Menschen weder Freude noch Gefahr. Doch
wir bitten sie, immer darüber nachzudenken, wenn das Herz über Bedrohungen oder
neue Freude flüstert.
Man sollte
sich auch nicht darüber wundern, dass finstere Kräfte sich den heiligsten Orten
nähern können. Ihr habt eine solche Erscheinung bereits gesehen und wisst, dass
Furchtlosigkeit die erste Bedingung dafür ist, jedem beliebigen Übel Einhalt zu
gebieten.
Doch
seien wir ehrlich uns selbst gegenüber, um festzustellen, wo Angst herrschte
und wo sie vertrieben wurde. Furcht ist eine Waffe der Finsteren.
173.
Man möge nicht glauben, man könne das Unsichtbare leugnen.
Es heißt,
dass es keine Handlung gibt, die keine Folgen hat, doch das Gesagte bezieht
sich besonders auf Verneinungen. Man mag sich oft fragen: Warum ist die
Evolution der Welt so langsam? Verneinung erweist sich als eine der
Hauptursachen, denn sie ist tödlich. Sie unterbindet genauso wie der Zweifel
alle vorgesehenen Möglichkeiten. Die Menschen, die sich der Verneinung hingeben,
müssen ihre Folgen überwinden. Verneinung ist nämlich wie ein Mühlstein
am Hals.
Darüber ist in der Lehre genug gesagt worden. Doch besonders jetzt ist die Erde
mit Verneinungen verseucht.
Möge
die Mehrzahl der Menschen sich vorstellen, Verneinung sei nur vernünftige
Kritik, aber kein Urteil – sie ist wie eine Klappe vor dem Ofenfeuer! Sie unterbindet,
aber sie erhebt nicht.
Nur eine
Erweiterung des Bewusstseins kann einen Verneiner beschämen, doch gewöhnlich
endet ein derart verknöcherter Zustand mit schwerer Erkrankung. Bei vielen Erkrankungen
sollte der Arzt sich mit seinem Patienten vor der Behandlung aufmerksam
unterhalten, um dessen Denkweise zu ergründen. Jede durch Verneinung entstandene
Krankheit zeigt die Notwendigkeit der Suggestion, um den zerstörenden Vorgang
zum Stillstand zu bringen.
Man
kann sich darüber lustig machen, dass die Behandlung von Krebs und Tuberkulose
mit Suggestion beginnen muss. Natürlich werden Ärzte, die keine
Suggestionskraft besitzen, in jeder Weise protestieren und höchst erzürnt sein
zu hören, dass Krankheiten der Leber, des Magens, der Nieren, des Zahnfleisches
sowie Rheumatismus sehr stark vom Zustand des Bewusstseins abhängig sind und in
erster Linie eine Suggestion erfordern. Das bedeutet, dass man Suggestion und
Autosuggestion ernst nehmen muss. Beide Prozesse sind bereits von feuriger
Bedeutung. So bedeutet Verneinung Widerstand gegen die Feurige Welt.
174.
Nicht selten können Kinder besser über die Feurige Welt nachdenken. Versucht,
sie zu solchen Vorstellungen zu ermutigen, doch wendet feines Verständnis an,
denn sonst kann man sie entweder abwenden oder ihnen seine eigene, persönliche
Vorstellung aufdrängen. Mögen Kinder aus ihrer eigenen Schatzkammer schöpfen;
sie ist immer bereit, die charakteristischsten Einzelheiten zu offenbaren.
Die
Wissenschaft kann von Kindern wertvolle Angaben erhalten, doch man nutzt sie
wenig. Und wenn man über die Kinder herfällt, will man nicht verstehen, wie
sehr man durch eine grobe Berührung verletzen kann.
175.
Die junge Generation ergibt sich zu oft der Grobheit. Eine solche Lage ist
höchst beklagenswert, wenn es der Anspannung aller besten Kräfte bedarf. Es ist
höchst notwendig zu wiederholen, dass jedwede Grobheit für die Evolution unzulässig
ist. Wenn es so viele kosmische Gefahren gibt, muss der Gedanke verstehen, dass
Grobheit Unwissenheit bedeutet.
176. Wenn
man die beklagenswerten Folgen der Verneinung beobachtet, sollte man gewisse
Menschen nicht verurteilen, die in erste Linie ihre eigene Kraft anwenden,
bevor sie die Hierarchie beunruhigen. Zuweilen mag es scheinen, als ob die
Menschen aus Überheblichkeit handelten, während sie in Wirklichkeit von Verehrung
für die Hierarchie erfüllt und vor allem bestrebt sind, ihre eigenen Kräfte anzuwenden,
um jedes Teilchen der höheren Energie zu sparen.
Sie
sprechen noch nicht einmal den Namen des Lehrers aus und halten ihr Mantram
geheim. Man sollte sich zu den verschiedenen Wegen der Verehrung sehr behutsam
verhalten. Man sollte alles bejahen, was dem Licht zustrebt. Wir lehnen allein
Verneinung ab.
In der
Tat, das ganze Dasein des Menschen, der denkt und die feinstofflichsten
Apparate enthält, ist ein wahres Wunder, das es ohne Vergangenheit und folglich
auch ohne Zukunft nicht geben kann.
Die
Feurige Welt ist die vom Schicksal bestimmte Zukunft. Wer wird auf dem Pfad stehenbleiben,
wenn er die große Bestimmung kennt? Wer wird den verkörperten Zustand nicht
achten, wenn er weiß, dass er zum Aufstieg verhilft? Wer wird die
Feinstoffliche Welt geringschätzen, wenn er weiß, dass dort die Gedanken
geprüft werden? So wurde unser kurzer Aufenthalt hier als das höchste Gut für
einen raschen Fortschritt in die Feurige Welt gegeben.
Auf
irgendeine Weise sollte man die dringenden Lebensfragen mit den höchsten
Beschlüssen vereinen. Wahrlich, das irdische Leben hat sich von den dringenden
Erkenntnissen abgewandt.
Die
Menschen träumen davon, das hiesige Leben mechanisch zu verlängern, anstatt sich
in freudiger Bereitschaft dem Ziel zu nähern. Der Lehrer soll das Bewusstsein
des Schülers auf dem kürzesten Weg dem Erreichen der Feurigen Welt näherbringen.
Der Lehrer unterstützt all das, was nützliche Bewusstseine – und sei es nur indirekt
– annähern oder vereinigen kann, damit jede Tätigkeit das notwendige Maß an Bedingungen
für die Annäherung in sich birgt.
177.
Beim Übergang in die Feinstoffliche Welt blitzen alle Arten des
Eigentumsgefühls auf, das Menschen belastet, die durchaus nicht schlecht sind.
Man sollte sich dieses Umstandes genau erinnern und sich in dem Bewusstsein
festigen, dass irdisches Eigentum gar nicht existiert. Vieles ist über Eigentum
gesagt worden, doch nur ein feuriger Zustand kann die Illusion eines solchen Eigentums
aufzeigen. Nur wenn das Bewusstsein als unser einziger Besitz verbleibt, spüren
wir die Freiheit des Aufstiegs.
Es ist
sehr schwierig, einen Aufstieg ins Gleichgewicht zu bringen, der über die
mittleren Ebenen der Feinstofflichen Welt hinausgeht. Dort denken die Menschen
gar nicht daran, sich von aller Art Besitz zu trennen, sie existieren gerade
durch diese Anziehungen. Doch wenn eine höhere Erscheinung ihr Bewusstsein emporhebt,
setzt ein ungeheurer Kampf ein.
Deshalb
sollte man sich bereits im irdischen Zustand klarmachen, wo die nutzlose Bürde liegt.
Das sollte man nicht im Namen der Feinstofflichen, sondern einer höheren Welt
tun.
178.
Bisweilen erweckt es Erstaunen, dass die Zeichen aus der Feinstofflichen Welt
so merkwürdig sind und des Nachdenkens und einer Deutung bedürfen. Der Grund
dafür ist das Karmagesetz. Nachdenken und Deutung wecken nämlich bereits selbständige
Tätigkeit, und auf diese Weise erleichtern sie das Karma und schaffen keines.
Das heißt, je stärker Scharfsicht und Findigkeit sind, desto leichter kann man
die gegebenen Zeichen deuten.
Die
hohen Wesenheiten wollen auf vieles hinweisen, die Zerstreutheit der Menschen
verhindert aber, dass diese wertvollen Ratschläge sie erreichen. Nicht nur aus
der Feinstofflichen Welt, sondern auch im irdischen Dasein wurden Gleichnisse
als Mittel eines indirekten Hinweises verwendet.
Die
Geschichte berichtet jedoch von vielen Fällen, in denen die dringendsten
Ratschläge nicht angenommen wurden. Nicht ohne Grund wurde im Altertum die
Aufmerksamkeit so stark entwickelt, es gab für sie sogar eine Art eigenes
Lehrfach. Doch heute verstehen nur wenige die Bedeutung der Wachsamkeit; die
anderen bedürfen der Führung durch deutlichste und wiederholte Belehrungen, die
auf das Karma eine Auswirkung haben müssen.
Doch
nur ein feuriges Herz begreift die verborgene Bedeutung feinstofflicher
Zeichen. Mögen die Mitarbeiter verstehen, dass jedes Zeichen seine Bedeutung
hat. So viele Hohe Wesenheiten senden flehentliche Bitten und hoffen, dass sie
verstanden werden.
Es gab
ganze Epochen, in denen das feinstoffliche Verstehen sich festigte und
schärfte, danach aber verdichtete sich wieder der blutige Nebel und die feinen
Empfindungen wurden grob. Gegenwärtig gibt es viele vergebliche Versuche aus
den besten Schichten der Feinstofflichen Welt, welche die Finsteren zunichtemachen.
179.
Ich beauftrage euch zu bezeugen, dass die Feurige Welt mit allen ihren
Daseinsmerkmalen besteht. Feurige Blüten zeichnen sich durch ihr Strahlen aus, doch
im Aufbau kann man sie mit Rosen vergleichen; kleine Wirbelringe bilden gleichsam
die Verbindung der Blumenblätter. Auch ihr Geruch kann wie verwandeltes Ozon
den Duft von Nadelbäumen hervorrufen. So ist auch das Leuchten der Auren wie Wolkenbögen
und die Strahlen sind wie Ströme und Wasserfälle; daher wird der Weise auch in
irdischen Gestaltungen ähnliche höhere Formen finden. Er wird darin keine
Erniedrigung des irdischen Daseins sehen, denn dessen Grundlage ist eine
Energie, die in allem Existierenden ähnlich ist.
Der
Weise wird das genaue Ebenbild Gottes nicht in einem irdischen Körper suchen,
denn nur der Feurige Körper wird die gleichen Funken wie die Höheren
Wesenheiten bewahren. Sollte man nicht in den Schulen darauf hinweisen, worin
wir Ebenbilder Gottes sind, um die alten Testamente zu rechtfertigen, aus denen
die Menschen ein Gespött gemacht haben? Man muss überall den Höchsten Begriff reinigen.
Man
darf sich nicht fürchten, überall dort zu Hilfe zu eilen, wo es möglich ist,
das Bewusstsein zu heben. Die Lehre benötigt Zeugen. Sie gibt allen Antwort, ohne Unterschied des Glaubens und der
Nationalität. Möge über allem die eine Sonne scheinen. Auf wissenschaftlichem
Weg ist es nicht schwer, über Einheit zu sprechen. Mögen schöne Vergleiche die
unterschiedlichsten Elemente einander annähern.
180.
Verwechselt Müdigkeit nicht mit Anspannung. Beide Zustände können, trotz ihrer
völligen Verschiedenheit, ähnliche Symptome aufweisen. Doch Müdigkeit muss
durch einen Wechsel der Arbeit überwunden, während die Anspannung gerade vertieft
werden muss. Es wäre ein Fehler sich zu erlauben, die Anspannung zu zerstreuen.
Man muss diese Erscheinung der feurigen Macht wie eine kostbare Gabe nähren.
Jede
Anspannung ist bereits eine Schärfung des Bewusstseins. Jede Müdigkeit ist eine
Abstumpfung, doch in beiden Fällen sollten wir nicht vergessen, Moschus*
einzunehmen. Urusvati hat weise eine Verbindung von Moschus mit Soda und
Baldrian zusammengestellt. Die ganz rasche Einnahme
von Moschus mit Hilfe von Soda und die Verlängerung der Einwirkung durch
Baldrian ist nämlich nützlich. Alle drei Ingredienzien[77] sind
feuriger Natur.
Nicht
ohne Grund wurde Soda in alten Zeiten als die Asche des göttlichen Feuers
bezeichnet, und Sodahalden nannte man Lagerstätten der Devas[78]. Auch
wirkt Baldrian besonders gut in Verbindung mit Moschus. Während Moschus das
Feuer entzündet, erhält Baldrian es in einem statischen Zustand. Bei Müdigkeit wendet
man dieses feurige Heilmittel an, um die Nervenzentren zu beleben, doch angespanntes
Streben erfordert ein länger anhaltendes Brennen, um Ausbrüche und Stöße zu
vermeiden.
Doch
über allen Lebensspendern steht der Verkehr mit der Hierarchie. Moschus kann versiegen,
doch bei Verkehr mit der Hierarchie wird die Kraft nicht zögern, sich zu erneuern
und einen unerschöpflichen Vorrat anzusammeln.
181. Man
soll mit dem Herzen neue Kreise von Schülern anziehen. Wir erachten nicht
allein die direkte Übermittlung der Lehre als Errungenschaft, sondern auch die
indirekte Sättigung des Raumes durch sie. Man sollte die Lehre nicht dort
aufdrängen, wo es keinen Eingang gibt.
182.
Kann der Körper beschädigt werden? Wie im Himmel, so auf Erden. Das bedeutet,
dass der feurige Körper ebenso beschädigt werden kann wie der irdische.
Beobachtet den Vorgang einer Beschädigung des irdischen Körpers, und ihr werdet
eine vollständige Analogie zu dem feinstofflichen und dem feurigen Körper erhalten.
Beobachtet,
wie ein Messer in den physischen Körper eindringt, wie es das Gewebe und den
Blutkreislauf beschädigt; dann folgen örtliches Absterben und Zersetzung, doch
die Lebensenergie behält die Oberhand und langsam setzt Heilung ein. Oft aber verbleiben
eine örtliche Atrophie[79] und für
immer eine Narbe.
Genau
der gleiche Prozess geht beim feurigen Körper vor sich, doch an die Stelle des
Messers tritt ein Gedanke und anstatt der Narbe eine Verdichtung der feurigen
Energie. Die Heilung ist allerdings sehr langsam und erfordert den Abzug von Energie
aus anderen Zentren.
Jeder
Organismus hat einen feurigen Körper, und solange er die Feurige Welt nicht
erreicht hat, ist er Beschädigungen ausgesetzt. Nur wenn der feurige Körper
geläutert wurde und in die räumliche feurige Esse strömt, wird er Beschädigungen
nicht mehr ausgesetzt sein. Doch wahrlich, Ich sage euch, die Narben bleiben
für lange Zeit.
Ich
bestätige, dass man den feurigen Körper sowohl von außen als auch von innen beschädigen
kann. Selbstmord des grobstofflichen Körpers ist der Prototyp der Selbstverwundung
des feurigen Körpers. So kann man in höchst irdischen Handlungen eine Entsprechung
zu allen Zuständen erkennen.
183.
Vieles ist über das Leben in der Feinstofflichen Welt gesagt worden. Die Berichte
scheinen sich oft zu widersprechen, doch ziehen wir wieder irdische Beispiele
heran. Die Verschiedenartigkeit der irdischen Situationen ist erstaunlich, nur
unentwickelte Augen können die vielen feinstofflichsten Erscheinungen nicht
erkennen.
Wenn
Wir von irdischen Situationen sprechen, haben Wir gewöhnlich nur gleichförmige
Gruppen im Sinn, denn Wir können nicht den ganzen Komplex der willentlichen Schöpfung
aufzählen. So werden Unsere Erklärungen vom Gesprächsthema und vom Bewusstsein
Unserer Zuhörer abhängen. Ebenso werden sich unter den wahrheitsgetreuesten
Schilderungen der Feinstofflichen Welt immer die am nächsten liegenden Gruppen
finden, die Unseren Absichten entsprechen.
So
wollen wir die verschiedenartigen Welt erhaben ist,
sind die Höheren Welten fortschreitend erhaben und verschiedenartig.
184. In
allem gibt es eine kreisende Bewegung. Wirbelringe gibt es nicht nur in der eng
begrenzten physischen Welt, sondern auch in allen Gedankenformen. Man kann bemerken,
wie der Kreis jeder Arbeit sich vollendet. Wir haben bereits geraten, die
Arbeit zu wechseln, um die Kräfte zu erneuern.
Solche Manwantaras* kann man sogar bei den kleinsten Arbeiten bemerken,
sie haben die gleiche Bedeutung wie die Weltmanwantaras.
So kann man neben den Kreisen der täglichen Arbeit das Inerscheinungtreten
eines Kreises auch bei ganzen Tätigkeitsperioden wahrnehmen.
Gerade ein
feuriges Herz wird eingeben, wann ein solcher Kreis vollendet ist, damit eine
neue Offenbarung in Angriff genommen werden kann. Man sollte sich bei der Vollendung
nicht übernehmen, doch noch schlimmer ist es, einen Kreis künstlich durch Zwang
auf das Leben zu vollenden.
So kann
man in der Geschichte studieren, wie sich Kreise der Tätigkeit bilden. In
solchen Wirbelringen drückt sich das feurige Prinzip aus. Man muss sich auf den
gleichen Aufbau in der Feurigen Welt vorbereiten. Man sollte nicht glauben, die
Feurige Welt sei schon ein vollendeter Zustand.
Systeme
von Welten, von denen wir nur einen winzigen Teil sehen, können eine
Vorstellung von der unerschöpflichen Verschiedenartigkeit der Zustände geben.
Von hier aus können wir diese Zustände nicht zergliedern, es ist aber nützlich,
von ihnen zu träumen. Jeder Traum ist schon eine Erkenntnis.
185.
Das Unglück ist wirklich eingetreten. Die Menschen fragen: Worin besteht Gottes
Zorn? Er besteht in dem Unglück, dass die Menschen sich von Gott abwandten,
dass sie in Taten, in Gedanken oder in schweigender Angst zu Verrätern wurden. Wir
wollen nicht alle Arten eines solchen Verrats aufzählen, er verseucht den
Planeten und offenbart eine bestimmte Eigenschaft.
Die
Menschheit sollte sich über das hereinbrechende Unglück nicht wundern. Möge der
Mensch nachsinnen: Hat er immer in Lauterkeit vor Gott gehandelt? Hat er sich
immer der Lästerung enthalten, und konnte er sich von bösen Absichten lossagen?
So können
die Menschen nicht sagen, dass die Macht Gottes sich nicht offenbart. Er straft
nicht, doch Er kann sich abwenden, und dann verwandelt Gold sich in verschlingendes
Feuer! Dann verwandelt Gleichgewicht sich in Chaos, und die Macht der Erde kann
sich erschöpfen.
Überall
gibt es viel Lästerung. Die Verspottung des Göttlichen Prinzips ist schrecklich!
Die Menschen haben zu denken aufgehört, und selbst wenn sie in die Kirche gehen,
ist das manchmal nicht besser, als wenn sie diese zerstören würden.
186.
Feurige Funken erleuchten auch Tiere. Dabei kann man ein bemerkenswertes Gesetz
beobachten. Die Tiere empfangen besonders durch den Kontakt mit Menschen
feurige Funken. Ebenso nährt auch der Mensch seinen feurigen Körper durch den Verkehr
mit der Hierarchie. Man sollte in das Bewusstsein aufnehmen, wie logisch die
Jakobsleiter ist; wie die Geschöpfe Zugang zu ihr finden können, wenn sie von
rechtem Streben erfüllt sind.
Der
Gedanke an das Heil ist ein glücklicher Gedanke. Es gab nie einen Gedanken an
das Heil, der nicht die besten Früchte gezeitigt hätte. Das Einsammeln der
Früchte erfordert jedoch Fertigkeit und Arbeit. Manchmal ist das noch ermüdender
als Säen.
187.
Wie gesagt wurde, geht jetzt auch in der Feinstofflichen Welt ein heftiger
Kampf vor sich, der noch schrecklicher ist als der irdische. Man kann
verstehen, dass eine Niederlage in der Feinstofflichen Welt unzulässig ist. Eine
solche Niederlage würde die Kette der Welten unterbrechen und wäre für Satan
höchst erwünscht. Deshalb stärkt die Lehre so sehr das Herz, um die Menschen
wenigstens ein wenig auf Zusammenarbeit vorzubereiten.
188.[80] Die
Natur der Dinge muss als eines der wichtigsten Fächer gelehrt werden. Sie muss
in ihrer ganzen Wirklichkeit schön beschrieben werden; die Kontinuität der
Welten muss mit allen wissenschaftlichen Vergleichen veranschaulicht werden.
Die Religion
wird einer solchen Darstellung der Grundlagen nicht nur nicht widersprechen,
sondern sie wird im Gegenteil mit ihren uralten Andeutungen behilflich sein.
Das Studium der Natur der Dinge ist die Schwelle zum Verstehen der lebendigen
Ethik. Man muss erkennen, warum Ehre, Würde und alle übrigen Eigenschaften der
Menschlichkeit unerlässlich sind.
Vom
frühestmöglichen Alter an sollten die Kinder von der Feinstofflichen und der Feurigen
Welt hören; sie müssen das Prinzip der Hierarchie und das des Guten verstehen.
Je früher man sie an die Hierarchie und die übrigen Wahrheiten erinnert, desto
leichter werden sie sich ihr früheres Wissen ins Gedächtnis zurückrufen.
Der
Gottesbegriff wird in seiner ganzen Erhabenheit auf der Grundlage der
Hierarchie geklärt. Nur so wird der Höchste Begriff kein Abstraktum bleiben und
mit dem ganzen Dasein verschmelzen.
Der
Führer und die Regierung müssen verstehen, wodurch man die Erkenntnis der
Höheren Vorstellung steigern kann. Es ist notwendig, dass die Schulen die
gesamte Anziehungskraft aufbieten, die das Dasein in seiner ganzen Erhabenheit darstellt.
189.
Unter den feurigen Zeichen kann man die besondere Fähigkeit bemerken, benötigte
Gegenstände aufzufinden. Man muss nur an sie denken, und sie werden gleichsam
herbeigezogen und lassen sich finden. Bereits im Altertum hieß es: „Entzünde
die Fackel des Herzens und finde das Benötigte.“ Das Symbol ist nur zu wahr,
denn das Feuer des Herzens entzündet gleichsam das umgebende Feuer und schafft
eine magnetische Anziehung.
Auch in
Büchern kann man finden, worum man gebeten hat, indem man es mit demselben
Feuer beleuchtet. Dabei gilt: Je mehr eine solche Fähigkeit bemerkt wird, desto
mehr entwickelt sie sich. Das feurige Element liebt es, beachtet zu werden.
190.[81]
Gefahr ist eine Konzentration von Schwingungen der Anspannung. Die Menschen
sind von vielen Gefahren umgeben, aber nur wenige von ihnen werden bemerkt.
Wenn der Führer sagt: „Lebt mit der Gefahr“, könnte er auch sagen: „Bemerkt die
Gefahren und seid auf diese Weise erfolgreich.“
Man
kann nicht ohne Gefahren leben, aber es ist herrlich, aus Gefahren einen
Teppich der Heldentat zu weben. Der Führer weiß, dass er mit einem Auftrag
betraut ist, und Gefahren werden bloß zu Antriebskräften, deshalb denkt der
Führer gar nicht an Gefahren. Schon der Gedanke an Gefahr ist schädlich. Wenn
wir an Gefahren denken, verstärken wir ihre Schwingungen und können damit das Gleichgewicht
stören.
Haushalten
mit den Kräften darf nicht mit Furcht und Verwirrung verwechselt werden. Wir sind
wachsam und vorsichtig, um den Auftrag besser auszuführen. Doch Gefahren können
unsere Aufmerksamkeit nicht belasten.
Der
Lehrer sollte vor allem darauf bestehen, dass der Schüler sich von dem Trugbild
der Gefahren befreit. Der Schüler muss immer daran denken, keinen Tropfen der
höheren Energie nutzlos zu vergeuden.
Der
Gedanke an Gefahr greift viele unserer Zentren an und verzehrt in ungeordneter
Weise kostbare Energie. Der Gedanke an Gefahr wirkt sich sogar auf die Qualität
des Pulses aus, doch der Wunsch, einen Auftrag besser auszuführen, stärkt das
Herz. Also lasst uns handeln, wie es am nützlichsten ist.
191.[82] Beim
Eintritt in das Mönchsleben wurde gewöhnlich auf alle Schwierigkeiten eines solchen
Weges hingewiesen. Die einen sagen: alles ist leicht; andere warnen: alles ist
schwer. Zu Menschen mit einem feurigen Herzen kann man sagen: alles ist leicht;
doch bei einem gewöhnlichen Bewusstsein ist es besser, zu warnen: alles ist
schwer.
Wenn
jemand bei der ersten Warnung vor Schwierigkeiten davonläuft, wäre er ohnehin
für beharrliche Arbeit ungeeignet. Man darf nicht Menschen aufnehmen, die
offenkundig ungeeignet sind. Furcht vor Arbeit ist bereits Verrat.
192.[83] Die
alexandrinischen Philosophen pflegten zu sagen: „Tadele die Welt nicht, denn
sie wurde durch einen erhabenen Gedanken erschaffen.“ Nicht die Schöpfung ist
schuld, sondern unser Urteil über sie. Wir können unsere Gedanken sowohl zum
Guten als auch zum Bösen aufschichten. Wir können aus dem gutartigsten Tier
eine bösartige Kreatur machen. Grausamkeit auf der einen und Furcht auf der
anderen Seite erfüllen mittels des Gedankens unser Bewusstsein. Wir senden Böses
durch unseren Blick. Wir könnten eine nützliche Pflanze in eine höchst giftige
und verderbenbringende verwandeln.
Der
Gedanke der alten Philosophen drang in die Religion ein. Clemens von
Alexandrien[84] wusste, wie die Menschen selbst
die erhabene Schöpfung herabsetzen. Auch heute können die Menschen beobachten,
wie das Böse die harmlosesten Wesen verwandeln kann. In der Tat, jeder
Tierbändiger wird bestätigen, wie oft ihm gerade das Gute bei seinem Handwerk hilft.
Doch er weiß auch, dass es neben dem Guten verschiedene Schutzmaßnahmen geben muss,
jede entsprechend dem Charakter des Tieres. Eine solche Wissenschaft kann man zweckmäßig
nennen.
Wir können
die Welt nicht verurteilen, aber darüber nachdenken, warum das Böse in sie eindringen
konnte. So werden[85] auch Schutzmaßnahmen
nicht vom Bösen, sondern vom Guten ausgehen. Jedem Führer sei geraten, das
Vermächtnis der alten Philosophen nicht zu vergessen.
193.[86] Euch
ist die Mittelmäßigkeit gewisser Personen zur Genüge bekannt. Was kann man tun,
(…), wenn Mittelmäßigkeit sich in weiteste Kreise eingeschlichen hat? Jene
scheinbaren Verfechter des Guten geben sich geistig der Mittelmäßigkeit hin.
Man kann sehen, dass die Finsteren nicht oft an diesem Mangel leiden.
Es gibt
eine Geschichte, wie der Teufel einen Engel traf. Der Lichte sagte: „Bitter
sind deine Diener.“ Doch der Teufel antwortete: „Meine sind bitter, dafür sind Deine
sauer, wir müssen beide nach süßen suchen.“ Und der Engel senkte den Kopf, denn
er konnte nicht zeigen, wo jene sind, die noch nicht sauer geworden sind. So wurde
es lange zuvor vom Volk bemerkt.
194.
Ihr werdet vielen wiederholt sagen müssen, dass Unsere Heilmittel gut sind als
Ergänzung der psychischen Energie. Physische Heilmittel allein können das erwünschte
Ergebnis nicht hervorbringen, doch die psychische Energie wird durch den Verkehr
mit der Hierarchie gestärkt. So wird ein weiser Arzt vor allem darum besorgt sein
zu erkennen, wie es um den Zustand der psychischen Energie bestellt ist und wie
sie mit den Höheren Kräften in Einklang steht. Die Aufmerksamkeit ausschließlich den physischen Mitteln zuzuwenden, hat für
die Zukunft keine Bedeutung.
Wenn
Wir bereits über die Feurige Welt sprechen, bedeutet dies, dass die Zeit voranschreitet.
Man darf nicht auf dem Niveau der Übergangszeit stehenbleiben, wenn alle
Grundlagen des Daseins vergessen wurden.
Ich bestätige,
dass jeder Arzt seine Aufmerksamkeit auf sich selbst richten muss, um zu spüren,
inwieweit er selbst bereit ist, sein Bewusstsein zu erneuern; ansonsten wird er
keine Worte für jene finden, die zu ihm kommen. Er wird unfähig sein, die
wirklichen Krankheitsursachen zu erforschen. Er wird seinen Einfluss nicht geltend
machen können. Ich bestehe nicht darauf, dass jeder Arzt ein Hypnotiseur ist,
doch er muss die geistige Welt des Patienten verstehen, um über das Wesentliche
des Falles sprechen zu können.
Die
Lehre muss Wege erschließen und darf nicht bloß eine Apotheke sein. Mögen die Menschen
die Möglichkeit haben, zu beobachten und zu entdecken, sonst wird es Einwirkungen
auf das Karma geben.
195. Es
muss sich eine neue Überlieferung über die Bedeutung des Herzens bilden in
einer Zeit, in der man sich am allerwenigsten um diese kümmert. Die Institutionen
für das Studium des Herzens müssen damit beginnen, alles zu erkennen, was über
dieses Zentrum des Daseins niedergeschrieben worden ist. Man sollte alle alten
Kulte studieren, in denen das Wissen über das Herz seinen Platz hatte, und
äußere Heilmittel allein sind hier keine Hilfe.
Vergessen
wir nicht, dass im Altertum zur Wiederbelebung eines stehengebliebenen Herzens
Suggestion angewendet wurde. Es gibt viele Überlieferungen über Wiederbelebungen,
die auf dieser Einwirkung beruhen. Natürlich sind ein starker und disziplinierter
Wille sowie die notwendige Zeit erforderlich, um das erneute Einsetzen der
Herztätigkeit zu bewirken.
Man
könnte fragen: Wie viele Minuten müssen verstreichen, bis man die Herztätigkeit
wiederherstellen kann? Doch das wird äußerst verschieden sein, denn der
tatsächliche Austritt des feinstofflichen Körpers erfolgt ganz individuell; dafür
gibt es viele Gründe, sowohl im physischen Zustand als auch in der
Beschaffenheit des feinstofflichen Körpers. Ein Arzt sollte diese verschiedenartigen
Bedingungen verstehen.
196.
Die Körperbewegungen des Menschen müssen sinnvoll sein. Man muss Kinder nicht
nur in Gymnastik und Rhythmus, sondern auch über den Sinn der Ökonomie der
Bewegung unterrichten.
Wenn
die Menschen die Feurige Welt und die Ausstrahlungen verstehen, werden sie
nicht sinnlos mit Armen und Beinen herumfuchteln, den Kopf schütteln und ohne
Not hin und her schwanken. Wenn sie sich ihr aurisches
Ei vorstellen würden, würden sie es nicht durch unnötiges Schwanken auf
chaotische Weise verletzen. Wenn die Menschen sich eine Art Feuerring
vorstellen, der sie tatsächlich[87] umgibt,
werden sie nicht sinnlos ihre Hand verbrennen. Besonders unentschuldbar sind sogenannte
nervöse Bewegungen. Sie weisen nämlich auf eine völlige Undiszipliniertheit des
Willens hin.
Jeder
Arzt muss solche Gewohnheiten seiner Patienten beachten. Allein durch die
Bewegungen eines Menschen kann man viele Krankheiten bestimmen. Man kann ihn
von den abscheulichsten Angewohnheiten heilen, wenn man diese Bewegungen beobachtet
und ihre Schädlichkeit für den feinstofflichen Körper aufzeigt. So kann der
Arzt auch ohne physische Medikamente eine sehr nützliche Tätigkeit ausüben.
197. Wer
sagte, dass Moschus bloß ein Anregungsmittel sei? Er kann eine ausgleichende
Bedeutung haben, indem er grundlegende Energien in Bewegung setzt. Man kann es
bedauern, wenn solche vielfältigen, mächtigen Einwirkungen nur auf eine einzige
Anwendung reduziert werden. Und je armseliger die Vorstellung ist, desto gröber
ist die Mutmaßung.
Dies
bezieht sich auf viele aufgezeigte Mittel. Niemand denkt an die synthetische Bedeutung
des Baldrians. Niemand will Pfefferminze als einen Freund des Lebens begreifen,
der bereit ist, eine beruhigende Wirkung auf erregte Zentren auszuüben. Niemand
will die Wirkung von Milch in Verbindung mit Soda beobachten. So weit ist das
Beobachtungsfeld für offene Augen.
Pfefferminze
kann sogar als Zimmerpflanze Nutzen bringen, denn die Ausstrahlungen ihrer
lebendigen Blätter sind höchst feinstofflich und natürlich, wie die der Rose. Dort,
wo man Blumen halten kann, benötigt man keine Öle. So ist das Lebendigste und
Natürlichste das Beste von allem. Lasst uns nicht vergessen, dass Pfefferminze
und Rosen ausgezeichnete Desinfektionsmittel sind.
198.
Die Feurige Welt verlangt in erster Linie die Unterscheidung zwischen einer
kleinen und einer großen Wahrheit. Nichts führt die Menschen so sehr vom Pfad ab
wie eine kleine Wahrheit. Sie reißen kleine Bruchstücke heraus, ohne über das
Vorausgehende und das Nachfolgende nachzudenken. Solche Bruchstücke sind nicht
besser als jede beliebige Lüge, doch der Sinn der Feurigen Welt liegt in der Großen
Wahrheit. Auf sie muss man sich mit allen Mitteln vorbereiten; man darf nicht
annehmen, dass das Verstehen der Großen Wahrheit von selbst kommt.
Man
muss das Bewusstsein für das Erfassen solcher Dimensionen vorbereiten. Das ist gar
nicht leicht. Man kann sehen, wie falsch die einfachsten Wörter verstanden
werden. Es ist sogar schwierig, sich vorzustellen, wie sehr das gewöhnlichste
Wort entstellt werden kann. Man muss aber die Prüfung so vieler
unterschiedlicher Begriffe durchmachen.
Nur die
Annahme höherer Maßstäbe wird den Höheren Anruf: „Raj, Raj, Raj“[88] hervorrufen!
Eine dreimalige Aufnahme kann zu den höheren Sphären führen. Raj kennt weder
Rache noch Verurteilung. Raj ist voller Seelengröße, denn es strebt in die
Zukunft. Raj will das Gute, denn es ist schöpferische Liebe. Ein solcher
Maßstab bewahrt vor der kleinen Wahrheit, die nicht weit von Bosheit, Zweifel
und Verurteilung entfernt ist. Wenn ihr also den Geist stählen wollt, könnt ihr
das alte Mantram „Raj, Raj, Raj“ wiederholen!
199.
Wenn Ich an das alte Mantram erinnere, heißt das, dass man eine große Wahrheit
offenbaren und nach großen Maßstäben handeln muss. Nicht Worte retten, sondern ihre
Anwendung. So liegt keine kleine Wahrheit darin, dass es bereits eines großen
Maßstabes bedarf. Und möge der Gedanke freudvoll stimmen, dass Raj schon
ausgesprochen wurde!
200.[89] Man
kann von jedem beliebigen Pfad des Bösen zum Guten zurückkehren. Doch solche
Möglichkeiten sind am besten bei den Aufgaben des Fortschritts sichtbar.
Wahrhaftig, jedes Verweilen im Bösen entfernt einen mit fortschreitender
Geschwindigkeit vom Guten. So kann man dorthin, wo man gestern vom Streitwagen
des Bösen abspringen konnte, heute nicht mehr zurückkehren. Daran muss man
jeden erinnern, der meint, man könne auch die Last des Bösen jederzeit
abwerfen. Dessen Substanz ist sehr klebrig und von den kleinen Wahrheiten
überwuchert, über die bereits gesprochen wurde.
201.[90] Die Menschen,
die den Großen Dienst auf sich nehmen, können „Himmlische Steine“ genannt
werden. Bei ihrem Streben erfüllen sie sich mit Licht. Sie durchdringen die
niederen Schichten und bergen in ihrem Innern einen Diamant-Adamant*.
Es ist jedoch
nicht leicht, ein Diamant zu sein, und man muss sich im Licht behaupten, um die
Finsternis zu überwinden. Der Große Dienst kennt keine Ruhe, durch ständiges Hintreten[91] wird
der Geist gestärkt. Viele kleine irdische Wahrheiten muss man mit der Kuppel der
Seelengröße überdecken. Man muss sich mit dem Licht umhüllen, das von der
Hierarchie ausgeht, und sich die Feinstoffliche und die Feurige Welt als die
Natur der Dinge aneignen.
Von
einer Grube aus kann man die Sonne nicht wahrnehmen, doch von einem Brunnen aus
studiert man die Sterne. Auf dem Pfad des Dienstes können sich die unerwartetsten Dinge ereignen, doch ein erfahrener Führer vergisst
nicht, dass jeder weltliche Verlust im Raum ersetzt wird.
202.[92]
Nirgends denken die Menschen an die Lebendige Ethik. Sie meinen, nach den
gewöhnlichen Maßstäben dahinleben zu können, doch mit jedem Tag wird klarer,
dass man die Menschen nur durch einen Glauben retten kann, der alle Religionen übersteigt.
Es gibt wenige mit einem solchen Glauben, wir wollen nicht Tausende
aufzuzählen, wo es gerade einmal einige Dutzend gibt. Ungewöhnlich sind die
Wege einer solchen Erkenntnis des Höchsten.
203. Die
drei Welten sind einander weit näher als man denkt. Man kann sehen, wie
übereinstimmende Schwingungen Zusammenarbeit schaffen. Ihr wisst, dass
bestimmte nahestehende Individuen aus der Feinstofflichen Welt beim gemeinsamen
Werk mitwirken. Noch vor kurzem hätten sie wegen unterschiedlicher Schwingungen
dem gemeinsamen Ziel nicht dienen können, doch eure Schwingungen und ihre
Bemühungen um Gemeinschaft machen sie zu nützlichen Mitarbeitern. So entsteht
gemeinsame nutzbringende Arbeit. Das ist umso nützlicher, als auch die Gegner ebensolche
Mitarbeiter haben.
Zweifellos
ist es erfreulich, jede Bereicherung des Bewusstseins wahrzunehmen. Urusvati
sah, dass die Atmosphäre anfangs trüb war und sich im Laufe der folgenden Zusammenkünfte
aufhellte, und gestern sah Urusvati bereits bewusste Zusammenarbeit.
Eine
solche Erleuchtung erfolgt sehr schnell, jedoch ist dafür ein Aschram von
Bedeutung. Wahrlich, Aschrams haben sowohl für die irdische als auch für die
Feinstoffliche Welt Bedeutung. Man kann Aschrams als Magnete und Ozonerzeuger definieren.
Die
Erfüllung mit Herzenergie dient vielen als Leitung. Wenn Ich deshalb um eine geistig
reine Atmosphäre besorgt bin, habe Ich ein sehr wichtiges Ergebnis im Sinn.
Ohne geistige Aufspeicherungen hat der Befehl, alles auf sich zu nehmen, keinen
Sinn. Er kann nur dort erteilt werden, wo es eine Verbindung des Herzens mit
der Feinstofflichen und der Feurigen Welt gibt.
Nur
eine solche Verbindung kann in dem irdischen Kampf, der derzeit herrscht, diejenigen
stärken, denen der Befehl gegeben wurde. Die Ströme sind zu verworren, um ihnen
mit irdischen Kräften widerstehen zu können. Doch ihr kennt die Verbindung mit den
beiden Welten. Bei dieser Gemeinschaft finden sich nämlich die Kräfte, um den unverhofftesten Pfad zu durchschreiten.
Geniert
euch dabei nicht, auf euch aufzupassen, um nicht unnötig Energie zu verausgaben.
Man darf sich durch nichts von der inneren Konzentration ablenken lassen. Die Angelegenheiten
der ganzen Welt befinden sich in einem bedrohlichen Zustand.
204.
Man könnte fragen: Wie viele Male soll man die Lehre lesen? Antwortet darauf: Ihr
dürft das, was ihr liebt, nicht begrenzen. Man kann etwas auswendig lernen und
dennoch wünschen, es noch einmal durchzulesen. Wenn wir etwas auswendig kennen,
legen wir einen bestimmten Rhythmus fest, doch erneutes Durchlesen kann neue
Erleuchtung bringen. Es wird nicht nur eine Vertiefung bewirken, eine neue Beleuchtung
des Buches kann auch einen neuen Zugang eröffnen.
Wenn
Ich daher sage: Lest die Lehre sowohl am Morgen als auch am Abend, habe Ich die verschiedenen Zeitumstände im Blick. Das eine wird am
Morgen bemerkt, etwas völlig anderes bei den abendlichen Feuern erkannt.
Versteht dies wörtlich. Der Abendgedanke unterscheidet sich vom Morgengedanken.
Man
sollte beide vergleichen. So wie der Abendgedanke durch die Feuer der Öllampen erweitert
wird, so erglänzt der Morgengedanke von der Berührung mit der Feinstofflichen
Welt. Der Morgengedanke ist nicht nur infolge der Nachtruhe mächtig, sondern
auch durch die Berührung mit feinstofflichen Energien. Der Abendgedanke jedoch
zeichnet sich durch die völlige Verzückung aus, die dem lebendigen Feuer bekannt
ist.
Viele
meinen, sie kennten die Lehre schon, sobald sie sie einmal gelesen haben. Doch
die besten Gebote bleiben unangewendet, weil die Menschen nicht gewillt sind,
ihre Vielfarbigkeit zu verstehen. So betrachtet den Kristall der Lehre sowohl in
der Sonne als auch im Licht der Feuer.
205.[93] Das
Wort Chor wird für den Gleichklang von Stimmen gebraucht, doch es kann auch
einen Chor von Energien, einen Chor der Herzen und einen Chor von Feuern geben.
Die Lehre muss die Aufmerksamkeit auf das Prinzip des Chores lenken, welches
das persönliche Prinzip überhaupt nicht beeinträchtigt. Man sollte eine solche
Zusammenarbeit in sich entwickeln, um zur direkten Verstärkung der
Möglichkeiten zu gelangen.
So ist
die Besorgtheit um das Prinzip des Chores mit dem Aufbau verbunden. Die
Menschen können begreifen, dass ein Chor verschiedenartige Mitwirkende
erfordert. Nur sehr erfahrene Führer verstehen, warum auch Mitwirkende
gebraucht werden, die zwar nicht sehr aktiv sind, jedoch ihre eigene Art von Harmonie
einbringen können. Der Lehrer freut sich über jede Eigenart, in ihr bildet sich
ein neuer Aspekt des Feuers.
206.[94] Lasst uns betrachten, wie die Völker die Bedeutung des
Wissens spüren können. Wir tragen dafür Sorge, dass die Offenbarung des Wissens
auf einem ungewöhnlichen Weg voranschreiten kann, um das menschliche
Vorstellungsvermögen in Erstaunen zu versetzen.
Die Fähigkeit,
die Vorstellung vergangener Inkarnationen zu erwecken, ist tatsächlich nicht
leicht zu erwerben; nur ein gereinigtes Bewusstsein, das durch den Übergang
nicht verwirrt wird, offenbart eine ununterbrochene Vorstellung, die immer neu
und unermüdlich ist.
207.
Die größten irdischen Kataklysmen wurden durch unterseeische Einbrüche
ausgelöst. Vergessen wir nicht: Während Berggipfel eine Höhe von 30.000 Fuß
erreichen, überschreiten unterseeische Schluchten dieses Maß sogar noch. Man
kann sich einen Prozess in einer Entfernung von 70.000 Fuß vorstellen.
Das
Verschwinden von Seen ist nicht so gefährlich, doch es besteht die Gefahr eines
Anstiegs des Meeresspiegels. Dieses Schicksal hat die Erde schon mehrmals
durchlebt, doch die Menschen denken nicht in einem planetaren Maßstab. Gegenwärtig
kann man eine gewisse Ähnlichkeit mit vergangenen Ereignissen bemerken.
Das Ungleichgewicht
zwischen Feuer und Wasser ist ein Gegenstand für tiefschürfende Beobachtung.
Mancher denkt darüber nach und viele werden darüber lachen.
208.
Oft haben die Lehren davor gewarnt, über die Toten zu urteilen. Unter den
vielen Gründen dafür gibt es einen, der eng mit den irdischen Tätigkeiten
zusammenhängt. Wir haben bereits über Mitarbeiter aus der Feinstofflichen Welt
gesprochen. Von hier aus ist es schwer zu beurteilen, wer schon diese Fähigkeit
zur Zusammenarbeit in sich entwickelt hat. Man kann sich vorstellen, wie
ungerecht es wäre, einen solchen Mitarbeiter zu tadeln, denn die Verurteilung
stößt natürlich ab. Es gibt viele solche Helfer, und man sollte sie schätzen.
Wenn das Vorstellungsvermögen entwickelt ist, kann man eine solche Zusammenarbeit
leicht ausbilden.
209.
Das Bild der heutigen Wirklichkeit ist immer weniger anziehend. Man muss die
Zeiten, in denen es keine Lästerung gab, äußerst schätzen. Vergiftet diese Giftschlange
denn nicht die gegenwärtige Wirklichkeit?
Es
belastet Uns zu sehen, wie sinnlos die Menschen ihr Leben beschränken, ohne an
das große Wunder zu denken, das jeder in sich trägt. Jedem wurde dieses Wunder
zugemessen. Der Beutel des Herzens ist bei allen ein und derselbe – lege die
Schätze dort hinein!
210.
Der Funke der Unsterblichkeit wird von einigen Menschen zu Recht in
verschiedenen Zentren angesiedelt, jeder wird auf seine Weise recht haben. Es
ist wahr, dass es in jedem Zentrum einen solchen Funken gibt, doch je nach den
Bedingungen des Zeitalters können die Zentren ihre Bedeutung verändern.
Nur das
Herz bleibt unverändert, und nur der Kelch folgt dem Herzen in der Bedeutung,
die übrigen Zentren und Drüsen können den kosmischen Strömen entsprechen. Die
Menschen irren nicht nur in der Beurteilung der Zentren, denn sie lassen
nirgends eine bewegliche Zweckmäßigkeit zu.
Die
Bedeutung der psychischen Energie ändert sich jedoch nicht nur den Epochen
gemäß, sondern auch nach den Rassen, den Nationalitäten und sogar den Sippen; scheinbar
geht dasselbe vor sich, indessen ist der Mensch durch andere Fühler mit dem
Höchsten in Berührung gekommen.
So kann
man beobachten, wie mehrbeinige Insekten einige Beine verlieren, die
Lebensfähigkeit aber nicht geringer wird. Sicherlich, bei einem feurigen Bewusstsein
lässt sich ein solches Absterben von Zentren nicht beobachten. Das bedeutet: Wir
gelangen wieder zu der Feststellung, wie nützlich ein feuriges Bewusstsein ist.
Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Feuer sowohl für die irdische als auch
für die Feurige Welt von Nutzen ist.
Man
fragt: Welches Zentrum ist derzeit besonders wichtig? Jetzt ist die Zeit der
Synthese, deshalb lasst uns alles vom Herzen selbst aus beginnen. Das Herz
steht nämlich über allem. Deshalb mögen sich der Kehlkopf, der Kelch und das
Sonnengeflecht nicht von der Führung des Herzens lösen. Der Kehlkopf ist das
Instrument der Synthese, doch seine Umwandlung und Anwendung finden im Herzen
statt.
211.
Ihr seht bereits, wie Tausende von Menschen durch einen einzigen Orkan umkommen.
Zwingt denn das Auftreten bösartiger Stürme die Menschen nicht zum Nachdenken
darüber, woher eine solche Unausgewogenheit kommt, dass nicht nur Orkane und
Erdbeben, sondern auch Überschwemmungen höchste Ausmaße annehmen können?
Man
sagt tatsächlich, dass bereits Millionen von Menschen umgekommen sind. Doch das
Bewusstsein verschlechtert sich mehr und mehr. Es wäre redlich, die Menschheit
zu fragen, bei wie vielen Zehnmillionen Opfern sie eine Umwandlung des
Bewusstseins in Betracht ziehen würde?!
212. Es
erfordert Mut, wenn sogar in der Atmosphäre eine nie dagewesene Spannung zu
bemerken ist.
Man
kann trotz der äußeren Kühle gleichsam eine gewisse Hitze verspüren. Noch nicht
einmal die Einwirkung kühler Ströme befreit von der plötzlichen Empfindung
innerer Hitze. Man muss bemerken, dass diese innere Hitze für die feurige Anspannung
der Atmosphäre charakteristisch ist. So nehmen weder die Schultern noch der
Kehlkopf noch Kundalini*, sondern das Herz die Ströme des äußeren Feuers auf.
213.[95] Man
sollte sich mit allen Mitteln das grundlegende Gesetz zu eigen machen, dass der
Lehrer zwar die Richtung weist, jedoch keine Einzelheiten festlegt. Diese muss
ein jeder bei der Arbeit suchen und finden. Besonders unklar ist das
Verständnis, wie erhaben das Gesetz ist, das zum Finden strebt. Nicht nur
jetzt, sondern auch in besseren Zeiten forderten die Menschen fertige, von
ihnen aber nicht durchdachte Formeln.
Wie
lehrreich waren die Prüfungen, bei denen ein Schüler anhand eines
Anfangsbuchstabens das ganze erforderliche Wort finden musste, doch nicht viele
werden ein solches vereintes Bewusstsein suchen. Man muss darauf hinweisen, wie
sehr ein solches Suchen auch die Führung stärkt.
Der
Lehrer ruft nicht zum fertigen Mahl, doch er kennt Stellen im Wald, wo man
reife Beeren sammeln kann. Zu dieser Stelle glücklicher Ernte ruft der Führer
und bedauert es, wenn der Schüler es vorzieht, schmutzige Beeren auf dem Markt
zu kaufen. So fließt Führung durch das Herz, wenn die besorgte Hand unmerklich
auf den besten Pfad lenkt.
214.
Man muss lernen, keine Aufklärung zu fordern, wenn Ich in Symbolen spreche.
Wenn es der Symbolsprache bedarf, bedeutet dies, dass jetzt die gewöhnlichen
Kommunikationsmittel nutzlos wären. Dann sage Ich: Notiert das Symbol und
behaltet es im Gedächtnis, bis die Stunde der Anwendung gekommen ist. Ebenso
beachtet den Hinweis auf bestimmte Länder, was besagt, dass Unsere
Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist.
Solche Meilensteine
sind eine Hilfe auf dem Pfad. So wird eine schreckliche Zeit von rettenden
Feuern erfüllt, ohne Karma zu belasten. Es ist nicht gut, wenn der Führer gezwungen
ist, das Karma des Schülers zu erschweren. Man soll die rettenden Meilensteine
liebgewinnen, die beim Nahen von Ereignissen im Herzen aufflammen.
215.
Über Symbole kann man sprechen und schreiben, daraus folgt aber nicht, dass der
Lehrer das Symbol in die gewöhnliche Sprache übertragen muss. Wir kommen mit
Warnungen nie zu spät, wenn sie notwendig sind. Ebenso werden bald die Namen von
Ländern vor euch auftauchen, und ihr werdet gut verstehen, wie sehr Wir diese
Ereignisse als notwendig und lehrreich erachten.
Vergesst
aber nur nicht, dass Urusvatis Herz auf einer hohen,
feurigen Stufe steht und sehr deutlich fühlt. Man kann erraten, dass Ereignisse
unter Druck stehen, wenn Urusvatis Herz und
Solarplexus so angespannt sind.
216.[96]
Oftmals haben Philosophen bestätigt, dass eine Versammlung von Menschen
zulässig ist, wenn sie ein moralisches Ergebnis hat. Tatsächlich ist diese Wahrheit
auch für unsere Zeit neu. Eine Zusammenkunft von Menschen endet gewöhnlich mit einer
Entstellung der einfachsten Grundlagen.
Betrachten
wir die feinstoffliche und die feurige Umgebung solcher Zusammenkünfte vieler
Menschen. Wir schauen und sind entsetzt: Die nicht übereinstimmenden Rhythmen
gewähren nur niederen Wesenheiten Zutritt und verwandeln feurige Sendungen in
versengendes Feuer. Wenn es für einen gutgesinnten (…) Besucher schwierig ist,
sich seinen Weg durch eine tierische Masse zu bahnen, dann werden
feinstoffliche Wesenheiten zurückgeworfen wie trockene Blätter in einem
Wirbelwind.
Man
muss abwarten, bis in Lektionen über Psychologie Ratschläge über die Einwirkungen
von Massen erteilt werden! Die Menschen möchten an der Leitung teilnehmen, ihren
eigenen Willen aber wollen sie nicht erziehen.
217.
Ihr habt heute über physische Heilmittel geschrieben, doch für die Massen sind
sogar Fässer mit der wertvollsten Substanz nutzlos. Man kann alle Ärzte der
Welt bitten, mit der Mission der Vergeistigung des Herzens zu beginnen.
Jeder
Arzt hat zu verschiedenen Heimen Zutritt. Er sieht verschiedene Generationen
und seine Worte werden aufmerksam angenommen. So kann er leicht physischen
Ratschlägen die wertvollsten Belehrungen hinzufügen. Er hat das Recht, alle
Einzelheiten der moralischen Verhältnisse im Haus zu erfahren. Er kann
Ratschläge geben, welche die Bewohner veranlassen, über mehr als bloß die
Verdauung nachzudenken; er kann Befehle erteilen, denn hinter ihm steht die
Angst vor dem Tod. Der Arzt ist die heiligste Person in einem Haus, in dem es
einen Kranken gibt. Und da sich die Menschheit um eine genügende Menge von
Krankheiten sorgt, kann der Arzt viele wertvolle Warnungen erteilen.
Wenn
die Ärzte doch nur erleuchtet wären, doch zur Zeit
gibt es von solchen nur wenige! Umso mehr schätzen Wir die erleuchteten Ärzte, sind
sie doch immer bedroht, aus den Ärztevereinigungen ausgeschlossen zu werden.
Überall, wo die Wahrheit herrscht, ist Heldentum nötig.
218. Urusvati
hat Unsere Feurige Arbeit gesehen und an ihr teilgenommen. So beobachten Wir
die feurigen Anspannungen nicht nur, sondern kontrollieren sie auch. In
verschiedenen Stockwerken Unseres Turmes sind Beobachtungszentren untergebracht.
Es wurden viele Kräfte gesammelt, um einem feurigen Angriff zu widerstehen.
Satan
ist äußerst bemüht, der Erde ein Ende zu bereiten, um sich auf die
Feinstoffliche Welt zu konzentrieren, die nicht auf die gleiche Weise wie die
Erde vernichtet werden kann. So liefert der Herr der Erde diese jetzt dem
Verrat aus. Er ist ein schlechter Herr, diese Natur hat er sich aber selbst
anerzogen. Uns verursachte er doppelte Arbeit, weil Wir auch noch die Feuer des
Chaos bändigen müssen.
Urusvati
hat nicht wenige Apparate gesehen, doch über ihnen steht die psychische
Energie, und deshalb schonen Wir sie jetzt so sehr.
219.
Sehr oft ergaben sich Missverständnisse infolge der Relativität von
Begriffsbestimmungen, die sich im Laufe von Jahrhunderten geändert haben. Die ältesten
Schriften erfuhren viele Änderungen, da sie durch die Hände fremdstämmiger
Übersetzer gegangen sind. Das ist zur Genüge bekannt, wird aber nicht
hinreichend in Betracht gezogen.
Um den
vollen Sinn zu erhalten, muss man sich derselben Quelle, der Hierarchie
zuwenden. Wenn der Übersetzer und Ausleger in Verkehr mit der Hierarchie steht, wird sein relatives Verständnis zur rechten Zeit berichtigt
werden.
Es ist
unmöglich, die heiligen Testamente mit schmutzigen Händen zu berühren. Alle
Arten von Lästerung werden verurteilt, doch besonders abscheulich ist es, wenn
ein Diener einer Religion lästert. Leider häufen sich solche Fälle. Unter den Dienern der Religionen gibt es nicht wenige wirkliche
Atheisten. Können sie etwa über die Lebendige Ethik sprechen? Die Wahnsinnigen
wollen noch nicht einmal über das künftige Leben nachdenken. Man kann sich all
das Entsetzen in einer Versammlung vorstellen, an der Lästerer teilnehmen! Die
Feurige Welt ist für sie ein Scherz.
Mögen
Unsere Freunde nicht versäumen, wo immer es möglich ist, über die Feurige Welt
zu sprechen. Außer vom geistigen Standpunkt aus kann es doch auch einen
wissenschaftlichen Zugang geben. Zudem mögen Unsere Freunde selbst öfter über
die Feurige Welt nachdenken; solche Gedanken sind wie ein Gebet.
220. Feurige
Arbeit ist natürlich voller Gefahren. Urusvati weiß bereits, wie die feurige
Spannung wirkt. Weder im irdischen noch im feinstofflichen Körper kann man eine
solche Spannung lange aushalten. Gerade deshalb richten Wir den Fokus des
Wirbels auf Uns, damit der Pfeil der Entladung ein Zentrum der Spannung trifft.
Diese Methode der Fokussierung wenden wir überall an, auf ihr beruht auch die Tactica Adversa*; aus ihr triefen
die Schweißtropfen, von denen ihr wisst, doch in allem ist ein Zentrum besser
als Zersplitterung.
Die
Apparate, die Urusvati gesehen hat, haben eine ungeheure Kraft; es sind Kondensatoren
der feurigen Spannung. Daher stammt die Idee der Swastika[97]. Die
Wissenschaftler müssen auf die alten Zeichen zurückgreifen, in ihnen finden
sich Hinweise auf viele Unserer Instrumente.
Bei einem
solchen Teilproblem wie der Erde stellt das Chaos eine große Gefahr dar.
221.
Die Fäden des Geistes sind viel weiter gespannt als angenommen wird. Ich sage
wiederholt: Schreibt, wenn auch nur kurz, die Empfindungen und Bestrebungen des
Geistes nieder. Aus solchen Niederschriften kann man bedeutsame
Schlussfolgerungen einander gegenüberstellen. Ebenso können Ärzte von diesem
wertvollen Material Gebrauch machen.
Es mag
sein, dass man solche Aufzeichnungen nicht immer miteinander vergleichen kann. Viele
werden nicht sogleich übereinstimmen, doch selbst Einzelfälle können jemandem
helfen, die psychische Energie zu erkennen. Dafür sind keine besonderen Vorlesungen
an der Universität erforderlich.
Die
psychische Energie wirkt besonders frei, wenn der Mensch vom Streben des
Herzens entflammt ist. Der Maßstab der psychischen Energie ist reines Streben.
Nicht Magie, sondern reines, menschliches Streben wird eine wunderbare Welt
entstehen lassen.
222.
Urusvati hat wieder an der feurigen Arbeit teilgenommen. Man kann spüren, wie das
innere Feuer auch äußerlich in Erscheinung getreten ist. Es ist verständlich,
dass jede Annäherung an das angespannte Element die physischen Organe belastet.
Eine solche Hilfe können nur selbstlose Geister leisten.
Man
muss verstehen, dass die unerhörte Spannung auf die Verwirrung der Elemente
hinweist. Man muss alle Kräfte sammeln, um den Gleichklang mit den Feurigen
Kräften zu bewahren. Es gibt nämlich viele schwarze Sterne. Jeder Tag macht die
Ereignisse nur noch komplizierter.
223. Am
meisten beunruhigt Mich das mangelnde Gleichgewicht der Welt. Die Besessenheit
nimmt zu und es droht Wahnsinn. Viele Länder werden im wahrsten Sinn des Wortes
von Wahnsinnigen regiert. Nie zuvor gab es eine derartige Besessenheit der
Massen, und es ist unbegreiflich, dass die Wissenschaftler einem solchen Elend
keine Beachtung schenken. Die Menschen begehen millionenfach Morde. Ist es
möglich, dass niemand darüber nachdenkt, dass dies die Pflanzstätte von
Besessenheit ist!?
224. Unterscheidet
zwei Arten der Erforschung von Gedanken. Jedermann weiß, dass bei klarem Denken
zuweilen verworrene, verschwommene Gedankenformen auftreten. Die einen werden
raten, dieses unklare, gleichsam befleckte Denken nicht zu beachten, andere
jedoch werden auf die Erforschung solcher Gäste hinweisen.
Es kann
ein Fortschritt sein, solchen Gedankenformen Beachtung zu schenken; sie kommen
von außen, umso weniger dürfen wir sie verwerfen. Wer weiß, vielleicht werden
sie uns absichtlich zugesandt und sind unklar, weil sie von unserem eigenen
Streben abhängen. Deshalb ist es besser, sich Mühe zu geben, keinen Gedanken zu
verwerfen, nicht einmal einen flüchtigen. Wenn unser Herz entflammt ist,
empfindet es rasch den Wert solcher Sendungen.
225. Es
ist ein Irrtum zu glauben, Entzündungen der Nase, der Kehle und der Lunge entstünden
nur durch Erkältung. Solche Spannungen rühren auch von den Raumfeuern her. Nicht
von ungefähr können Entzündungen der Nase und der Kehle durch Suggestion
geheilt werden.
Die
gleiche Ursache liegt vielen Fällen sogenannten Heuschnupfens zugrunde, der
ebenfalls nicht selten durch Suggestion geheilt werden kann. Auch viele
Hautkrankheiten können auf die gleiche Weise geheilt werden. Oft haben
Hautentzündungen nämlich keine äußeren Ursachen, sondern entstehen infolge der
Unausgeglichenheit der feurigen Ströme.
Es ist
bedauerlich, dass die Ärzte diese Seite der menschlichen Leiden nicht beobachten.
Sie erkennen nur gelegentlich nervliche Ursachen an, doch dann versuchen sie,
diese mit Brom zu behandeln, während Suggestion ein besseres Ergebnis zeitigen
könnte. Lasst uns nicht vergessen, dass Suggestion zuweilen auch zur schnellen
Schließung von Wunden angewandt wurde, um die Mitarbeit des gesamten Organismus
anzuregen.
So sollte
man bei einem Gespräch über die Feurige Welt manchmal auch die Entzündungen der
Nase und der Kehle nicht vergessen. Man muss die Ärzte bitten, alle Methoden
der Suggestion zu studieren.
226.
Träume verbinden uns mit der Feinstofflichen Welt, und auf die gleiche Weise
muss es auch Entsprechungen zwischen der Feinstofflichen und der Feurige Welt
geben. Sie bestehen auf ihre eigene Art, doch nicht überall sind solche Berührungen
mit der Feurigen Welt bewusst. Man muss über ein entwickeltes Bewusstsein
verfügen, damit solche Samadhis* einen nicht blenden.
Man muss
sich bereits auf Erden auf die feurige Annäherung vorbereiten. Der Gedanke kann
die Vorstellung vom Feuer völlig natürlich gestalten. Bei einer solchen
einfachen und beständigen Vorstellung verwirklicht sich die Annäherung ohne
irgendwelche Schwierigkeiten.
227.
Gedankenbeherrschung besteht nicht nur aus vertieftem und konzentriertem Denken,
man muss auch wissen, wie man sich von unzeitigen und herabziehenden Gedanken
befreit; so festigt sich das Denken, wenn wir es beherrschen. Es ist nicht
leicht, sich von Gedanken zu befreien, die von außen zufliegen, und es ist
schwierig, traurigen und belastenden Grübeleien zu entgehen. Doch ebenso sollte
man fähig sein, einen Gedanken vorauszusenden und einen unnötigen
zurückzulassen.
Die Versklavung
durch ihre eigenen Gedanken ist unter den Menschen gewöhnlich besonders
entwickelt, und nichts behindert den Fortschritt so sehr wie bedrückende,
unbewegliche Gedanken. Am häufigsten werden solche schweren Gedanken von außen
zugesandt, und viele Augen verfolgen in Bosheit und Erwartung, wie die Energie
unterdrückt wird. Versteht es, diese Last unverzüglich zu vertreiben, sie ist doch
eine der schlimmsten Arten von Maja*. Es vergeht kein Tag, an dem sich Maja sich
nicht verändert. So wollen wir uns doppelt bemühen, den Gedanken zu beherrschen.
228.[98] Gewöhnlich bemerken die Leute eine Wendung der Umstände
nicht einmal. Gestern wurde eure Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass die
Menschen nicht begreifen wollen, was sie selbst schaffen! Die Leiter wurde längst
gefertigt, doch der Mensch stürzt sich gleichwohl ins Leere, weil er an eine
frühere Leiter denkt.
Es ist unmöglich,
die Leute von der Wirklichkeit zu überzeugen. Die einfachsten und schönsten
Lösungen werden mit Schweigen übergangen und nur deshalb zurückgewiesen, weil man
meint, dass irgendwo noch Großvaters Leiter steht. Sie existiert schon lange
nicht mehr, doch das mittelmäßige Bewusstsein will eine solche Wirklichkeit
nicht wahrhaben.
Möge
die Erhabenheit der Feurigen Welt die Menschen zu den Stufen der Wirklichkeit vorantreiben.
229. Gutes
Verhalten ist noch keine Annahme und kein ausgezeichnetes Verhalten. Man kann
an ein altes Märchen erinnern: Ein Großvater stellte für seinen Enkel vor einer
Seefahrt ein unsinkbares Gewebe her. Doch der Enkel bedeckte das Dach damit.
Auf diese Weise ging er ruhig unter, als er Schiffbruch erlitt, und sein Großvater
konnte ihm nicht helfen.
Die
Menschen satteln oft eine Kuh und wundern sich, dass andere sie auf Pferden
überholen. Über einen derart nutzlosen Aufwand kann man nur bitter lächeln.
230.
Streben wird als wahrer Wert angesehen. Keiner von denen, die von Herzen
bestrebt sind, wird vergessen. Das Wichtigste ist das eigene Bewusstsein der Reinheit
des Strebens, doch es gibt wenige, die reines Streben verwirklichen
können.
So kann
man die Menschen nach ihrem Streben auswählen. Die Energie des reinen Strebens
ist völlig gleichartig, und die Träger dieser Energie bilden wirklich einen weltweiten
Körper. Sie können auf den verschiedensten Gebieten arbeiten, gleichwohl wird
das Wesen der entfachten Energie dasselbe sein. Deshalb werden die Menschen
nicht nach physischen Fachgebieten unterteilt, sondern nach der Anspannung des
Strebens. Wisset, dass die verschiedenen Nationalitäten keine Bedeutung haben,
für die feurige Substanz können weder Geschlecht noch Alter etwas bedeuten.
Wo das
Herz entflammt ist, suchen die Menschen Verkehr und Austausch, doch sie wissen
nicht, wodurch sie miteinander in Verbindungen treten können; manchmal fürchten
sie, einander zu verbrennen, und vergessen, dass gleiche Energien sich nicht
gegenseitig gefährden.
231.
Man sollte sich angesichts der menschlichen Finsternis nicht übermäßig grämen.
Würden Wir uns dem Ausmaß dieser Finsternis entsprechend dem Kummer hingeben, könnten
Wir nicht existieren. Es ist traurig zu sehen, wie die Menschen ihren Pfad
erschweren, doch die Jahrhunderte lehren einen, gegenüber Merkmalen der
Unvollkommenheit Gelassenheit zu bewahren. Solche Merkmale sind natürlich besonders betrüblich, wenn die Zeit so kurz ist.
Doch wir wollen uns der Hierarchie hingeben.
232.
Anschwellen und Entzündung der Drüsen weisen auf den Widerstand gegen die
finsteren Kräfte hin. Natürlich hilft die Entzündung der Drüsen und aller Gewebe
dem Menschen ebenso wie einem Igel das Aufstellen der Stacheln. Ein solches
Ausmaß an Anspannung darf einen nicht erstaunen, wenn jeder Tag von Wahnsinn
erfüllt ist.
233.[99] Der
Führer grämt sich nicht über scheinbare Misserfolge, denn er weiß, dass die
Menge des Guten jeden Abgrund füllen kann. Er spürt jede Abweichung vom Pfad,
doch sie bietet ihm nur eine weitere Möglichkeit, ein neues Gebiet aufzusuchen.
Ebenso wird das Gute in den Händen des Führers zu einer wirklichen Offenbarung
des Lichts. Trost liegt nicht darin, dass kein
Misserfolg möglich ist, sondern darin, dass jedes Erreichen von etwas Gutem
einen neuen Erfolg bedeutet.
Ich
rate euch, die Zeichen der Finsternis nicht zu zählen, sie führen bloß ins
Dunkle. Es gibt nur ein Licht, das Licht kann Maßstab und Stütze sein. Die
Feurige Welt wurde durch Licht geschaffen, und der Gedanke ist ein Produkt des Feuers.
234. Es
ist nicht die Gehirnsubstanz, die denkt. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass
der Gedanke in den feurigen Zentren geboren wird. Der Gedanke ist etwas Wägbares und Unsichtbares, doch man muss
verstehen, dass ein Hebel keine Esse ist. Viele Wahrheiten klopfen an der Tür,
doch nur das Denken an die feurigen Zentren kann zu richtigen Vorstellungen verhelfen.
235.[100] Man
sollte verfolgen, wie ganze Länder durch eine einzige unrichtige Vorstellung ins
Wanken geraten können. Man kann sich nicht damit rechtfertigen, dass irgendjemand
irgendetwas nicht wusste. Für gewöhnlich lässt sich der Beweis dafür finden,
dass solches Wissen an alle Türen geklopft, auf allen Tischen gelegen hat und
viele Male erwähnt wurde. Es ist ungerecht, Unaufmerksamkeit und die
Unwilligkeit, tiefer nachzudenken, zu rechtfertigen.
Neue Bedrückungen
sind nichts anderes als ein nicht überzeugendes Verhalten des Führers. Oft kennt
das Volk den eigentlichen Grund nicht, doch es spürt in seinem Herzen, dass
etwas nicht Überzeugendes vor sich geht. Der Führer muss sich vor allem davor
hüten, etwas nicht Überzeugendes aufkommen zu lassen.
236. Wir
bestätigen, dass der Geist übervoll ist. Sich ganz mit Geist anfüllen heißt, in
unmittelbaren Verkehr mit der Hierarchie zu treten. Alle Arten von magischen Mitteln,
sogar die „Beschäftigung des Verstandes“ werden zum Höheren Verkehr versucht.
Doch die neue Annäherung an das Höchste führt zum Vorbild der Glaubenshelden,
die sich dem unmittelbaren Verkehr vor allem über das Herz näherten. Wir sehen
Propheten und Glaubenshelden, die nicht in Ekstase verfielen, vielmehr war jedes
ihrer Worte ein Wort des Testamentes.
Wenn
ihr Mich fragt: Welche Methoden sind unserer Zeit angemessen? sage Ich: Man muss
sich auf einen unmittelbaren Verkehr vorbereiten. Alle herkömmlichen Maßnahmen
sind an sich schon mittelmäßig. An Tagen, an denen die feurigen Energien
angespannt sind, hilft nämlich dieses Feuer dem Herzen, das Höhere Gebot zu
verstehen. Ein solches Gebot drückt sich mitten im Leben aus. Dann sagen Wir: Hört
und befolgt!
Jede
Epoche hat ihren eigenen Ausdruck. Man sollte sich nicht an alte Methoden
klammern, wenn man ein neues Verständnis anwenden kann. Selbst in den Alten Testamenten
gab es Propheten, die immer vom Geist erfüllt waren. Erst viel später wurden
Formeln, Zahlen und Rhythmen studiert. Andere jedoch meinten, dass solche
Methoden an Beschwörungen grenzen und so das Höhere Prinzip herabsetzen.
Besonders
in der heutigen Zeit, während einer Epidemie von Besessenheit, müssen die
Menschen den Verkehr über das Herz suchen.
237.[101] Der
Entzug des Segens ist ein Akt des ältesten Patriarchats. Er ist weit entfernt
von den späteren Verfluchungen. Verfluchung ist ein Produkt
der Unwissenheit, während der uralte Akt den Abbruch der Verbindung mit der
Hierarchie vorsah. Die Verbindung mit der Hierarchie ist ein wirklicher Segen
mit allen seinen Auswirkungen.
Die
Unwissenden werden sagen: „Wir haben oft das Höchste geschmäht und dennoch
leben wir; kein Feuer hat uns verbrannt und nichts bedroht uns.“ Dann lasst uns
sie auf die öffentlichen Plätze führen, wo blinde Bettler im Schmutz
umherkriechen, und ihnen sagen: „Das seid auch ihr.“[102]
Dann wollen wir sie in Gefängnisse führen, in Bergwerke, zu Feuersbrünsten und
Hinrichtungen und sagen: „Erkennt ihr euch selbst etwa nicht? Kaum wurde der
Faden zum Höchsten durchtrennt, und ihr flogt schon in den Abgrund.“ Man muss
keinen Schrecken einjagen, das Leben selbst ist voll von Beispielen solcher
Schrecken. Denkt daran, dass der Druck des Feuers zwar unsichtbar ist, seinen
Auswirkungen aber nichts entrinnen kann.
So kann
man sehen, wie sogar die Alten die Gerechtigkeit des Gesetzes verstanden haben und
bereits wussten, dass eine Verletzung der Grundprinzipien so gewaltig und
schrecklich ist, dass die Auswirkung nicht sofort eintreten kann.
238.
Die Feurige Sonne ist unsichtbar, ebenso wie die großen Himmelskörper
unsichtbar sind.[103] Man
sollte bereits an den Schulen erklären, wie unbedeutend unser Gesichtsfeld ist.
Nur so kann man die Menschheit davon überzeugen, dass sie im Wesen des Herzens
zwar göttlich, im Körper aber allen Beschränkungen unterworfen ist. Nur so werden
bereits Kinder erkennen, womit sie sich befassen müssen. Sie verstehen gar
nicht, was sich in ihrer Brust befindet und ständig schlägt.
239.
Man kann zur Genüge spüren, wie sogar eine kleine finstere Wesenheit viele
machtvolle Mitarbeiter um sich herum ansammeln kann. Man sollte keine
Gelegenheit versäumen, um finstere Brutstätten auszurotten.
240.
Ein Bewusstsein, das zu Uns bestrebt ist, verfeinert sich unaufhörlich. Der
Verfeinerungsprozess wird zum täglichen Gesetzbuch. Kann man sich vorstellen,
dass die feinste Energie in ein Chaos verwandelt wird? Überall ist gesagt: „Wer
zu Mir kommt, wird in Mir wohnen.“ Das muss man wörtlich verstehen. Die feinste
Energie kann nicht in einen formlosen Zustand verwandelt werden, deshalb bin
Ich so sehr um die Verfeinerung des Bewusstseins besorgt.
Komplizierung
infolge Grobheit beweist nur, dass die Herzenergie noch nicht jene Höhe
erreicht hat, auf der sie nicht mehr vom Versinken in den Wellen des Chaos
bedroht ist. Man muss die Verfeinerung beschleunigen. Jedes Geschwür beginnt
mit der kleinsten Zersetzung des Gewebes. Ein Tropfen Harz vermag das kranke
Gewebe zu heilen, doch einem vernachlässigten Geschwür kann selbst ein ganzer Kessel
Harz nicht helfen.
Schafft
Verfeinerung inmitten des Lebens! Warum nur mit Worten, warum nur mit Blicken,
wenn die Herzenergie gerade mit Gedanken vermehrt wird? Das Kostbarste wird nur
für die Abgabe gesammelt. Wer würde nicht wirklich die
beste Qualität geben wollen? Nur ein Betrüger wird versuchen, etwas
Ungeeignetes anzubieten. Man muss seine Gedanken überwachen, um nur solche von
höchster Qualität auszusenden. Ich spreche nicht abstrakt.
Zusammen
mit euch senden Wir Gedanken der Freundlichkeit, und viel Unnützes wurde bereits
abgewendet. So wurde ein Berg der Freundlichkeit geschaffen, auf dessen Gipfel man
in die Ferne sehen kann. Man kann vielen zum Allheilmittel der Freundlichkeit
raten. Wir werden nicht müde, immer wieder über dieses Heilmittel für Geist und
Körper zu sprechen. Eines Tages werden auch die Ärzte Freundlichkeit als das
stärkste Gegenmittel verordnen. Lasst uns nicht vergessen, dass Bosheit die Wirkung
von Giften heranzieht, während Freundlichkeit ihnen widersteht.
241. Das,
was ihr Mir zuführt, wächst wie der beste Garten. Die Früchte reifen, man darf
aber keine Würmer zulassen.
242.[104] Man
sollte nicht überrascht sein, wenn Wir einen Namen aussprechen und mit ihm den
Raum füllen, um eine Nachricht zu übermitteln. Wir bekräftigen Unsere
Beschlüsse im Raum. Wer die Verbindung mit der Hierarchie verstanden hat, muss lernen,
dass die Entscheidung über die Welt vom Anfüllen des Raumes abhängt. Freilich,
nicht allein die irdische Welt entscheidet, sondern die ganze Triade[105].
Daher scheitern sogar scheinbar ganz einvernehmliche
irdische Beschlüsse, weil sie von den beiden Höheren Welten nicht angenommen wurden.
Auch
müssen die finsteren Kräfte manchmal benachrichtigt werden, denn ihr Wehklagen
verstärkt bloß den Schall der Nachricht. Ein solcher Ruf ertönt in allen Welten
und weckt neue Energien. Natürlich müssen jene, auf die eine solche Manifestation
sicvh bezieht, vorsichtig sein, weil ein Wirbel auf
sie gelenkt wurde.
243.[106] Die
Hauptgefahr liegt in der unglaublichen Divergenz der Bewusstseine. Während die
einen fast an die Atomenergie heranreichen, haben andere noch nicht einmal das
Höhlendasein erreicht. Ein solcher Unterschied erzeugt eine Verwirrung der
Ströme und erschwert den Fortschritt. Es ist leichter, Troglodyten[107]
voranzubringen als derart verschiedenartige Massen. Deshalb sind der
Fortschritt und die Erweiterung des Bewusstseins so kompliziert geworden.
244.
Der Duft des Deodar ist nicht nur angenehm, sondern hilft auch, den Atem zu
beleben, und vertreibt finstere Wesenheiten. Viele Öle wirken reinigend, aber
nicht alle haben Einfluss auf die Feinstoffliche Welt. Deodar ist in der
Feinstofflichen Welt von Bedeutung und steht für gewöhnlich mit den
Aufenthaltsorten der Rischis* in Zusammenhang. Sie wussten,
dass Deodar die Eigenschaft besitzt, böse Wesenheiten zu vertreiben.
245.
Unsere Hilfe erstreckt sich in die Hauptrichtungen. Es wäre irrig zu denken,
die alltäglichsten Einzelheiten könnten Unsere Energie herbeiziehen. Es ist
wahr, Wir beschützen immer, es wäre aber töricht zu denken, dass jedes Niesen
auf Unseren Befehl hin erfolgt. Man muss unterscheiden,
wo es die Hauptströme des Lebens gibt, nur so kann man die Grundlagen des Höheren
Verkehrs achten lernen. Genauso verhalten Wir Uns dem Höchsten gegenüber. Achtung
für den Wert der Energie ist ein Zeichen für das Verstehen der Unbegrenztheit.
Denkt
gründlich darüber nach, heute erfordert die feurige Arbeit nämlich das
Verständnis Unserer Grundlagen. Kann man die Waffe strecken, ehe ein Schlag
erfolgte? Kann man das eingestellte Fernrohr verschieben, ohne die Sicht zu
beeinträchtigen? So ist auch besondere Sorgsamkeit erforderlich, wenn Wir die
Zusammenarbeit enger gestalten.
Beachtet,
wie Ich die Bedingungen der gemeinsamen Arbeit allmählich vertiefe. Keine
Wiederholung ist fehl am Platz. Wir fordern das, was man den Kräften entsprechend
verlangen kann. Wir betreten allmählich gefährliche Sphären, und nur so kann
man einen Sieg erwarten.
246.
Der Wissenschaftler hat beinahe Recht, wenn er dem Chemismus eines Organismus
Leben zuschreibt, doch er verliert den Kristall der psychischen Energie aus dem
Blick. Natürlich ist diese feinste Substanz auch ein Chemismus eigener Art, nur
der Zugang zu ihr ist ein besonderer.
Unter
vielen richtigen Schlussfolgerungen übersehen die Wissenschaftler gewöhnlich das
Wichtigste; nicht so sehr des Widerspruchs wegen als aus dem Unvermögen, sich
solche Begriffe vorzustellen. Ihr habt selbst zwei Ärzte gesehen, denen sich
die größte Gelegenheit für unwiederholbare Beobachtungen bot. Ihr habt gesehen,
wie sie diese Möglichkeiten nicht zu schätzen wussten und unverkennbar von der
Hauptsache abschweiften, indem sie sinnlose Formeln stammelten. Zusammenarbeit
beruht auf gegenseitiger Besorgtheit und Herzensarbeit.
247. Diejenigen,
die vom Großen Dienst nichts wissen, können sich über die Schwierigkeit einer solchen
Heldentat sogar beschweren. Jene aber, die mit ihm schon in Berührung gekommen
sind, können sich ein Dasein ohne ihn schon gar nicht mehr vorstellen. Es entsteht
eine schreckliche Leere, wenn man seine Kräfte nicht für das Allgemeinwohl
anwenden kann. Ohne Verkehr mit der Hierarchie starrt einen von allen Seiten
eine schreckliche Finsternis an. Ohne den Großen Dienst verliert das Leben
selbst, wie eine welkende Blüte, seinen Sinn.
Die
Feurige Welt ist nicht greifbar, und selbst ihr Begriff scheint statt anziehend
bedrohlich zu sein. Gleichgewicht wird durch große Maßstäbe errichtet, doch die
Verwirklichung des Schildes der Hierarchie erfolgt, nachdem man sich dem Großen
Dienst geweiht hat.
Der
Geist entscheidet selbst über sein Schicksal. Der Geist bestimmt selbst ohne
Überredung sein Opfer. Das Ausmaß des Opfers wird im Herzen bestimmt. Niemand
kann eine Ausweitung des Opfers veranlassen, doch große Freude entsteht über ein
unvermindertes Opfer. Der Lehrer rät, die eigene Größe entsprechend dem vom
Herzen freiwillig übernommenen Opfer zu erkennen. Wie erhaben ist das Gesetz eines
solchen guten Willens, es bestimmt die Zukunft vom Kleinen zum Großen und bis
zu großen Ereignissen!
248.
Lesen und selbst Auswendiglernen ohne Beteiligung des Herzens hilft wenig. Man
kann sogar eine Tabelle zusammenstellen, die angibt, wie sehr die Beteiligung des
Herzens wahres Verständnis hervorruft. Möge man das nicht abstrakt verstehen.
Die Beschaffenheit des Pulses zeigt auf, wie sehr die Beteiligung des Herzens
zur Aufnahme beiträgt. Ein solches Verständnis bringt einen auch der Feurigen
Welt näher.
Es ist
langweilig, sich ein Gemurmel anzuhören, dem die Herzlichkeit fehlt, besonders wenn
die Anzahl der gedruckten Bücher ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Selten
sind Quantität und Qualität so sehr auseinandergegangen! Auch darin offenbart
sich ein Anzeichen von Herzlosigkeit. Wir spornen jedes Lodern des Geistes an. Ein
flammendes Herz ist eine Fackel der Feurigen Welt.
Man
sollte sich angewöhnen, sich in den Sinn des Gesagten zu versenken, dafür sind
Übersetzungen in verschiedene Sprachen nützlich. Dabei drückt sich ein genaues
Verstehen aus. Der Lehrer muss einen Begriff immer von verschiedenen Seiten
beleuchten, so dass er alle Sphären des Bewusstseins des Schülers berührt.
Es ist
unmöglich, die Unabänderlichkeit vieler Begriffe beim ersten Lesen zu erfassen.
Man muss sich ihnen wiederholt zuwenden, wie bereits gesagt, bei allen Farben
des Morgens und des Abends. Auch die Nacht wird einen Strahl des Verstehens beitragen.
Ihr
habt selbst gesehen, wie seltsam die Menschen das Gelesene beurteilen. Hören
sie vom Messias, denken sie bloß: Ist er vielleicht ein Dämon? Lesen sie über
das Herz, ängstigen sie sich: Ist das etwa Zauberei? Das heißt: Sowohl Dämonen
als auch Zauberei stehen ihnen nahe. Ein im Herzen reiner Mensch wird nicht
zuerst an die Finsternis denken.
249.
Nicht Magie, sondern Inspiration von Gott ist in den alten Testamenten geboten
worden. Als der Höhere Verkehr abzubrechen begann, verwendeten die Menschen von
der irdischen Welt aus Magie als Mittel für einen erzwungenen Verkehr. Doch wie
alles Erzwungene, endet Magie in den finstersten Erscheinungen. Die Grenzlinie
zwischen schwarzer und weißer Magie ist in ihrer Kompliziertheit schwer zu erfassen.
Deshalb sollte man auf dem Pfad der Zukunft von jedweder Magie Abstand nehmen.
Man
darf nicht vergessen, dass die alten Methoden der Magie mit anderen
Lebensformen verbunden waren. Magie gründet doch auf einer genauen Erfüllung
technischer Bedingungen, doch da alle Lebensformeln sich geändert haben,
mussten auch alle magischen Wirkungen sich entsprechend ändern. Das ist der
Grund, warum die derzeitige Magie in Nekromantie und andere niedere
Erscheinungen versunken ist.
Keiner,
der die Mechanik der Formeln studiert, gibt sich Rechenschaft darüber ab, dass
sie für eine vollkommen andere Verwendung niedergeschrieben wurden. Man
vergisst außerdem völlig, dass alle Bedingungen und die höheren Formeln
überhaupt nicht niedergeschrieben wurden; falls sie aber vermerkt wurden, dann
in solchen Symbolen, dass ihr Sinn heute völlig verschleiert ist.
Auf
diese Weise führt das zeitgenössische Studium der Magie entweder zu sinnloser Scholastik[108]
oder es verfällt, indem es abwärts rollt, der
schwarzen Messe. Deshalb sprechen Wir ein sehr notwendiges Wort aus, wenn wir von
der Abschaffung der Magie reden. Möge sie den finsteren Nekromanten überlassen
bleiben. Es gibt viel zu viel Besessenheit auf Erden.
Der einzige Pfad zum Höheren Verkehr führt über das Herz. Keinerlei
Zwang darf diesen feurigen Pfad beflecken. Können die Menschen wirklich meinen,
die Beschwörung niederer Wesenheiten könne ungestraft bleiben?! Und was für
eine Verbesserung des Lebens kann aus einer solchen Beschwörung hervorgehen?
Niemand kann sagen, wo der Nutzen der Nekromantie liegt, und wo das Herz ist,
das durch sie aufgestiegen wäre.
Man
muss sich dem kurzen und Höheren Pfad zuwenden, der Gesundheit des Geistes
verleiht, und von dieser gelangt man zur Gesundheit des Körpers. Die Abschaffung
der Magie wird sich als weißer Stein auf dem Pfad der Welt erweisen.
250. Verzweiflung
ist vor allem Unwissenheit. Ich sage das nicht zur Ermutigung, sondern für den
Fortschritt. Viele schöne Aufbauten wurden durch unangebrachte Verzweiflung
zunichte gemacht. Sie befällt einen Menschen immer am Vorabend einer
vollendeten Errungenschaft, so als hätte jemand die Feuer zeitweilig ausgelöscht;
doch ein Schüler kennt einen solchen Schrecken nicht.
251.
Die Vertreibung der Magie ist keine Unterbindung der Erscheinung der Feinstofflichen
Welt. Im Gegenteil, die Verbindung mit der Höheren Welt kann durch die
Beseitigung jeglichen Zwangs nur verstärkt werden. Unwissender Zwang kann nämlich
die Harmonie der Verbindungen stören. Die Natur widersetzt sich sowohl im
Großen als auch im Kleinen jeglichem Zwang.
Die
wunderbaren Zugänge zur Feinstofflichen und zur Feurigen Welt zu studieren und
zu erkennen, ist keine Magie. Das Gebet des Herzens ist keine Magie. Das
Streben des Geistes zum Licht ist keine Magie.
Man
muss sich vor jedweder Unwissenheit hüten, denn sie ist eine Quelle der Lüge,
und Lüge ist die Schwelle zur Finsternis. Versteht es, in eurem Herzen die
Wahrheit des Verkehrs mit dem Einen Licht zu finden.
Schrecken
erfüllt die Welt. Folgt nicht dem Pfad des Schreckens! Man kann sich an Beispielen
aus früheren Zeiten stärken. Gerade die Glaubenskämpfer berührten die Feurige
Welt mit dem Herzen – mit demselben Herzen, das allen gegeben ist. Die Fähigkeit, die Stimme des Herzens zu vernehmen, führt
bereits zur Wahrheit.
252. Ein
Volkssprichwort ist ein Licht, das durchs Fenster dringt. Es hat keine unwahren
Sprichwörter gegeben. Wertvoll sind die Ablagerungen der Weisheit. Doch heute steht
eine große, verworrene Zeit vor uns. Man muss seinen ganzen Mut aufbringen, um für
jeden ein Wort zu finden. Die Zeit des Erwachens der Völker ist gekommen.
253. Allein ein erfahrenes Herz versteht nicht nur die Maja der Verzweiflung, sondern auch die der Begeisterung.
Es ist nicht leicht aufzuzeigen, dass Begeisterung und Frohlocken in ihrem
Chemismus von Verzweiflung nicht weit entfernt sind. Unbegründetes Frohlocken gleicht
nicht der weisen Freude, wenn das ganze Herz mit dem Kosmos schwingt.
Viele können
das Verweilen auf der Erde in dauernder Anspannung überhaupt
nicht erfassen. Doch diese kann man in bestimmte chemische Laboratorien
schicken, wo der neu Angekommene gar nicht atmen kann, während die beständig dort
Arbeitenden den Druck noch nicht einmal bemerken. Ein solches Beispiel muss davon
überzeugen, dass man sich an ständige Wachsamkeit genauso gewöhnen kann wie an
den Magneten der Anspannung. Wer den Fuß auf die Leiter des Aufstiegs gesetzt
hat, für den ist schon die Anfangsstufe schwer zu ertragen. So geht Maja in
bewusste Erkenntnis der kosmischen Anspannung über.
254. Wahrhaftig, viele wünschen jedes nützliche Beginnen zunichtezumachen.
Es ist schwierig zu sagen, wer schädlicher ist, die Finsteren oder die
Fanatiker. Oft ist das Herz der letzteren sogar noch unzugänglicher. Indem sie
sich das Erbe anderer aneigneten, haben sie die erbarmungslosesten Bedrohungen
gegenüber der ganzen Menschheit verwirklicht. Wundert euch nicht, wenn sie sich
der besten Symbole bemächtigen, um sie zu entstellen. Fanatiker wurden nicht
ohne Grund Entsteller genannt.
Eine
ihrer kennzeichnenden Eigenschaften ist der fehlende Sinn für Schönheit. Aus
Mangel an Schönheitssinn und nicht aus Bosheit können sie die schönsten Dinge
schwärzen. Ein solcher Verfall ergibt gewiss eine sehr finstere Schicht, doch
es gibt viele Fanatiker, und sie erschweren den Pfad des Wissens.
255. Es
heißt, ein Steinmetz solle nur Steine zusammenzufügen, wenn er aber einen
Menschen retten kann, soll er das etwa nicht tun? Es gibt doch nicht nur Steine
auf der Welt, sondern auch Herzen!
256. Gebete
enthalten oft den Appell „Schau auf mich“, oder „Wende Deinen Blick mir zu“. In
solchen Worten drückt sich ein großes Wissen über die Bedeutung des Blickes aus.
Ein Blick kann nämlich sogar die Zusammensetzung der Aura verändern. Nicht nur der
Gedanke, sondern auch der ganze Chemismus des Blickes hat eine feurige
Auswirkung. Jene, die das wissen,
bitten die Höheren Kräfte, auf sie herabzublicken, denn in diesem magnetischen
Chemismus ist ein allumfassender Segen enthalten.
Lasst
uns nicht vergessen, dass jeder Blick des Menschen die entsprechend gleiche
Bedeutung hat; je mehr der Blick von einem Gedanken begleitet ist, desto kraftvoller
ist er. Dies ist keine direkte Suggestion; besser ist es, dies als Sättigung
des Raumes zu bezeichnen, denn ein solcher Chemismus verbreitet sich viel weiter,
als man annehmen kann.
Man
kann die Bedeutung des Blickes darstellen, sobald Ausstrahlungen fotografiert werden.
Dann wird man die Einwirkung sinnloser Blicke und von Gedankensendungen
beobachten können. Es ist eine Freude zu sehen, wie tröstende Blicke die Aura
heilen können. Und eine solche andauernde Einwirkung kann zu einer gewaltigen Verbesserung
des ganzen Daseins führen.
Lasst
uns nicht vergessen, dass die Anwesenheit bestimmter Personen eine bedeutende Verbesserung
der Aura einer ganzen Versammlung bewirkt. Man kann sie Leuchttürme der Rettung
nennen; selbst wenn sie keine Energie aussenden,
durchdringt ihr Od[109]
dennoch die ganze Umgebung. Man sollte solche natürlichen Heiler äußerst schätzen.
257.
Jedwede Unterbindung der Zauberei ist eine gute Tat. Dies umso mehr, als eine solche
Einwirkung sehr gefährlich ist. Man muss nicht nur Mut, sondern auch
Geistesgegenwart besitzen, um in jedem Fall zu verstehen, wie man vorgehen muss.
Vor allem muss man den magischen Zirkel zerstören. Doch eine solche Berührung
erfordert eine noch größere feurige Anspannung, als sie vom Beschwörer
angewandt wurde. Die Kenntnis der entsprechenden Kräfte wird durch
Gefühlswissen erlangt.
Man
kann die stärkste Flamme nicht berühren, ohne verbrannt zu werden; doch wenn die feurige Energie die Oberhand gewinnt, wird es
keine schlimmen Folgen geben.
258. Ihr
konntet hören, dass weise Menschen in einer Stunde der Gefahr manchmal „Freude,
Freude!“ ausriefen. Dieser Ausruf konnte nicht nur eine Autosuggestion bedeuten.
Sie kannten die Schatzkammer der Freude und wollten aus ihr gleichsam jene Entflammung
ihrer Gefühle entnehmen, die für eine Heldentat nötig ist. Gespenster sind dort
nicht nötig, wo eine heilige Verbindung mit der Hierarchie besteht. Man kann
aus der Schatzkammer unversiegbare Kräfte entnehmen, doch sie sollten entflammt
hervorgerufen werden. Niemand kann der Freude der Heldentat widerstehen.
Man darf
sich keinem Zwang unterwerfen, Freude jedoch ist Vollendung. So lasst uns sie großziehen
wie kostbarste Blüten, und sie nicht durch den Verdacht herabsetzen, sie sei eine
Illusion. Nein, wir wissen, wie Freude durch die Leitung Kundalini erklingt. Oft
können wir nicht mit Worten erklären, von wo diese Freude als Vorbote auftaucht,
doch sie besucht uns auf einem leichtbeschwingten Strahl der Hierarchie.
Wer
weiß, aus welcher Unbegrenztheit der Ruf zur Freude ertönt? Wer weiß, dass die
Zeit zur Offenbarung der Freude schon gekommen ist? Doch das Gesetz ist
unabänderlich, und deshalb ist Freude eine besondere Weisheit.
Wie
lange ist es schon her, dass dies gesagt wurde! Doch im Fortschritt der Spirale
wird es real und verständlich. Ebenso wachsen das Herz, das Bewusstsein und die
feurige Weisheit. Wir sehen nicht, wie Gras wächst, doch wir spüren seine Spur.
Ebenso verhält es sich auch mit der Freude der Heldentat.
259.
Ihr habt bereits von gewissen leeren Gräbern gehört.[110] Ihr
habt von einem sehr alten Brauch gehört, wonach Scheintote durch andere [Leichname]
ersetzt wurden. Man darf nicht vergessen, dass zu allen Zeiten viele
ungewöhnliche Taten vollbracht worden sind und nicht nur einmal ein Leben
abgebrochen wurde. Die Menschen wurden der Geheimnisse des Daseins teilhaftig,
und viele Namen wurden auf leere Gräber geschrieben! So werden abseits der
eingefahrenen Wege der Geschichte unergründliche Heldentaten vollbracht.
Man
muss sich im Bewusstsein an vieles gewöhnen, das nicht in die irdischen Gesetze
eingeht. Wer kann bestätigen, wie die Ereignisse zustande kommen? Man kann nur einige
wenige äußere Zeichen bemerken, der wirkliche Lauf des Lebens aber ist in den staatlichen
Annalen nicht verzeichnet. So staunen die Menschen, wenn sie eine Grabinschrift
gelesen haben, dass der Scheintote zehn Jahre später wieder auftaucht und von
vielen Menschen identifiziert wird.
Natürlich
ist es leicht, solchen unzweifelhaften Beweisen keine Beachtung zu schenken. Ehrliche
Beobachter aber können glaubwürdige Fälle solcher Ereignisse sammeln. Es gibt
nämlich eine Geschichte der inneren und eine der äußeren Welt. Das ist weder
Zauberei noch Magie, sondern der Pfad der Höheren Welt.
260. Gewöhnt
euch an Meinen Rat, dass Ereignisse durch besondere Maßnahmen zustande kommen.
Man sollte den Aufbau nicht durch Vorstellungen gewöhnlicher Freude oder gewöhnlichen
Leides herabsetzen.
261. Es
ist ein Irrtum zu meinen, die Kräfte der Finsternis würden nur schwache Stellen
angreifen. Sehr oft bedrängt das Chaos gerade die stärksten Festungen. Ebenso wütet
die Brandung gegen Klippen stärker. Deshalb muss man alle Mauern schützen,
sowohl die niedrigen als auch die hohen. Vergessen wir das nicht, denn die
Menschen denken oft an die Verteidigung des Schwachen und lassen den Starken im
Stich.
Überall
gibt es Einschüchterungen durch das Chaos und die Spannungen haben sich verdreifacht.
Lest jedem, der das Gefühl des Schutzes nicht schätzt, vom Niedergang großer
Völker vor.
262.[111] Ja,
ja, ja, wenn die Menschen sich nicht der Hieroinspiration* zuwenden, wird es
viel Verwirrung geben. Infolge der mechanistischen Weltanschauung sind
Gleichgewicht und Entsprechung gestört. Schon vor einem halben Jahrhundert
waren Wir über die übermäßige Zunahme des physischen Wissens besorgt.
Tatsächlich ist in dieser Richtung viel erreicht worden, doch gleichzeitig ist
das geistige Bewusstsein hinter dem physischen zurückgeblieben. Inmitten der Auftürmungen[112] von
Formeln ist die Ethik verlorengegangen.
Maschinen
lenken den Menschen von der Kunst des Denkens ab. Jetzt gibt es genug Roboter! Für
das Gleichgewicht der Welt ist das Herz erforderlich, in dieser Weisung liegt die
dringend notwendige Rettung. Böser Wille bedrückt die irdische Aura.
263.[113] Ein
erfahrener Hausherr findet für jeden Abfall Verwendung. Der heutige Erbauer
muss diese Heldentat auf sich nehmen. Sie ist besonders schwierig, denn es ist
nicht leicht, Roboter zu verwenden, wenn Erkenntnis der Grundlagen erforderlich
ist.
264.
Viele werden niemals verstehen, dass ein Yogi überaus umsichtig sein muss, was seine
Gesundheit betrifft. Aus Unwissenheit bilden viele sich ein, ein Yogi sei gesundheitlich
gefeit und nichts könne ihm physisch widerfahren. Nach Meinung einiger verspürt
er weder Kälte noch Hitze.
Indes
wird selbst ein Brückenpfeiler von den Wellen weit stärker unterspült als ein
Sumpf. Der Sand des Sumpfes ist der Wasserbewegung nicht so sehr ausgesetzt wie
ein Pfeiler, der gegen die Strömung aufgestellt ist.
Wie unsinnig
ist es daher zu glauben, ein Yogi könne die starke Belastung durch Unwissenheit
aushalten. Gewiss, er wird seine eigene Anspannung nicht zeigen, doch sie ist
genauso stark wie das Feuer seines Herzens. Das einfache Gesetz der Entsprechung
zeigt sich auch hier in seiner ganzen Kraft.
Wenn
man fragt, ob sich aus Druck nicht Widerstand entwickelt, so ist diese Frage
nicht ohne Wahrheit. Umso mehr müssen wir unsere Kräfte bewahren, wenn wir
wissen, wofür sie benötigt werden.
265.[114]
Sein wir bestrebt, das Notwendigste zu verstehen. Über den Grad der
Notwendigkeit zu entscheiden, ist eine Eigenschaft des Führers. Man muss in der
Lage sein, viele gleichzeitige Ansprüche in das Mosaik einer allgemeinen und folgerichtigen
Ordnung einzuordnen. Weder Logik noch Verstand noch Formeln, sondern das Feuer
des Herzens erhellt den Pfad eines solchen Zuges von Handlungen.
Mit ganzem
Herzen sollte man erkennen, wo ein genügender Durchgang besteht, um nicht an
den Nachbarn anzustoßen. Das Herz zeigt an, wann man den Druck nicht weiter erhöhen
darf. Solche Prüfungen der Kräfte nennt man Flügel der Gerechtigkeit.
266. Es
gibt keine Leere, dennoch spüren die Menschen oft etwas Ähnliches wie Leere.
Was kann ein solches belastendes Gefühl bedeuten? Es besteht natürlich
nicht ohne Grund. Die Menschen vergiften mit ihrem Denken die Umgebung
und verwandeln sie in Chaos. Das sogenannte Gefühl der Leere ist auch eine Empfindung
des Chaos.
Chaos
an sich ist überhaupt keine Leere, es steht aber dem
menschlichen Bewusstsein derart fern, dass seine Annäherung schon einen Verlust
des führenden Prinzips darstellt. Ein solches tödliches Prinzip wird als Leere empfunden,
die keine geringe Gefahr in sich birgt; das Gleichgewicht wird gestört, und es kommen
Selbstmord sowie verschiedene Wahnsinnstaten vor.
Weder
Leere noch Chaos, sondern das abscheuliche Denken der dummen Vergifter beschädigt die Atmosphäre. Dabei stecken sie die
Umgebung an und treffen damit ihre Nachbarn. Wahrhaftig, der Mensch kann nur bei
einem bestimmten Denkniveau gemeinschaftsfähig werden.
267.
Seid nicht betrübt, wenn die Lehre den verschiedensten Quellen zugeschrieben
wird, sogar einem Gesetzbuch ganz unbekannter Schreiber. Vielleicht wird sie
euch selbst zugeschrieben, und ein solcher Umstand wird einer der besten sein.
Man sollte diese Erfinder gar nicht verfolgen. Es gab auf der Welt nie
Einstimmigkeit.
Möge
das getan werden, was von höchster Wichtigkeit ist. Mögen die Weisungen, die
für die Verbesserung des Lebens notwendig sind, sich im Volk verbreiten. Seid auch
nicht über jede Meinung betrübt. Da der Name der Bruderschaft nicht
ausgesprochen werden soll, möge jeder seinem Bewusstsein gemäß aufnehmen.
Gewiss, die Maßnahmen zur Übermittlung liegen jenseits des Verständnisses der Menschen.
Doch alles wird so getan, wie es erforderlich ist.
268. Es
ist äußerst bedauerlich, dass die Menschen sich durch ständige Unzufriedenheit selbst
schaden; auch ist diese Störung des Gleichgewichts weit in den Raum hinein
schädlich. Man kann recht vernünftige Menschen sehen, die sich gleichwohl über das
Schicksal beklagen. Selbst irdische Reichtümer helfen nicht, sie vor Unzufriedenheit
zu bewahren. An geistige Reichtümer denken sie natürlich für gewöhnlich überhaupt
nicht.
269.
Der unterschiedliche Ausdruck, den ihr auf Porträts beobachtet habt, gehört
bereits in den Bereich der Hieroinspiration. Schon im fernen Altertum hat man diese
geistige Durchdringung verstanden. Schon in Ägypten waren Porträts Vermittler für
Kommunikation auf Entfernung. Ebenso sprechen Heiligenbilder auf geistige Kommunikation
an. Doch dieses natürliche Phänomen sollte man nicht als Magie oder Zauberei,
sondern als ein weiteres Körnchen Wissen verstehen.
Niemand
kann das Wissen des Geistes begrenzen oder seine Grenze umreißen. Niemand
besitzt eine solche Vorstellung, um zu erkennen, wo die Größe der Energie
unterbunden werden kann. Daher sollte man alle verstandenen Einzelheiten der
verschiedenen Erscheinungen gewissenhaft vermerken.
Man
muss sich über jede solche Erkenntnis freuen. Diese feurigen Meilensteine
führen doch zur Feurigen Welt. Das bedeutet, man sollte man auf solchen Pfaden große
Aufmerksamkeit walten lassen. Man muss die Wirklichkeit nehmen, wie sie ist.
Weder Misstrauen noch Verschlafenheit, sondern ein gutes Auge und ein offenes
Herz führen zum Verständnis der neuen Erscheinungen der Feurigen Welt.
Bemerkt,
wie sehr der Ausdruck des Bildes sich veränderte, und später könnt ihr dies mit
den Ereignissen vergleichen. Ihr müsst die Beobachtungen natürlich
an Menschen anstellen, die für euch besondere Bedeutung haben und die
ihr kennt. Solche Veränderungen des Ausdrucks wurden bei den Ägyptern der
Spiegel der Seele genannt.
270.
Wer kann sagen, wo das Unaussprechliche beginnt? Wer wagt es, etwas zu
ermessen, das nicht ausgesprochen werden kann? Doch das Herz weiß es und kann
sich vor Schmähungen schützen. Man muss einem solchen Zeichen des Herzens lauschen
können. Man muss die Zeichen des Herzens beharrlich und geduldig erkennen.
Man
muss verstehen, sich an die Hierarchie zu wenden. Man muss anerkennen, dass es
keinen anderen Pfad gibt. Es heißt: Übergeben wir unseren Geist dem Herren, doch es heißt nicht: Überlasten wir den Herren.
271. Fohatfunken weisen auf den Grad der Anspannung hin, es gibt
nämlich in der ganzen Welt eine nie dagewesene Spannung. Ihr kennt den Grad der
Zusammenstöße nicht und könnt ihn euch nicht vorstellen.
272.
Ihr habt Ringe gesehen, die in Abhängigkeit vom Zustand des Trägers und von den
umgebenden Umständen die Farbe wechselten. Man konnte wahrnehmen, dass ihre verschiedenartige
Färbung nicht von der Beschaffenheit des Metalls selbst abhängen konnte. Das
bedeutet, dass sich auf dem Ring ein äußerer Chemismus abgelagert hat, doch auch
der Chemismus kann ein solches Phänomen nicht ohne feurige Energie hervorbringen.
Natürlich,
sobald sich die Möglichkeit ergab, die äußere Einwirkung in das Herz zu
übertragen, wurde das altertümliche Phänomen unnötig. Man könnte es vorführen,
wie es in den ältesten Schriften erwähnt ist, doch man braucht dort keine
Energie zu verausgaben, wo das Herz bereits den feurigen Pfad der Hieroinspiration
betreten hat.
Ebenso sollte
man sich bei allen übrigen Offenbarungen von Energie sofort dem Höheren Verkehr
zuwenden, sobald der Zustand des Organismus es erlaubt. Die Aufgabe des Lehrers
besteht vor allem in der schnellsten Erhebung auf die Stufe der Hieroinspiration.
273.
Man kann sehen, wie die feurige Energie alle anderen Energien übertrifft. Ich
meine, dass keinerlei physische Energie ohne vorhergehenden feurigen Impuls in
Erscheinung treten kann. Deshalb ist jede Annäherung an die Feurige Welt bereits
eine erwünschte und schwierige Tat.
274. Übermäßige
Magerkeit und Fettleibigkeit sind für den Aufstieg gleichermaßen schädlich. Sie
vernichten beide die psychische Energie. Der mittlere Pfad sieht die besten
Bedingungen vor. Die Menschen geben statt eines natürlichen Strebens den unverhältnismäßigen
Extremen den Vorzug.
Die
Schöpfung des Kosmos duldet kein Ungleichgewicht. Sie weiß, dass das Chaos dem Andrang
der Kräfte des Gleichgewichts weicht, dasselbe Gesetz muss aber in das ganze
Leben eingeführt werden. Wir sind der Mikrokosmos und müssen uns allen
Bedingungen des Makrokosmos unterwerfen. Über eine solche Lebensbedingung
werden jedoch nur wenige Menschen sprechen. Deshalb erschüttert ein solcher
Mangel an Entsprechung die Erde.
Wir
haben oft vor der Möglichkeit einer feurigen Epidemie gewarnt, sie hat schon
begonnen. Die Ärzte haben sie natürlich nicht bemerkt;
denn sie tritt in verschiedenen Formen in Erscheinung. Die Veränderung vieler
Krankheitssymptome erregt keine Aufmerksamkeit.
Das
menschliche Urteil ist zu sehr an trügerische Formen gebunden, die von irgendjemandem
zufällig gefunden wurden. Den Gesichtskreis zu ändern ist am schwierigsten, man
sollte aber trotzdem daran erinnern, dass man seine Pflicht zu erfüllen hat.
Oft
senden Wir freundliche Gedanken dorthin, wo man sie nicht vermutet. Doch mit
der Zeit bringt auch ein solches unerwartetes gutes Heilmittel Hilfe.
275.
Man kann staunen, wie sehr die Menschen selbst aus harmlosen Philosophien bloß
Böses schöpfen. Man kann sich darüber wundern, wie niedrig ein Bewusstsein steht,
das nur Schlechtes aufnehmen kann. Haben die Menschen etwa vergessen, dass jede
Philosophie vor allem das Böse verbietet?
276.
Das Höchste ist Hieroinspiration, sie geleitet durch das ganze Leben. Dort, wo
es die Flamme des Verkehrs gibt, bedarf es keiner Rituale. Man muss den Herd
des Feuers hüten. Schon die Alten verstanden das
Symbol der ununterbrochenen Fortdauer des Feuers. Man soll das Leben mit
Entflammung erfüllen.
Zuerst
dachte der Mensch an sich, dann an andere, danach aber wurde sein Wirken von
Nutzen für alles Bestehende. Er denkt nicht einmal mehr an den Nutzen, sondern
atmet ihn und spendet Leben im Unermesslichen Raum.
277.
Nicht nur Santonin[115],
sondern auch einige andere pflanzliche Substanzen helfen, Andeutungen der Aura
zu sehen. Eine solche mechanische Einwirkung ist jedoch unerwünscht. Jedes
Gift, das lange eingenommen wird, kann sich nur auf die Nervenzentren
auswirken.
Wenn wir
vom feurigen Herzen sprechen, stellt die Erkenntnis der Ausstrahlungen sich ganz
natürlich ein. Dabei ist es sehr richtig, die Qualität der Aura zu spüren. Viele
Farbtöne zeigen sich doch stark vermischt, und die Sichtbarkeit allein führt
noch nicht zum Verständnis ihres Wesens.
So kann
eine blaue Aura manchmal für eine unerwünschte gelbe Ausstrahlung anfällig
sein, was ein grünliches Licht ergibt; doch eine solche Verbindung kann von
einer reinen grünen Synthese unterschieden werden. Dasselbe kann mit violett geschehen,
wenn hellrot sich annähert.
So bedeutet
Sichtbarkeit allein wenig. Man muss das Wesen dessen,
was vor sich geht, mit dem Herzen erspüren.
So kann
es zum Beispiel vorkommen, dass die Ausstrahlung sich infolge von Krankheit
trübt; ein feuriges Bewusstsein wird aber begreifen, dass die Natur der Ausstrahlung
nicht schlecht ist und sich nur wegen der zufälligen Krankheit vorübergehend verändert
hat.
Auch kann
es geschehen, dass die Ausstrahlung für einen äußeren Einfluss anfällig ist,
wie es bei Besessenheit geschieht. Auch hier wird nur ein feuriges Bewusstsein
die wahre Ursache verstehen. Wenn Ich daher von zukünftigen Fotografien der Aura
spreche, darf man nicht vergessen, dass es auch dazu eines feurigen
Gefühlswissens bedarf.
278.
Die Lehre muss vor allem Gerechtigkeit im Blick haben. Man sollte mit Fällen
rechnen, bei denen die Mechanik des Offensichtlichen im Licht der feurigen
Wirklichkeit betrachtet werden muss. Es gibt viele Fälle, bei denen man anhand
von fernen Beispielen äußere Einflüsse beurteilen kann.
279. Man
kann allein durch Räuchern mit Deodar das Bewusstsein beträchtlich reinigen.
Gleichfalls steht Morua[116] auf
der Wacht und lässt viele unerwünschte Gäste nicht zu.
280.
Schätzt Menschen, die nicht nur reden, sondern auch handeln. Seid fähig, eine Tat
zu verstehen.
Die Schwierigkeiten
der Zeit entstehen durch Desorganisation. Die Ursache dieser Desorganisation ist
in ihrer Nichtigkeit lächerlich: Die Zusammenarbeit der Herzen ist vergessen
worden. Wenn die Menschen zum Gebet zusammenkommen, vergessen sie, sich auf den
Dienst einzustimmen. Indes ist eine solche Bedingung unerlässlich und leicht zu
erreichen, dafür ist es nur notwendig, sich gegenseitig zu helfen.
Eine
ungewöhnliche Stimmung zu wahren bedeutet bereits, sich der Feurigen Welt zu
nähern. Unter den Bedingungen des Lebens ist eine solche Stimmung nicht leicht,
gerade sie darf aber nicht aufgegeben werden.
Man
sollte einen Tempel mit nichts anderem als mit einem Gebet betreten. Im Gebet
wird das Dasein erhoben und verbessert; deshalb müssen sowohl jedes Gebet als
auch jede Erhebung besser sein als die vorhergehenden.
Jede
Stufe der Leiter des Geistes muss durchschritten werden. Wie erhaben ist die
Leiter zur Feurigen Welt, die im Jahr 366 Tages- und 366 Nachtstufen hat! Jede
Stufe unterscheidet sich von der anderen, und jede möge besser sein als die
vorhergehende.
Freude
an der Lehre, wird das nicht die wahre Zierde einer Stufe sein? Jede Freude an
der Lehre birgt schon eine neue Erkenntnis. Oft können wir diese Stufe, die mit
Freude gegeben wurde, nicht mit Worten ausdrücken. Sie ist unbezweifelbar, und
welcher Berg wird durch ein freudiges Gebet erklommen!
Durch Freude
werden Schmerzen gelindert, durch Freude gelingt die Arbeit. Niemand und nichts
kann diese Freude behindern. So haben wir den Vorteil des Erfolges. Das gleiche
kann man allen wünschen, denn auf der Leiter des Geistes gibt es kein Gedränge.
Möge jeder sich über die Schönheit einer neuen Stufe freuen.
Warum
sollte jemand zurückgehen? Es ist doch schwierig und mühsam, das bereits
Durchschrittene zu verlieren. Ein Sturz ist immer verhängnisvoll, selbst für
den Körper. Man kann sich vorstellen, wie verderblich er für den Geist und das
feurige Wesen ist.
Berührung
mit Feuer schafft bereits ein besonderes Gewebe, das aufsteigend auflodert und
absteigend verascht wird. Die Leiter des Aufstiegs ist das Maß der Seelengröße,
das bedeutet, Seelengröße kann täglich erlangt werden.
281.
Angst vor der Zukunft ist der Schrecken der Welt. Sie dringt unter
verschiedenen Begriffen ins Leben ein.
Sie
zersetzt allmählich den Verstand und tötet das Herz. Eine solche Angst ist ihrer
Natur nach falsch.
Die
Menschen wissen, dass keine ihrer Lebenslagen ewig ist; das heißt, es ist vernünftig,
unverzüglich etwas für die Zukunft vorzubereiten. Doch amorphe[117] und
unbewegliche Teile des Chaos fesseln das Bewusstsein an illusorische Orte. Man
muss seine Erkenntnis der Wirklichkeit anspannen, um die Lüge der Maja zu erkennen
und zu verstehen, dass die Wahrheit nur in der Zukunft liegt, wenn wir uns der
Wohnstätte des Feuers nähern.
Es ist
unbeschreiblich, wie die Menschen ihre Angst vor der Zukunft zu verbergen
suchen. Sie bemühen sich zu beweisen, dass nicht die Zukunft, sondern die
Vergangenheit ihr Denken beschäftigen sollte. Schändlich meiden sie alles, was
an den Fortschritt in die Zukunft mahnt.
Sie
vergessen, dass auf diese Weise eine verhängnisvolle Vergiftung des Raumes
entsteht. Selbst an den reinsten Plätzen kann man Wellen dieses Giftes bemerken.
Die Menschen vergifteten sich auch gegenseitig. Der heilsamste und schönste
Gedanke jedoch ist der an die Zukunft. Er entspricht der Feurigen Welt.
282.
Für Hieroinspiration ist ein Strom nützlich, der „Siegel des Hierarchen“ genannt
wird. Man kann ihn auf dem Scheitel spüren, er leuchtet wie ein weißer Strahl. Bei
Kenntnis der Hieroinspiration kann man sich an diese Empfindung erinnern.
283.
Ein feinstofflicher Ton ähnelt der Sprache der Feinstofflichen Welt. Er wird
ohne grobe irdische Schwingungen verstanden, ebenso wie Sphärenmusik sich unseren
feinstofflichen Schwingungen anschließt, und dann entsteht ein Gefühl für das
Schöne.
284.
Die Menschen verstehen für gewöhnlich nicht, dass eine große Erscheinung noch fühlbarer
ist als eine kleine. Für eine große Erscheinung ist nämlich noch mehr psychische
Energie erforderlich; das bedeutet, dass jede Verdunkelung, Gereiztheit und
Zweifel verderbenbringend sind. Wenn die Welt neue Zustände erwartet, muss man besondere
Feinfühligkeit bekunden.
285. Man
sollte die Lehre in verschiedenen Zuständen lesen, denn die Wirkung wird nicht
immer die gleiche sein. Bei Verwirrung des Verstandes verleiht die Lehre Ruhe,
bei Kummer Trost und bei Zweifel Bestätigung; doch um die Wirklichkeit der
Lehre in sich aufzunehmen, muss man seine zufälligen Gefühle überwinden, indem
man in die Schatzkammer der Hierarchie eindringt. Die Lehre wurde nicht bloß
des Trostes wegen gegeben, sondern für den Fortschritt auf der Leiter des
Aufstiegs.
Bei den
besonderen Weltzuständen ist eine Vertiefung des Verständnisses natürlich besonders schwer. Die Welt erbebte des Öfteren an
der Grenzlinie zwischen Technik und Geist. Gerade heute ist genau
so eine Zeit, verschärft durch die Angriffe der finsteren Kräfte.
Mannigfaltig ist der Markt des materiellen Mülls; man muss ihn vor allem
bewerten, um neue Werte vorzuschlagen.
So wird
die Fähigkeit, die Bewertung im Bewusstsein zu verändern, bereits die Schwelle zur
Zukunft sein. Zulassung ist bereits Anerkennung, und die Menschheit hat viele
finstere Gäste zugelassen. Solche Einladungen erschweren den Übergangszustand.
Man muss das Herz bitten, seine Stimme für die Erneuerung der Welt zu erheben.
286.
Der Mensch ist gut, der Gutes schafft. Gutes schaffen ist eine Verbesserung der
Zukunft. Man kann seinem Nächsten Gutes tun, um dessen Dasein zu verbessern. Man
kann ganze Völker durch eine heldenhafte Tat erheben. Man kann die nützlichsten
Entdeckungen ins Leben einführen, welche die Zukunft verwandeln müssen.
Schließlich kann man das Denken des Volkes verbessern, und darin wird die
Synthese des Guten liegen.
Wie
schön ist gedankliche Schöpfung, die nicht auf Böses ausgerichtet ist. Wenn ein
Volk das ganze Übel der Verurteilung begreift, erschließt es neue Tore zur
Zukunft. Wie viel Zeit wird frei für Erkenntnis, für die Denkkunst und für das
Schaffen des wahren Guten; dabei werden die besten Feuer des Herzens entfacht.
Solche
Feuer werden nicht beim Bösen entzündet. Dieses Gute rettet die Gesundheit und reinigt
die Atmosphäre auf weite Entfernung hin. Es ist absurd zu denken, das Gute sei
etwas Abstraktes oder ein Verdienst. Es ist die Rettung der Zukunft, denn ohne das
Gute gibt es keine Verwirklichung des Aufstiegs. So ist jeder Gedanke an das Gute
schon ein Lichtpfeil. Er hat schon irgendwo Uneinigkeit ausgemerzt, denn
jedwede Uneinigkeit im Bösen ist ein Absturz ins Chaos. Deshalb lehrt, an das
Gute zu denken!
287.
Wir hören oft von Schmerzen alter Wunden. Sie sind scheinbar verheilt, das
physische Gewebe ist zusammengewachsen, doch gleichwohl setzen die Leiden sich
fort. Man kann auch hören, dass in solchen Fällen nur Suggestion helfen könne. Wird
denn der feinstoffliche Körper nicht schmerzen, wenn er beschädigt worden ist?
Eine Wunde verheilt körperlich, doch der feinstoffliche Körper kann weiter
Schmerz empfinden.
Gewiss,
wenn das Bewusstsein eines Menschen entwickelt ist, kann er durch seinen
eigenen Befehl den feinstofflichen Körper zwingen zu gesunden. In anderen
Fällen aber ist Suggestion erforderlich, um im Einklang mit dem physischen Prozess
auf den feinstofflichen Körper einzuwirken. So verbessern jene, die den Komplex
des Organismus verstanden haben, den Zustand aller ihrer Körper.
288. Die
laufende Ereignisse weisen noch einmal auf die Bedeutung des Gedankens hin. Ihr
seht schon, dass der Luxus erschüttert ist; ihr seht auch, dass die Magie
verurteilt und das Denken auf die Hieroinspiration gelenkt wurde. Diese beiden Bedingungen
sind für die Finsteren höchst verderblich. Ohne Luxus und Zauberei sind sie deutlich
geschwächt.
Es
bleibt ihnen aber noch eine dritte Bedingung, nämlich die Verwirrung schwacher
Geister. Es ist höchst beklagenswert, dass schwache Geister die gesunden Grundlagen
nicht aufnehmen. Ihre Unbeständigkeit verzehrt viel Energie; deshalb lenken Wir
die Aufmerksamkeit auf das Wichtigste, um die Energie auf das Notwendige zu
konzentrieren.
Ihr habt
von Unserem Banner gehört. Wahrhaftig, mögen jene es tragen,
die dazu imstande sind. Hier und bei allem anderen lasst uns Duldsamkeit üben
und die Finsteren zum Dienst zwingen.
289.
Gesegnet ist, wer in seinem Herzen augenblicks das Wesen der Hierarchie anerkennt.
Wenn aber bei jemandem die Augen des Herzens verschlossen sind, weist ihn auf
die Nachfolge im ganzen Dasein hin. Beginnt mit den Dingen des alltäglichen Lebens
und schreitet fort zu den Fundamenten des Weltenaufbaus. Bleibt jemand für
dieses Wissen taub, heißt das, dass er zur Finsternis gehört.
Man muss
daran erinnern, dass das Gesetz der Finsternis auf Verneinung beruht. Man darf
nicht vergessen, dass es bei allen Völkern einen Sinn für die Nachfolge gab und
sie so zur Hierarchie aufstiegen.
290.
Wahrhaftig, Ägypten war bis zur Zeit Salomons[118]
groß an Errungenschaften. Und es ist von besonderer Bedeutung, dass Buddha den
Kelch aus Ägypten empfing[119]; so
haben sich die Fundamente der Weisheit auf harmonische Weise zusammengefügt. Selbstverständlich
hatten auch die Veden eine Verbindung zu früheren Rassen. Oft wachsen die Testamente
auf evolutionäre Weise, manchmal aber wird der Vorgang infolge der Tiefe des
Karma involutionär.
Gleichwohl
gab es die Nachfolge, gerade sie offenbarte das Gleichgewicht der Völker.
Verneinung der Nachfolge ist Unwissenheit. Die ganze Lebensqualität, die ganze Erkenntnis
des Pfades gründet auf der Nachfolge, dieser Ausdehnung in die Unbegrenztheit.
Die
Hierarchie selbst muss in ihrer Unbegrenztheit erkannt werden. Besonders oft stellt
man die Hierarchie als begrenzt dar, und daher stammen alle Beschränkungen und
Verkleinerungen. Die Größe der Hierarchie liegt in ihrer Unbegrenztheit.
291. Es
ist lobenswert, dass der Arzt die Spannung in den Ohren als eine feurige
Erscheinung erkannt hat. Ebenso hätte er die Spannung in den Augen und das Pulsieren
in den Gliedmaßen einschätzen können. Man kann viele neue Rhythmen bemerken,
die den feurigen Energien vorausgehen. Es ist aber notwendig, dass die Ärzte
gewisse Eigenschaften von Krankheiten zu bemerken beginnen.
292. In
den ursprünglichen Religionen wurde vor allem Furcht vor Gott gelehrt. So wurde
ein Gefühl suggeriert, das für gewöhnlich in Auflehnung endet.
Gewiss
verspürt jeder, der mit der Höheren Welt in Berührung kommt, ein Beben, doch
diese unvermeidliche Empfindung hat nichts mit Furcht gemein. Furcht ist eine Unterbrechung
der schöpferischen Energie. Furcht ist Erstarrung und Hingabe an die Finsternis.
Indessen muss Hinwendung zur Höheren Welt Begeisterung hervorrufen und die
Kräfte zum Ausdruck des Schönen verstärken. Solche Eigenschaften werden nicht
durch Furcht, sondern durch Liebe geboren. Aus diesem Grund lehrt die höhere
Religion nicht mehr Furcht, sondern Liebe. Nur auf diesem Weg können die
Menschen sich an die Höhere Welt anbinden.
Die
Ketten der Furcht sind der Sklaverei eigen. Das Schaffen von Schönem dagegen ist
keine Sklaverei, sondern Verehrung durch Liebe. Vergleichen wir, was mit Furcht
und was mit Liebe getan wird. Der Schatz des Geistes stammt nicht aus dem
Kerker der Furcht; deshalb raten wir den Menschen, zu lieben und sich durch das
Gefühl der Hingabe zu stärken. Niemand kann einen schrecklichen Ort schützen,
doch eine Heldentat wird im Namen der Liebe vollbracht. Wendet diesen Maßstab an
die Tore der Feurigen Welt an.
293.[120]
Nicht ohne Grund empfahlen die Weisen des Altertums, sich mit Künsten oder
Handwerk zu beschäftigen. Jeder musste an irgendeiner Handarbeit teilnehmen.
Sie sahen darin ein Mittel zur Konzentration. Jeder spannte in seinem Streben
nach Vervollkommnung den Willen und die Aufmerksamkeit an. Sogar an den wenigen
auf uns gekommenen Gegenständen kann man die hohe Qualität des Handwerks erkennen.
Gerade
jetzt ist die Zeit gekommen, sich wieder der Qualität der Handarbeit
zuzuwenden. Man darf keine geistige Beschränkung durch die Grenzen von
Maschinen setzen.[121] Man
sollte seine Zeit mit Handarbeit von solcher Qualität ausfüllen, die das
Vorstellungsvermögen erneuert. Gerade Qualität und Vorstellungsvermögen sind
auf den Stufen der feurigen Errungenschaft verbunden.
294. Es
ist besonders notwendig, die Quellen des Altertums zu verstehen. Wenn ihre
Bedeutung enthüllt wird, wird es auch neue Entdeckungen geben. Man kann vieles
finden, doch wildes Denken darf die Schätze nicht berühren. Weisen wir die Vernunft
der Evolution nicht zurück.
295.[122] Die
Bosheit des Unglaubens überschwemmt die Welt. Diese Bosheit ist die grimmigste,
denn sie kämpft mit dem Wesen des Daseins. Sie reizt sich selbst und macht in
ihrer Falschheit alle Möglichkeiten zunichte.
296.
Hieroinspiration steigt herab bei einer einzigen grundlegenden Bedingung. Weder
Konzentration noch Willensbefehl, sondern Liebe zur Hierarchie bringt den unmittelbaren
Verkehr hervor. Wir wissen nicht, wie man dieses führende Gesetz besser und
genauer ausdrücken kann als einen Zustrom von Liebe. Deshalb ist es so
zeitgemäß, sich von zwangsweiser Magie abzuwenden, um sich in seinem ganzen
Wesen durch Liebe zu vertiefen. Folglich kann man sich durch das schönste
Gefühl leicht dem Prinzip des Daseins nähern. Gerade inmitten der Zersetzung
des Planeten muss man sich dem gesündesten Prinzip zuwenden.
Was
kann stärker vereinen als das Mantram „Ich liebe Dich, Herr!“ Auf einen solchen
Ruf ist es leicht, einen Strahl der Erkenntnis zu empfangen. Merkt euch das!
297.[123] Oft
fragen die Menschen: Wie soll man mit den Testamenten der Verschiedenen
verfahren? Oft entsprechen solche Verfügungen nicht den Überzeugungen der
Vollstrecker. Man kann vorschlagen, alles zu erfüllen, ausgenommen
brudermörderische Anweisungen. Man sollte kein fremdes Karma auf sich nehmen,
umso weniger, als die Hinübergegangenen fortfahren, ihre Energie in der von
ihnen eingeschlagenen Richtung zu entfalten. Es ist doch sehr schwer, eine
Überzeugung zu ändern, die sich in der Feinstofflichen Welt fortsetzt. Daher
ist die Erfüllung von Testamenten für die Harmonie der Ströme sehr nützlich.
298. Wenn
man es unternehmen würde, ein Diagramm der irdischen Gewohnheiten zu erstellen,
würde man eine eigentümliche Vorstellung vom Leben auf dem Planeten erhalten.
Viele Gewohnheiten überleben Rassen und selbst ganze Perioden. Keine Änderung
aller Lebensverhältnisse hat Einfluss auf die Gewohnheiten, die durch Starrsinn
gebildet werden. Man kann staunen, wie alt und von den Gesellschaftsformen
unabhängig verknöcherte Gewohnheiten sind.
Deshalb
spreche Ich so oft über die Fähigkeit, Gewohnheiten zu überwinden. Ein solcher
Rat betrifft den Pfad zur Feurigen Welt.
299.[124]
Also, man kann überall drei Pfade wahrnehmen: Den leichten, den schweren und
den schrecklichen.
Der
erste ergibt sich bei Erkenntnis aller erfolgreichen, nützlichen und guten Konstellationen.
Der
zweite, wenn bestimmte gute Konstellationen durch äußerst schädliche und
zerstörerische Strukturen überdeckt werden. Ein solcher Pfad ist schwer und
gleicht einem Lauf mit verbundenen Augen.
Der
dritte Pfad, wenn Unwissenheit in die Finsternis der Zersetzung zieht, ist wirklich
schrecklich. Allerdings haben die Menschen bei einem solchen Schrecken nicht
das Recht, andere zu beschuldigen, denn sie selbst haben ihre Augen und Ohren
verschlossen. Sie haben Hilfe abgelehnt und Chaos in ihr Denken eingelassen. Möge
der Erbauer also dem ersten Pfad folgen.
300.[125] Kann das Licht ein Bündnis mit der Finsternis eingehen? Es müsste
sich selbst auslöschen, um sich mit dem gegensätzlichen Prinzip zu verbinden.
Möge ein Führer des Lichts nicht daran denken, Verlöscher
und Gegner des Lichts in sein Lager aufzunehmen. Das Licht kann die Finsternis
nicht vermehren, ebenso vermag auch die Finsternis das Licht nicht zu
vermehren; das bedeutet, dass solche Bündnisse wider die Natur sind.
301. Man
muss die Mitteilung über die Sprache der Gestirne sehr genau verstehen. Man
kann die besten Konstellationen haben und sie dennoch nicht nutzen. Man kann
aber auch den gefährlichsten Zeichen ausweichen, indem man eifriges Streben zur
Hierarchie bekundet. Aus dieser Quelle kann man nützliche Errungenschaft
schöpfen, die das Karma zu erleichtern vermag.
302.
Der Rat der Feurigen Welt ist, Licht und Finsternis sowie die Entsprechung zwischen
den Gestirnen und Unserer Quelle zu verstehen. Wer Licht aus Finsternis zu
erhalten hofft, ist zu bedauern. Er kann inmitten der Dunkelheit den Schatz
nicht abwägen.
Glaubt
nicht, ein solcher Hinweis wäre abstrakt, im Gegenteil, jeder Tag ist voll von
Bündnissen zwischen Licht und Finsternis. Wenn ihr einen solchen Verbündeten
der Finsteren vorführt, wird niemand ihn spüren, nur ein Hund wird die
Finsternis anknurren.
Man
kann sich irren, aber es ist unentschuldbar, nicht auf einen Rat zu hören. Wir stellen
Unsere Gunst nicht ein, aber warum sich ohne Rettungsringe auf stürmischem Meer
wiederfinden?
303. Betrachten
wir, wie jene kommen, die nur Neues fordern.
Hier
ist jemand, der nur fordert, aber noch nicht einmal die Harmonisierung der
Zentren kennt – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier ist jemand, dem es an
Enthusiasmus fehlt – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier ist jemand, der keine
Freude kennt – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier ist jemand, der sich
nicht von Bosheit befreit hat – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier ist
jemand, der von Neid geschüttelt wird – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier
ist jemand, der vor Furcht erblasst – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier
ist jemand, der sich von der Wahrheit abgewandt hat – kann man ihm etwa etwas
Neues geben? Hier ist jemand, der gereizt und im Herzen tot ist – kann man ihm
etwa etwas Neues geben?
Viele
kommen und fragen: „Wo ist denn das Neue? Wir sind bereit, es mit Füßen zu
treten. Unser Denken ist bereit, es zu verneinen. Es ist unser Wunsch, das zu
vernichten, was ihr sagt.“ Solche Worte erfüllen die Erde.
Die
Diener der Finsternis müssen lauschen, um zu verneinen, und sich nähern, um zu
schmähen. Unterscheidet nach der Verneinung, sie hat sich bereits im Herzen der
Diener der Finsternis eingenistet. Man muss oft darauf hinweisen, wenn die
Kälte der Verneinung sich nähert.
304.
Die erste Bedingung des Erfolgs ist, die Essenz des Wissens nicht preiszugeben.
Man muss in das Wesen seines Gesprächspartners eindringen, um sich nicht über seine
Absichten zu täuschen. Man kann die Früchte eines solchen Verrats für viele
Jahrhunderte aussäen, besonders, wenn wir das Leben der Feurigen Welt berühren.
Mögen die
Menschen verstehen, dass für Erkenntnis das Fluidum der Annahme notwendig ist.
Abwendung, Vertreibung und Schmähung taugen nicht für die Pfade der Feurigen
Welt.
305.
Viele Ereignisse füllen den Raum. Man kann sehen, wie einige von ihnen dorthin streben,
wo es keine sichtbaren Möglichkeiten gibt. Ihr wisst bereits, dass die
menschlichen sich von den kosmischen Möglichkeiten unterscheiden, denen man
nachfolgen muss. Auch wisst ihr, dass die Knoten der Ereignisse den Katapulten der
Alten gleichen.
306.
Man könnte fragen: Worin besteht der Hauptschaden der schwarzen Magie? Muss es
nicht außer dem persönlichen auch kosmischen Schaden geben? Genauso ist es. Das
Vermengen der Elemente und das Herbeirufen von Teilen des Chaos ist der größte
Schaden der niederen Beschwörungen. Man muss sich vorstellen, dass auf diese
Weise Wesenheiten der niederen Schichten in für sie nicht vorgesehene Sphären
Zutritt erhalten und fortfahren, weit in den Raum hinein Schaden anzurichten.
Deshalb sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, um den ohnehin kranken
Planeten zu schützen. Man sollte ganz allgemein von Magie
Abstand nehmen.
307. Man
kann den Schaden der schwarzen Magie durch bewussten Widerstand in bedeutendem
Maß abmindern. Wenn unser Herz uns von einem Angriff benachrichtigt und schwarze
Sternchen erscheinen, muss man sich ruhig und furchtlos an die Hierarchie
wenden. Viele Angriffe werden sofort unterbunden. Es wäre aber ein Fehler, die natürlichen
Zeichen des Herzens nicht zu beachten.
308.
Worin liegt der wesentliche Nutzen des Aussendens von Gedanken? Neben der Nützlichkeit
für gute Werke, deretwegen der Gedanke ausgesendet wird, liegt der Hauptnutzen
darin, den Raum selbst durch das Gute zu stärken. Eine solche Sättigung des
Raumes ist ein gewaltiger Schutz für die Gesundheit des Planeten.
So kann
man sich daran gewöhnen, mehrmals täglich gute Gedanken als räumliche Pfeile auszusenden.
Die Gedanken können sowohl Einzelpersonen gelten als auch unpersönlich sein.
Die Bekundung von Gutem hat einen großen Wert und geht im Raum nicht verloren.
309. Auch
jeder Wanderer kann den Raum mit nützlichen Verbindungen anfüllen. Selbst im
Altertum gingen die Mitglieder einer Gemeinschaft nach Ablauf einer gewissen
Frist für eine Zeitlang getrennten Wege. Ein solches ausgespanntes fluidales
Netz hat eine tiefe rettende Bedeutung.
Man
soll nicht bloß Gedanken, sondern auch psychische Energie auf weite Entfernung
aussenden. Die Alten nannten ein solches fluidales Netz das Gewebe der Mutter
der Welt. Wenn das Haupt der Gemeinschaft bekanntgab, dass die Frist zum Auszug
gekommen sei, freuten die Mitarbeiter sich, denn das bedeutete, dass das Netz der
psychischen Energie schon stark war.
310.
Alles Höhere befindet sich in ununterbrochener Tätigkeit. Die Offenbarung von
Anziehungskraft ist einer höheren Tätigkeit angemessen. So wollen wir unser
Herz mit Anziehungskraft ausstatten. Nichts anderes entspricht einer großen
Tat. Man muss sich daran gewöhnen, die Anziehungskraft für das Allgemeinwohl zu
verstehen; darin ist das Gesetz des Herzens enthalten. Auch alle physischen
Gesetze werden durch anziehende Tätigkeit gestärkt.
311.
Bei höherer Tätigkeit gibt es nichts Abstoßendes, überlassen wir diese
Eigenschaften den Elementen des Chaos. Begreifen wir, dass auch Elektrizität in
ihrer positiven oder negativen Form nicht abstoßend ist, denn die Energie ist bereits
von einer höheren Dimension. Die Lehre über Austausch und Zusammenarbeit ist nicht
abstoßend. Ein abstoßender Gedanke ist bereits eine Grundlage der Begrenzung. Ein
Gedanke der Nichtzulassung steht bereits im Widerspruch zur Feurigen Welt.
312. Trotz
ihrer Unsichtbarkeit lassen feurige Erscheinungen irdische Wesenheiten erbeben.
Ströme und Strahlen der Feurigen Welt erschüttern sogar verfeinerte Wesen. Selbst
eine unsichtbare Erscheinung ist für das Herz schon unerträglich. Wie stark
wirkt sie dann, wenn sie in einen sichtbaren Zustand versetzt wird, indem sie
sich dem Gesetz des inkarnierten Seins annähert! Man muss diese Entsprechung
gründlich erkennen. Sogar stärkste Geister fielen in Ohnmacht, ergrauten,
wurden blind oder taub und verloren die Beweglichkeit ihrer Glieder.
Eine Erscheinung
Feuriger Wesenheiten sollte unser Bewusstsein nicht zerstören. In naher Zukunft
werden die Menschen ihren Körper durch ihr Bewusstsein an die Aufnahme höherer
Energien gewöhnen. Auf diese Weise können die Menschen allmählich feurigen
Epidemien widerstehen.
313.
Ein Lehrer wurde einst zum König gerufen, um weise Gespräche zu führen. Der
Lehrer betrachtete den Herrscher aufmerksam und begann, von der Schönheit
seiner Krone, vom Glanz ihrer Edelsteine und von dem erhabenen Symbol in dem
Goldreif zu sprechen, den er mit einem anziehenden Magneten verglich. Zum
Erstaunen der Schüler, die den Lehrer begleiteten, und zum Wohlgefallen des
Herrschers beschränkte das Gespräch sich auf die Bedeutung der Krone.
Als die
Schüler den Lehrer nachher fragten, warum er zu dem König nicht über das
Prinzip des Weltalls gesprochen habe, sagte der Lehrer: „Das Niveau des Bewusstseins
muss der Maßstab sein. Hätte ich über das Prinzip des Weltalls gesprochen, wäre
der König im besten Fall in Langeweile verfallen und im schlimmsten in den
Abgrund der Verzweiflung gestürzt. Das eine wie das andere wäre schädlich
gewesen. Man konnte jedoch bemerken, dass für den König seine Krone der
wertvollste Schatz ist, weshalb es nützlich war, sie emporzuheben und ihn an
die Bedeutung der Krone der Welt zu erinnern.
Habt immer
das Beste im Blick, was euer Gesprächspartner besitzt. Selbst wenn es ein ganz gewöhnlicher Gegenstand ist, muss man gleichwohl dessen
höchste Bedeutung finden. Nur so macht ihr euch anziehend und öffnet den Weg in
die Zukunft. Untauglich, ja sogar verbrecherisch ist der Lehrer, der nicht gemäß
dem Bewusstseinszustand seines Zuhörers spricht.“
Wir wollen
uns dieses Gleichnis besonders merken, wenn wir im Begriff sind, die Feurige
Welt zu erwähnen. Jede hervorgerufene Beschimpfung des Höheren Prinzips schafft
ein schweres Karma.
314. Unerschütterlich ist, wer sich dem Höchsten hingegeben hat. Wenn
es irgendein Schwanken gibt, bedeutet das, dass keine Vorstellung über das
Höchste vorhanden ist. Ein Geist, der sich die Feurige Erhabenheit nicht vorzustellen
vermag, kann nicht zum Höchsten aufsteigen. Wir wiederholen, dass jedwede
Furcht vor dem Feuer bereits geistige Blindheit ist.
315.
Man muss verstehen, viele scheinbar verschiedenartige Begriffe zu verbinden. So
stellen sich Hierarchie und selbständige Tätigkeit für jene, die sie nicht verstehen,
als einander widersprechende Begriffe dar. Indessen erfordert Hierarchie gerade
die Entwicklung selbständiger Tätigkeit.
Wer selbständige
Tätigkeit nicht versteht, kann sich der Hierarchie nicht nähern. Auf den Stufen
des Aufstiegs sind selbständige Tätigkeit und Findigkeit die erste Bedingung. Mit
der Hilfe der Hierarchie sollte man erst rechnen, wenn man sein ganzes selbständiges
Können angespannt hat. Jeder weiß, dass entsprechend der erworbenen Erkenntnis
die Annäherung an den Lehrer seltener wird, denn der Mensch erhebt sich auf die
Stufe eines Mitarbeiters.
Man
muss verstehen, dass das Testament der selbständigen Tätigkeit bereits ein Zeichen
des Vertrauens ist. Außerdem kann gerade ein vertrauenswürdiger Mitarbeiter die
Hierarchie in voller Bewusstheit verehren. So können wir dem Höchsten durch selbständige
Opfer helfen. Die Menschen haben dieses Testament nicht verstanden und begannen,
Blutopfer darzubieten. Doch kann vergossenes Blut der Hierarchie etwa von
Nutzen sein?
Ein
Austausch von Herzenergie stärkt die Zusammenarbeit, deshalb wird die
Offenbarung der Hierarchie durch selbständige Tätigkeit der richtige Aufstieg
zur Feurigen Welt sein.
316. Wahrhaftig, man sollte die kosmischen Bedingungen mit Unseren Methoden verbinden. Wenn Wir also nachdrücklich die
Abschaffung der Magie anordnen, wollen Wir auf natürlichem Wege helfen.
317. Es
ist gut, dass ihr die Entwicklung von Tätigkeit und Widerstand versteht.
Wirklich, die Tätigkeiten weiten sich mit jedem Tag aus und beziehen neue
Schichten mit ein.
Ebenso ist
es gut, dass ihr versteht, wie sehr der Fürst der Welt[126] in
allen Teilen der Erde Vorkehrungen für einen neuen Kampf trifft. Daher kann man
jede Offenbarung von Hingabe schätzen. Es gibt zu wenig Hingabe in der Welt, man
sollte jede Bekundung fördern.
318. Bestimmt
wird jemand fragen: „Wo sind die Worte über die Feurige Welt, die Lehre über
die Ethik schildert uns nicht das Element Feuer?“ Solche Menschen werden nie
begreifen, dass der erste Schritt zur Annäherung an die Feurige Welt die
Aneignung der Lebensgrundlagen ist. Nur ein Unwissender verlangt nach der
chemischen Zusammensetzung eines Feurigen Wesens. Doch ein verfeinertes
Bewusstsein weiß, dass die psychische Energie zum Verständnis der Feurigen Welt
führt. Nur das Herz gibt einem ein, wie man über einen glatten Felsen die Höhen
erklimmen kann.
319. Selbst
unter den engsten Bedingungen kann man Erneuerung und Stärkung erlangen. Oft festigt
sich eine Pflanze zwischen Steinen weit dauerhafter als in fetter Erde. Nur
bedrängte Bedingungen führen die Wurzeln in die Spalten und kräftigen sie gegen
Wirbelwinde.
Ein
Holzfäller fragt: „Warum schlug der Baum an einem so unzugänglichen Platz
Wurzeln?“ Natürlich wegen des Holzfällers.
320.
Jedermann spürt eine innere Erleichterung, wenn er richtig handelt. Man kann dieses
Gefühl als einen bewussten Reflex der Nervenzentren erklären, oder wie es
heißt, als Gewissen, doch lasst uns auch die kosmischen Gründe für einen
solchen Zustand nicht vergessen.
Rechtes
Handeln erfolgt in Zusammenarbeit mit der Feurigen Welt, es ergibt sich eine Entsprechung
und die feurigen Zentren des Organismus klingen mit dem erhabenen Gedanken des
Raumes zusammen. So ist jedes rechte Handeln nicht nur für uns selbst segensreich,
sondern erweist sich auch als räumliche Tat. Die Feurige Welt freut sich über
rechtes Handeln.
321. Die
räumliche Verurteilung, die als Gegenwirkung auf nicht nützliche Taten folgt,
nannte man „Zephiroth Herim“.
Die Menschen, die diese Begriffsbestimmung festlegten, besaßen ein tiefes
Wissen von der Verbindung des Feuers mit unserem Dasein. Sie verstanden, dass, außer
bei Wirkung des Karmagesetzes, jede Handlung das
feurige Element berührt. Sie kann ganze Spiralen des Aufbaus stören und so einen
sofortigen Rückschlag herbeiführen. Deshalb hat die Theorie des Rückschlages außer
ethischen Gründen auch eine vollkommen chemische Grundlage.
322.[127] Der
rechte Pfad ist deshalb gut, weil jede seiner Dimensionen schon nützlich ist.
Man sollte noch nicht einmal darüber nachdenken, wo die Grenze des Pfades
liegt. Man kann sich in jeder beliebigen Dimension verbessern.
323.[128] Ein
Taucher trifft Vorbereitungen für die tiefste Wasserschicht. Er kümmert sich
nicht um die obere Schicht, hingegen muss er den vollen Druck in den tieferen
Schichten in Betracht ziehen.
So muss
man auch, wenn man sich den Völkern zuwendet, eine Vorstellung vom niedersten
Bewusstsein haben. Jeder, der über die Feurige Welt nachdenkt, muss das Denken
des halbtierischen Bewusstseins verstehen können.[129] Man
sollte das Verständnis selbst des niedrigsten Bewusstseins nicht vernachlässigen.
Im Gegenteil muss man sich mit der ganzen Findigkeit versehen, um selbst noch im
tierischen Gebrüll einen menschlichen Laut zu erhaschen. (…)
Die
Unfähigkeit, sich einem anderen Bewusstsein anzupassen, ist äußerst gefährlich.
Wie viel Unglück ist durch unangebrachte Worte entstanden! Bekundet Findigkeit!
324.[130] Ein
Bote, der von seinen Verfolgern eingeholt wurde, stürzte sich mitsamt seinem
Pferd an der breitesten Stelle des Flusses ins Wasser. Die Verfolger hielten
an, in der Hoffnung, der Bote werde untergehen, doch er erreichte das andere
Ufer. Um schneller voranzukommen, eilten die Verfolger zu einer engeren Stelle
und versanken in der Strömung.
Wahrlich,
wo es eng ist, ist es gefährlich. Diese Überlegung sollte man überall anstellen.
Nach dem Trugbild der Erleichterung zu suchen, führt nicht zur Heldentat. Das
Schwierigste bietet den besten Zugang. Die Menschen wollen nicht verstehen,
dass beharrliches Suchen bereits starke Energien wachruft. Streben wir deshalb
nicht zum engen, sondern bevorzugen wir das weite Prinzip.
325. In der Tat, Feierlichkeit muss anerzogen werden. Die
Fähigkeit, sein Gefühl nach oben zu lenken, verleiht bereits Feierlichkeit und
einen feurigen Strom. Das bedeutet: Wir sind von der Feurigen Welt nicht weit
entfernt, wenn ein rettender Strahl erfühlt werden kann. Beharrlichkeit im
Denken an die Feurige Welt verwandelt schon unsere Natur. Gewöhnlich spüren wir
eine solche Verwandlung nicht.
Nur bei
verwickelten Ereignissen bemerken wir, dass wir uns ihnen gegenüber völlig
anders verhalten. Beim Auseinanderbrechen der Welt werden wir empfinden, was
wir bedauern und was uns freut.
326.
Bei der einfachsten Handarbeit und in der Musik kann man lehrreiche Erfahrungen
sammeln. Manchmal wird bloß ein Finger nicht genau an der richtigen Stelle
angelegt, und dadurch geht der ganze Ton verloren; dabei bedeutet eine solche falsche
Anwendung überhaupt nicht, dass der Fehler nicht gutzumachen wäre.
Die einen
Zentren verbinden sich rasch, andere hingegen erfordern aus vielen Gründen eine
länger währende Zusammenarbeit. Die Geduld, diese große Stütze des Erfolgs,
wird bei solchen Anpassungen der Zentren geprüft. Oft dienen gerade die länger
währenden Anpassungen dem Guten; sie verbinden nicht nur die Zentren, sondern vereinen
gleichsam die Energie in Richtung Zukunft. So ist Geduld eine Zierde des
Herzens. Wer immer in Geduld unerfahren ist, wird nicht wissen, wie er sich der
Feurigen Welt anpassen kann.
327.[131] Es
wurde bereits gesagt, dass Lästerung abzulehnen ist, doch sollte man lernen,
dass alle und jede Lästerung unzulässig ist. Manchmal befreien die Menschen sich
von der Lästerung nur in einem engen Kreis von Begriffen, doch ihre Zungen äußern
schwere Lästerungen in Bezug auf einen Nachbarn. Wer kann beurteilen, welche
erhabenen Herzensleitungen durch diese üblen Beschimpfungen verletzt werden?
Deshalb muss Lästerung als unwürdige und schädliche Tat völlig aus dem Leben
verbannt werden.
328.
Der Mensch kann sich nicht mit beiden Beinen gleichzeitig fortbewegen. Ein
solcher Wechsel der Hebel bietet ein Beispiel für den Wechsel der Energien. Man
muss sich besonders an den Wechsel der Tätigkeit der Zentren gewöhnen. Es
können nicht alle Zentren gleichzeitig erklingen, ihr Fortschritt hängt gerade
vom Wechsel der Tätigkeit ab.
Das
Schweigen eines Zentrums bedeutet aber nicht seinen Tod. Im Gegenteil, es
erneuert sich wie ein schlafender Mensch durch den Verkehr mit den höheren
Welten.
329.
Sogar in gewöhnlichen Briefen stößt man auf relative Ausdrücke, die nur von demjenigen
verstanden werden, der in die Korrespondenz eingeweiht ist. Ebenso kann man
sich auch bei Prophezeiungen über einige für uns unklare Ausdrücke wundern. Wenn
wir uns aber die Zeit und alle Umstände der Prophezeiungen ins Gedächtnis rufen,
können wir klar sehen, dass die Relativität der
Ausdrücke nur für unsere Zeit besteht, denn die Jahrhunderte haben viele
Begriffe und Ausdrücke geändert. Man soll sich mit Umsicht wappnen, um nicht
der Unwissenheit anheimzufallen.
330. Es
heißt, die Wissenschaft der Gestirne sei genau, denn die Gestirne existieren. Vergessen
wir dabei aber die Relativität nicht. Neben dem Chemismus der Strahlen der
Gestirne selbst muss man verstehen, wie stark die Atmosphäre beim Durchgang von
Himmelskörpern und Wellen kosmischen Staubes vibriert. Deshalb muss der
Astrologe auch Astrophysiker und Astronom sein. Außerdem muss er die irdischen
Bedingungen spüren, die den Strahlen der Gestirne entgegenwirken. Nur bei
Beachtung dieser Bedingungen werden seine Schlussfolgerungen sich von Irrtümern
befreien.
331.
Sollten die Menschen alle Gefahren kennen, die sie umgeben? Man kann sich den
Zustand eines Menschen vorstellen, der weiß, wie viele Skorpione und Schlangen sich
in seiner Nähe befinden, oder wie viele tödliche Fliegen und Spinnen ihn
umgeben – es ergibt sich eine bedauernswerte Lage. Besonders gefährlich ist es,
wenn der Mensch diese Gefahren kennt und sie dadurch näher heranbringt.
Deshalb
ist das Gefühlswissen das Beste, das den sichersten Pfad entlang
führt und nicht mit einer Vielzahl von unnötigen Überlastungen
beschwert. Daher wird das feurige Prinzip, das dem Gefühlswissen innewohnt, die
Flügel der Rettung genannt.
332.
Vergleicht das Feuer eines Schmelzofens mit den Flammen einer wütenden
Feuersbrunst, vergleicht übereinstimmendes Wirken mit den Elementen des Chaos,
und ihr werdet alle rettenden Rhythmen herbeirufen, um übereinstimmendes Wirken
zu bekunden. Deshalb müssen die Schulen den Rhythmus des Einklangs entwickeln.
Wir haben des Öfteren an den Einklang bei gymnastischen Übungen erinnert.
Nicht
nur für den Krieg, sondern auch für geistige Verteidigung bedarf es der Disziplin
der Massen. Man darf die Massen nicht zur Bestialität verleiten, doch Rhythmus
bringt Einklang in Menschenansammlungen. Vergessen wir dabei die feurigen Beispiele
nicht. Das feurige Prinzip lebt nämlich durch einen besonderen Rhythmus.
333.
Vorurteil sollte man sowohl im Großen als auch im Kleinen vermeiden. Viele
Möglichkeiten sind durch Vorurteil unterbunden worden. Die feurige Energie ist nämlich
für Vorurteil sehr empfindsam. Wenn man jedoch diese Eigenschaft der Energie kennt,
kann man mittels Suggestion entgegenwirken.
334. Wahrhaftig, die Trennung der Kette der Welten ist
schrecklich. Niemand denkt in kosmischem Maßstab, man sollte aber an die Pfade des
feinstofflichen Fortschritts denken. Man sollte sich dauernd bewusst sein, dass
der Gedanke sich unaufhörlich fortbewegt, wenn das Denken bewahrt wird. So wird
auch die Einheit mit der Hierarchie uns nicht allein lassen, wenn wir
voranschreiten.
Auf die
Frage: „Werden wir im Stich gelassen?“, antworte Ich: „Wahrlich, das werden wir
nicht, wenn das Herz fest mit der Hierarchie verbunden ist. Wir können in der
Feinstofflichen Welt vorwärtsschreiten, wenn die Führende Hand nicht abgewiesen
wird“.
335.[132] Es
wurde gesagt: Die Menschheit muss den Luxus aufgeben. Nicht ohne Grund haben
die Menschen selbst diesen Begriff ausgesondert. Nichts sollte ihn ersetzen.
Luxus
ist nicht Schönheit, nicht Geistigkeit, nicht Vervollkommnung, nicht Aufbau, nicht
Heil und nicht Mitleid, kein guter Begriff kann ihn ersetzen. Luxus bedeutet die
Zerstörung von Mitteln und Möglichkeiten. Luxus ist Zersetzung, denn jeder
Aufbau ohne Rhythmus wird nur zu Zersetzung führen. Man kann zur Genüge sehen,
dass der weltliche Luxus bereits erschüttert ist, doch man muss eine übereinstimmende
Zusammenarbeit finden, um die Seuche des Luxus zu heilen.
Selbstsucht
wird einwenden, Luxus sei verdienter Überfluss. Man wird auch sagen, Luxus sei königlich.
Das ist eine Verleumdung. Luxus war immer ein Zeichen des Verfalls und der Verdunkelung
des Geistes.
Die
Ketten des Luxus sind auch für die Feinstoffliche Welt besonders schrecklich.
Dort sind Fortschritt und stetige Vervollkommnung des Gedankens erforderlich. Überladung
führt nicht zu den nächsten Toren.
336. Ein
guter Gedanke ist die erste Grundlage einer guten Tat. Der Gedanke leuchtet vor
der Tat auf, deshalb lasst uns die Gestalt des Guten nach den Feuern des
Gedankens einschätzen. Glaube ohne Werke ist tot[133], ein
solcher Glaube ist ein blindes Auferlegen, aber kein guter Gedanke.
Auch ein
finsterer Gedanke hat eine Ausstrahlung. Ihr kennt bereits die schwarzen
Flecken mit roter Ausstrahlung und wisst, wie das Wetterleuchten des Lichts mit
den finsteren Ausstrahlungen kämpft. Ein finsterer Gedanke führt zu den abnormsten
Taten.
Ein
gewisser König befahl, ein Heiligenbild mit Hörnern aus Diamanten zu schmücken,
um die Macht seiner Willkür zu zeigen. Ein gewisser Wahnsinniger schmückte seine
Schuhe mit einem Heiligenbild; es schien aber, dass nichts geschah, denn er
konnte die in der Feinstofflichen Welt vor sich gehende Zerstörung nicht sehen.
Er wird von seinem eigenen Wahnsinn überzeugt sein.
Man
kann das Unwägbare nicht mit irdischen Maßen messen.
337.
Wenn Hieroinspiration den Gedanken auf ein bestimmtes Land oder einen Ort
lenkt, bedeutet dies, dass sich kosmisch Umstände von großer Bedeutung bilden.
Vielleicht ist ein solches Empfinden des Ortes durch die irdische Lage der
Dinge nicht erklärbar. Vielleicht befindet sich vom irdischen Gesichtspunkt aus ein solches Land in einem sehr wenig anziehenden
Zustand, doch das höhere Gesetz bestimmt bereits den Ort einer besonderen
Anspannung.
Die
irdischen Augen sehen noch nichts, doch die Hieroinspiration lenkt das
Bewusstsein schon dahin, wo die Strahlung des Höheren Lichts vom Schicksal bestimmt
wurde. So leuchtet für uns über dem Gefühlswissen die Hieroinspiration. Sie
scheint dem Sichtbaren oft zu widersprechen, doch sie spricht die Worte der
Feurigen Welt. So ist es auch mit der Empfindung, von der heute gesprochen
wurde. Hieroinspiration lenkt dorthin, wo der Gipfel schon leuchtet.
338.
Wir freuen Uns besonders, wenn jemand den Pfad erkennt, den er mit Unserer
Hilfe zurückgelegt hat. Dies ist eines der Gefühle, die der Hierarchie am nächsten
stehen. Man kann viele Zeichen des Verkehrs mit Uns feststellen. Eine jede solche
Feststellung wird die Brücke in die Feurige Welt festigen.
339.
Jeder gute Gedanke ist ein mächtiger Hebel, sowohl für den Empfänger als auch
für den Sender. Die Menschen bevorzugen Sendungen über irdische Gegenstände,
erkennen aber nicht, dass irdische Sendungen sowohl zum Licht als auch zur
Finsternis führen können.
Die
Wirkungen irdischer Sendungen hängen vom Niveau des Bewusstseins des Empfängers
ab. Geistige Sendungen aber sind fehlerfrei. Ihr Weg führt nicht zur Finsternis,
sie können aber, wenn sie verstanden werden, auf die irdischen Verhältnisse
segensreich einwirken.
Die
Lehre geht besonders auf gedankliche Sendungen ein. Als feurige Tätigkeiten haben
sie auch eine große Bedeutung für das Gleichgewicht des Raumfeuers. Die Lehre
muss davor warnen, dass unordentliches Denken der Umgebung keinen Nutzen bringen
kann.
Wir
müssen jedoch darauf bedacht sein, dass die Energie nicht eng in eine Richtung,
sondern für die ganze Weite des Raumes genutzt wird. Vergessen wir nicht, dass
Feuer als allgegenwärtiges Element gesandte Schwingungen augenblicklich überträgt. Und niemand kann die Ausbreitung solcher feinsten
Energien verhindern.
Immer
wieder muss man über den behutsamen Umgang mit Energien sprechen. Urteilen wir
nicht wie Menschen, die nicht gewillt sind, über die Erdkruste hinaus zu
denken. Wenn wir der Feurigen Welt zustreben, müssen wir die Anzeichen eines solchen
Zustandes erkennen.
340. Man
soll auf jede Weise und mit ganzer Aufmerksamkeit alles aus dem Denken entfernen,
was an das gewöhnliche Alltagsleben binden kann. Mittel und Möglichkeiten sollte
man nicht im Alltag suchen. Ihr habt bemerkt, wie ungewöhnlich Wir aufgebaut
haben. Jetzt muss man aber mit noch mehr Ungewöhnlichkeit überraschen.
Betrachtet sie als Mittel zum Erfolg. Die Menschen sind in einen engen Raum
eingetreten, man darf ihren Vorurteilen nicht folgen. Man muss sie von
unerwarteter Seite aus überwältigen.
341.[134] Ein
weiser Führer hört seinen Gesprächspartner vor allem an und äußert erst dann
seine Meinung. Er hört ihm nicht nur zu, um das Wesen des Gedankens kennenzulernen,
sondern auch, um die Sprache des Gesprächspartners zu verstehen. Die letztere Bedingung
ist von nicht geringer Wichtigkeit. Es ist kein großer Gewinn, wenn nur der
Gesetzgeber selbst seine Gesetze versteht. Es ist notwendig, dass die
Daseinsgrundlagen für jeden nach seinem eigenen Verständnis erklingen.
So
gehört die Kunst, sich die Sprache des Gesprächspartners anzueignen, zur großen
Erweiterung des Bewusstseins. Man eignet sie sich durch Hieroinspiration oder
durch bewusste Verfeinerung der Aufmerksamkeit an. Darin liegt kein Hochmut,
sondern im Gegenteil Teilnahme am Verständnis des Gesprächspartners. Viele
nützliche Überlegungen werden durch einen eigentümlichen Ausdruck herabgesetzt,
doch das feurige Auge erkennt diese Körner der Wahrheit.
342.
Man kann tatsächlich bemerken, dass von ganz schlechten Menschen viel
Nützliches vollbracht wird. Dafür gibt es viele Gründe, vor allem Karma; und dann
die Mitwirkung der Hierarchie, die jede Gelegenheit nutzt, um eine nützliche
Lage zu schaffen. Deshalb weise Ich oft auf gleichsam beliebige Menschen hin,
und man sollte nicht erstaunt sein, wenn solche Menschen an sich unwesentlich
sind. Sie können das beitragen, was bereits seit Jahrhunderten zum Senden
vorbereitet war.
343.[135] Der
Gedanke, dass etwas unmöglich sei, entstammt schon dem finsteren Prinzip. Man
muss jedwede Niedergeschlagenheit zunichtemachen, denn dieser Weg führt nicht
zur Wahrheit. Die Menschen der verschiedensten Völker bringen Freude und Kummer
auf dieselbe Weise zum Ausdruck. Das heißt, dass der Pfad zum Verstehen offen ist.
344.
Wie wird das Herz standhalten, wenn es alle geschaffenen Schrecken kennt? Wie
wird das Herz schlagen, wenn es das Wehklagen so vieler Herzen vernimmt?
Weder
die Vergangenheit noch die Gegenwart werden ihm ermöglichen, den ganzen Druck
der Welt zu bewältigen. Allein die Zukunft in ihrer ganzen Feurigkeit wird zu
neuen Ufern hinübertragen. Nur wenn wir den Rettungsanker nach vorn auswerfen,
können wir vorwärtskommen. Je weiter wir den Anker auswerfen, desto leichter
und kräftiger werden wir unser Bewusstsein in die Feurige Welt übertragen. Um dieser
Welt willen können wir das Bewusstsein verbessern, das Herz erleuchten und an
das Gute denken. Nichts anderes kann den Menschen sicher durch all die Felder
des Schreckens hindurchführen.
Die
Menschen verstehen die Menge des geschaffenen Unglücks nicht. Das Absterben der
psychischen Energie macht die Menschen für die Wirklichkeit unempfindlich.
Unempfindlichkeit für die Wirklichkeit ist eine der schrecklichsten Epidemien.
Die Menschen wenden sich vom Geschehen ab und glauben, auf diese Weise ein für
den Körper angenehmes Dasein verlängern zu können.
An die
Zukunft verstehen sie überhaupt nicht zu denken. Doch
ohne Zukunft sind Helden und Erneuerung undenkbar. Deshalb lasst uns bei jeder
Gelegenheit auf die Feurige Welt, das Ziel des Daseins, hinweisen.
345.
Niemand weiß, ob jemand gestorben oder nur dahingegangen ist. Es gibt viele
leere Grabstätten und viele Einäscherungen von Holz anstelle eines Körpers.
Daher sollte man die Verbindung mit der Hierarchie als die Offenbarung eines
Steuermannes verstehen. Wenn heute etwas unaussprechlich ist, möge man
begreifen, dass das Steuer sich in Mächtigen Händen befindet.
346. Es
gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt. Für die einen zieht die Zeit sich unerträglich
lange hin, für die anderen fliegt sie unvergleichlich schnell. Richtet eure Aufmerksamkeit
auf die letzteren, in ihnen sind die Anzeichen der Feinstofflichen und der
Feurigen Welt entwickelt. In ihnen sind die Möglichkeiten der Arbeit für die
Ewigkeit entwickelt.
Kann man
sich ewige Arbeit vorstellen, wenn die Last der Zeit bleibt? Zum Glück kann man
sich bereits während der physischen Existenz vom Druck der Zeit befreien. Es
geht nicht nur um ständige Arbeit, sondern auch um eine solche Übertragung des
Bewusstseins in die Zukunft, dass für komplizierte Gedanken nicht genügend Zeit
bleibt.
347. Es
ist wundervoll, inmitten des irdischen Lebens Anzeichen der Feinstofflichen
Welt wahrzunehmen. Wie ein Reiter auf seinem Weg anhält, um die Wegzeichen zu
erkunden, so verfährt derjenige, der das zukünftige Leben im Herzen trägt.
Allein der Begriff des Pfades ist dem irdischen Aufenthalt angemessen.
348. Wer
sät, wird ernten. Nichts kann das Gesetz der Gerechtigkeit ändern. Man kann es
nach nicht-irdischen Maßstäben anwenden, doch die Saat wird der Stärke des Bewusstseins
gemäß überwunden.
Es ist
beklagenswert, dass Menschen, die schon von Karma wissen, sich selbst
gleichwohl ständig ein schädliches schaffen. Diese
Menschen wenden, obwohl sie sich der Höheren Welten bewusst sind, dennoch für
alles irdische Maßstäbe an: Für Zeit, für Empfindungen und für Absichten.
Deshalb ist es oft so schwierig, im Rahmen des Möglichen Karma zu erleichtern. Es
ist so, als ob die Menschen allem entgegenwirken, was für sie nützlich ist.
349. Es
heißt, dass eine große Verwunderung darüber herrscht, dass Glück erzwungen wird.
So hieß es im Altertum, doch auch heute hat sich das nicht verändert. Nur durch
ständige Wiederholung kann man die Maße der Drei Welten bekräftigen.
350.[136] Man
darf die Grundlagen der Zusammenarbeit nicht einmal indirekt verletzen. Man
sollte in den Begriff der Zusammenarbeit folgende Begriffe mit einbeziehen:
Lehrerschaft, Führung sowie Achtung des Nächsten, seiner selbst und derer, die
euch nachfolgen. Gerade jetzt ist es unmöglich, die Bedeutung der
Zusammenarbeit als Mittel zur Erweiterung des Bewusstseins zu schmälern. Man
muss Zusammenarbeit als Gewähr[137] für
den allgemeinen Erfolg liebgewinnen.
351. Bosheit,
Zweifel, Misstrauen, Ungeduld, Faulheit und andere Eingebungen der Finsternis trennen
die irdische Welt von den Höheren Sphären.
Anstatt
den Weg des Guten einzuschlagen, versuchen die Menschen, das Entzücken des
Geistes durch verschiedene Narkotika zu ersetzen, die eine Illusion der
jenseitigen Welt gewähren. Bemerkt, dass in vielen Religionen durch spätere Ergänzungen
sehr kunstvolle Zusammensetzungen von Narkotika eingeführt wurden, um das
Bewusstsein künstlich über den irdischen Zustand zu erheben. Die Fehlerhaftigkeit
solcher Gewaltmaßnahmen ist natürlich groß; sie bringen
nicht nur die Welten einander nicht näher, sondern entfremden und verrohen im
Gegenteil das Bewusstsein.
Ebenso ist
das irdische Leben von dauernden Vergiftungen erfüllt, mit denen die Menschen
einander so liebevoll bewirten. Die Lehrer aller Zeiten lehrten die Menschheit
den reinen Pfad des Geistes, um mit den Höheren Welten in Verbindung zu treten,
doch nur wenige zogen den Pfad vor, den ihnen das Herz offenbarte.
Besondere
Aufmerksamkeit muss man der Befreiung von Giften schenken. Ein bedeutender Teil
des Bodens ist bereits verseucht, ebenso wie die Bereiche über der Erde. Neben
Narkotika haben die Menschen viele schreckliche Substanzen erfunden, die
anstatt Gesundung geistigen Tod herbeiführen. Eine Unmenge von giftigen
Ausdünstungen erstickt die Städte.
Die
Menschen denken an die Herstellung vieler Substanzen, die weit tödlicher sind
als Narkotika. Narkotika schaden den Konsumenten selbst, tödliche Gase aber quälen
alles, was lebt. Man kann Narkotika, aber auch diese mörderischen Erfindungen
nicht streng genug verurteilen. Einstmals verfielen die Menschen aus
illusorischem Entzücken in Fehler, heute aber schämen sie sich überhaupt nicht,
den Intellekt und den Geist ihrer Nächsten zu töten, und bezeichnen diesen Mord
als eine Errungenschaft der Wissenschaft.
352. Man
sollte jeder Erfindung der Wissenschaftler Aufmerksamkeit schenken. Die
Wissenschaftler müssen vor allem für die Unschädlichkeit einer neuen Substanz
verantwortlich sein. Viele Metalle werden in den täglichen Gebrauch eingeführt,
nicht nur in reinem Zustand, sondern auch in Zusammensetzungen. Indessen haben bereits
in den ältesten Zeiten Legierungen die menschliche Aufmerksamkeit erregt.
Wahrhaftig, viele nützliche Metalle rufen in Zusammensetzungen tödliche
Wirkungen hervor.
Wahrhaftig,
in Zukunft wird das Wissen vielseitig sein!
353.
Zur Frage der Narkotika sollte man hinzufügen: Sie erfordern eine allmählich
ansteigende Dosis. Wie wirkliche Fesseln der Finsternis bringen sie den
Menschen in eine ausweglose Lage. Ein Sklave der Narkotika, selbst wenn er sich
von ihnen lösen möchte, kann dies nicht tun, ohne sich selbst zu schaden. Die
Steigerung der Dosis ist tödlich, doch auch die Loslösung kann tödlich sein.
Gewiss
kann eifrige Suggestion oder Autosuggestion einen rettenden Ausweg bieten. Doch
gute Suggestion und die Finsternis der Betäubung wohnen für gewöhnlich nicht
unter einem Dach.
354.[138] Die
Menschen können nicht an die Zukunft denken, weil sie gewöhnlich unter dem Bann
der Illusion der Vergangenheit stehen.
Stellen
wir uns einen Menschen vor, der nach vielen Tagen eine unangenehme Nachricht
über etwas erhält, das bereits lange vorher geschehen ist. Dieses Ereignis besteht
bereits nicht mehr, der Mensch lebte schon eine lange Zeit nach dem Geschehen,
und dennoch taucht er in der Vergangenheit ein und verliert die Verbindung mit
der Zukunft.
Es soll
doch der Baum der Zukunft wachsen, man darf ihn nicht durch die Verwundung des Versinkens
in die Vergangenheit fällen. An den Schulen muss man die Aufmerksamkeit auf das
Studium der Zukunft lenken. Jeder Führer wird in seinem Bereich an die Zukunft
denken, sonst ist er kein Führer.
355. Es
wurde bereits erwähnt, dass manche Völker sich bei der Begrüßung beriechen. Man
wird sagen: Welch eine hundeähnliche Sitte! Doch selbst in dieser Abnormität liegt
eine Erinnerung an die psychische Energie, die angewendet wurde, als Menschen
durch Beriechen, Berühren, Hören und Betrachten das Wesen eines Ankömmlings
feststellten.
Heute ist
die Sitte des Händeschüttelns übriggeblieben, die von dem anderen seltsamen Verfahren
nicht weit abweicht. Die Menschen haben den Magnetismus und die geistige
Ansteckung vergessen. Sie sprechen so viel über Hygiene, verstehen aber nicht,
dass eine Berührung eine Bedeutung hat. Besonders jetzt, bei der Anspannung der
feurigen Energie, muss man sehr aufmerksam an jeden erzeugten Strom denken.
356. Zu
erkennen, dass die Lehre das Bewusstsein verwandelt, bedeutet schon ein
Verständnis des Wesentlichen; doch um auf das Bewusstsein einzuwirken, sollte
man immer wieder den Pfad der Hierarchie verwirklichen. Man muss sich vor dem
Bild des Hierarchen ein würdiges Verhalten angewöhnen. So sage Ich: Man soll
sich in unablässiges Gebet kleiden. Ein solches Gebet ist jetzt notwendig, wo
die Erde durch Schrecken erschüttert wird.
357. Aufbautätigkeit
und Streben nach Sieg ist schon ein Bündnis mit dem Rhythmus der Höheren Welten.
Jedem
Samenkorn ist der Sieg eingelagert. Das Samenkorn ist seinem Wesen nach ewig.
Es wechselt von einer Form in die andere, doch es bewahrt sein unausrottbares
Wesen. Behütet und ehrt jedes Samenkorn, jedes Lebenskorn sehr, ihm wohnt die
höchste feurige Energie inne.
Selbst
bei den glänzendsten wissenschaftlichen Forschungen werden die Menschen sie
nicht finden. Sie wird mit feurigen Maßstäben gemessen, und nur ein feuriges
Herz vermag den Puls des Lebenskorns zuweilen zu erfassen. Doch wenn wir davon
sprechen, dass es unmöglich ist, das Lebenskorn mit irdischen Maßstäben zu
entdecken, wollen wir gleichwohl die Wissenschaftler nicht betrüben, sie können
beobachten. Die Wissenschaft vom Samenkorn kann großen Nutzen bringen.
Auch sollte
man sich damit zufriedengeben, dass die Entdeckung des Lebenskorns im
grobstofflichen Zustand zur Vernichtung der Welt führen würde. Die Konstellationen
des Gleichgewichts würden gestört, und keine irdischen Kräfte könnten sie
wiederherstellen.
Sobald
die Menschen jedoch die Feinstoffliche Welt begreifen und die Lehre über die
Feurige Welt annehmen, werden sie auf dem Weg zum Sieg über das Fleisch viele
Stufen vorankommen.
358.
Hieroinspiration muss das ganze Leben erfüllen. Das soll kein Losreißen vom irdischen
Dasein sein, vielmehr sollte Hieroinspiration zum einzigen Ausdruck des Lebens werden.
Wenn der Hierarch auf das Nahen des feurigen Bewusstseins hinweist, entspricht jedes
geäußerte Wort und Gedanke dem höheren Entschluss. Man muss im Leben bemerken, wie
richtig das Urteil wird und wie das fehlerfreie Verstehen sich entsprechend
stärkt.
359. Wahrhaftig, Hieroinspiration sagt: Die Schläfrigkeit eines
Siegers ist die schrecklichste Zerstörung. Im Einklang mit dem Rhythmus erklingen
und ihn nicht verwirklichen, ist eine Verletzung des Gesetzes. Ein Sieg muss ein
wohlgestaltetes Gesetzbuch bringen. Ein Sieg ist kein Ausbruch, sondern ein Aufbau
in voller Gesetzmäßigkeit. Beachtet das Gleichgewicht, das durch einen wahren
Sieg hergestellt wird.
Die Gefahr
ist der Freund des Sieges. Wenn ihr das heute nicht versteht, werdet ihr es
morgen begreifen. Ein feuriges Herz wird durch Gefahren gestärkt. So wollen wir
den Sieg des Guten in seiner ganzen Größe verstehen.
360. Eine
spiralförmige Struktur liegt allen Strömen zugrunde; im ganzen Dasein muss man
den gleichen spiralförmigen Aufbau wahrnehmen.
Nehmen
wir als Beispiel die Erkenntnis der Lehre. Wer die Lehre nur einmal gekostet hat,
wird aus einem solchen Durchlesen keinen Nutzen ziehen. Nur bei wiederholtem
Lesen kann man den spiralförmigen Aufbau bemerken. Die Lehre kehrt scheinbar zu
denselben Themen zurück und berührt sie beinahe. Die Spirale des Stroms führt aber
empor und birgt ein neues Korn des Bewusstseins in sich. Das feurige
Bewusstsein verwirklicht unauslöschliche Erkenntnis.
361. Einige
Yogis meinen, die Sekretionen des Speichels und des Magensaftes seien reinigend
und deshalb nützlich. Bis zu einem gewissen Grad haben sie recht. Bei feuriger
Anspannung ruft die Energie des Feuers eine Verdreifachung der Tätigkeit und
der Absonderungen der Drüsen hervor. Auf diese Weise scheiden die Drüsen unter
dem Druck des Feuers viele vergiftete Teile aus und führen sie ab. So kann die feurige
Energie selbst bei kosmischen Krämpfen nützlich sein.
362.[139] Unwissende
meinen, der Lichtstrahlende erscheine, um sich an der Finsternis zu rächen. Das
Licht vernichtet die Finsternis aber gar nicht. Richtiger ist, dass Finsternis,
die sich dem Licht nähert, zerschlagen und vernichtet wird. Es ist sehr wesentlich
zu verstehen, dass die Finsternis sich selbst vernichtet, wenn sie sich dem
Licht nähert. Das muss der Führer bedenken, wenn Unwissende von Rache sprechen.
363.
Auch die Vorstellung einer sofortigen Belohnung entspricht der Unwissenheit. Wo
sind denn die Stunden und Augenblicke der Ewigkeit, nach denen man die Teile
der Flamme zumessen könnte? Es gibt dort kein geistiges Streben, wo man eine
Forderung nach Belohnung sehen kann. Wer kann das Wirken von Karma behindern? Man
muss den Verlauf des Karma als die Annäherung von Belohnung
und von Möglichkeiten verstehen.
364.
Kriegerische Finsternis ist allen Völkern unter verschiedenen Bezeichnungen
bekannt. Letzten Endes bleibt Finsternis die schrecklichste Form von Avidya[140]. Sie
ist aber sehr gefährlich, wenn sie zu wirken beginnt. Man muss sie in ihrer Tätigkeit
bis zu ihrer letztendlichen Vernichtung mutig ertragen.
Es
heißt: Die Finsternis ist wie ein Teppich zur Feurigen Welt. Doch um der
finsteren Unterlage rascher zu entrinnen, muss man im Herzen entflammt sein. So
wird die Feurige Welt das Ziel des Sieges über die Finsternis sein. Wenn die
Finsternis gefährlich ist, muss auch das Ziel groß sein.
365.
Trotz aller Errungenschaften der Wissenschaft fällt es den Menschen besonders
schwer zu verstehen, dass der Raum vollkommen angefüllt ist. Sie sprechen von
Mikroben, von Wesenheiten, die nicht zu erfassen sind, und dennoch ist es ihnen
fast unmöglich, sich einen angefüllten Raum vorzustellen. Für sie ist es ein
Märchen, wenn man sie daran erinnert, dass die sogenannte Luft mit Wesen verschiedener
Entwicklungsstufen angefüllt ist.
Ebenso
schwer fällt es den Menschen sich vorzustellen, dass jeder seiner Atemzüge,
jeder seiner Gedanken seine Umgebung verändert. Die einen verstärken und nähern
sich, andere verbrennen oder werden von Wirbelströmen davongetragen. Der Mensch
will nicht verstehen, dass ihm starke Energien verliehen worden sind. Er ist
wahrhaftig der König der Natur und der Gebieter über unzählige Legionen von
Wesenheiten.
Mit
Hilfe starker Mikroskope kann man Kindern an Schulen manchmal zeigen, wie
angefüllt der Raum ist. Sie müssen sich an die Einwirkung der psychischen
Energie gewöhnen. Der Blick eines entwickelten Menschen wirkt auf Wesenheiten; selbst
unter der Linse eines Mikroskops werden die kleinen Wesen unruhig und spüren
die Ströme der Augen. Ist dies nicht der Keim des lebendigen und des toten Auges?
Auf dem feurigen Pfad ist es notwendig sich vorzustellen, wie angefüllt der
Raum ist.
366.
Besondere Verwirrung herrscht über die Frage des Darbringens von Opfern. Die
Menschen sind bis zu einem solchen Wahnsinn gekommen, dass Menschenopfer zur Gewohnheit
geworden sind.
Kann
man sich etwa einen Gott vorstellen, der des Blutvergießens bedarf? In den grundlegenden
Gesetzen wurde von Opfern gesprochen, erst später aber führten Irrtümer und
geistiger Verfall die Menschen zu Blutopfern.
An das
Opfer wurde immer erinnert, doch was kann ein für den Höchsten Geist würdiges
Opfer sein? Natürlich nur reinstes geistiges Streben. Eine solche Grundlage der
Verbindung ist das beste Pfand für aufrichtige Verehrung. Ein solches Opfer ist
die Lebensnotwendigkeit, die besten Blüten des Herzens auf dem Altar des
Höchsten darzubieten.
Doch
bis zum heutigen Tag meinen die Menschen, der Splitter eines nutzlosen Steinchens
könne wertvoller als die schöne Blume des Herzens sein.
Und
eine solche Überlegung ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von großem Nutzen.
367. Selbst
auf einem mittleren Niveau wissen die Menschen in einer zottigen und
ungeordneten Art ziemlich viel.
Es ist
besonders gefährlich, dass die Menschen weniger den Gegenstand selbst und seine
Bedeutung erfassen, sondern eher, von wem die Mitteilung stammt und die Gründe
dafür. Auf diese Weise entsteht ein äußerst schädliches Vorurteil. Doch sogar
Wölfe können etwas beitragen! Auf einer langen Reise muss man viele Erwägungen
anstellen.
Auch
diese Überlegung ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen.
368.
Wenn Ich sage: „Sei vorsichtig!“, heißt das, man muss die ganze Wachsamkeit des
Geistes anspannen. Es ist nicht weise, nur in eine Richtung zu streben, dadurch
kann man sich nur beschränken. Die Schlacht erfordert Wachsamkeit in allem.
Die Krieger
des Altertums sagten zum Feind: „Wenn du mich tötest, umso schlimmer für dich.
Im Himmel ist das Schlachtfeld günstiger für mich, und dort werde ich dich
niedermachen.“ Auf diese besondere Weise drückten die Alten die Ewigkeit des
Lebens und Karma aus.
369. „Wir
sterben nicht, sondern wandeln uns“, wie kann man noch klarer über das ewige Leben
sprechen?
„Der
weise Mensch kommt auf dem Höheren Pfad zu Mir“, so überzeugend wurde der
Lebensweg vorgeschrieben.
Ungerecht
ist die Bemerkung, in den Testamenten wäre nichts vom Leben der Feurigen Welt
erwähnt. Es gibt viele klare Hinweise, doch die Menschen umgehen sie. Kann das ständig
lebendige Element Feuer etwa dem Begriff des Todes oder der Sterblichkeit
entsprechen?
So zu
überlegen ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen.
370.
Der Wanderer erklärt, dass er zum Herrscher Selbst geht. Wahrhaftig, über einen
solchen Entschluss staunen die Menschen, doch sie achten eine solche Festigkeit.
Man soll sich das höchste Ziel setzen, nur dann erscheint der Weg nicht
abschreckend. Man muss sich im ganzen Dasein der höchsten Eigenschaft anschließen.
Man muss die höchsten Maßstäbe anlegen, die allein der Höchsten Kräfte würdig
sind.
Nur
eine geschulte und gestählte Vorstellung ermöglicht eine Annäherung an die
Feurige Welt.
Und eine
solche Überlegung ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen.
371.
Wenn wir den richtigen Pfad einschlagen, spüren wir die Kraft der Freude. Unser
Herz freut sich, denn es fühlt, dass das Streben richtig ist. Es kann einen
sehr betrüben, wenn man jenseits anwendbarer Vorhaben umherirrt. Wenn das
Bewusstsein sich jedoch die Wahrheit vorstellt, füllt es sich mit Freude. Eine
solche Freude wird bereits weise sein, denn sie beruht auf Hieroinspiration.
Auch eine
solche Überlegung wird auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen sein.
372.
Genauso wie ein nach vorn ausgeworfener Anker führt
das Gefühl der Hieroinspiration auf den rechten Pfad. Ebenso richtig ist es, an
neue Menschen zu denken. Wenn Tiger am Weg sitzen, ist es besser, diesen Weg
nicht zu benutzen. Wahrhaftig, es gibt viele Wege, doch die Menschen fürchten
sich sogar, an einen neuen Weg zu denken. Viele neue Menschen nahen und wachsen
heran. Wenn also gestern noch keine neuen Menschen zu sehen waren, heißt das
nicht, dass sie morgen nicht erscheinen werden.
373. Auf
dem feurigen Pfad strebt der Mensch gedanklich nach Beschleunigung. Viele
irdische Hindernisse, Anziehungen und Verlockungen werden von den finsteren
Kräften aufgestellt. Doch eines Tages versenkt der Mensch sich in Hieroinspiration
und ruft aus: „Möge es schneller gehen!“ So eilt er mit erneuerten Kräften und
ohne zurückzublicken ungestüm zur Feurigen Welt.
Auch eine
solche Überlegung ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen.
374.
Man kann viele gute Taten vollbringen, sie dann aber mit einer einzigen Lästerung
zudecken; diese wird Feuerauslöscher genannt, sie erzeugt eine schwarze Flamme
und verschlingt die leuchtende Aura.
Wiederholt
den Freunden, dass die Grenzlinie zwischen Schmähung und Lästerung sehr fein
ist. Man muss die Schmähung seines Nächsten aus dem Alltagsleben verbannen;
dieser Irrtum öffnet doch den Zugang zur Lästerung auch des Höchsten. Wer Fassungsvermögen
versteht, wird auch den kosmischen Schaden der Schmähung verstehen.
375.
Die Feurige Welt ist ebenso angefüllt wie die anderen Sphären. Ebenso vereinigen
sich Wesenheiten unterschiedlicher Evolutionsstufen, aber feuriger Grade zur
Zusammenarbeit. Während man im inkarnierten Zustand unter der Einwirkung des
Chaos Zusammenarbeit fast nicht versteht, während es in der Feinstofflichen
Welt Gruppenzusammenarbeit gibt, zeichnet die Feurige Welt sich durch
vollständige Zusammenarbeit aus.
Auch eine
solche Überlegung ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen.
376.
Aus nützlichen Überlegungen bildet sich vollkommene Errungenschaft. Vor allem
wird man sich für jedes chaotische Denken vor sich selbst schämen. Es wird unmöglich,
allem Guten entgegenzuwirken, ganz gleich, wie es sich ausdrückt. Der Unterschied
zwischen den Ausdrücken ist fein, und wir müssen ihn wie ein Spinngewebe im
Licht betrachten. Es ist eine Freude, wenn man fähig ist, die Überlegung zu
verfeinern.
377. Absichtliche,
äußerliche asketische Praktiken sind nichts anderes als Eitelkeit und
Selbstverehrung. Denkt daran, dass ein von euch verehrter Heiliger von den
Augen der Neuankommenden äußerlich nicht unterschieden werden konnte. So zeigte
er, dass das Äußere nicht der feurige Körper ist.
Auch eine
solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
378.
Die Erklärung vieler Erscheinungen, die mit magischen Praktiken verbunden sind,
weist darauf hin, dass der Wille zwecklos aufgewendet wurde. Wir besitzen eine
lange Liste derer, welche die Elemente stören, ohne dem Allgemeinwohl zu nützen.
Einige ersetzen künstliche Methoden durch gute Gedanken, doch viele erweisen
sich bloß als Reizmittel für die Elemente.
Indessen
fügt eine solche Gesetzesüberschreitung nicht allein dem Menschen selbst
Schaden zu, sondern stört auf weite Entfernungen auch die Harmonie des Raumes. Ein
einfacher Bogenschütze im Wald kann nicht garantieren, dass sein Pfeil
niemanden treffen wird.
Auch eine
solche Betrachtung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
379.
Einst ordnete Akbar im Staatsrat an, ihm das Gesetzbuch vorzulegen. Auf dem
Buch zeigte sich ein kleiner Skorpion. Alle Ratsherren unterbrachen die
Versammlung und starrten auf das kleine, giftige Insekt, bis die Diener es
töteten. Akbar bemerkte: „Der winzigste Bösewicht kann die Beurteilung der
Staatsgesetze unterbrechen“.
Ebenso kann
auch auf dem Pfad zur Feurigen Welt der unbedeutendste Umstand schaden. Nur das
Herz kann den Grad des Gleichgewichts eingeben, der zwischen Streben und
Vorsicht nötig ist.
Wenn die
Geister von Staatsmännern beim Anblick eines nichtigen Skorpions verstummen,
könnte eine Kobra eine Armee in die Flucht schlagen. Wenn im Herzen eines
Kriegers nicht das Feuer des Glaubens und des Strebens brennt, kann eine Maus ihn
erschrecken.
380. Wahrhaftig, einen Gedanken zu unterbinden ist schwieriger, als
ihn hervorzubringen. Zuerst stellt man den Versuch einer Hervorbringung des
Gedankens an, dann wird er gestärkt und verdichtet, und erst danach kann man
prüfen, ob man sich von dem Gedanken befreien kann; letzteres ist sogar
physiologisch nicht leicht. Der Gedanke schafft eine besondere, feurige
Substanz. Seine Kristallisation erfordert später eine Auflösung, und dieser
Prozess erfordert neue feurige Energie.
Sogenannte
sich aufdrängende Gedanken sind das Ergebnis eines feurigen Aufflammens, das durch
weitere Verfahren nicht ausgeglichen werden kann. Dem Gedanken gelang es, sich
zu kristallisieren, die weitere feurige Energie jedoch ist versiegt.
Deshalb
wird die Befreiung von einem Gedanken als höchst notwendiger Anzeiger des
richtigen Umgangs mit der feurigen Energie anerkannt. Wieviel Argwohn, wieviel Neid
und wieviel Rache kann man ein Ende bereiten, indem man sich von sich
aufdrängenden Gedanken befreit.
Sich
aufdrängende Gedanken richten auch im Raum wirkliches Unheil an. Es ist gut,
wenn diese Gedanken auf eine selbstverleugnende Heldentat gerichtet sind; wenn
sie aber Schaden oder Zerstörung betreffen, ist es unwürdig, im Raum einen solchen
Kanal zu graben.
Oft
werden sich aufdrängende Gedanken nicht laut mit bestimmten Worten ausgesprochen,
was die Einwirkung durch Suggestion erschwert. Lernt man, einen Gedanken
loszuwerden, kann das beim Fortschreiten zur Feurigen Welt eine große Hilfe
sein.
381.
Die Unfähigkeit, sich von sich aufdrängenden Gedanken zu befreien, kann in
Bezug auf die Feinstoffliche Welt nicht unerhebliche Schwierigkeiten erzeugen.
Stellen wir uns vor, dass irgendwelche unklaren, vielleicht sogar unangenehmen
Verkörperungen aus der Feinstofflichen Welt in Erscheinung getreten sind, deren
Bild die Vorstellungskraft verblüfft und einen Gedanken an sie erzeugt hat.
Gerade die Substanz eines solchen Gedankens wird noch mehr dieser Wesenheiten
anziehen und ihnen zur Verkörperung verhelfen. Der Gedanke ist doch Nahrung für
sie.
Gerade
auf diese Weise bilden sich die sogenannten Gespenster. Sich aufdrängende
Gedanken ermöglichen ihnen Verkörperung, und die Menschen können sich nicht von
ihnen befreien, vor allem, weil sie sich nicht von ihren eigenen Gedanken befreien
können.
382. Die
Beherrschung des Gedankens ist eine feurige Tätigkeit. Konzentration des Gedankens
und seine Sendung ist eine feurige Tätigkeit. Doch eine noch weit stärkere
feurige Energie ist erforderlich, um sich von einem Gedanken zu befreien.
Wir
haben von großen Glaubenskämpfern gelesen, die irdischen Luxus verachteten und
sich von irdischen Auftürmungen befreiten, doch sie haben vor allem ihre
eigenen Gedanken besiegt. Durch langwierige Prüfungen lernten sie, einen Gedanken
hervorzurufen und sich wieder von ihm zu befreien.
Wenn Wir
von Beweglichkeit sprechen, muss man vor allem die Beweglichkeit des Gedankens im
Blick haben.
Und
eine solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
383. Ein
Mensch, der nicht an das Höchste denkt, verwandelt sich in ein Kriechtier. Voranschreiten
im Körper, Voranschreiten in Gedanken und Voranschreiten im Geist führt das
Bewusstsein zur Feurigen Welt. Man muss um diese Fähigkeit der Fortbewegung besorgt
sein, um Unstillbarkeit des Verlangens und Beharrlichkeit
für den Aufstieg zu erlangen.
Noch
nicht einmal in der mittleren Sphäre der Feinstofflichen Welt verstehen es die
Bewohner, emporzustreben. Sie sind es nicht gewohnt, an ein solches Streben zu
denken. Sie müssen lernen, ihr Bewusstsein umzustellen, doch das ist nicht
leicht und hätte viel früher erreicht werden sollen. Daher raten Wir, über eine
Eigenschaft nachzudenken, die auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen ist.
384. Vorbeugung
ist in allen Fällen nützlich. Irdischen Krankheiten sollte vorgebeugt werden.
Es ist unmöglich, den Menschen ein Allheilmittel zu bieten, wenn die
Lebensverhältnisse nicht gereinigt werden. Die Menschen träumen von Befreiung
von Krebs, diesem geistigen Skorpion, unternehmen aber nichts, um seiner
Entstehung vorzubeugen.
Ihr
wisst bereits, dass das euch gegebene Mittel[141]
eines der besten gegen Krebs ist, zusätzlich man muss sich aber auch
vegetarisch ernähren und darf nicht zu den Reizmitteln Rauchen und Wein greifen.
Ebenso muss man Imperil vertreiben, dann wird das aufgezeigte Mittel ein guter
Schild sein.
Die
Menschen wollen sich jedoch für gewöhnlich nicht von all der zerstörerischen Unmäßigkeit
lossagen und warten, bis der Skorpion sie verletzt. Ebenso verbreiten sich
andere schreckliche Krankheiten, weil die finsteren Tore für sie offen gehalten werden.
385.
Bei Gedankenübertragung auf Entfernung wurde eine sehr bezeichnende Erscheinung
bemerkt. Der Gedanke wird in einer Sprache gesandt und in einer anderen
empfangen. Ist das nicht ein Beweis dafür, dass die psychische Energie nicht durch
Worte und die Mittel des Gehirns wirkt, sondern gerade durch die feurige
Energie des Herzens?!
Auch muss
man bemerken, dass der Gedanke nicht nur in einer anderen Sprache ausgesprochen
wird, sondern dass die Äußerungen aus dem Bewusstsein heraus die allergewöhnlichsten
sind. Eine solche Verschiedenheit der Worte kann die Anerkennung der
Gedankenübertragung von Seiten unerfahrener Beobachter oft behindern. Doch bemerkt,
dass die Übersetzung von Gedanken dem Sinn und nicht dem Wortlaut gemäß erfolgt.
386. Erbrechen
und Ausscheidung werden von Yogis als Selbstschutz gegen eine Vergiftung anerkannt,
die nicht nur von der Nahrung, sondern auch von feindlichen Strömen kommen
kann. Zweifellos können solche Ströme einen Menschen treffen und wie eine physische
Empfindung wirken.
387.
Oft stellen zufällige Erschütterungen die Sehkraft, das Gehör oder andere verlorengegangene
Sinne wieder her. Bringt einen das nicht auf den Gedanken, dass der Kristall
des Imperil sowie andere Ablagerungen aus dem Organismus hinausgetrieben
werden? So bemüht euch zu verstehen, warum im Altertum zur Behandlung
bestimmter Krankheiten und Lähmungen manchmal Erschütterungen angewendet wurden.
388.
Die Bedingtheit von Namen wird nur nach gründlichem Studium des Themas
verstanden. Manchmal wird ein räumlicher Prozess gleichsam mit einem persönlichen
Namen bezeichnet. Doch menschliche Tätigkeit ist der feurigen Energie gleichgestellt.
Wahrhaftig, beide Prozesse sind ihrem Wesen nach völlig untrennbar. Deshalb
beschuldigen unwissende Verneiner die Lehren oft der Überladung mit heiligen
Dingen, während sie gleichzeitig ihre eigene Rede mit überflüssigen, bedingten Verkürzungen
und erfundenen Worten spicken.
389.
Geistige Trägheit ist ein sehr gewöhnlicher, hemmender Zustand. Man kann
geistig höchst befähigte Menschen treffen, die gleichzeitig aus purer Trägheit vollkommen
rückwärtsgehen. Jedermann kann sehen, wie die besten Möglichkeiten bloß aus
Denkträgheit vom Wirbelwind davongetragen werden.
Eine solche
Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
390. Oftmals
haben Wir auf den Verlust des Gleichgewichts in den Verhältnissen der Erde
hingewiesen. Wenn die Menschen diesen sich mehrenden Wechseln von nie dagewesener
Kälte und Hitze keine Beachtung schenken, werden sie wahrscheinlich bald einen feurigen
Aufruhr erfahren müssen.
391. Wenn
die Menschen einen Raum durchschreiten, der mit elektrischen Leitungen erfüllt
ist, sind sie sehr vorsichtig. Wer aber empfindet alle Ströme des Raumes, die
viel stärker sind als der Teil einer versklavten Energie?
Wenn
das feurige Herz sagt: Heute sind die Ströme schwer oder leicht, sollte man
sich einem solchen Empfinden gegenüber sorgsam verhalten. Ein solches Gefühl
ist völlig real, genauso real wie das Heilen durch Ströme auf weite
Entfernungen. Nur wer die Einwirkung von Strömen auf Entfernung erfahren hat, versteht
ihre Realität. Doch zu viele Menschen weisen diese Gefühle ab, vor allem aus geistiger
Trägheit.
Auch eine
solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
392.
Ein bestimmter Klostervorsteher, der Mönche auf die Reise schickte, gab ihnen
die Worte mit auf den Weg: „Wieder verbreitet sich unser Kloster.“ Er wusste,
dass dabei keine geistige Entfremdung eintreten kann und solche Bekräftigungen
durch Reisen nur die Ausmaße des Klosters stärken. Denkt so, wenn ein Teil der Brüder
einen neuen Weg antritt.
393. Segen
tropft in den Kelch der Herzensfreude. Wann kann es denn eine größere Freude
geben als bei Erfüllung eines Auftrags der Bruderschaft? Auf diese Weise müssen
es sowohl diejenigen verstehen, die auf Reisen gehen, als auch jene, die
zurückbleiben, um den Aschram zu hüten. Sehr wichtig ist der Lebensmut, der aus
dem Segen erwächst.
394.
Nur ein Blinder sieht nicht, wie die Ereignisse dahineilen. Ihr habt von einer seltenen
Konstellation der Gestirne gelesen. Noch bedeutender aber ist der Chemismus,
der bei einer so seltenen Erscheinung entsteht. Die Völker können die Qualität ihres
Denkens ändern, doch noch nicht einmal seltenen Erscheinungen oder gar
Phänomenen schenken sie Aufmerksamkeit.
395. Karma
ist Tätigkeit, anders kann man es nicht definieren. Andere meinen, man könne Karma
als Wirkung definieren, doch das käme einer Vergeltung gleich und würde das
Gesetz herabsetzen. Wer auf dem rechten Pfad wandert, wird sein Ziel erreichen.
Jede Abweichung führt vom geraden Pfad weg, und dann sprechen die Menschen von
schwerem Karma.
Wahrhaftig,
wenn ein Wanderer sich im Gestrüpp verirrt hat, muss er viele Hindernisse
überwinden, um seine ursprüngliche Tat fortzusetzen. Karma ist das Erzeugnis einer
Tat und es ist selbst Tätigkeit.
Auch eine
solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
396. Schlaf
erweist sich als Verkehr mit den Höheren Sphären. Der Schlaf beweist, dass die
Menschen ohne diesen Verkehr nicht existieren können. Schlaf als körperliches
Ausruhen zu erklären, ist höchst primitiv. Ohne Schlaf können die Menschen
gewöhnlich nur sehr kurze Zeit leben, dann fällt ihr Denken in einen höchst
krankhaften Zustand; es erscheinen Halluzinationen, Erstarrung und andere
Anzeichen eines unnatürlichen Daseins. Der Organismus strebt nach dem lebensspendenden
Austausch, findet aber den ihm bestimmten Weg nicht.
Wie Wir
sagten, kann der Schlaf auf den Höhen kurz sein, wo die Ströme des Verkehrs besonders
nahrhaft sein können. Die Menschen können sich an Begegnungen in höheren oder
niederen Sphären erinnern. Der grobstoffliche Körper kann einen solchen Verkehr
mit Wesen behindern, doch der Schlaf an sich ist ein Geschenk des ewigen
Lebens.
Auch eine
solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt eine Hilfe.
397.
Die Konstellation der Planeten Mond, Venus und Saturn ist wirklich selten.
Gerade eine solche Konstellation erzeugt einen Chemismus von außergewöhnlicher
Kraft; daher möge man daran denken, dass Wir auf die Hilfe der Gestirne für Taten
hingewiesen haben, die nützlich für die Welt sind.
398. Die
Menschen, die über die Feinstoffliche Welt hinaus zur Feurigen Welt streben,
haben recht. Wir erinnern beständig an die Feinstoffliche Welt, streben jedoch
mit allen Mitteln zur Feurigen Welt. Ein Mensch, der in seinem Denken auf die
Feurige Welt vorbereitet ist, wird sich auch in der Feinstofflichen Welt zu den
Höheren Sphären erheben. Wir selbst erheben uns oder sinken ab, doch wenn
unsere Gedanken sich der Feurigen Welt annähern, entsteht eine starke magnetische
Anziehung. Und wenn unsere Gedanken mit der Hierarchie verschmolzen sind, wird
die Brücke des großen Wagemuts Wirklichkeit.
399. Wenn
ein feuriges Herz spürt, dass irgendwo Schaden angerichtet wird, irrt es sich nicht.
Das macht aber nichts, denn der Schädling schadet vor allem sich selbst. Über
Karma ist hinreichend gesprochen worden. Man muss sehen, wie sich persönlicher
Schaden in räumliches Übel verwandelt.
400. Das
ewige Feuer erfüllt alle Körper und vereinigt sich durch sie mit der höheren
feurigen Energie. Auf diese Weise wird der Universelle Saft umgearbeitet. Anders
kann man diese geheimnisvolle, sich stets erneuernde Substanz nicht benennen. So
dient alles Offenbarte der Erneuerung der Ewigen Substanz. Der Kreis ist das
beste Bild für das Zusammenwirken von Energien.
401. Zum
Schlafen bedarf es einer gewissen Beruhigung. Ein solcher Übergangszustand
zeigt, wie sehr unser Organismus beim Wechsel eines Zustandes besonderes
Streben benötigt.
402.
Ihr habt bemerkt, dass Wir bestimmte Namen nicht wiederholen. Das hat
verschiedene Gründe und hängt von verschiedenen Strömen ab. Man lässt auch
einen Drachen nicht jeden Tag steigen.
403.
Manche Menschen schreiten in vollem Vertrauen in die Zukunft. Woher kann man
ein solches unbezwingliches Vertrauen schöpfen? Vor allem aus dem Verkehr mit
der Hierarchie. Doch auch das Verstehen der Gestirne stärkt das Bewusstsein.
Darüber hinaus gibt es einen dritten, nicht minder bedeutsamen Umstand. Die
drei Welten existieren natürlich in völliger
Zusammenarbeit. Vieles auf Erden Begonnene geht aus den Höheren Welten hervor.
Ihr
kennt irdische Teraphime*, ebensolche kann es Teraphime in der Feinstofflichen und in der Feurigen Welt
geben. Nicht selten sind ganze Bauten vor ihrer irdischen Verwirklichung in den
Höheren Welten geschaffen worden. In alten Testamenten kann man von Himmlischen
Städten lesen; sie werden in Wirklichkeit tatsächlich in verschiedenen Sphären
erbaut, und so wird eine magnetische Anziehung geschaffen.
Oft
ahnen die Menschen gar nicht, dass ihre Teraphime bereits
in verschiedenen Formen bestehen. Manchmal nehmen Hellseher solche wirklichen Bilder
wahr und übertragen irrtümlich das Gesehene auf die irdische Ebene, während die
irdische Widerspiegelung erst später gebildet wird. Doch ein Empfinden ist unzweifelhaft,
nämlich dass die Existenz solcher Teraphime das
Bewusstsein des Menschen stärkt.
Kann es
nicht sein, dass bestimmte Städte schon bestehen und namentlich bekannte Menschen
in ihnen wohnen? Man kann so überzeugt in die Zukunft schreiten, als stünden
die Umrisse der Stadt vor dem irdischen Auge.
404. Tatsächlich, es bedarf besonderer Behutsamkeit, sowohl im
Geist als auch unter den irdischen Umständen. Man muss sich so verhalten, als
stünde eine Feuersbrunst bevor. Die Verwirklichung der Zukunft liegt in unseren
Händen. Jegliche Behutsamkeit wird als eine weise Tat geschätzt. Ich habe
gesprochen.
405.
Besonders notwendig ist jedwede Wirtschaftlichkeit, sowohl bei den Dingen als
auch im Geist. Ihr könnt nicht jeden Verlauf der Ströme berücksichtigen. Natürlich
ist alles vorübergehend, der Geist jedoch wird inmitten von Wirbelwinden
gestählt.
406.[142] Zusammenarbeit,
die auf persönlichen Gefühlen beruht, ist nicht dauerhaft. Außer der Achtung
der Arbeit selbst ist auch die Verehrung der Hierarchie unerlässlich.
Unter
dem Wirbel persönlicher Gefühle springen die Menschen wie Stehaufmännchen mal
nach oben, mal nach unten, rempeln einander an und geraten sich krampfhaft in
die Haare. Doch keine Arbeit duldet ihrem Wesen nach Verkrampfungen. Arbeit ist
eine feurige Tätigkeit, das Feuer darf aber nicht zu Verkrampfungen führen.
Darüber
hinaus können äußerliche persönliche Gefühle das Wahrnehmen neuer Möglichkeiten
behindern. Wie viele herrliche Tätigkeiten haben durch vorübergehende persönliche
Trugbilder gelitten!
Auch eine
solche Betrachtung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.[143]
407. Man
sollte sich persönliche Äußerungen genauso abgewöhnen wie schädliche
Gewohnheiten. Ein im Feuer der Hierarchie gestähltes Gefühl wird sich nicht verzerren.
So könnt ihr Gefühle auf der genauesten Waage ins Gleichgewicht bringen. Es
braucht viel Geduld, um ihre Qualität mit dem Maßstab der Hierarchie zu überprüfen,
ohne das Gefühl und das Herz einzubüßen.
408.
Hat der Organismus sich bereits an vegetarische Nahrung gewöhnt, sollte man
nicht wieder zu Fleischnahrung zurückkehren. Ausnahmen gestattet nur der
Hunger, doch gewöhnlich kann eine Handvoll Mais oder Reis gefunden werden. Die
Menschen ahnen oft nicht, wie Fleischnahrung die Aura begrenzt und
missgestaltet.
Eine
Erschütterung kann besonders gefühlt werden, wenn der Organismus sich bereits
an den Vorzug der Pflanzennahrung gewöhnt hat. Die Menschen kennen sich in
Bezug auf die Nahrung und ihre Qualität oft weniger aus als die Tiere.
Eine solche
Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
409.
Wohl dem, der sich durch Lebenserfahrung und Verehrung der Hierarchie vom
Gefühl des Eigentums befreit hat. Wahrlich, er hat seinen Pfad verkürzt.
Wenn
aber die grobe irdische Hülle eine Befreiung des Bewusstseins noch nicht zulässt,
sollte man jemanden nicht zwangsweise seines Besitzes berauben. Ein solcher Zwang
bewirkt nur Hartnäckigkeit und Bosheit. Nur durch persönliches Beispiel und Verinnerlichung
der Lehre kann man die Menschen zum schnellsten Verstehen des Lebens hinziehen.
Wanderer,
kannst du verstehen, welch herrliche Errungenschaft dich erwartet, wenn du dich
beschwingt der Feurigen Wohnstätte näherst und die Ewige Flamme nichts
versengt?
410.
Hört, doch verurteilt nicht! Oft macht gerade das Ausströmen von Gift den
Menschen frei für einen neuen Pfad. Die Lehre gewährt Hilfe nicht durch
Verneinung, sondern durch Anziehung.
411.
Der Pfad des Gleichgewichts wird durch Betrachtung erkannt. Man sollte den
Menschen oft wiederholen, dass Lesen und selbst Verstehen nicht Betrachtung
ist. Betrachtung muss man sich angewöhnen. Äußeres Erkennen muss den Anlass für
den feurigen Prozess der Betrachtung geben.
Feuer
ist hohes Gleichgewicht. Man muss sich dem Pfad des Gleichgewichts vollkommen
bewusst annähern, auf dem es kein Schwanken und keinen Zweifel gibt, sondern
nur der Große Dienst verbleibt.
412.
Über seine Stellung in der Feurigen Hierarchie sollte man nicht mutmaßen. Wir
sind alle Arbeiter in der Sphäre des Lichts. Irdische Maßstäbe bringen die
Dimensionen auf dem Pfad zur Feurigen Welt nicht zum Ausdruck.
Jeder
besitzt ein feuriges Teilchen, doch wie und wo es sich verwandelt, ist nicht
Sache irdischer Mutmaßung. Wir spüren jedoch deutlich, wenn wir etwas vollbracht
haben, das der Feurigen Welt würdig ist. So muss sich jeder an diesem heiligen
Gefühl ausrichten. Damit wird er ein wahrer Mitarbeiter sein.
413.
Neue Spannungen treten auf. Die Feinde ersinnen neue Winkelzüge, doch seien wir
wie ein Fels und erringen wir den Sieg. Man kann sich freuen, wenn jeder
Angriff neue Freunde bringt. Solche Freunde bemerkt man nicht, doch sie sind
wie der Zement eines Bauwerks.
414.
Ein angesteckter Mensch empfindet die Ansteckung lange Zeit nicht. Wenn das bei
einer physischen Krankheit so ist, kann man einen solchen Inkubationsprozess[144] bei
Krankheiten des Geistes umso mehr wahrnehmen.
Man
kann darüber staunen, dass die Ärzte nicht versuchen, den Anfang einer Verletzung
des Geistes festzustellen; dadurch ist es schwieriger für sie, alle feurigen
Prozesse zu bemerken. Wenn die Ärzte aber solche grundlegenden Umstände verneinen,
wohin sollen sich dann die Menschen wenden, um die Ursache solcher nie
dagewesener Gefühle zu erkennen? Auch Wissenschaftler und Schullehrer helfen
nicht; auf diese Weise bleiben die Menschen ohne Rat über die wichtigsten Keime
der Erschütterungen des Körpers und des Geistes.
415.
Heilender Beistand auf Entfernung muss eine Stärkung des Blutkreislaufes und
der Spannung hervorrufen. Es geht darum, dass Sendungen eine besondere feurige
Energie erfordern, doch nach Abschluss der Sendung wirkt sich der Überschuss an
Spannung auf den ganzen Organismus aus[145].
Heilen ist eine Handlung von großer Selbstverleugnung.
416.
Mächtige und künstliche Blitze können die niederen Schichten der Atmosphäre
reinigen. Man darf die Spannung nicht zu sehr steigern, denn man soll die
Materie nicht zersetzen. Man soll sie reinigen, aber nicht zersetzen, denn Zersetzung
käme einer Zulassung das Chaos mit all seinen Folgen gleich.
417. In
alten Prophezeiungen heißt es: „Wenn alles sich verfinstert, bilden die
Menschen sich ein, ihnen sei alles erlaubt.“ Die Finsternis treibt die Menschen
nämlich zum Wahnsinn.
Wagemut
ist nicht Wahnsinn. Wer wagt, erkennt die für ihn bestimmten Möglichkeiten, der
Wahnsinnige aber widersetzt sich dem Gesetz des Daseins. Die Grenze zwischen
Wahnsinn und Wagemut ist sehr fein. Um diese Grenze zu finden, bedarf es der
Fackel des Herzens. Wenn man den Bereich des Wahnsinns einmal betreten hat, kann
man kaum wieder zum weisen Wagemut zurückkehren.
Rischis wagten, Glaubenshelden wagten, doch sie ließen
keinen Wahnsinn zu, denn er ist vor allem abscheulich. Er führt zu Besessenheit
mit all ihren finsteren Folgen. Wie abscheulich ist der Anblick, wenn der Besitzergreifer
die feinstoffliche Hülle aus dem Körper zu drängen sucht.[146] Es
gibt keinen abscheulicheren Anblick, als wenn zwei feinstoffliche Körper um
eine irdische Hülle streiten.
418.
Heldentat und Erprobung haben eine tiefe, wissenschaftliche Bedeutung. Das
feurige Element bedarf des Drucks; bei Anspannung bringt es Funken hervor, und
deshalb ist Arbeit eine feurige Tätigkeit. Heldentat, die Krone der Arbeit, ist
gewiss die strahlendste Anspannung des Feuers.
Lasst
uns die Arbeit in ihrer ganzen Bedeutung verstehen, sowohl die geistige als
auch die physische. Die Fähigkeit, den Grad jeder Arbeit zu achten, zeugt von
einem Auffassungsvermögen, das für die Feurige Welt geeignet ist.
419.
Warum spüren die Menschen nur manchmal physisch die Anwesenheit feinstofflicher
Wesen? Sie sind von ihnen umgeben, doch sie fühlen sie selten. Dies ist eine
höchst beachtenswerte Erscheinung.
Irdische
Wesen spüren es, wenn feinstoffliche Bewohner ihr Bewusstsein berühren,
entweder entsprechend ihren Wünschen oder wegen der Verwandtschaft der Auren.
Dann erleben die Menschen jenes Erbeben, das sich bei Unwissenden in Entsetzen
verwandelt, für Wissende jedoch die Anregung des feurigen Elementes bedeutet. Nicht
viele Menschen können von klein auf dieses Erbeben bewusst erkennen, das sogar
als heilig bezeichnet wird.
420.
Visionen im Schlaf erlangen Bedeutung, sobald der Anschluss an die Höheren
Welten bewusst wird. In der Tat, wenn der Mensch die
Bedeutung des Schlafes als Aufenthalt in der Feinstofflichen Welt verstanden
hat, weiß er, dass er sich durch diesen Zustand an einen sehr wichtigen und
erhabenen Verkehr erinnern kann. In keinem Buch über die Feinstoffliche und die
Feurige Welt darf vergessen werden, diesen Anschluss durch Visionen im Schlaf
zu erwähnen.
421. Ein
Yogi kann unabhängig von äußeren Ursachen Hitze und Kälte verspüren. Ein solches
transzendentales Empfinden bezieht sich auf die Feinstoffliche Welt. Für einen
Bewohner der Feinstofflichen Welt genügt es, an Hitze, Kälte oder andere
Gefühle zu denken, und die Gedankenenergie wird diese augenblicklich
hervorrufen. So stellt der Gedanke ein Laboratorium für alle Reaktionen dar.
Deshalb bestehen Wir so sehr darauf, auf dem Pfad zur Feurigen Welt die
Gedanken zu beobachten.
422. Ohne
Grund beklagen die Menschen sich , von der
Feinstofflichen Welt getrennt zu sein. Viele sehen feinstoffliche Bewohner.
Viele erfassen die jenseitige Sprache. Viele spüren überirdische Düfte. Man
kann unzählige Erscheinungen nennen, sowohl unter Menschen als auch unter
Tieren. Nur starrsinniges Vorurteil hindert die Menschen am Verstehen der
Wirklichkeit.
Wie
viele Menschen wurden durch Hinweise aus der Feinstofflichen Welt gerettet! Wie
viele Staatsangelegenheiten wurden auf einen Hinweis von Oben
hin entschieden! Nicht nur frühere Epochen bieten Beispiele dafür, auch die
jüngste Vergangenheit kann unbestreitbare Tatsachen eines solchen fortdauernden
Verkehrs liefern.
Die
Erde kann nicht von allen Welten isoliert werden. Sogar die irdischen,
grobstofflichen Sinne vermitteln, entgegen allem Aberglauben der Unwissenden,
die Gefühle der Feinstofflichen Welt. Sobald das Bewusstsein sich verfeinert
hat, wird man wertvolle Annäherungen erwarten können, die ganz natürlich sein
werden.
423. Dort,
wo Blut vergossen wurde, kann man erstaunliche Phänomene bemerken. Tiere spüren
das Blut nicht nur, sondern geraten in Unruhe und Schrecken. Man kann bemerken,
dass nicht nur frisches, sondern sogar getrocknetes Blut dieselben Symptome
erzeugt. Die feurigen Emanationen des Blutes sind nämlich ungewöhnlich stark.
Nicht
zufällig verlangten die wildesten Opferungen nach Blut als Erregungsmittel.
Ebenso wird für die schwarze Messe Blut als starkes Erregungsmittel gebraucht. Solche
Experimente werden mit Tieren durchgeführt. Die Verschärfung des Gespürs für das
Unsichtbare ist erstaunlich, umso mehr, als Blut viele niedere Wesen anzieht.
424. Das
Licht der Mutter der Welt gleicht den Säulen des Nordlichts. Dieses Phänomen,
bei dem der Mikrokosmos Mensch mit dem Makrokosmos verglichen werden kann, ist
sehr selten. Urusvati hat eine solche Erscheinung gesehen, sie war eine
Reaktion auf den Druck der Weltenergie.
425.
Manchmal gelangen die Menschen zu einem solchen Unsinn, dass sie jeden Gedanken
an das künftige Leben für das Ende der irdischen Existenz halten. Gleichzeitig schrecken
sie nicht davor zurück, ihre irdischen Angelegenheiten für viele Jahre im
Voraus zu regeln. Solche Handlungsweisen beweisen nur, wie unklar der Gedanke
an das künftige Leben ist. Das bedeutet, dass alle Testamente, alle Offenbarungen
und alle wissenschaftlichen Errungenschaften nicht in das Bewusstsein eindringen.
Die
Menschen werden neue Heilmittel und neue Hinweise über Ernährung von euch
fordern, aber bloß für das körperliche Wohlergehen, nicht für die Verbesserung
ihrer Zukunft, die eines ständigen, sorgfältigen Aufbaus bedarf.
Die
Menschen wollen sich nicht vorzustellen, dass ihr irdisches Leben kürzer ist
als der vorübergehendste Aufenthalt eines
Eisenbahnzuges. Ein würdiger Wanderer ist darum besorgt, bei einer kurzen
Übernachtung den Wirt nicht zu belästigen, denn sein Bewusstsein ist auf das
Ziel der Reise gerichtet. Wanderer auf dem Großen Pfad denken aber oft nur ans Nachtquartier
und vergessen kleinlich denkend ihre Bestimmung. Kleinliches Denken ist dem
Großen Pfad nicht angemessen*! Deshalb ist der feurige Pfad der Weg des
Bewusstseins der Zukunft.
Jeder Wanderer,
der von dem Gedanken an den ewigen Pfad erleuchtet ist, kann voll Freude
voranschreiten. Auf jedem solchen Marsch muss man ein Teilchen des ewigen
Feuers mit sich tragen. Man sollte sich der Feurigen Welt mit vollem Bedacht, mit
vollem Wunsch und von ganzem Herzen nähern.
426. Immer
wieder sprechen Wir über die Feurige Welt. Sollte man mit ihr kämpfen oder sie
lieben lernen? Kann man denn das bekämpfen, was alles Bestehende erfüllt? Wird
ein solcher Kampf nicht eine höchst sinnlose Tat sein?
Verleiht
nicht die Liebe zur Feurigen Welt den mächtigsten Magneten? Wenn die Liebe im
irdischen Dasein das höchste schöpferische Prinzip ist, um wieviel stärker ist sie
dann in den Höheren Welten.
427.[147] Der
Pfad freudvoller Heldentat ist hundertfach kürzer als der Weg betrauerter
Pflichten. Wie fest müssen die Wanderer des feurigen Marsches sich dieses Gebot
einprägen. Nur das Zeichen der Heldentat erhebt sie über Gefahr, doch die
Bedeutung der Heldentat muss man als Freude des Geistes im Herzen großziehen.
Man
kann den segensreichsten Pfad übersehen, wenn das Auge nicht dem Stern der
Heldentat folgt. Man muss sogar die Dunkelheit selbst durch das eine Licht
erleuchten. Nichts und niemand kann einen jemals zwingen, in die Finsternis
zurückzukehren.
428.[148] Träumereien
müssen in diszipliniertes Denken verwandelt werden. Schon die alten Weisen
rieten Müttern, die Heldensagen an ihre Kinder weiterzugeben und sie mit den
besten Gesängen über Heldentaten vertraut zu machen. Kann denn die Menschheit
diese weisen Vermächtnisse heute ablehnen? Die Feurige Welt steht vor allem für
Helden und Glaubenskämpfer offen.
429.
Die Menschen verurteilen die Lehre dafür, dass sie keinen Mitmenschen
verurteilt. Man kann sich vorstellen, wie viele neue Zuhörer durch Verurteilung
eines Nächsten zu gewinnen wären! Eine solche Beschränkung ist der dunkelste
Schleier auf dem Pfad des Fortschritts.
430. Es
gibt Menschen, die derart unwissend sind, dass sie zur gesamten Lebensvorschrift
sagen: Ist das alles? Sie selbst aber befolgen nicht einen einzigen Rat. Keine Erklärung hilft dort, wo das Herz schweigt oder
versteinert ist.
Es ist schrecklich, wenn Menschen als
Hilfe nur nach den Tricks von Zauberkünstlern verlangen. Das Bewusstsein
solcher Menschen steht unter dem eines Wilden. Nichts Reines und Führendes
durchdringt die Kruste des Chaos. Die
Menschen wollen nicht darüber nachdenken, wie sehr sie sich selbst mit einer zerstörerischen
Aura umgeben.
431. Die
Offenbarung ihres Willens führt die Menschen zu verschiedenen Errungenschaften.
Wer immer sich daran gewöhnt hat, an eine Abfallgrube zu denken, wird sie ganz
sicher finden. Herrlich ist das Gesetz, dass der Gedanke den Menschen leitet.
Ein schöner Gedanke führt nicht in die Finsternis.
432. Schriftliche
Betrachtungen über die Lehre sind nützlich. Man kann den Mitarbeitern
vorschlagen, sich an solche Arbeiten zu gewöhnen. Sie können Teile der Lehre auswählen,
die ihnen nahestehen, und sie mit anderen Testamenten vergleichen. Dabei kann man
die Einprägung der Zeit auf ein und dieselben Wahrheiten bemerken. Die Aufgabe,
diese Evolution zu erforschen, ist an sich schon eine sehr notwendige Arbeit.
Wir
sind gegen Verurteilung, doch ein Vergleich ist gleichsam wie das Schleifen eines
Steines. Bei Liebe zum Thema kann man viele neue Vergleiche und herrliche
Berührungspunkte finden. Solche Betrachtungen sind wie die Blumen einer Wiese.
433. Von
jedem Augenblick an kann ein neues Leben beginnen. Es kann kein veraltetes
Leben geben, es sei denn in unserer eigenen Vorstellung. Wozu aber üben und
erneuern wir unser Denken? Doch gerade für ein neues Leben!
Verstehen
wir das nicht als ein persönliches Konzept, als Egoismus. Ein solches Leben der
Ichsucht käme der Liebedienerei gleich. Es kann aber niemand aufsteigen, der
kriecherisch ist. Ein neues Leben im Namen des Guten wird in Zusammenarbeit
aufgebaut.
Ein solches
Leben entzündet viele Feuer. Vergessen wir nicht, dass ein Gedanke an das Heil auf
seinem Weg viele Leben entzündet. Den Raum mit üblem Denken zu töten, ist
nichts Neues. Doch Selbstlosigkeit des Herzens richtet das Denken auf das
Entzünden neuer Fackeln. Ist das Gesetz denn nicht weise, das einen Gedanke an
das Heil hervorruft, um neue Feuer zu entzünden? Das Inerscheinungtreten
neuer, ewiger Funken der Feurigen Welt bedeutet wahrhaftig ein neues Leben.
434.
„Jetzt dienen die Himmlischen Kräfte unsichtbar gemeinsam mit uns"[149] – ein
neues Verstehen der Realität des Unsichtbaren Raumes ist schon ein Schritt in
Richtung Wirklichkeit. Solange die Unsichtbare Welt nicht in unserem
Bewusstsein ersteht, können wir uns keiner Erkenntnis rühmen. Hüten wir uns
daher vor allem, was unserem Gedanken an das Wohl der anderen schadet. Die
Offenbarung eines feurigen Gedankens wird dem wohlwollenden Denken zugänglich
sein.
435. Eine
der hervorragenden feurigen Taten ist, den Schmerz seines Nächsten auf sich zu
nehmen. Ein feuriges Herz lodert wie ein Leuchtturm und nimmt die Leiden der
Umgebung auf sich. Es braucht durch eine solche Heilung nicht zu leiden, wenn
die Aura des Kranken dem Retter keine finsteren Pfeile sendet. Denn durch eine solche
unverdiente Reaktion kann sogar ein starkes feuriges Herz ermüden. Umso mehr,
als es nicht leicht ist, fremde Schmerzen im Feuer des Herzens zu verbrennen.
Besonders schwierig ist es, wenn solche Schmerzen von unwürdigen Handlungen
herrühren.
Auch eine
solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
436. Kehren
wir zu den Bedingungen zurück, die das Einnehmen von Medizinen erleichtern. Es
wurde bereits bemerkt, dass gewisse Völker Medizin mit Gesang eingenommen
haben, andere mit Wehklagen oder mit Beschwörungen. Abgesehen von der Bedeutung
der Beschwörungsformel ist es sehr wesentlich, den Rhythmus zu beobachten, der
je nach Krankheit geändert wurde.
Die heutigen
Ärzte sollten diese Mittel zur besseren Aufnahme von Medizinen studieren. Nicht
nur Suggestion, sondern auch die Qualität des Rhythmus kann ein bedeutendes Ergebnis
bewirken. Wir wollen nichts von dem alten Erbe unberücksichtigt lassen.
437. Eine
der schönsten, sichtbaren feurigen Handlungen ist die Annäherung und Entfernung
von Auren. Sie gleicht der Schönheit des Nordlichts, und darin kommen viele
psychologische Momente zum Ausdruck. Man kann beobachten, wie behutsam die
Ausstrahlungen sich nähern und wie das Sperrnetz bebt und auflodert, bevor es
harmonisch erklingt oder sich verfinstert.
Ein
ganzes und vollständiges Leben von Chemismus und Magnetismus ist im Raum um den
Menschen herum verborgen. Wir warten darauf, dass die Menschen beginnen, geduldig
die Aura zu fotografieren. Dann wird man die Bewegung des Lichts auf einer
Filmleinwand beobachten können, wenn der Film die Aufeinanderfolge der Bewegungen
der Aura widerspiegelt.
Ihr
wisst, dass für erfolgreiche Aufnahmen viele feinstoffliche Bedingungen erfüllt
sein müssen. Oft kann selbst ein physisch unbequemer Raum gute Resultate erbringen.
Ihr besitzt Aufnahmen von feinstofflichen Wesenheiten, die unter gewöhnlichen
Bedingungen gemacht wurden. Ihr wisst auch, dass die Aufnahmen aufhörten, als
ihr euch entschlossen habt, die physischen Bedingungen zu verbessern.
Der wesentliche
Erfolg liegt in den inneren, unsichtbaren Zuständen. Man muss große Geduld
aufbringen und jedwede Gereiztheit und Schwanken ausschließen. Jedes feurige
Chaos verdunkelt den Film bloß. Ebenso wird es bei verwirrter Stimmung keine besonders
klaren Visionen geben. Doch wenn man die nötige Harmonie erlangt, wird das Fotografieren
leicht sein.
Viele
äußere Bedingungen können einwirken, deshalb sollte man besser keine neuen
Gegenstände hinzubringen, nachdem die erforderliche Schwingung sich gebildet
hat. Ebenfalls schädlich ist Durcheinanderrufen. Die Hauptsache ist Geduld.
438. Unter
den feurigen Tätigkeiten sollte man nicht nur auffallende Phänomene beobachten,
sondern auch die vielen vorübergehenden, kaum greifbaren Erscheinungen. Oft müssen
wir den letzteren die größte Beachtung schenken. Der Charakter eines Menschen
wird nicht so sehr durch Phänomene geformt, als durch ständige feurige Wellen.
Wenn die Menschen nur Phänomene erwarten und die kaum greifbaren Empfindungen
vernachlässigen, werden sie gelegentlich erschüttert werden, aber keine feurige
Stetigkeit des Bewusstseins erlangen.
Die
Lehre darf die Nervenzentren nicht durch Erschütterungen belasten. Im Gegenteil
wird der Aufstieg nur dann dauerhaft sein, wenn die Menschen das Vorhandensein segensreicher
Schwingungen in ihrem Inneren anerkennen. Mögen die Menschen schon den Gedanken
an die Feurige Welt liebgewinnen. Mögen solche Ratschläge lebenswichtig sein.
Ohne Liebe und einen Herzensimpuls kann man die Macht dieses Elementes nicht
anziehen.
439.
Das Eintreten des menschlichen Feuers vollzieht sich nicht ohne die Erkenntnis
der Verantwortung. Diese Erkenntnis umfasst auch jene verfeinerte Besorgtheit und
Behutsamkeit, die dem Wissen entspricht. Bei einem verfeinerten Bewusstsein
kann es weder direkte noch indirekte Lästerung geben. Keine Lüge entspricht dem
Feuer der Wahrheit. Unter Tätigkeit und Sorgen sollte man sich nicht von dem
Gedanken an die Hierarchie und die erhabene, nahe Feurige Welt ablenken lassen.
440. Bemerken
wir, dass bei einem Erdbeben die Kehle stark austrocknet. In dieser Erscheinung
zeigt sich die Anspannung des Feuers. So sind viele Begriffe im Leben verstreut,
man muss sie nur bemerken.
441.
Jeder Lehrer muss zuhören können. Eine solche Art des Heilens ist für viele Schmerzen
notwendig. Man muss allen schädlichen Substanzen einen Abfluss ermöglichen. Der
Lehrer sieht, wenn das verlöschende Feuer von der Hülle grauer Asche befreit
wird. Ein gesundes Feuer hinterlässt nichts Ausgebranntes. Es verwandelt das,
was in die Ewigkeit übergeht, ganz und gar.
So muss
auch der Gedanke durch Feuer gereinigt werden. Der Mensch muss jeden Tag an
etwas Ewiges denken.
Eine solche
Überlegung wird auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen sein.
442.
Jemand meint, er möchte kosmisches Bewusstsein erlangen; möge er lieber an die
Läuterung seines Herzens denken. Möge er sich nicht so sehr für einen Eroberer
des Kosmos halten, als vielmehr wünschen, sein Bewusstsein von Staub zu
säubern.
Man
kann nicht in den Bereich jenseits der Grenzen des Gesetzes vorstoßen, ohne den
Wunsch zu hegen, bei der Annäherung verwandelt zu werden. Wahrhaftig, der
Bäcker von geistigem oder physischem Brot darf nicht nur daran denken, wie er
selbst satt wird.
443. Ein
erfahrener Arzt rät dem Genesenden, nicht an seine vergangene Krankheit zu
denken, und überzeugt ihn, an die Zukunft und an günstige Umstände zu denken.
So wird jede Erinnerung an die vergangene Krankheit nicht nur physisch, sondern
auch geistig weggefegt.
Die
gleiche, einfache Methode sollte man in allen Lebenslagen anwenden. Besonders
bei feurigen Tätigkeiten, wenn das Feuer infolge der Finsternis erbebt, sollte
man nicht an die Finsternis und ihre Einwirkung auf das Feuer denken. Die Offenbarung
der Zukunft wird das Herz entflammen. Allein um der Zukunft willen kann das
Bedrückendste zerstreut werden.
Dummköpfe
schreien über die Endlichkeit des Lebens, kann aber das ewige Leben etwa enden?
Man muss viele schreckliche Dinge anstellen, um das Leben zu verletzen! Noch
nicht einmal wilde Tiere wagen es, zum Staub des Abgrundes zurückzukehren.
444. Kühnheit
sollte sich mit Vorsicht verbinden. Sonst wird Kühnheit sich in Wahnsinn und
Vorsicht in Feigheit verwandeln. Menschen, die sich die ganze Vielschichtigkeit
der feurigen Wellen vorstellen, wissen den Rat zur Vorsicht zu schätzen. Ein
Yogi vergisst völlige Vorsicht nicht, in ihr liegen Achtung vor dem großen Element
und Verehrung der Feurigen Welt.
Man
kann sehen, wie notwendig es ist, seine ganze Vorsicht anzuspannen, wenn man
Reihen feinster Gefäße durchschreitet. Wenn diese Erzeugnisse feuriger Arbeit eine
solche Behutsamkeit erfordern, erweitern die feurigen Wellen selbst den Pfad
unserer Beobachtung mit dem Herzen.
445. Unter
den psychischen Krankheiten sind Verrat und Lästerung die schrecklichsten und
fast unheilbar. Einmal Verräter, immer Verräter. Nur der stärkste feurige Schlag
vermag ein solches infiziertes Gehirn zu reinigen. Wenn ein solcher verbrecherischer
Zustand von Besessenheit herrührt, ist ein solcher Grund ebenso trostlos.
Kann
man sich Zusammenarbeit mit einem Verräter oder einem Lästerer vorstellen? Sie
sind wie eine Seuche im Haus. Sie gleichen einem stinkenden Leichnam. Daher hat
die Feurige Welt für Verräter und Lästerer keinen Trost übrig.
446.
Man kann bemerken, dass die Feinstoffliche Welt sich der irdischen nähert.
Sogar feurige Sendungen ziehen an der Erde nicht vorüber, doch das Bewusstsein
der Menschen ist vielleicht mehr als je zuvor weit von der Aufnahme dieser
Erscheinungen entfernt. Ein Wort wird ausgesprochen, das Bewusstsein aber schweigt.
Es gibt
noch nicht einmal die Unruhe, die vor großen Ereignissen angebracht ist. Die Leblosigkeit
des Bewusstseins ist erschütternd! Kann man verstehen, wie allmählich die
folgende Lehre nur gegeben werden kann? Die Bereitschaft, die Lehre im Leben anzuwenden,
ist nur in seltenen Fällen zu bemerken, feurige Erscheinungen zögern jedoch nicht.
Wenn sie vom menschlichen Bewusstsein nicht umgewandelt werden, fließen sie in
gefährliche Kanäle.
Wir
wünschten, das jetzige Geschehen möge die Menschen vom Wahnsinn abhalten. Planeten
sprechen mit blutigen Strahlen, doch auch diese alte Wissenschaft ist in den
Händen der Zerstörer tot. Würdige Geister leiden unter den Wellen des Wahnsinns
und der Unwissenheit.
Leichtsinn
entspricht nicht den Entdeckungen der Wissenschaft. Gewiss, jeder bereitet sich
seinen eigenen Abgrund selbst, die Wahnsinnigen haben aber kein Recht, die Würdigen
mit sich zu ziehen.
Ohnehin
ist die letzte Konstellation der Gestirne sehr schwierig. Man muss mit den
feurigen Kräften sehr behutsam umgehen.
447. Natürlich beginnt der Keim des Geistes nicht mit der
menschlichen Evolution, seine Offenbarung gehört vielmehr zu einem
unbeschreiblichen, feurigen Prozess; deshalb verwendet für den Menschen den
Ausdruck „Entflammen des Geistes“. Dem Menschen wurde nämlich aufgegeben, jenes
Feuer zu entzünden, das allen Erscheinungen der Schöpfung innewohnt. Man sollte
daran denken, dass der Mensch mit mächtigen Energien betraut wurde; deshalb
erfüllt jemand, der den Geist nicht entflammt, seine Bestimmung nicht.
Gerade
Selbstvervollkommnung besteht vor allem in der bewussten Offenbarung von Geistigkeit.
Ohne Geistigkeit zu offenbaren, gibt es keine Annäherung an die Feurige Welt.
Das müssen alle sich merken.
Manche
meinen, Geistigkeit bestünde im Lesen geistiger Bücher. Es gibt viele solche
Leser, doch wenige, die das Gelesene ausführen.
448. Helft
allen, die nach Vervollkommnung streben. Erkennt, wo es Streben gibt und wo Versicherung
gegen Sünden. Erkennt, wo es Liebe zum Aufstieg gibt und wo die Unruhe des
Zweifels. Wer Zweifel zum Dogma erhebt, ist ein falscher Lehrer, und keinerlei
Zweifel entspricht der Disziplin des Geistes, der von Wahrheit entflammt ist.
449. Es
ist nützlich zu bemerken, dass in einer Zeit von besonders schwierigen Konstellationen
von Sternbildern starke Geister erscheinen. In der Geschichte kann man
verfolgen, dass aus der Feurigen Welt planmäßig mächtige Helfer entsandt
werden, welche die Lasten der Welt auf sich nehmen und Magnete für die Zukunft
setzen.
Man
muss die Geschichte des Planeten von allen Seiten in den verschiedenen
Wissenszweigen studieren. Man sollte die gewundenen Wege der Menschheit als
eine Wissenschaft erkennen, die mit den Grundgesetzen des Universums verbunden
ist. Ohne Verzug sollte man das Studium des Chemismus der Gestirne einführen. Es
ist schon viel wertvolles Material angehäuft worden, das die Verbindung der
Welten erneut bestätigt.
450.
Wir müssen uns darüber verständigen, was Wir unter Vorsicht verstehen.
Unwissende könnten annehmen, Vorsicht sei Untätigkeit oder trübsinnige Furcht. Im
Gegenteil bedeutet Vorsicht eine Verstärkung der Tätigkeit, der Wachsamkeit und
des Mutes.
Vorsicht
ist äußerst notwendig, wenn feurige Wellen einen berühren. Solchen Anspannungen
kann man mit Hilfe des Magneten der Hierarchie widerstehen. Wenn Ich auf
Vorsicht hinweise, muss man das Herz feurig zur Hierarchie hin anspannen.
451. Es
mag die Menschen erstaunen, dass ein durch Erdbeben besonders gefährdeter Ort
vom Feuer unbeeinflusst bleibt. Mögen sie darüber nachdenken.
452.
Ist es etwa Aberglaube, wenn ein Mensch alles bemerkt, was um ihn herum vor
sich geht? Ist er nicht damit zu rechtfertigen, dass er allmählich alles
unsichtbare Geschehen schätzen lernt?
Wenn
alle Zahlen schwanken und es keine konstante Größe gibt, wie aufmerksam sollte
man sich dann gegenüber den vielfältigen kosmischen Erscheinungen verhalten! Diese
zahllosen Verschiedenartigkeiten sind nämlich den individuellen Erfahrungen des
Geistes dienlich. Was heute unmöglich erscheint, wird dank des neuen Chemismus
der Gestirne morgen erfasst werden.
Indien hat
gerade eine nie dagewesene Verschiebung* erlebt. Man kann erwarten, dass an
bestimmten Stellen der Boden sich nicht so schnell festigen wird. Während der
Erschütterungen gab es einige Visionen der Feinstofflichen Welt. Die
Erschütterung der Atmosphäre schuf Wellen, die für das Erscheinen von
feinstofflichen Körpern günstig sind.
Mögen diese
Erscheinungen auch schnell vorübergegangen sein, so ist eine solche Beobachtung
doch von Nutzen. Auch unter den gewöhnlichsten Bedingungen kann man besondere
Schwingungen oder Klänge bemerken. Alle diese feinstofflichen Erscheinungen
sollte man unterscheiden.
453.
Über jede neue Lebensstufe kann man sich freuen. Eine neue Verbindung von
Elementen erzeugt eine feurige Verfeinerung. Die finsteren Kräfte erleben nie
die Freude der Vereinigung mit der Hierarchie. Der eine betrachtet jede Stunde
als die letzte, doch ein anderer erkennt jede Stunde als die erste und eine
neue. Eine solche Auffassung ist feurig.
454. Viele
Gesetzesbestimmungen sind von der Menschheit ersonnen worden, die unabänderlichste aber wurde nicht ausgesprochen: das
kosmische Recht. Man kann sehen, wie oft dieses Gesetz zur Anwendung kommt und wie
es das Leben lenkt. Man kann oft bemerken, wie etwas, das nach den menschlichen
Gesetzen unmöglich ist, dennoch zustande kommt. Oft kann man sich wundern, wie
untauglich alle menschlichen Vorsichtsmaßregeln sind.
Man
kann nicht umhin zu spüren, dass etwas über und jenseits der irdischen Erwägungen
die Umstände lenkt; dieses Etwas beinhaltet Willen, Chemismus und einen
unabänderlichen Magneten. Das kosmische Gesetz führt Menschen, die dazu
bestimmt sind, an die Weltbedingungen heran. Sie können sich manchmal selbst nicht
erklären, wie unverhoffte Einzelheiten sich gestalten.
Doch
sie erkennen, dass ihr Herz entflammt ist. So ist es gleichsam an etwas
Unabänderliches angeschlossen. Im Einklang mit diesem unabänderlichen Recht kann
man den gefährlichsten Abgrund überqueren. Eine solche Vollmacht kann als hierarchisch
bezeichnet werden, doch wenn wir den Chemismus der Gestirne sowie die Umrisse der
fernen Welten hinzufügen, können wir ein solches Recht als kosmisch definieren.
455. Wenn
wir den Kosmischen Lotus spüren, müssen wir im vollen Bewusstsein des Auftrags
voranschreiten. Wir müssen nämlich verstehen, wie das Feuer unseres Mikrokosmos
mit dem erhabenen Feuer des Makrokosmos zusammenklingt. Kann die Verpflichtung des
Dienstes im Feuer etwa geringfügig sein?
456. Man
kann bemerken, wie die Organismen der Menschen auf die Anspannung der Natur
ansprechen, so dass feurige Menschen manchmal Blut ausstoßen müssen, um sich entsprechend
von der Anspannung zu befreien.
Es sei
daran erinnert, dass auf alten Bildern oft Fürsprecher der Menschheit zu sehen
sind. Eine solche Heldentat der Selbstlosigkeit ist kein Märchen. Der Pfad der
Feurigen Welt führt über die Adamanten der Selbstlosigkeit.
457.
Teilt alles in vier Teile: Der erste gelte dem Höchsten, der zweite dem
Allgemeinwohl, der dritte eurem Nächsten und der vierte euch selbst. Es kommt jedoch
die Stunde, in der nur noch drei Teile verbleiben, denn der vierte wird vom
zweiten verschlungen. Eine solche Aufteilung wird als feurig bezeichnet. Nur das
Herz kann die Grenzen dieser Teile bestimmen. Die Reihenfolge aber möge feurig festgelegt
sein.
458. Im
alten Ägypten unterschied man zwischen guten und schlechten Tränen. Erstere
kommen von Entzücken, Liebe und Heldentat, die zweiten von Schwermut, Bosheit
und Neid.
Vor
kurzem wandte ein Wissenschaftler seine Aufmerksamkeit den Unterschieden in der
Zusammensetzung von Tränen in Abhängigkeit von dem Impuls zu. Tatsächlich sind
die Sekretionen ihrem Wesen nach sehr unterschiedlich, wenn gegensätzliche
Gefühle schädliche oder wohltuende Bestandteile einbringen. Doch Tränen als
eine äußerst reine Erscheinung können besonders nützliche Beobachtungen ermöglichen.
Solche Beobachtungen erfordern natürlich Zeit und
Geduld.
459.
Ihr habt schwarze Flecken im Raum gesehen. Ebenso sind euch trübe Gebilde
bekannt, gleichsam räumliches Ausgebranntes. Ihr kennt auch das ganze Strahlen
räumlicher Gebilde. Alles lebt und wird feurig umgewandelt, und auch unsere
Gefühle vibrieren.
Ein
erfahrener Beobachter weiß, dass seine Sicht sich zuweilen trübt und dann
wieder klärt. Das gleiche geschieht mit dem Gehör-, dem Geruchs-, dem Tast- und
dem Geschmackssinn. So kann man bei allen unseren Funktionen völlige Beweglichkeit
beobachten.
In der
Tat, jedes feurige Einfühlungsvermögen der Nerven für den Makrokosmos stellt
einen verfeinerten Zustand dar, doch nur wenige geben sich über eine solche
Entsprechung mit der Außenwelt Rechenschaft ab. Die Unvollkommenheit des
Bewusstseins schadet allen Beobachtungen.
460.
Einer der ältesten Aussprüche – durch Feuer hindurchzusehen – wurde falsch
ausgelegt. Die Menschen verstanden ihn im physischen Sinn. So begannen sie,
eine Feuerwand zu errichten, um Hellsehen zu entwickeln. Doch für einen
natürlichen Aufstieg sind solche künstlichen Methoden nicht nur überflüssig, sondern
auch schädlich.
Gewiss,
man sollte auf die irdischen Dinge durch das Feuer des Herzens blicken, nur ein
solcher Blick kann die Fangnetze der Maja mildern. Doch feurige Anspannung
erfordert Zeit, Geduld und Hingabe. Ich führe dieses Beispiel als Beweis dafür
an, in welchem Ausmaß die alte Weisheit entstellt und in den groben Formen der
Magie ausgedrückt wurde.
461. Es
ist richtig, dass ihr die Bedeutung von Soda nicht vergesst. Nicht ohne Grund
wurde Soda die „Asche des Göttlichen Feuers“ genannt. Es gehört zu jenen vielfach
gegebenen Heilmitteln, die der ganzen Menschheit zur Nutzung gesandt wurden.
Man sollte sich des Sodas nicht nur bei Krankheiten erinnern, sondern auch bei
Wohlbefinden. Wie eine Verbindung mit feurigen Wirkungen ist es ein Schild
gegen die zerstörerische Finsternis.
Man muss
aber den Körper über längere Zeit an Soda gewöhnen. Man sollte es jeden Tag mit
Wasser oder Milch einnehmen, und dabei sollte man es gleichsam den
Nervenzentren zuleiten. So kann man allmählich Immunität hervorrufen.
462. Man
möge beachten, dass Ich rate, sich gedanklich auf bestimmte Personen zu
konzentrieren; man sollte aber nicht annehmen, diese Einwirkung könne nur diese
Personen erreichen. Blitze wirken auf einen bestimmten Raum, ebenso durchfliegen
auch Gedankenblitze eine ganze Atmosphäre und berühren viele Umstände. Die
zentrale Person wird den Mittelpunkt bilden, doch nicht weniger nützlich ist die
Einwirkung auf die Umgebung. Ein Gedanke an das Heil ist eine Pflanzstätte des
Guten.
463. So
wollen wir jedwedes Gefühl von Wohlstand verbannen, die ganze Wachsamkeit aufbieten
und verstehen, wie fehl am Platz Wohlstand in der Unbegrenztheit ist;
Wachsamkeit aber möge zum ewigen Gebet werden.
Wenn
man an die Feurige Welt denkt, sollte man sich vor allem dieser Begriffe bewusst werden. Möge jede Schrift über die Feurige Welt mit
dem Rat zu ständiger Wachsamkeit enden.
464.
Die Menschen versinken so leicht im Alltagsleben, dass sie sogar gegenüber dem
Erstaunlichsten abstumpfen. Undankbarkeit, Trägheit und Unwilligkeit, mit dem
Herzen zu reagieren, erwachsen aus der Finsternis des Daseins. Der Feurige Pfad
jedoch ist vom Feuer des Herzens erleuchtet.
465.
Ihr denkt richtig über Dankbarkeit. Der beste Ausdruck von Dankbarkeit ist die Erkenntnis
der Größe des Auftrags. Der Dienst ist so erhaben, dass jeder Schritt bereits eine
Heldentat darstellt. Mit jedem Tag, mit jedem Gedanken wird etwas Bedeutendes
vollbracht.
Einer
erhabenen Erscheinung muss höchste, innere Feierlichkeit entsprechen. In dieser
Feierlichkeit drückt sich auch Dankbarkeit aus. Feierlichkeit ist einer der
besten Magneten. Lasst uns daher vom Höchsten her denken,
denn an diesem Maßstab hängt alles andere.
466. Wenn
man die feurigen Pfade studiert, sollte man daran denken, wie sehr die
Geschichte die Tatsachen entstellt. Gewiss, bis zu einem gewissen Grad könnte
man sie wiederherstellen, doch eine solche unvoreingenommene Einstellung
existiert fast nicht. Wenn nach bestimmten historischen Persönlichkeiten
gefragt wird, kann man oft gar nicht antworten, weil alle sie umgebenden
Umstände entstellt wurden.
Ebenso wenig
kann man auf bestimmte medizinische und wissenschaftliche Methoden hinweisen,
weil sie von den ungewöhnlichsten Umständen umgeben waren. Deshalb gibt es
vieles, was eine Vorbereitung des Bewusstseins erfordert, die aber nur langsam
vor sich geht. Deshalb gewöhnen Wir uns so sehr an Geduld und Achtsamkeit.
467.
Wirklich, Feuer kann nicht unbeweglich bleiben. Wenn Wir von der Spirale des
Aufstiegs sprechen, haben Wir den feurigen Aufbau im Sinn. Die Bewegung kann
nicht erstarren, denn das wäre mit dem räumlichen Feuer unvereinbar. Die
Menschen schreiben dem Feuer viele Eigenschaften zu, die Hauptbedingung jedoch bleibt
unbeachtet.
Feurige
Führerschaft ist die Grundlage des hellen Elements. Man muss daran erinnern,
dass die Flamme nach oben gerichtet ist, sie kann ihren Pfeil nicht nach unten
kehren. So gehen auch die Anhänger der Feurigen Welt ihrer Natur gemäß nicht
nach unten. Wenn Wir einen Absturz bemerken, bedeutet das, dass das Feuer des Herzens
ermattet ist.
Mögen Beispiele
strahlender Feuer vor euch stehen! Durch solche Fackeln, die von der Erde bis
zur Feurigen Welt reichen, kann man schöne Bestätigungen sammeln.
Lasst
uns nicht ermatten, denn das ziemt dem Feuer nicht. Lasst uns weder die ganze feurige
Bedeutung noch die von euch gesehenen und gefühlten Zeichen herabsetzen. Lasst
uns den Freunden helfen, feurig voranzuschreiten, denn Nichtverwirklichung der
Höheren Welt bedeutet Selbstvernichtung. Und lasst uns die Feurige Welt als das
Nächste, das Führendste und das am meisten Bestätigte[150]
betrachten. Man soll an die Feurige Welt als an unsere Bestimmung denken.
468.
Die Verausgabung psychischer Kräfte erfolgt freiwillig und unfreiwillig. Hohe Geister
säen unaufhörlich Gutes.
Dabei
darf man nicht vergessen, dass ein verfeinertes Bewusstsein eine gewisse
Müdigkeit nicht vermeiden kann. Eine solche Müdigkeit äußert sich sehr verschiedenartig,
doch für gewöhnlich befällt sie diejenigen physischen Organe, die für Krankheiten
am meisten anfällig sind.
Deshalb
raten Wir zu weiser Vorsicht. Es ist schwierig, den Strom der psychischen Kräfte
anzuhalten, es ist aber immer nützlich, sich physisch zu schützen. Man sollte
den Strom des Guten nicht unterbrechen, doch jedwede Behutsamkeit wird nur eine
Stärkung dieses segensreichen Stromes bewirken. Besonders der feurige Pfad muss
durch weise Vorsicht geschützt werden.
Wir
haben schon viele feurige Eigenschaften erörtert, aber nicht wenige bleiben
noch. Nur ein Unkluger wird in das nächste Buch hineinschauen, ohne sich die
vorhergehenden angeeignet zu haben.
469.
Der Silberne Lotus* des feurigen Herzens wird sogar erhabenen Geistern nicht
oft offenbart. Einzelne Blätter des Feurigen Lotus* können jedoch gesehen
werden, und ihnen gemäß wollen wir die ganze Blume sammeln. Wird dieses feurige
Wunder jedoch selbst nur einmal herbeigerufen und vom Herzen geschaut, führt der
Pfad von dieser Stunde an empor zur ewigen Errungenschaft. Möge der Aufstieg
auch äußerst steil sein, Wir bereiten ein Geländer für jene vor, die sich zum
Aufstieg entschlossen haben.
470. Heiterkeit
ist ein Pfand der Freude. Wir wissen, wie wertvoll jedes Körnchen Freude ist,
in ihr liegt eine Stufe des Sieges – Vidzhaja![151]
Möge
der Pfad siegreich sein!
*****
Wanderer,
sammle alle Betrachtungen über die Annäherung an die Feurige Welt.
Wanderer,
begreife, dass es keinen anderen Pfad geben kann.
Wanderer,
du musst die Feurige Welt als etwas Wirkliches und das Leben Nährendes
erfassen.
Wanderer,
begreife, dass dein irdisches Leben der allergeringste Teil deines Daseins ist.
Wanderer,
nimm die Führende Hand an.
Wanderer,
fürchte dich nicht, auf die Tore des Lichts zu schauen!
Die
übergebenen Betrachtungen reinigen dein Bewusstsein. Die dir gesandten Gedanken
machen dich zum Mitarbeiter feuriger Errungenschaften.
So
gelangst du zum dritten Teil des Pfades zur Feurigen Welt!
Die deutsche Übersetzung folgt der von Helena Roerich besorgten Pariser
bzw. Rigaer russischen Erstausgabe, siehe den Artikel „Quellen“. Änderungen oder
Ergänzungen, die in der neuen, kritischen Ausgabe des Rigaer Verlages „Uguns“,
in der englischen Ausgabe oder in den Büchern des Spirale-Verlages enthalten
sind, werden im Folgenden mitgeteilt.
Sie sind im Text mit (…) gekennzeichnet. Wenn es in einem Paragraphen mehrere ergänzende Textstellen gibt, sind diese
ihrer Reihenfolge nach nummeriert: (1), (2) usw.
So bleibt der ursprünglich gedruckte Originaltext erhalten, bis eine
allgemein anerkannte kritische Ausgabe vorliegt. Die Änderungen und
Ergänzungen, die seriös erscheinen, sind trotzdem dem deutschen Leser
zugänglich. Eine vollständige Erfassung aller Abweichungen in den anderen
Ausgaben steht noch aus.
1. des Bewusstseins (englischer Text)
7. rein (GF 7)
61. Die Führung der Massen verpflichtet zur
Erweiterung des Bewusstseins. (GF 75)
71. Selbstverständlich wird
auch eine Kooperative denjenigen ausstoßen, bei dem Bestechlichkeit
festgestellt wurde. (GF 90)
76. (1) Der Führer muss auch die Bürde dieser Verpflichtung
auf sich nehmen. (GF 96)
(2) Der Führer mag sich die Meinungen der besten
Fachleute anhören, doch die Entscheidung liegt bei ihm. (GF 96)
78. Das Wesen der Absichten des Führers ist mysteriös,
aber seine Taten bedeuten das Wohlergehen des Volkes. (GF 98)
84. So bewahrt auch der Führer den Befehl des
Herrschers in seinem Herzen und wird seinerseits derartige Aufträge mündlich
erteilen. (GF 104)
86. (1) Die Todesstrafe ist abzuschaffen, denn die
gewaltsame Tötung eines Verbrechers ist keine Strafe. (GF 107)
(2) der Beachtung (englischer
Text)
89. Ihr wisst, dass der friedlichste Glaubensheld dafür
Beispiele gegeben hat. (GF 108)
92. des Planeten (englischer
Text)
134. Wettbewerb wird vom Führer selbst bestätigt. (GF 128)
193. wenn diese zu den besten gehören (GF
142)
216. irdischen (englischer
Text)
323. So muss man einen großen Vorrat an Erklärungen
besitzen, um jeder Schicht ihrem Bewusstsein entsprechend geben zu können. (GF 171)
Anmerkungen
*: Mit einem Stern sind
erläuterungsbedürftige Namen und Begriffe gekennzeichnet, die häufiger in der
Lehre vorkommen und daher in einem besonderen Glossar erklärt werden.
[1] (…) Weitere Textstellen finden sich am Ende des
Buches nach § 470
[2] Mythos vom Gold: Siehe das Kapitel „Gold und
Finsternis“ in dem Buch „Kryptogramme des Orients“ von Josefine Saint-Hilaire
(Pseudonym von Helena Roerich)
[3] Antipode: Widersacher
[4] Gemeint ist: die letzte Gelegenheit nicht versäumen
[5] Amplitude:
Schwingungsweite
[6] Der Paragraph ist identisch
mit GF 45
[7] Meningitis (griechisch): Gehirnhautentzündung
[8] Tschur, Plural Tschuren: „Tschur ist hier
gemeint im Sinn von Überbleibsel oder des überholten Bewusstseins. Tschur könnte auch Kobold bedeuten, folglich jede Art von
Aberglauben und Vorurteilen. Der Sinn liegt darin, dass man sich die kommende
Neue Welt nicht mit dem alten Bewusstsein zu eigen machen kann, mit alter
Unwissenheit und allen ihren Erscheinungen.“ (HR II/2, 413;
Brief von 1937)
[9] Im englischen
Text heißt es statt „Gegensätze“ „Parallelen“
[10] Aquarius
(lateinisch): Wassermann. Gemeint ist das aus astrologischer Sicht nach dem
Ende des Fischezeitalters in diesen Jahren
anbrechende Wassermannzeitalter
[11] Beschäftigung des Verstandes: Geistige Übung
der orthodoxen Theologie, bei dem das Jesusgebet „Herr Jesus Christus, Sohn
Gottes, erbarme Dich meiner!“ ständig im Geist wiederholt wird
[12] Der Paragraph ist identisch
mit GF 4
[13] David: Als Nachfolger Sauls König von Israel,
Verfasser zahlreicher Psalmen der Bibel, Vater Salomons
[14] Verkehr: Das
russische Wort общение
(oder auch сообщение
oder сношение)
bedeutet nicht nur „Verbindung“, sondern auch „Verkehr“ im Sinne von
„Kommunikation“ oder „Gespräch“. Gemeint ist eine Unterhaltung eines
inkarnierten Menschen mit einem Lehrer in der feinstofflichen Welt durch
Übertragung von Gedanken, wie sie in den Tagebüchern von Helena Roerich und den
Büchern des Agni Yoga zum Ausdruck kommt
[15] Der Paragraph ist identisch
mit GF 5
[16] Der Paragraph ist identisch
mit GF 7
[17] Flammarion, Nicolas
Camille (1842-1925): Französischer Wissenschaftler, Astronom, Arzt, Theosoph
und Autor populärwissenschaftlicher Schriften. Mitglied der Französischen
Akademie der Wissenschaften. Präsident der Society for Psychical
Research (SPR), beschäftigte sich auch mit Spiritismus und Parapsychologie
[18] Der Paragraph ist identisch
mit GF 16
[19] Der Paragraph ist identisch
mit GF 17
[20] Der Paragraph ist identisch
mit GF 24
[21] Der Paragraph ist identisch
mit GF 27
[22] Der Paragraph ist nahezu
identisch mit GF 75, sie aber die
folgenden Fußnoten
[23] In dem ansonsten wortgleichen § GF 75 heißt es: „Nichts dergleichen liegt in …“
[24] In dem ansonsten wortgleichen § GF 75 heißt es: „ … den Pfad des Denkens.“
[25] Der Paragraph ist identisch
mit GF 28
[26] In dem ansonsten wortgleichen § GF 28 heißt es: „Der Führer selbst muss darum besorgt sein, …“
[27] Der Paragraph ist identisch
mit GF 29
[28] Lymphe:
Körperflüssigkeit, die das Gewebe mit Nährstoffen versorgt und nicht
verwertbare Substanzen durch das Lymphsystem (Lymphknoten, Milz, Mandeln)
ableitet
[29] Der Paragraph ist identisch
mit GF 84
[30] Der Paragraph ist identisch
mit GF 85
[31] Der Paragraph ist identisch
mit GF 86
[32] Der Paragraph ist identisch
mit GF 90
[33] Der Paragraph ist identisch
mit GF 92
[34] Der Paragraph ist identisch
mit GF 95
[35] Der Paragraph ist identisch
mit GF 96
[36] Der Paragraph ist identisch
mit GF 97
[37] Der Paragraph ist identisch
mit GF 98
[38] Der Paragraph ist identisch
mit GF 101
[39] Atlas:
Titan der griechischen Mythologie. Auf seinen Schultern ruhen nach Homer die
Säulen, die Himmel und Erde auseinanderhalten. Sie wurden am westlichen Ausgang
des Mittelmeers angesiedelt, daher der Name der Atlas-Gebirges in
Nordwest-Afrika
[40] Der Paragraph ist identisch
mit GF 104
[41] Der Paragraph ist identisch
mit GF 106
[42] Dieser Satz fehlt in GF 106
[43] Der Paragraph ist identisch
mit GF 107
[44] Nach dem englischen Text ist die Reaktion auf
ferne Ereignisse gemeint
[45] Der Paragraph ist identisch
mit GF 108
[46] Neuer Himmel:
siehe auch die Bibel, Off 21, 1 ff
über den neuen Himmel und das neue Jerusalem
[47] Zur Annäherung eines neuen, unsichtbaren Planeten
siehe auch BGM II, 136, 146. Helena Roerich, Brief vom 21.06.1952,
kommentiert diese Stelle wie folgt: Es geht um einen neuen, einstweilen
unsichtbaren Planeten, dessen mächtige Ausstrahlungen auf die Erde und den Mond
positiv einwirken
[48] Der Paragraph ist identisch
mit GF 120
[49] Der Paragraph ist identisch
mit GF 121
[50] In dem ansonsten wortgleichen § GF 121 heißt es hier: „Der Führer muss das Volk von
jeder Habsucht und Sklaverei reinigen.“
[51] Der Paragraph ist identisch
mit GF 123
[52] Der Paragraph ist identisch
mit GF 124
[53] Siebentes
Licht: Der Ausdruck steht wie der „Siebente Himmel“ im Christentum für die
höchste Ebene der Jenseitigen Welt
[54] Im englischen
Text heißt es statt „der Gestirne“ „der Konstellationen“
[55] Legende über
Satan: Siehe das Kapitel „Fürst der
Finsternis“ in dem Buch „Kryptogramme des Orients“ von Josefine Saint-Hilaire
(Pseudonym von Helena Roerich)
[56] Siehe die Bibel: Sorget
nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werden.
Sorget nicht für den anderen Morgen, denn der morgende
Tag wird für das Seine sorgen. (Mt 6, 25-34)
[57] Antipoden: diametral entgegengesetzte Punkte
auf der Erde
[58] Der Paragraph ist identisch
mit GF 126
[59] Der Paragraph ist identisch
mit GF 127
[60] Die heilige
Zahl des Pythagoras: Die 4, so Helena
Roerich, Brief vom 07.01.1950
[61] Axiom (griechisch): Grundsatz
[62] Die Absätze 1 bis 3 des Paragraphen
sind identisch mit GF 128, die
Absätze 4 und 5 mit GF 129
[63] Das Wort „nicht“ fehlt in der russischen Erstausgabe,
wohl ein Druckfehler. Wie hier der englische
Text und Uguns
[64] Transmutation (lateinisch): Umwandlung
[65] Der Paragraph ist identisch
mit GF 130
[66] Der Paragraph ist identisch
mit GF 131
[67] Talisman: Kleiner Gegenstand, dem
zauberkräftige, Glück bringende Eigenschaften zugeschrieben werden
[68] Nekromantie:
Totenorakel, Totenbeschwörung
[69] Der Paragraph ist identisch
mit GF 132
[70] Dieser Satz fehlt in GF 132
[71] Der Paragraph ist identisch
mit GF 133
[72] Das russische Wort мнительность könnte hier und im gesamten Paragraphen
statt mit „Hypochondrie“ auch mit „Argwohn“ oder „Ängstlichkeit“ übersetzt
werden. Wie hier der englische Text
[73] Der Paragraph ist identisch
mit GF 135
[74] Der Paragraph ist identisch
mit GF 136
[75] Möglicherweise ist der Hl. Sergius von Radonesch
gemeint, der den russischen Großfürsten Dimitrij Donskoj
bei dessen Kampf gegen die Fremdherrschaft der Tataren unterstützte und den
entscheidenden Sieg in der Schlacht von Kulikow (1380) durch sein Gebet
förderte
[76] In der russischen Erstausgabe steht statt „спячки“ (Schläfrigkeit)
спички (Streichhölzer),
wohl ein Druckfehler. Wie hier Uguns
und der englische Text
[77] Ingredienz (lateinisch): Zutat, Bestandteil
einer Mischung
[79] Atrophie: Abmagerung,
Schwund
[80] Der Paragraph ist identisch
mit GF 138
[81] Der Paragraph ist identisch
mit GF 139
[82] Der Paragraph ist identisch
mit GF 140
[83] Der Paragraph ist identisch
mit GF 141
[84] Clemens von
Alexandrien: um 200 n. Chr., griechischer Kirchenvater, Lehrer des Origenes*, lehrte an der Katechetenschule von Alexandria, bekämpfte die Gnosis.
Literatur: v. Campenhausen, Griechische Kirchenväter, 8. Aufl. Stuttgart 1993
[85] In dem ansonsten wortgleichen § GF 141 steht statt „werden“ „können“
[86] Der Paragraph ist identisch
mit GF 142
[87] Statt вояву in der Erstausgabe muss es wohl richtig во яву
heißen, so auch Uguns und die englische Ausgabe
[88] Raj (sanskrit,
gesprochen „Radsch“): Reich, Herrschaft; daher Raja Herrscher, König und Maharaja großer Herrscher,
Großkönig sowie Raja Yoga der königliche Yoga. The British Raj war die
Bezeichnung für das Britische Kolonialreich auf dem indischen Subkontinent.
Hier möglicherweise im Sinne von „Reich Gottes“ oder „der oder das Höchste“
verwendet. Siehe auch § 22, wo Raj-Agni im Sinne von „das höchste Feuer“
vorkommt
[89] Der Paragraph ist identisch
mit GF 143
[90] Der Paragraph ist identisch
mit GF 144
[91] Hintreten:
Der russische Begriff предстояние meint das Hintreten vor eine höhere Instanz,
beispielsweise den Lehrer oder Meister: Hintreten
vor Gott, Hintreten vor den Richter, Hintreten vor den Herrscher sind ein und
derselbe Begriff. Deshalb lasst uns auf dem Pfad zur Feurigen Welt daran
denken, wie wesentlich das Hintreten vor den Herrscher ist. (FW III, 138)
[92] Der Paragraph ist identisch
mit GF 145
[93] Der Paragraph ist identisch
mit GF 146
[94] Der Paragraph ist identisch
mit GF 147
[95] Die ersten beiden Absätze des Paragraphen
sind identisch mit GF 148
[96] Der Paragraph ist identisch
mit GF 149
[97] Swastika (sanskrit „Glücksbringer“): Hakenkreuz. Uraltes Symbol
vieler Völker in Asien, Europa, Afrika und Amerika. Im Hinduismus und
Buddhismus wird die Swastika noch heute als religiöses Glückssymbol verwendet.
Zu diesem Symbol schreibt Helena Roerich: Die Kanten
zur Sonne biegen bedeutet eine Vorwärtsbewegung, wohingegen die Kanten in die
Gegenrichtung biegen Verzögerung bedeutet; letzteres Symbol wird von den
Schamanen verwendet. Bei den Druiden galt ein Ritual, nach dem alle Anwesenden
genau auf die Sonne gerichtet um die Opferstelle oder den Altar schreiten
mussten, die Hierophanten hingegen schritten der Sonne entgegengesetzt, so ihr
höheres Wissen symbolisierend. Wirklich, nur ein Hierophant kann der großen
Kraft standhalten, und allein solch eine Anspannung kann Funken höchsten
Wissens verleihen. Wie Sie sehen, wurde der eigentliche Sinn der Symbole vermischt
und verflochten. (HR II/2, 398; Brief vom 01.10.1937)
[98] Der Paragraph ist identisch
mit GF 151
[99] Der Paragraph ist identisch
mit GF 150
[100] Der Paragraph ist identisch
mit GF 152
[101] Der Paragraph ist identisch
mit GF 153
[102] Gemeint ist: Hier seht ihr ein Beispiel, wie sich
schlechtes Karma aus früheren Leben in späteren Inkarnationen auswirkt
[103] Feurige Sonne: Genau wie der Mensch haben auch
Himmelskörper wie die Erde, der Mond und die Sonne neben dem materiellen,
physischen noch sechs weitere feinstoffliche, nicht sichtbare Aspekte oder
Körper. Wie der Mensch hat auch die Sonne einen Feurigen Körper. Dazu schreibt
Helena Roerich: Wie ich Ihnen bereits
geschrieben habe, muss man unter Planetenkette einen bestimmten Planeten in
verschiedenen Phasen seiner Entwicklung, begleitet von seinen unsichtbaren
Sphären, verstehen. Alles in der Natur entwickelt sich nach dem ewigen Gesetz
des siebenfältigen Prinzips. Daher hat jeder Planet, ähnlich wie beim Menschen,
seine sieben Prinzipien oder sieben Sphären. Von diesen sieben Sphären sind die
niedersten und materiellsten (in der irdischen Kette ist es unsere Erde)
unserer Kenntnis völlig zugänglich, die anderen sechs hingegen liegen außerhalb
ihrer und sind für das physische Auge unsichtbar. (HR II/1, 66, Brief vom
16.11.1935)
[104] Der Paragraph ist identisch
mit GF 155
[105] Triade: Gemeint
ist die Triade aller drei Welten, siehe den folgenden Satz
[106] Der Paragraph ist identisch
mit GF 156
[107] Troglodyten (griechisch): Höhlenmenschen
[108] Scholastik: Richtung
der mittelalterlichen Philosophie und Theologie, die sich bemühte, kirchliche
Lehren rational zu begründen. Später wurde der Begriff auch mit
wirklichkeitsfremdem, dogmatischem Denken, Haarspalterei und Spitzfindigkeit
verbunden
[109] Od: Von Karl von Reichenbach (1788-1869)
postulierte, dem Magnetismus ähnliche Lebenskraft
[110] Der Paragraph im Buch Agni Yoga, der über leere Gräber schreibt,
muss wörtlich verstanden werden. Es gibt tatsächlich leere Gräber. Denn nach
Vollendung seiner Mission wurde für einen unter den Menschen lebenden Adepten*
beim Nahen des Abschiedstermins oft eine glaubwürdige Beerdigung durchgeführt,
so dass er das Bollwerk im physischen Körper erreichen konnte. Manchmal ist
nach der Beerdigung der sich in Starrkrampf befindliche Körper weggeschafft
worden, und in manchen Fällen ist ein Ersatzkörper beerdigt worden, wie es zum
Beispiel beim Hinübergang des Meisters R. der Fall war. Doch sind Fälle von
Dematerialisation des physischen Körpers äußerst selten. Auch die sterblichen
Überreste Buddhas sind verbrannt worden. (HR II/2, 387; Brief vom 02.09.1937)
In allen
Epochen konnten leere Gräber oder solche, die Ersatzkörper enthalten, gefunden
werden. So gibt es zwar ein Grab vom Grafen Saint Germain*, in Wirklichkeit
aber ist dort ein Ersatzkörper begraben. (HR II/1, 227; Brief vom 18.06.1936)
[111] Der Paragraph ist identisch
mit GF 159
[112] Auftürmung ist ein
Ausdruck der Lehre für negative Aufspeicherungen oder Ansammlungen, siehe zum
Beispiel AUM 598: Auftürmungen sind nichts anderes als Abfallhaufen.
Irgendwann wird man sie wegräumen müssen.
[113] Der Paragraph ist identisch
mit GF 160
[114] Der Paragraph ist identisch
mit GF 161
[115] Santonin (Artemisia santonicum):
Staudenpflanze, auch Salzsteppen-Wermut oder Salz-Beifuß genannt
[116] Morua (oder Moru): Die Essenz Moru oder Balu wird aus einer Pflanze hergestellt, die überall an
den Berghängen des Himalaja in einer Höhe von 8000 Fuß
(ca. 2600 m) und darüber zu finden ist. Sie gehört zur Familie der
Rhododendren. In Tibet wird sie zum Räuchern in Tempeln und Heimen verwendet.
(HR I/3, 155; Brief vom 24. 06. 1935)
Morua ist eine
Pflanze, die in unserer Gegend wächst. Sie ist eine Buschpflanze und ihr Aroma
erinnert sehr an Eisenkraut. Ich werde Ihnen ein Zweiglein senden, aber nicht
jetzt im Winter. Versehentlich verwendete ich beim Schreiben des Namens dieser
Pflanze einen Großbuchstaben und dies könnte wirklich viele Leser verwirren.
(HR II/1, 110, Brief vom 17.01.1936)
[117] amorph:
formlos, gestaltlos
[118] Salomon: Weiser König Israels, Sohn Davids,
Erbauer des Tempels in Jerusalem
[119] Die von Ihnen
zum Ausdruck gebrachten Gedanken über das Symbol des „Kelches Amrita*“ – des
Kelches der Schönheit und der Heldentat, des Kelches des Heiligen Grals – sind
sehr schön und völlig richtig. Auch die Legende über den Kelch – den Gral–-
kommt vom Osten als eine der Versionen großer geistiger Heldentat und desselben
mysteriösen Schambhala*. Mehrfach sahen einige Forscher des Symbolismus im
Zusammenhang mit dem Gral in diesem Kelch den Stein, der sich gegenwärtig in
der Welt befindet und historische Ereignisse begleitet; hernach soll er, so ist
es vorgesehen, dem Herzen Asiens zurückgegeben werden. Auch diese Auslegung
kommt der Wahrheit nahe. Jedenfalls, der Kelch selbst existiert und ist vor
Beginn der neuen Ära dorthin entsandt worden, wo die Lehre Kalachakra*
verwirklicht werden soll. Über den Kelch gibt es viele Legenden. Eine davon
besagt, dass er immer unerwartet und durch die Luft kommt. So ist er seinerzeit
dem Herrscher Buddha überbracht worden. Der Kelch ist ägyptischen Ursprungs,
und seine Vorzeit geht zurück bis 12.000 Jahre v. Chr. Nach dem Tod Buddhas
befand er sich eine Zeitlang in einem Tempel in Kara Shar,
wo er verschwand, und seither wurde er in Schambhala aufbewahrt. Allen Legenden
zufolge wird dieser Kelch vor der Neuen Ära Maitreyas wieder erscheinen. (HR
II/1, 185, 186; Brief v 02.04.1936
[120] Der Paragraph ist identisch
mit dem ersten Teil von GF 164
[121] Gemeint ist: Die Qualität von Handarbeit kann
unbegrenzt verbessert werden, weil die psychische Energie und die geistigen
Ausstrahlungen des Arbeiters auf das Werk übertragen werden können. Der Arbeit
einer Maschine sind jedoch von vornherein Grenzen gesetzt, ihr Werk ist
energetisch nicht so hochwertig wie Handarbeit.
[122] Der Paragraph ist identisch
mit GF 165
[123] Der Paragraph ist identisch
mit GF 166
[124] Der Paragraph ist identisch
mit GF 168
[125] Der Paragraph ist identisch
mit GF 169
[126] Fürst der Welt: gemeint ist Satan
[127] Der Paragraph ist identisch
mit GF 170
[128] Der Paragraph ist identisch
mit GF 171
[129] Dieser Satz fehlt in GF 171
[130] Der Paragraph ist identisch
mit GF 172
[131] Der Paragraph ist identisch
mit GF 179
[132] Der Paragraph ist identisch
mit GF 173
[133] Zitat aus der Bibel,
Jak 2, 26
[134] Der Paragraph ist identisch
mit GF 175
[135] Der Paragraph ist identisch
mit GF 176
[136] Der Paragraph ist identisch
mit GF 177
[137] In GF 177 heißt es statt „Gewähr“ „Aufgabe“
[138] Der Paragraph ist identisch
mit GF 178
[139] Der Paragraph ist identisch
mit GF 180
[140] Avidya (sanskrit): Unwissenheit (Vidya: Wissen)
[141] das euch gegebene
Mittel: wahrscheinlich ist Soda gemeint, das von Helena Roerich oft als
Heil- und Vorbeugungsmittel erwähnt wird, auch gegen Krebs, siehe HR I/3,
148; HR II/1, 220; HR II/2, 498
[142] Der Paragraph ist identisch
mit GF 185
[143] Dieser Satz fehlt in GF 185
[144] Inkubation: Unter Inkubationszeit versteht man
die Zeitspanne zwischen einer Infektion mit einem Krankheitserreger bis zu den
ersten Anzeichen einer Erkrankung.
[145] Gemeint ist der Organismus des Senders
[146] Besessenheit kommt dadurch zustande, dass ein
feinstoffliches Wesen (Besitzergreifer) versucht, den feinstofflichen Körper
(das geistige Wesen, die Seele) aus dem physischen Körper eines anderen zu
vertreiben, um selbst diesen physischen Körper in Besitz zu nehmen. Zwei
geistige Wesen kämpfen um die Herrschaft über einen physischen Körper.
[147] Der Paragraph ist identisch
mit GF 188
[148] Der Paragraph ist identisch
mit GF 189
[149] So beginnt die Liturgie der Osterwoche der orthodoxen
Kirche
[150] der englische Text übersetzt statt „das am
meisten Bestätigte“ mit „das Flammendste“