Blätter aus

dem Garten Moryas

 

 

1925

 

Erleuchtung

 

 

Copyright 1925

Alle Rechte, einschließlich

Übersetzungsrecht beim Autor

 

 

 

Blätter aus dem Garten Moryas II

 

(Erleuchtung)

 

 

 

 

    Ein Gruß den Suchenden!

    Ein Gruß den Trägern des Allgemeinwohls!

    Ein Gruß des Ostens.

 

 

 

 

BAND ZWEI

 

 

    Man fragt: „Wer gab euch die Lehre?“ Antwortet: „Ein Mahatma des Ostens!“

    Man fragt: „Wo lebt Er?“ Antwortet: „Die Wohnstätte des Lehrers soll nicht nur nicht bekannt gegeben, sondern darf noch nicht einmal ausgesprochen werden. Eure Frage zeigt, wie weit ihr vom Verständnis der Lehre entfernt seid. Selbst vom menschlichen Standpunkt aus müsstet ihr begreifen, wie schädlich eure Frage ist.“

    Man fragt: „Wann werde ich brauchbar sein?“ Sagt: „Von dieser Stunde an und auf ewige Zeiten!“

    Man fragt: „Wann soll man sich auf die Arbeit vorbereiten?“ Sagt: „Verliert keine Stunde!“

    „Wann erfolgt der Ruf?“ Antwortet: „Seid selbst im Schlaf wachsam!“

    „Wie soll man in dieser Zeit arbeiten?“ Sagt: „Indem man die Qualität der Arbeit steigert.“

 

*****

 

    Man muss Disziplin des Geistes offenbaren, ohne sie könnt ihr nicht frei werden. Für den Sklaven wird sie ein Gefängnis sein, für den Freien ein herrlich-heilsamer Garten.[1]

    Solange die Disziplin des Geistes eine Fessel ist, bleiben die Tore verschlossen, und in Fesseln kann man die Stufen nicht emporsteigen.

    Ihr könnt die Disziplin des Geistes als Flügel verstehen.

    Wer die Disziplin des Geistes als Erleuchtung der zukünftigen Welten versteht, ist schon bereit.

    Wer über die Evolution erleuchtet worden ist, wird behutsam an sie herangehen und heiter die Staubkörner vom Weg entfernen. Das Wichtigste ist, in ihm wird keine Furcht sein. Und indem er Überflüssiges wegwirft, wird er Einfachheit erlangen.

    Es ist begreiflich, dass das Bewusstwerden der Evolution immer herrlich ist.

    Wieder wird man fragen: „Warum wird zu Beginn des Pfades viel Angenehmes gegeben und vieles verziehen?“ – „Weil am Anfang alle Feuer entfacht werden und der Gerufene wie eine Fackel voranschreitet. Es hängt von ihm ab, die Qualität seines Feuers zu wählen.“

    Wer die Disziplin des Geistes versteht, erkennt die Richtung[2] des Feuers und gelangt zur Kooperation für das Allgemeinwohl.

    Das Ende des Pfades kann von Tausenden von Feuern des Allgemeinwohls erleuchtet sein. Diese Tausende von Feuern entzünden den Regenbogen der Aura. Eben deshalb ist die Disziplin des Geistes Flügel!

 

 

TEIL EINS

 

V

 

    [1] 1. Einst hielt man hundert Krieger bereits für eine Macht.

    Später waren tausend schon ein Heer.

    Mit der Zeit haben Hunderttausende die Welt erobert.

    Dann erhoben sich Millionen, doch auch sie haben die Bahn des Geistes nicht verändert.

    Also werde Ich 1.000.000.000 unter dem Banner des Geistes sammeln: Das wird das Zeichen Meines Heeres sein.

    Überlegt, wann dieses Zeichen sich erfüllen und sieben Banner aufgestellt werden!

 

    [2] 2. Der Geist ist nur vollkommen, wenn er sich des Kosmos bewusst wird. Das geschieht oft, doch wir verstehen es nicht, im Bewusstsein den Verkehr mit der Wahrheit zu festigen.

    Und der Himmel erscheint lebendig, und wir sagen: „Fliegen schwärmen umher“ – so erklärt man die besten Berührungen durch unsichtbare Flügel.

    Die Leere ist die Schatzkammer des Ursprungs, doch ihr spürt den Pfad des Ursprungs.

 

    [3] 3. Denkt jeden Tag darüber nach, wie ihr Mein Werk vollenden könnt.

    Unterrichtet die Nachfolger – lehrt Schönheit. Festigt ihr Auge.

    Wozu Jahre, wenn man in Wochen vollenden kann?

    Ein einzelnes Brüllen ist leichter zu ertragen, als die Gedanken verschimmeln zu lassen.

    Deshalb sage Ich: Gehen wir, daher werde Ich eure Kräfte vermehren.

 

    [4] 4. Ich sende diesen Meinen Willen – arbeitet!

    Berührt das Irdische behutsam. Wenn man auf dem Pfad ist, braucht man kein üppiges Mahl[3].

 

    [5] 5. Mögen sie für die innere Arbeit den Schild der Lüge verkaufen.[4]

 

    [6] 6. Ich will vom Karma* sprechen, das rein und behutsam durchschritten wird:

    Berührt vorsichtig die geteerten Knoten des Schicksals.

    Es ist viel gefährlicher, bereits verhärtete, vergangene Ereignisse zu berühren, die sich hinter euch herziehen. Deshalb warne Ich: Nichterfüllung der Weisungen und Missachtung der Hierarchie schaden mehr, als es scheint.

    Den Strom des Karma kann man mit dem Eis des Verstehens verhüllen. Doch hütet euch davor, diese Bedeckung durch Unvernunft oder Grausamkeit zu zerstören, denn dies ist auf Unserem Schild verboten.

    Ich wiederhole: Bleibt auf dem vorgegebenen Pfad.[5]

 

    [7] 7. Zu wem soll man sprechen? Ein Maultier kann einen Karren ziehen,

kann dann der Geist des Menschen nicht den Körper zwingen, sich an der Arbeit zu erfreuen?

    Das Maultier trägt den Reiter zu einem Schutz vor Unwetter, kann dann der menschliche Geist sich durch den Strom des Karma beunruhigen lassen?

 

    [8] 8. Man soll sich an die Erscheinung des Lehrers erinnern. Man muss den Schild rein halten.

    Ich sende den vollen Schutz, Ich sende alle Möglichkeiten, doch haltet die Leitung fest.

    Inmitten der törichten Menge verhüllt das Feuer des Geistes. Lest Mein Buch und lasst euch nicht durch die Stimmen des Elends erschrecken, denn ein Blinder sieht nicht das, was euch gezeigt wird.

    Doch zu eurem Nutzen sage Ich: Erinnert euch öfters an Meinen Namen.[6] Denkt ihr, es ist ein Vergnügen, abgestorbene Länder zu sehen? Doch bemerkt den Absturz der Welt der Lüge.

    Lüge, Lüge, Lüge – geh‘ zugrunde!

 

    [9] 9. Man soll die Lehre besser verstehen, man muss die Lehre findig anwenden.

    Lächelt den kleinen Steinen zu.

 

 

VI

 

    [10] 1.[7] Der Lehrer gibt einen Hinweis: Versteht es, die Fäden zu fühlen, die euch durch die Offenbarung von Wundern verbunden haben.

    Mit wunderbarem Bast sind eure Schuhe für einen langen Weg umbunden.

    Wie die Vergangenheit, so wird auch die Zukunft sein.

    Man kann Begegnungen nicht ausweichen, die vom Schicksal bestimmt sind, und man darf Sendungen auf die Seiten des Lebens nicht außer Acht lassen.

    So wurde es vorbereitet, aber zerreißt Mein Gewebe nicht.

    Der Wirbelwind der Unvernunft trägt die besten Zeichnungen davon, die von Mir gesandt wurden. Man soll die Schätze nicht verstreuen, die für die Welt hingegeben wurden.

    Minderjährigkeit ist keine Entschuldigung.

    Es ist besser, nach der ersten Schlacht einen Sieg zu feiern, als unter der Erde umherzuirren.

    Deshalb sage Ich: Geht zusammen und deckt euch mit dem einen Schild.

    Möge jeder seinen Atem reinigen, ohne Staub des Ärgers zu erzeugen. Und indem er die Blumen der Hingabe sammelt, versteht er die Nützlichkeit Meines Pfades.

    Führe Ich euch mit Zwang? Zwang ist für Uns nicht charakteristisch.

    Doch wenn wir zusammen gehen, wie sollte man da keinen Rat erteilen!

    Deshalb sage Ich, deshalb sage Ich noch einmal: Denkt besser nach und stolpert nicht.

 

    [11] 2. Auf Unseren Waagen wiegt das Streben des Geistes am schwersten von allem.

    Der Erfolg im Leben festigt sich nur durch die Elektrizität des Gebetes der Heldentat.

    Die Lehre des Geistes bildet einen Panzer für den Körper.

    Die Blitze der Welt verspürend, legt den neuen Grundstein für ein Buch für den Winter.

    Ich lehre, weise die Zukunft zu verstehen.

    Der Erfolg muss Meinen Leuten folgen.

    Ihr könnt weise Meine Meilensteine anwenden.

 

    [12] 3. Opfer, Opfer, Opfer! Dann das Empfangen und danach der Triumph des Geistes.

 

    [13] 4. Jeder hält an einem Ziel fest. Ich sende die Tore, die für den Geist geeignet sind; durch sie kann man ein verklärtes Universum betreten, wo die Vernunft in allen Welten eine Wohnung erhält.

    Der Geist lernt fliegen, wenn Kummer die Sehkraft schärft.

    Der Strahl des Bewusstseins der Unbegrenztheit erleuchtet das gesandte Heil.

    Es gibt einen Weg der Erde und einen Weg der Flügel; untersuche und wäge ab.

 

    [14] 5. Ringsum sind dunkle Wolken, doch der Morgenstern geht auf.

 

    [15] 6. Jede Minute, in welcher der Geist Verständnis zeigt, legt einen Diamanten in die Schatzkammer der Möglichkeiten.

 

    [16] 7. Durch Krankheit werden oft Errungenschaften verstärkt.

    Der heilige Franziskus[8] und die heilige Theresa[9] waren oft krank. Pythagoras[10] war herzkrank. So verloren die besten Lauten ihre Saiten.

 

    [17] 8. Die Weisheit der Mütter sieht die okkulten Bedingungen bei der Geburt eines Kindes voraus. Der Geist der Mutter weiß, wie der Feind versucht, dem neuen Wanderer zu schaden. Während der Übergangszeit der Schwangerschaft ist es leichter, Gift zu senden. Es ist leicht, den Ärger der Mutter zu schüren und das Heim mit dem Staub der Unzufriedenheit zu füllen.

    Die Mütter versuchen weise, ihre Augen auf die Antlitze der Heiligen zu richten oder sich durch den Anblick der Natur zu trösten.

 

    [18] 9. Indem wir abgeben, erhalten wir. Indem wir Besitz geringschätzen, empfangen wir himmlische Kleidung.

 

    [19] 10. Die Form wird vom Inhalt belebt und dieser wird nicht vergessen.[11]

 

    [20] 11. Dorinossimo[12], kühn ergreift euren Schild.

    Um eines bitte Ich euch: Schwächt eure Kraft nicht durch Gold. Meine Lehre liebt Gold nicht.

 

    [21] 12.[13] Es kann keine Gnade geben, wenn das Karmagesetz bis zum letzten Punkt erfüllt werden muss.

    Karma holt einen ein, doch seine Qualität kann durch ein freiwilliges Opfer für unbekannte Menschen geändert werden.

 

    [22] 13. Säet besser, Säer! Bald wird die Erde bereit sein! Wenn der Welt nicht durch eine besondere Offenbarung geholfen wird – wird die Feste[14] nicht standhalten.

 

    [23] 14. Ich rufe jene in Mein Haus, die Ich nahen sehe.

    Ein hängendes Schwert erfüllt den Geist mit Schmerz.

 

    [24] 15. Verrichtet erfolgreich das Mir angenehme, für euch günstige Werk; das freundschaftliche Werk, das Mein Haus vorbereitet.

    Sammelt Bilder der Liebe. Durch Liebe werdet ihr das Verständnis dafür erlangen, wie Mein Haus besser auszuschmücken ist. Fragt beim Guten an, welche Einrichtung Meinem Haus gebührt.

    Durch Ehrgefühl erkennt ihr Mein reines Haus, das sich in Schönheit offenbart.

    Die Offenbarung eurer Arbeit gleicht Blumen.

    Ich werde keinen Obolus[15] annehmen, doch werde Ich zehnfach, hundertfach vergelten.

 

 

VII

 

    [25] 1. Sogar eine einfache Hausfrau sagt: „Beschmutzt die Stufen nicht, sonst werdet ihr euren Kehricht selbst wegräumen müssen!“

    Auch jene, welche die Aura des Lehrers und der mit Ihm verbundenen Menschen durchbohren, fügen ihrer eigenen Aura Löcher zu; nicht durch Bestrafung, nicht durch Rache, sondern durch den rückschlagenden Funken.

    Deshalb hüte man sich davor, Unsere Werke anzugreifen, besonders gegenwärtig, wo die Elektrizität angespannt ist.

    Denen und anderen, die nicht glauben, dass es bei Sonnenschein Donner gibt, möge man sagen: „Berührt lieber nicht!“

    Doch jene werden gesegnet sein, die den Panzer der Aura verstärken.

 

    [26] 2. Eine Antwort kann man nur reinen Herzen geben.

    Versteht es, die Macht der Liebe mit einem Donnerwetter[16] zu verbinden.

 

    [27] 3. Das Heil und die Gesundheit liegen im Vertrauen; das Nötige wird immer vom Strahl bereitgestellt.

    Irrtum zerreißt das Gewebe des Körpers.

 

    [28] 4. Ein Zugeständnis an böse Hände sollte man nicht als Schaden betrachten.

    Ein Anhänger der Weisheit liebt es, weit vorauszublicken.

    Gebietet üblem Geschwätz mit einem Lächeln und ohne Gereiztheit Einhalt.

    Der Erfolg erschöpfter Menschen gleicht dem Strahl eines kleinen Springbrunnens, doch ein weiser Hausherr leitet Wasser mühevoll aus dem Ozean heran und ergötzt sich an der ewigen Frische des Springbrunnens.

 

    [29] 5. Hört auf, über die Feinde zu sprechen, wenn eine Heldentat ein großes Licht entzünden kann.

    Einsamkeit übermittelt die Botschaft besser als das Gerede der Massen.

 

    [30] 6. Der Waschkübel der Welt ist mit Bazillen überfüllt. Das Gewebe, das ihn bedeckt, bebt, doch die zauberhafte Blume muss auf der Erde mit menschlichen Händen gepflückt werden.

    Ich bin mit euch, doch wenn Ich still werde, bedeutet dies, dass Ich mit dem Schild die euch gesandten Pfeile auffange.

    Blickt in Einigkeit auf den Tag der Offenbarung, wenn das Wissen in Mein Haus eintritt. Die Träger des Wissens sind bereits geboren.

 

 

VIII

 

    [31] 1. Ich spreche von fremden Brücken und Toren.

    Auf dem Weg trifft man fremde Brücken. Man soll sie eilig überschreiten, ohne hinunterzublicken, mit dem einen Wunsch, rasch das Ufer zu erreichen.

    Zögert auch nicht vor fremden Toren, sondern fordert Durchgang, ohne euch in eurer Ruhe stören zu lassen, denn euer Weg ist festgelegt.

    Mit reinen Gedanken muss man die Poren vor schlechter Luft verschließen.

    Wenn ihr es aber schwer habt, wiederholt: „Ich gehe dennoch zu dem Herrlichen Garten, ohne die festgesetzten Tore zu fürchten.

    Warum schwebt der Schild über mir? – Um mich zu schützen.

    Wenn neue Sperren sich erheben, werde ich sie überschreiten, denn ich fürchte mich nicht!“

 

    [32] 2. Warum sich in die astrale Welt versenken?

    Jene, die gelitten, im Geist entflammten und gearbeitet haben, freuen sich. Doch hier sind die Säer und dort die Schnitter.

    Eine reiche Ernte wird von allen irdischen Samenkörnern hervorgebracht.

    Der Kern wächst; das Verständnis erobert neue Ausmaße künftiger Samenkörner.

    Warum also die astrale Welt befragen!?

 

    [33] 3. Nun über den Boten:

    Wie ihr im Leben dem Briefträger entgegeneilt, so müsst ihr auch die Hand nach Unserer Sendung ausstrecken.

    Eine Front stacheliger Hindernisse behindert Unsere Boten, doch ihr habt eine wunderbare Schere, um die Sperre zu durchschneiden. Helft durch eine klare Aura, dass ihr erreicht werdet.

    Für eine Taube ist es schwer, im Nebel zu fliegen.

    Ich führe euch den schnellsten Pfad und bin bereit, in einem Moment der Verwirrung einen Boten zu senden, doch öffnet ihm die Türen; es ist hart, im Regen anzuklopfen.

    Liebt die Einsamkeit des Gedankens, wenn Funken des Verstehens einen Kranz der Erkenntnis flechten.

    Wie Ich Mich für euch verbürge, so sollt ihr euch Mir anvertrauen. Mit mächtiger Hand bestätige Ich den Pfad zu den Höhen.

    Empfangt das Heil, wenn Meine Boten die Nachricht überbringen: „Er ist gekommen!“

    Es wurde die Stunde des Glücks gegeben, und am Weg sind Blumen.

    Was habt ihr mit Langfingern, mit Hunden und Tigern zu tun? Schafft das erhabene Werk des lebendigen Gottes!

 

    [34] 4. Der Sinn ist geordnet, wenn ihr vom Berg herabblickt.

    Man muss die Funken bemerken, bald werden sie beginnen, zur Flamme eines neuen Verständnisses der Grundlagen zu verschmelzen.

    Einen Bogen zwischen den Wegen des völligen Niedergangs und des Aufstiegs zu errichten, ist nicht leicht.

    Die Träger des Geistes erkennen einander nicht.

    Horcht auf die Stimmen der seltsamen Gestalten auf eurem Weg und schreibt sie nieder. Danach fasst diese Mitteilungen zusammen und zeigt damit eine Leiter praktischer Möglichkeiten auf.

    Das Messer der Aufmerksamkeit wird geschärft und die Verbindung wird fester, wenn fähige Funken eure Macht in Wachsamkeit versetzen, ohne Karma zu verletzen.

 

    [35] 5. Ich will erklären, warum es wichtig ist, die gegebenen Worte und Bilder zu beachten:

    Für Unsere Schüler ist es eine Gedankenübung, wenn ihnen aus einer ganzen Mitteilung nur ein Teil oder ein einziges Wort gegeben wird. Indem er die Richtung des Gedankens spürt, fügt jeder entsprechend seinem Verständnis das hinzu, was er als das ihm Nächstliegende erfühlt. So wird mit der Zeit das persönliche Bewusstsein von einem gemeinsamen verdrängt, und aus einem einzigen Wort wird ein vielschichtiger Aufbau errichtet – wodurch man eine Chiffre[17] des Geistes erhält.

 

    [36] 6. Okkult gesehen ist der Kreis eine Personifizierung des durch Möglichkeiten erweiterten menschlichen Organismus. Die im Mittelpunkt stehenden Figuren übernehmen die ehrenvolle Funktion des Herzens.

    Das Wachstum des Organismus und seine Verletzungen wirken sich auf das Herz aus. Schwingen der Arme ruft Müdigkeit hervor, mehr noch Nichterkennen des Ziels der Bestrebungen.

    Ihr kennt bereits das Gleichnis vom Reigen[18] und den Schilden. Ihr wisst bereits, dass Sieben die beste Zahl für einen Kreis ist. Fünf steht für die Gliedmaßen des Körpers. Ergänzungen können nur besondere Funktionen oder die Ablösung einer karmischen Bedingung beitragen.

    Es ist schwer, einen Kreis zu bilden, doch noch schwerer ist es, Veränderungen vorzunehmen; denn man kann das Herz nicht durch eines der Gliedmaßen ersetzen, und man darf keinen ungeordneten Geist einführen.

    Für diesen Fall gibt es nahe Zeugen, welche die Arterie des entfernten Herzens nicht belasten werden.

 

    [37] 7. Nun über Karma:

    Wenn man zu der erratenen Last die Bindungen von Karma hinzufügt, wie schwer ist es dann, das ganze ungeordnete Denken zu ertragen.

    Man kann dies erleichtern, indem man behutsam oberhalb des nervlichen Empfindungsvermögens berührt.[19] Doch das menschliche Denken wirft so leicht Gewichte auf die Waage, und wenn es nur dazu ist, das Gewicht abzuwerfen, das zur Erde zieht.

    Aber bei jeder Bewegung der Hand schmerzt das arme Herz.

 

    [38] 8. Schwer ist die Aufgabe, zur Zahl der Feinde keinen hinzuzufügen.

    Man muss die Steine an der Schwelle kennen, doch man soll sich nicht über sie grämen.

 

    [39] 9. Nicht ein, nicht zwei, sondern viele Herzen sind auf euch gerichtet, und ein Netz von Möglichkeiten wird von geschickten Händen gewoben. Zerreißt nur die Netze nicht. Achtet auf die Ereignisse eines jedes Tages.

    Der Luxus muss euch verlassen.

    Findet ein besonderes Antlitz, geht selbst durch die Natur Meines Landes.

    Bis in den letzten Winkel des Gehirns müsst ihr euch in das Bewusstsein Meiner Möglichkeiten vertiefen.

    Es ziemt niemandem, missmutig zu sein.

 

    [40] 10. Mücken behagt Luftzug nicht; sie können weder heranfliegen noch stechen.

    Ihr braucht keine neuen Feinde. Diejenigen, die euch bestimmt sind, werden von selbst kommen.

 

    [41] 11. Nur die Harmonie der Batterie[20] kann die Kraft kontrollieren. Der Strahl kann seine Bedeutung nur offenbaren, wenn ihr gemäß der Weisung handelt.

 

    [42] 12. Wenn ihr in Meinem Namen sprecht, so sagt: „Die Hand des Schöpfers ist immer in Bewegung, deshalb bewegt sich alles.“ Ihr seht auf dem Ring zwei Spiralen: Wie man auf der einen aufsteigen kann, so kann man auf der anderen absteigen. Selbst ein Archat kann durch den Missbrauch eines Wunders absteigen.

    Seid nicht nur während des Verkehrs[21] mit Mir standhaft, sondern auch dann, wenn es euch überlassen ist, selbst tätig zu werden, denn nur so wird die Findigkeit des Geistes gestählt.

    Wenn man euch der Liebe zu Uns verdächtigt, reinigt euch durch Meinen Schild.[22]

    Ich sende sieben Gelegenheiten, um Findigkeit zu offenbaren. Viele Fensterscheiben können zerbrechen, doch ein Haus ohne Dach ist schädlich.

    Durch den Willen der Hierarchie könnt ihr den anvertrauten Schatz bewahren.

    Umgebt euch mit dem nötigen Wunsch, und wiederholt, indem ihr auf den Ring seht: „Ich werde nicht absteigen!“

 

 

IX

 

    [43] 1. Seht die Begeisterung als eine große Macht auf dem Weg zu Uns an.

    Das Alte den Alten. Mein Zeichen sollte man in einem neuen Buch bewahren, in einem neuen Geist und in einer neuen Tätigkeit.

 

    [44] 2. Wenn Regentropfen ans Fenster klopfen – ist das Mein Zeichen!

    Wenn ein Vogel flattert – ist das Mein Zeichen!

    Wenn Blätter vom Wirbelwind hinweggetragen werden – ist das Mein Zeichen!

    Wenn die Sonne das Eis schmilzt – ist das Mein Zeichen!

    Wenn Wellen die Trauer der Seele hinwegspülen – ist das Mein Zeichen!

    Wenn ein Flügel der Erleuchtung die verwirrte Seele berührt – ist das Mein Zeichen!

    Zählt die Stufen, wenn ihr zum Tempel geht, denn jede siebente Stufe trägt Mein Zeichen!

    Wenn ihr für Mein Zeichen ein neues Verständnis zeigt, werdet ihr den Glanz des Wetterleuchtens der Welten wahrnehmen.

    Ich habe euch die Tür geöffnet, doch eintreten könnt ihr nur selbst.

 

    [45] 3. Unverbrüchlich sage Ich: Solange ihr bei Mir seid, solange ihr ohne Gereiztheit und solange ihr ohne Zweifel seid, sind die Ströme der Möglichkeiten unzählbar.

    Unaussprechlich sind die Höheren Kräfte, die euch dienen.

    Diejenigen, die den Stein[23] tragen, strahlen Sterne des Heils aus. Täglich werden neue Möglichkeiten[24] gegeben.

    Flechtet Körbe, um die Sterne einzusammeln. Breitet die Leinwand der Prunkzelte aus, um die Gaben aufzufangen – so führe Ich!

 

    [46] 4. In den Morgenstunden arbeitet, am Abend erfreut euch Meines Namens. Auf zum neuen Weg!

 

    [47] 5. Mein Strahl – ist euer Atem.

    Meine Hand – ist euer Banner.

    Mein Schild – ist euer Stolz.

    Mein Haus – ist eure Zuflucht.

    Mein Berg – ist euer Wunder.

    Mein Wunsch – ist euch Gesetz.

    Mein Erscheinen – ist euer Glück.

    Möge der Geist Unserer Bruderschaft mit euch sein.

 

    [48] 6. Während man durch die Lehre in das Wesen des gesandten Glücks eindringt, muss man festen Schrittes gehen, in dem Wissen, wie die größte Hoffnung der Menschheit aufersteht, die auf den Stein gegründet ist.

    Lasst uns betend unser Los erwarten.

 

    [49] 7. Hinterlistige Stimmen versuchen, zu verschmutzen, doch erinnert euch daran, dass Gereiztheit nicht besser ist als Staub, geht ihr darum aus dem Weg!

    Ich lehre durch die Erscheinungen des Lebens. Ich gebe täglich Zeichen.

    Wie Rosenblätter fallen die Zeichen herab, denn die Zeit ist nah.

    Denkt an die Neue Welt, denkt an die Prozession der Völker.

 

    [50] 8. Ich bezahle hundertfach, doch was verloren ging, schleppt sich hundertfach hinter euch her.

    O Ball des Schicksals! Wohin wirst du fallen und wohin zurückprallen? Das Licht ist dir vorgezeichnet – beeile dich, Ball, damit du es erreichst! Verhindere eine böse Wendung!

 

    [51] 9. Wenn ihr an der Klagemauer steht, erinnert euch daran: die Freude wird kommen!

    Ich sage euch: Wendet euch gen Sonnenaufgang, erblickt Meine Morgenröte!

    Wie schön ist das Salböl, mit dem man sich rechtzeitig versorgt hat!

    Kostbar ist die Blume, die zu Meiner Stunde gepflanzt wurde!

    Verschüttet den Kelch Meiner Stunde nicht!

    Ein Wunder kommt! Tretet das Erbe an, Wartende!

    Das Gefäß aus alten Zeiten ist zurückgekehrt!

 

    [52] 10. Warum wundert ihr euch über die gegebenen Fristen? Wir erraten nicht, sondern Wir sehen.

    Ihr fragt, wie ihr euch versammeln sollt? Ich sage: Kommt betend zusammen.

    Schweigt besser, klappert nicht mit Gegenständen und schreit nicht, denn die Flügel des Geistes wachsen in der Stille.

    Betend weiht eure Zeit dem Verkehr mit Uns, denn Wir tragen das Beste für den Verkehr bei.

    Die Leitung des Verkehrs verbindet durch eine wunderbare Leiter mit den höchsten Offenbarungen des Schöpfers – durch die Leiter des Geistes.

    Ihr könnt im Leben kämpfen und ihr könnt herausfinden, wann es Zeit ist, Meine Hand herbeizurufen.

 

    [53] 11. Wie soll man die Entwicklung der Werke abwarten?

    Wie Wellen ihren Rhythmus haben, so wachsen die Werke in maßvollem Aufstieg und in Erwartung eines gleichmäßigen Anwachsens.

    Versteht die Stunde der Trommel und erfasst den Gang des Lebens.

    In Augenblicken der Stille legt die Lehre in das Regal der Erfahrung.

    Wie soll man die Schriften der Weisen lesen? Man muss sich in die Einsamkeit zurückziehen und das Gelesene seinen verschiedenen Stimmungen anpassen.

    Nun bin ich neu geboren,

    nun bin ich ein alter Mann,

    nun bin ich ein Verbannter,

    nun bin ich ein Herrscher,

    nun bin ich blind,

    nun bin ich einer, der die Welten erkannt hat.

    Bei jedem Beginnen wendet die erkannte Größe des Lotus an.

 

    [54] 12. Seid nicht zimperlich, schreitet wie Löwen einher.

    Das Gute schmückt eure Rüstung.

    Ich werde euch die Offenbarung eines Anglers senden und die Hand in das Rad der Drohungen stecken.

    Ich denke, man sollte aus den Beispielen der Angriffe lernen.

    Das Feuer der Erde will durchbrechen.

    Meine Weisung an die Schüler lautet und Meine gesetzmäßige Bitte ist: Schreitet streng einher, aber ohne Gereiztheit.

    Gereiztheit macht euer Gefäß gläsern und zerbrechlich.

    Ein silberner Kelch eignet sich besser für den Stein.

    Ich halte den Hagel der kleinen Pfeile ab.

    Jetzt ist die Zeit so nah, wo die alte Bürgschaft sich erfüllt.

 

    [55] 13. Durch den Geist bewahrt die geistige Lehre, nur der Geist kann das Reich Gottes auf die Erde bringen.

    Ebenso einfach wie Meine Worte nähert sich das Reich des Geistes.

    Ebenso einfach werden die trockenen Blätter des vergangenen Winters weggefegt.

    Es gibt keine Vergangenheit, es gibt das Licht der Zukunft – mit ihm schreitet voran.

    Ich rief euch weg vom Abgrund des Lebens.

    Ich, Ich, Ich schärfte eure Zähne.

    Ich legte vor euch die Farbe des Banners.

    Versteht die Lehre mit ganzem Flügelschlag.

    Zu Mir führt nur der höhere Pfad; auf dem niederen Weg kommt ihr nicht ans Ziel.

    Haltet Meine Weisungen unter weisem Verschluss.

    Erhebt euch durch die kühnsten Gedanken, denn Ich habe den Vorhang eures Prunkzeltes mit einem Blitz hochgehoben.

    Durch den Geist vergesst die Nichtigkeiten.

    Groß ist das vom Schicksal bestimmte Licht!

    So schreitet voran.

 

    [56] 14. Reine Gedanken werden durch unbegründete Ansichten der örtlichen Bevölkerung beschmutzt. Jenseits der Wälder kann man schlecht hören.

    Man muss Meine Gesetze bei den von euch geliebten Werken verteidigen.

 

    [57] 15. Ich will euch sagen: Schreitet mit der ganzen Kraft des Geistes mutig voran. Die Fesseln der Erde hindern euch nicht. Erfolg leitet die Mutigen.

    Wie es Gebirgsblumen schwer fällt, auch nur eine Nacht im Sumpf zu verbringen, so habt auch ihr es nicht leicht.

    Ein feindlicher Schlag lässt die Saiten klirren, doch mit Krallen kann man keine Symphonie komponieren.

    Mein Schild hat viele Speere von euch abgelenkt.

 

    [58] 16. Leicht ist es, eine Grube auszuheben, aber schwer, ein Haus zu erbauen.

    Fremder Spott verschmutzt die Ecken.

    Doch mit einer Feder eures Flügels werdet ihr den Staub hinwegfegen, deshalb hütet euren Flügel.

 

    [59] 17. Mein Zeichen kann euch ans Ziel bringen.

    Haltet euch Mein Haus vor Augen. Nur durch diese Heldentat werdet ihr das Ziel erreichen.

    Euer Los ist es, die Massen zu meiden, ihnen aber den höchsten Segen zu senden.

    Rein ist das Silber der Berge; man muss nur den Weg zu ihm[25] finden. Doch der Schmutz dieser Tage ist nichtig im Vergleich mit dem zukünftigen Licht.

    Man kann beunruhigten Gedanken verstehen, wenn man den menschlichen Atem betrachtet: Wie Rauch trübt er die Luft.

    Qual wird durch die Wellen des Äthers übermittelt.

    Vor der festgelegten Frist darf die Erde die von den Menschen selbst geschmiedete Kette nicht zerbrechen. 

 

    [60] 18. Groß ist das Licht, das durch Unsere Lehre gegeben wurde.

    Den Neuen nur Neues.

 

 

X

 

    [61] 1. Es genügt, den Zeichen zu vertrauen, um eine Welle der Kraft zu schaffen; so helfen wir uns gegenseitig bei der Offenbarung des Lichts.

    Tragt den herrlichen, erleuchteten Gedanken in euch, Unser Haus zu erblicken.

    Wenn ihr die Offenbarung einer Heldentat spürt, erinnert euch daran: Es wird ein wunderbarer Faden entzündet.

    Leicht erkennt Meine Seele, dass niemand euch aufhalten kann.

    Ich sende euch Freude, zeigt Aufmerksamkeit. Zeigt Ruhe, der Krampf geht zu Ende.

 

    [62] 2. Bei Leichtsinnigen rollt das Urteil wie ein Rad.

    Der Kühne bittet um einen Bogen und erlegt den Vogel selbst.

 

    [63] 3. Erfolg muss man großziehen wie eine Blume.

 

    [64] 4. Mein Auge – ist euer Licht!

    Meine Hand – ist euer Schutz!

    Mein Herz – ist euer Anker!

    Allein die Liebe hält den Faden der Errungenschaft des Geistes fest.

    Der Abgrund wird das Feuer nicht verschlingen.

 

    [65] 5. Ein Geschoss fliegt nach vorn, es kennt keinen Weg zurück.

 

    [66] 6. Erfolg offenbart Flügel.

    Suchende der Heldentat, Ich beschütze euch auf dem Wellenkamm und stelle euch über den Abgrund, wie auf einen uneinnehmbaren Turm.

 

    [67] 7. Wer einem anderen Böses wünscht, erlischt selbst.

    Finster sind die Zeiten. Haltet den Schild fest.

    Wie ein Wasserspritzer wird der Abtrünnige zerstreut.

 

    [68] 8. Zeigt einen festen Schritt. Hütet das Herz, denn ein Gefäß, das die ganze Welt umfasst, muss behutsam getragen werden. Schreitet einfach voran, ohne auszuschlagen[26].

    Indem ihr die Gereiztheit bändigt, schafft ihr eine neue Hülle für den Geist.

    Selbst ein Ross läuft besser, wenn es nicht schäumt.

 

    [69] 9. Wie Funken Ozon erzeugen, so webt die Arbeit der Geistwesen ein Netz der Hilfe.

    Öffnet nur ein reines Fenster, und Hilfe wird herbeifliegen.

 

 

XI

 

    [70] 1. Die unsichtbare Belehrung geht ununterbrochen vor sich.

    Den Unterschied des Geistes erkennt man nur an den Grenzen der Stufen.[27]

    Das Wachstum des Geistes erkennt man durch einen unsichtbaren Gradmesser.

 

    [71] 2. Man muss Mut fassen, um wie Löwen einherzuschreiten: so wächst die Heldentat. Bedauert nicht das Vergangene und seid zu jeder Stunde bereit, den Schild zu erheben.

 

    [72] 3. Ich gebiete den ganzen Mut: Möge selbst eine Taube zum Löwen werden. Nicht Wir benötigen euren Mut, sondern ihr.

    Mit einem Lächeln haltet die Zerstörung des Tempels auf. Nur mit Mut könnt ihr den Flug bewältigen.

    Alles geschieht zur rechten Zeit.

    Erratet, dass man wiederholen soll: „Mut und Geduld“. Möge man die Arbeit des Polierens eines Steines betrachten: Wie fest und vorsichtig bewegt sich die Hand des Arbeiters, und das alles für einen Tageslohn. Unvergleichlich wertvoll ist die Arbeit eines Schöpfers.

 

    [73] 4. Und Wissen kommt nur bei Bereitschaft des Geistes.

    Befehl und Angst sind nur für die Feinde.

 

    [74] 5. Ich gebe jedem nach seinem Verdienst: Wer mehr opfert, erhält mehr. Ich versilbere jede Selbstaufopferung. Ich bändige jede Vergesslichkeit. Ich schenke Freude!

    Für wen der feurige Weg gefährlich ist, für den ist es besser, mit den Küchenschaben zu erfrieren.

    Gebt euch mit dem Strom des wunderbaren Segens zufrieden, denn schmerzlich trifft der Hagel – besser ist es, Meinen Strahl zu empfangen.

 

    [75] 6. Wer der Neuen Welt folgt, erhält einen silbernen Stab.

 

    [76] 7. Ich sage: Jedem ist eine Aufgabe gestellt. Wer fürchtet sich nicht, sich zu Uns zu erheben?

 

    [77] 8. Wir können den Faden geben, doch die Nadel müsst ihr selbst schärfen; das Material ist gegeben, doch durchstechen müsst ihr selbst.

    Geht den höchsten Weg.

    Das Segel soll schneeweiß sein.

 

    [78] 9. Schreitet durch Feuer, durch Rauch, durch Wunder und durch Glauben voran!

    Strahlt jugendlichen Geist aus, möget ihr höchst jung und beweglich sein.

    Das Segel der Heldentat ist am festesten.

 

    [79] 10. Nur mit einem jubelnden Geist überquert man die leuchtende Brücke.

    Ich säe Zeichen – sammelt sie findig auf.

 

 

XII

 

    [80] 1. Eure Macht wird wachsen; nur wenn ihr die Flamme bedeckt, werdet ihr eure Hände verbrennen. Möge die Flamme des Glaubens frei leuchten.

    Der Lehrer verfolgt jeden Gedanken und ist bereit, die besten Körner des einen Geistes auszuwählen.

 

    [81] 2. M:.[28] und das Begreifen der Lehre Buddhas führen zum lebendigen Verstehen des Gesetzes, das auf dem Berg des Lichts erdacht worden ist.

    Sein Gesetz ist eine große Hilfe auf dem Pfad zum Wissen.

    Seine Lehre ist Meine Freude. Meine Hand führt zum Wissen.

    Lächelt, wenn geistig Arme Wissenschaftler genannt werden.

    Lächelt, wenn über das Verständnis des Geistes respektlos gesprochen wird, wenn verfälschte Bücher gelesen werden und wenn reine Gedanken Kleinmütige erschrecken.

 

    [82] 3. Lernt es, eine Höhere Weisung für unabänderlich zu halten.

    Seid erstaunt, wenn die Wellen des Volkes die Bürgschaft des Altertums emporheben.

 

    [83] 4. Krankheiten des Geistes sind ebenso ansteckend wie solche des Körpers[29] – das ist eine einfache wissenschaftliche Überlegung.

    Schlage auf den Tisch, und die Gegenstände werden erzittern – umso mehr erschüttert ein Schlag des Geistes die Nerven.

    Ihr könnt alte Sachen dann berühren, wenn ihr im Bewusstsein die schädlichen Aufschichtungen vertreibt.

 

 

TEIL ZWEI

 

I

 

    [84] 1. Schmiedet in Liebe den Gipfel der Fähigkeit, euch selbst zu beherrschen. Der Unverstand fremder Verleumder kann Meine Lehre nicht schmälern. Ich sehe, wie sie sich heftig den Kopf zerbrechen, doch gebt ihnen Zeit.

    Was bedeutet uns der Schmutz der Schwelle, wenn wir uns den Geboten Christi und Buddhas nähern? – eine Austernmuschel ohne Inhalt.

 

    [85] 2. Zeigt Eile. Es ist schwierig, verlorene Körner einzusammeln.

 

    [86] 3. Lernt, das Wunder auf die Lehre auszurichten,[30] um den Schild auf allen Wegen zu offenbaren. Ich spüre jeden Augenblick, der für euch nützlich ist.

    Unsere Front steht wie eine Mauer; bei jeder erfolgreichen Bewegung eurerseits huscht ein Lächeln wie ein Wetterleuchten über alle Gesichter.

    Wie ein Gärtner zulässt, dass sich der Garten mit Knospen bedeckt, indem er die Finsternis des Unkrauts[31] vertreibt, so beobachten auch Wir die Bewegung der Hände der Auserwählten. Erfreulich ist jede Findigkeit, denn der Schild wird von beiden Seiten geschmiedet.

    Umfangreich ist Mein Werk, allen ist ein Platz zugeteilt. Durch einen weiten Blick werdet ihr euren Anteil ermessen. Unerhörte Möglichkeiten gibt es hinter den Toren. Gebt Uns Grund zur Freude!

 

    [87] 4. Es ist gut, in der Sonne zu sein, doch der Sternenhimmel trägt ebenfalls zur Harmonie der Nerven bei. Der Mond hingegen ist nicht für uns. Das reine Licht des Mondes zersetzt das Prana*. Der Magnetismus des Mondes ist beträchtlich, doch für Ausruhen ist er nicht gut. Oft ruft der Mond Bedrückung hervor, wie die Leute, die unsere Lebensenergie verschlingen. Die Offenbarung von Wunderkraft wird bei Mondschein verstärkt.

    Reines Prana muss der Anziehung entsprechen, sonst gibt es kein Wunder, sondern eine Zerstörung des Lebensschatzes. Während des Ausruhens ist es gut, zu lachen, denn die Schilddrüsen werden durch Lachen gereinigt. Die Reinigung der Drüsen ist das wichtigste.

 

    [88] 5. Schambhala* ist der unentbehrliche Ort, wo sich die geistige mit der materiellen Welt verbindet. Wie es beim Magneten einen Punkt der größten Anziehung gibt, so stehen in der Wohnstätte in den Bergen die Tore zur geistigen Welt offen. Die Höhe des Gaurisankar[32] verstärkt den magnetischen Strom.

    Die Jakobsleiter[33] ist das Symbol Unserer Wohnstätte.

    (…)[34]

 

    [89] 6. Aberglauben kann man nur durch Achtung vor den angeborenen Kräften des Menschen vertreiben.

    Man muss wissen, wie sehr die Menschen Mein Kommen erwarten. Ihr Wunsch schmiedet eine neue Sprosse für die Leiter.

 

    [90] 7. Die Dichte der Materie behindert jedes Experiment des Geistes. Dies betrifft sowohl die Menschen als auch die ganze Natur.

    Um Zugang zu erhalten, muss man die Materie schmelzen. Beim Schmelzen erhält man ein besonderes Gas, das sich der Substanz des Geistes angleicht. Beim Menschen sondern die Nervenzentren bei jeder Ekstase von Glück oder Unglück ein Gas ab. So erhält man eine Werkstatt des Geistes. Deshalb nennt man ein Missgeschick eine Heimsuchung Gottes. Jedes schläfrige Leben aber ist der Tod des Geistes.

    In der Natur zeigen sich Ekstasen als Gewitter, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Fluten. Dieselbe Werkstatt des Geistes beginnt zu arbeiten, deshalb sind alle Funken der Ekstase gesegnet. Wenn sie geschmolzen ist, lässt sich die Materie verbessern und ermöglicht neue Formeln. Anstelle von langwierigen Forschungen genügt es, die Elemente in Unseren Spiegeln zu reflektieren und neue Formeln anzusammeln.

    Dann verbleibt noch der zweite Teil der Arbeit: Die Formeln geduldig und zur rechten Zeit den Menschen zu übergeben. Über die Feuer der Ekstase wandert Unser Strahl und klopft beim Herzen an: Wo ist das Glück oder das Unglück, das den Zutritt eröffnet? Indem ihr die geschmolzene Materie berührt, fühlt ihr den Puls der Erde, und das Herz muss die Schwerkraft aushalten. Jene, die an dieser Arbeit teilnehmen, müssen ihr Herz schonen.

    Deshalb sage Ich: Schützt das Herz, alles andere ist leicht zu reparieren. Es stellt die Materie dar, während die Nerven dem Geist unterliegen. Auf das Klopfen des Geistes öffnet sich die Tür des Sonnengeflechtes. Doch jeder Schlag der Materie trifft das Herz. Jeder, der mit der Formel der Materie in Berührung kommen will, muss sein Herz schonen. Unsere Medizin lehrt, wie man durch Atemübungen das Herz panzern kann, doch darüber ein anderes Mal.

 

    [91] 8. Die Emanation der Nerven ist unwägbar, geruchlos und unsichtbar, denn sie kommt vom Geist. Das Produkt des Herzens ist das Blut, mit allen seinen irdischen Dimensionen. Wenn daher gesagt wird: „Man muss mit dem Herzen fühlen“, bedeutet das, man muss dies auf der irdischen Ebene anwenden.

    Die einzige Brücke zwischen dem Verstehen des Geistes und der Annahme der Erde sind die weißen Blutkörperchen. Doch ihr wisst, welcher Kampf ihre Existenz begleitet. Erscheinen euch die weißen Blutkörperchen, die den Kräften der Erde unterworfen sind und das Wissen des Geistes tragen, nicht wie die Weißen Brüder? Deshalb ist Harmonie auf Erden so schwierig. Doch für Arbeiten an einem Ort, wo der Geist in die Materie hinabgestiegen ist, müssen die Bedingungen beider Ebenen gegeben sein. Man soll sich vom Irdischen nicht entfernen und dennoch im Geist verharren.

    Für die Überwindung der irdischen Formeln muss man einen dauerhaften Kanal des Herzens besitzen, denn die Widerspiegelung der irdischen Zeichen führt gefährliche Funken mit sich. Doch für die Erde muss alles auch auf der irdischen Ebene vollbracht werden. Das ist der Hauptgrund für das Vorhandensein der Bruderschaft hier.

    Deshalb muss man über die Erde zu Uns gelangen und Uns entdecken wie Silbererz, das Beste unter der Erdkruste.

 

    [92] 9.[35] Jetzt erwächst ein großes Verständnis für die offenbarte Lehre aus den Bergen.

    Es ist gut, den Besitz von Dingen ohne das Gefühl des Eigentums zu verstehen. Es ist gut, Dinge zu besitzen, um sie zu bewahren und sie mit einer guten Aura zu erfüllen, mit dem Gedanken, sie an andere weiterzugeben. Die schöpferische Hand ist dort zu Hause, wo man nicht am Eigentum haftet, und das Verbesserte trägt die Freude[36] weiter. Und das Zeichen der gebenden Hand wird fortwährend aufrechterhalten – darin liegt die Rechtfertigung der Dinge. Mit diesem Verständnis wird das äußerst schwierige Problem gelöst.

    Ich spreche für die Welt, denn das Hauptübel auf der Erde rührt vom Haften an nicht existierendem Eigentum her. Dies dem neuen Volk mitzuteilen bedeutet, es von der Angst vor dem Altern zu heilen.

    Besitz ohne Eigentum eröffnet allen den Weg ohne die übliche Vererbung. Wer fähig ist zu verbessern, möge besitzen. Das bezieht sich auch auf Land, Wälder und Gewässer; sämtliche Errungenschaften der Mechanik und die verschiedenen Arten von Erfindungen unterliegen demselben Prinzip. Man kann sich leicht vorstellen, wie die Schöpfung des Volkes zu wirken beginnt, besonders wenn man weiß, dass nur der Geist die beste Lösung bringt. An den Herd des Geistes sind die Fragen zu richten, wie etwas besser gemacht werden kann. Und das Schwert des Geistes wird alles Böse besiegen. Wahrlich, es lohnt sich, es besser zu machen. Das Gesetz ist einfach, wie alles im Geist.

 

    [93] 10. Die Ereignisse haben sich so aufgetürmt, dass die Hüllen feinfühliger Menschen erbeben. Man muss die Erschütterung der Nerven den kosmischen Perturbationen[37] zuschreiben.

    Man darf nichts in den Regen hinausstellen, doch danach erstrahlt die Sonne besonders hell.

 

    [94] 11.[38] Geldalmosen müssen abgeschafft werden: Hilfe sollte durch Arbeit oder durch Sachen gegeben werden. Sobald das Volk sich auf den geistigen Pfad begibt, wird es keine Arbeitslosen mehr geben. Unser Werk ist es, die Vollendung des Guten aufzuzeigen – nicht für die unsichtbare Welt, sondern für euch selbst. Wir rufen auf Unseren Weg.[39]

 

    [95] 12. Sammelt die unglücklichsten und unbekanntesten jungen Schüler und offenbart ihnen die Gabe, die Menschheit zu beschenken. Gebt ihnen den Rat, die Satzung im Tempel zu schreiben. Schon lange hat die Welt keine Versammlungen im Tempel mehr gesehen.

    Und Christus wird seine Gnade denjenigen schenken, die erkennen. Wir wollen den Tempel schön und lebendig sehen. Und niemand wird die zum Licht Schreitenden verjagen, denn das wäre sein Untergang. Wunder werden auf den Gesetzestafeln[40] des Wissens empfangen.

    Möge jeder, der vom Geist erleuchtet ist, mutig in den Tempel gehen. Denn Unser Pfad ist die Umwandlung der Erde in einen Palast. Es gibt keine Armen. Wer ist nicht gewillt, Reichtum zu empfangen?

 

    [96] 13. Ich freue Mich zu sehen, wie ihr die Details Meiner Anweisungen versteht. Wenn Ich ein Ereignis vorbereite, bedenke Ich alle Einzelheiten. Handelt ebenso, wir werden uns dann leichter treffen.

    Man darf das viele, das einem bestimmt ist, nicht in den Wind schlagen, doch wenn man scharfsinnig ist, muss man den Weg nicht ändern. Wichtig ist gespannte Aufmerksamkeit. Ein wacher Geist schreitet dem Verstehen voran. Mein Strahl ist bereit, das Wetterleuchten des Gedankens zu entzünden.

    So durchschreiten wir alle Gefahren, und Misserfolg verwandelt sich in Erfolg.

    (…)

 

II

 

    [97] 1. Maitreya* sendet Mut. Maitreya nimmt das Geschenk an. Maitreya spürt dessen Liebe. Maitreya segnet freudige Arbeit. Maitreya sendet Arbeit zur Erde im Namen des Wunders. Schreitet heiter voran!

    Es ist Mir eine Freude, Lächelnde zu führen. Nehmt die Lehre des Lichts in jeder Erscheinung wahr. Findigkeit ist eine Eigenschaft Meiner Schüler.

 

    [98] 2. Ich zeige euch, wie man das für die Völker notwendige Wunder sehen kann. Erkennt, wie man die Herzen der Menschen erreichen kann.

    Wie der Arm nur von der Schulter her bewegt werden kann, so wird das Bewusstsein vom Gehirn bewegt. Man muss das Gehirn sprengen, dann wird das Bewusstsein wie aus einer Kanone vorwärts geschleudert.

    Die Lehre fliegt auf den Flügeln der Ereignisse. Sagt: „Ich will heute abwarten, denn auch ohne mich kommt der morgige Tag, daher muss man sich stärken“. Wie kann man sagen, wann man welches Gerümpel auf dem Markt verkaufen soll? Wir zeigen es nicht an, wenn wir ein neues Kleid anlegen. Möge man denken, wir hätten nichts anzuziehen. Noch nicht einmal die Schlüssel der Truhe sollten klirren. Wir ziehen Gardinen vor die Fenster.

 

    [99] 3. Das Gesetz des Überganges in die Welt des Geistes ist nicht kompliziert. Man kann keinen Zustand mit einem anderen gleichstellen. Wie der Staub eines Vulkans, so unzählbar sind die Geistwesen, die in die geistige Welt zurückkehren.

    Natürlich, Materie ist ein Zustand des Geistes, doch Blut oder sein Äquivalent unterscheidet sich so sehr vom Geist, der von Prana genährt wird, dass die Grenzen in allen Welten eingerissen sind. Der Geist begreift mit Mühe das Zurücklassen der Materie. Der erdgebundene Geist hüllt sich in einen Astralkörper, der ihm hier, am Herd der Begierden und Gewissensbisse, die Illusion der Erde verschafft. Der Geist hingegen, der nur mit Streben nach oben hinausfliegt, kann die astrale Ebene meiden, denn der Astralkörper ist nur überflüssiger Abfall. Je weniger Kehricht, desto reiner das Bewusstsein.

    Auf der Erde ist es schwierig, sich vorzustellen, wie man die Materie verlassen kann, ohne sie zu verachten, indem man sie für neue Formen aufgibt. Doch in der Abgabe beliebiger Gegenstände habt ihr das beste Beispiel. Der beste Schenker wird das beste Geschenk ersinnen. Darum bietet die Materie, die einen hohen Geist bekleidet hat, den besten Nutzen, weil nichts verloren geht.

    Natürlich ist ein bewusster Verkehr für höhere Geister erreichbar, wenn der Umgang genügend von Fragen der Materie und des Blutes befreit ist. Ein von Prana genährter Geist ist nicht mit Blut zu vereinen; daher kann man die Welt nach dem Niveau des Blutes unterscheiden; es existiert keine andere Scheidelinie.

    Das Geisteskorn setzt das Leben ununterbrochen fort, und der Luftballon der Nervenemanationen trägt den Geist auf die von ihm geschaffene Höhe. Es ist daher eine tiefe Wahrheit, von der Unsterblichkeit als von einer wissenschaftlichen Tatsache zu sprechen. Der letzte Gedanke beim Zurücklassen der Materie gleicht einem Pfeil. Dieser Augenblick bestimmt die Richtung des Fluges, das Übrige ergibt sich nach dem Wunsch von selbst.[41] Lasst uns zu wünschen verstehen. Bauen wir einen Regenbogen, der die Stufen des Aufstiegs des Geistes verbindet.

 

    [100] 4. Lasst uns über den Tod sprechen.

    Der Tod bedeutet nicht mehr als ein Schneiden der Haare, bei dem ebenfalls Materie abgegeben wird. Die Frage der Führer wird durch dasselbe Gesetz von Anziehung und Abstoßung gelöst. Das Prinzip des Abgebens und des Helfens ist stark in der geistigen Welt, deshalb ruft jeder Anruf eines in der Materie verkörperten Geistes eine Antwort hervor. Es geht darum, wer fragt. Man kann hohe Kräfte herbeiziehen und um sich herum festhalten. Aber auch die niedrigsten Geister können sich festsetzen. Man erhält das, was man wünscht. Sobald die Menschen die Nützlichkeit des reinen Abgebens verstehen, werden sie Reichtümer erhalten.

    Der Geist ist das Licht der Schönheit der Sterne. Doch wenige Geister vereinigen sich mit dem Licht, die meisten von ihnen verbleiben im Astralkörper. Es ist besser, wie ein Stern zu leuchten, indem man das Wissen und die Möglichkeit bewahrt, auf die Planeten zurückzukehren, um zu helfen. Man kann ein besseres Schicksal wählen: Hat denn nicht der Gebende offenbare Möglichkeiten?

    Man kann aufwärts zum Licht streben, um Hilfe zu erweisen, dann gibt es keinen Abschied. Wenn die Zurückbleibenden die Abgeschiedenen als welche betrachten würden, die gesandt wurden, um zum Licht zu gehen und um erleuchtet zu werden, wäre der Verkehr besser. Je höher der Geist, desto mehr sieht er – das hängt vom Geist ab.

    Ein hoher Geist spürt, wohin er streben soll, er fliegt wie ein Pfeil. Ein finsterer treibt sich hinter dem Ofen herum. Deshalb ist der kühne Wunsch zu suchen wertvoll, denn jeder, der sucht, findet. Wenn die Wünsche des Geistes erhaben sind, kann er hohe Bilder finden, und indem er verwirklicht, trägt er zur Vervollkommnung bei.

 

    [101] 5. Das Gesetz des Anfüllens des Raumes gleicht dem Zement. Legenden, Prophezeiungen und verschiedene Zeichen sind nicht für einzelne Personen von Bedeutung, sondern für das Zementieren des Raumes *.

    Unsere Gespräche enthüllen das Buch über das Wachstum des geistigen Verständnisses. Nicht durch Wunder, sondern durch die tägliche Lebensweise arbeiten Wir. Ich bezeuge, dass man vom Laich[42] lernen kann. Der Laich trägt in sich einen fertigen Organismus. So sättigt auch die verschiedenfarbige Hülle des Gedankens den Raum.

 

    [102] 6. Eine Wolke ist kein Wunder, Abscheulichkeit ist keine Heldentat und Zerstörung nicht vernünftig, doch ein erwachter Geist erfasst das Verständnis augenblicklich. Deshalb hat die Bruderschaft es aufgegeben, Wunder zu offenbaren. Zeichen können Ereignisse nur wie Banner begleiten. Man muss auf das Wunder als Mittel zum Überzeugen verzichten, denn Wunder haben niemals überzeugt.

    Jemand spricht von seinem persönlichen Verkehr, doch die Luft ist für alle da, obwohl viele ihren Nutzen nicht verstehen wollen – gerade ihren Nutzen.

    Neue Bestrebungen können auf den Gräbern der alten Vorurteile bestehen – das wäre noch eine Errungenschaft.

    Ich habe zu euch bereits über das Verständnis des Geistes gesprochen. Wenn der Strahl den Schüler mit dem Lehrer vereint, wird das wesentliche Verständnis durch das Empfinden des Geistes mitgeteilt. Und weder ein Brief noch ein Zeichen, sondern das unabänderliche Wissen des Geistes leitet die Taten der Schüler. Dieses unabänderliche Wissen ist die schnellste Leitung: Nämlich keine verstandesmäßige Entscheidung, sondern Wissen des Geistes.

    Ich sende euch Pfeile für einfache Errungenschaften. Der einfachste Pfad ist nicht allen zugänglich, doch wenn ihr ihn erfassen könnt, Heil euch!

 

    [103] 7. Und der Ruf der Mutter wurde gehört! Nicht durch Magie, sondern mit dem Geist werdet ihr durchkommen. Kann denn Magie den Stein[43] festigen? Auch das Volk kann sich nicht auf Magie gründen. Wenn aber jeder versteht, dass der Weg des Geistes einfach ist und den Ruf der Mutter der Welt* heranbringt, dann wird jeder die Tore offen finden.

    Ohne Wehklagen und Aufrufe kann jeder den Apparat des Lebens berühren, nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Geist. Die Hände werden ausgestreckt, nicht um zu flehen, sondern um aufzusammeln.

    Der Ruf der Mutter wird die Tore weisen, durch die es Zeit ist, einzutreten – gerade der Ruf der Mutter. Wenn die Schrullen der Kindheit vergessen sind, kann nur die Mutter aufrufen.

    Das Mahl ist bereit, die Stunde ist gekommen, wo ein neuer Tisch bereitet ist! Tretet heran, bevor das Geschirr zu heiß wird! Viele werden das heiße Mahl nicht herunterschlucken können, doch die Kühnsten werden, wie der Märchenprinz, das Feuer der Welt aufsaugen. Und der Pfad des Feuers wird den nächstliegenden Weg beleuchten.

 

    [104] 8. Wir denken über euch nach. Wir senden die Lehre, wie man die steile Felswand durchsteigt und sie in ein herrliches Tal verwandelt. Die Menschheit spürt, dass man auf der Schneide eines Schwertes nicht gehen kann, und durch das Aufzeigen der Tore wurde die letzte Möglichkeit gesandt.

    Erfolg ist nur ein Zeichen dafür, dass die Richtung richtig ist. Erfolg ist nur das Verständnis des Momentes. Die Lehre ist nur das Hochziehen des Theatervorhangs. Wie wunderbar ist es, Ausführer der Weltmysterien zu sein!

    Schreitet heiter voran! Die geschlossene Kette ist von Wert.

    Meine Hand offenbart die Strahlen von den Bergen. Wir werden die neue Ära unverzüglich beginnen. Ich lehre, nicht zu träumen, sondern dem Lauf der Ereignisse zu lauschen.

 

    [105] 9. Über Gedächtnis und Bewusstsein.

    Wenn das Gedächtnis für die Vergangenheit ist, dann ist das Bewusstsein für die Zukunft. Deshalb ersetzen wir Gedächtnis durch Bewusstsein. Mit dem Gedächtnis kann ich nicht in den Bereich der Sonne eindringen, doch das Bewusstsein öffnet die Tore. Museen und Bibliotheken ersetzen Uns das Gedächtnis, und deshalb sollte der Schüler sich den Verlust des alten Gedächtnisses nicht zum Vorwurf machen. Es wird einfach eine kleine Sache durch eine große ersetzt.

    Das Bewusstsein gleicht dem Verständnis des Geistes. Es wächst, indem es das ganze Wesen wie eine Flamme umfasst. Bei diesem Prozess behindern die Splitter des Gedächtnisses wie Schlacken die Entflammung.

    Wissen bedeutet nicht, sich zu erinnern. Wer ein Ziel erreichen will, eilt, ohne sich umzusehen. Die Menschheit hat den Punkt erreicht, wo man die Umwandlung des Bewusstseins anmahnen muss.

    Woher kommen die Kräfte Unserer Erfahrungen? Aus dem Sonnenbewusstsein, das sich als Prana ergießt. Oberhalb der Schichten der irdischen Gedanken fließen die Ströme der Weisheit der Sonne, und in diesen Bereichen beginnt die große gebotene Lehre. Wir rufen dazu auf, die Welt zu erfassen. Doch nur das Instrument des Bewusstseins ermöglicht neue Erfahrungen der Verschmelzung von Geist und Materie.

    Karma kann einen harmonischen Körper nicht verkomplizieren. Daher ist der Pfad des Aufstiegs von praktischem Nutzen.

 

    [106] 10. Jenseits der Wurzeln der ewigen Wahrheit gibt es viel Staub. Die Zeit ist gekommen, die Auswüchse zu entfernen.

 

    [107] 11. Man muss Mein Buch besser verstehen. Die Lehre, wie man auf der Erde schreitet, wurde denen offenbart, die den Himmel als lebendig verehren.[44] Ein Lehrer ist, wer fest auf der Erde gehen kann.

    Ich wiederhole, wie sehr man die Offenbarung im Leben verstehen muss, ohne die Erde zu verlassen. Feinfühlig soll man in die alltäglichen Erscheinungen eindringen. Wenn die Frist gekommen ist, kann sogar eine Ameise als Bote herbeikommen.

 

 

III

 

    [108] 1. Während man sich in die Höhen des Kosmos versenkt, muss man ein Verhältnis zur Erde finden. Wir sind in jedem Moment bereit, alles Irdischen aufzugeben, gleichzeitig lieben Wir jede Blume. Weisheit liegt darin, woran man eine Erinnerung mitnimmt: An eine Krone oder an den Wohlgeruch der Freesien[45], an Siegesrufe oder an Hirtengesänge. Das Liebste, das, was uns am wenigsten gehört, ist das beste Reisegepäck. Gesang bringt uns Gesundheit und Blumen[46] heilen Wunden. Deshalb sage Ich: Glücklich sind jene, die den Klang und die Blumen verstehen.

    Seit jeher kamen Propheten mit dem Klang und dem Blühen in Berührung. Die alte Lehre über das Glockenläuten hat ihre volle Bedeutung. Kränze und Girlanden erinnern an das Verstehen der Heilung. Jeder wird gemäß der Farbe seiner Ausstrahlung von Blumen angezogen. Weiß und Lila sind mit Violett verwandt, Blau mit Blau, weshalb Ich rate, mehr von diesen Farben in den Räumen zu halten. Man kann sich auch an lebende Blumen halten. Nach Farben ausgesuchte Pflanzen sind heilsamer. Ich rate zu mehr Freesien. Unser silberner Strahl erinnert sehr an weiße Blumen. Blumen und Klänge sind Unser bestes Mahl.

 

    [109] 2. Ein Wirbelsturm, der durch Verbrechen hervorgerufen wurde, erstickt die alte Erde. Kohlendunst treibt umher und verdunkelt den Verstand. Die eiserne Dusche ist unerträglich. Man muss sich vorsichtig schützen: Erfolg liegt nicht in Hast, sondern im Verstehen der Zeiten. Die Hand des Schicksals führt zu den unvermeidlichen Fristen. Wünscht die Offenbarung der Neuen Welt herbei. Wir erschüttern die Staaten nicht, sondern räumen nur das Verfaulte weg.

    Es ist wichtig, den Takt der Gezeiten zu verstehen: Entweder die erhabene Freude des Verständnisses oder Untergang.

 

    [110] 3. Weder Traktate noch der Verstand, sondern der Kanal des Geistes bringt die Wahrnehmung des Kosmos. Ihre derzeitige Lebensweise hat die Menschheit von jedwedem Verständnis der weltweiten Macht entfernt. Eine klare Sicht in die überirdischen Sphären bekundet sich nur in dem Moment an der Grenze des Schlafes.

    Wer diesen heiligen Moment zu schätzen weiß, hat bereits den Schleier gelüftet. Nicht Vision, sondern Bewusstsein ist wichtig. Nicht das durch Training Erzwungene, sondern das durch den Willen Enthüllte ist wertvoll.

    Die herannahende Zeit muss jedem feinfühligen Geist einen Dreifuß der Pythia[47] zur Verfügung stellen: eine Art Demokratisierung der Merkmale der Aristokratie. Doch ein jeder trägt unvermeidlich eine Waage in der Brusttasche, deren Täuschung unmöglich ist. Jeder wiegt augenblicklich den Anteil ab, den er verdient. Dies entspricht der Neuen Ära und erreicht leicht die Psychologie des Volkes. Wenn man den Lauf der menschlichen Gedanken versteht, ist es leicht, die Wirkungen zu beurteilen.

 

    [111] 4. Versteht es, Angriffe in Nutzen zu verwandeln. Wünscht euch viele Feinde, aber schafft sie euch nicht.

    Lasst uns das gestern Begonnene beschließen: Die Vergeltung guter und schlechter Taten muss beschleunigt werden. Die erste Bedingung einer Religion muss sein, eine praktische Lösung für das Leben zu geben. Die himmlische Belohnung ist zu abstrakt, man muss die Belohnung zur Erde bringen. Das Volk kann jetzt das spürbare und der Welt zugängliche Wunder der Erneuerung der Möglichkeiten verstehen. Daher die Hand des Unsichtbaren Freundes – oder ein scharfes Schwert. Und indem es an den Nutzen sofortiger Vergeltung denkt, wird das Volk einen neuen Pfad zum Tempel finden.

    Man sollte nicht die Gottheit um etwas bitten, sondern selbst die beste Tat beitragen.

 

    [112] 5. Die Erhabenheit des Kosmos lässt keinen Raum, Überlegungen anzustellen, sie überwältigt und erhebt vielmehr. Geistwissen begreift man durch Wissen des Geistes.

    Wendet die Aufmerksamkeit dem Silbernen Faden zu, der mit dem Geist des Führers und bis hin zum Regenten des Planeten verbindet. So entsteht gleichsam eine Kette[48], die eine Leitung zum Höchsten Geist verleiht. Eine höhere Individualität fürchtet Einheit nicht und sendet Gaben von Entdeckungen über den Silbernen Faden bis zu den Höchsten Sphären. Dasselbe kann geschehen, wenn bei der Geburt eines Menschen ein Hoher Geist seine Leitung sendet.

    Merkt euch, dass in der Welt des Geistes jedes Ereignis möglich ist. Nicht durch eine erdachte Formel, sondern durch die unbeschreibliche Macht des Geistes werden neue Möglichkeiten geschaffen. Das ist schwierig, das ist wunderbar!

 

    [113] 6. Ich freue Mich über die prophetischen Möglichkeiten, denn nur durch sie ist in Zukunft eine bessere Evolution gewährleistet. Kenntnis der Vergangenheit ohne das Prinzip der Voraussicht führt nicht voran.

 

    [114] 7. Die Reinigung der Religionen setzt eine neue, unmittelbare Beziehung zur geistigen Welt voraus. Christus, Buddha und ihre engsten Helfer wandten keine magischen Formeln an, sondern wirkten und schufen in völliger Vereinigung mit dem Geist. Deshalb müssen bei der neuen Evolution die früheren, künstlichen Methoden aufgegeben werden. Ursache und Wirkung. Die Mechanik des Yogitums entspricht nicht mehr der Erneuerung der Welt. Ein Lehrer, der unter einem Baum sitzt und Verbote erteilt, entspricht nicht den Bedürfnissen.

    Woher nehmt ihr Kraft und Überzeugungskraft? Indem wir uns mit dem Großen Geist vereinen und die Ursache sowie den Beweggrund erkennen, schaffen wir eine unverzügliche Wirkung. Wir rufen jene, die früher den erhabenen Pfad der persönlichen Erkenntnis und Verantwortlichkeit gegangen sind. Und Unsere Anrufe erreichen sie durch Tausende von emporgehobenen Händen.

    Weder Forderungen noch Schrecken sind notwendig, nur Vereinigung bewegt Massen. Indem wir das Heil wünschen, nehmen wir das Erbe der Großen Träger des Heils an. Wir lassen das geistige Gefäß offen für den Empfang segensreicher Hilfe. Und nichts Böses wird uns berühren, denn wir wünschen das vom Geist bestätigte Heil. Behutsam tragen wir die mit Spinngewebe bedeckten Schriften ins Lager, denn wir gehen zu den Quellen.

    Bereit zu sein, entsagend zu sein, empfindlich zu sein, verletzt zu sein, freudig zu sein, jubelnd zu sein, schweigend zu sein, bringend und gebend zu sein, und in diesem Leben vom Licht der Sonne gelehrt zu sein – so wollen Wir euch sehen, und als solche senden Wir euch aus. So hat euer Geist den Auftrag angenommen.

    Nicht durch königliche Macht, nicht durch einen Keller der Alchimie und nicht durch magische Beschwörungen, sondern aus dem Leben kommen wir und gehen wir zu Euch hinein, Ältere Brüder und Schwestern, um die von Euch bewahrten, von uns angehäuften Schätze in Empfang zu nehmen, denn wir treten in den einfachen Tempel des Großen Geistes ein. Und wir werden zu Euch zurückkehren, denn so wolltet Ihr uns sehen. Und die Last, die Ihr uns auferlegt habt, tragen wir als den Kelch der Unsterblichkeit.

 

    [115] 8. Teile von Gestirnen fliegen nicht zufällig in benachbarte Sphären; sie sind eine eigene Art von Kommunikationswegen. Diese Zeichen werden von der heutigen Wissenschaft vernachlässigt. Es geht nicht darum, dass ein Meteorstein Karate von Brillanten enthalten kann, sondern um seine Bedeutung als Psychomagnet. Auf diesem Weg können die Völker die Sphäre der Kommunikation erweitern. Bei der zukünftigen Koordinierung der Materie ist diese Eigenschaft des Psychomagneten wichtig. Die Materie muss doch schließlich mit dem Geist verschmelzen; so wie Glas schmiedbar werden kann.

    Zu Beginn einer neuen Stufe[49] der Evolution kann man neue Heilverfahren anwenden, indem man die Menschen nach den Strahlen der Gestirne einteilt. Über die Grenzen des Planeten hinaus zu gelangen ist die nächste Entdeckung. Der Mensch ist nicht nur ein Betrachter der Welten, sondern ein bewusster Teilnehmer, und sein Weg führt nicht durch Pfützen, sondern durch das Leuchten der Sphären.

    Man muss bloß spüren, warum man das Licht suchen soll. Der Geist kennt es, es ist ihm zugänglich, es ist ihm bestimmt. Wozu sonst ist die Leiter Unserer Bruderschaft da? Sie stützt sich auf die Erde und verliert sich in den himmlischen Sphären.

 

    [116] 9. Haltet mutig den fürchterlichen Angriffen stand. Euer Geist muss sich an jeder Tat erfreuen. Wenn die Hühner gackern, gibt es Regen und eine gute Ernte. Auf der Tenne gibt es viel Staub, aber aus der Tenne kommt das Brot.

 

    [117] 10. In der Wiederholung liegt eine Kraft, die in der Religion nicht richtig angewendet wird, doch im Leben ist dieser Panzer notwendig.[50] Man muss sich wiederholt einhüllen.

 

    [118] 11. „Wem es gelingt, auf die Stimme seines Geistes zu hören, wird sich über den Abgrund erheben.“ So sprach Sergius*. „Wer sich in den Wald zurückzieht, kann die Reden der Leute nicht hören, und wer auf dem Lager einschläft, hört die Vögel, die Boten der Sonne nicht. Wer bei der Offenbarung eines Wunders schweigt, verzichtet auf seine Augen. Und wer zur Hilfe für den Bruder schweigt, zieht den Splitter nicht aus seinem eigenen Fuß.“ So sprach Sergius.

    Über Sergius muss man erzählen, das Volk möchte von Ihm erfahren. So legen wir Farbe auf das Bild des Sergius, indem wir es ausschmücken und von Seinem Leben und Seinen Aussprüchen erzählen.

 

    [119] 12. Lasst uns über die Aura sprechen:

    Eine eiförmige Aura ist dem Astralkörper eigen. Die ganz gewöhnliche Aura ist schmal und strahlt entlang des ganzen Körpers in einer Breite von ungefähr zwei Zoll[51]. Entsprechend dem Grad der Geistigkeit beginnt sie, von den oberen Zentren aus zu wachsen. Zunächst ausgehend vom Sonnengeflecht erweitert sie sich zum Gehirnzentrum und formt die so genannte Sonnenaura.

    Blutandrang ist für die Verschiebung* der Aura charakteristisch, als ob der Strom der Spannung seinen Druck verschiebt. Sogar Ohnmachtsanfälle sind möglich. Schließlich schwindet die Strahlung der niederen Extremitäten und sammelt sich zu einem Kreis. Während er sich mitten im Leben befindet, wird der Organismus äußerst empfindungsfähig, besonders für Töne und Farben. In dieser Übergangszeit ist möglichste Ruhe erforderlich. Die Sonnenaura kann zehn bis fünfzehn Zoll[52] groß sein. Natürlich nehmen ihre Ausmaße weiter zu.

    Ungeachtet der Unbequemlichkeit des Übergangs der Aura kann man den beglückwünschen, der die obere Ausstrahlung erlangt hat. Vorsichtig sollte man eine Möglichkeit zur Ruhe schaffen. Danach bildet sich gleichsam ein neuer Panzer, und die Nerven der Haut gehen in einen festen Zustand über.

    Man kann das Physische und das Geistige nicht gleichmäßig aufteilen. Die Waage schwankt, und Wellen durchlaufen den Organismus. Man kann dies nicht als Krankheit bezeichnen, doch man soll dem Organismus in jedem Moment behilflich sein, sich in dem neuen Zustand zu festigen.

 

    [120] 13. Wie man früher die Einsamkeit spürte, so muss man jetzt das Wissen des Geistes fühlen. Ein Geleitwort für jede neue Stufe: Lasst dem Geist seinen Willen. Übt Umsicht, indem ihr alles mit dem geistigen Bewusstsein konfrontiert. Fragt euch: „Was will der Geist?“

    Die Stufe des geistigen Wissens ist wichtig. Wenn man sich ihr nähert, scheint es, als sei der Geist weit entfernt, doch das ist nur scheinbar so – im Gegenteil klopft der Geist kräftig an. Es ist wichtig, das Wissen des Geistes zu ergreifen und unmittelbar zu handeln. Wie er wünscht, so soll man handeln. Dies auf die Details anzuwenden ist besser, als bei großen Dingen ein Risiko einzugehen.

 

    [121] 14. Wir wollen nun das Wissen des Geistes und den Befehl des Willens vergleichen. Wissen erblüht, indem es Schutz gibt und die Grundlagen beleuchtet. Der Befehl des Willens strebt in fremde Sphären, die er erobert und annektiert. Der Befehl ist gekennzeichnet durch das Symbol des Schwertes und des Pfeiles. Das Symbol des Wissens des Geistes ist die Blume.

    Ein Befehl kann dem Schüler von außen her durch eine eilige Sendung erteilt werden. Dagegen erblüht das Wissen des Geistes von innen heraus und kann mit keinem Kommandostab hervorgerufen werden. Wie eine Blume erblüht nämlich Wissen zur festgesetzten Zeit.

    Wie kann man eine Blume fördern? Stellt sie an einen ruhigen Platz, gebt ihr Sonnenlicht und verbietet, sie zu berühren und ihre Blätter abzureißen. Ohne das Wissen des Geistes ist es nicht möglich, das Wissen auf die Höhe zu bringen, die der Menschheit bestimmt ist.

 

    [122] 15. Das Anwachsen der Werke gleicht den Lilien. An einem Zaun hat sich die weiße Schwester verborgen. Sie hat keine Freundinnen, doch die Stängel tragen bereits die Offenbarung neuer Knospen.

    Eine Inkarnation in Blumen ist nicht häufig. Andere streben die viel umfangreichere Form der Bäume an, doch der Liebreiz der Blumen ist nicht immer erreichbar, um sich ihnen zweimal zu zuwenden. Es kann kein Verbot geben, eine der tierischen Verkörperungen durch eine pflanzliche zu verkürzen. Ich sage nicht, dass das Bewusstsein vieler Insekten jenes schöner Blumen übertrifft. Es ist weise, einige Inkarnationen als Blumen vorübergehen zu lassen. „Beeilt euch nur, beeilt euch nur, ich warte unter einem schönen Dach, um euch zu überholen.“ So verkürzt der Pfad der Schönheit den Weg.

 

    [123] 16. Dem, der euch betrügt, sagt: „Wie nützlich ist dein Betrug für mich.“

    Dem, der euch bestiehlt, sagt: „Offensichtlich ist die Zeit für mich gekommen, neue Sachen zu erhalten. Dennoch ist es wahrlich besser für dich, meine Sachen nicht zu berühren. Schmähung und Diebstahl werden einen Blitz auf dich herabstürzen. Dein Messer wird stumpf durch den unsichtbaren Panzer, und du wirst deine stärkste Waffe selbst verderben. Und wohin wirst du gehen, wenn du ausgezehrt und ausgebrannt bist?“

    Ich sprach zu euch über Lächeln und Stärke. Und denen, die mit Mir schwimmen, kann ich am jährlichen Gedenktag[53] ein Schwert überreichen. Das Gesetz des Abgebens triumphiert, und jene, die abgeben, werden empfangen.

    Warum geht ihr mit Ihnen? Es ist leicht und nützlich, mit Ihnen zu gehen. Schnell wie der Flug des Falken, unerwartet wie die Verwandlung des Jonas[54] und unerschöpflich wie die Flamme!

    Gebt nur ab im Geist, und ihr werdet auf Erden zum Licht und zur Wahrheit gelangen. Unerschöpflich ist diese Quelle! Auf der Erde, inmitten der Angst, der Hilfe beraubt und scheinbar niedergeworfen, geben sie, bieten sie an, beschenken sie und folgen sie dem Stern. Und deshalb freuen Wir Uns in der jährlichen Nacht. Sie schreiten nicht nur voran und erleuchten ihre Aura, sondern haben sich entschlossen, unaufhaltsam weiter fortzuschreiten, und deshalb freuen Wir Uns.

 

    [124] 17. Wir beenden den Feiertag und beginnen mit der Arbeit. Bestimmen wir: Was ist zu tun? Handeln. Aus dieser ewigen Tätigkeit besteht Unser Feiertag. Doch auch ihr sollte nach Unserem Beispiel ohne Verdruss tätig sein. Habt den Wunsch, in Ruhe zu wirken, in dem Wissen, dass Unsere Quelle in euch unaufhörlich strömt.

    Und wenn ihr denkt: „Wo sind Sie, die Versprechungen gegeben haben?“ Wir stehen hinter euch. Wir freuen Uns und messen das Wachstum der Blume eurer Aura. Denn das ist Unser Garten. Jenseits der fernen Grenze vereint das Licht die Herzen.

 

    [125] 18. Visionen sind ebenso real wie Bildtelefonie. Man kann sie für wirklicher halten als die physische Welt. Die Frage ist nur, aus welcher Quelle sie kommen, doch das kontrolliert der Geist. Auf eine gute Anfrage wird eine gute Antwort erfolgen.

    Ich will etwas sehr Wichtiges sagen: Die Menschen erforschen Visionen zu wenig. Nach dem Charakter der Visionen kann man nämlich die beste Geschichte des Intellekts schreiben.

    Selbst wenn wir grobe Monumente von Visionen studieren, sehen wir bestimmte Perioden. Natürlich haben die Visionen von feinfühlenden Geistern charakteristische Formen.

    Als man anfing, aus Christus ein unerreichbares Idol zu machen, begann eine Periode von Christus–Visionen in den lebendigsten Formen. Er zeigte sich als Nahestehender, indem er ins Leben eintrat. Kurz gesagt, auf jeden allgemeinen Irrtum erfolgt ein Korrektiv. In den Tagen der Erniedrigung der Frau kann man das Erscheinen der Göttlichen Mutter verfolgen.

    Jetzt, wenn die ununterbrochene Fortdauer der Kette zwischen Erde und Himmel aufgezeigt werden muss, zeigen Visionen die Einheit der Erscheinungen auf den verschiedenen Ebenen.

    Nach Augustinus[55] begann die Kirche in die Dunkelheit des Mittelalters zu versinken, und Christus fand sich hinter goldene Gitter gesperrt vor. Um diese zu brechen, stieg Christus sogar in niederen Gestalten herab, nur um wieder die Größe der allgemeinen Einheit zu offenbaren. Die Weisheit des Altertums verstand die Wellen der Bedürfnisse der Welt gut.

  Natürlich gibt es nur einen Weg aus der Einen Quelle. Wie die höchsten Geister, so kennen auch feinfühlige irdische Apparate diese Einheit. Und die Welt der Höheren Realität schimmert auf am Fenster des Wirbels der Rotation des Planeten, der Teile des Geistes herbeizieht.

    Bei Gleichgewicht zwischen Geist und Materie[56] wird man in Zukunft eine klare Sicht erreichen. Derzeit aber sind nur Splitter wahrnehmbar. Deshalb schützten die Alten dieses natürliche Teleskop so behutsam. Und die stärksten Teleskope waren Frauen. Und die erste Bedingung für ihre Erhaltung war Ruhe.

 

    [126] 19. Hier übermittelt der Gesegnete[57]: „Alles ist für alles und für immer da.“ Merkt euch vier Gesetze: Das Gesetz der Aufnahme, das Gesetz der Furchtlosigkeit, das Gesetz der Nähe und das Gesetz des Heils.

    Die Gesetze der Furchtlosigkeit und des Heils zu erläutern, ist nicht notwendig; leicht ist das Gesetz der Aufnahme zu verstehen, doch das Gesetz der Nähe muss man erklären:

    Wenn man sich zu den festgelegten Zeiten den Heiligenbildern[58] nähert, entsteht eine besonders gesättigte Atmosphäre, als ob Rauchwolken Himmel und Erde bedeckten. Was einem soeben erst klar erschien, beginnt auseinanderzufallen, wie wenn es sich in einem Wirbel auflösen würde. Sogar körperlich ist diese Periode schwer. Doch werden dazu einige Fristen bekanntgegeben, die als Wegweiser dienen.

    Weil wir jedoch wissen, dass vom Schicksal bestimmte Menschen an unverrückbare Fristen gebunden sind, müssen wir diese Periode ruhig durchschreiten, so als ob wir uns an neue Gase akklimatisieren. Denkt daran, dass in dieser Zeit nicht nur der Lehrer, sondern auch die ganze Bruderschaft beobachtet, und wenn vereinzelte Stimmen zu euch gelangen, sollt ihr nicht überrascht sein. Es ist gut, in dieser Zeit Blumen um sich zu haben. (…)

 

    [127] 20. In alten magischen Büchern kann man den Terminus „Illuminatio Regale“ finden, was „Königliche Erleuchtung“ bedeutet. Das ist ein so wichtiges Prinzip, dass Hermes[59] sein Traktat mit den Worten beschloss: „Gesegnet sind jene, die den Pfad der Erleuchtung gewählt haben!“

    Das Symbol der Salbung der Könige hat dieselbe Grundlage. Alle Kenner der Geheimen Kräfte sind sich entschieden einig in der Bestätigung, dass die höchste Harmonie in der Offenbarung der Macht der Erleuchtung liegt. Deshalb ist der gesalbte König ein Symbol, weil er, ohne sich von der Erde zu entfernen, den Willen des Himmels ausdrückt. Über den konventionellen, unter einer Kruste von Vorurteilen erstarrten Formeln gibt es ein Wissen, das gleichsam in der Luft ausgegossen ist.

    Errichte einen Blitzableiter und ziehe den himmlischen Pfeil an. Für den einen ist er gefährlich, für den anderen die beste Bewaffnung. Und die ganze Zukunft gründet auf der Beherrschung der Erleuchtung. Das schwierigste Telefon wird sich in den Händen des Menschen befinden.

    (…)

 

 

IV

 

    [128] 1. Nicht im Scherz werden die Planeten jenseits von Uranus erwähnt – oft kann sich der Geist, von einem kosmischen Wirbel erschüttert, sich nicht eingewöhnen und beobachten, doch dies ist nur eine Frage der Zeit und der Technik. Unsere langwierigen Experimente bereiten auf vieles vor, so auch auf langwierige Arbeit. Viele Unserer Experimente laufen über Jahrhunderte. Wenn ihr also die Endlosigkeit der Arbeit verspürt, kennt ihr schon eines Unserer Gefühle – jede Zeit ist ausgefüllt.

    Töne und Blumen sind für weitere Flüge unerlässlich. Die Töne des Lebens der Sphären und die lebendige Emanation der Blumen gehen wahrhaftig in das Rezept von Amrita* ein.

    Es ist wertvoll, sich dem Höheren Pfad zu nähern, ohne ein Medium zu sein und ohne das Leben zu verlassen. Wo der Verstand herrscht, wo Furcht herrscht, wo Vorurteil sich zu regen beginnt, dort haben es die weißen Blumen schwer. Seid einfach, einfach, einfach und glaubt an Liebe, Mut und Bereitschaft. Dies ist nicht die Zeit für aufgeblähte Blasen; Hochmut ist unangebracht, wenn Jesus den Fischern die Füße gewaschen hat.

    In der Einfachheit des Lebens und im Bewusstsein der Würde des Dienstes für die Neue Welt öffnet die Liebe zum Würdevollen die Tore.

 

    [129] 2. (…) So, wie Wir über euch wachen, so verfolgen Wir auch eure Entwicklung; Wir beobachten die Kinder der ganzen Welt von der Wiege an und erwägen ihre besten Gedanken. Natürlich, kommt der Geist nicht oft zur Entwicklung, und die Zahl der Abgefallenen ist groß, doch Wir freuen Uns über einen reinen Gedanken wie über einen schönen Garten.

    Wundert euch deshalb nicht, wenn ein Großer Lehrer einfache Sätze wiederholt. Indem Wir diese Gedanken fixieren, ermöglichen Wir manchmal einer ausgezeichneten Blume des Geistes, sich zu stärken. Deshalb ziehen Wir zugleich mit großen kosmischen Entdeckungen und Weltereignissen auch Blumen des Geistes behutsam groß. So vielseitig ist die Arbeit Unserer Bruderschaft.

    Es gibt einen Gedanken, der ins Innere führt, und die Oberfläche des Geistes schwankt nicht. Ein anderer Gedanke fliegt wie eine Kanonenkugel mit explosiver Ladung in den Raum. Ein Strahl begleitet die fliegende Kanonenkugel. Jeder Geist weiß, wann ein Gedanke wie ein Bumerang fliegt.

    Besonders erwünscht ist es, dass der Gedanke seine eigene Farbe erhält; doch nur geöffneten Zentren geben dem Gedanken keine Farbe, sondern umhüllen ihn mit der Farbe des denkenden Menschen – dann beginnt die wahre Individualität. Nicht der Inhalt des Gedankens färbt ihn, sondern alles Gesandte wird von der Farbe der Individualität durchdrungen. So wird physisch ein Strahl gebildet.

    Der Regenbogen ist das beste Zeichen. Jede Andeutung eines Regenbogens weist auf die Entwicklung des dritten Auges hin.

 

    [130] 3. Christus sprach: „Nicht im Tempel, sondern im Geist werdet ihr beten.“ Wahrhaftig, religiöses Vorurteil ist die bitterste Vulgarität. Oft bringen sogar religiöse Ekstasen mehr Schaden als Nutzen mit sich. Die Masse schuf aus ihnen vulgäre Prozessionen, deshalb ist es wichtig, die Lebenskraft derer aufzuzeigen, die auf allen Stufen der Leiter standhaft sind.

    Es ist an der Zeit, die Brillanten wegzuwerfen, die das heilige Bild entweihen. Es ist an der Zeit, die Reliquien zu verbrennen und dem Vermächtnis Christi zu folgen. Es ist an der Zeit, in den Tempel des Geistverstehens einzutreten und die Kräfte der Vervollkommnung des Wissens über die wahre Macht des Geistes zu weihen.

    Nicht in fernen Laboratorien, nicht in Klosterzellen, sondern im Leben werdet ihr echte Aufzeichnungen sammeln; dort, wo Christus, nicht in den Falten eines Chitons[60], sondern in der Schönheit der Arbeit, die Sucher nach der Freiheit des Geistes sammelt.

    Oftmals mussten Heilige auf die Erde zurückkehren, weil sie der Menge zu viel von ihrer Verzückung statt vom Aufbau des Lebens übermittelt hatten.

    Wir sind entschieden gegen Klöster, die Antithesen zum Leben darstellen; nur Pflanzstätten des Lebens, Gemeinschaften, in denen beste Arbeit geleistet wird, finden Unsere Unterstützung. So freuen Wir uns, wenn Wir euren Aufbau sehen, und wissen, dass das Experiment in treuen Händen liegt.

    Gerade aus dem Leben heraus muss man ans Ziel gelangen. Die allgemein übliche Religiosität ist nämlich nicht nötig. Nötig sind die Tatsachen, die aus dem bewussten Verkehr mit der Wohnstätte des Lichts entstehen. Daher wollen wir Nutzen beitragen sein und bewusst, ohne Magie, zur praktischen Quelle vorwärtsschreiten.

    In dieser Einfachheit liegt das ganze folgende Geheimnis, das Menschen unerreichbar ist, die sie sich bis zum Gürtel in Vorurteilen dahinschleppen. Es ist ihnen unmöglich, Einfachheit, Schönheit und Furchtlosigkeit zu verstehen.

    (…)

 

    [131] 4. Furchtlosigkeit ist Unser Führer. Schönheit ist Unser Strahl des Verstehens. Einfachheit ist Unser Schlüssel zu den geheimen Türen des Glücks.

    Ihr könnt besonders über Einfachheit schreiben, denn nichts behindert den Weg so sehr wie wohlbeleibte Aufgeblasenheit. Es ist nötig, mit allen Kräften jede Regung von Eigendünkel zu vertreiben, ohne in Scheinheiligkeit zu verfallen. Das scheint eine alte Wahrheit zu sein, die man heutzutage aber immer wieder wiederholen muss. Jeder muss selbst erkennen, wo es ihm an Einfachheit mangelt.

    (…)

 

    [132] 5. So segensreich Selbstvertrauen bei der Tätigkeit ist, so verderblich ist Eigendünkel. Eigendünkel ist der Feind der Einfachheit. Sogar große Geister waren dieser Krankheit ausgesetzt und mussten ein weiteres Mal zur Arbeit zurückkehren, bis diese Hülse beseitigt war. Der Mangel an Einfachheit ist ein hindernder Umstand. Man kann Bastschuhe tragen, ohne einfach zu sein. In Einfachheit kann man den größten Tempel errichten.

    Einfachheit, Schönheit und Furchtlosigkeit – Christus und Buddha haben über nichts anderes gesprochen. Und es ist ein Segen, wenn der Geist von diesen Vermächtnissen erbebt.

    Bemerkt, dass Wir Uns ebenfalls bemühen, mit den einfachsten Worten zu sprechen, und sei es nur, um den Sturz der Babylonischen Türme[61] zu beschleunigen. Und so sagt: Wir werden die Wörterbücher verbrennen, wenn sie aus den von Christus geprägten Worten einen Haufen tierischer Begriffe machen. Es wurde ganz einfach gesagt: „Betet nicht auf beliebige Weise, sondern im Geist!“

    Buddha ging in Frieden durch die Welt – und wurde vergessen. Jesus litt – und wurde vergessen. Jetzt möge man sein Schwert über sich erheben, jeder nach seinem Verlangen.

    Es wühlt das Volk in seinen Lumpen, für alle liegt ein weißes Kleid bereit. Das Affengewand geben wir in den Zirkus – dorthin, wohin auch die aufgeblasenen Dummköpfe gehören. Ja, ja, ja.

    Es ist besser, bei Wilden zu sein, als in einer Apotheke mit falschen Arzneimitteln. So sprecht.

 

    [133] 6. (…) Da Unsere Schüler den Mikrokosmos der Bruderschaft in sich tragen, gibt es kein gleichgültiges Verhalten ihnen gegenüber. In ihnen zeigen sich schrittweise die Einzelheiten Unserer Lebensweise: Die Endlosigkeit der Arbeit; das Fehlen des Gefühls der Vollständigkeit, selbst in Bezug auf Wissen; die Einsamkeit und das Fehlen eines Heimes auf Erden; das Verständnis für Freude im Sinn des Bewusstseins der Möglichkeiten, denn die besten Pfeile erreichen so selten das Ziel. Wenn Wir die Herzen der Menschen sehen, die zu demselben Garten hinstreben, wie soll man da keine Freude offenbaren!

    Furchtlosigkeit vor endloser Arbeit ist besonders wichtig. Es ist wahr, durch das Bewusstsein der endlosen Möglichkeiten des menschlichen Apparates wird dies leichter.

    Die Schlange des Sonnengeflechts hilft, die Unruhe der Zentren zu überwinden; deshalb war die Schlange das Symbol des Königs.

    (…) Wenn die Ringe der Schlange sich zu winden beginnen, wird der Organismus besonders empfindlich. Blumen übermitteln ihre Lebensausstrahlung durch Fasern des Gewebes der weißen Blutkörperchen, welche die Zitadelle der Schlange schützen. In der Natur lieben Schlangen Blumen, ebenso nährt sich auch die Schlange des Sonnengeflechts von ihnen.

    Auch Schweine treten auf Blumen herum, doch ohne Resultat. Deshalb kann man, wenn man die Lebensemanation nicht (…) gebraucht, an den besten Heilmitteln vorübergehen. Daher kommt der Wunsch, Blumen ungepflückt zu sehen.

    (…)

 

    [134] 7. Die Brechung der Strahlen – diese Klänge gehen in das Orchester der Sphärenmusik ein. Man kann sich die Kristallität der Feinheit mit der Macht eines Wirbelwindes vorstellen.

    Im Gehirn gibt es ein Zentrum, das „Glocke“ genannt wird; wie ein Resonator nimmt es die Symphonie der Welt auf und kann die tiefste Stille in einen donnernden Akkord umwandeln. Es wurde gesagt: „Wer Ohren hat, der höre“[62].

    So wird auch das Rückenmark „Lanze“ genannt, denn wenn wir Schläge abwehren wollen, müssen wir diesen Kanal anspannen. Die Zentren der Schultern werden „Flügel“ genannt, denn bei einer selbstlosen Heldentat verstärken sich die Strahlen. Die Legende von den Flügeln ist sehr deutlich, ebenso wie der Wunsch der Alten, auf der Brust ein rundes Metallschild zu tragen.

    Der Scheitel wird „Brunnen“ genannt, weil die Wellen fremder Einflüsse aus dieser Richtung eindringen. Überall sehen wir im Altertum bedeckte Köpfe, die mit dem Symbol des Priesters zusammenhängen, das heute durch Namen von Firmen ersetzt wird – so geistig glatzköpfig sind die Menschen geworden.

    Lasst Uns mit einer Botschaft an die Neuankommenden schließen: Es gibt für euch so viel zu lernen, um die Weisheit der Ruhe und der Tat zu erlangen. Man muss die Gesichter hinter der Maske erkennen und es verstehen, Meinen Namen zur Rüstung jeder Tat zu machen.

    Ich werde in das vorgeschriebene Land kommen – und man darf das Licht dieser Morgendämmerung nicht verschlafen; lernt es deshalb, feinfühlig zu sein. Versteht es auch, ein lichtes Gewand bei euch zu behalten. Wenn ihr aber müde werdet, erinnert euch daran: Wir kennen keine Untätigkeit. Seid bemüht, euch dieselbe Gewohnheit anzueignen, und liebt Blumen und Töne.

    Schreitet wie Löwen einher, doch beschützt die Kleinen, denn sie helfen euch, Meine Tür zu öffnen. Habt Verständnis!

 

    [135] 8. Wenn viele irdische Apparate wegen ihrer Schädlichkeit vernichtet werden müssen, kommt die Zeit, die Menschheit durch einen natürlichen Apparat heranzuführen.

    Ein Apparat ist die erste Stufe. Die wahre Errungenschaft ist es, wenn der Geist alle Apparate ersetzt. Den Menschen auszurüsten ohne eine einzige Maschine – wird das nicht eine Errungenschaft sein?!

    Ein Buchstabengelehrter kann nur auf der Oberfläche der Erde, ein Gelehrter des Geistes kann jenseits der Grenzen wirken.

    Der Aufbau neuer Weltkombinationen geht nicht leicht vor sich. Die abgeschafften Zentren versuchen, die Anstrengungen der neuen zu erschweren.

    Wir werden das Gewitter und den Platzregen überleben. Unser Spiegel ist klar.

 

    [136] 9. Es war ein feines Gefühl, dass man allen Mut sammeln muss, um ans Ziel zu gelangen. Es gibt langweilige und gefährliche Übergänge, die man nur im Vertrauen zum Führer ertragen kann. Er muss einen ans Ziel bringen, ohne die Kräfte zu überanstrengen. Würde Er die Kräfte überfordern, womit sollte Er sie ersetzen?

    Die hohe Mission der Frauen muss von der Frau offenbart werden. Und im Tempel der Mutter der Welt muss die Frau weilen.

    Die Offenbarung der Mutter der Welt wird die Einheit der Frauen schaffen. Heute ist es nämlich die Aufgabe, eine geistig–königliche Stellung für die Frau zu schaffen. Und der unmittelbare Verkehr mit den Höheren Kräften muss der Frau als psychologischer Anstoß übertragen werden. Natürlich wird durch die neue Religion die unabdingbare Ehrerbietung kommen.

    Ich fühle, wie angespannt die Strömung und wie angefüllt[63] die Atmosphäre ist, doch bald wird der Druck der Sterne sich ändern. Sogar die Annäherung des freundlichen Planeten[64] ist schwierig, denn neue Strahlen durchschneiden neue Schichten der Atmosphäre. Natürlich sind sie besser als der Mond, doch der neue Druck ist noch nicht richtig verteilt.

 

    [137] 10. Mit einem tiefen Symbol wies Christus auf die Kinder hin. Ebenso einfach werden wir zu den Toren des Großen Wissens gelangen.

    Wahrhaftig, Wir stellen komplizierte und genaue Formeln auf, doch die Methode des Auffindens liegt im geistigen Bewusstsein. Mit dem Bewusstsein finden Wir nämlich neue Wege, um dem Zugang des Denkens neue Sphären der Welten zu erschließen – bis zu den Grenzen des Denkens. Denn wie in einen bodenlosen Ozean versenkt sich das Bewusstsein, wenn es neue Sphären erfasst. So groß und mächtig ist die Schöpfung des Kosmos.

 

    [138] 11. Urusvati[65] – es ist an der Zeit, dies zu sagen, nennen wir den Stern, der sich unaufhaltsam der Erde nähert. Von jeher war er das Symbol der Mutter der Welt, und die Epoche der Mutter der Welt muss beginnen, wenn Ihr Stern sich in nie dagewesener Weise der Erde nähert.[66]

    Die große Epoche beginnt, denn Geistverstehen ist mit der Mutter der Welt verbunden. Sogar für jene, die den Termin kennen, ist es wunderbar, die physische Annäherung des uns vom Schicksal Bestimmten zu erblicken. Sehr wichtig ist der Anbruch dieser großen Epoche, die das Leben auf der Erde wesentlich ändern wird.

    Eine große Epoche – Ich freue Mich so, wenn Ich sehe, wie neue Strahlen die Masse der Erde durchdringen. Wenn sie auch anfänglich schwer sind, bringen ihre Emanationen doch neue Elemente ein, die für einen Anstoß so notwendig sind. Neue Strahlen erreichen die Erde das erste Mal seit ihrer Entstehung.

    Heute beginnt das weibliche Prinzip zu erwachen, denn die neue Welle hat uns heute erreicht, und neue Herde wurden entzündet, denn die Substanz der Strahlen dringt tief ein.

    Es ist freudvoll, die Annäherung der Neuen Epoche zu spüren.

 

    [139] 12. (…) Das Erfordernis zu lügen[67] nötigt die Priester der alten Religionen, die Völker in einen Abgrund der Finsternis zu stoßen. Ja, man kann sie am Fuß des Berges zurücklassen, wie Moses es tat, doch die Gesetzestafeln muss man offenbaren.

    Wie schien doch alles vergänglich zu ein! Unsere Schüler, die zum letzten Mal auf der Erde erscheinen, empfinden ein Gefühl der Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Nur mit diesem Bewusstsein verstehen wir den Wert der Erde, doch nichts zwingt uns, zurückzuschauen, wenn der Geist sein Schatzkästchen bereits gefüllt hat.

    Die Hauptsache ist die Modifikation des menschlichen Gefühls der Freude. Was kann es denn für eine Freude sein, wenn du die Unvollkommenheit des Lebens erkennst? Doch wenn der Geist die Ausmaße des Kosmos berührt, wird diese Freude durch das Bewusstsein der Möglichkeiten ersetzt.

    Und als Ich flüsterte: „Deine Freude wird vergehen“, hatte Ich den Übergang der menschlichen Freude in ein kosmisches Konzept im Sinn, gleichsam den Eintritt in einen luftleeren Raum. Die Strahlen des neuen Lebens hüllen einen besser ein als ein Moskitonetz, und es ist nicht nötig, sich zur Erde hin anzuspannen: Die Harmonie liegt darin, dass wir für die Erde arbeiten. Für Außenstehende erscheint das als Unsinn, doch ihr versteht, wie man jeden reinen irdischen Gedanken erfassen und entwickeln kann, ohne das Zeitgenössische zu berühren.

    (…) Nur wenn vom Christus bis zum Grashalm eine Linie gezogen wird[68], wäre der Raum mit Arbeit bedeckt[69]. (…)

    Groß ist das Wissen vom Nichtvorhandensein des Todes. Alle haben es vergessen, sonst würden sie anders leben.

 

    [140] 13. Die Erzählung Maria Magdalenas[70]:

    Ihr kennt meine Lebensweise, wie man uns nachts kannte und sich am Tag abwendete. Auch zu Christus ging man des Nachts, doch am Tag wandte man das Gesicht ab.

    Ich dachte: „Hier bin ich, die Niedrigste, und man schämt sich meiner bei Sonnenschein, doch auch dem Höchsten Propheten wich man am Tag aus. So werden das Niedrigste und das Höchste in gleicher Weise gemieden.“

    Und so entschloss ich mich, Ihn zu finden und Ihm am Tag die Hand zu reichen. Ich legte mein bestes Gewand und das Halsband aus Smyrna an und parfümierte meine Haare; so ging ich, um den Leuten zu sagen: „Bei Tageslicht treffen sich die von euch Gemiedenen, das Niedrigste und das Höchste.“

    Und als ich Ihn inmitten von Fischern sitzend sah, nur mit einem Sackleinen bekleidet, blieb ich auf der anderen Straßenseite stehen und konnte mich nicht nähern. Zwischen uns gingen die Leute vorbei und mieden uns beide gleichermaßen.

    So wurde über mein Leben entschieden, denn Er sagte zu Seinem Lieblingsjünger: „Nimm eine Prise Staub und bringe sie jener Frau, damit sie dafür ihren Halsschmuck eintauscht. Wahrlich, in dieser Asche ist mehr Licht als in ihren Steinen, denn aus Asche kann man Steine machen, aber aus Steinen nur Staub“.

    Das übrige wisst ihr bereits, denn Er richtete mich nicht, sondern wog nur meine Ketten, und die Ketten der Schande zerfielen in Staub.

    Er entschied einfach, und es fiel Ihm nie schwer, den einfachsten, das ganze Leben entscheidenden Gegenstand zu senden. Er rührte diese Sendungen an, als ob Er sie vergeistigte.

    Sein Weg war einsam, denn das Volk lief eilig auseinander, nachdem es von Ihm eine Gabe erhalten hatte. Und als Er die Hände auflegen wollte, war es leer um Ihn.

    Als Er bereits verurteilt war, liefen die Furien der Schande hinter Ihm her und winkten zum Schein mit Zweigen. Der Preis des Räubers war der Menschenmenge würdig.[71]

    Wahrlich, Er sprengte die Ketten, denn Er übermittelte Wissen, ohne eine Belohnung anzunehmen.

 

    [141] 14.[72] Wie verschieden verlaufen die Pläne des Aufbaus! Einst sagten Wir: „Gib alles ab“. Jetzt gehen Wir weiter und sagen: „Nehmt alles, doch betrachtet es nicht als euer Eigentum“.

    Ein einfacher Verstand begreift, wie unmöglich es ist, irdische Dinge mitzunehmen[73]. Und doch sind sie durch die Mitwirkung des Geistes geschaffen worden, weshalb man sie nicht verachten sollte.

    Wie kann man an den Blumen der Natur vorübergehen? Doch die Schöpfungen der Arbeit[74] sind ebenso Blumen – nämlich Blumen der Menschheit. Wenn ihr Duft und ihre Farben unvollkommen sind, sollte man das bedauern.

 

    [142] 15. So findet jeder nützliche Gedanke Billigung. Ein Schlag auf eine Saite ruft Gleichklang hervor. Eine klare und mutige Formulierung des Gedankens ist sehr nützlich.

    Uns kann sowohl eine mittelalterliche Laute als auch Wagners „Walküre“[75] erfreuen. Gut ist auch das alte chinesische Kristallinstrument. Die Reinheit seines Tones entspricht der Reinheit der Farben. Es wird „Regenbogenharfe“ genannt. Seine Strahlen erzeugen ausgezeichnete Posaunenklänge und seine wirbelförmigen Ringe sind unersetzlich wie ein Saitenakkord.

    Wahrlich, mit solchen Perspektiven lohnt es sich, zu leben.

 

    [143] 16. Entsprechend dem Rhythmus der Weltbewegung ist eine Wiederholung des Anwachsens notwendig.[76] Die Offenbarung von Hast steht dem weltweiten Aufbau entgegen. Der Aufbau der Kristalle und Blumen zeigt, wie Vollkommenheit wächst.

 

    [144] 17. Trübe glüht die Verbindung zwischen Christus und Buddha im menschlichen Verständnis.

 

    [145] 18. Über die Anwendung Meiner Heilmittel:

    Sämtliche Kräfte des Pflanzenreiches müssen auf das eine ausgerichtet werden, wofür sie existieren: auf die Stärkung der Lebenskraft. Man kann alle Krankheiten heilen, indem man ihnen die Lebenskraft entgegenstellt.

    Einige Pflanzen sind wie ein Reservoir von Prana. Tannennadeln sammeln es wie elektrische Nadeln. Und wie eine Verbindung zwischen dem Himmel und dem Inneren der Erde ist der Planet mit lebendigen Fühlern[77] angefüllt, welche die wahre Erneuerung des geistigen Gewebes sammeln und speichern.

    Unwissenheit kann eine Krankheit verbergen, doch es ist besser, sie im Feuer des Lebens zu verbrennen. Nicht durch künstliche, entkräftende Reizmittel, sondern durch die Lebenskraft wird das Gleichgewicht wiederhergestellt.

    Man sollte nicht unter den Mineralien zu suchen, denn sie sind schon lange jeder Einwirkung von Prana beraubt. Sie haben eine andere Bestimmung. Aber die Sonne spendet Leben.

    Es ist wahr, der Mineralboden gewährt eine ähnliche Lebensgrundlage, doch dies ist nur ein Pedal, das ohne Saiten nutzlos ist.

    So ist Meine Apotheke nur auf das Wesen gerichtet, das allen Menschen gemeinsam ist; sie stärkt die Lebenskraft, ohne zu töten, denn Pflanzen gehen leicht in den nächstfolgenden Zustand über.[78]

    Impfungen sind gut, wenn die Lebenskraft ihnen entspricht[79], sonst sind sie wie ein zerstörendes Pflaster. Ein Wesen, das (…) Lebenskraft besitzt, benötigt keine Impfungen, denn es besitzt die so genannte Sonnen–Immunität.

    In Dörfern gibt es wenig Lebenskraft, denn Prana hilft nur, wenn es bewusst aufgenommen wird. Die Ernährung des Geistes kann nur bewusst vor sich gehen.

    Den Anweisungen über die Heilmittel wäre noch hinzuzufügen, dass in Lemurien* die Häute von Moschustieren geschätzt wurden. Auch spielte bei den Ritualen der Königsweihe im alten Chorasan[80] ein Kelch mit Zedernharz eine Rolle. Bei den Druiden[81] nannte man den Kelch mit Zedernharz auch „Kelch des Lebens“. Erst später, in der Zeit des Verlustes des geistigen Bewusstseins, wurde es durch Blut ersetzt.

    Das Feuer des Zoroaster*entstand durch Verbrennung von Harz in einem Kelch.

 

    [146] 19. Der halbe Himmel ist von einem ungewöhnlichen Zeichen eingenommen. Rund um ein unsichtbares Gestirn erstrahlte ein scheinbar unermesslicher Ring, und an seinem Rand verliefen Strahlen.[82]

    Die Furien des Schreckens, erstickt vom Leuchten dieses Zeichens, haben sich in Höhlen versteckt. (…)  

    Das Volk verfügt über die besten Fähigkeiten.

    Die gebende Hand lebt weise. Und mögen die (…) Orte ruhen.

    Wem soll die neue Erde übergeben werden? Dem, der eine Prise des alten Wissens bringt.[83]

    Der Knoten der Völker ist an einem leeren Ort befestigt.

    Mögen die Abgeschiedenen wiederkehren.

    Wenn Meere Berge bedecken und Wüsten an die Stelle des Meeresbodens treten können, ist es dann wirklich unmöglich, sich das Wunder der Besiedlung der Wüsten vorzustellen? Der Ackermann, der einfache Siedler gönnt dem Boden Erholung, indem er ihm erlaubt, sich dicht mit Unkraut zu bedecken. Genau so müssen auch beim Plan (…) die Erntestellen gewechselt werden. Dem Neuen gebührt ein neuer Ort.

    Ich fühle es, der menschliche Geist erhebt sich, doch nehmt auch die Unglücklichsten mit: „Kommt herbei ihr Nackten, wir werden euch bekleiden; kommt herbei ihr Kleinen, wir werden euch großziehen; kommt herbei ihr Stummen, wir verleihen euch Sprache; kommt herbei ihr Blinden, denn bei uns erblickt ihr das vorherbestimmte Reich.“

    Wessen Hand streckt sich nach dem Riegel Meines Hauses? Wanderer, du hast nichts, was dir gehört, daher magst du eintreten.

    So gelangen wir ans Ziel.

 

    [147] 20. Es ist an der Zeit, die Unvollkommenheit der Materie zu beseitigen. Dafür muss das Volk sich des Geistes bewusst werden; sonst wird der allgemeine Zustand die individuellen Möglichkeiten gleichsam an sich angleichen, so wie die Wellen des Ozeans einen gemeinsamen Rhythmus beibehalten.

    Daher ist es an der Zeit, die Völker durch das Schwert oder den Blitz zu erheben, allein um den Schrei des Geistes zu wecken.

 

    [148] 21. Wenn ihr das Klischee der ersten Schöpfungen sehen könntet, würdet ihr entsetzt sein. Die Hauptschwierigkeit liegt darin, dass man auf Materie nur durch Materie einwirken kann. (…) Die Leute wiederholen wie Papageien die bemerkenswerte Formel: „Der Tod wird durch den Tod überwunden“, denken aber über ihre Bedeutung nicht nach.

    Es ist beschlossen worden, das künftige Schicksal an die Lebensbedingungen der Kooperation des Geistes zu knüpfen. Die Schwierigkeit liegt in einer neuen Aufteilung der Menschheit. Die frühere primitive Einteilung nach Kasten, Klassen und Berufen ist durch die vielschichtige Unterscheidung nach Licht und Schatten ersetzt worden. Diese wird wie ein geläuterter Kommunismus die besten Schichten der Menschheit auswählen. Man muss, ohne Details zu beachten, eine allgemeine Unterscheidung nach Licht und Schatten durchführen, wie eine Einberufung zu einer neuen Armee.

    Wie schwierig ist es, auszuwählen, ohne besondere Maßnahmen zu ergreifen!

    (…)

 

 

V

 

    [149] 1. Die Wellen der Ströme wachsen spiralförmig an. Das Prinzip des spiralförmigen Wirbels ist in allem vorhanden.

 

    [150] 2. Die Mutter der Welt erweist sich als das Symbol des weiblichen Prinzips in der neuen Epoche, und das männliche Prinzip gibt den Schatz der Welt freiwillig an das weibliche Prinzip ab.

    Wenn die Amazonen das Symbol der Kraft des weiblichen Prinzips warn, so ist es jetzt unabdingbar, auf die geistige Vervollkommnung des weiblichen Aspektes hinzuweisen.

    Im Namen Christi sind große Verbrechen begangen worden, deshalb kleidet Christus sich heutzutage in andere Gewänder. Man muss alle Ausschmückungen läutern. Ich spreche nicht von leicht verschönten Schriften, doch selbst in die Bände des Origenes* haben sich Berichtigungen eingeschlichen. Deshalb ist es an der Zeit, den Zustand der Welt zu ändern.

    Die Triebfedern können nicht vor der Frist wirken, Beschleunigung hieße, an den Saiten zu sägen.

 

    [151] 3. Wir kennen die Grenzen der Möglichkeiten für Eroberungen des Geistes nicht. Das Geisteskorn ist autark, doch entsprechend der Aura kann man die Richtung bestimmen.

    Es gibt nach innen gewendete und vom Potential des Geistes absorbierte Gedanken. Es gibt Gedanken, die auf dem irdischen Plan nicht in Erscheinung treten.

 

    [152] 4. Man kann Städte errichten, man kann besseres Wissen übergeben, doch das Schwierigste von allem ist, das wahre Bild Christi reinzuwaschen. Denkt darüber nach, wie man den Leib Christi reinigen kann.

    Wenn man Bruchstücke über den Retter des Volkes sammelt und den Chiton in ein Arbeitskleid verwandelt, kann man Erleuchtung finden.

    Der Tempel muss mit menschlichen Händen errichtet werden.

 

    [153] 5. Der Stern von Allahabad[84] wies Uns den Weg, und so besuchten Wir Sarnath[85] und Gaja[86]. Überall fanden Wir Lästerung der Religionen. Auf dem Rückweg, bei Vollmond, erfolgte ein denkwürdiger Ausspruch Christi.

    Während des nächtlichen Übergangs verlor der Führer den Weg. Nach einigem Suchen fand Ich Christus auf einem Sandhügel sitzend, wie Er in den vom Mond beschienenen Sand blickte. Ich sagte zu Ihm: „Wir haben den Weg verloren, Wir müssen die Stellung der Sterne abwarten.“

    Rossul Morya, was bedeutet Uns ein Weg, wenn Uns die ganze Erde erwartet?“

    Er nahm einen Bambusstab, zeichnete ein Quadrat um den Abdruck Seines Fußes und sprach: „Wahrlich, Ich sage: mit einem menschlichen Fuß.“

    Dann drückte Er Seine Handfläche in den Sand, umschloss sie ebenfalls mit einem Quadrat und sprach: „Wahrlich, Ich sage: mit einer menschlichen Hand“.

    Zwischen den beiden Quadraten zeichnete Er etwas wie eine Säule und überwölbte sie mit einer Art Halbkreis.[87] Er sagte: „O, wie wird Aum in das menschliche Bewusstsein eindringen! Hier fertigte Ich einen Blütenstempel und darüber einen Bogen und legte somit das Fundament in vier Richtungen hin fest. Wenn durch menschliche Füße und menschliche Hände der Tempel errichtet wird, in dem der von Mir ausgelegte Blütenstempel erblüht, mögen die Erbauer Meinen Weg beschreiten. Warum warten Wir auf einen Weg, wenn er vor Uns liegt?“ Und Er stand auf und löschte die Zeichnung mit dem Stab.

    „Wenn der Name des Tempels ausgesprochen wird, wird dieser Entwurf in Erscheinung treten. Meines Sternbildes gedenkend, werden ein Quadrat und neun Sterne über dem Tempel leuchten. Das Zeichen der Füße und der Hände wird auf den Eckstein gezeichnet werden.“ – So sprach Er selbst am Vortag des Neumondes. Die Hitze in der Wüste war groß.

    Der Morgenstern ist das Zeichen der Großen Epoche, die mit dem ersten Strahl aus der Lehre Christi aufleuchten wird, denn Wen soll die Mutter der Welt erhöhen, wenn nicht Christus, der von der Welt erniedrigt worden ist?

    „Gebt Uns den Gewölbebogen, durch den Wir eintreten können!“

 

    [154] 6. Eine Berührung des Strahls der Bruderschaft steigert die Scharfsichtigkeit der Wahrnehmung; deshalb muss man jede Wahrnehmung in Betracht ziehen.

    Sowohl kleine als auch wichtige Ereignisse schlagen auf die Aura wie auf Saiten. Das Anwachsen der Aura hat seine Vorteile, vielfältig erklingen diese Äols–Flügel[88]. Die Last der Erde spielt ihre Symphonie auf ihnen. Man kann nicht sagen, ein Mensch mit einer erleuchteten Aura sei bewegungslos. Die äußere Hülle der Aura wogt wie ein Meer. Welch eine Aufgabe für einen Wissenschaftler, die Ernährung der Aura von innen und die Widerspiegelung von außen zu verfolgen. Wahrlich, es gibt eine weltweite Schlacht!

    Das Symbol für die Last der Welt ist ein Mensch, der die Erdkugel trägt.[89] Alle vielschichtigen Empfindungen steigern sich bis zum Schmerz. Man kann den Eindruck erhalten, man sei zwischen Hammer und Amboss geraten.

    Deshalb ist die Errungenschaft der Regenbogen–Aura so nützlich, denn sie hat die Fähigkeit, das gesamte Dasein zu assimilieren. Selbst die besten einfarbigen Auren müssen Brände selbst löschen, indem sie aus ihrem eigenen Ozean schöpfen. Dagegen ist es für die Regenbogen–Aura leicht, Strahlen widerzuspiegeln und aufzunehmen. Deshalb ist die nützlichste Tat – die Heldentat.

    (…)

 

    [155] 7. Wenn ihr etwas nicht verstehen könnt, setzt euch schweigend zusammen und denkt ein und denselben Gedanken. Ihr werdet bald verstehen, wie praktisch ein solcher schweigender Rat ist. Wir leiten die Kraft des Geistes in einen einzigen Kanal. Es ergibt sich eine ungewöhnliche Entladung, die durch den Magneten verstärkt wird und mit dem Rhythmus übereinstimmt. Es ist ein Gesetz, dass zwei übereinstimmende Gedanken die Kraft siebenfach verstärken. Das ist keine Magie, sondern eine praktische Erwägung.

 

    [156] 8. Versteht es, den Wellen (…) in Schönheit zu begegnen. Nicht der Empfang süßer Piroggen[90], sondern das Schmieden eines Schwertes. Nicht gezuckerte Finger, sondern die mächtige Hand des Geistkämpfers. Dem Feind entgegenzugehen, ohne ihn anzuerkennen, und die Tore zu erreichen, ohne sich umzudrehen: Das ist Unser Weg.

    Wir kennen den Schritt der vom Schicksal bestimmten Sieger. Wesentlich ist, dass ihr auf dem Weg nicht herumhüpft. Wesentlich ist, dass Wir über die Unbesiegbarkeit eures Schrittes entzückt sein können.

    Schicklicher für den Strahl ist es, die Wandernden zu erleuchten, als Herumhüpfenden hinterher zu springen. Vieles vermochten die Menschen, doch selten konnten sie es in Schönheit beenden. Bei der Morgen– oder der Abenddämmerung, beim Vormarsch oder beim Rückzug, beim Flug oder beim Untertauchen denkt an Uns, die Wir euch beobachten. Das wird schön und auch würdig sein.

    Muss man wirklich die Geschichtsbücher öffnen, um zu sehen, wie Riesen das Überqueren eines Baches schwerfiel? Wie Leichtes durch Hässliches verdunkelt wurde und der Verstand schwankte, weil er das Urteil über die Schönheit verlor? Komplizierte Aufgaben bedeuten für den Mathematiker bloß Freude. Dann bleibt die Macht des Schweigens, von der bereits gesprochen wurde.

 

    [157] 9. Feuer versengt unvollkommene Gedanken. Wie könnte man sonst einen Korb voll echter Errungenschaften sammeln? Sehr wichtig ist das Experiment, den Gedanken durch den Strahl hindurchgehen zu lassen[91]. Jeder drückt das Wesen seiner Aura aus, doch die einzelnen Gedanken sind in ihrem Wert verschieden, je nach ihrer geistigen Konsistenz. Dann kann der Körper des Gedankens durch einen besonderen Strahl geprüft werden. Das Vorhandensein innerer Geistigkeit erleuchtet den Gedanken mit der Farbe der Aura; wenn aber der Gedanke niedrig ist, verbrennt er unter dem Strahl. So ergibt sich nicht nur eine Prüfung des Gedankens, sondern auch eine Desinfektion des Raumes.

    Man kann sich vorstellen, wie der Strahl den Raum durchdringt und schöne Schätze findet – aber auch rote und orangene Feuerchen, die wie verbrecherische Vergifter sind. Wie sollte man die Schichten über der Erde nicht reinigen, wenn sie sogar dem Auge als orangefarbener Dunst erscheinen?

    Die Hauptsache ist, die Bazillen niederer Gedanken zu vernichten, die ansteckender sind als alle Krankheiten. Nicht über ausgesprochene Worte, sondern über Gedanken sollte man besorgt sein. Bei einem einzigen Wort werden zehn Gedanken geboren.

 

    [158] 10. Es ist notwendig, über die Wahrhaftigkeit der Grundlagen zu sprechen. Ihr habt bemerkt, dass Wir die astrale Welt als eine Auftürmung[92] bezeichnen. Wir unterstreichen, wie Wir sie meiden.

    Ihr wisst bereits, dass Astralkörper einen Umfang und ein Gewicht haben und viele Besonderheiten des irdischen Lebens mitnehmen. Die Relativität des irdischen Wissens ist bekannt. Natürlich nehmen die Astralkörper keinen geringen Teil der Relativität mit sich, doch wenn sie sich von der irdischen Hülle befreien, erlangen sie die Schöpfung des Geistes.

    Ihr könnt euch aber vorstellen, wie die Relativität des Wissens sich in diesen Strukturen widerspiegelt. Neben einem erdachten Olymp[93] kann man einer missgestalteten Fabrik begegnen, die auf Erden nicht verwirklicht wurde. Es gibt auch harmonische Oasen, doch im Allgemeinen herrscht ein phantastischer Friedhof menschlicher Sorgen vor.

    Es ist unmöglich, sich in das astrale Klischee zu versenken, denn dann wird nur eine falsche Vorstellung folgen. Deshalb sind die gewöhnlichen Medien schädlich.

    Wir wollen die Folgen des Dunstes der irdischen Küche nicht aufzählen, denn es ist wichtiger, zu verstehen, wie man die Folgen der Relativität vermindern kann. Man kann sie mit wirklicher Wahrhaftigkeit verringern; doch Wahrhaftigkeit kann man nur durch Geistigkeit erkennen; deshalb ist die Erweckung der Geistigkeit eine kosmische Bedingung.

 

    [159] 11. „Freude ist eine besondere Weisheit“, so sprach Christus.

    Nichts speichert die Essenz von Prana so sehr wie Pflanzen. Sogar Pranayama* kann durch den Umgang mit Pflanzen ersetzt werden. Und es ist nützlich, zu verstehen, wie aufmerksam der Blick in den Aufbau der Pflanzen eindringen sollte. Die Poren der Pflanzen erweitern sich nicht nur durch neue Blätter und Blüten, sondern auch durch das Entfernen der abgestorbenen Teile. Das Gesetz der Ernährung der Erde durch die Fühler der Pflanzen[94] gibt die Möglichkeit, aus diesem Reservoir durch Riechen und Sehen die wertvolle Eigenschaft der Lebenskraft, die so genannte „Naturovaloris[95], zu schöpfen, die bei bewusstem Streben erlangt werden kann.

    Wie lebende Pflanzen wertvoll sind, die ihre Lebenskraft nicht verloren haben, so können auch Präparate von in der Sonne getrockneten Pflanzen nützlich sein. Doch muss man das Stadium der Verwesung vermeiden, denn sie ist in allem dieselbe und zieht die unvollkommensten Geistwesen an. Deshalb sollte man den Zustand von Schnittblumen beachten. Man muss den Geruch der Zersetzung spüren – nicht das Äußere, sondern der Geruch ist das Merkmal.

    Wenn es nicht die Zeit für Blumen ist, ist es nützlich, kleine Nadelbäume zu halten. Sie speichern Lebenskraft wie eine elektrische Maschine und übertreffen noch richtiges Atmen. Und anstatt durch rituelle Atemübungen kann man so einen höchst kondensierten Vorrat von Prana erlangen. Gewiss, auch ein Zustand der Ruhe verstärkt die Wirkung.

    Ein lebendiges Verständnis der Mächte der Natur führt ohne Magie zu einer Auffrischung der Möglichkeiten.

 

    [160] 12. Man kann die Bedingungen der Erde nicht von der Umgebung trennen, denn die mentale Welt hat keine engen Grenzen.

    Wieder muss gegen die astrale Welt gesprochen werden, denn in Zukunft ist es erwünscht, dieses Stadium bedeutend zu verkürzen. Zur Zeit ist sie unvermeidlich, doch bei Entwicklung des Geistes wird die Offenbarung des mentalen Körpers näherkommen.

    Devachan* ist ein Ort angenehmer Bewusstseine, doch zugleich auch gefährlich, weil ein schwacher Geist sich von einer solchen angenehmen Station nicht trennen will und weil sie den höchsten Unwillen erzeugt, sich wieder zur Arbeit zu begeben. Und wenn die Zeit naht, diese Walhalla[96] zu verlassen, drängt der Mentalkörper zur Heldentat, während der Astralkörper[97] diesen Ort als angenehm für sich empfindet.

    Gerade der Geist gestattet jedoch kein Stehenbleiben, denn irgendwo in seinem Inneren erinnert er sich an die herrlichen Welten. Jenseits aller Erinnerungen lebt ein unaussprechliches, festes Bewusstsein der Möglichkeit der Rückkehr zum Licht, von wo der Funke ausgegangen ist.

    Wie kann ein feinfühliger Geist einen Anfall von Weltschmerz verhindern? Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Mensch sich im Geist vom irdischen Plan löste, ohne dass die Zentren sich zusammenzogen. Ähnlich verspürt ein mutiger Flieger, der sich von der Erde löst, ein einmaliges Zittern im Herzen.

    Das Ziel und der Sinn des Daseins liegen darin, über die Grenzen des Bekannten hinaus nach oben zu streben und einander zu helfen.

    Wenn wir uns ohne jede Mechanik an das Gefühl erinnern, auf einem Felsen vor einem Phänomen der Natur zu stehen, zieht sich da nicht auch das Herz vor Entzücken zusammen? Nach diesem Stadium kommt das Gefühl, die Unermesslichkeit zu umfassen.

    Einige geben sich mit dem Prunk der astralen Welt leicht zufrieden, doch ihr findet dort nichts, was euch entspricht; nur die[98] Mönchszellen des Wissens eröffnen den Weg.

 

    [161] 13. Ihr habt bemerkt, dass jeder Große Lehrer von der ununterbrochenen Fortdauer des Lebens sprach. Man kann auch feststellen, dass gerade dieser Hinweis aus allen Lehren getilgt worden ist, denn der Materialismus muss sich schützen. Auf der Erde ist dieser Umstand besonders bedeutsam.

    Man muss wissen, dass die irdische Materie sehr grobstofflich ist. Auf Planeten, die niedriger als die Erde stehen, ist die Materie sehr grob; auf denen, die höher als die Erde stehen, harmoniert die Materie mit dem Geist. Daher erweist sich die Erde als Wendepunkt.

    Auf höheren Planeten gibt es Unvollkommenheiten, doch keinen Widerstand der Materie. Dort kann man leichter suchen, ohne seine Kräfte in unnötigem Kampf zu vergeuden. Dort wird die Materie untrennbar vom Geist, ohne jede Gegensätzlichkeit.

    Niemand verneint den Wert der Materie, aber man kann nicht begreifen, warum die Räder einer Lokomotive mit dem Dampfkessel streiten sollen. Je besser der Dampfkessel arbeitet, desto leichter haben es die Räder, sollte man meinen. Doch der Chef der Räder meint, sie seien der wichtigste Teil dieses Organismus, und lädt alle ein, auf Rädern zu fahren, verschweigt aber, dass die Räder ohne Antrieb nur bergab rollen können.

    Die Struktur von Materie und Geist enthält im Grundsatz keine Feindschaft. Warum sollte man das Fortschreiten in die herrliche Unbegrenztheit aufhalten? Wozu sollte man illusorische Dämme um die Erde herum auftürmen?

    Man kann die unnötig aufgehaltenen Wanderer bedauern, denn diese irdischen Stationen werden ihnen über eine bestimmte Dauer hinaus nichts nützen.

    Wozu Hunderte von Wiederverkörperungen, wenn man mit zehn die Schwelle überschreiten kann?

    Man soll sich des letzten Großen Lehrers erinnern, der den schmachvollen Tod für etwas auf sich genommen hat, was der Menschheit scheinbar schon längst bekannt war!

 

    [162] 14. Man sollte daran denken, dass verfeinerte Materie eine absorbierende Eigenschaft hat.[99] Wenn sich jemand der Materie wegen ihres gegenwärtigen Zustandes nähert, erlangt er keine Immunität des Geistes und versinkt in sogenannte Maja*, denn ohne Vervollkommnung des Wesens der Dinge wird ihre Hülle giftig.

 

    [163] 15. Das Wachstum des Verständnisses des Geistes zieht auch die Mitarbeit der kleinen Wesenheiten herbei, welche die Luft besiedeln. Deshalb kann man die Feindseligkeit der Materie bedauern. Man könnte schon früher eine bewusste Zusammenarbeit mit der Materie erreichen.

    Es ist verlockend, unverzüglich einen materiellen Vorrang zu erhalten. Auch ein kluger Mensch ist nicht abgeneigt, einen Titel in Empfang zu nehmen, ohne die Folgen zu erwägen. Der Friedhof ist voll von hohen Titeln, dies ist das Denkmal für den Zaun, der die Materie isoliert.

    Die Materie ist gewiss sehr bedeutsam, doch nur wenn Geist vorhanden ist, erhält sie ihre heilige Bedeutung. So wie der größte Bewunderer der Materie ohne Geist unharmonisch[100] ist, so ist es auch ein Adept* ohne Intellekt. Doch im Geist kann man immerhin fliegen, während die Materie keine Flügel hat. Denn Geistigkeit auf der Erde kann die Hohen Tore öffnen.

    Und wenn der Mensch sicher vor Furcht ist, kann er den Ursprung der Wirklichkeit erkennen.

 

    [164] 16. Die Qualität der Strahlen ist unendlich verschieden, doch zwei Kategorien von Strahlen kann man leicht unterscheiden: Die einen, die der gegenwärtigen Menschheit eröffnet werden können; die anderen umfassen Strahlen, die von den Menschen ein geistiges Verständnis fordern, und ohne diese Eigenschaft können diese Strahlen zerstörerisch sein.

    (…)

    Jeder Strahl kann nur im Bereich der Farben seiner Gattung Schutz bieten.

    Wenn für einen violetten Strahl sogar ein höheres Gelb unangenehm ist, wie wird dann erst die Gattung der Roten die äußere Hülle der Aura beschädigen! Bei Vervollkommnung tritt ein neuer Schutz in Erscheinung, bei dem wir verschiedene Strahlen begreifen, indem wir sie mit dem eigenen Strahl absorbieren. Wir beschirmen uns gleichsam vor Ermüdung, die durch die verschiedenen Aufflammungen unserer Farbenskala entsteht.

    Zum Beispiel: Jemand, der eine violette Aura besitzt, beginnt alles in Wellen von violetter und blauer Farbe zu sehen; das bedeutet, dass sich sein Schild festigt. Das bedeutet, dass er anstelle von Stichen und Wunden alles mit seinem eigenen Ozean überschwemmt und fremde Farben gleichsam in den Aufspeicherungen seiner Aura versinken. Die Schwierigkeit bei diesen Aufspeicherungen besteht allerdings darin, dass sie nicht von außen zugesandt, sondern nur von innen hervorgebracht werden können. Deshalb ist es ein gutes Zeichen, wenn das Feuer des Geistes in der eigenen Farbe strahlt.

    Jede einfarbige Aura enthält drei Wellen, die den drei wesentlichen Naturen entsprechen: der körperlichen, der astralen und der mentalen.

 

    [165] 17. (…) Wir sehen das Fortschreiten der vom Schicksal bestimmten Ereignisse und das Erscheinen von stillen Gestalten, die gleichsam außerhalb des Lebens wandeln, obwohl Wir sie nach ihrer Heldentat einschätzen. Doch ihr Leben verläuft zwischen einer gewissen Absonderung und Heldentat, die sich offenbart wie ein Funke in der Dunkelheit.

    Die nachfolgenden und die früheren Ereignisse fließen vollkommen unbemerkt dahin. Ob es sich um einen Thron, eine Klosterzelle oder den Arbeitsplatz eines Schusters handelt, ist ohne Bedeutung, die früher aufgespeicherte Aura begleitet diesen letzten Weg. Gewiss, sie wächst weiter und bedeckt gleichsam eine nie dagewesene Feinfühligkeit, doch ihre Qualität ändert sich nicht mehr; und von früher Jugend an kann man diese einzigartigen Kinder unterscheiden, die ihre eigene Welt der Manifestation des Geistes in sich tragen.

    Sehr selten, fast nie beschränken sie sich auf ein spezielles Fachgebiet. Gerade das Fehlen einer Spezialisierung ist charakteristisch für sie, und es ist, als ob die Hände nach dem Kelch ausgestreckt sind.

    Wenn man ihre früheren Leben überblickt, kann man Repräsentanten von Religionen, Königreichen, Wissenschaften, Kunst und Technik sehen, die warten und sich reisefertig machen und zu jeder Stunde bereit sind, ohne Bedauern abzureisen.

    Die Kombination von richtiger Bewertung der Schönheit der Materie mit der Bereitschaft, sich in die Errungenschaften des Geistes zu vertiefen, bringt die Heldentat gleichsam zur Reife. Der Wirrwarr des Lebens wirkt nicht mehr anziehend, und schließlich wird einem bewusst, dass es so nicht weitergehen kann.

    Eine Heldentat kann entweder verhältnismäßig kurzzeitig oder augenblicklich sein. Das Erfassen der Notwendigkeit, eine bestimmte Tat zu vollbringen, wird von weither herangetragen, und ganz einfach wird dieser Lebensschritt getan.

    Also ist es das Schwierigste, Begeisterung sowohl für die Materie als auch für die Offenbarung des Geistes zu fassen. Und wie viele herrliche Forschungen sind aus Bedauern über die Materie oder durch geistige Absonderung aufgehalten worden! Manchmal kann man sich die Verwandtschaft des Geistes mit der Materie leicht vorstellen; in diesem Fall muss man die Ursache in vergangenen, ausgewählten Leben suchen.

    Der erlesenste Einsiedler, der die Schönheit der Welt verdammt, verschließt sich selbst die Tore. Auch der Wissenschaftler, der die Höhere Quelle vergisst, beraubt sich der Flüge in das Reich der Eroberungen. Kinder begreifen diese einfache Bedingung, doch die Erwachsenen lehnen sie als Dummheit ab.

    Nur auf den besonderen Wegen des Verkehrs kann man auf der Fahrt der Heldentat vorwärtskommen. Und das zu erwarten, was der Geist erwägt und wofür er weiß, dass die Zeit gekommen ist, ist so schmerzhaft, als ob die Zeit stehen geblieben wäre und ein Brand den angesammelten Reichtum vernichtet hätte. (…)

    Wahrlich, Christus sagte: „Ihr kennt weder Stunde noch Tag.“[101] Er enthüllte auch eine andere Formel, indem er sagte: „Warum hast Du mich verlassen, Herrscher?“[102] Er meinte damit das Wissen des Geistes, denn im letzten Moment, bevor wir eine irdische Runde beenden, tauchen wir gleichsam in einen luftleeren Raum ein, um dann mit allen angesammelten Feuern aufzuflammen. Indem wir das Bewusstsein der Vergangenheit zurückhalten, wird der Sprung über den Abgrund vollführt.

    (…)

 

    [166] 18. Sogar irdische Gegenstände bewahren eine besondere Atmosphäre um sich herum. (…) Bereits vor dem Lesen könnt ihr von dem Wesen der Art eines Dokumentes durchdrungen sein. Die Lehre wird bedeutend tiefer eindringen, wenn man vor allem das Wesen der Offenbarung übermitteln kann. Ich bürge dafür, dass man sich mit Hilfe eines feinfühligen Apparates sehr rasch damit vertraut machen kann. Das Gespür entfaltet sich normal durch Zulassung des Geistes.

    Sehr oft sagen die Leute: „Wir wundern uns über nichts mehr“, und dann sind sie überrascht beim ersten unerklärlichen Geräusch.

    Nun werdet ihr fragen, wozu die Einsamkeit der letzten Verkörperung erforderlich ist. Das ist eine Bedingung, die vom irdischen Standpunkt her sehr schwer zu erklären, gleichwohl aber unabänderlich und einfach ist, wenn ihr die Grenzen des irdischen Daseins überschreitet. Sogar bei der gewöhnlichen Annäherung an einen Hafen kann man eine ähnliche Erscheinung beobachten: Das Leben auf dem Schiff hört auf, die Reise geht dem Ende zu, die Passagiere sind mit dem Ausladen beschäftigt, und die nicht lange zurückliegenden gemeinsamen Beschäftigungen scheinen schon nicht mehr zu existieren.

    Wieviel stärker ist das Gefühl eines Organismus, der sich vollkommen veränderten Bedingungen nähert! Es ist das Gespür für den Strom des Strebens zu dem Mittel, um die letzte Handlung auszudrücken.

    (…)

 

    [167] 19. Es kommt auch vor, dass vor dem Hinscheiden alle Stimmen verstummen, und selbst wenn man dieses Gesetz kennt, wird einem angst und bange.

    In den ägyptischen Mysterien gibt es einen Moment, wo der Einzuweihende in vollkommener Dunkelheit vor eine Schwelle gestellt wird und ins Unbekannte treten muss, ohne den Schritt zu verlangsamen.

    Besonders jetzt, da Christus auf Wunder verzichtet hat, soll dieser Moment des Eintretens ins Unbekannte auf besondere Weise verlaufen, denn die kommende Epoche muss die Grenzen zwischen den Welten auslöschen. Und die ägyptischen Mysterien haben sich in die Formel verwandelt: „Mit menschlichen Füßen.“

 

    [168] 20. Ein Sperrnetz* muss den Körper umgeben. Es ist sehr wichtig, dass die Aura in einem Netz von lebenskräftigen Funken endet; deshalb müssen selbst lila und blaue Auren einen Umkreis von rubinfarbenen Funken haben.

    Die Offenbarung nur solcher Farbtöne, die vom Irdischen weit entfernt sind, macht den Besitzer allzu sehr empfindlich gegenüber irdischen Erscheinungen. Die Breite der Aura wächst oft, wodurch die irdischen Zeichen verdrängt werden. Teros* und Tamas* müssen wie Brüder arbeiten, denn die Vertreter von Tamas und Teros müssen unzertrennlich sein.[103]

    Der Geist füllt [die Aura] mit Ausstrahlungen, doch das Sperrnetz macht sie kompakt. Durch das Bewusstwerden des Sperrnetzes kann man die Ausstrahlungen schützen; man kann das Netz aber nicht ohne Teros ausdehnen, dessen Strahl wie ein Scheinwerfer Einbruchstellen ausfindig machen muss. Daraus kann eine mangelnde Entsprechung beim Kontakt mit der äußeren Welt entstehen. Diese einfache Bestimmung muss man sich besonders zu eigen machen. Denn das Sperrnetz wird vom gewöhnlichen Bewusstsein und dem Befehl des Willens reguliert.

    Auf den ersten Blick erinnern die springenden Funken nur an die Bewegung eines Apparates, doch sie erweisen sich als Wächter, die bereit sind, den Feind zurückzuschlagen.

    (…)

 

 

VI

 

    [169] 1.[104] Man kann jetzt sagen, weshalb beschlossen wurde, auf Wunder zu verzichten. Der Weg der Wunder ist von Harmonie zu weit entfernt. Entweder geht das Wunder verloren, dann ist es einfach schädlich; oder es zieht den Menschen auf eine Stufe hinauf, die er in der umgebenden Atmosphäre nicht halten kann; oder aber es fällt in die Augen von Neidern und ruft Böses hervor.

    Mutig die Möglichkeit erkennen, in das volle Licht einzudringen, und bewusst ungewöhnliche Erscheinungen verdecken – das bedeutet, Harmonie näher zu bringen. Den Weg der Erweiterung des Bewusstseins zu gehen – das bedeutet, sich wirklichen Taten anzunähern.

    Der Strahl des Verstehens der uns bestimmten, unermesslichen Macht kann bereite Seelen vereinen, doch ohne diese Bereitschaft verwandelt sich jegliches Wunder in Neugierde.

    Man kann über Kräfte verfügen, aber nicht um sie zu demonstrieren, sondern für fortschrittliche Taten. Wenn das Wesentliche für die Masse nicht sichtbar ist und keine Aufmerksamkeit erweckt, weil es durch die Wirkungen verdeckt wird, wird dieses Wesentliche in das Bewusstsein des Volkes eindringen und es an die Fakten gewöhnen, die von Hand geschaffen werden. Auf diese Weise wird höhere Geistschöpfung von Hand vollbrachten Taten bewirken. Dem Geist gebührt es, im Geist zu verbleiben. Möge die Hand die irdische Richtung weisen, denn Schöpfung von Hand erregt keinen Hass.

    Im Altertum verhüllte man bei der Übermittlung der Gebote Gottes das Antlitz; später ging man daran, die Materie durch die Verkündigung von Kräften zu überwinden, die man sich noch gar nicht angeeignet hatte. Natürlich rief das die Inquisition ins Leben. Das Wesen der Inquisition besteht in der Verfolgung des Ungewöhnlichen.

    Wenn man als Wirkung von Kooperation das Ungewöhnliche zum dem uns Bestimmten macht, zwingt das sogar die Dümmsten dazu, es anzunehmen. Deshalb mögen die Wunder nur im Bewusstsein der wenigen verbleiben, die fähig sind, in die Unbegrenztheit zu blicken.

    So ergibt sich das Gegenteil wie im Altertum: Früher haben die Priester die Wunder für die Massen gehütet, heute sind die Wunder nur noch für die Priester da.

    Das Streben nach einer wahren Kooperative ist die Grundlage der Evolution. (…) Den Weg der Unwissenheit kann man nur durch Erweckung der schöpferischen Tätigkeit beseitigen. Mögen ihre Formen auch ungeheuerlich sein, möge in Hinterhöfen aus Kleinholz eine Sonne geschaffen werden, es bricht doch der schäumende Strom durch die Mauern der Materie. Neue Entdeckungen werden das Sammeln verstärken. An die Stelle von Börsenspielen möge das Streben nach Entdeckungen treten, unterstützt von Kooperativen.

    (…)

    (…)

 

    [170] 2. (…) Das Chaos der Splitter kann durch Schönheit begriffen werden. Welcher andere Maßstab könnte sonst für die Zusammengewürfeltheit der Gedankenschlacken angewendet werden? Wenn ihr einen Haufen von Güte, Bereitschaft und Beweglichkeit findet, könnt ihr nur mit der Schaufel der Schönheit an ihn herangehen. Ein wunderbares Feuer ist im Verkehr mit dem Volk enthalten.

    (…)

Mit nichts zufrieden zu sein bedeutet nur Wissen um Möglichkeiten. (…) Zufriedenheit ist der Tod des Geistes. (…)

 

    [171] 3. Dorthin, wo das Volk wartet, senden Wir Unsere Auserwählten.

    Über den irdischen Strahlen leuchten die Strahlen des Geistes. Verbrennt die Kleider des vergangenen Tages. Ein Maulwurf ist kein Weggenosse. Ich glaube nicht, dass bis zur Offenbarung alle Maulwürfe der Welt eine Grube gegraben haben werden.[105] Hände weg, Hände weg, Hände weg!

    Unser Schild wird von irdischen Händen geschmiedet. Die offenbarte Macht kommt durch die Menschen. Es ist nicht nötig, dass Engel mit Posaunen die Ohren betäuben, wenn sich menschliche Hände finden, die fähig sind, den Kelch in Empfang zu nehmen.

    (…)

 

    [172] 4. [106]Ein standardisiertes Leben muss man klug umgehen. Die besten Menschen sind der mit dunklen Wolken überlasteten Welt immer voraus gewesen.

    Wer das Neue Land erreichen will, muss nicht nur alle Vorurteile ablegen, sondern auch einen neuen Weg betreten.

    Man muss die Verwirklichung des Lebens auf Anpassung an die örtlichen Bedingungen aufbauen. Wenn es irgendwo hundert Sprachen gibt, muss man hundert Psychologien verstehen. Ein Ausdruck für alle gleicht der Säule eines Gefängnisses.

    Einheit in der Vielfalt ergibt das Ergebnis der Ernte.

    Die Frucht muss durch Veredeln der neuen, erforderlichen Ströme wachsen; deshalb werden Wir oft vom Neuen Land sprechen, das ist am dringendsten.

 

    [173] 5. Wir wandern vom Kleinen zum Großen, vom Alltäglichen zu den Welten, und niemand wird das als unbedeutend bezeichnen, und niemals wird sich das Ergebnis als unrichtig erweisen.

    Jemand fragt: Warum wird die Lehre wie Körner ausgestreut? Antwortet: Nur aus verschiedenen Fäden kann man ein vielschichtiges Muster schaffen.

    Man wird fragen: Warum gibt die Lehre keine vollständigen Verordnungen? Antwortet: Weil Vollständigkeit Tod bedeutet.

    Man wird fragen: Warum kann man die Teile der Lehre nicht logisch verbinden? Antwortet: Weil es hässlich wäre, nur einen Kopf oder nur eine Hand wachsen zu lassen.

    Man wird fragen: Warum wird nicht zuerst die Formel für den Himmel ausgesprochen und dann die Beschwörung der Erde? Antwortet: Weil jeder Faden des Gewandes der Mutter von oben nach unten verläuft und umgekehrt.

    Man wird fragen: Warum darf man das, was vom Schicksal bestimmt ist, nicht auf einmal offenbaren? Antwortet: Die Säulen eines Hauses werden der Reihe nach errichtet. Und wenn die Arbeiter sagen: „Lasst uns sie alle gleichzeitig aufstellen“, wird der Baumeister sagen: „Ihr beabsichtigt, zu zerstören!“ So enthält ein Tropfen eine ganze Welt.

    Die Offenbarung der unbegrenzten Möglichkeiten gibt euch die Ruhe für die Aufnahme.

    Wie wirkt sich ein Erdbeben auf das Existierende aus, wie verschiedene Winde, wie Gewitter? Wie wirken die verschiedenen Auren der Menschen auf Pflanzen? Man könnte ein ganzes neues Institut errichten.

    Wahrlich, man kann den Faden der kosmischen Koordination finden, wenn man den Puls der einzelnen Elemente vergleicht. Daran ist nichts Neues, doch die Bedeutung der ganzen weltweiten Zusammenarbeit kann man anschaulich sogar für jene Leser manifestieren, deren Geist den Schaben gleicht, die sich in den Winkeln festsetzen.

    Näht sät weiter als weit![107] Setzt in den Schulen eine Belohnung für die größte Anzahl vorgeschlagener Fragen aus! Bisher wurde man für Antworten belohnt, jetzt für Fragen.

 

    [174] 6. Bevor der Astralkörper austritt, gibt es ein Fließen[108] aus der Wirbelsäule. Einzelne Zentren entwickeln sich verschieden, und es kommt die Zeit, wo man dieses unterschiedliche Wachstum durch Ruhe normieren muss; genauso wie man ein gestimmtes Klavier eine Zeitlang nicht berühren und nicht mit einem Metallgegenstand darauf schlagen sollte.

    Ein ganzer Felsen bekommt einen Riss, wenn man mit einem anders gestimmten Metall darauf klopft. Obwohl diese Erscheinung gut bekannt ist, ist es schwer, sie sich für den menschlichen Organismus vorzustellen. Nur durch Erfahrung kann man spüren, inwieweit ein Geflüster unerträglicher sein kann als eine Explosion. Dabei muss man bedenken, dass die Kombinationen der Nerven so unterschiedlich sind, dass es schwierig ist, die Wirkungen durch Gesetze zu bestimmen.

    Der physische Zustand ist derart mit dem Geist verbunden, dass nur persönliche Erfahrung zeigen kann, wie man die wahre Annäherung der Feuer behüten soll. Die Feuer sind die Quellen der Strahlen.

 

    [175] 7. Der Weltgedanke übermittelt eine weltweite Botschaft[109], und der Aufbau des Neuen Landes kann sich nur durch weltweites Verständnis vollziehen.

    Benötigen Wir etwa Beredsamkeit? Der Weg der Verbindung mit dem Geist ist viel mächtiger. Wenn ihr seht, wie mit einer einzigen Geste große Entscheidungen herbeigeführt werden, wird klar, dass der Wert der Worte weder in ihrer Menge noch in ihrer äußeren Form, sondern in ihrem inneren Wesen liegt.

    Man muss sich noch kürzer fassen. Der Schmied soll nicht mit dem Hammer klirren. Die Lehre Christi kann auf eine Handfläche geschrieben werden.

    (…)

 

    [176] 8. Der Flug des Geistes wird nicht nach Stunden berechnet; wenn der Geist zwischen Planeten dahineilt, geschieht dies außerhalb der Zeit; es ist nur ein Augenblick, der nicht verlängert werden kann, sonst gibt es einen Riss zwischen dem verdichteten[110] und dem mentalen Körper. Doch man muss bedenken, dass der Geist, der außerhalb der Zeit wirkt, auch ohne Zahl[111] begreift. Und der Geist kann bis zum vierzehnten Grad des Gehörsinns begreifen, während er in der irdischen Sphäre nur den neunten erreichen kann.[112]

    Die Grade des Gehörsinns erlauben dem Menschen, verschiedene Elemente zu seinen Mitarbeitern zu machen. Auch das Geräusch des Regens ist nicht ohne Bedeutung. Viele Wege bereichern die irdische Schöpfung.

 

    [177] 9. Man kann die Finsternis zerstreuen, indem man die Richtung der Gedanken ändert. Nicht Worte, sondern die laufenden Gedanken weben die Aura.

    Wir möchten Unsere Werke im geistigen und im materiellen Sinn gewinnbringend gestalten. Ich bestätige, dass die Qualität der Gedanken dafür von großer Bedeutung ist.

    Man soll die wohltuende und nützliche Einheit unterstreichen, und dass Wir Dummheit gut einschätzen können. Natürlich findet bei einem großen Werk auch die Dummheit einen Platz, aber nicht im obersten Stockwerk.

    Leben kann jeder, doch die künftige Welt verlangt Erleuchtung des Bewusstseins, nicht das Murmeln erhabener Aussprüche.

    Wir schätzen eine finanzielle Geschäftsabrechnung mehr als sinnlose, flockige Aussprüche. Man muss an die Welt denken und praktische Gedanken offenbaren.

    Am Vorabend der Errichtung des Neuen Tempels muss man Findigkeit zeigen und die Menschen durch Scharfsinn in Staunen versetzen. Es ist unbequem, in Windeln zu gehen.

 

    [178] 10. Ich bürge dafür, dass es leichter ist, Berge zu überqueren, als eine menschliche Schleppe zu entfalten.[113] Unser Strahl ist in vollem Suchen bestrebt.

    Man muss Unseren Schild begreifen. Wahrlich, Mut ist notwendig.

 

    [179] 11. In einer vernünftigen Religion gibt es keine Verwirrung.

    (…)

 

    [180] 12. Jene, die Gott ablehnen, haben Ihn nicht gesehen. Doch wie sieht der Gott der Kneipenbesitzer aus? Groß ist die Bestechlichkeit Christi, der für eine Kerze jeglichen Verrat verdeckt![114]

    Es gibt nichts Schlimmeres als eine Kerze der Gemeinheit. Christus braucht solche Verehrer nicht, denn ihre Kerzen verrußen sein Gewand. Die Spuren solcher Geschenke können weder mit dem Wasser des Jordans noch des Urdars[115] weggewaschen werden.

    (…)

 

    [181] 13. Eine Legende über Buddha:

    Ein reiner Mensch wollte Buddha sehen und hielt seine Aufmerksamkeit an den verschiedensten Gegenständen fest. Seine Hände ergriffen die weisen Bilder nicht, seine Augen durchdrangen nicht die Gegenstände der Verehrung, und die Erscheinung trat nicht ein.

    Endlich, als er sich im Gebet verneigte, spürte der Suchende, wie der Faden eines Spinngewebes sich auf seine Stirn herabließ. Er wischte ihn weg. Da ertönte eine klare Stimme: „Warum verjagst du Meine Hand? Mein Strahl folgt dir, gestatte Mir, dich zu umarmen.“

    Darauf erzitterte in dem Menschen die Sonnenschlange[116], und er fand den weggeworfenen Faden. In seinen Händen verwandelte sich dieser in vierzig Perlen, und jede trug das Antlitz Buddhas. In der Mitte befand sich ein Stein, und auf ihm stand geschrieben: „Kühnheit, Verwegenheit, Freude.“

    Der Nachfolger Buddhas empfing die Freude, denn er kannte den Weg zu ihr.

 

*****

 

    Ich denke an Flügel. Die Werke sind wahrlich beflügelt. Die Rosse durcheilen den irdischen Raum, und mit dem Wind jagen die schöpferischen Bestrebungen. Auf in den Kampf, auf in den Kampf, auf in den Kampf!

    Wahrlich, majestätisch ist das Bild des Ozeans des Geistes! Es erschallt und erklingt der Ton des Rufes, und jene, welche die Waffe des Geistes in Empfang genommen haben, streben zum Thron, denn die Jungfrau der Welt hat ihr geistiges Kleid vollendet.

    Auf in den Kampf! Auf in den Kampf! Auf in den Kampf! Ich höre den Ruf und neige das Haupt vor dem Gebot des Gesegneten Herrschers.

 

    [182] 14. Es ist notwendig, über jene etwas zu sagen, die Mich stören und bedrohen. Leichtsinnig ist es zu hoffen, dass ein Riss im Gewebe der Welt leicht zu stopfen sei. Selbst ein einfacher Laut ruft ein unerwartetes Echo aus der Ferne hervor. Um wie viel tiefer durchdringt eine Sendung des Geistes den Raum! Und diese Wunden sind fast unheilbar.

    Die Hand, die dem Plan der Herrscher eine Wunde zufügt, weist den Schild zurück. Man kann ein Haus zerstören, man kann einen Baum zerhauen, aber den Plan der Herrscher behindern?!

    Ich spreche keine Drohung aus, sondern eine einfache Wirkung. Wenn der Mensch mit dem kosmischen Wirbelwind in Berührung gekommen ist, zieht jede Abweichung die nächste Welle nach sich. Unter diese zu fallen, ist wie unter die Fußsohlen eines Giganten zu geraten.

    Wir bitten im Guten, weist die Führende Hand nicht zurück, sonst wehe den Zurückbleibenden.

    Und welche Ehre bedeutet es denn, Mir eine Wunde zuzufügen? Zuerst gib alles zurück, was du von Mir erhalten hast. Doch das gelingt dir nicht, selbst wenn du die Leber und das Herz hinzufügen würdest.

    Wie kannst du den schlagen, der dir Talent verliehen hat? Wo wäre dann der Unterschied zu einem Räuber? Beschmutze nicht die Hand des Gebenden, denn dieser Schmutz wird sich in deinen Aussatz verwandeln. Deshalb verehrt Unsere Bruderschaft das Bewusstsein der Dankbarkeit.

    Daher begreife deinen Nutzen!

    (…)

 

    [183] 15. Euch wurde bereits eine Belehrung über das Opfer gegeben. Opfer ist Macht. Macht ist Möglichkeit. Das bedeutet, jedes Opfer ist vor allem eine Möglichkeit.

    Es ist an der Zeit, die Heuchelei aufzugeben, dass Opfer eine Entbehrung sei. Wir nehmen keine Entbehrungen an, sondern gewähren Möglichkeiten.

    Lasst uns sehen, welche Möglichkeiten aus sogenannten Opfern entstehen. Wo ist ein wahres Opfer, das erniedrigen kann? In Unserer Schatzkammer gibt es eine große Sammlung von Opfern, und jedes war dem von Nutzen, der es gebracht hat. Wir sprechen nicht von Opfer, denn ein Opfer ist eine höchst gewinnbringende Unternehmung.

    Kleinkrämer lieben es, über die Ausgaben zu jammern und sich als übervorteilt darzustellen. Doch ein wirklicher Kaufmann des Lebens betrachtet jede Ausgabe als Gewähr für ein Geschäft. Ihr habt nicht durch opfern verloren, sondern durch rauben.

    Christus hat geraten, geistige Reichtümer auszuteilen. Doch da die Schlüssel dazu so weit entfernt sind, haben die Menschen diesen Rat auf die Verteilung von geraubtem Geld übertragen. Zunächst wird geraubt, dann unter Tränen abgegeben, und schließlich ist man noch über seine Güte entzückt. Gerade so, als ob der Lehrer Stühle und alte Pelzmäntel im Sinn hatte, als er vom Verteilen sprach! Der Lehrer wies auf den unwägbaren Reichtum hin. Nur eine geistige Gabe kann die Waagschale bewegen.

    Lasst uns die Reihen der Mitarbeiter untersuchen: Ist jemand um etwas beraubt worden? Nein, alle sind bereichert worden. Ist es denn keine Bereicherung, zum Herrscher eines Neuen Reiches zu werden? Dieses Reich ist so wohlhabend, dass man ohne besonderen Schaden auch einen Teil des Geschirrs zerschlagen kann. Die Hände werden entschieden immer größer, und man kann ein ganzes Buch der Dankbarkeit durchblättern.

    Ich rate den Kaufleuten des Lebens, für alle Posten Vertreter bereitzuhalten.

    Bei großen Unternehmungen beruht das Werk auf dem Werk und nicht auf einer Persönlichkeit.

    Wer kann behaupten, dass er abgegeben hat? Wir schlagen Unsere Handelsbücher auf und weisen nach, wie viel jeder erhalten hat. Und deshalb ist es gar nicht so leicht, zu opfern, da das Opfer eine Möglichkeit ist; und die Möglichkeit ist ein Nutzen; und der Nutzen ist eine vernünftige Zusammenarbeit; und Zusammenarbeit ist der Alatyr–Stein[117], der entweder auferstehen lässt oder verbrennt.

    Selbstlosigkeit kann die Tore des Verstehens öffnen, doch ein abgenutztes Opfer von nicht benötigten Sachen wird mit der Eigenliebe auf demselben Ast schaukeln.

 

    [184] 16. Jede Wiedergeburt steht mit einem bestimmten Charakter in Verbindung, der die engste Verbindung zur gegenwärtigen Zeit aufweist.[118]

    Das Wissen über vergangene Auftritte kann einem wachen Geist behilflich sein, doch für den schlummernden ist es nicht nützlich. Das lunare Leben[119] muss ausgelebt werden.

 

    [185] 17. [120]Über die Unabänderlichkeit und die Beweglichkeit des Planes.

    Diese Bedingungen lassen sich besonders schwer vereinen, obwohl ihre Grenzen sich durch das Verstehen des Strahles des Sonnen-Bewusstseins klar abzeichnen. Zur Durchführung des Planes im Leben muss man zu jeder Stunde bereit zu Beweglichkeit sein.

    Wie oft machten Wir Uns nach Ägypten auf und fanden Uns in der Mongolei wieder. Wie oft fanden Wir eine Handschrift und schlossen sie wieder ein. Wie oft begannen Wir, Mauern zu errichten, und legten sie in Schutt. Wie oft haben Wir das bereits heimwärts gelenkte Pferd wieder in die Dunkelheit der Nacht gejagt, denn hätten Wir zu Hause übernachtet, hätten wir den Plan der Unabänderlichkeit beraubt.

    Die scheinbare Veränderlichkeit ist nichts anderes als das Vibrieren des Lebens. Die Wege zu den Meilensteinen der Unabänderlichkeit atmen und wogen wie Wellen.

    Indem Wir den Plan bestätigen, ist Unser Wesen schon für den kürzesten Weg bereit.

    Obwohl Wir eben europäische Kleider angelegt haben, sind Wir bereit, auch den mongolischen Kaftan[121] hervorzuholen. Kaum haben Wir einen Wohnsitz festgelegt, sind Wir auch schon bereit, wieder abzufahren.

    Eine solche Beweglichkeit kann nur aus dem Bewusstsein der Unabänderlichkeit des Planes geboren werden.

    Unser Weg ist nicht der eines ewigen Wanderers, sondern der eines bestrebten Eilboten. Die Unabänderlichkeit des Planes erleuchtet das Bewusstsein durch die Offenbarung von Kräften. Wir überschreiten alle Hängebrücken, wenn das Licht des Planes klar ist. So muss man die Unabänderlichkeit des Planes verstehen, damit nichts ihn verdunkelt. Jener Plan ist unabänderlich, der allen nützlich ist.

    Wir sehen niemanden, für den der Plan des Neuen Landes nicht nützlich wäre, und deshalb schreiten Wir selbst in der Dunkelheit scharfsichtig voran. Wenn der Lehrer sagt: „Eile durch den Strom“, so heißt dies, dass für einen Fußauftritt vorgesorgt ist, doch trete mit dem Fuß auch auf den Stein.

    Der eine beginnt eine Brücke zu bauen, der andere wird einen Schwimmer anheuern, ein dritter wird sich hinsetzen und Niedrigwasser abwarten. Doch es wird sich jemand finden, der einen silbernen Faden des Geistes webt und auf ihm schwerelos hinübergeht, denn Ich werde seine Last auf Mich nehmen.

    So leben Unabänderlichkeit und Beweglichkeit unter einem Dach: zwei Schwestern der Heldentat.

    Schönes Streben führt zum Höchsten Licht.

 

    [186] 18. Er, der alle Religionen verstanden hat, Er, der alle Völker durchwanderte, erklärt: „Ich teile jedem nach seiner Entwicklung zu. Jeder webt seinen Geldbeutel. Jeder, der sich fürchtet, wird Mir die Rechnung begleichen müssen. Ein Lächeln für Meinen Feind wird sich in eine Grimasse verwandeln, darum überlasst Mir Meine Feinde.[122]

    Wer über seinen Bruder falsch denkt, hängt sich einen Pud[123] an seine Füße. Unkraut lässt den Geist erstarren. Ich kann Golddukaten nicht in Nesseln streuen. Einen Garten von Beleidigungen anzulegen, ist keine große Ehre. Wer besser sieht, wird eine reife Ernte haben.

    Ihr, die ihr Mir begegnet seid und geantwortet habt, überlasst Mir Meine Sorgen und Meine Freuden über euch. Durch die Kraft Christi, durch die Kraft Buddhas, durch die Kraft des Messias, der von den Propheten der Wahrheit bestimmt wurde, richtet die Waage ein.

    Zeigt Uns all das Große und seid beschämt über den kleinen Wurm, der das richtige Maß verdirbt. Wer gibt, kann empfangen.

    Rechnet nach, wie viel jeder gegeben hat. Lasst uns richtig rechnen.

    Links: Angst, Eigenliebe, Eigennutz, Misstrauen, Herabsetzung, Selbstbemitleidung, Missdeutung der Lehre, schmutziges Geflüster, Verrat durch Tat und in Gedanken.

    Rechts: Abgabe, Mitleid mit anderen, Kühnheit, Furchtlosigkeit, Hingabe, Unanfechtbarkeit, Scharfsichtigkeit, Beweglichkeit, das Bewusstsein des Schildes, der Pfad und das Licht der Heldentat, Verherrlichung des Tempels des Geistes, Gerechtigkeit im Verstehen und Lobpreisen des Heils.

    Links: Verlust und Bezahlen. Rechts: Empfangen.

    Jeder misst sich selbst zu, denn Wir sehen und hören. Denn es gibt weder Tag noch Nacht, und der Bote sattelt bereits das Pferd.

    Ich sende euch Meine Kraft zum Erfolg, die jahrhundertelang verschlossen war, haltet den Schlüssel dazu sauber.“

    So verkündet es.

 

    [187] 19. Das Gleichnis vom Fragenden:

    Dgul Nor zählte zu den größten Weisen. Er hatte das Glück, einen Lehrer aus dem Heiligen Unterirdischen Land zu erhalten, der aber der Sprache und der rechten Hand beraubt war.

    Der strebsame Schüler stellte eine Frage, und der Lehrer nickte mit dem Kopf. Nun stellte der Schüler zwei Fragen, und der Lehrer nickte zweimal. Bald stellte der Schüler ununterbrochen Fragen, und der Lehrer nickte unaufhörlich. Die Befragung dauerte drei Jahre, und drei Jahre lang nickte der Lehrer.

    „Das heißt, Deiner Erfahrung nach ist alles möglich?“

    Und der Lehrer nickte nicht nur, sondern verneigte sich bis zum Boden, öffnete die Kleidung an der Brust und zeigte das Bild des Gesegneten[124], der mit beiden Händen gab.

    So wurde die Weisheit bestätigt und die Schöpfung des Lebens gepriesen.

    Wahrlich, in einem einzigen Seufzer begreifen wir den Raum. Und kein Wort kann das Unermessliche übermitteln. Und kein Gedanke kann das Licht erfassen.

    Doch wenn man sich bei Sonnenaufgang der Sonne zuwendet und den Strahl mit dem Sonnengeflecht[125] aufnimmt, kann man den Sieg über den Ozean spüren, denn durch Licht kann man das Licht des Geistes berühren. Doch dieses Bewusstsein ist nur in einem Geist vorhanden, der sagen kann: „Ich habe alles abgegeben, um alles zu empfangen.“

    So hat nicht die Verneinung, sondern nur die Bestätigung die Hand Buddhas über sich. (…)

 

    [188] 20. Es gibt zwei Arten von Flügen des leichten Körpers[126]: Entweder er fließt aus den Füßen und wandert ziellos umher, oder er geht durch die oberen Zentren und fliegt in geistiger Mission – im Nu setzt er sich über Meere hinweg, lehrt Menschen und sättigt Auren.

    Es muss gesagt werden, dass nur außergewöhnliche Strebsamkeit und Findigkeit den feinstofflichen Körper dazu bewegen können, sich auf die Berührung mit einem physischen Gegenstand zu konzentrieren; denn Geist ist gewöhnlich bestrebt, auf Geist einzuwirken, wobei er übersieht, dass Gegenstände ausgezeichnete Leiter sein können.

    Nicht nur der Astralkörper, sondern auch der Mentalkörper ist tätig. Natürlich tritt auch der Astralkörper aus, doch Wir schätzen die Tätigkeit des Astralkörpers nicht; für Uns ist das Bewusstsein des Mentalkörpers wichtiger. Die Spitze der Kraft noch zuzuspitzen, ist nicht so einfach.

 

    [189] 21. Zufriedenheit und Wachsamkeit sind zwei Begleiter Unserer Werke. Wenn die Menschen nur die Wirkungen ihrer Unzufriedenheit sehen könnten; wenn sie nur begreifen könnten, dass Schläfrigkeit Tod bedeutet – sie würden diese beiden Hauptmitarbeiter der Finsternis meiden. Der böse Stachel der Unzufriedenheit dringt sogar in die besten Orte ein. Dumpfe Schläfrigkeit trübt den Kopf des Siegers.

    Wenn ihr die Fürsorge für euch kennt, könnt ihr sie etwa durch Unzufriedenheit verbrennen, die große Werke gespaltet und den Blitz auf den Sender herabgerufen hat?

    Merkt euch, bei Uns gibt es keine Unzufriedenen. Und auch keine Schläfrigkeit, mit der die dunklen Mächte euch besprengen.

    Ist in diesen giftigen Aromen nicht Erstarrung verborgen? Schläfrigkeit ist nicht Unsere Schwester. Jene, die das Licht berührt haben, werden sich nicht mit Unzufriedenheit durchbohren und nicht versteinern.

    Schläfrigkeit und Staub muss man meiden. Die Offenbarung des Schildes muss man schätzen.

    Ich wiederhole das noch einmal, doch mehr kann Ich nicht tun, denn das Gesetz verbietet eine Wiederholung für Taube.

    (…)

 

 

VII

 

    [190] 1. Sagt den Neuen: Man muss die Verantwortung für seine Gedanken erkennen.

    Früher war man für die Tat verantwortlich, dann erkannte man die Bedeutung des Wortes, und jetzt ist es Zeit, das Feuer des Gedankens zu kennen. Versteht es besser, zu schweigen und die Gedanken zu reinigen.

    Kann etwa das Knurren eines Tigers schlimmer sein als verräterisches Denken? Nicht nur durch ihr Handeln, sondern auch durch ihr Denken sammelt die Menschheit ein schweres Karma an. Wegen des Gedankens erleidet der Geist Qualen, denn zwischen Worten und Gedanken besteht kein Unterschied.

    Ein Tor ist, wer diese Warnung als Drohung auffasst. Es gibt keine Drohung, Wir haben nur Beispiele und Fürsorge zu bieten. Jedem steht es frei, in den Abgrund zu springen, doch warnen muss man ihn.

    Ich denke, nun ist es nicht mehr notwendig, die Bedeutung des Gedankens zu wiederholen.

    Auch wenn die Zeit schmutzig ist, wollen wir lieber an die Zukunft denken.

 

    [191] 2. Jeder teilt sich selbst zu. Man kann aus dem besten Plan einen Hühnerstall machen.

    Gold und Silber abzumessen ist nicht Unsere Beschäftigung. Man muss alle Bedingungen vergessen, dann entflammt das Licht. Jeder freudige Verlust ist ein unermesslicher Gewinn.

    Die Kühnheit der Verzweiflung ist Selbstverleugnung. Die höchste Kühnheit erwartet jedoch keine Belohnung. Verzweiflung erwartet keine Belohnung.

    In Unserer Sprache ist Verzweiflung die Bezeichnung für eine Grenze. Nahe dieser Grenze liegt die Heldentat. An ihrem Haus kann man einen eisernen Bügel befestigen.

    Ich hämmere im Regen, warum soll man nur den Blitz fürchten?

    Manchmal gibt der Bettelsack eines Bettlers Anlass zu größerer Furcht.

 

    [192] 3. Ein Gleichnis über Christus:

    Der Abend war angebrochen. Christus saß auf der Schwelle. Ein Schriftgelehrter trat herbei und fragte: „Warum sitzt Du im Durchgang?“ Christus antwortete: Weil Ich die Schwelle zum Geist bin. Wenn du eintreten willst, so trete durch Mich ein.“

    Ein neuer Schriftgelehrter fragte: „Ist es wahr, dass der Sohn Davids auf dem Platz der Hunde sitzt?“ Christus antwortete: „Wahrlich, du schmähst David, Meinen Vater.“

    Es wurde dunkel, und ein dritter Schriftgelehrter fragte: „Warum sitzt Du da, als ob Du dein Haus fürchten würdest?“ Christus antwortete: „Ich warte, bis die nächtliche Dunkelheit mich von deinem Anblick befreit. Wahrlich, möge die Finsternis in die Finsternis verschwinden.“

    Dann stand Er auf und wies auf den Berg Morya, wo der Tempel stand.[127] „Mein Großvater ließ den Tempel aus Stein errichten, doch Er sitzt unter einem Zelt aus Leinen.“

    Der Schriftgelehrte sprach: „Ein Wahnsinniger, er zählt Salomon[128] noch zu den Lebenden.“

    Und sie gingen in Unwissenheit.

    Da trat Maria aus dem Haus, und als sie Christus sah, sprach sie: „Lehrer, teile unser Abendbrot!“

    Christus antwortete: „Die Gabe des Herzens strahlt in der Dunkelheit.“

 

    [193] 4. Ein Gleichnis über Christus.

    Ein Mitglied des Synedrions[129] fragte Christus: „Würdest Du zu uns kommen, wenn wir Dich riefen?“ Christus antwortete: „Ich gehe lieber auf den Friedhof, denn dort gibt es keine Lügen.“

    Das Mitglied des Synedrions fuhr fort: „Warum erkennst Du uns nicht an, wenn sogar Dein Vater von einem unserer Mitglieder vermählt wurde?“

    „Wartet, bis euer Haus einstürzt, dann werden Wir kommen.“

    „Wozu werdet Ihr kommen, um zu zerstören oder aufzubauen?“

    „Weder zur Zerstörung noch zum Aufbau, sondern zur Reinigung, weil Ich nicht in das Elternhaus zurückkehre.“

    „Dann verehrst Du Deine Vorväter nicht?“

    „Zum Festmahl reicht man neue Gefäße; um den Großvater zu ehren, trinkt man nicht aus seinem Kelch.“

 

    [194] 5. Gleichnisse über Buddha.

    Ein Hirte sah unter einem Baum einen Menschen sitzen, der in Betrachtung versunken war. Er setzte sich an die Seite des Mannes und versuchte, es ihm gleichzutun und nachzudenken. Er fing an, seine Schafe zu zählen und in Gedanken den Gewinn ihrer Wolle abzuschätzen.

    Beide saßen schweigend. Schließlich fragte der Hirte: „Herr, worüber denkst Du nach?“ Dieser sprach: „Über Gott.“

    Der Hirte fragte: „Weißt Du, worüber ich nachgedacht habe?“ „Auch über Gott.“ „Du irrst, über den Ertrag aus dem Verkauf der Wolle.“

    „Wahrlich, ebenfalls über Gott, nur hat Mein Gott nichts zu verkaufen, dein Gott aber muss zuerst auf den Basar gehen. Doch es kann sein, dass er am Weg einem Räuber begegnet, der ihm behilflich ist, zu diesem Baum zurückzukehren.“

    So sprach Gautama.

    Geht auf den Basar. Denkt schneller nach, damit ihr zurückkehrt.

 

*****

 

    Auf einem Schiff reiste ein Affenhändler. In seinen Mußestunden lehrte er seine Affen, die Matrosen nachzuahmen, wie sie die Segel setzten. Es erhob sich aber ein Sturm, und die Matrosen eilten, die Segel zu reffen. Die Affen, die nur wussten, wie man die Segel aufzieht, folgten ihnen und hissten wiederum die Segel. Das Schiff ging unter, weil der Lehrer nur an schönes Wetter gedacht hatte.

    So sprach Buddha, der Erneuerer des Lotus des Lebens.

 

    [195] 6. Ihr fragt, warum Ich gegen Magie spreche, wenn Ich selbst auf das Zementieren des Raumes hinweise, auf die Bedeutung der Einwirkung des Kreises und auf andere Gegebenheiten, die an Magie gemahnen?

    Der Unterschied liegt jedoch darin, dass Magie ein Surrogat[130] für das Leben darstellt, während Wir lehren, das Dasein zu verbessern und von den Möglichkeiten auszugehen, die das Leben selbst bietet.

 

    [196] 7. Es ist gut, darauf hinzuweisen: „Lest die alten Weisungen besser.“ Ich lehre das Neue, wenn das Alte angewendet worden ist. Ich lehre das Nützliche, sobald ihr zu der durchdachten, aufgezeigten und angenommenen Zusammenarbeit gelangt seid.

    Den besten Erfolg beim Verzinnen erzielt man, wenn das Feuer den Gegenstand nicht verbrennt. Der Erfolg wird „verzinnt“, wenn seine Hülle im Geist vollendet wurde.

    Der Hammer arbeitet, die Ketten klirren, und die grauen Menschen finden weiter ihre Befriedigung im Becher der Unzucht. Und sie wissen nicht, dass der Uhrzeiger unmerklich vorgerückt ist, dass morgen die Türen ihrer gekünstelten Vergnügungen geschlossen sein werden und dass Mein Torhüter ihnen sagen wird: „Im Morgengrauen wurde der Altar für den Herrscher der Weisheit errichtet“. Und die Grauen werden davongehen.

    Streng und unbeugsam steht Meine Wache; man kann den Stahl ihrer Helme nicht mit dem Gold der Grauen vergleichen.

 

    [197] 8. Die Trennung geht der Begegnung voraus, die Begegnung geht der Trennung voraus, daher ist es weiser, sich über die Trennung zu freuen.

    Eine Weisung an alle Kämpfer: „Wenn jemand ausscheidet, marschiert weiter in die bisherige Richtung. Wenn das Banner gehisst ist, fliehen die Soldaten nicht. Wenn die Lagerfeuer brennen, drängen die Krieger sich nicht zusammen und nehmen nicht den Platz eines anderen ein. Wenn das Signal zum Nachtmarsch gegeben wird, beklagen die Krieger sich nicht, sondern marschieren vorsichtig.“

    Vor jeder Offenbarung habt ihr gleichsam einen Augenblick der Leere oder der kosmischen Stille bemerkt. Vom Kleinen bis zum Großen ist dieser Augenblick proportional [zur Offenbarung]. Es ist begreiflich, dass die physische Welt auf der Hut ist, wenn sie eine geistige Entladung durchlässt. Deshalb ist es eine schwierige Aufgabe, die physische Welt aus ihrer Trägheit herauszuführen.

 

    [198] 9. Unser Ideal ist es, nicht Lehrer, sondern Mitarbeiter zu sein. Doch dazu bedarf es des festen Bewusstseins, dass beiderseitig entschieden alles zum Nutzen beigetragen wird. Wenn Anzeichen eines solchen Beitrages in Erscheinung treten, wird die Herrschaft über die physische Welt errichtet.

    In den irdischen Kirchen ruft man Christus an und wundert sich über Sein Schweigen; indessen fühlt ihr, wie man Ihn im irdischen Leben wiederbeleben kann, ohne Bußgewänder anzulegen und ohne den Raum durch Unzufriedenheit zu erschüttern. So werden Pläne geschmiedet.

 

    [199] 10. Wie verschiedene Meere unterschiedliche Wellen aufweisen, so muss auch die Anziehungskraft des Raumes durch verschiedene Mittel gefestigt werden. Nicht nur durch den Inhalt, sondern auch durch die Anwendung wird vieles verstärkt.

 

    [200] 11. Am schrecklichsten ist es zu sagen: „Wir haben bereits alles erreicht.“ Der Lehrer selbst wird diese zerstörerische Formel niemals aussprechen. Wir kennen den Plan und verstehen unermüdlich die Einzelheiten.

 

    [201] 12. Warum spüre ich den Geist der Berge? Der Lehrer sendet Seinen Schild.

    Der Lehrer will euch einen Berg errichten sehen.

    Der Lehrer träumt davon, zu sehen, dass nichts euch in Verwirrung bringt.

    Der Lehrer spürt, wie mutig ihr voranschreiten müsst.

    Der Lehrer gibt einen Hinweis, wenn ernste Gefahr droht.

    Der Lehrer rät, Mut bereit zu halten.

    Der Lehrer hilft, die böse Hand zu überwältigen.[131]

    Der Lehrer wiederholt nicht ohne Grund längst bekannte Gedanken.

    Der Lehrer blickt voraus.

    Der Lehrer ordnet an, den Geist unerschütterlich zu bewahren.

    Der Lehrer wünscht, dass ihr die Angst vertreibt.

    Der Lehrer will, dass ihr euer Urteil ruhig fällt.

    Der Lehrer bewahrt euch vor Kummer.

    Der Lehrer rät, kühne Vorhaben zu ersinnen wie bisher.

    Der Lehrer ist um eure Gesundheit besorgt.

    Der Lehrer schickt euch auf den Weg.

    Der Lehrer hat genug gewarnt.

 

    [202] 13. Indem ihr über das Opfer lernt, erhaltet ihr Macht. Dem Opfer folgt Erfolg. Seine[132] Lehre ist dauerhaft, denn sie beruht auf dem Opfer. Erfolg ist nichts anderes als der Rückschlag des Opfers.

    Erfolg kann leihweise vor dem Opfer gesandt werden, doch grausam ist das Los des Schuldners. Wenn man heute noch mit wenig zahlen kann, wird die Zahlung in einem Jahr ansteigen. Bevor ein Jahr vergeht, wird der Schuldner krumm werden.

    Ich will ein Gleichnis anführen:

    Ein Häftling hielt das Geständnis seines Verbrechens zurück, doch zu Hause hatte er Reichtum zurückgelassen, der ihm unerwartet zugefallen war. Das Geräusch jeden Schrittes erinnerte ihn an die Begnadigung. Er sandte Boten, um dem Richter seinen Reichtum zu opfern. Dabei hätte ihn ein einfaches Geständnis befreit und ihm seinen Reichtum bewahrt.

    Doch es ist leichter für einen Menschen, im Gefängnis zu sitzen, als das rettende Geständnis auszusprechen. Wenn der Richter freisprechen soll, muss er das rettende „ja“ hören. Habt den Wunsch, zu opfern.

 

    [203] 14. Über die Ringe der Scharfsicht und des Hörens.

    Der erste Ring betrifft nahestehende Personen und Offenbarungen der Zukunft. Der zweite beschränkt sich auf die Angelegenheiten der Gegenwart und der nahen Zukunft. Der dritte ergreift die Vergangenheit, die die uns Nahestehenden berührt. Der vierte umfasst vergangene Ereignisse. Der fünfte liegt in den Grenzen der gegenwärtigen Welt. Der sechste offenbart den künftigen Weltenlauf. Der siebente umfasst alle Zeichen.[133]

    Man kann stark sein im ersten Ring ohne die Möglichkeit, die folgenden zu beherrschen. Daher ist es am besten, den siebenten Ring zu entwickeln, denn ihm sind alle Offenbarungen zugänglich, jedoch ohne die persönliche Anziehung, ohne Einschränkung durch die persönliche, ziemlich enge Sphäre. Es ist besser, wenn man nach einem persönlichen ein Zeichen über die Bewegung der Länder oder einen Schimmer der kosmischen Ordnung erhalten kann.

    Man muss wissen, dass das Bewusstsein der Schönheit sehr selten inmitten von Geistigkeit lebt.[134] Ein vernünftiges Verständnis der Schönheit[135] erweist sich als die seltenste Eigenschaft, die von den Herrschern höher als vieles andere geschätzt wird.

    Es ist besser, unter Schwierigkeiten an etwas Großes heranzugehen, als etwas Kleines leicht zu beherrschen.

    Durch eine Reihe geschichtlicher Ereignisse zeigen Wir den Weg der Evolution.

 

    [204] 15. „Zustand der geöffneten Schätze“ nannte man es in den alten Kulten, wenn eine Priesterin im achten Stockwerk wohnte, wohin der Zutritt verboten und die Treppen mit Leopardenfellen belegt waren, damit kein Laut durchdringen konnte.

    Der „Zustand der geöffneten Schätze“ wurde dermaßen verehrt, dass eine Ruhestörung als religiöses Vergehen bestraft wurde.

    Alles Unharmonische ist besonders schädlich, deshalb ist ein Donnerschlag weniger gefährlich als das Quieken eines Neugeborenen. Diese einfache Wahrheit wurde nie niedergeschrieben. Theoretisch kann man für das Harmonische überhaupt keine Grenze ziehen, denn die Tonalität der Struktur der Geistigkeit ist individuell.

    Die Menschen des Altertums wussten, dass „die Schätze“ nicht wiederholbar sind, und bewahrten sie vor Zufälligkeiten. Beim Öffnen der Schätze beobachtete der Älteste des Tempels, welche Tonleiter am meisten berührte. Der Ton wurde von einer bestimmten Farbe begleitet, so fand man die Bedingungen für jeden einzelnen Fall heraus.

 

    [205] 16. Das Lächeln der Entschlossenheit ist der beste Führer. Man soll das Ziel erkennen und einen Beitrag für den Plan des Lehrers des Lehrers leisten.

    Jeder Wunsch ist schädlich, doch Streben zur Heldentat ist notwendig. Wünschen ist keine Heldentat. Heldentat ist das Bewusstwerden der Notwendigkeit. Ein Wunsch kann wachsen; auf einen Wunsch kann man verzichten oder ihn ändern. Der Strom eilt nicht nach Wunsch, sondern nach unausweichlicher Notwendigkeit.

    Der Geist weiß, wo der Anreiz des Wunsches und wo der Fels der Notwendigkeit ist. Ich sehe, wie der Strom der Wahrheit dahineilt, nichts kann seinen Lauf versperren.

    Wie oft hilft der im Glauben ausgesprochene Name des Herrschers, eine Brücke der Hilfe zu errichten.

    Bei weitem nicht alles, was Wir sehen, ist schön. Bei der Arbeit für die Menschheit muss man sich oft die Hände waschen.

    Und wenn es euch schwer wird, bezieht das nicht auf euch, sondern denkt an die Wellen weltweiter Einwirkungen.

    Nur im Bewusstsein der unbedingten Notwendigkeit werdet ihr hinüberschwimmen.

    Hier ein Muster für das Vorgehen der Finsteren: Zuerst säen sie Unglauben, dann heizen sie Wünsche an und blähen diese zu Verbrechen auf – so ernten sie doppelt.

    Denkt darüber nach, wie ihr euch der Menschheit besser verständlich machen könnt.

    Bei Uns gibt es über die heilige Sprache[136] hinaus die Sprache des Schweigens. Die verfluchte Sprache der Ablehnung und Verneinung zerreißt den Saum des Kleides.

 

    [206] 17. Wenn Ihr euch nach rechts wendet, seid auch bereit, nach links zu gehen; und wenn ihr am Ufer anlegt, seid auch bereit, wieder fortzusegeln, denn jede Höhere Weisung dient dem Heil und der Beschleunigung. Wenn ihr Stille spürt, haltet den Atem an, denn es könnten Schritte erklingen.

    Besser einige Unannehmlichkeiten, aber dafür das Herannahen von Ereignissen. Besser eine kurze Müdigkeit, aber dafür ein enges Herantreten an den Lehrer. Besser quälende Wege, aber dafür Herantreten an den Lehrer. Besser in den Staub versinken, aber dafür den Geist reinigen. Besser auf herkömmliche Maßnahmen verzichten, aber dafür das Licht ergreifen. Besser Bedauern über einen Strahl, aber dafür das Licht Christi. Besser anderen geben, aber dafür großes Entzücken des Geistes. Besser den Geist der Höheren Weisung unterwerfen, aber dafür zum Lehrer selbst gelangen. Wahrlich, versteht es, zu hüten und zu bewahren.

    Und wenn ihr ein wunderbares Märchen spürt[137], spricht euer Geist die Wahrheit. Und wenn ihr die Grundzüge des künftigen Lebens aufzeichnet, leuchtet Unser Spiegel. Und wenn ihr die Teile der Welt zählt, flattert Unser Banner. Und wenn ihr mit Adleraugen durch den Raum blickt, klopft das Licht an Meinen Turm.

    Wenn ihr daher an gemeinsamen Besitz oder an die Heilung der Menschheit denkt, spüren Wir Flügel.

    Vertreibt kleinliche Gedanken, sie sind bedrückend für Uns.

 

    [207] 18. Ihr könnt beim Kartenspielen die besten Karten erhalten, doch es hängt von euch ab, sie am besten anzuwenden.

    Ich spreche von den Bildern der Zukunft. Entsprechend den Eigenschaften der Auren sind diese Bilder real und gehen in eine bestimmte Richtung.

    Gewiss, ein böser Wille kann den Wanderer in eine andere Richtung stoßen, und dann sieht er Zeichen anderer Art.

    Wenn man daher Bilder der Zukunft empfängt, ist es wichtig, sich zu erinnern, bei welchem Geisteszustand sie gegeben wurden. Dem Strahl wird eine entsprechende Möglichkeit gegeben[138], sonst wäre die Gerechtigkeit verletzt. Ebenso sollen auch die Fristen verstanden werden.

    Für kosmische Fristen werden offenbarte Gefäße verwendet[139], und diese bringen eine Kette von Mitarbeitern mit; deshalb wird der Ersatz von Mitarbeitern gemäß der Erklärung der Auserwählten vorgenommen.

    Wenn Wir das Lahmen eines Mitarbeiters wahrnehmen, ersetzen Wir ihn trotzdem ohne Wunsch der Älteren nicht. Wenn der Geist der Auserwählten einen Verrat am Werk erkennt, mögen sie sich mit folgenden Worten an Uns wenden: „Du, unser Bürge, ersetze den Mitarbeiter.“ Das heißt, dass ein Glied der Kette sich gelöst hat und das Bewusstsein der Auserwählten sich von den Wirkungen der Aura des Scheidenden befreit. Dieser nimmt sein Schicksal auf sich, denn jedem steht es frei, sein eigenes Haus zu bauen.

    Wir können aufrufen, Wir können Bilder der Zukunft mit der entsprechenden Richtung zeigen, doch die Anwendung Unseres Rufes bleibt dem guten Willen überlassen.

    Nur Hingabe und die Erkenntnis der Vernunft des Planes gewährleisten die Realität der Bilder der Zukunft.

    Von den Bergen hat man einen weiten Ausblick, doch das Verlangen, sich in eine Grube zu verkriechen, kann man nur beweinen.

    In vergangenen Zeiten warf man den Schuldner in eine Grube, die Gehenna[140] genannt wurde; warum denn freiwillig dort hineinkriechen?! So lasst uns die Ausführungen über Lebenswichtigkeit der Fristen und die Spiegel der Zukunft beenden.[141]

    Ich möchte alle auf ihren Plätzen sehen – mit mehr Verständnis für die Heldentat und ohne persönliche Vorteile zu erwarten. Ist es möglich, einen Krieger einen Helden zu nennen, der voller Erwartung auf eine Belohnung in den Kampf geht?

    In vergangenen Zeiten war der Lehrer Mohammed gezwungen, den Kriegern des Islam Freuden im Paradies zu verheißen; soll Ich etwa das Funkeln von Rubinen versprechen? Man muss ohne Erwartung vorwärtsschreiten, sonst ist es schade um die verlorene Zeit der uralten Evolution.

 

    [208] 19.[142] Nun beenden Wir das Gesetz der Angemessenheit*.

    Ein Baumeister muss wissen, wie stark er die Säulen eines Hauses belasten darf.

    Durch mangelnde Angemessenheit entstehen Zerstörung, Lästerung, Lüge, Verrat und viele andere hässliche Erscheinungen.

    Kann denn ein Bau Bestand haben, bei dem man dem Floh die Eigenschaften eines Giganten zuschreibt, den Schürhaken öfter sucht als den Herrn und den Wirbelwind mit einem Mückenflug vergleicht?

    Eine Bedingung der Bruderschaft[143] ist die vollständige Entsprechung von Gedanken und Ausdruck: Das ist das Bollwerk der Wahrheit der Schönheit. Man kann sich leicht im Leben üben, ohne stillzuschweigen oder zu übertreiben.

    Aufmerksam beobachten Wir Unsere Mitarbeiter, damit ihre Ausdrücke der Bedeutung entsprechen. Nur auf diese Weise können unterschiedliche Wesen zusammenarbeiten.

    Das beste Urteil ergeht der Schönheit gemäß, denn es ist unschön zu sagen: „Ich sperre den Riesen in ein Kästchen“ oder: „Der Adler schwebt wie ein Huhn“.

    Wie oft werden die besten Apparate durch mangelnde Angemessenheit zerstört, was durch ein wenig Aufmerksamkeit leicht vermieden werden könnte.

 

    [209] 20. Wenn ihr die empfohlenen Bücher lest, werdet ihr Funken finden. Legt die Bruchstücke der Verehrung Maitreyas in eine Schatulle, so wie von Mir Bruchstücke des Einen Steines über das Antlitz der Erde ausgelegt worden sind. Ein neues Wunder wird die Völker sammeln! Unser Strahl wird den Zweifel vertreiben.

    Die Bande der Heldentat gleichen der Arbeit in einem Laboratorium. Die Hand zittert nicht, wenn sie Flüssigkeit für Versuche abmisst, denn der Forscher weiß, dass ein verschütteter Tropfen das Haus in die Luft sprengen kann. Nur Glaube und Kühnheit halten die Hand des Forschers ruhig.

 

 

VIII

 

    [210] 1. Der Strahl Christi ist genauso wissenschaftlich wie der Strahl der Sonne, doch für die Masse bedeutet bereits das einfache Auffinden eines Gegenstandes ein Wunder. Ist etwa der Rassenwechsel ein Wunder? Ist etwa das Kommen der Großen Lehrer ein Wunder? Ist etwa die Erscheinung Christi ein Wunder? Prophezeit man nicht Wunder Jahrhunderte zuvor? Ein Wunder stört die Harmonie, wogegen die kosmischen Ereignisse nur die Evolution verwirklichen.

    Auch Träume und Visionen sind keine Wunder, sondern ein Faden des Lebens, nämlich das Bewusstwerden des Wesens des Kommenden, das nur so weit offenbart wird, dass Karma nicht verletzt wird. Wenn die Menschen die Träume und das Bewusstsein ohne Vorurteile annehmen könnten, könnte der Pfad verbessert werden.

    Neue Bilder spiegeln sich oft missgestaltet. Der Spiegel vergrößert entweder oder er zieht zusammen, als ob seine Oberfläche durch einen ungewöhnlichen Druck erzittern würde.

    Gegenüber sogenannten Alpträumen, die eine wichtige Bedeutung haben können, soll man sich vorsichtig verhalten.

 

    [211] 2. Nun sage Ich etwas sehr Wichtiges. Der höhere Kanon „Mit deinem Gott“ ist die Grundlage der Neuen Welt. Früher las man: „Mein Geist frohlockt über Gott, meinen Erlöser“. Nun aber sagt: „Mein Geist frohlockt über Gott, deinen Erlöser.“

    Feierlich sage Ich: Darin liegt Erlösung. „Es lebe dein Gott!“ So sagt es einem jeden; und indem ihr eure Götter austauscht, werdet ihr zu dem Einzigen gelangen.[144]

    Dort, wo man steckenzubleiben droht, kann man zart auftreten, wenn man ohne Verneinung ist. Dort, wo man zu ersticken droht, kann man hindurchgehen, indem man „Deines Gottes“ gedenkt. Dort, wo es Verehrung der Materie gibt, könnt ihr nur durch sie hindurchschreiten, indem ihr die irdische Materie zum Kosmos emporhebt. Das Wichtigste ist, dass man sich nicht nur an der Erde binden darf.

    Warum gibt es eine Legende über den Abstieg Christi in die Hölle? Der Lehrer wandte sich an die niederen Ebenen der astralen Welt und sprach: „Warum soll man sich durch irdische Gedanken ewig an die Erde binden?“ Und viele wurden aufgerührt und rafften sich wieder auf.

    So findet den Gott eines jeden und preist Ihn. Man kann das mit dem Verstand, wichtiger aber mit dem Lächeln des Geistes verstehen. Wenn das Schwierigste leicht wird wie der Flug der Vögel, vereinen sich sogar Steine zu einem Gewölbe, und Christus, der Maurer, wird einem jeden erscheinen.

 

    [212] 3. Die Synthese der Geistigkeit ist die seltenste Gabe, gerade sie entzündet das Licht der Welt. Mit dem Licht der Welt ist nichts zu vergleichen. Das Licht verbrennt, doch sein Strahl wird gesucht.

 

    [213] 4. Macht euch keine Feinde – das ist ein Vermächtnis für alle. Kennt eure Feinde, hütet euch vor ihnen und macht ihrer Tätigkeit ein Ende, doch seid nicht boshaft. Und wenn ein Feind freiwillig unter euer Dach kommt, erwärmt ihn, denn euer Dach ist groß, und der Neuangekommene wird euren Platz nicht einnehmen. Und sollte es euch schwerfallen, die Kraft eines tiefen Gefühls zu überwinden, überdeckt sie mit dem Lächeln des Lichts.

    Das Gefühl der alten, erdichteten Rechnungen ist dem Plan der Herrscher wahrhaftig nicht angemessen. Denn wenn wir die Dinge in ihrer ursprünglichen Form und die Erdichtungen auf die Waage legen, die mit den Kräften des Hasses ausgedacht wurden, werden die Erdichtungen schwerer wiegen.

    Im Namen der Angemessenheit muss man für die Menschen die richtige Stelle finden, sonst werden wir mit derselben Stimme über das Zentrum des Planeten und über einen Tintenfleck sprechen. Ein Musikstück, das in einer einzigen Tonart gespielt wird, ruft Abneigung hervor; deshalb rufen Wir auf, die Nützlichkeit der Angemessenheit zu verstehen.

    Wenn ihr ein langes Gespräch über eine leere Schale bemerkt, lenkt die Aufmerksamkeit des Gesprächspartners auf die Unzweckmäßigkeit des Nichtigen. Für viele Leute ist diese Disziplin dringend nötig.

    Fürchtet euch nicht, wenn man euch als Verrückte bezeichnet, denn euch wurde der Pfad eröffnet. Vergesst nicht, die Feinde zu loben.

    Damit wollen wir das Gespräch über die Feinde beenden.

 

    [214] 5. Nun über die Unangemessenheit von Fristen.

    Neben den Wellen des Ozeans treten kleine Bächlein von Ereignissen in Erscheinung. Kann man ein Bächlein mit dem Ozean verwechseln? Doch auf Erden beeilt man sich immer, das Persönliche mit dem Weltweiten zu vermengen. Wie die Hand die Stärke eines Gewebes fühlt, so muss auch der Geist die Tiefe der Ereignisse unterscheiden.

    Lasst euch durch die scheinbare Größe von Ereignissen nicht hinreißen, denn zwischen den grundlegenden Hauptumständen kann es verschiedenfarbigen Spuk geben und die Bächlein können ihr Bett vorübergehend verändern.

    Ein Moment der Zufälligkeit, des Schweigens oder des Unwohlseins darf nicht der Welle zugeschoben werden. Wenn ein Wanderer auf dem Weg Rast macht, bedeutet das nicht, dass er von seinem Pfad abgekommen ist.

    Eine Hauptwelle steigt augenblicklich empor, doch vor jeder Welle stockt das Boot. Das empfindlichste Boot zuckt am stärksten zusammen, denn der Staub des Ausbruchs erfüllt bereits die Atmosphäre.

    Deshalb darf die Angemessenheit von Fristen und Ereignissen nicht vergessen werden.

    Vor allem eine Beschleunigung des Stromes kann den Organismus beeinflussen. Die Kompliziertheit der Ereignisse zerschneidet sogar manchmal gleichsam den Faden, das ist aber nur zeitweilig, und zwar so lange, bis der Organismus die doppelte Portion des Weltstromes verdaut hat. Die Komplexität der physischen Bedingungen kann die physischen Empfindungen verstärken – man sollte sich nicht ermüden, denn von den Wellen des Ozeans kommt schon die nächste an die Reihe.

 

    [215] 6. [145] Der Erfolg einer Beschleunigung geht ebenso wie eine Verzögerung wellenartig vor sich. Wenn man daher eine Welle der Beschleunigung wahrnimmt, muss es einem rechtzeitig gelingen, so viele Samenkörner wie möglich in sie hineinzuwerfen.

 

    [216] 7. Die Gesetze über das Erscheinen der Lehrer sind mit dem Plan der ganzen Kultur verknüpft. Karma wickelt sich ab wie eine Rolle, und die Zeichen der abtretenden irdischen Macht beginnen, zu flackern.

    Denen, welche die Zukunft kennen, fällt es schwer, dieses abtretende Flackern zu beobachten. Wie der gestrige Tag ist das Morgen. Und der Schritt wird nicht in Fuß[146], sondern nach Dreijahreszeiträumen gemessen; so ergibt sich ein Schritt von Giganten, die sich nicht fürchten, durch ganze Jahrhunderte hindurchzuschreiten. So sickert die Psychologie des Geistes auf die Erde durch.

    Für irdische Hüllen gleicht jedes Jahrhundert einer Bedrohung. Doch die Brücke des Geistes verleiht Flügel der Wahrheit.

    Jenen, die in Dreijahreszeiträumen voranschreiten, scheint es manchmal, als lebten sie nicht. Ein besonders schneller Ball scheint manchmal bewegungslos zu sein, weil seine Trägheit der Umgebung nicht entspricht.

 

    [217] 8. Wer das Wissen um die Zukunft in sich trägt, kann sogar auf schwankenden Steinen mutig voranschreiten.

    Erfolg ist, wenn das Ende schön ist. Erfolg ist, wenn man sich auf einen neuen Weg begeben kann.

    Der Wunsch ist bereits ein Teil der Erfüllung. Geht kühn dem Licht entgegen!

    Trennung ist die Schwelle zum Wiedersehen. Und Sergius sprach: „Man muss fortgehen, sonst kann man sich nicht treffen.“

 

    [218] 9. Ich will an den Kult der Hohepriesterinnen erinnern. Es gab eine Gruppe unter ihnen, die mittels chemischer Präparate, und eine andere, die durch magnetische Ströme in einen hohen Zustand versetzt wurde, es gab auch niedrige Grade von Beschwörung und mechanischen Drehbewegungen. Dann begann die Selbstversenkung an der Schwelle des Schlafes oder durch Vertiefung in einen glänzenden Gegenstand. Man hielt das Wissen für das höchste, das ohne alle sichtbaren Bedingungen aus dem Inneren kommt.

    Der Weg der weltweiten Evolution, wie er sich vor euren Augen vollzieht, ruht auf anderen Bedingungen, und es kommt die Zeit, wo man die psychischen Kräfte zugunsten des Geistes stark verringern muss. Im letzten Jahrzehnt haben die niederen Schichten der Natur von den niederen psychischen Kräften in so hohem Maß Besitz ergriffen, dass Gefahr für die Evolution entsteht.

    Nicht durch die niederen Schichten der Trugbilder und Auftürmungen, sondern nur durch Kooperation mit den Höheren Ebenen kann man vorankommen[147].

 

    [219] 10. Und nun über die Ringe der Aufnahmefähigkeit.

    Wenn die Kreise der Scharfsicht zentrifugal vor sich gehen, verlaufen die Ringe der Aufnahme zentripetal. Von Symbolen und verschwommenen Umrissen streben sie spiralförmig zum zugespitzten Faktum: Hellrufen, Hellsehen, Hellhören, Hellverstehen, helle Heldentat und Hellwissen.

    Man muss begreifen, dass ein Faktum nicht in die Kategorie des Rufes eingeht, weil in dieser Kategorie eine zugespitzte Tat nicht verstanden werden und die Gefahr nur verstärken könnte.

    Ich möchte über jene, die einen Ruf benötigen, nichts Nachteiliges sagen, doch ein Faktum in ihren Händen würde das gleiche bedeuten, wie ein geladenes Gewehr in der Hand eines Waffenunkundigen.

    Gewiss, die Grenze des Rufes ist sehr relativ, doch wenn man in den Ring des Verstehens übergehen kann, freuen Wir Uns sehr.

    Jeder Kreis ähnelt einer Karawane. Natürlich besteht eine Karawane aus mehr als einem Pferd, doch dafür kann ein einziges Pferd die ganze Fortbewegung aufhalten. Scheuen oder ein Fehltritt können den Marsch in Verwirrung bringen. Deshalb sind die Begriffe Heldentat und helle Heldentat sehr unterschiedlich. Man kann das Aufflammen einer Heldentat zum Stillstand bringen, das Feuer einer hellen Heldentat aber nicht.

    Die Flamme der hellen Heldentat mag von kosmischen Wirbeln flackern, doch man kann sie nicht vom Kopf herunternehmen. Versteht also, warum ein Symbol bis zu einem bestimmten Grad als herkömmliches Zeichen notwendig ist, während es später unerträglich wird und beginnt, wie eine Hülle abzufallen.

    Wie Sphärenmusik erklingt das Dasein auf den Wegen der Unübersehbarkeit und der Unwiederholbarkeit.

    Wie ein Vogel sich zunächst schüttelt und dann fliegt, so sprüht das Wort aus Unserer Esse und kann nachher nur bestätigt werden. Okkult betrachtet ist der erste Augenblick wichtiger, denn ein einzelnes Wort sofort aufzunehmen ist wichtiger, als eine Wiederholung zu hören[148]. Doch wenn man das Sieden der Esse erfassen kann, glänzt es mächtiger als ein Befehl.

 

    [220] 11. Ich sagte euch bereits, dass die Mutter der Welt Ihren Namen verbirgt. Ich zeigte euch bereits, wie die Mutter der Welt Ihr Gesicht verhüllt. Ich gedachte bereits der Mutter Buddhas und Christi.

    Gewiss, jetzt ist es an der Zeit aufzuzeigen, dass die gemeinsame Mutter beider Herrscher kein Symbol ist, sondern die Große Offenbarung des Weiblichen Uranfangs, der die geistige Mutter Christi und Buddhas darstellt.

    Sie ist es, die Sie belehrte und für die Heldentat weihte.

    Seit jeher sandte die Mutter der Welt zur Heldentat aus. In der Geschichte der Menschheit legt Ihre Hand einen unzerreißbaren Faden.

    Am Sinai erklang Ihre Stimme. Sie nahm die Gestalt der Kali[149] an, Sie ist die Grundlage von Isis[150] und Ischtar[151]. Nach Atlantis*, als dem Kult des Geistes ein Schlag zugefügt wurde, begann die Mutter der Welt, einen neuen Faden zu weben, der jetzt erstrahlt.

    (…)

    Man kann viele Beispiele anführen, wo selbst hohe Magier unerwartete Wirkungen und den Wunsch hinterließen, in den niederen Schichten der Materie Unterstützung zu finden.

    Eine solche Entstellung kann man als Kanal des Intellekts bezeichnen; sie kann den Verkehr mit den anderen Welten für lange Zeit aufhalten.

    Heute sucht man mechanisch das, was bereits geistig bestimmt ist.

    Die Lehre der künftigen Epoche wird die Vereinigung des Geistes mit dem Intellekt sein.

    Der Lauf der Planeten gestattet es, den Verkehr zwischen den Welten zu beschleunigen, und die Entwicklung des menschlichen Geistes verläuft auf neuen Wegen.

    Die Gestirne gestatten die Beschleunigung des Weges der Menschheit.[152]

 

    [221] 12.[153] Jetzt noch etwas über die Mutter der Welt.

    Die Mutter ist Schönheit, die Welt ist Selbstaufopferung. Gerade durch diese beiden Grundlagen werden die Tore geöffnet.

    Die Brücke zwischen den Planeten und die Verkürzung der Rassenrunden beruhen auf diesen beiden Grundlagen.

    Wozu ein schrittweiser Weg, wenn eine einzige Erleuchtung über die Grenzen erhebt?

    Wer auf dem Weg zu den fernen Welten ist, trifft nach dem Verlassen der Erde gewöhnlich einen Boten. Diesem Boten sagt der Befreite, ob er es vorzieht, einen neuen Weg zu nehmen oder erneut der Erde zu helfen. Natürlich ziehen viele einen neuen Weg vor, doch es gibt welche, die sich für den Weg hier entscheiden.

    Wahrlich, es ist besser, im Pflanzenreich abzuwarten und dem Insektenreich auszuweichen. Man kann sogar einen ganzen Planeten überspringen.

 

    [222] 13. Jetzt, in den schweren Tagen der Annäherung des Mars, wo niedere, vergangenen Ströme beunruhigen, denken Wir nur an die Zukunft.

    Nie dagewesene Abweichungen der Planeten unterstützen das Erwachen des Bewusstseins. (…) Der Raum wird verdichtet und der Strahl des Mars wird vom Licht der Mutter der Welt überflutet.

 

    [223] 14. Heiler, sage den Kranken: Der Genuss von Wein reduziert den Erfolg um die Hälfte und die Einnahme von Narkotika raubt Dreiviertel der Lebenskraft.

    Selbstverständlich gehören in Meine Apotheke keine Narkotika. Bevor man Arzneien verwendet, sollte man drei Jahre inmitten von Prana verbringen.

    (…)

 

    [224] 15. M:. hat viele Magnete auf der Erde zurückgelassen, daher sage Ich: Meinen Weg kann man leicht beschreiten. Die Arbeit an der Vereinigung mit höheren Planeten erfordert, dass auf den Planeten Geister existieren, die in bewusster Arbeit harmonisiert sind. Gewöhnlich kommt die Anfrage von unten und die Antwort von oben. Je höher man gelangt, desto größer ist die Vereinigung.

    Die bestehende Isolierung (…) muss (…) schließlich in den vom Schicksal bestimmten Kreis hineingeführt werden. Sonst werden nicht nur die Erde, sondern auch der Mars und der Saturn in ihrer Entwicklung zurückbleiben.

    Warum gehen nur so wenige auf den Jupiter, wo doch die Atmosphäre der Erde vollkommen überfüllt ist?

    Man möchte sagen: „Liebe Wanderer, seht in die Höhe, und wenn ihr, anstatt an den Illusionen der Erde festzuhalten, weiterfliegen möchtet, dann werden auch Flügel wachsen. Stattdessen habt ihr die ganze astrale Ebene mit armseligen Hütten überschwemmt. Die gleiche Verleumdung und der gleiche trügerische Rauch finden sich auch dort, ihr aber habt vergessen, dass von euren Gespenstern auch noch Qualm ausgeht. Die Strahlen der Sonne verblassen durch eure stumpfsinnigen Gelage. Leere Hüllen schaffen leere Hüllen.“

    Doch stellt euch vor: Wenn die Gespenster danach trachten würden, eine wunderschöne Bewegung zu erschaffen, würden die Strahlen sich von Sanitäterstrahlen in Lichtstrahlen verwandeln[154].

    Der Gedanke schafft nämlich jenseits der Grenzen der Erde. Deshalb lernt, die Gedanken zu beherrschen.

 

    [225] 16. Für einen bewusst entwickelten Geist könnte sich der Aufenthalt auf der Astralebene auf einen Zeitraum von vierzig Tagen beschränken, doch verschiedene irdische Bedingungen haben diese Zeit bis zur Unendlichkeit verlängert. Unglückliches Bedauern bindet jene, die von der Erde weggetragen werden.

    Am besten wird diese Auswirkung in der Legende von Lot[155] vorgestellt. Sie verließen die Stadt, um ein neues Leben zu beginnen, und nur eine Bedingung wurde ihnen gestellt: nicht zurückzublicken. Doch Lots Frau sah sich um und band sich an die Erde.

    Die Religion sagt: Wer sich zu den Vätern begibt, wird bei ihnen wohnen; wer zu den Engeln geht, wird bei diesen wohnen; und wer zu Gott geht, wird bei Ihm wohnen. Das heißt: Wer sich für den größtmöglichen Fortschritt bestimmt hat, erlangt die höchste Errungenschaft. Daher wird das beste Geleitwort für den von der Erde Scheidenden sein: „Beeile dich und blicke nicht zurück“.

    Wie verhält es sich nun mit den Nahestehenden? Je höher du aufsteigst, desto besser und näher wirst du sie sehen. Natürlich wird man gewöhnlich von den letzten Nahestehenden aufgehalten. Deshalb hängt die Verkürzung des Aufenthaltes auf der astralen Ebene von der richtigen Kooperation ab.

    Je höher, desto angenehmer ist der Aufenthalt, und an der Grenze zur Mentalebene kann der Geist ausruhen, denn dort unterliegt er bereits einer höheren Anziehung. Doch die niederen Schichten muss man bewusst meiden. Es ist notwendig, dass der Ausbruch des Bewusstseins das Geisteskorn so weit wie möglich über sie hinauswirft. Darum ist der Augenblick des Übergangs so wichtig, um sich selbst in eine hohe Schicht zu befördern. Wenn man einmal in den niederen Schichten hängengeblieben ist, ist es sehr schwierig, danach aufzusteigen.

    Wenn der Geisteszustand es zulässt, ist es viel besser, das letzte Aufflammen der Emanation der Nerven für den Flug zu nutzen, so wird die niedere Schicht durchlässiger werden.

    Es ist wichtig, die Atmosphäre der niederen Schichten aufzulösen, die dann nicht länger auf die Erde drücken wird. Die Kooperation zwischen oben und unten ergibt die schnellste Wirkung.

    Es wurde bereits richtig das unbewusste Hinübergehen vermerkt. Dem kann man leicht abhelfen: Wenn der Wunsch nach einem hohen Flug schon vorher gestärkt wurde, wirkt die Emanation der Nerven fast automatisch.

    Sehr gut sind Gebete für umherirrende Seelen, aber eines ist unrichtig bei ihnen: Sie sprechen immer von Ruhe, doch richtiger wäre zu wiederholen: „Beeile dich!“

    Jeder sollte dies lesen und es sich merken: Man hilft damit nicht nur sich selbst, sondern auch dem Weltenplan.

 

 

IX

 

    [226] 1. Arbeit für die Zukunft wird die Gegenwart umgestalten. Wenn die Menschen verstehen würden, dass nur die Zukunft existiert, würde die Kooperation näher heranrücken.

    Es gibt zwei Arten von Wissen: Das eine lässt sich in Worten ausdrücken, das andere, exakte, wird vom Geist verstanden, aber nicht in Worte gekleidet. Man kann noch nicht einmal durch Worte erklären, wie dieses Verstehen zustande kommt, doch ist es wahrlich herrlich.

    Unsere Experimente und Flüge bringen Gefühlswissen herbei. Und wenn der feinstoffliche Körper den Geist hindert, weiter als in bestimmte Sphären vorzudringen, berührt eine Erleuchtung des Geistes ein viel weiter entferntes Strahlen des Kosmos.

    Es wäre töricht und grob, das Licht des Wissens mit rauen Worten zu übergeben. Das wäre ebenso lächerlich wie die unsinnigen, herkömmlichen Bezeichnungen.

    Eines kann Ich euch zuflüstern: Es ist richtig, dass Urusvati* sich[156] gegen Herabsetzungen auflehnt, da sie die Möglichkeit des Wissens durch das Fenster persönlicher Flüge vorausahnt.

 

    [227] 2. Ich denke, dass man das Wunder der Elementargeister[157] erklären kann. (…) Ihre Form hängt von den Bedingungen ihres Strebens ab; wenn sie in den Fokus des Blickfeldes der Menschen gelangen, werden sie von der menschlichen Form absorbiert. Der Mensch sieht sie in menschlicher Form und die Tiere sehen sie als Tiere, denn sie haben keine Hüllen.

    Ich versichere, dass schreckliche oder herrliche Formen vom Reflex der Nerven abhängen. Das Potential der Elementale ist immer bereit, durch Vertiefung einer Widerspiegelung zu antworten und Unsere Sendung in einer bestimmten Richtung zu verstärken.

    Man soll nicht glauben, dass Elementargeister Unsere Ausgeburt sind. Genauer ist es, ihre Manifestation einen Funken zu nennen, der bei Berührung mit einem Reservoir angespannten Dynamits zustande kommt, und das Bewusstsein dieses Funkens flammt durch die Berührung mit einem menschlichen Geist auf. Natürlich gibt es verschiedene Grade von ihnen, ebenso wie die Spannung der Energie des Dynamits verschiedenartig ist.

    Man kann die Spannung dieser Energie mechanisch hervorrufen, doch sind Wir gegen diese Art von Magie, weil sie die Regelmäßigkeit der elementaren Wellen stört und voll von Rückschlägen ist. Man kann diese Energie außerhalb der üblichen irdischen Bedingungen nutzen.

    Strahlen können die Wellen der Elementale ins Gleichgewicht bringen. Natürlich nutzt ihr sie auch, doch solange diese Einwirkung vom Geist kommt, ist sie weniger gefährlich.

    Es ist leicht, viele Fabriken in Fokusse der Magie zu verwandeln.

    Natürlich ist es schwierig, die Kooperation der Elementale in gewöhnlichen Worten wiederzugeben. Auf diese Weise haben der Dynamo und der magische Zirkel eine wissenschaftliche Grundlage. Gewiss, derzeit arbeiten die Menschen so eifrig in den Bergwerken des Bösen, dass es unmöglich ist, ihnen den Zutritt zu naheliegenden Möglichkeiten zu gewähren.

    Der Zusammenstoß der beiden Uranfänge ist unvermeidlich, und je früher er kommt, desto besser.

 

    [228] 3. Elementargeister streben zur Vereinigung mit dem Menschen. Sie durchlaufen das Bewusstsein von niederen Formen in den Elementen, daher sind seltene Fälle des Wachstums bis zum menschlichen Bewusstsein möglich. Ebenso kann auch der Mensch in Ausnahmefällen einen ganzen Planeten überspringen. Doch wenn man streng plant, kann man natürlich die Hauptmasse (…) in die ursprünglichen Formen einreihen.

    Ihr wisst, wie verschieden die Evolutionen sind. Man kann ein weiteres Verständnis annehmen.

    Man kann den Elementalen ein eigenes Gespräch widmen – dieses Gebiet ist sehr schön.

 

    [229] 4. Der Weg des Aufbaus nimmt einen ganz in Anspruch, doch kann dafür gebürgt werden, dass die Stufen der Selbstverleugnung auch Freude bringen. Es ist gerade die Schönheit des Kosmos, die dem Bewusstsein die Selbstverleugnung näherbringt. (…)

    (…) Das Bewusstsein der kosmischen Einsamkeit ist nur das Bewusstsein der direkten Wege, denn nur mit diesem Bewusstsein kann der Mensch in andere Welten fliegen, um anderen nur um ihretwillen zu helfen.

 

    [230] 5. Mögen Wirbelstürme die Luft verdunkeln, aus ihren Schlacken glänzt das entstehende Silber, das die Farben der Erde vergeistigt.

    Unter dem Vorstoß der Verwirrung kann es schwere Minuten geben, denn der Vulkanausbruch eines ganzen Teiles der Welt ist mächtig.

    Seit alten Zeiten riet man, in einer Stunde der Verwirrung wiederholt eine kurze Anrufung auszusprechen und durch die Schläge der Wiederholung die Welle der Einwirkungen abzuwehren. Später artete diese Maßnahme in eine sinnlose Wiederholung religiöser Worte aus –nichtsdestoweniger bleibt das Prinzip. Doch manchmal verlangt unser Geist nach bestimmten Wiederholungen oder Aufzählungen.

    In den besten Zeiten des Priestertums wählte man die Worte: „Adonai“[158], „Ischtar“, „Halleluja“ und „Aum“ aus. Auch nutzte man die Wiederholung des Alphabets oder von Zahlen. Natürlich liegt die praktische Kraft nicht in den Worten selbst, sondern im Schaffen von Wellen[159].

    Es geht darum, dass man durch einen Aufruf des Geistes manchmal eine nützliche Welle schaffen kann. Doch Gewohnheiten sind gleich Erstarrung, und sogar ein kräftiges Mittel verliert seine Wirkung.

    Zuweilen kann man zu Zeiten von Wirbelwinden seine eigene, unschädlich machende Welle schaffen.

    Wenn ein giftiger Atem einen zu berühren droht, ist es am besten, (…) auszuatmen. Ebenso kann man durch den Willen gleichsam einen schützenden Schleier schaffen. Während der Mysterien hüllten sich die Priesterinnen derart in einen unsichtbaren Schleier, dass sie weder sehen noch hören konnten, als ob der Faden des Daseins durchtrennt wäre; dies war eine eigene Art von Reinigung, wenn die Atmosphäre voller Verwirrung war.

    Ich erinnere an das Mysterium der schützenden Welle, denn es hatte seinen Ursprung in Asien.

    Die Menschheit benötigt neue Wege, und das Fenster zur Astralwelt muss geöffnet werden. Dem Weisen ist kalt auf der rauen Erde.

 

    [231] 6. Ich habe gesagt, Ich sage und Ich werde sagen: „Helft, Mein Land aufzubauen.“ Und gedenkt dieser Unserer Bitte nicht bei Wärme und Zufriedenheit, sondern bei Kälte und im Moment der Bedrückung.

    Es wurde gesagt, dass Ereignisse eintreten werden, die Mut erfordern, und dass es steile Abgründe geben wird, die man nur im Namen des Lehrers überschreiten kann.

    Man wird sagen: „Am Feuer ist es warm“. Antwortet: „Ich eile in die Kälte.“

    Man wird sagen: „Der Pelz ist vortrefflich“. Antwortet: „Zum Gehen ist er zu lang.“

    Man wird sagen: „Schließt die Augen“. Antwortet: „Auf der Wache ist das nicht erlaubt.“

    Ihr könnt die Brücke durch unbeugsame Kraft überqueren, und im Moment der Bedrückung gedenkt Unserer Bitte, denn der Große Plan ist herrlich wie der Glanz der Elemente.

 

(232)[160] Die Elemente sind räumliche Materie, weder wägbar noch messbar, halbamorphe Kristalle in Form von sogenannten elementaren Erscheinungen. Die Substanz des nicht offenbarten Geistes sättigt die Materie des Raumes.

    Vom Menschen sagt man: Er wird geboren und stirbt; von einem Elementargeist kann man sagen: Er flammt auf und erlischt. Wie ein Pfeil bohrt sich das Bewusstsein des offenbarten Geistes in die Materie der Elemente hinein und sammelt wie ein Magnet die geschmolzene Substanz. Die Geburt eines Elementargeistes ist bedingt durch die Berührung mit einem offenbarten Bewusstsein. Wahrhaftig, die Kooperation ist unübersehbar!

    Die Qualität, die Erscheinung und die Dynamik eines (…) Geistes hängen vom Geist des Schöpfers ab. Daher wird schlechtes Denken als Urvater des Hässlichen verurteilt. Die Kraft des Bewusstseins ruft einen entsprechenden Reflex in der Materie des Raumes hervor. Und die aufflammenden Brennpunkte des Raumes bleiben in der Nähe des Erzeugers. Ein unbedeutendes Bewusstsein wird verlöschende Funken hervorrufen, doch ein potentiell anwachsendes Bewusstsein kann Giganten entstehen lassen. Das ist eine Fabrik des Guten und des Bösen, daher ist die Qualität der Gedanken so wertvoll.

    So haben Wir ein Bild der Evolution des Lebens des Raumes herausgemeißelt und können die Menschheit nur bitten: Werdet besser und beschmutzt nicht die Wellen des wunderbaren Lichtes.

    Die Sphären der Elemente sind von blendender Schönheit, und sie zu beschmutzen kommt dem Vernichten einer wunderschönen Blume gleich. (…) Und der Zustand der Materie des Raumes, der von Kombinationen neuer Strahlen durchdrungen wird, erlaubt einer Neuen Ära zu beginnen. Man soll alles Heil sammeln.

 

    [232] 7. (233) Der Gesegnete erzählte folgendes Gleichnis über das Rad des Gesetzes:

    Zu einem geschickten Schreiber kam ein ehrenwerter Mann und beauftragte ihn, einen Anruf an Gott abzuschreiben, wozu er genügend Pergament mitbrachte.

    Gleich danach kam ein Mann mit dem Auftrag, einen Brief voller Drohungen abzuschreiben, übergab dem Schreiber ebenfalls ein Pergament und drängte, die Arbeit bald fertig zu stellen.

    Um ihn zufriedenzustellen, änderte der Schreiber die Reihenfolge und beeilte sich mit dessen Auftrag, wobei er in der Eile das Papier des ersten Auftrags ergriff. Der Auftraggeber mit den Drohungen zeigte sich sehr zufrieden und eilte davon, um seinen Zorn auszulassen.

    Dann kam der erste Auftraggeber, sah auf das Pergament und fragte: „Wo ist das Papier, das ich dir gab?“ Als er erfuhr, was sich zugetragen hatte, sagte er: „Das Papier, das für die Gebete bestimmt war, trug einen Segen, der zu ihrer Erfüllung beitragen sollte, wogegen das für den Drohbrief bestimmte Papier diese Wirkung nicht hatte. Unzuverlässiger Mensch, indem du das Gesetz der Fristen verletzt hast, hast du einem Gebet die Kraft entzogen, die einem Kranken helfen sollte. Nicht genug dessen, du hast Drohungen zur Wirkung gebracht, die voll unerhörter Folgen sind. Die Arbeit eines Archaten, der mein Papier segnete, war vergeblich. Vergeblich war die Arbeit des Archaten, die dem Bösen seine Kraft entziehen sollte. Du hast einen boshaften Fluch in die Welt gesetzt, der unweigerlich auf dich zurückfallen wird. Du hast das Rad des Gesetzes vom Weg gestoßen, und dieses wird dich nicht vorwärts führen, sondern deinen Weg durchkreuzen.“

    Schreibt Gesetze nicht auf totes Pergament, das der erstbeste Dieb davontragen kann. Tragt die Gesetze im Geist, und der Atem des Heils wird das Rad des Gesetzes vor euch hertragen und euren Pfad erleichtern.

    Die Unzuverlässigkeit eines Schreibers kann eine ganze Welt ins Unglück stürzen.

 

    [233] 8. (234) Mein Strahl offenbart das Zeichen des Geistes und spürt eine grausame Schlacht.

    Man kann sich die Neue Welt als das Los des Geistes vorstellen; man kann sie an der Bedeutung erkennen, die dem Wissen gegeben wird. Die Triebfeder des Geistes bringt Gesundheit. Die Jahre eilen dahin und geben dem Geist eine Grundlage. Der Geist ruft und verwandelt das Zeichen des Priesteramtes in geistige Verwunderung angesichts des Schicksals des Menschen.

 

    [234] 9. (235)[161] Freunde! Legt euren Taten vier Steine zugrunde. Erstens, die Verehrung der Hierarchie. Zweitens, das Bewusstsein der Einheit. Drittens, das Bewusstsein der Angemessenheit. Und viertens die Anwendung des Kanons „Mit deinem Gott.“[162]

    Zur Verwirklichung des ersten Steines ruft eure ganze Liebe hervor. Erinnert euch aus eurer Kindheit an die schönsten Lächeln, an die leuchtend-sten Sonnenstrahlen und an das erste Lied der Vögel vor dem Fenster.

    Für den zweiten Stein legt die Waffen des Tages an, holt die Rüstung eurer Taten hervor und erfrischt eure Wahrnehmung mit einem Schluck kühlen Wassers.

    Für den dritten Stein wählt in eurem Arbeitszimmer die längste senkrechte Linie und macht sie zum Maßstab des Großen Planes. Legt gedanklich eure ganze Unzufriedenheit, Gereiztheit und Müdigkeit neben den Maßstab des Weltenplanes, und wenn ihr vergleicht, werdet ihr nicht einmal den kleinsten Platz für illusorische Stimmungen finden.

    Für den vierten Stein stellt euch die Unendlichkeit der Sternenwelt vor. Wahrhaftig, Gottvater hat viele Häuser, welches von ihnen werden wir beflecken? Erinnert euch an den gegebenen Kanon und stellt euch vor, wie ihr aus einem verschlossenen Haus ans Licht heraustretet. So wird alles zu euch kommen, dessen ihr bedürft.

    Zeichnet auf den ersten Stein eine Taube, auf den zweiten einen Krieger, auf den dritten eine Säule und auf den vierten die Sonne.

    (…)

 

    [235] 10. (236) Ihr mögt in Meinen Weisungen etwas Unverständliches oder bestimmte Worte bemerkt haben, die am heutigen Tag unklar sind. Denkt an die Bedingung, dass Führung Karma nicht verletzen darf.

    Das Gespür für das Wohl muss einem eingeben, wie die Meilensteine entlang des Pfades zu setzen sind.

 

    [236] 11. (237) Am besten ist, zu streben: Jeder hat seinen eigenen Pfad. Es ist nützlich, den Organismus für die Aufnahme der Lehre des Lehrers einzustimmen.

    Unser Strahl arbeitet ununterbrochen, doch notwendig ist Konzentration des Geistes. Am besten ist es, die Weisungen des Lehrers in den verschiedenen Erscheinungen des Lebens zu suchen. Es ist gut, wenn man zu beten versteht. Ein Gebet oder ein geistiges Gespräch sind die höchste Offenbarung, doch dafür sind geistige Verfeinerung und geistige Festigkeit notwendig.

    Die Kenntnis des Höheren Verkehrs ist gefährlich und kann eine Schwächung des Organismus nach sich ziehen, wie durch Narkotika.

 

    [237] 12. (238) Den Menschen fehlt es oft an Disziplin des Geistes und an dem Gefühl für das Maß. Der Schlüssel zur nächstfolgenden Errungenschaft ist die schwierigste Stufe auf dem Pfad. Deshalb betrachten viele Anfänger den Weg des Adepten als Schinderei. Das ist eine wenig schmeichelhafte Ansicht, doch Ich bevorzuge die Strenge der Weisung des Geistes.

    Die Verzweiflung der geistigen Leere vor der Salbung war denen, die in das Mysterium der Isis eingeweiht wurden, gut bekannt. In der Nacht vor der Salbung wurde der Einzuweihende in einen besonderen Raum gesperrt, wo er den ganzen Kelch seiner Verzweiflung leerte, seine Kleider zerriss und im Geist Todesqualen erlitt.

    Vor Sonnenaufgang fiel er in eine besondere Erstarrung, und bei Sonnenaufgang, als die Sonne die Pylonen des Tempels beschien und die Priester das Morgengebet anstimmten, sperrte der Hohe Priester die Tür auf, weckte den Einzuweihenden und führte ihn in einen blendend hellen Raum; dort erhielt er einen neuen Namen und wurde neu geboren für die Begeisterung des Geistes. (…)  

 

 

X

 

    [238] 1. (239) Auf bestimmten Stufen ist ein reiner Aufenthaltsort unerlässlich. (…) Hygiene des Geistes bedeutet auch Hygiene des Körpers. Die menschlichen Ausdünstungen sind für einige Seiten des geistigen Lebens schädlich. (…)

    Rituelle Waschungen müssen sowohl buchstäblich als auch symbolisch verstanden werden.

    Der höchste und letzte Akt aller Mysterien zeichnet sich durch das Fehlen eines Rituals aus. Oft sprach der Einweihende zum Neophyten: „Da bist du zu Mir gekommen, gerüstet mit dem Geheimnis, doch was kann Ich dir noch geben, wenn die Krone der Vollendung in dir selbst bewahrt ist?! Setze dich, öffne die letzten Tore, und Ich will dir den letzten Aufstieg durch Mein Gebet erleichtern“.

 

    [239] 2. (240) Mögen die besten Krieger des Heiligen Grals[163] sich zur Heldentat versammeln. Über allen Freuden steht das Lächeln der Heldentat. Lächelnd empfangt die Taufe der Heldentat. Lächelnd sprecht den strengsten Befehl aus. Der Lehrer geht hinter euch. Im Kampf unterstützt er eure Hand und im Rat weist er die Lösung.

    Überall gehen Wächter hinter euch. Die Zeit fliegt dahin, beeilt euch, euch Wissen zu sichern. Freudig nehmt die Strenge der Heldentat an!

 

    [240] 3. (241) In der Stunde vor Sonnenaufgang erbebt die Luft vor Freude – in der Stunde, zu der Buddha die Größe des Kosmos erkannte und der Herrscher Christus im Garten Gethsemane betete[164].

 

    [241] 4. (242) Es gibt wenig Arbeiter. Auf der Jagd nach Wundern verloren die Menschen die Führende Hand. Wir gehen wieder in die Welt. Wieder erbringen Wir den Beweis für den Geist.

    (…)

 

    [242] 5. (243) Es ist besser, die Schwächen der Menschheit zu kennen, als sich von Bildern zu nähren, die durch Gedanken geschaffen wurden. Die Wahrheit ist schwer zu ertragen, doch ist es an der Zeit zu wissen, dass die Welt von Schatten besiedelt ist. Vor einer Katastrophe sind immer nur die Schatten unterwegs. Der Hammer ist erhoben, entsetzlich ist der Tanz der Schatten, die den Geist vergessen haben.

    Die Schatten, die nicht wissen, die Schatten, die (…) verloren haben, kennen die Neue Welt nicht. Ich spüre, das feindliche Lager wird fallen. Ich spüre, wie das Gold ihres Schmuckes dunkel wird. Ich spüre, wie der Vergnügungstempel verhasst sein wird. Hell ist Unser Weg.

 

    [243] 6. (244) Der menschliche Mechanismus ist kompliziert: eine besondere, bewusste Evolution. Vom Augenblick des Entstehens des Bewusstseins an gibt es keine gemeinsame Evolution mehr. Alles ist auf einer unendlichen Mannigfaltigkeit der Arten aufgebaut. Es ist schwierig, allgemeine Gesetze aufzustellen. Sogar grundlegende (…) Gesetze, wie das Gesetz der Vervollkommnung und das Gesetz des Ausgleichs[165], können nicht in einer einzigen Formel ausgedrückt werden.

    Erklärungen in Büchern sind in der Praxis nicht so einfach, nur ein besonders erleuchteter Verstand kann in den Aufbau der Evolution des Menschen eindringen. Viele Lanzen sind über dieser Frage zerbrochen worden. Man kann anklopfen.

 

    [244] 7. (245) Heute ist es schwierig, sich den Fall Alexandrias[166] vorzustellen. Es ist auch besser, nicht an die Jahre dieser Übergangszeit zu denken.

    Entsetzen ergreift einen angesichts des religiösen Aberglaubens dieser Zeit. Origenes schritt auf den noch heißen Kohlen der alten Welt. Er kannte die Vermächtnisse Jesu und litt, als er das Unverständnis der Massen sah. Er kannte die Geheimnisse der alten Mysterien und litt, als er das Unverständnis gegenüber der Einen Quelle sah. Er kannte die Einfachheit der Lehre Jesu und litt, als er die Errichtung von Kirchen sah.

    Er arbeitete einsam und litt unter den zu großen Widersprüchen des (…) Geistes. Bei ungewöhnlicher Klarheit und Einfachheit seiner geistigen Erkenntnisse war sein ganzes Wesen ungewöhnlich vielschichtig.

    Origenes sühnte in sich selbst den Sturm des frühen Christentums. Da er ein eifersüchtiger Hüter des Wissens war, empörte ihn der Verfall des Wissens innerhalb der Priesterschaft.

 

    [245] 8. (246) Ich wiederhole: Die Sorglosigkeit der Welt ist verbrecherisch. Ist es möglich, dass man die Gefahr nicht erkennt? Feuerzungen künden den nahenden Sturm des Geistes an, doch die Menschen wollen Unser Signal nicht begreifen.

 

    [246] 9. (247) Die Ereignisse überstürzen sich. Ich bemühe Mich, den Wahnsinn im Zaum zu halten.

    Wenn ihr alle Verbrechen sehen könntet, die begangen werden! Doch Wir werden dem Panther nicht ermöglichen, zu springen. Wer den Geist sucht, erhält eine Führende Hand. Wer Wissen sucht, erhält Belehrung. Wer im Leid verweilt, empfängt Trost. Wer das Schwert erhebt, wird geschlagen.[167] Wer spottet, wird entfernt. Wer Böses anrichtet, wird niedergeschlagen. So gebiete Ich.

 

    (248) Es ist erstaunlich, wie die Welt zerstört wird! Die Zerstörer und jene, die zerstörbar sind, werden hinweggefegt. Neue, Neue kommen. Von reinen Orten her werden Neue erscheinen: Der Nomade und der Pflüger, die Waisen und die Vagabunden, der Mönch und der Sträfling, der Wissenschaftler und der Sänger – mit einem Wort, alle, die stark im Geist sind, eine Legion eigener Art mit geistigem Verständnis.

    Man muss wissen, dass sich unter den verstoßenen Menschen echte Perlen befinden. Empfangt jeden, der zu euch kommt und ein Wort über den Geist spricht. Sogar in den verhärteten Augen eines Räubers leuchtet bisweilen der Gedanke an Heldentat. Und selbst ein Gefangener versteht es, auf der Wacht ein Opfer zu bringen.

    Ich möchte eure Truppen als wahre Heimstätten für starke Geister sehen. Denkt dabei daran, dass Christus unter Räubern betete und Buddha das Sakrament einem Räuber enthüllte. (…) So schreibt es nieder.

 

    (249) (…)

 

 

XI

 

    [247] 1. (250) Ich freue Mich über ein vollständiges Verständnis[168] der Bedeutung der Zukunft. Jetzt ist eine besonders wichtige Zeit. Die alten Vorurteile offenbaren einen Berg von Unverständnis. Die Wege der Menschen sind finster. Wahrlich, nur Unsere Anstrengung kann den Lauf der Ereignisse ändern. Tierische Gewohnheiten füllten die Freizeit der Menschheit aus.

    Christus lehrte Mitleid, doch das Gesetz der Liebe wurde niedergetreten.

    Gautama, der Buddha genannt wird, betete um Mut und Energie, doch Seine Nachfolger gaben sich der Trägheit hin.

    Konfuzius[169] lehrte ein geordnetes Staatswesen, doch Seine Nachfolger gaben sich der Bestechlichkeit hin.

    Es ist schwer zu sagen, welches Verbrechen schlimmer ist. Deshalb darf man nicht über Völker sprechen, sondern nur über Persönlichkeiten. Trägheit ist entsetzlich und kann an Verbrechen grenzen. Es ist schwer, die Folgen der Trägheit anzusehen, sie macht den Menschen zum Vieh.

    Ich sage: Sie ist eines der hauptsächlichen Hindernisse auf dem Pfad. Manchmal ist ein Mörder auf der geistigen Ebene beweglicher.

    Auch Bestechlichkeit beraubt den Menschen des Vertrauens der Bruderschaft, denn der Verrat dieser Leute ist groß. Auch das Fehlen von Mitleid macht einen Menschen ungeeignet zur Heldentat; denn diesen Seelen fehlt Mut.

 

    [248] 2. (251) Gewiss, das ganze Universum besteht aus verschiedenartigen Uranfängen. Unter „Uranfang“ verstehe Ich eine Reihe von Grundelementen.

    Als Urelemente bezeichnen Wir die Elemente, die sich in einem freien Zustand befinden, das heißt jene Elemente, die noch keine Verbindung miteinander eingegangen sind. Eines der Hauptcharakterzüge der Schöpferkraft ist die Notwendigkeit von Verbindungen.

    Für Uns ist der universelle Uranfang das grundlegende Gesetz des Kosmos, das nur teilweise erforscht werden kann. Gewiss, das ist schwer, doch die Möglichkeit besteht. Viele von Uns haben dies geistig begriffen, doch ist es unmöglich, es durch eine allgemeine Laborformel auszudrücken, solange es noch unerforschte Zyklen gibt.

    Der Kosmos spielt wie ein Kristall mit vielen Facetten. Der Verstand vermag nur eine der glitzernden Facetten des Kristalls zu erfassen. Das ist nicht traurig, sondern freudig. Selbstverständlich können Fleischer die ganze Feinheit der Begriffe nicht übermitteln.

 

    [249] 3. (252) Man vergisst die Erholung und beginnt, in seiner Torheit herumzufaseln. Es gibt wenig Vorstellungsvermögen, wenig Verständnis, wenig Wissen und wenig Gefühl für das Maß; es gibt keine Schönheit, keine Heldentat und keine Wünsche, bequemen Gewohnheiten zu entsagen.

    Seid bereit, auch komische Figuren zu sehen. Man muss verstehen, zu führen – man muss, man muss, man muss.

    Wenn ihr wüsstet, wie oft Wir gezwungen sind, Sandhaufen zu loben und sie als Schlösser zu bezeichnen. Gewiss, es freut Uns, wenn der Erbauer über Unser Lob vor Begeisterung entflammt und bereit ist, neue Haufen zu errichten. Erinnert euch daran.

 

    [250] 4. (253) Disziplin ist der Anfang von allem.

 

 

XII

 

    [251] 1. (254) Wir wollen über den Herrscher Buddha sprechen.

    Die Menschen erfassen die Grundlage der Lehre des Gesegneten nicht. Die Grundlage ist Disziplin.

    Geistig und körperlich strebte der Mönch der Gemeinschaft danach, auf dem Pfad zu bleiben. In den ersten Jahren ertrug er schweren Gehorsam. Es war ihm untersagt, sich durch die Übungen eines Styliten[170] abzutöten, doch war es ihm vorgeschrieben, den Kampf allein nach dem Prinzip des Geistes zu führen. So streng lehrte Buddha die Schüler. Wahrlich, sie kannten Freude nur am geistigen Kampf, deshalb spricht man von den Dornen des Pfades.

    Erst als der Wille des Glaubenskämpfers löwenähnlich wurde und der silberne Zügel des Geistes auf den Gefühlen des Schülers glänzte, lüftete der Herrscher ein wenig den Schleier und gab eine Aufgabe.

    Erst dann wurde der Schüler allmählich in die Geheimnisse des Wissens eingeweiht.[171]

 

    [252] 2. (255) Der Gesegnete sprach: „Wahrheit ist die einzige Quelle des Mutes.“ Richtig verstandene Wahrheit ist das herrlichste und weiseste Kapitel im Buch des Kosmos.

 

    [253] 3. (256) Devachan ist kein obligatorischer Zustand. Devachan gleicht einem Kräftereservoir, in dem sich eine Erneuerung des Geistes vollzieht. Doch viele Seelen verfügen über einen großen Vorrat an Kräften und bedürfen seiner nicht – sie erwarten den Zeitpunkt einer neuen Inkarnation. Deshalb ist es wichtig, die wahre Lehre über die Skandhas* zu begreifen.

    Das Gesetz der Fristen ist genauso wichtig wie das Karmagesetz. Das Gesetz der Fristen steuert die Verbindung der Skandhas.

    Der Geist kann Mängel des physischen Körpers ausgleichen – das Wesentliche ist der Geist.

    Es gibt kein ungeheures Gedächtnis, sondern nur die Fähigkeit, Tatsachen und Bilder hervorzurufen.

    Die Astralebene ist noch voll irdischer Möglichkeiten, doch weiter oben herrscht geistiges Wissen vor; Bewusstsein existiert nur in der irdischen Hülle. Im Astralkörper gibt es noch einen Rest persönlichen Bewusstseins. Doch Bewusstsein ist nicht Wissen des Geistes.

    Das Bewusstsein ist eine Verbindung von Skandhas. Bewusstsein ist eingeschlossenes Wissen des Geistes. Das Wissen des Geistes besitzt die Klarheit der Vorstellung, doch es kann sich nur dann aktiv offenbaren, wenn es in eine Verbindung von Skandhas eintritt und das Bewusstsein dieser gegebenen Verbindung befruchtet.

    Dabei habe Ich die ganze Zeit die Geistwesen im Sinn, die Karma und dem Gesetz der Fristen unterliegen. Die Evolution der freien Geistwesen ist eine andere.

    Wir werden noch näher auf die Frage des Einflusses von Karma auf das Wesen des Geistes in anderen Sphären eingehen. Das ist wichtig zu wissen, man muss den Unterschied zwischen Bewusstsein und Wissen des Geistes erfassen.

 

    [254] 4. (257) Ich sage: Groß ist die Vielfalt in den anderen Welten. Nennt Mir einen Menschen, und Ich werde euch seine Evolution sagen, doch ein allgemeines Gesetz aufzuzeigen, ist fast unmöglich.

    Stolz des Geistes ist eine Stufe zur Heldentat. Wenn alle Menschen Könige des Geistes wären, gäbe es nur halb so viel Schaden.

 

    [255] 5. (258) Nun über Fristen:

    Das Karmagesetz und das Gesetz der Fristen gleichen dem doppelgesichtigen Januskopf[172]: eines lässt das andere entstehen.

    Karma trägt die Frucht der Taten und ruft die Frist der Offenbarung hervor.

    Merkt euch: Persönliches Karma, Gruppenkarma und kosmisches Karma müssen sich verbinden, dann ist die richtige Frist gekommen. Oft zieht die Entwicklung des persönlichen Karma das Gruppenkarma nach sich. Einige Geistwesen werden gänzlich von Karma gelenkt, das heißt, dass das Wissen des Geistes gering ist – dann stellt Karma die einzige Möglichkeit der Evolution dar.

 

    [256] 6. (259) Neue, Neue, Neue – für Alte gibt es keinen Platz beim neuen Aufbau. Warum sich an die Alten wenden, wenn das Wetterleuchten der Neuen Welt bereits den Horizont erleuchtet? Wenn der Reisende das Pferd antreibt, um das Ziel zu erreichen, und sogar Wir auf die Uhr der Evolution schauen, legen Wir das Ohr auf den Wüstensand und hören ferne Stimmen: Sie sprechen über eine noch nie dagewesene Epoche.

 

    [257] 7. (260) Im Kosmos gibt es keine Beständigkeit. Selbst ein einfacher Gegenstand erweist sich in zwei aufeinander folgenden Augenblicken als verschieden.

 

 

TEIL DREI

 

I

 

    [258] 1. (261) Ein eigener Kahn, selbst wenn er durchlöchert ist, ist natürlich besser als ein fremdes Schiff. Wir schätzen nur das Fahren im eigenen Boot.

 

    [259] 2. (262) Gewiss, das Leben ist schön, doch bisher urteilte man nach tierischen Instinkten, weswegen es nicht möglich war, die Schönheit des Lebens zu zeigen.

    Ägypten war eine hohe Kultur, doch man kann nicht sagen, dass die heutige Kultur niedriger ist. Die Kultur war im Norden Indiens konzentriert, doch nur vereinzelte Menschen besaßen Wissen. Die Kasten behinderten die Kultur – törichter Moder. Der Herrscher Buddha wollte gerade diesen Standesunsinn verbannen. Freudvoll war die Lehre des Herrschers.

 

    [260] 3. (263) Wahrlich, der Herrscher Buddha könnte sich offenbaren. Der Herrscher ist auch vielen erschienen, doch wollte Er Seine Lehre zur einzigen Quelle machen und gab deshalb Sein persönliches Erscheinen auf.

    Anbetung gab es nicht in der Lehre des Herrschers, sondern nur Wissen und persönliche Heldentat. Gerade dies war der charakteristische Zug der Lehre des Herrschers. Gerade deshalb war der Löwe Sein Symbol. Wir nennen den Herrscher oft den König des Gedankens!

    Ihr habt die Unwirklichkeit der euch umgebenden Welt richtig verstanden. Wenn Ich euch sagte: Geht den Höhenpfad des Lebens, so wiederholte Ich die Worte des Herrschers. Wie ihr seht, erkannte der Herrscher die Wirklichkeit der umgebenden Welt für den gegenwärtigen Zyklus an und lehrte Seine Schüler ihre Pflicht.

 

    [261] 4. (264) Schließt die Visiere fest. An der Grenze der Ereignisse herrscht Schweigen. Am Vorabend der Schlacht bereitet still die Waffe vor.

    Während man früher unter Zurufen des Volkes durch die Städte schritt, werden wir diese jetzt still im Morgengrauen passieren. Während früher die Begrüßung lärmte, ist jetzt die Zeit der Heldentat.

    Uns ist eng durch die menschliche Verehrung.

    Güte und Strenge ist ein und derselbe Begriff. Früher sandten Wir den Friedenszweig[173]. (…) Früher war die Taube Unser Symbol, jetzt ist es der Kelch der Heldentat.

    Ja, jedes Zeitalter hat sein Symbol.

 

    [262] 5. (265) Die Epoche des Handeltreibens für persönliche Zwecke ist vorüber. Die kleinen Räuber wird es nicht mehr geben. Es ist besser, an den Nutzen des Volkes zu denken.

    Ich liebe es nicht, über Belohnung für Arbeit zu sprechen, doch der Ausgleich wird nicht auf sich warten lassen. Ich spreche über die Freude an der Arbeit. Ein kooperativer Aufbau ist die einzige Rettung.

 

    [263] 6. (266) Schätzt die Weite des Gedankens. Ich lehre euch, die Giganten des Willens zu schätzen.

    Um euch herum knüpfe Ich ein unsichtbares Heiliges Band.

    Unsere Weisung ist: Schultert die Aufgabe, Meine Ankunft zu bezeugen. Erhebt den schweren Schild gemäß dem festen Willen eures Bewusstseins. Lasst uns sagen: „Herrscher, ich will Deinem Land helfen, mein Geist ist in den Panzer der Furchtlosigkeit gekleidet. Hell leuchtet Dein Stern auf dem Schild. Ich fange alle Pfeile Deiner Gegner mit dem Schild auf. Ich will Dir helfen.“

 

    [264] 7. (267) Ich möchte von zwei Feldherren Akbars* erzählen.

    Der eine erhielt sehr ausführliche, der andere nur höchst unvollständige Weisungen.

    Schließlich wandte sich der zweite an Akbar und sagte: „Warum habe ich keine ausführlichen Weisungen verdient, wo ich so viele Siege errungen habe?“ Akbar antwortete: „Deine Verständigkeit hielt den Strom der Worte zurück. Möge jeder Augenblick, der durch dich erspart wurde, mit der besten Perle gewürdigt werden.“

    Daher ist die Freude jener groß, die verstehen können und dadurch einen Trank aus der Quelle ersparen.

    Das Wesen der Lehre kann man mit der Anforderung bestimmter Momente eines Kampfes vergleichen. Ich will nicht verheimlichen, dass nach einem Erfolg immer finstere Informationen durchsickern; man muss diesen Geschossen Zeit lassen, vorüberzufliegen, vor allem dann, wenn die Festung auf der Landkarte des Feindes eingezeichnet ist. Aber wenn die Geschosse den Boden ringsherum aufwühlen, wird er für die künftigen Fundamente besser vorbereitet sein. So kann derjenige, der Geduld hat, die künftigen Grundlagen legen.

    Wenn wir in Stille sitzen[174], wird die Verbindung gefestigt.

    Die Offenbarung eines neuen Wachstums kennzeichnet eine neue Stufe, und wir[175] kennen bereits die raffinierten Feinde. Doch hinter uns[176] wurden neue Kräfte aufgerufen, und deshalb brauchen wir keine alten Wege.

 

    [265] 8. (268) Der Hauptfehler ist, dass die Fragen und die Bedürfnisse des Lebens nicht formuliert werden; dabei kann ich in jedem Augenblick fragen, doch was versäumt wurde, wird nicht wiederholt. Es wurde gesagt: „Ihr kennt weder Tag noch Stunde.“[177]

    Ich bitte, den Gedanken wie ein Schwert zu schärfen. Lernen kann man endlos.

    Wenn Ich bitte: „Helft Mein Land aufbauen“, so wende Ich mich nicht an Skelette, sondern an lebendige, schöpferische Geistwesen. Jedem ist sein Opfer bestimmt. Das Symbol der offenen Augen ist so wichtig.

 

    [266] 9. (269) Helft, Mein Land aufzubauen. Das Zittern der alten Welt will man nicht sehen. Nicht Strenge, sondern Besorgtheit um den schönen Plan zwingt Mich zu Wiederholungen. Und warum aus Amrita* eine Linsensuppe machen?

    Wiederholt jede Stunde: „Nichts kann mich aufhalten, zum Lehrer zu eilen. Ich habe tausend Augen und meine Kraft wächst nur bei Beweglichkeit.“

    Beweglichkeit und Findigkeit sind unzertrennlich.

 

    [267] 10. (270) Ihr kennt bereits den magischen Zirkel, ihr wisst um seine wissenschaftliche Bedeutung. Der Plan hat die Besonderheit, dass beschlossen wurde, den Schutz dieses Zirkels aufzuheben, da er sich als ein kosmisches Hindernis erweist.

    Aus einer eigenen Art von Ängstlichkeit haben die Menschen sich mit verschiedenen künstlichen Zirkeln umgeben. Nun ist es an der Zeit, die herkömmlichen Formeln hinter sich zu lassen. Es ist an der Zeit, der Erde und dem Himmel mit einem erwachten Geist zu begegnen. Es ist an der Zeit, mit offenen Augen den Ausgeburten der Elemente zu sagen: „Ich fürchte euch nicht! Denn ihr könnt den mir gewiesenen Weg nicht versperren!“

    Es ist an der Zeit, zum Licht zu sprechen: „Ich komme als dein Helfer und strecke meine Hand nach der Sonne selbst aus. Und solange der Silberne Faden unversehrt ist, werden die Sterne selbst mein Panzer sein.“

    So einfach ist der dem Menschen gebotene Weg. Und schließlich werden die Idole der Symbole durch den Strahl des Lichts ausradiert. Und es wird Uns erlaubt sein, nicht Götter, sondern Mitarbeiter zu sein. Das ist das Gebot der Einfachheit.

 

 

II

 

    [268] 1. (271) Scheut euch nicht, die Rüstung eures Bruders näher zu untersuchen. Nur durch sorgfältiges Abtasten jedes Ringes des Panzerhemdes kann man feststellen, welche Seite des Bruders am wenigsten geschützt ist. Eine Rüstung, die nur außen glänzt, hält noch nicht einmal dem leichtesten Pfeil stand.

    Wenn ihr daher einen schwachen Ring bemerkt, könnt ihr sagen: „Bruder, im Namen des Lehrers, prüfe dein Panzerhemd und vollende seine Härtung, sonst ist es besser, ohne Panzer zu kämpfen.“

    So prüft vor jedem Kampf die Waffe. Schrecklich ist das Los dessen, der nur den Griff in den Händen hält.

    Wir freuen Uns besonders, wenn die Größe des Planes sich in Einfachheit ausdrückt. Merkt euch, Einfachheit besitzt eine anziehende Kraft. Dieser Magnet wird dem neuen Haus gerecht.

    Denken wie Rindvieh erlaubt den Vögeln nicht zu singen, doch Mein Marsch geht nur mit Gesang vor sich.

 

    [269] 2. (272) Man wird euch fragen: „Was ist euer Himmel?“ Sagt: „Ein Himmel der Arbeit und des Kampfes.“ Aus Arbeit entsteht Unbesiegbarkeit und aus Kampf Schönheit.

    Ja, Ich sagte heute bereits: Ich gehe Selbst! Meine Pfeile fliegen nämlich in Mein Land, und bunte Triebe erwarten die Gärtner.

    An den Wänden sind Meine Zeichen und im Flüstern ist Mein Atem.

    Mögen die Büsche wild wachsen – es ist leichter, sie auseinander zu schieben als sie anzupflanzen. Fürchtet nichts, Unsere Blumen sind verschiedenartig, doch durch die Stimme der Herrscher werdet ihr Ordnung schaffen.

    Beachtet, wie Unser Feld zuwächst. Die notwendigen Triebe sind grün, die trockenen fallen ab und werden schwarz. Man kann bereits eine Karte des neuen Kampfes zeichnen. Ihr werdet Kampfgebiete des Geistes hinzufügen und die Berge des früheren Stolzes schwärzen.

    Wie Ich schon sagte: Es ist besser, unter Landstreichern als unter Heuchlern zu sein. Gewöhnt euch daran, das Feuer des Geistes in den Augen wahrzunehmen.

    Dem Frack fehlt der Stern des Kampfes, der an Kaftanen leuchtet.

    So wollen wir uns heute merken: Ein Himmel der Arbeit und des Kampfes.

 

    [270] 3. (273)[178] Neben der Angemessenheit muss man die Notwendigkeit verstehen. So wird die letzte Prüfung die der Notwendigkeit sein; mit anderen Worten, jeder Prüfling muss sagen, was er für das Notwendigste hält. Entsprechend der Qualität der sofortigen Antwort wird sein Bewusstsein bemessen.

 

    [271] 4. (274)[179] Der Grad der Nützlichkeit kann sich ändern. Die Grade der Nützlichkeit sind doch so zahlreich wie die Blätter eines Baumes.

    Wenn wir uns nach dem baldigen Advent sehnen, müssen wir ohne Verzug die Wege reinigen. Man muss sich daran gewöhnen, Tag und Nacht die Weisungen zu erfüllen und von den Statuten durchdrungen zu sein.

    Ich missbillige jede Scheinheiligkeit. Möge der Strahl die Heldentat erleuchten. Wohin soll Ich den Strahl senden, wenn anstelle des Schildes nur nasser Mull vorhanden ist? Die Hauptsache ist Raschheit und Festigkeit der Hand beim Schlag.

    So, wie Ich euch jeden Schild sende, so sollt auch ihr jeden Moment nutzen. Ihr schreitet doch nicht des Lohnes wegen und nicht aus Furcht voran, sondern wegen des Bewusstseins der kosmischen Schönheit.

 

    [272] 5. (275)[180] Ich will euch erzählen, wie die Differenz zwischen Buddha und Devadata[181] entstand.

    Devadata fragte: „Womit soll man jede Tat beginnen?“ Der Gesegnete antwortete: „Mit dem Allernötigsten, denn jeder Augenblick hat seine Notwendigkeit, und diese nennt man die Gerechtigkeit der Tat.“

    Devadata fragte weiter: „Wie wird die Notwendigkeit erkennbar?“ Der Gesegnete antwortete: „Der Faden der Notwendigkeit zieht sich durch alle Welten, doch wer ihn nicht begriffen hat, bleibt in einer gefährlichen Schlucht ungeschützt vor den Steinen.“

    So konnte Devadata die Linie der Notwendigkeit nicht erkennen, und diese Dunkelheit verhüllte ihm den Pfad.

    Deshalb spürt ein kühnes Pferd sogar mit der Spitze seines Hufes, auf welchen Stein es zuerst treten muss. So spürt man auch die Reihenfolge der Beweglichkeit, der Angemessenheit und der Notwendigkeit.

    Viele Unserer geschichtlichen Aufzeichnungen werden für Aufschriften alter Gesetzgeber gehalten.

    Oft erschwert sogar der Name Christi oder Buddhas die Leichtigkeit der Aufnahme, doch Schriftzeichen auf einem unbekannten Stein ziehen leichter aufrichtige Aufmerksamkeit auf sich.

    Ist es denn notwendig zu erklären, dass das beste Ergebnis dann erzielt wird, wenn der Funke des Geistes aufflammt? Daher muss man wissen, ob es besser ist, einen Namen zu erwähnen, oder nützlicher, das Wesen eines Testamentes aufzuzeigen. Erinnert euch daran, wenn ihr euch auf verschiedenen Pfaden befindet.

 

    [273] 6. (276) Da haben Wir sieben Diener auf den Markt gesandt, um Weintrauben zu holen.

    Was sehe Ich? Der erste verlor das ihm gegebene Geld. Der zweite tauschte es gegen berauschenden Wein ein. Der dritte versteckte es. Der vierte übersah, dass die Trauben unreif waren. Der fünfte zerdrückte bei der Prüfung der Reife den ganzen Zweig. Der sechste wählte klug aus, stieß jedoch irgendwo an und verschüttete sie aus Unachtsamkeit. Der siebente brachte einen reifen Zweig und fand noch Blätter, um ihn zu schmücken.

    So gingen die Sieben einen Weg zur gleichen Zeit.

    Haltet die Satzung der Neuen Welt ein. Bringen wir den Geist und den Körper dar, denn es gibt keine schönere Heldentat. Ich denke, dass wir jetzt die komplizierteste Zeit durchleben. Die Reflexe der Ereignisse drängen sich vor den Toren.

    Ihr wisst, wie ein Schiff auf einer Welle voranstrebt. Daher ist es Recht, nicht das Gehör, sondern den Geist zu nähren.

 

    [274] 7. (277) Über das Auslegen von Magneten.

    Ein Magnet schmiedet eine Projektion der Evolution der Planeten. Ein Magnet offenbart Unabänderlichkeit. Ein Magnet bestätigt den menschlichen Weg.

    Es gibt verschiedene Arten von Magneten. Entweder ist er der ungeteilte Körper eines führenden Planeten; oder er ist ein Teil des Körpers, der mit den übrigen Teilen verbunden ist; oder er ist ein fremder Gegenstand, der durch Berührung mit einem Magneten Verbindung erhalten hat.

    Der Magnet bleibt entweder unsichtbar, während er den Lauf der Ereignisse anzieht; oder er dient als Zentrum einer bewussten Tat; oder er erleuchtet den Menschen, der ihn fand.

    Man kann in der Geschichte der Menschheit sehen, wie ein Netz von Magneten gleich einem wegweisenden Feuer aufflammte.

    Wie arbeitet nun ein Magnet? Er setzt die Ideen des Raumes in die Tat um. Viele Magnete liegen unter den Fundamenten von Städten. Viele wurden gefunden.

    Ich wiederhole: Das Symbol von Brillanten in einem aus dem Raum gesandten Meteor muss wissenschaftlich aufgefasst werden.

    Man muss jede Minute nutzen, morgens und abends. Das spießbürgerliche Leben ist zu Ende, die Morgenröte der Heldentat ist angebrochen. Das Schicksal ist bereit, für alle Lasten die Verantwortung zu übernehmen, doch nehmt sie auf euch.

    Der Strahl kann durchs Fenster scheinen.

 

    [275] 8. (278) Die Eigenschaft, unsichtbar zu sein, ist oft die Rettung. Die Eigenschaft, schweigsam zu sein, ist oft die Rettung. Die Eigenschaft, ein Träger von Geheimnissen zu sein, ist ehrenvoll. Die Eigenschaft, Vertrauen zu erhalten, ist ehrenvoll.

    Durch die Macht des betenden Zustandes wächst der Geist.

 

    [276] 9. (279) Ich denke, man muss alle Signale entzünden und die Zeichen leicht verstehen. Jedem Gerufenen werde Ich Zeichen geben, doch man muss sie annehmen. Ich kann sagen, dass man manchmal zu übermäßigen Zeichen greifen muss. Doch sie können nicht immer benutzt werden.

    Ich erinnere Mich: Einmal gelang es, einen Menschen aus einer Feuersbrunst zu retten, doch er beachtete die Zeichen nicht und brach sich deswegen immerhin ein Bein. Um jemanden vor einer verderblichen Unterschrift zu bewahren, musste ein anderes Mal neben der geistigen Einwirkung eine so große Muskelkraft aufgewendet werden, dass die Hand des Betreffenden für lange Zeit lahm war. Um jemanden vor einem gefährlichen Tier zu retten, war es erforderlich, ihn vom Gehweg zu stoßen.

    So sollte man keine außerordentlichen Einwirkungen erzwingen, sondern feinfühlig die rettende Strömung erfassen.

 

    [277] 10. (280) Man muss einen geistigen Aufstieg ermöglichen. Bei Uns verehrt man den Lehrer durch die Tat. Bei Uns lebt man mit einem wunderbaren Traum. Unser Weg ist mit Hufeisen der Heldentat übersät. Über Unseren Zelten leuchten die Strahlen des Mutes. Es ist Uns eine Freude, von der Flamme der Wahrheit versengt zu werden. Unser Weg ist dreifach verlängert.

    Bedeutet es etwa kein Glück, gegen die leblose Materie anzukämpfen und mit der Lanze des Geistes Funken des schöpferischen Geistes zu entzünden?

    Der Lehrer, der Lehrer, der Lehrer schreitet mit dem Pfeil der Weisung voran.

    Niemals würde Ich die ruhige Wasserfläche annehmen, (…) Ich nehme den ganzen Donner an, und Meine Schriftenrollen werden mit Blitzen das Gewölbe des Weltalls verwandeln. Ich sende eine Taube als Boten, doch Ich selbst werde als Adler herabsteigen!

    So möge jeder Meiner Kämpfer seine Rüstung vorbereiten!

 

    [278] 11. (281) Ihr wisst bereits von den beiden Feldherren Akbars, nun wollen wir etwas über einen dritten hinzufügen. Dieser fragte: „Warum wird es in gleicher Weise getadelt, wenn man zu spät oder zu früh kommt?“ Akbar antwortete: „Mein Freund, es gibt keine gleichen Werte. Wenn Voreiligkeit Findigkeit enthält, ist ihr Wert größer, denn Verspätung ist nur mit Tod verbunden. Voreiligkeit wird gerichtet, doch Verspätung ist bereits verurteilt.“

 

    [279] 12. (282) Meine Weisung lautet: Versteht die Bedeutung dessen, was vor sich geht. Wie Ich versprochen habe, heute eine Weisung zu geben, so seid auch ihr zur Tat bereit.

    Wenn Ich sehe, dass ihr auf Kamelen reiten sollt, reitet!

    Wenn Ich sehe, dass ihr fliegen sollt, fliegt!

    Wenn Ich sehe, dass ihr segeln sollt, segelt!

    Wenn Ich sehe, dass ihr euch in eine Höhle verkriechen sollt, verkriecht euch!

    Wenn Ich sehe, dass ihr zur Mitternacht erscheinen sollt, erscheint!

    Wenn Ich sehe, dass ihr vor Sonnenaufgang eintreffen sollt, kommt rechtzeitig!

    Wenn Ich sehe, dass ihr das Heiligtum mit einem Schild bedecken soll, bedeckt es!

    Wenn Ich sehe, dass ihr nicht einschlummern sollt, schlummert nicht ein!

    Wenn Ich sehe, dass ihr Mir vertrauen müsst, vertraut!

    Euer Mantram möge sein: „Im Namen der Mutter der Welt und meines Vaters will ich helfen, Dein Land aufzubauen!“

    Wir stärken unsere Kraft mit dem Feuer der Bereitschaft und schreiten auf goldenem Sand voran, denn wir gehen zu den Herrschern.

 

    [280] 13. (283) Ihr solltet lieber über Meinen Wunsch berichten, alle bei der Arbeit zu sehen.

    Man muss die Aura anspannen, anders kann sie nicht wachsen.

    Man muss klar verstehen, wie nutzlos himmlische Strahlen sind, wenn ihnen keine Emanationen aus den Nervenzentren entgegenkommen.

    Ich sprach bereits über das Verstummen der Sprache und über gebrochene Hände – das sind die Folgen einer himmlischen Einwirkung ohne irdische Antwort.

 

    [281] 14. (284) Ich möchte Kooperation nicht auf dem Papier und in Beteuerungen sehen, sondern in der Tat. Richtig ist es, nicht über Liebe zu sprechen, sondern sie durch die Tat zu zeigen. Richtig ist es, die Beteuerung von Hingabe abzuschaffen, sie offenbart sich in der Tat. Richtig ist es, keine überflüssigen Worte zu äußern, sie werden bei der Tat benötigt. Es ist kläglich, wenn Krieger während eines Angriffes die Reihen verlassen, um den Führer ihrer Liebe zu versichern. Wahrlich, jetzt ist die Zeit des Angriffs, und jeder Stein muss mit einer gelungenen Bewegung ergriffen werden. Sendet geschickt eure Pfeile ab.

    Ich sprach vorhin über die Nutzlosigkeit von Strahlen bei mangelnder Entsprechung der Emanationen. Müdigkeit und Gereiztheit können einen einer notwendigen Botschaft berauben. Man muss verstehen, jenseits von Gefühlen zu Uns zu gelangen.

 

    [282] 15. (285) Nun wenden Wir Uns von den kosmischen Plänen ab und dem Tragen von Steinen zu, und auf jeden zeichnen Wir das Symbol des Kreuzes.

    Ich erinnere daran, wie Buddha Schüler für eine Heldentat auswählte:

    Wenn die Schüler bei einer Beschäftigung Müdigkeit überfiel, stellte Buddha eine ganz unerwartete Frage und erwartete eine sofortige Antwort. Oder er stellte den einfachsten Gegenstand vor sie hin und verlangte, diesen mit nicht mehr als drei Worten oder mit nicht weniger als hundert Seiten zu beschreiben. Oder er stellte den Schüler vor eine verschlossene Tür und fragte: „Womit wirst du sie öffnen?“ Oder er rief Musikanten unter das Fenster und ließ sie Hymnen mit vollkommen gegensätzlichen Inhalten singen. Oder wenn er eine lästige Fliege bemerkte, veranlasste er den Schüler, Worte zu wiederholen, die unerwartet ausgesprochen wurden. Oder Er ging vor den Schülern hin und her und fragte, wie oft Er vorübergegangen sei. Oder wenn Er Furcht vor Tieren oder Naturerscheinungen bemerkte, stellte Er die Bedingung, dies zu überwinden.

    So härtete der mächtige Löwe die Klinge des Geistes.

    Merkt euch das und wendet es an!

 

    [283] 16. (286) Man kann die Uschas[182] der Neuen Morgendämmerung offenbaren. Schon verbrennt die Kraft des Lichts die Finsternis. M:. ist ein unerschütterlicher Geist.

    Mein Geist weiß, wie Macht geschmiedet wird. Ich schlage vor, Mich nicht anzubeten, sondern herbeizurufen. Und Meine Hand wird nicht zögern, zur Zeit des Kampfes zu erscheinen.

    Wie durchquerten Wir die Wüsten? Wie konnten Wir den schwarzen Pfeilen ausweichen? Wie konnten Wir auf ungezähmten Pferden reiten? Wie konnten Wir mit einem Verräter in einem Zelt schlafen? Wie konnten Wir angesichts des Feuers des Federgrases[183] Unser Schicksal verbessern? Wie konnten Wir die Steine des Stromes überwinden? Wie konnten Wir in der Dunkelheit der Nacht den Weg finden? Wie konnten Wir unverständliche Wünsche begreifen? Wie konnten Wir den Pfad des Lebens erkennen? Wahrlich, durch Wachsamkeit des Geistes!

    Jede Minute sind Wir bereit, demjenigen das Brot des Lebens zu reichen, der den gleichen Pfad der Wachsamkeit des Geistes wählt.

    Mein Strahl kann die Taten des Geistes erleuchten.

    Meinem Strahl gehorchen die Wesen, die sich in den schützenden Purpur des Mutes gekleidet haben. Wo sich der staubige Schimmel der Angst zeigt, verwandelt sich das Schwert des Strahles in eine Geißel.

 

    [284] 17. (287) Ihr wisst, wie schwer es ist, die Herzen der Menschen zu erreichen. Der Geist dringt nicht durch und die Hülle verdichtet sich. Umso mehr soll man jene willkommen heißen, die gleich einem Adler umherblicken und für die der Dunst der Zukunft klar wie ein Spiegel ist!

    Obwohl die Ereignisse des Kampfes gewaltig sind, kann Ich den Treuen eines versprechen: Wir werden in jeder Lage ihre Würde behüten. Diese feindlichen Ströme werden Wir in Nutzen verwandeln.

    Eine Weisung an Meine Krieger wird nicht zweimal ausgesprochen. Lasst uns lieber Unsere Wege bauen und die Möglichkeiten bezeichnen.

    Wir wollen uns nicht ängstigen, wenn diese Möglichkeiten auf den ersten Blick zu sehr auseinanderlaufen. Gras wächst auch nicht augenblicklich; glücklicherweise aber sehe Ich junge Köpfe, die würdig sind, sich der gelockerten Saiten anzunehmen.

    Ihr müsst euch auf das Unbekannte und das Unsichtbare verlassen.

 

    [285] 18. (288) Wenn Menschen abreisen, fühlen sie zweierlei: Entweder, dass sie lange an diesem Ort lebten, was bedeutet, dass ihre Aura gleichsam mit den Gegenständen verwachsen ist. Oder sie haben das Gefühl, als ob alles um sie herum zu Ende gekommen ist, was bedeutet, dass die Aura sich strebend emporschwingt.

    Es ist sehr wichtig, diese zwei Arten von Menschen zu unterscheiden. Oft kann man anhand eines äußeren Zeichens über die grundlegendste Einteilung urteilen.

    Wer sind denn Meine Leute? Wer sich an keinem Ort zuhause fühlt; wer nicht an die Kostbarkeit der Dinge denkt; wer es liebt, in die Berge zu gehen; wer den Gesang der Vögel liebt, wer die Luft der Morgenstunde zu schätzen weiß; wer die Tat mehr würdigt als die Zeit; wer Blumen versteht; wer Furchtlosigkeit zeigt, ohne es zu bemerken; wer keinen Klatsch liebt; wer Freude an Schönheit schätzt; wer das Leben jenseits der Grenzen des Sichtbaren versteht; wer spürt, wann man einen Teil von Amrita aufnehmen kann; wer sich beeilt, eine Weissagung zu erfüllen. Diese Meine Leute können Meine Macht in Anspruch nehmen.

    Als König im Land der Wirbelwinde kann Ich ihnen einen Tautropfen vom Baum Elgario[184] senden, der das Leben der Zukunft erschließt.

 

    [286] 19. (289) Ich will euch berichten, wie Timur[185] einen seiner größten Siege errang. Er setzte die Steppe hinter seinem Heer in Brand und gab den Gefangenen tausend Pferde, um sich zu retten. Diese flohen entsetzt zum Gegner und verbreiteten dort Angst. Ihnen nach jagten die Horden Timurs und überrannten, da sie keinen anderen Ausweg sahen, den Feind schneller als die Flammen.

    Ein unvernünftiger Führer entzündet hinter dem Feind einen Brand, doch ein weiser entfacht Feuer hinter den eigenen Reihen.

    Ähnlich war es auch, als die ersten Auswanderer Asien verließen. Sie vernichteten hinter sich Brücken und Übergänge, damit ihnen keine Rückkehr in den Sinn kam.

 

    (290) Es gibt ein orientalisches Rätsel, das lautet: „Was möchte gern vergraben werden?“ Antwort: „Das Samenkorn.“

    Der Keim eines Planes muss nämlich unter dem Boden liegen, doch wenn er zu leben beginnt, wächst er nur nach oben.

    Der Lehrer sieht neue Möglichkeiten, und der Steppenbrand jagt die Reiter nur in eine Richtung.

 

    [287] 20. (291) Unter den staubbedeckten Gänseblümchen erhebt sich die Lilie des Himmlischen Purpurs. Es ist besser, neben der Himmlischen Blume zu leben, denn irdische Blumen sind die einzige lebendige Verbindung zwischen Erde und Himmel.

    Bei der Bildung von Blütenstaub lagern sich gleichsam Kristalle von Prana ab. Ohne zu scherzen, kann man sagen, dass sich in den Blumen der Himmel auf der Erde niederlässt.

    Wenn die Erde keine Blumen mehr hätte, würde die Hälfte ihrer Lebenskraft verloren gehen. Genauso wichtig ist Schnee, und die Schneeberge stehen da als Leuchttürme der Rettung.

 

 

III

 

    [288] 1. (292) Wenn man an Größe zunimmt,[186] knacken der Fußboden und die Zimmerdecke. Die Menschen verstehen nur sehr schwer den Unterschied zwischen „es kann sein“ und „es wird sein“. Es scheint ihnen, dass was sein kann, auch sein wird. Doch wo ist die Heldentat und wo der Wunsch, alle Mauern zu übersteigen?

 

    [289] 2. (293)[187] Stellen wir uns die Erde voll von drahtlosen Stationen vor. Nur wenige werden von hoher Spannung sein. Nur sie werden das Leben des Planeten lenken. Genauso gibt es Geistwesen von hoher Spannung, die ihre Akkumulatoren in vergangenen Existenzen aufgeladen haben. Der Wesenszug, der sie von anderen unterscheidet, ist das feste Bewusstsein der Unauflöslichkeit ihres inneren Ich, wodurch der Begriff einer höheren Freiheit entsteht. (…) Und an die Stationen hoher Spannung schließt sich ein Netz kleinerer Stationen an, die von ihm ständig Wellen aufnehmen. So speist ein Geist mit hoher Spannung seine Umgebung und gleicht einem einsamen Turm, der über den Raum herrscht. Daher werden die Menschen schon in jungen Jahren zu solchen Magneten hingezogen und belasten sie sogar.

    Heldentat ist kein Verzicht, sondern Aufnahme und Bewegung. Wenn Ich also sagte: „er hat verzichtet“, muss man dies verstehen als: „er hat aufgenommen“. Man kann unmöglich das Wesen des Verzichtes darstellen, denn neben ihm nistet das Verbot, doch Aufnahme weist auf bewusstes Verständnis hin.

    Wie entsagte die Herrscherin den Welten? Weil Sie die Größe des Aufbaues der Zukunft erfasst hat, kann nichts das Wachstum des Geistes aufhalten.

    Treue ist die Eigenschaft eines Geistes von hoher Spannung, und die Offenbarung von Aufnahme macht die wahre Heldentat zu einem freudigen Empfang. So kann sich die Heldentat entwickeln, denn ein heller Empfang führt den nächsten nach sich.

    Man hat die Glaubenskämpfer richtig als Schwimmer dargestellt. So trägt die Welle der Weltenenergie jene, die sich in ihren Strom gestellt haben.

    Wieder muss man an den Unterschied zwischen Drohung und Fürsorge erinnern. Als Ich einen berühmten Reiter mahnte, er möge es lernen, von einem galoppierenden Pferd abzuspringen, meinte er, dies sei gegen die Gebräuche seines Steppenlandes. Doch als ein rasendes Pferd ihn zu einem steilen Ufer brachte, musste er ungeschickt abspringen und blieb danach lahm.

    Doch es ist leicht, sich durch Treue der Welle der Welt anzuschließen. Wir streben nur nach Freude.

 

    [290] 3. (294)[188] Strebt am Ruß der Gegenwart vorbei in die Zukunft.

 

    [291] 4. (295)[189] Beherrscht dies: Man muss nicht zerstören, sondern mehr Geduld aufbringen.

    Es ist schrecklich zu sehen, wie klein die Zahl derjenigen ist, die ohne Ausreden und ohne Klagen dem Aufruf folgen. Man kann den Menschen das Kostbarste geben, doch in der Stunde des Aufrufs vergessen sie alles, was sie schon erhalten haben.

    Wie kann man an die Neue Welt denken, wenn sie die alte noch nicht begriffen haben? Ein Igel hat viele Stacheln, doch diese machen ihn nicht zu einem König.

    Die Hilfe, auf die wir hingewiesen haben, kann erblühen, wenn sie von jenen angenommen wird, denen sie gesandt wurde. Es freut Uns, wenn die Hand nicht zurückgewiesen wird.

 

    [292] 5. (296)[190] Lebt nicht von Einkünften aus Geldanlagen. Dieser Profit ist unsauber.

    Der beste Umsatz von Gütern besteht im Tausch von Waren; im äußersten Fall kann man einen Tausch gegen Geld zulassen, wenn dieses unmittelbar zurückgetauscht[191] wird.

    Seid nicht unzufrieden, außer mit euch selbst. Lasst nicht andere tun, was ihr selbst tun könnt – so zerstört ihr die Sklaverei der Diener. Wiederholt nicht zweimal, was ihr einmal sagen könnt. Geht nicht immer denselben Weg, denn selbst der Stein der Schwelle nutzt sich ab. Schwimmt nicht, wo man fliegen muss. Seht euch nicht um, wo man sich beeilen muss. Zerreißt euch nicht den Mund mit schlechten Reden, wo man schweigend vorübergehen sollte. Bedeckt euch nicht mit Strahlen, sondern mit dem Stahl der Heldentat. Ein Sattel ist nicht nötig, wo Flügel wachsen. Nicht die Faust, sondern der Hammer schlägt den Nagel ein. Nicht der Bogen, sondern der Pfeil erreicht das Ziel. Nicht mit Meinem Gott, sondern mit deinem. Schirmt euch nicht mit einer Grenze ab, sondern mit dem Feuer des Gedankens.

 

    [293] 6. (297) Denkt darüber nach, dass nichts euch gehört, umso leichter wird es euch fallen, Dinge nicht zu beschädigen. Denkt darüber nach, wie ihr am besten jeden Ort verschönern könnt, umso mehr werdet ihr euch vor Schmutz bewahren. Denkt darüber nach, wie jede neue Sache besser als die alte sein muss, dadurch verwirklicht ihr die Leiter des Aufstieges. Denkt darüber nach, wie schön der morgige Tag ist, dadurch werdet ihr euch daran gewöhnen, euch nach vorne zu wenden.

    Denkt darüber nach, wie grausam das Dasein der Tiere ist, dadurch werdet ihr beginnen, das Niedrigere zu bemitleiden. Denkt darüber nach, wie klein die Erde ist, dadurch verbessert ihr euer Verständnis der Verhältnisse. Denkt darüber nach, wie schön die Sonne ist, die sich hinter der Sphäre der Erde verbirgt, dadurch könnt ihr euch vor Gereiztheit bewahren. Denkt darüber nach, wie weiß die Tauben im Licht erstrahlen, dadurch stärkt ihr die Hoffnung. Denkt darüber nach, wie blau der Himmel ist, dadurch nähert ihr euch der Ewigkeit. Denkt darüber nach, wie schwarz die Finsternis ist, dadurch werdet ihr euch vor der Kälte des Abfallens bewahren.

    Denkt mutig über die Höheren Antlitze nach, dadurch legt ihr eine Linie der Einheit an. Denkt darüber nach, welch ein Glück es ist, auf der Erdkruste zu wandeln und sie mit dem Bewusstsein des Geistes zu sättigen. Denkt darüber nach, welch ein Glück es ist, unter den Strahlen der Gestirne zu wandeln und der Mittelpunkt zehntausend Jahre alter Strahlen zu sein.

    Denkt an Unsere unermüdlich Führende Hand, dadurch werdet ihr euren Lebensfaden in die Länge ziehen.

 

    [294] 7. (298) Wenn jemand deinen Weg versperrt, tritt schweigend zur Seite, wenn du deinen Weg kennst. Wenn du ein Nachtlager finden musst, halte eine gute Botschaft für den Wirt bereit. Wenn die Stunde des Abschieds naht, finde einen Gruß für die Zurückbleibenden, wenn dein Weg breit ist.

    Wenn am Weg ein Baum blüht, reiße ihn nicht nieder, er könnte auch Nachkommende noch erfreuen. Wenn du den Ruf eines Grußes vernimmst, versalze ihn nicht. Wenn du einen Vogel singen hörst, schüttele nicht den Baum. Wenn du Kinder siehst, die sich nähern, sage: „Wir haben euch erwartet.“

    Wenn du zum Mahl eilst, tritt auf trockene Steine. Wenn du daran denkst, dich auszuruhen, festige den Zustand deiner Gedanken. Wenn du etwas Angenehmes erhältst, trage es nicht in dein Notizbuch ein. Wenn du an Kränkung denkst, sieh dich um, wo Schmutz auf dem Boden ist.

 

    [295] 8. (299) „Es ist besser, eine notwendige Botschaft entgegenzunehmen, als sich vor dem Boten zu verbergen. Es ist besser, auf einer staubigen Straße die Tore nicht grell anzumalen. Es ist besser, ein Pferd in den Gemüsegarten zu lassen, als auf Steine[192]. Es ist besser, dem Wachtmeister zu verzeihen, als einen Prozess mit dem Vorgesetzten zu führen. Es ist besser, sich Karotten entgehen zu lassen, als sich der Erbsen zu berauben. Es ist besser, auf einem Brett zu schlafen, als auf einem Ameisenhaufen.

    Es ist besser, einen tüchtigen Tadel zu erhalten, als über Sirup zu grinsen[193]. Es ist besser, mit einem Esel befreundet zu sein, als auf einen Fuchs zu hören. Es ist besser, einen Arzt zu rufen, als einen Dämon zur Ader zu lassen. Es ist besser, über die Qualen der Vergangenheit zu erschrecken, als über die Zukunft im Zweifel zu sein. Es ist besser, am Morgen zu urteilen und am Abend zu verzeihen. Es ist besser, am Tage zu denken und in der Nacht zu fliegen.“

    So steht es in dem Buch „Die Perle der Träume“, das in China geschrieben wurde.

 

    [296] 9. (300) Die Lehre über die neuen Möglichkeiten des Lebens zieht praktisch veranlagte Köpfe an. Und wenn eine Erscheinung möglich wird, wird sie angenommen werden, wie die Fotografie auf Entfernung. Es ist erfreulich zu erkennen, wie sich die beiden Welten unter den Augen der Menschheit vereinigen. Die Bedingung der geistigen Reinheit wird als materielles Verstehen des Lebens anerkannt werden. Und wieder, wie zu den ältesten Zeiten der Priesterschaft, doch diesmal zur Anwendung für das Volk, erglänzt das Feuer der Erkenntnis. Das Wichtigste ist: Man muss die Kräfte der sichtbaren Natur und die Macht der Unsichtbaren Quellen ins Gleichgewicht bringen.

    Man kann leicht einen Apparat der sichtbaren Wissenschaft mit den Leitungen der Höheren Welt in Einklang bringen. Zum Beispiel kann Hellhören leicht als ein drahtloses Telefon verstanden werden, das bald eingeführt werden wird. (…) Doch gerade dann wird man die Aufmerksamkeit auf die unterschiedliche Qualität der Nachrichten lenken, und wenn man die Besonderheiten der Vermittler vergleicht, wird man die Nützlichkeit der Geistigkeit verstehen.

    Wie Fotografie niemals Schöpfung ersetzen kann, so wird ein physischer Apparat niemals Geistigkeit ersetzen.

    Ein kann in Phänomenen besonderen Schaden finden, denn die Entladung von zwangsweise zusammengeknüllter Materie ruft die hasserfüllte Atmosphäre aufgewühlter Elektronen hervor. Nichts beschädigt den Organismus so sehr wie nutzlose Phänomene.[194]

 

    [297] 10. (301) Ich freue Mich zu sehen, wie Blitze der Erleuchtung über das Wohl des Volkes in euren Gedanken aufleuchten. Man muss diese Gedanken in den Raum werfen. Wenn ihr doch jeden Tag eine halbe Stunde der Zukunft widmen würdet! Wahrlich, das Leuchtfeuer eurer Vorhaben wird von Uns willkommen geheißen.

    Mögen die Dinge des Alltags verschwinden, doch möge das Land der Zukunft in Gedanken Gestalt annehmen.

    Was reinigt den Geist besser als Gedanken an das Wohl der Mitmenschen! Was stählt den Panzer der Festigkeit besser, als der Wunsch, andere zum Licht zu führen! Was ruft ein schöneres Lächeln hervor, als das Bewusstsein, das allerletzte Kind lachen zu sehen! So bitte Ich, an die Zukunft zu denken und jeden Tag dem Halsband der Mutter der Welt eine Perle hinzuzufügen. So denkt kurz und ungeklügelt darüber nach, wie ihr den Herd der Welt verschönern könnt.

    Man soll keinen Vergleich mit der Vergangenheit ziehen, denn die Furche der Vergangenheit ist gewöhnlich ein Nest voller Fehler. Man kann an fremden Ufern vorüberschwimmen; sich weiden soll man nur an der Welt des Lichts, das allem, was lebt, gegeben ist. Das Licht ist die beste Brücke zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren.

    Wenn man fähig ist, nicht beim Abendfeuer, sondern bei Sonnenschein an die Zukunft zu denken, werden Tautropfen von Prana die denkende Stirn erleuchten.

 

    [298] 11. (302) Mögen auch die neuen Länder die Macht der Anrufung eines reinen Herzens begreifen. Mögen sie verstehen: Verlogenheit des Denkens hindert daran, die Anrufung des Geistes zu erlangen.

    Sagt allen, die daran denken, mit Uns zu sein, dass sie auf ihre Gedanken achten sollen. Eine Heldentat wird durch reine Gedanken geboren. Keine angeberische Tat wird Früchte tragen, wenn sie nicht von den Flügeln regenbogenartiger Gedanken emporgetragen wird.

    Ich verstehe, wie schwer es ist, Gedankenflöhe einzufangen. Deshalb wiederhole Ich: Lüftet die Gehirnwindungen, damit die kleinen Hüpfer keine Möglichkeit haben, ihre Nachkommenschaft anzusiedeln. Eine Anlage für zottiges Denken bringt die kleinen Insekten hervor und schneidet die besten Wege ab. Mit Ungeziefer behaftete Körper bewirken, dass man einen Menschen meidet; wie viel mehr muss ein mit Ungeziefer behafteter Geist abstoßen!

    Wenn die Gedanken breit fließen, kann sogar ihre unangenehme Richtung nicht endgültig schädlich sein. Doch wenn das Denken dem Inhalt eines Tropfens sumpfigen Wasser gleicht, gibt es keine Möglichkeiten, das Gesicht der Neuen Welt zu offenbaren.

    Man muss das Denken festigen und sich die vier gegebenen Regeln genau merken. (…) Man muss sich daran erinnern; man muss verworrene Gedanken meiden.

    Ich bitte sehr, die Schönheit des Himmels hervorzuheben und sie mit Gedanken an die Zukunft zu verbinden.

 

    [299] 12. (303) Man kann die Fristen (…) der Völker an den Wellen des Verstehens der Religion erkennen. Dort, wo offensichtlicher Unglaube herrscht, ist die Ernte des Herren bereits nahe. Dort, wo heuchlerische Pracht regiert, steht das Schwert bereit. Das Beispiel des Saulus[195] sollte eine Lehre sein.

    Heute, am Fest des Jahrestages[196], verstehen wir[197], wie der zerlumpteste Landstreicher eine Heldentat offenbaren und ein Chiton stinkende Geschwüre verbergen kann. So sehen wir die neue Einteilung der Welt. Man kann einem Landstreicher viel verzeihen, doch die Blindheit der goldenen Paläste kann die Waagschale der Gerechtigkeit nicht senken.

 

    [300] 13. (304) Schreibt die Legende (…) auf: Ich habe schon darüber gesprochen, dass man eine Sprache durch das innere Bewusstsein verstehen kann. Diese Fähigkeit wurde durch die Hohepriesterin verkündet und zeitigte glänzende Ergebnisse. Botschafter aus fremden Ländern redeten zu ihr in ihrer eigenen Sprache, und sie verstand sie. So entstand die Legende von der ewigen Sprache (…).

    Doch das Volk wünschte sich in Massen von dieser Auffassung zu überzeugen. Es wurden viele Ausländer herangebracht, und die Hohepriesterin wurde ungeachtet ihrer Proteste aus dem achten Stockwerk herbeigeholt. Doch vor dem Volk wurde nichts offenbart, und die Fremden wiederholten vergeblich ihre Reden.

    So wurde eine der besten Möglichkeiten zunichte gemacht. Doch diese Möglichkeit kann man anwenden, indem man die Beschaffenheit der Aura studiert, denn diese ist eine Brücke sowohl zum Segen als auch zur Ansteckung.

    Die Fähigkeit, selbst die Muttersprache zu verstehen, hängt nicht vom Ohr ab, sondern von der Berührung mit anderen Zentren über die Aura. Deshalb ist es besser zu sagen, „ich habe verstanden“, als „ich habe gehört“.

    Bezüglich der Aura ist daher weniger ihre Farbe als ihre innere Spannung von Bedeutung.

 

    [301] 14. (305) (…)

    Meine Hand wird nicht müde, zu führen, so schreitet auch ihr voran, ein jeder durch die ganze Kraft. Es ist richtig, die Kraft für das Schwere aufzuwenden, denn alles Leichte ist der Zukunft nicht angemessen.

    Was sagt eine Mutter dem Sohn vor dem Feldzug: „Stehe selbst für dich ein!“ So verstehen auch Meine Krieger, wie man auf sich allein gestellt kämpft.

    Wenn auch die Kette des Kreises Erleichterung bringt, so wird doch Findigkeit dadurch erprobt, dass man auf sich allein gestellt ist.

 

    [302] 15. (306)[198] Selten bevorzugen Wir Wasserwege. Das Element Wasser steht im Gegensatz zum Magnetismus der Berge. Die Pfeile von Blitzen durchdringen Wasser ohne eine Zunahme der Wirkungen. Wir sind bemüht, jeden Strom zu isolieren.

    Metalle sind nicht nach ihrem Preis einzuschätzen, sondern nach ihrer Festigkeit. Man soll keine kupfernen Gegenstände tragen. Die Alten wussten, wie viel nützlicher Bronze ist. Auch Zink sollte nicht mehr im Haushalt verwendet werden. Durch Berührung mit einem Metall ist nicht nur Ansteckung möglich, sondern der Kanal des Metalls überträgt auch Krankheiten, deshalb sollten Kupfermünzen abgeschafft werden. Am besten ist Kleingeld aus Silber.

    Verbrecherische Spekulation muss beharrlich verfolgt werden, denn die Erde krankt an Spekulationen. Jede Epoche hat ihre Krankheit – die heutige Krankheit ist Spekulation. Man soll nicht denken, dass die Menschheit schon immer an dieser Krankheit litt. Sie ist ein Merkmal der vor sich gehenden Zeitenwende, denn sie kann nicht allmählich vorübergehen; vielmehr ist ein Paroxysmus[199] der Evolution notwendig, um die Seuche auszumerzen.

 

 

IV

 

    [303] 1. (307) Gebet ist das Bewusstwerden der Ewigkeit. Gebet birgt in sich Schönheit, Liebe, Wagnis, Mut, Selbstverleugnung, Standhaftigkeit und Streben. Wenn ein Gebet jedoch Aberglaube, Furcht und Zweifel enthält, gehört eine solche Beschwörung zu den Zeiten des Fetischismus.

    Wie also soll man beten? Man kann Stunden in Bestrebung verbringen, doch es gibt auch ein blitzschnelles Gebet. Damit stellt der Mensch sich ohne Worte augenblicklich in die ganze, ununterbrochene, bis in die Unbegrenztheit reichende Kette.

    Wenn ein Mensch entschlossen ist, sich mit der Unbegrenztheit zu vereinen, atmet er gleichsam Emanationen von Äther ein und erhält ohne mechanische Wiederholungen die beste Schließung des Stromes. So kann man im Schweigen, ohne Zeit zu verlieren, einen Strahl der Erfrischung erhalten.

    Nur entwickelte Geistigkeit kann durch einen einzigen Seufzer das menschliche Bewusstsein erheben. Doch Wir müssen wiederholt über das Gebet sprechen, weil danach gefragt werden wird.

    Es sind keine Beschwörungen erforderlich, es ist kein Flehen erforderlich, der Staub der Demut ist nicht erforderlich und auch keine Drohungen, denn wir versetzen uns in die fernen Welten, in die Schatzkammer der Möglichkeiten und des Wissens. Wir spüren, dass sie für uns bestimmt sind, und wagemutig nähern wir uns ihnen.

    So erinnert euch an das Testament: „Betet nicht auf beliebige Weise, sondern im Geist!“

 

    [304] 2. (308) Wenn wir uns daran machen, Materie zu zerlegen, sehen wir, wie die freiwerdenden Atome beginnen, sich ihrem Grundton nach zu ordnen; und indem sie in den Äther entweichen, bilden sie einen Regenbogen, der als Sphärenmusik erklingt.

    Wenn sich ein ganzer Planet auflöst, wird das Ergebnis natürlich ein Regenbogen sein. Man kann dies bei der Zerlegung jeder sichtbaren Materie beobachten.

    Unser Strahl sendet Myriaden von gereinigten Atomen, die einen Menschen einhüllen, wenn sich in seiner Nähe kein astraler Wirbelwind befindet. Das ist die Grundlage der Ruhe des Geistes, andernfalls werden Reste von Karma den Gegenstand der Sendung verdecken.

    Und niedere Geister zerreißen den Strahl gleich Affen, indem sie ohne jeden Nutzen das wertvolle Gewebe zerreißen, denn die Atome der Materie sind für aufgewühlte Hüllen ungeeignet.

    Daran muss man sich erinnern, wenn man den Geist im Gebet mit der Unbegrenztheit vereint.

 

    [305] 3. (309) Jetzt merkt euch nur, dass ihr euch im Falle der Gefahr zuerst mit dem Bewusstsein der persönlichen Unverwundbarkeit umgürten und dann das Bewusstsein Meinem Strahl entgegensenden müsst.

    Stellt euch in Gedanken vor, wie euer Funke zu Meinem Strom hineilt. Eine solche Gegenseitigkeit stärkt den Strom und ist gut bei Ermüdung. Es kann auf dem Pfad verschiedene Fälle geben, bei denen ein wechselseitiger Strom besonders nützlich ist. Es ist am besten, jede Möglichkeit zu verstärken.

 

    [306] 4. (310) Bedrängt und bedroht sprach Akbar zu seinen Feldherren: „Je weniger sich die Substanz erregt, desto klarer ist die Widerspiegelung der Gipfel.“

    Nach der Besichtigung seiner Armee sagte Akbar: „Ein Viertel [des Erforderlichen] wurde durchgeführt, ich sah satte Leute – das übrige werden wir sehen nach einem heißen Tag, nach einem Regentag und nach einer schlaflosen Nacht.“

 

    [307] 5. (311) Nun, wenn ihr gefragt werdet: „Erkennt ihr die Astrologie an?“, antwortet: „Verneint ihr etwa die Medizin?“

    Wenn man euch fragt: „Besteht Ihr auf dem Leben des Geistes?“, antwortet: „Verneint ihr etwa die Entwicklung der Materie?“

    Wenn man fragt: „Warum kümmert ihr euch um längst verweste Lehrer?“, antwortet: „Ist es möglich, dass die Wissenschaft für euch noch unzugänglich ist?“

    Wenn man euch fragt: „Es scheint, ihr seid nicht abgeneigt, Pergamente zu lesen!“, antwortet: „Geht wieder in die Schule, danach können wir darüber sprechen.“

    Wenn man euch fragt: „Wie stellt ihr euch das Weltall vor?“, antwortet: „Wie einen Tropfen Wasser.“

    Wenn man euch fragt: „Warum habt ihr selbst den Lehrer anerkannt?“, antwortet: „Weil Er Selbst sich an uns wandte, um unser Wissen zu entwickeln.“

 

    [308] 6. (312) Ich will die Eigenschaften aufzeigen, die das Allgemeinwohl verlangt:

    Erstens: Beständigkeit im Streben. Zweitens: die Fähigkeit, aufzunehmen, denn schlecht ist ein Gemeindemitglied[200], das verneint; wer aber nach der Wahrheit sucht, ist des Allgemeinwohls würdig. Drittens: die Fähigkeit zu arbeiten, denn die Mehrzahl kennt den Wert der Zeit nicht. Viertens: der Wunsch, ohne Vorurteile und Eigennutz zu helfen. Fünftens: Verzicht auf Eigentum und die Annahme der Früchte der Schöpfung anderer zur Verwahrung. Sechstens: Vertreiben der Furcht. Siebtens: Wachsamkeit zu zeigen inmitten der Finsternis.

    Dies muss man jenen sagen, die von Furcht ergriffen sind und sich mit Verneinung bedecken.

    Man muss darauf hinweisen, dass Millionen von Menschen auf das Öffnen der Tore warten. Ersetzt nicht die Fesseln der Mühsal durch die Ketten der Angst! Angst kann mit Aussatz verglichen werden, beide bedecken den Menschen mit dem Rauhreif der Widerwärtigkeit.

    Die graue Dämmerung der Erniedrigung ließ ein zerzaustes Verständnis des Lebens entstehen. Doch jetzt muss dieses in Gewitter und Sturm zu Ende gehen.

 

    [309] 7. (313) Kein Hellsehen kommt dem Wissen des Geistes gleich. Die Wahrheit kann durch dieses Wissen kommen. Das Verständnis für die Bedürfnisse der Zeit kommt nur auf diesem Weg.

    Der prophetischen Ekstase fehlt die Genauigkeit der Zeit und des Ortes, doch das Wissen des Geistes sieht die Qualität eines Ereignisses voraus. Und der Weg des Wissens des Geistes erblüht ohne sichtbare Merkmale, er gründet vielmehr auf dem Öffnen der Zentren.

    Bei den Priestern (…) zählte man das Wissen des Geistes zu den höchsten Offenbarungen, denn es konnte durch keinerlei körperliche Übungen erreicht werden, sondern bildete sich durch Aufspeicherungen aus früheren Leben.

    Daher drückt sich die Pflege des Wissens des Geistes nicht durch Übungen aus, sondern durch die Verbesserung der Lebensbedingungen der Blutgefäße, welche die Nerven nähren. Die Hauptaufmerksamkeit muss man dem Blutdruck zuwenden, denn wenn die Nerven die Emanationen der weißen Blutkörperchen aufsaugen, empört sich besonders die entgegengesetzte Polarisation.

 

    [310] 8. (314)[201] Man wird weiter fragen: „Wer ist größer, Christus oder Buddha?“ Antwortet: „Es ist unmöglich, die fernen Welten zu messen. Wir können nur durch ihren Glanz entzückt werden“. Der Strahl Christi nährt die Erde ebenso, wie der Regenbogen Buddhas die Bestätigung des Gesetzes des Lebens bringt.

    Die Neue Welt offenbart die Verwirklichung kühner Erkenntnis. Hier werden die Gestalten der Lehrer als Freunde ins Leben eingehen. Die Weisung der Lehrer wird auf dem Regal der Lieblingsbücher stehen.

    In der Zeit der Abschaffung des Geldes ist es notwendig, dessen Macht durch die Verwirklichung geistiger Hilfe zu ersetzen.

    Wissen muss schließlich auf wissenschaftlichem Weg eine Brücke des Strebens zum Geist errichten.

    Der schändliche Zustand der Gesellschaften für Psychische Forschung muss durch ein kühnes und wahrhaftes Urteil ersetzt werden.

    Wie kann man mit Scheinheiligen und Schwindlern zusammensitzen, die nur ausgezeichnet ihren eigenen Geldbeutel hüten?!

    Heldentat muss offenbart und vom Staub der Vorurteile befreit werden.

    Kann sich ein anständiger Mensch mit Heldentat beschäftigen? Der Platz auf seiner Brust reicht nicht aus, um alle irdischen Auszeichnungen anzubringen. Er weiß nicht, wie er alle großväterlichen Bräuche aufnehmen soll. Aber Gewohnheit macht gewöhnlich.

    Deshalb bitte Ich euch, zum Himmel zu blicken, als wäre es das erste Mal.

    Ich bitte euch, euch über den Schmutz der Städte zu entsetzen, als wäre es das erste Mal.

    Ich bitte euch, an Christus und Buddha zu denken, als wäre es das erste Mal.

    Ich bitte euch, euch selbst anzusehen, als wäre es das erste Mal.

    Ich bitte euch, euch die Neue Welt vorzustellen, als wäre es das erste Mal.

    Das winzigste Staubkorn des Eigentums des vergangenen Tages wird zu einem Mühlstein am Hals.

 

    [311] 9. (315) Unerwartetheit ist die Schwester der Beweglichkeit. Beweglichkeit ist die Schwester der Heldentat. Heldentat ist der Bruder des Sieges. Denn jede Heldentat schließt einen Sieg in sich ein, vielleicht einen unsichtbaren, doch einen, der tiefe Räume bewegt.

 

    [312] 10. (316) Was leidet am meisten? Natürlich die Angemessenheit!

    Ich habe schon oft über sie gesprochen, doch es ist notwendig, erneut zu dieser alten Spur zurückzukehren. Selbst die wenigen, welche die Bedeutung der Angemessenheit spüren, erinnern sich ihrer nur in besonderen Fällen. Wenn man zu ertrinken droht, erinnert man sich an die besten Regeln. Weit bedeutsamer ist es, sich ihrer im Alltagsleben zu erinnern. Die kleinsten Gedanken werden vom Wirbelwind eines richtigen Urteils fortgetragen. Gut oder böse, nützlich oder schädlich klärt sich von selbst, denn dort, wo große Bäume wachsen, sieht man das Gebüsch nicht.

    Wenn man seine Anstrengungen darauf verwendet, staubige Scherereien in eine schöne Heldentat zu verwandeln, wird sich der knorrige Dornbusch sogleich in einen Hain von Masten verwandeln. Wenn wir den Gedanken bis an die Grenzen des Wunderbaren treiben können, werden wir nicht lange über eine durchlöcherte Schuhsohle sprechen.

    Ich rate dringend, Klatsch auszurotten, dadurch kann man einen vollen halben Tag freiräumen. Die Tasse Kaffee oder das Glas Bier bleiben allein.

    Die Zeit für Essen sollte abgekürzt werden, um ein menschenähnliches Gesicht zu bewahren. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit, als bei Tisch über Nichtigkeiten zu schwatzen. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit, als mit Kleinigkeiten zu verleumden. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit als eine Tat, zu der man gerufen wurde, hinauszuschieben. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit, als beleidigt zu sein wie ein kleinlicher Krämer. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit, als sich einer Verantwortung zu entziehen. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit, als das Denken an die Schönheit einzustellen. Angemessenheit ist wie eine Säule, die das Haus trägt.

    Wenn wir mit dem Ausmalen eines Raumes beschäftigt sind, zerstören wir dann die Säule des Gewölbes? Eignet euch Angemessenheit gründlich an.

 

    [313] 11. (317)[202] Wenn man die Angemessenheit nicht beachtet, wird auch die Entschlossenheit zerstört. Unsere Entschlossenheit geht bis zur äußersten Grenze.

    Es ist nicht jene Entschlossenheit, die bequem einhergeht und den persönlichen Gewohnheiten entspricht. Es ist nicht jene Entschlossenheit, die für den Körper nützlich ist. Unsere Entschlossenheit ist nur durch die Grenzen des Geistes beschränkt. Deshalb ist es unmöglich, Unser Streben zu versperren. Krieger und Sammler[203] schreiten mit Unserer Entschlossenheit voran.

    Wenn Ängstlichkeit hindert, ist es besser, die überschrittenen Brücken zu verbrennen. Wenn Geiz hindert, ist es besser, die Geldbörse über den nächsten Fluss zu werfen. Wenn Stumpfsinn hindert, ist es besser, die Rosse selbst laufen zu lassen. Wenn Rachsucht hindert, ist es besser, ein ausgestopftes Abbild des Feindes zwischen den Ohren des Pferdes aufzuhängen. Nur Schönheit kann die Entschlossenheit fördern. Dann erscheint es als kindliche Laune, an den Geldbeutel und an den Feind zu denken.

    Wie die Mitte eines Magneten anzieht, so ist die Grundeigenschaft der Entschlossenheit Unbesiegbarkeit. Gewiss, die Unbesiegbarkeit der Entschlossenheit ist überzeugend und erweist sich als eine unabänderliche Bedingung der wahren Mysterien. Das Mysterium muss als eine führende Handlung des Lebens betrachtet werden. So ist Unsere Entschlossenheit mit dem führenden Begriff verbunden. Wendet Entschlossenheit an!

 

    [314] 12. (318) Entschlossenheit bedingt das Gesetz der okkulten Facetten.

    Sogar ein Stein wird zur Offenbarung des inneren Feuers in Facetten geschliffen. So wird auch der Pfad zum Licht durch deutliche Linien unterteilt. Natürlich kann man anstatt Facetten auch Haufen kleinen Schotters errichten, doch das wäre beklagenswert.

    Ein vernünftiger Weg zerfällt in Teile von je ungefähr eintausend Tagen. Diese dreijährigen Perioden, die äußerlich ähnlich sind, unterscheiden sich vollkommen in der Qualität des geistigen Bewusstseins. Je klarer die (…) Linie, desto planmäßiger der Weg.

    Gewöhnlich dient das erste Jahr dieser dreijährigen Periode der Vorbereitung, das zweite der Tat, und das dritte ist eine dunkle und mühsame Schwelle.

    Lasst uns mit einer neuen Facette beginnen. Man kann sie „irdische Heimatlosigkeit“ nennen. Man muss alle bisherigen Erwägungen verwerfen und sich in die Wüste der endlosen Stille stürzen, wo Gewitter und Wirbelwinde einen mit einer leuchtenden Kuppel umgeben. Inmitten der Gewitter wird dann ein neues Kleid gewoben.

    Möge die zukünftige Facette „die Lichtbringende“ genannt werden – so werden wir sie aufbauen.

    Lasst uns die Rosse mutig in den Dunst der Wüste lenken. Das Prinzip des heimatlosen Wanderns muss durchlebt werden. (…) In derselben Weise sind alle Suchenden vorangeschritten.

    Man kann diese Facette, bei der sich die Grenzen der Länder verwischen, willkommen heißen.

 

    [315] 13. (319) Über okkulten Mord.

    Es gibt unvergleichlich mehr unsichtbare als blutige Morde. Aus Hass, Unwissenheit und Furcht senden die Menschen giftige Pfeile aus, deren Kraft groß ist. Eines der besten Verteidigungsmittel ist das Konzept des okkulten Zirkels. Doch die beste Arznei muss nach genauen Anweisungen eingenommen werden.

    Die Macht eines Zirkels ist so groß, dass selbst etwas, was die Zeichen der Gestirne sagen, geändert werden kann. Es ist bekannt, dass ein Zirkel Tod und Krankheit abgewendet hat.

    Die Offenbarung der Bedeutung des Zirkels muss geschützt werden, wie jedes gestimmte Instrument. Man darf nicht vergessen, dass jede Handlung unter den Mitgliedern eines Zirkels umsichtig sein muss. Jeder Nutzen kann sich in Schaden verwandeln, wenn zugelassen wird, dass in den Gemüsegarten eines Bruders Steine geworfen werden.

    Wie kann man wissen, wo ein unvernünftig geworfener Stein einschlägt? Oft lenkt der Zustand der Aura den Stein ab, und anstatt den Fuß trifft er die Schläfe.

    Daher ist es unerlässlich, Steine aus dem Verkehr zu ziehen und mit allen Kräften den Schatz des Zirkels zu hüten. Ich habe gewarnt.

 

    [316] 14. (320)[204] Über die Eigenschaften der Tat.

    Wenn eine Tat klein ist, bedarf sie der Hilfe verschiedener, von Menschenhand geschaffener Sachen. Wenn eine Tat ein großes Ausmaß annimmt, benötigt sie keine irdischen Dinge. Das ist der erste Prüfstein der Tat.

    Wenn ein Magier von einer ganzen Apotheke spricht, heißt das, dass es sich bei seiner Tat um ein sehr kleines Vorhaben handelt.

    Die zweite Eigenschaft der Tat ist ihre Beweglichkeit. Gleich dem Wirbelwind der Urmaterie muss eine wahre Tat von Möglichkeiten erbeben. Nur ein Flug kann den lichtbringenden offenbarten Gedanken vollenden.

    Die dritte Eigenschaft der Tat ist ihre Unerwartetheit. Jede Handlung, die den Verstand verblüfft, ist die Folge eines unerwarteten Gedankenganges.

    Die vierte Eigenschaft der Tat ist ihre Unfassbarkeit. Nur diese Eigenschaft schützt die Tat vor verderblichen Angriffen.

    Die fünfte Eigenschaft der Tat ist ihre Überzeugungskraft. Wie jeder Blitz unser[205] Bewusstsein mit dem Kosmos verbindet, so muss jede Tat einschlagen, wie das Aufblitzen eines Schwertes.

    Die sechste Eigenschaft der Tat ist ihre Gesetzmäßigkeit. Nur das Bewusstsein der Grundlagen der Evolution der Welt treibt die Tat bis zur Unabänderlichkeit voran.

    Die siebte Eigenschaft der Tat ist ihre reine Ausführung. Auf diese Art kann man Schweres bewältigen, ohne zu ermüden.

    Man muss die Tätigkeit des Körpers und die des Geistes gleichermaßen begreifen. Denn nach allem, was gesagt wurde, wird gleichwohl die Tätigkeit der Gedanken nicht geschätzt.

    Ich möchte Mich gerade an jene wenden, die an die Materie glauben. Eure Gedanken sind mit den Emanationen der Nervenzentren gesättigt und ihrem spezifischen Gewicht nach schwerer als viele Mikroorganismen. Ist euer Gedanke etwa keine Materie? Wie genau müssen wir unsere Gedanken abwägen! Wir sind für sie ebenso verantwortlich wie der Mensch, der Kohlenmonoxyd missbraucht.

    Es ist einfacher, von der Materie her zu denken, denn wo sind ihre Grenzen? So wird die Lehre des Geistes neben jener der Materie stehen. So werden jene, die den Geist verneinen, auch die Materie verneinen.

 

    [317] 15. (321)[206] Über die Eigenschaften der Erwartung.

    Die höchste Erwartung ist die Erwartung der Evolution der Welt. Die gewöhnlichen Erwartungen teilen sich in dunkle, schläfrige und wachsame. Das Chaos der dunklen bringt dem Raum nur Schaden. Schläfrige Erwartungen sind wie glühende Kohlen. Wachsame Erwartungen äußern sich in der Bereitschaft, zu jeder Stunde Neues anzunehmen.

    Ich sagte bereits: „Versteht zu wünschen“, und so sage Ich auch: „Versteht, zu erwarten“. Versteht es, die Eigenschaft der Erwartung zu läutern. Tragt die Erwartung wie eine unauslöschliche Fackel durch den Sturm!

    Die innere Eigenschaft der Erwartung ist ihre Zunahme. Womit könnte man dieses Merkmal besser in Verbindung bringen als mit der Evolution der Welt?! Eine solche Erwartung muss unser ganzes Leben durchdringen. Sie muss unsere Arbeit mit dem Beben der Tat erfüllen. Denn in dieser Vereinigung liegt das Beste und Schönste.

    Wenn ihr das Haus von ruhelosen Menschen betretet, sagt ihnen: „Erwartet die Evolution der Welt!“

 

 

V

 

    [318] 1. (322) Man wird fragen: „Wie könnt ihr von einem Schöpfer sprechen, den ihr nicht kennt?“ Antwortet: „Geschichtlich und wissenschaftlich kennen wir die Großen Lehrer, welche die Qualität unseres Bewusstseins geschaffen haben.“

    „Schränkt ihr nicht eure Freiheit ein, wenn ihr den Einfluss der Ideologie der Lehrer anerkennt?“ Antwortet: „Die Eigenschaft der Freiheit ist bemerkenswert; wenn sie besteht, kann nichts sie begrenzen.“

    Man kann den Körper fesseln, doch nichts kann das Bewusstsein schmälern, außer Hässlichkeit. Wenn wir die Höhen der Freiheit berühren, müssen wir uns vor Hässlichkeit schützen. Wenn wir die Materie rühmen wollen, müssen wir weise an die Schönheit denken.

    In Schönheit offenbart sich die Unbegrenztheit. In Schönheit erstrahlen die Lehren der Sucher des Geistes. In Schönheit fürchten wir uns nicht, die Wahrheit der Freiheit zu offenbaren. In Schönheit entzünden wir das Strahlen eines jeden Wassertropfens. In Schönheit verwandeln wir Materie in einen Regenbogen.

    Es gibt keine Hässlichkeit, die nicht in den Strahlen des Regenbogens der Zerlegung untergeht. Es gibt keine Fesseln, die sich nicht in der Freiheit der Schönheit lösen.

    Wie können wir Worte finden, um das Weltall zu berühren? Wie sollen wir über die Evolution der Formen sprechen? Wie können wir das Bewusstsein zum Studium der Grundlagen erheben? Wie können wir die Menschheit zur wissenschaftlichen Erkenntnis der Welten antreiben? Jede Erkenntnis wird in Schönheit geboren.

    Versteht es, klar und strahlend zu denken, dann wird nichts Erschreckendes euch berühren. Merkt euch: Bei Uns gibt es keine Verbote.

 

    [319] 2. (323) Es wurde gesagt: „Schmähung des Geistes ist schlimmer als alles andere, denn wer gegen den Geist spricht, erweist sich als Unwissender!

    Es ist über Heilige gesprochen worden, doch wer kann mit diesem unerklärlichen Begriff bezeichnet werden?

    Diejenigen, die Wunder vollbringen, sind wissenschaftliche Magier. Diejenigen, die auf ihr Leben achten[207], sind praktische Menschen.

    Nur wer bewusst dem Persönlichen entsagt und sein Bewusstsein in den Begriff der Weltevolution übertragen hat, kann nach Unserem Verständnis als Glaubenskämpfer bezeichnet werden. Es ist unerlässlich, dass sich dieser Prozess bewusst und außerhalb der zufälligen äußeren Bedingungen vollzieht.

    Es ist unmöglich, eine neue Religion gewaltsam einzuführen, sie würde zu einer lästerlichen Missgestalt.

    Der Weg der Abkehr von den Hässlichkeiten des Lebens ruft den Geist zu wahrem Suchen auf. Dann wird die offensichtliche Verbindung der Welten untereinander zu wissenschaftlichen Überlegungen zwingen.

    Dieser unaussprechliche Gedanke erweist sich als der Beginn der geistigen Disziplin. Dieses Suchen ohne jedes persönliche Element erweckt den Reflex der Tat – es wird Heldentat genannt.

    Überhaupt ist es besser, das Wort „Heiliger“ durch die genau definierte Bezeichnung „Glaubenskämpfer“ zu ersetzen.

    Die Heldentat wird nicht aufhören, sich im Leben zu manifestieren, und ohne Heuchelei sind Wir imstande, ihre offensichtlichen Offenbarungen festzustellen.

    Man muss die Heldentat im Leben mit menschlichen Händen schaffen.

 

    [320] 3. (324) Ein Prophet ist ein Mensch, der geistige Weitsicht besitzt. So wie es auf dem physischen Plan Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit gibt, ebenso einfach muss man die Eigenschaft der Weitsichtigkeit des Geistes auffassen.

    Es wäre völlige Unwissenheit, Prophezeiungen abzulehnen.

    Es wäre sehr dumm, Propheten zu tadeln.

    Wenn wir wissenschaftlich und unvoreingenommen die Prophezeiungen untersuchen, die zufällig erhalten geblieben sind, was sehen wir? Wir finden Menschen, die – entgegen dem persönlichen Nutzen – einen Blick auf die nächste Seite der Geschichte geworfen haben, sich entsetzten und dem Volk eine Warnung gaben.

    Unter den sogenannten Prophezeiungen werdet ihr keine persönlichen Absichten, keinen verbrecherischen Eigennutz und keine Verleumdung finden. Die Symbole der Darstellungen erklären sich durch die Färbung der Fernsicht-Linsen.

    Wann werden die Wissenschaftler Zeit finden, Prophezeiungen wissenschaftlich zu untersuchen und sie mit geschichtlichen Ereignissen zu vergleichen? Das wäre ein schönes Buch für einen jungen Wissenschaftler!

    Ja, Freunde, es ist an der Zeit zu lernen, vom Standpunkt der Kultur an offensichtliche Erscheinungen heranzugehen. Sonst werden die künftigen Errungenschaften sich für die Menschen wie Elektronen für Säuglinge in der Wiege darstellen. Eure Uniformen und Togen verdecken eure furchtsame Kindlichkeit nicht.

    Ihr fragt, wer eure Ränge und Titel und geschaffen hat. Wahrlich, ihr würdet entsetzt sein, die Urheber eurer Zufriedenheit zu sehen. Die Zwerge des Eigennutzes haben versucht, die Giganten des Allgemeinwohls zu verdrängen.

    Aus euren Orden kann man nicht nur Strumpfbänder[208], sondern auch Leinen für Haustiere flechten – und ihr setzt euch auf die Leinen! Und das Strahlen der Neuen Welt dringt nicht in eure Höhle ein! Doch möge der Wirbelwind die Wurzeln hinwegfegen, die das Morgenrot verdecken!

    Es gibt nichts Schöneres als einen Sonnenaufgang, und die Sonne geht von Osten auf!

 

    [321] 4. (325) Ist es möglich, dass es euch schwerfällt, die Bedeutung der Astrologie zu verstehen?

    Wenn es euch an Wissen mangelt, schlage Ich vor, einen Versuch zu unternehmen: Man nehme vier Organismen: Eine Pflanze, einen Fisch, einen Vogel und ein Tier. Sagen wir, eine Lilie, einen Karpfen, eine Taube und einen Hund. Nehmt nun von jedem sieben Exemplare und errichtet für jede Gruppe einen Raum ohne Tageslicht, durchdrungen von farbigem elektrischem Licht. Die Glasscheiben müssen den Farben des Regenbogens so nahe wie möglich kommen. Des Nachts sollte man den Grad des Lichts nur abschwächen. So kann man ungefähr vier Monate hindurch Beobachtungen anstellen.

    Nach dieser Zeit wird selbst ein Blinder die unterschiedlichen Folgen verstehen können. Es fehlt dabei nämlich noch die Hauptbedingung: Die Strahlen der Gestirne, deren chemische Zusammensetzung. Es ist unmöglich, die Bedeutung der physischen Einwirkung der Planetenkörper nicht zu begreifen.

    Die Aufmerksamkeit und die Erwartung der Menschheit sollten auf die fernen Welten gerichtet werden. Deshalb muss alles, was dieses Thema betrifft, ohne Vorurteile untersucht werden. Wenn man genaues Wissen benötigt, kann die Astronomie es liefern und damit in Erstaunen versetzen.

 

    [322] 5. (326)[209] Man kann Weisungen geben, Versprechungen machen und einschüchtern, doch nur Verständnis bringt einen vorwärts. Was kann das Bewusstsein ersetzen, dass Verständnis anwendbar ist?

    Man wird sagen: „Wie schön! Wie mächtig! Wie erhaben!“ Doch alle diese Ausbrüche gleichen Irrlichtern über einem Sumpf und verlöschen so leicht[210], wie sie entstehen. Reine, aber oberflächliche[211] Gedanken gleichen den regenbogenartigen Stäubchen: Der erste Wind trägt sie in den Raum hinaus. Der Wert dieser Staubteilchen ist nichtig.

    Wir schätzen den Gedanken, der eine Entscheidung bringt. Die Entscheidung wird nach der Qualität ihrer Anwendbarkeit bewertet. Die Anwendbarkeit wird vom Wissen des Geistes beurteilt, und dann ergibt sich eine Tat, über die man sich freuen kann. Wer sich freut, glaubt auch. Sogar der Glaube muss begründet werden – so kann die Lehre leben[212].

    Wir überlegen gut, Wir wenden mit fester Hand an. Wenn man euch beschuldigt, berechnend zu sein, weist dies nicht zurück. Denn Berechnung ist das Gegenteil von Unvernunft, und Unvernunft ist das Gegenteil von Wissen des Geistes. Und welchen Kreis auch immer wir für uns festgesetzt haben, wir kehren trotz allem zum großen Wissen des Geistes zurück.

    Ich fühle nicht, sondern ich weiß! Das ist kein Aberglaube, sondern Unabänderlichkeit. Wenn wir mit Unabänderlichkeit in Berührung kommen, berühren wir gleichsam den Magneten des Planeten: Dann stehen wir fest.

 

    [323] 6. (327) Meidet Einförmigkeit sowohl des Ortes als auch der Arbeit. Einförmigkeit entspricht nämlich dem größten Irrtum – dem Begriff des Eigentums.

    Ein Sklave des Eigentums verliert vor allem die Beweglichkeit des Geistes. Ein solcher Sklave hört auf zu verstehen, dass jeder Tag der Arbeit mit einer besonderen Qualität des Geistes gefärbt werden sollte. Ein solcher Sklave kann den Ort nicht wechseln, denn sein Geist ist ständig an sein irdisches Heim gebunden.

    Fragt euch selbst: Fällt es euch leicht, an einen anderen Ort zu ziehen? Fällt es euch leicht, die Art der Arbeit zu wechseln? Wenn es euch leichtfällt, bedeutet dies, dass ihr den Wert des Allgemeinwohls verstehen könnt.

    Wenn euch jede Reise zwingt, euer geistiges Testament zu machen, und euch ein Wechsel der Arbeit unglücklich macht, bedeutet dies, dass man ein Heilmittel anwenden muss. Dann muss man euch die gefährlichsten Reisen und einen Wechsel der verschiedenartigsten Arbeiten verordnen. So entwickeln sich Mut und Findigkeit, denn der Hauptgrund des Problems ist Furcht.

    Der Keim des Gefühls des Eigentums ist ebenfalls Furcht: Man möchte sich wenigstens durch irgendetwas an die Erde binden! Als ob eine elende Hütte ein genügender Anker für den Geist sein könnte! Als ob ein Haufen eigener Sachen vor dem Blitz schützen könnte! Periodisch wurden der Menschheit die schädlichen Spielsachen des Eigentums weggenommen, doch der Vater der Lüge, die Furcht, webt bereits wieder ihre Spinngewebe, und es werden neue Schrecken ersonnen. Schaffen wir daher die Furcht ab. Mit ihr verschwinden auch Eigentum und Langeweile.

    Wie viel neue Gesundheit liegt im Wechsel des Ortes und der Arbeit!

 

    [324] 7. (328) Nirwana* ist die Eigenschaft der Aufnahme aller Taten, die Sättigung mit dem All–Umfassenden. Durch das Beben der Erleuchtung strömt wahres Wissen ein. Die Sprachen haben für diesen Prozess keine genauere Definition. Ruhe ist nur ein äußerliches Merkmal, welches das Wesen des Zustandes nicht zum Ausdruck bringt.

    Buddha erwähnte die Ruhe, doch nur diese äußerliche Bedingung wurde von den Hörern aufgenommen. Denn schließlich waren die Zuhörer Menschen, und diesen liegt Ruhe nahe. Die Tat als Verdienst wird wenig verstanden.

    Ihr liebt einen wissenschaftlichen Aufbau – Wir auch. Wenn ihr von der Theorie der Wirbelringe, der Theorie der Wellen, der Theorie des Magnetismus, der Anziehung und Abstoßung gehört habt, müsst ihr verstehen, dass es auf der Erde Orte von sehr verschiedener Bedeutung gibt. Selbst Dummköpfe haben über das merkwürdige Schicksal vieler Städte nachgedacht. Die Kombination eines Physikers, eines Astrochemikers, eines Biologen und eines Astrologen würde die beste Antwort ohne jede Mystik ergeben. Die Errichtung großer Städte muss genau geplant werden. Die geringste Bedeutung von allem hat die gegenwärtige Politik, denn dieser Begriff ist der Wissenschaftlichkeit und der Schönheit beraubt.

    Wenn ihr die Bedingungen einer zukünftigen Stadt ermesst, lasst euch nicht durch einen scheinbar weiten Begriff täuschen, Kleinigkeiten sind oft charakteristischer.

    Auch bei der Wahl von Mitarbeitern richtet die Aufmerksamkeit auf die Einzelheiten bei kleinen Handlungen.

    Wenn Wir das Wesen eines Menschen durch die Pupille seines Auges feststellen, kleiden Wir ihn in die Gewohnheiten seiner kleinen Taten[213]. Die geringste Bedeutung von allem messt den Worten zu, die wie Wasser fließen. Die kleinen Taten, die das ganze Leben durchziehen, kennzeichnen die Natur eines Menschen am besten – aus ihnen erwachsen größere Taten. Wir halten nicht viel von zufälligen Heldentaten. Eine mutige Tat kann man auch aus Angst vollbringen.

    Bewusste Taten sind nötig, sie allein führen zum Nirwana.

 

    [325] 8. (329) Stellen wir uns einen Menschen vor, der sich den Gedanken angeeignet hat, dass seine Augen verschieden sehen. Natürlich wird er Recht haben, doch durch diesen einen Gedanken zerstört er sein Sehvermögen. Die Koordination der Reflexe ist schwierig, doch nur sie gewährleistet die Arbeit des Apparates. Die Verschiedenheit der Augen ergibt die Wölbung des Bildes[214].

    Ebenso können zwei verschiedene Wahrheiten in einem gesunden Organismus zusammenwachsen. Jemand, der von dem Gedanken an verschiedene Wahrheiten ergriffen ist, gleicht einem Menschen, der über die Verschiedenheit seiner Augen nachsinnt: Er verliert die Wölbung der Vorstellung.

 

    [326] 9. (330) Draußen vor dem Fenster ertönte ein Ruf. Ein Arbeiter winkte ab: „Störe mich nicht, ich bin beschäftigt!“ Ein zweiter versprach zu kommen, vergaß es aber. Ein dritter kam nach der Arbeit, doch der Ort war bereits leer. Der vierte erbebte beim Ruf, legte sein Werkzeug beiseite und ging unverzüglich hinaus: „Hier bin ich!“ Das nennt man das Erbeben der Feinfühligkeit.

    Nur dieses Erbeben, das durch das Bewusstsein tags und nachts erleuchtet wird, führt zum Wissen des Geistes; über den Verstand hinaus öffnet das Erbeben die Tore, das sogar von menschlichen Apparaten hörbar ist.

    Wenn ihr das Erbeben der Feinfühligkeit in euch nicht unterdrücken könnt – Heil euch!

 

    [327] 10. (331) Fragt einen Komponisten, ob er einstimmige Chöre und Symphonien liebt. Er wird eure Frage unsinnig nennen, weil es in Einstimmigkeit keine Symphonie gibt. Für einen neuen Klang ist der Komponist bereit, ein höchst unerwartetes Instrument heranzuziehen.

    Ebenso sollt ihr euch bei der Bildung von Gruppen über die scheinbare Verschiedenheit der Mitglieder nicht wundern. Nicht durch Herkunft, nicht durch Gewohnheiten, nicht durch Fehler, sondern durch den Geist sind sie verbunden. Durch den unwägbaren, unsichtbaren, unhörbaren Geist vereinigen sie sich zu einem Chor. Deshalb macht niemandem wegen des Timbres[215] seiner Stimme Vorwürfe – wichtig ist ihre Qualität.

    Es ist erfreulich zu erkennen, dass die Qualität ständig verbessert werden kann, wenn Disziplin des Geistes vorhanden ist.

 

    [328] 11. (332)[216] In Religionen und Gesetzen werden Verrat, Verleumdung und Beleidigung getadelt, doch wird nicht darauf hingewiesen, warum diese Handlungsweisen ihrem Wesen nach schädlich sind. Daher haben diese Tadel den Anschein von Verboten. Doch jedes Verbot ist relativ und nicht überzeugend.

    Schaden und Nutzen müssen ihrem Wesen nach erklärt werden. Den Schaden des Verrats, der Verleumdung und der Beleidigung kann man leicht an einfachen Fällen erklären. Gewiss, der Schaden wird nicht den Verratenen, sondern den Verräter treffen.

    Die ganze Welt wird aufgeteilt entlang einer Grenze zwischen dem persönlichen und dem Allgemeinwohl. Wenn wir in der Sphäre des Allgemeinwohls in aufrichtiger Absicht tätig sind, steht ein ganzes Reservoir kosmischer Aufspeicherungen hinter uns. Dieser Kelch der besten Heldentaten beginnt über einen unsichtbaren Strahl zu wirken.

    Stellt euch vor, dass eine mit Bosheit erfüllte Kerze euch zu verbrennen versucht: Ihr habt noch keine Maßnahmen ergriffen, da nähert sich hinter euch bereits eine mächtige Harzfackel. Führt diesen Versuch durch, und ihr werdet sehen, wie die Kerze schmilzt, verkohlt und verlischt. Das ist keine Bestrafung, sondern eine den Naturgesetzen gehorchende Wirkung.

    Man verrät, verleumdet und beleidigt die Träger des Allgemeinwohls, doch das Los dieser versengenden Feuer ist nicht beneidenswert. Daher sind Verrat, Verleumdung und Beleidigung nicht nützlich.

    Daher denkt nicht an Rache; denn bereits die Alten sagten im bildlichen Sinn: „Die Rache ist mein, ich will vergelten“[217]. Wird denn das Leben eines Verräters leicht sein?

    Genauso wurde in Religionen und Gesetzen gegen Diebstahl gesprochen, doch klingt dies ebenfalls wie ein Verbot. Es sollte hingegen darauf hingewiesen werden,[218] dass Diebstahl als ein Begriff schädlich ist, der das Gefühl des Eigentums noch verstärkt. Diebstahl ist für die Evolution der Welt schädlich, und das Los derer, welche die weltweite Evolution schädigen, ist nicht beneidenswert. Sie werfen sich selbst weit zurück.

    Es ist unwichtig, dass irgendein Gegenstand in andere Hände übergeht, wichtig ist jedoch, dass zwei Menschen einen Anfall[219] des Gefühls des Eigentums empfinden.

    Das Gesetz über den Diebstahl ist unvollkommen, denn gegen die wichtigsten Diebstähle, die des Wissens und der schöpferischen Ideen, kann nicht vorgebeugt werden.

    Diebstahl wird ausgerottet durch das Verschwinden des Privateigentums.

 

    [329] 12. (333)[220] In Religionen und Gesetzen wird Unmäßigkeit sehr verurteilt, doch wiederum ohne Erklärung. Die Nützlichkeit von Mäßigung beim Essen und Reden kann man im Verlauf einiger Monate wahrnehmen. Natürlich sind Wir seit jeher gegen Fanatismus und Quälereien; der Körper kennt das Maß des Brennstoffes. Über geschlechtliche Mäßigung[221] muss ausführlicher gesprochen werden, dieser Frage wird vom gegenwärtigen Denken viel zu viel Raum eingeräumt.

    Die uralten Mysterien sagten: „Der Lingam[222] ist das Gefäß der Weisheit“, doch mit der Zeit wurde dieses Wissen in hässliche phallische Kulte umgewandelt, und die Religionen begannen etwas zu verbieten, ohne zu wissen warum. Indessen sollte man einfach sagen: Die Tatsache der Zeugung ist so wunderbar, dass man nicht mit gewöhnlichen Maßstäben an sie herangehen darf.

    Man kann [den Samen] wiegen, man kann ihn in ganz kleine Teile zerlegen, doch trotzdem bleibt noch eine unfassbare und unaussprechliche Substanz übrig, die genauso unersetzlich ist wie die Lebenskraft eines Samenkorns. Wir werden zur gegebenen Zeit die Aufmerksamkeit auf einige erstaunliche Eigenschaften dieser Substanz lenken, die gesehen werden kann, doch jetzt muss man beipflichten, dass eine derart außergewöhnliche Substanz sehr wertvoll ist und einige wichtige Eigenschaften aufweisen muss – das wird sogar ein Dummkopf verstehen.

    Der beste Beweis ist natürlich das Experiment. Wenn wir zwei Individuen vergleichen, von denen einer die Lebenssubstanz vergeudet, wohingegen der andere sie bewusst bewahrt, werden wir erstaunt sein, wie viel feinfühliger der Apparat des Geistes des zweiten sich entwickelt. Die Qualität der Arbeit wird eine ganz andere sein, und die Zahl seiner Vorhaben und Ideen wächst. Die Zentren des Sonnengeflechts und des Gehirns werden gleichsam von einem unsichtbaren Feuer angefacht. Daher ist Mäßigung keine pathologische Entsagung, sondern eine vernünftige Tat. Leben geben bedeutet nicht, den ganzen Vorrat an Lebenssubstanz wegzuwerfen.

    Wenn die Menschen als ersten Schritt an den Wert der Lebenssubstanz dächten, würde dies die Notwendigkeit von Verboten bedeutend vermindern.

    Verbote müssen widerrufen werden; dies ist das Gesetz des Strebens. Aber ein unersetzlicher Wert wird gehütet werden, das ist das Gesetz der Erhaltung[223]. Lasst uns die Dinge wahrheitsgetreuer betrachten: Alles Unersetzliche wird an erster Stelle der Erhaltung stehen.

    Können wir wirklich eine Kostbarkeit in den Raum hinauswerfen? Gewiss wird sich diese Kraft an die Elemente anschließen, aus denen sie mit so vielen Schwierigkeiten herausgezogen wurde; anstatt einer Zusammenarbeit mit der Evolution ergeben sich Abfälle, die der Umarbeitung unterliegen.

    So wollen wir uns Mäßigung als Flügel vorstellen!

 

    [330] 13. (334) Die beiden Merkmale der Echtheit einer Lehre sind: Erstens Streben zum Allgemeinwohl und zweitens Annahme aller früheren Lehren, die dem erstgenannten Merkmal entsprechen.

    Man muss anmerken, dass die ursprüngliche Form einer Lehre keine verneinenden Bestimmungen enthält. Doch abergläubische Anhänger beginnen, anstelle des Heils die Testamente mit Verneinungen zu umzäunen. So erhält man die verderbliche Formel: „Unser Glaube ist der beste“, oder „Wir sind die Gläubigen, alle anderen sind Ungläubige.“ Von hier ist es nur ein Schritt zu den Kreuzzügen, zur Inquisition und zu den Meeren von Blut im Namen Derer, die Mord verurteilen. Es gibt kein schädlicheres Tun als das Aufzwingen eines Glaubens.

    Wer mit Uns gehen will, muss vor allem die Verneinung vergessen und ein erneuertes Leben führen ohne Zwang auf andere auszuüben. Die Menschen werden durch Schönheit und leuchtendes Wissen angezogen. Nur eine Lehre, die von Hoffnung erfüllt ist, das Leben verschönert und Taten offenbart, kann zur wahren Evolution beitragen. Das Leben ist doch kein Markt, wo man günstig den Eintritt ins Himmelreich erkauft. Das Leben ist doch kein Grab, wo man vor der Gerechtigkeit eines Unbekannten Richters zittert!

    Die Wissenschaftler haben einen, ihrer Meinung nach, scharfsinnigen Trost angeboten: „Der Mensch beginnt vom Moment der Geburt an zu sterben“ – ein dürftiger, trauriger Trost. Wir aber sagen: Der Mensch wird ewig geboren, besonders im Moment des sogenannten Todes.

    Die Diener verfälschter Religionen ermutigen ihre Zöglinge zum Ankauf von Plätzen auf dem Friedhof, wo sie bei frühzeitiger Vorsorge günstiger und ehrenvoller liegen werden als andere, die ärmer sind und daher keine längeren Gebete verdienen. Der Weihrauch für diese Armen wird nicht echt sein und die Sänger werden sehr schlecht singen.

    Sagt schließlich, welche echte Lehre hat diese Missbildung angeordnet?! Wahrlich, es ist genug der Gräber, Friedhöfe und Einschüchterungen!

    Man muss wissen, wie heiter die Lehrer auf den Übergang zu künftigen Offenbarungen geblickt haben; am wenigsten sorgten sie sich um einen Platz auf dem Friedhof.

    Die Einstellung zum Tod ist ein sehr wichtiges Zeichen für den Charakter einer Lehre: in ihr ist das Verständnis für die Wiedergeburt enthalten.

    Ich bitte darum, sich gegenüber der Wiedergeburt streng wissenschaftlich zu verhalten.

    Wenn ihr einen anderen Aufbau des Weltalls vorschlagen könnt, werden Wir für euch den Lehrstuhl eines Professors im Seminar bereithalten und versprechen außerdem, euch erster Klasse zu bestatten, denn ihr seid in den Augen der Gebildeten tatsächlich im Begriff, zu sterben.

    Lest aufmerksam die von euch gedruckten Schriften der Lehrer, und ihr werdet euch wundern, wie einmütig sie zu allen Zeiten über den Wechsel des Lebens gesprochen haben.

    Der Weg des Lichts zeigt sich, wenn ihr es wagt, wissenschaftlich und ohne Vorurteile zu sehen.

    Die Mutigen sind mit Uns – Freude den Mutigen!

 

    [331] 14. (335) Die Tätigkeit des Geistes ist unberechenbar schnell. Der Gedanke ist ein Reflex des Geistes, und daher ist die Bewegung des Gedankens unglaublich schnell.

    Nur über viele Stufen beginnt auf einer Skala der Langsamkeit die Berechnung der Lichtgeschwindigkeit.

    Wenn die Bedeutung des Geistes groß ist, welchen Wert hat dann das Kind des Geistes: der Gedanke? Welche Bedeutung der Gedanke hat, zeigt sogar ein unkomplizierter Apparat für das Studium des Spektrums der Aura. Die Aura ändert ihre Farbe nicht nur durch bewusste Gedanken, sondern im selben Maß wirken auch umherschwirrende Fliegen aus dem Reservoir unseres Geistes, die den Verstand und das Gedächtnis nicht erreichen.

    Überall wird über die gleich große Bedeutung des Gedankens und der Tat gesprochen; das kann man leicht feststellen. Nehmt die Wirkung des Gedankens an einen Mord oder des Mordes selbst auf das Spektrum der Aura: die Folge wird dieselbe sein. Es fällt den Menschen schwer zu lernen, dass ein Gedanke dieselbe Einwirkung aufweist wie eine Tat. Wer an der Evolution der Welt teilnehmen will, muss die Bedeutung des Gedankens verstehen.

    Wenn ein Gedanke in physische Farben transformiert wird, ist seine Einwirkung auf Entfernung ebenso offensichtlich wie die der Strahlung von Lichtwellen. Man muss wissenschaftlich an die Theorie der Kraft der Gedanken herangehen. Man soll dies nicht auf außergewöhnliche Persönlichkeiten beziehen, dieses Gesetz gilt für alle.

    Die wichtigste Folge wird die Unzweckmäßigkeit von Lüge und Heuchelei sowie Behutsamkeit gegenüber seinem Nächsten sein.

    Selbst wenig schlaue Wissenschaftler wissen, dass durch einen einzigen vorüberfliegenden Gedanken die ganze Aura physisch gefärbt wird. Ein Gedanke ist scheinbar ganz geheim, doch seine Folge ist eine physische Färbung, die wissenschaftlich festgestellt ist.

    Ein Messapparat für die Aura wird den Unwissenden den besten Beweis liefern.

    Mit zivilisierten Unwissenden müssen Wir wie mit Kindern umgehen. Ein verbrannter Finger lehrt sie den Umgang mit Feuer. Wir sprechen über Vorurteile, doch nicht einmal jeder Minister weiß, was für eine Bestie das Vorurteil ist. Gehen wir zur Freude über!

 

    [332] 15. (336) Es wird gesagt, dass Arbeit ermüdend sein kann und sogar schädlich für die Gesundheit ist. So sprechen faule und unbewegliche Menschen.

    Versteht: Richtig eingeteilte Arbeit kann ihrer Natur nach nicht ermüden. Man muss nur verstehen, wie man die Gruppe der arbeitenden Nerven richtig wechselt, dann wird keine Ermüdung eintreten. Versucht nicht, Erholung in Untätigkeit zu finden. Untätigkeit ist nur die Mikrobe der Müdigkeit. Es kann sein, dass nach einer Anspannung die Muskeln schmerzen, doch wenn ihr in Untätigkeit versinkt, werdet ihr den ganzen Schmerz spüren. Wenn ihr aber die entgegengesetzten Zentren in Tätigkeit versetzt, könnt ihr dem Reflex der vorangegangenen Anspannungen vollkommen entgehen. Gewiss, damit ist eine große Beweglichkeit gemeint, die sich durch bewusste Erfahrung entwickelt.

    Wenn ein Arzt eine abwechslungsreiche Behandlung verschreibt, findet man die Zeit und die Möglichkeit, diese durchzuführen. Ebenso kann man eine vernünftige Abwechslung der Arbeit finden – das betrifft alle Arten von Arbeit.

    Schlimm ist es, in Unbeweglichkeit des Verstandes zu geraten, welche die Tätigkeit der höheren Zentren stört.

    Man muss sich merken, dass bestimmte Körperstellungen vermieden oder wenigstens gewechselt werden sollten. Eine gebückte Haltung bei getreckten Beinen stört das Sonnengeflecht. Zurückwerfen des Kopfes stört das Gehirnzentrum. Nach vorn ausgestreckte Hände belasten das Zentrum der Aorta. Liegen auf dem Rücken stört das Kundalini–Zentrum*, kann es aber auch anregen.

    Klares Denken kommt ungestüm, wenn man die Position des Lichts ändert. Man braucht sich nur dem Licht zu oder sich von ihm abwenden, und die Einwirkung wird spürbar sein.

    Merkt euch vor allem, dass jede Stellung ihren Vorteil hat, doch wenn man sich in eine Wetterfahne für fremden Wind verwandelt, wird das System des Aufstiegs gestört.

 

    [333] 16. (337) Der Erfolg wird die Strebenden nicht im Stich lassen, denn es ist schwierig, einen Pfeil im Flug zu treffen. Wie schnell kommen die Fristen für das vom Schicksal Bestimmte heran, doch muss man den gestrigen vom morgigen Tag durch den erzielten Fortschritt unterscheiden.

    Völker haben sich erhoben, Könige sind abgetreten – ist das etwa Zufall? Nur ein Blinder nimmt den Fortschritt der Evolution nicht wahr. Jedes junge Herz erbebt im Vorgefühl der neuen Formen. In diesen Momenten ist jede neue Form, sei sie auch unvollkommen, wertvoller als eine aufpolierte alte.

    Um sich Sonnenträger nennen zu können, muss man die Finsternis vergessen.

    Wie sollte man die zur Sonne Strebenden nicht unterstützen? Es ist leicht, ihnen die Bedeutung von Sonnenprana zu erklären. Der Sonnenstrahl wird ihnen neue Tiefen beleuchten – man muss ihn nur aufnehmen.

    Jeder Gerufene erhält den ganzen Kelch. Wenn er den Boten nicht empfängt, erhält er einen Teil des für ihn Bestimmten. Wenn er diesen Teil nicht aufnehmen kann, wird ihm ein Teilchen dieses Anteiles gegeben – so misst sich ein jeder seinen Anteil zu.

    Denen, die ein Teilchen ihres Anteiles gewählt haben, muss man sagen: „Selbstverkleinerer, ihr habt euch durch die Gewohnheit der Leichtfertigkeit selbst aus dem Garten vertrieben! Spürt, wie leicht es gewesen wäre, den Boten des Kelches zu empfangen. Zusammen mit ihm hättet ihr einen kleinen Baum der großen Freiheit gepflanzt. Wie schwer ist es jetzt, in die Augen der Vorübergehenden zu blicken und den zu suchen, der bei euch anklopfte! Was heute leicht ist, ist morgen unerreichbar. Rüstet euch daher mit aller Wachsamkeit!“

    Man kann eine Weisung wiederholen, doch man darf die Augen nicht mit Gewalt öffnen. Möge der Schläfer schlafen! Aber kann man denn beim Funkeln des Himmels und beim Beben der ganzen Erde schlafen?!

 

    [334] 17. (338) Wir wollen uns einiger Vorfälle erinnern, die sich viele Male in verschiedenen Leben wiederholt haben. Man erwartete den Boten zehn Jahre lang, aber am Tag vor Seinem Kommen verschloss man die Tür. Oder man wählte ein Teilchen des Anteiles und bildete sich ein, alles sei zugelassen und erlaubt. Oder, nachdem man ein Teilchen gewählt hatte, verfiel man in seliges Nichtstun und wunderte sich, warum das Teilchen immer kleiner wurde. Oder, nachdem man ein Teilchen gewählt hatte, entschied man, die alten Gewohnheiten beizubehalten, so als ob man an der einen Brust einen Teil des Guten und an der anderen liebgewordene Küchenschaben bewahren könne. Oder, nachdem man ein Teilchen gewählt hatte, entschloss man sich, gerade nur für eine Minute aus dem Zug zu springen, und vergaß, dass ein solcher Sprung in voller Fahrt einen schädlich zurückwirft. Oder, nachdem man ein Teilchen gewählt hatte, entschied man sich, einen Bruder zu verleumden, und vergaß, dass Verleumdung schmerzhaft auf die Stirn schlägt.

    Ihr fragt: „Wie soll man denn handeln, um das erwählte Teilchen nicht zu beschmutzen?“ Ich kann den Rat geben: Nehmt statt eines Teilchens den ganzen Kelch des Allgemeinwohls an. Diese Annahme schützt euch vor jeglicher Unsauberkeit. Statt ängstlich zu zögern, entschließt euch als ein Experiment, für sieben Jahre den Plan des Allgemeinwohls anzunehmen. Wenn Mein Rat schlecht ist, könnt ihr wieder eure Küchenschaben einführen.

    Wem der Kelch des Allgemeinwohles schwer erscheint, dem sagen Ich: Die Lehre ist keine gezuckerten Zirbelnüsse[224], die Lehre ist kein silbernes Mikadospiel. Die Lehre ist ein mächtiges Silbererz, eingesetzt und bewahrt. Die Lehre ist heilkräftiges, enthülltes und bestrebtes Harz.[225]

    Den Schwankenden sage Ich: Hütet euch davor, Verräter zu werden, denn das Schicksal selbst eines kleinen Verräters ist entsetzlich!

    Denen, die sich mühen, sage Ich: Eine kleine Kraft heranzuziehen bedeutet bereits ein großes Verdienst, aber eine große Kraft heranzuziehen ist schon eine leuchtende Errungenschaft. Für jene, die sich wahrhaft mühen, ist der Kelch des Allgemeinwohls nicht schwer!

    Wenn ihr nach Mitarbeitern sucht, lasst euch nicht verwirren. Arbeitshände können den Boten verbergen; die Hautfarbe kann von den Schneebergen herrühren. Der Bote der Wahrheit wird nicht auf dem Markt schreien.

    So sammelt die Vorzeichen, die Zeit ist nah!

 

    [335] 18. (339) Nachdem wir uns mit den Merkmalen des Boten vertraut gemacht habt, bringen Wir die Merkmale der Mitarbeiter in Erinnerung: Sie sind ohne Vorurteile, beweglich im Handeln, jung im Geist und fürchten den Abgrund nicht. Gut ist es, die Unbekannten und die Waisen nicht zu vergessen.

    Jetzt ist es an der Zeit, über die Merkmale des Pfades zu Uns zu sprechen. Vor allem: Nehmt ihr klar die Existenz der Lehrer an?

    Wenn ihr davon lest, dass Dinosauriereier gefunden wurden, nehmt ihr die Information leicht an. Genauso leicht nehmt ihr die Information über eine neue Art von Affen, über die Lebensfähigkeit von Samen in Pyramidengräbern, über ein unbekanntes Metall oder einen neuen Stamm von Nachkommen Schiffbrüchiger an. Eine ganze Reihe von Informationen, die aus eurem Alltag herausfallen, nehmt ihr leicht an.

    Warum ist es aber so schwer anzunehmen, dass eine Gruppe, die auf dem Weg beharrlicher Arbeit Wissen erworben hat, sich im Namen des Allgemeinwohls zusammenschließen kann? Auf Erfahrung gegründetes Wissen half dabei, einen geeigneten Ort zu finden, wo die Strömungen einen leichten Verkehr in verschiedene Richtungen gestatten.

    Ihr habt gewiss die Berichte von Forschungsreisenden über das Auffinden unbekannter Yogis in Höhlen gehört. Wenn ihr diese Tatsache in Richtung eines weiten, tatsächlichen Wissens ausdehnt, gelangt ihr leicht zur Wahrnehmung der Gruppe der Lehrer des Wissens.

    Wie kann man den Weg zu Unseren Laboratorien finden? Ohne gerufen zu werden, wird niemand dorthin gelangen. Ohne Führer wird niemand durchkommen! Gleichzeitig ist persönliches unbezähmbares Streben und die Bereitschaft erforderlich, die Schwierigkeiten des Weges auf sich zu nehmen.

    Dem Brauch entsprechend muss der Ankommende einen bestimmten Teil des Weges allein durchschreiten. Sogar solche, die bereits in unmittelbarem Verkehr mit Uns standen, hören vor dem Eintreffen nichts mehr von Uns – so muss es sein nach menschlicher Art.

    Die allein Ankommenden werden, außer bei tieferliegenden Gründen, in zwei Gruppen geteilt: In persönlich Strebende und in solche, die wegen eines Auftrages herangerufen wurden.

    Niemand wird ohne besonderen Hinweis jene erkennen, die bei Uns waren.

    Wenn Unser Bote nicht auf dem Markt schreit, so verstehen auch jene, die bei Uns waren, das Allgemeinwohl zu schützen.

    Das wichtigste Anzeichen für einen Ruf von Uns ist, wenn euch etwas wie Flügel unwiderstehlich trägt. So nehmt Unsere Gemeinschaft des Wissens und der Schönheit an. Und seid überzeugt, dass man alle Bergschluchten durchsuchen kann, ein ungeladener Gast den Weg aber nicht finden wird.

    Wir haben eure Städte oftmals besucht, man kann Uns nicht als welche bezeichnen, die die Welt verlassen haben. Auch ihr errichtet doch eure Observatorien außerhalb der Städte und sorgt dafür, dass die Wissenschaftler Ruhe haben. Nehmt Unsere Überlegung an und klagt nicht über das Fehlen einer genauen Adresse.

    Denkt an jene, die für das Allgemeinwohl arbeiten!

 

    [336] 19. (340) Unvermeidlich werdet ihr einer bestimmten Art von Menschen begegnen, die bei Erwähnung der Lehrer in Wut geraten. Sie sind bereit, an unverschämte Börsenspekulationen zu glauben und jeden beliebigen Schwindel für echt zu halten, doch die Idee des Allgemeinwohls ist ihnen unzugänglich.

    Blickt diesen Leuten durchdringend in die Pupillen, ihr werdet darin einen ausweichenden Schatten finden, und sie werden euren Blick nicht lange aushalten, das sind geheime Dugpas*. Oft sind sie gefährlicher als ihre offen erkennbaren Mitbrüder.

    Selbst wenn man ihnen einen Beutel Geld sendet, werden sie sich eines nicht existierenden Schuldners entsinnen. Selbst wenn man sie vor dem Untergang bewahrt, werden sie ihre Dankbarkeit der Polizei zuwenden. Selbst wenn man diese scheinbar wohlmeinenden Leute bis an die Grenzen Unserer Wohnstätte brächte, würden sie das Gesehene als Luftspiegelung erklären. Wenn sie dies nur aus Unwissenheit täten – doch der Grund ist viel schlimmer.

    Hütet euch vor ihnen! Bewahrt vor allem die Kinder vor ihnen. Durch sie kommen Geschwüre bei Kindern. Sie gehen in die Schulen. Für sie existiert keine historischen Tatsachen und kein Gesetz des Wissens. Wenn ihr Kindern mit Geschwüren begegnet, fragt nach den Eigenschaften der Lehrer.

    Jetzt, wo eine wichtige Zeit herankommt, soll man so viele Kinder wie möglich reinigen – sie werden an die Städte der Zukunft denken. Man muss ihnen ein wahrheitsgetreues Buch über die Glaubenskämpfer des Allgemeinwohls geben, doch dieses Buch wurde noch nicht geschrieben. Gefälscht sind die Kinderbücher, gefälscht die Spielsachen und gefälscht das Lächeln der Erzieher. Kann man inmitten ständiger Fälschung Wahrhaftigkeit erwarten?

    Ich rate, den Kindern Zeit zu widmen. Mögen sie die Balken für ihre Stadt selbst heranschleppen!

    Zu eurer Information sprach Ich über die geheimen Dugpas – es lohnt sich nicht, sich mit ihnen zu beschäftigen; sie sind einfach nur Kehricht für jeden bestrebten Arbeiter.

    Wenn ihr aber Kindern Unsere Wohnstätte zeigt, werden sie mit Freude durch alle Laboratorien und Observatorien gehen. Unsere prismatischen Spiegel werden ihnen unvergessliche Freude bereiten, weil sie alles Echte lieben, und Wir streben zur Wahrheit.

    Gebt den Kindern nur echte Sachen!

 

    [337] 20. (341)[226] Von Unserer Gemeinschaft aus säen Wir Samen des Allgemeinwohls in alle Teile der Welt. Ihr fragt: „Wie soll man die Satzung der Gemeinschaft bewahren?“ Ihr habt bereits von vielen Merkmalen Unserer Arbeit gehört, und jetzt merkt sie euch nicht bloß zur Information, sondern zur sofortigen Anwendung. Wenn euch der Verzicht auf Persönliches näher heranbringt, so entfernt euch der Verzicht auf Tätigkeit für das Allgemeinwohl unermesslich – das ist eine Regel der Gemeinschaft. Wenn man einen beweglichen Geist besitzt, ist es ganz leicht, beim Streben zum Allgemeinwohl das Persönliche zu bewahren.

    Ihr fragt: „Warum sind so viele Prüfungen notwendig?“ In der Gemeinschaft wird alles durch Erfahrung erreicht; deshalb ist es richtig, Prüfungen als Wachstum anzusehen. Prüfungen liegen wie Schwellen vor den herrlichen Toren.

    Hütet euch vor Seufzen und weinerlichen Gesichtern, wenn ihr von Prüfungen sprecht.

    Die Ablehnung des Allgemeinwohls wirft sogar einen Riesen in die Grube.

    Wer den Vorzug hatte, eine Rede von Uns zu hören, kann bezeugen, wie geschäftsmäßig und vielseitig Unsere Zeit verläuft. Um der Erweiterung der Möglichkeiten willen sahen Wir Uns genötigt, auf langwierig aufgebaute Reden zu verzichten und in verschiedenen Jahrhunderten nach besseren, kürzeren Bestimmungen zu suchen. In einer Zeit von drei Minuten muss man den Inhalt einer dreistündigen Rede prägnant wiedergeben können.

    Ich sage dies, ohne Mich vor der Entrüstung der Rechtsanwälte und Prediger zu fürchten.

    Den Schatz der Zeit kann man nur bei der Arbeit für das Allgemeinwohl würdigen. Am wenigsten darf man die Zeit eures Bruders stehlen. Das sinnlose Stehlen von Zeit ist dasselbe wie Diebstahl von Gedanken.

    Betreffend Prüfungen kann man eine Frage hinzufügen, die auch einem Kind gestellt werden kann: „Was hältst du gerade für das Wichtigste?“ Versteht man den Gedankengang, kann man aus der Antwort den wahren Charakter erkennen. Es ist traurig, Leute zu sehen, die ihre Gedanken verbergen. Der Gedanke ist ein Blitz!

 

 

VI

 

    [338] 1. (342) Wer sich einem Hühnerstall weiht, erhält als Ergebnis Eier. Wer sich einem Teil der Welt weiht, schwingt mit der Erde.

    Die Menschen haben die Bedeutung des Wortes „Harmonie“ verdorben. In dieses Wort hat man etwas Klerikales hineingelegt, die Falte eines Chitons, die Immortelkis[227] einer nicht existierenden Liebe und sogar einen Strickstrumpf. Es wäre besser, ohne Harfen auszukommen und diesen verdorrten Begriff durch einen energischeren zu ersetzen – sagen wir durch „Feinfühligkeit der Zusammenarbeit“. Ohne sie kann die Gemeinschaft nicht leben. Ihre Verletzung ruft Kränkung hervor; Kränkung lässt Stumpfsinn entstehen.

    Ein Mensch, der durch Kränkung bedrückt ist, wird nur zu einem einzigen Punkt hingezogen. Indem er unbeweglich wird, wird der Mensch unvermeidlich stumpfsinnig. Stumpfsinn verzehrt wie Rost einen Teil der Grundsubstanz.

    Alles vibriert, wogt und atmet inmitten des Leuchtens der Blitze.

    An Tagen großer Erschütterungen[228] duldet keinen rostigen Anker. Rost hält dem reinigenden Wirbelwind nicht stand.

 

    [339] 2. (343) Ein Arzt könnte fragen: „Wenn die Aura eine physische Erscheinung ist, kann sie dann nicht auch von außen her physisch ausgebildet werden?“ Bis zu einem gewissen Grad hat er Recht.

    Ihr habt[229] bereits von äußeren Schlägen gehört, welche die Aura verletzen. Genauso kann eine verhätschelnde Treibhausatmosphäre geschaffen werden, welche die Aura zugrunde richtet, doch die Bedingungen für ein Treibhaus sind überall gleich und für die Evolution ungeeignet.

    Wie der Organismus von innen her herausgearbeitet werden muss, unabhängig von den äußeren Bedingungen, genauso wachsen die Standhaftigkeit und die Bedeutung der Aura nur von innen. Bedrängte Bedingungen sind besonders für die Erweiterung der Aura geeignet. Die gebende Hand hängt nicht von der Menge des Gegebenen ab.

    Ich sehe einen jungen Wissenschaftler, der die Vermächtnisse aller Lehren des Ostens sammelte und sich sagte: „Da wähle ich überall die Vorschriften des Lebens aus, verwerfe alle Hymnen und Verbeugungen beiseite und lasse die zeitbedingten Verschiedenheiten und die Fehler der Verleumder und Übersetzer außer Acht, da das Einfachste sich als das Grundlegendste erweist. Aus diesen Splittern setze ich hier ein einziges Leben zusammen – das Leben des Ostens.“ Ungeachtet der Lückenhaftigkeit wird dieses Leben weise und voller evolutionärer Taten sein.

    Warum sind alle Lehren in Asien entstanden? Welche Magneten haben dort die fortschreitende Energie des Geistes gesammelt?

    Für einen Wirbelsturm bedarf es der Zusammenwirkung von oben und unten. Wo entspricht das tiefste Altertum den Flügeln der Zukunft?

    Das Altertum von Atlantis kann einem Flug über den Planeten hinaus entsprechen. Diese Tore sind so breit, dass die alles übrige leicht eintreten kann!

 

    [340] 3. (344) Kann Unsere Gemeinschaft sich in weltliche Angelegenheiten einmischen und tätige Hilfe leisten?

    Jede Gemeinschaft ist frei von Egoismus im vulgären Sinn, und im Namen des Allgemeinwohls kommt sie mit der Lösung der Weltprobleme in Berührung. Wie Pfeile bohren sich die Sendungen der Gemeinschaft in das Gehirn der Menschheit ein.

    In der wissenschaftlichen Literatur kann man eine Reihe von Einwirkungen verfolgen, sowohl psychischer als auch materieller Art. Es sind Fälle bekannt, in denen Gegenstände von großer Bedeutung gesandt wurden. Es sind Sendungen von Geldsummen bekannt. Es sind Warnungen vor Gefahren bekannt. Es sind Briefe mit Lösungen von Problemen bekannt. Es sind Begegnungen unter verschiedenen Gestalten bekannt.

    Wir besaßen Schiffstickets und Kleider verschiedener Länder. Wir trugen verschiedene Namen und erschienen, wenn die Umstände es gebieterisch erforderten.

    Ich sehe schon, wie jemand entrüstet ist und das Gesagte als Fabel bezeichnet. Indessen erhielt vor seinen Augen das Wohnheim einer Universität von einem Unbekannten eine Spende; einem seiner Bekannten wurde durch einen Unbekannten eine wertvolle Büste überreicht.

    Unser Bote bat eine Königin[230], nach den Gesetzen der Zeit zu handeln. Unser Bote beriet einen jungen Erfinder. Unser Bote führte einen angehenden Wissenschaftler. Man kann auf eine Liste von Personen hinweisen, die Geldüberweisungen erhalten haben. Das alles sind Tatsachen, die durch physische Dokumente belegt sind.

    Warum erscheint dies manchen mystisch und geheimnisvoll, wenn doch ein jeder das gleiche in geringerem Maß getan hat?

    Wenn einmal das Prinzip des Allgemeinwohls in der Menschheit verankert ist, erhalten wir, indem wir es ausdehnen, eine durch Erfahrung gestärkte Gemeinschaft.

    Nur ein Blinder bemerkt nicht, wohin die Spirale der Evolution sich gewendet hat! Und Wir, die Wir existieren, senden einem jungen Geist Hilfe.

 

    [341] 4. (345) Wenn Unsere zentrale Gemeinschaft für den weltweiten Aufbau von Bedeutung ist, haben auch die von Uns gegründeten Gemeinschaften einen Einfluss auf die Evolution der Welt. Wir wollen nun die Hauptarten dieser weit verstreuten Gemeinschaften betrachten:

    Erstens gibt es unbewusste Gemeinschaften, die eine anwendbare Art des Gemeinschaftslebens herausarbeiten. Man kann sie unter Arbeitern, Landwirten, Studenten und seltener in Familien finden.

    Die zweite Art der Gemeinschaft kennt den Plan der irdischen Evolution, doch sie verbindet diesen Plan nicht mit einer bestimmten Tat und Frist: Kreise politischer Idealisten, einige okkulte Organisationen, wissenschaftliche Gesellschaften und sehr selten klerikale Kongregationen.

    Die dritte Art der Gemeinschaft kennt nicht nur den Plan der Evolution, sondern auch die Frist und die Tat. Natürlich sind diese Gemeinschaften selten, und sie empfangen Unsere Weisungen.

    Wer bei Uns gewesen ist, lernt Schweigen. So ist es auch schwer, die Mitglieder von Gemeinschaften der dritten Art zu erkennen. Gesprächiger ist die zweite Art der Gemeinschaft; sie spricht bereits viel über das Allgemeinwohl.

    Wahrlich, das finstere Zeitalter wird mit der Verkündung der Gemeinschaft zu Ende gehen. Sergius hat sie mit der Axt herausgehauen. [Jakob] Böhme* hämmerte an ihr mit dem Schusterhammer. Der Lehrer Buddha baute sie mit den Händen auf. Christus bereitete ihr eine Brücke vor. Ein Lehrer des fernsten Altertums sagte: „Ich sehe keine Sachen, die mir gehören.“

    Nun bleibt nur mehr übrig, eine Strafexpedition zu Uns zu senden; doch sie wird Uns nicht erreichen, denn Wir verfügen über einige wissenschaftliche Mittel.

    Obwohl dieses Buch nichts über Gase enthält, habe Ich doch einige mächtige Bestandteile genannt.

    Was für eine wunderbare, einzigartige Zeit des Wechsels nach einem langen und schweren Zeitalter!

 

    [342] 5. (346) Man kann einen lehrreichen Fall erzählen, wie ein unerwarteter, nützlicher Mitarbeiter Unsere Gemeinschaft erreichte.

    Ihr wisst bereits, dass vor dem endgültigen Eintreten bei Uns besondere Anfälle von körperlicher Schwäche auftreten – das kann durch den wellenartigen Zustand der Zentren[231] erklärt werden; es können Ohnmachtsanfälle, Krämpfe, Schwermut und Schmerzen der verschiedenen Zentren vorkommen.

    Einer Unserer Freunde machte sich ohne Grund auf einem Bergpfad auf den Weg und überschritt, obwohl er an Übergänge gewohnt war, die gesicherte Grenze; dort fiel Er in tiefe Ohnmacht. Was zeigten Unsere weitsichtigen Apparate? Unser Freund liegt an einem sehr gefährlichen Abhang; ein von der Karawane abgekommener Teilnehmer der Expedition einer Geographischen Gesellschaft eilt zu Ihm; selbst hungrig und entkräftet, hebt er Unseren Freund, der sehr groß an Wuchs ist, auf und trägt Ihn den Bergpfad entlang.

    Nur durch die Anspannung der Nerven ist zu erklären, wie es ihm möglich war, diese Last zu bewältigen.

    Als Unsere Abgesandten eintrafen, fiel auch der Forschungsreisende in noch tiefere Ohnmacht. Die übermäßige Last machte ihn einem Mitarbeiter.

    Nun leitet er die Bewachung der Pfade und beschäftigt sich mit historischen Forschungen. Oft wiederholt er: „Fürchtet euch vor keiner übermäßigen Last.“ Er hatte natürlich einen Anlass, sich in Unseren Bergen zu befinden.

    Das Erscheinen von Feinden muss man in Zusammenhang mit dem besonders krankhaften Zustand stellen, den Ich eben erwähnt habe.

    Menschlich ist es leicht zu verstehen, wie unangenehm manchen Unsere Gemeinschaft ist. Man braucht kein Zauberer zu sein, um sich vorzustellen, wie sich manche bemühen, den Pfad zu versperren; doch das sind weder eure noch Unsere Feinde, sondern Feinde der Aufklärung – sie sind unvermeidlich und beharrlich. Deshalb raten Wir, die Dinge zu nehmen, wie sie sind, und eine übermäßige Last nicht zu fürchten.

 

    [343] 6. (347) Bei der Gründung neuer Gemeinschaften muss man eine besonders lästige menschliche Eigenschaft ins Auge fassen: Ich spreche von Neid. Aus Wettstreit erhebt sich allmählich die Giftschlange des Neides, und im selben Nest befinden sich die Lüge und die Heuchelei.

    Die Giftschlange ist klein an Wuchs, und ihre Geburt ist oft unmöglich zu bemerken. Deshalb muss man bei der Gründung einer Gemeinschaft die Verschiedenheit der Mitglieder berücksichtigen und darlegen, weshalb die Mitglieder der Gemeinschaft einmalig und nicht miteinander vergleichbar sind, wie die Glieder des Körpers.

    Bald kommt die Zeit, wo Meine Lehre die Gemeinschaften in den verschiedenen Ländern nicht so leicht erreichen wird.

    Bis zur Herausgabe des dritten Buches soll man sich das zweite nicht nur aneignen, sondern es auch im Leben anwenden.

    Ich weiß bereits, wie oberflächlich das erste Buch von vielen gelesen wurde. Manche machten aus ihm ein Traumbuch oder eine Wahrsagerin; manche nahmen es als Beruhigungstropfen. Aber nur wenige nahmen es als einen dringenden Aufruf zur Evolution der Welt.

    Wer den Aufruf im ersten Buch verstanden hat, wird im zweiten die Hinweise für die gewünschte Arbeit finden.

    Die eintretenden Weltereignisse legen einem das Buch auf den Arbeitstisch. An diesem Tisch kann man sich begegnen.

    Eine übermäßige Last wird manchmal zur Feder eines Flügels.

 

    [344] 7. (348) Bei den Gemeinschaftsaufgaben gebt euch nicht Gedanken an die jüngste Vergangenheit hin – entweder die Zukunft oder die Weisheit der Jahrhunderte. Die Splitter und der Staub der Schalen der Vergangenheit füllen den Raum zu sehr an. Vom Magnetismus der Gedanken angezogen, weben sie unreine Phantome, die schwer zu vertreiben sind. Aus dem einen Winkel vertrieben, übersiedeln sie in einen anderen, bis sie durch einen bewussten Schlag des Willens wieder in Staub verwandelt werden.

    Nützlicher ist es, an die Zukunft zu denken: Diese Gedanken wenden sich an das Sonnenprana. Der Magnet solcher Gedanken kann Teilchen kosmischen Staubes anziehen. Dieser Staub aus fernen Welten ist vorteilhaft für Neubildungen.

    Wenn Astronomie Geographie ist, dann ist kosmischer Staub Geschichte; und jeder Meteorstein ist ein archäologischer Gegenstand.

    Der historische Bericht, wonach Salomon einen besonderen Meteorstein verehrte, hat eine wissenschaftliche Grundlage. So verwandelt sich oft ein Märchen in die Seite eines wissenschaftlichen Werkes.

    Auch Galilei[232] erzählte doch zu seiner Zeit gefährliche Märchen. Wollt ihr etwa den Kardinälen gleichen, den Gegnern Galileis?

    Man muss sich daran gewöhnen, an die Zukunft zu denken. Wenn ihr euch versammelt, sollt ihr Gedanken an die Zukunft auszusenden – die Versammlungen werden dann reiner.

 

    [345] 8. (349) Noch einige Ratschläge:

    Zu früh zu kommen oder sich zu verspäten, ist gleich schlecht, doch wenn man die Wahl hat, ist es immer noch besser, zu früh zu kommen. Ebenso ist es besser, wegzulassen als hinzuzufügen.

    Wenn es in der Gemeinschaft eine Klage gibt, verwandelt sie sich in eine Polizeibehörde.

    Wenn in der Gemeinschaft Selbstliebe auftaucht, wird sie zu einem zoologischen Garten.

    Wenn in der Gemeinschaft Meine Lehre nicht angewendet wird, bedeutet das, dass jemand sich verbirgt.

    Jeder, der eingetreten ist, kann auch wieder austreten, doch nimmt der Austretendende erworbenes, echtes Eigentum mit.

    Wenn manchmal eine übermäßige Last leicht wie eine Feder ist, so ist oft ein Solotnik[233] Unwahrheit schwerer als ein Pud.

    Ein wütender Vergleich zwischen Mitgliedern einer Gemeinschaft führt zu einer schrecklichen Niederlage.

    Schwer ist der Pfad für den, der gerufen wurde und dem es nicht leicht fiel, einzutreten. Ich bitte, sich nicht zu entkräften.

    In einem angespannten Arbeitstempo liegt eine bemerkenswerte okkulte Eigenschaft verborgen. Durch keine Anspannung des Willens kann man die Resultate einer angespannten Arbeit erreichen. Das Tempo und die Sättigung mit Rhythmus können sich der kosmischen Spannung annähern.

    (…)

 

    [346] 9. (350) Ihr habt schon von der Sättigung des Rhythmus‘ bei der Arbeit als einer besonderen Eigenschaft gehört, welche die Menschen nur selten beherrschen. Ihre Wohltätigkeit hat eine viel tiefere Bedeutung, als es scheint.

    Schon die alten Mysterien kannten zwei Ausdrücke: Der eine war „in der Welle der Großen Natur arbeiten“ und der andere „mit dem Herzschlag der Mutter der Welt arbeiten.“

    Jene, die tiefgründige Gegenstände studierten, mussten wissen, wie man mit einem gesättigten Rhythmus arbeitet, nichts sollte sie stören. Der Lehrer Buddha war sehr darum besorgt, dass seine Anhänger die Wechsel des Rhythmus‘ kannten. Er riet vor großen Errungenschaften nicht zu Ruhe, sondern zu von Rhythmus gesättigter Arbeit – merkt euch das!

    Bei den Aufgaben der zukünftigen Evolution muss man von der Arbeit des einzelnen zur Organisation von vielschichtigeren Organismen übergehen.

    Es gab Gelegenheit, Beispiele von Arbeiten, die von Rhythmus gesättigt sind, bei einzelnen Personen oder in sehr kleinen Gemeinschaften zu sehen, doch die Masse oder eine Ansammlung von Menschen verstehen es nicht, die Nützlichkeit dieses Prinzips anzuwenden.

    Ein altes Sprichwort sagt: „Seid vorsichtig mit der Masse“, doch ein ebenso altes lautet: „Man muss dem Geist der Masse das Arbeiten beibringen.“

    Die Äußerlichkeiten der Arbeit können sehr verschieden sein, doch möge man den Rhythmus erfühlen, und die Arbeit wird von ganz anderer Qualität sein.

    Wäre die Mehrzahl der heutigen Familien nicht Pflanzstätten für Banalitäten, könnten gerade sie Führer bei der Arbeit in vereintem Geist sein. Doch die mechanischen Mütter und Väter verstehen nur zu lallen: „Handelt wie alle!“

    Lehrt die Kleinen, ihre eigenen Städte zu bauen!

 

    [347] 10. (351) Nun etwas über Handschreiben.

    Die Bedeutung von Handschreiben ist vollkommen vergessen worden.

    Selbst der einfachste Arzt versteht, dass Infektionen durch ein Stückchen Papier übertragen werden können. Fromme Könige und höchst heilige Kardinäle haben auf diese Weise mehr als einmal ihren Wohlstand vergrößert. Ihr kennt auch Experimente von zeitgenössischen Hypnotiseuren, bei denen auf Befehl verschlossene Briefe gelesen werden. Sogar im Zirkus wird dies ohne Preisaufschlag gezeigt.

    Das bedeutet, dass die äußere und die innere Bedeutung eines Handschreibens groß sind.

    Durch ein einziges Reiben der Hand kann man Korkfigürchen zum Hüpfen bringen. Bedenkt, wie viel Energie auf ein Blatt Papier bei Kooperation der Zentren eingeprägt wird.

    Man kann die Ausstrahlung der Energie aus den Fingerspitzen beobachten. In der Dunkelheit kann dieses Leuchten sichtbar sein. Bei besonders starken Emanationen kann man sogar bei Tag ein blaues Licht sehen. Gleichzeitig mit den Ausstrahlungen schichtet sich auf dem Papier eine unvertilgbare Energie auf, die der Einwirkung des Wortes und des Gedankens gleichkommt.

    Ein Brief trägt nicht nur die üblichen Zeichen der Buchstaben, sondern auch eine mächtige Infektion des menschlichen Wesens. Von diesem Gesichtspunkt aus ist es gut, das eine Schreiben in Händen zu halten, während man es nachliest, ein anderes hingegen besser gar nicht zu berühren. Gewiss, es fliegen auch viele leere Blätter in der Welt herum, auf denen kein Funke menschlichen Bewusstseins zurückgeblieben ist.

    Wie kann man den Unterschied feststellen? Mit dem Wissen des Geistes, demselben, das auch entscheidet, wo wir einen Händedruck anwenden können.

    Ein Handschreiben ist ein Händedruck auf Entfernung.

 

    [348] 11. (352) Man könnte fragen: „Wie kann man zu den letzten Toren gelangen?“ Wir kennen die Gesetze und Merkmale; wir verschwenden keine Zeit; wir erinnern uns daran, wie die Lehre zu schützen ist – aber wie wird es sein, wenn wir die Tore verschlossen finden? Zur Antwort wenden wir uns wieder den Mysterien des alten Ägypten zu, denn diese waren die wissenschaftlichen Pfade des Lebens.

    Das angenommene Mitglied musste, ohne den Rhythmus zu verlangsamen, bis zum Lehrer vordringen. Vor ihm lag eine leuchtende Linie, und dieser musste er folgen, ohne abzuweichen oder sie zu berühren. Die Räume, die er zu durchschreiten hatte, waren von verschiedenfarbigen Feuern erleuchtet. Manchmal verschwand die Linie beinahe. Doch zuletzt begann die Linie zu glänzen, und es war, als ob ein blendender Strahl unter einer schweren, verschlossenen Tür verschwand. Die Tür schien unzugänglich, sie war ohne Schloss. Bänder und Platten verschiedener Metalle zierten und verstärkten sie.

    Ein zaghafter Geist geriet in Verwirrung und unterbrach den Rhythmus des Schreitens, doch wer die Bedeutung der Unabänderlichkeit kannte, schritt fest voran. Und als sein Körper an das Bollwerk schlug, zerfiel dieses, und er trat in das letzte Gemach ein.

    Dieser unabänderliche Schlag unserer irdischen Hülle ist notwendig, um den Rhythmus für den Aufstieg zu herzustellen.

    Das Wissen des Geistes zeigt uns, wie die Größe des Zieles die Größe der Möglichkeiten schafft. Und das Symbol des Zerfalls der schweren Tür weist am besten darauf hin, wie man handeln muss.

    Die heutigen „Weisen“ lachen über das Einrennen einer Wand mit der Stirn, doch die alten Ägypter schufen ein schönes Symbol für die Macht unseres Wesens. Daher schreitet entlang der Linie des Strahls voran.

    Daher versteht es, Neues zu beginnen, indem ihr euch das Frühere aneignet.

    Versteht es, den Spott über euren Mut nicht zu bemerken, denn ihr wisst, wohin ihr geht.

 

    [349] 12. (353) Wieder wird man mit einer Frage herantreten: „Wie ist es mit Hindernissen?“ Manchen stört die Familie, manchen eine ungeliebte Beschäftigung, manchen die Armut und manchen die Angriffe der Feinde.

    Ein guter Reiter liebt es, sich auf undressierten Pferden zu üben und zieht das Hindernis des Grabens einem ebenen Weg vor.

    Jedes Hindernis muss die Geburt einer Möglichkeit sein.

    Schwierigkeiten vor einem Hindernis entstehen doch durch Angst. Mit welcher Haube der Feigling sich auch verkleidet, wir müssen die Stelle finden, wo die Angst sitzt.

    Freunde, solange Hindernisse uns nicht zur Geburt von Möglichkeiten werden, verstehen wir die Lehre nicht.

    Der Erfolg liegt in der Erweiterung des Bewusstseins; es ist unmöglich, sich bei Vorhandensein von Furcht anzunähern. Der Strahl des Mutes führt über die Hindernisse hinweg, denn jetzt, wo die Welt weiß, wohin sie geht[234], wächst der Same des Blutes, wächst der Same des Wissens und wächst der Same der Schönheit!

    Wenn der Pfad auch mit Knochen übersät ist, kann man furchtlos dahinschreiten; wenn die Völker verschiedene Sprachen sprechen, bedeutet dies, man kann die Seele öffnen; wenn man sich beeilen muss, bedeutet dies, dass irgendwo ein neues Dach bereitsteht.

    Seid gesegnet Hindernisse, durch euch wachsen wir!

 

    [350] 13. (354) Es kann zu Recht gefragt werden, wie man mit Tieren umgehen soll. Entweder behandelt man sie grausam; oder man macht in sentimentaler Weise Parasiten aus ihnen; oder man macht sie zu Apparaten für mechanische Kreuzungen.

    Das Maß des Verhaltens gegenüber den Tieren muss natürlich entsprechend der Einheit des Weltrhythmus bestimmt werden; dieses Maß ist überall dasselbe. Wenn der Mensch ein Mitarbeiter der Evolution sein soll, müssen auch die Tiere diesem Gesetz entsprechen. Arten, die der Evolution nicht entsprechen, sterben aus. Jene, die sich der Evolution angepasst haben, müssen diese Fähigkeit durch ihre Arbeit aufrechterhalten.

    Man muss die wahre Nützlichkeit der Tiere studieren. Es ist unbegründet zu glauben, dass entartete Plesiosaurier[235] für die Zukunft gebraucht werden. Großmutters Kleid ist im Museum sehr rührend, aber im Leben ungeeignet.

    Das Glück der Welten kann auch ohne Nilpferde und Nashörner geschaffen werden, die den Falten früherer geologischer Schichten sehr gut entsprachen. Wenn eine bestimmte Art Menschen sich als Nachahmung von Nilpferden erweist, gehört sie zur selben Evolutionsstufe.

    Tiere müssen arbeiten, sie müssen sich das Recht zu leben erringen; daher sind Grausamkeit und Sentimentalität ungeeignet. Man kann nicht anders, als alles zu lieben, was sich für den Lebensunterhalt abmüht.

 

    [351] 14. (355) Wenn selbst Tiere arbeiten müssen, wie bewusst muss man dann die menschliche Arbeit anwenden!

    Wir werden die Arbeit nicht unterscheiden. Ein Unterschied besteht nur zwischen Bewusstheit und Verständnislosigkeit. Man muss auch den Unterschied im Alter des Geistes wahrnehmen. Man kann einen Unterschied beim Streben des Geistes eines jungen im Vergleich mit dem eines alten Geistes wahrnehmen.

    Ein junger Geist besitzt zwar noch nicht die tiefe Wahrnehmung, die durch die Erfahrung vieler Leben zusammengetragen wird, er ist aber oft weniger egoistisch und unterwirft sich leichter der Evolution.

    Ein alter Geist ist manchmal wie ein Wassertrichter, der vorhandene Dinge in die Verwandlung des persönlichen Ich hineinzieht. Wenn sich ein solches Geschwür gebildet hat, kann Heilung nur durch eine Heldentat erfolgen.

    Eine schöne und glänzende Heldentat fördert die Erneuerung des feinstofflichen Körpers. Solange ein solcher alter Geist zur Heldentat strebt, bedeutet dies, dass er lebensfähig ist.

    Wenn es ein Absterben des Körpers gibt, muss es auch ein Absterben des Geistes geben. Ein totes Glied muss man rechtzeitig entfernen, doch ein Gangrän[236] des Geistes kann nur durch einen Schlag entfernt werden.

    Der Funke des Schlages gebiert die Heldentat. Natürlich wird jene Heldentat bevorzugt, die bewusst heranwächst, wenn das ganze Wesen weiß, dass der Lehrer des Lichts lebt.

    Wir kannten ein kleines Mädchen[237], in dem dieses Wissen unabänderlich aufflammte; noch nicht einmal Krankheit konnte dieses Wissen des Geistes vernichten. Die Formen wandelten sich, doch das Wesen blieb unerschütterlich.

    So setzt das Wesen bis in die Unendlichkeit fort!

 

    [352] 15. (356) Welche äußere Bedingung ist für die Qualität der Arbeit unerlässlich? Licht. Nur Licht macht eine Arbeit produktiv und nützlich. Ein Schmetterling kann so lange fliegen, bis sein Regenbogen–Blütenstaub erschöpft ist. Der Mensch besitzt die gleiche Regenbogen–Kraft, und diese nimmt mittels Fotoplasma die Macht des Lichtes auf. Die verschiedenen Plasmen erweisen sich als Mittler zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren. Das Fotoplasma, das eine Emanation des Nervensystems ist, bildet den Regenbogen–Blütenstaub, der die Lichtstrahlen aufnimmt und den Nervenkanälen zuführt.

    Die besten Verbindungen mit dem Licht erreicht man am Morgen, verdeckt deshalb nicht das Morgenlicht. Arbeitet bei Licht, entscheidet bei Licht, urteilt bei Licht, trauert bei Licht, freut euch bei Licht. Nichts kann mit der Lichtwelle verglichen werden. Selbst die beste Elektrizität, die tiefblaue, spendet achttausendmal weniger Licht als ein Sonnenstrahl.

    Bald wird die Erforschung des Fotoplasmas den Arbeitsmethoden eine neue Richtung geben. Man kann sehen, wie der Blütenstaub des Fotoplasmas kocht und durch winzige Trichter den erhaltenen Schatz in die Poren der Haut hineinträgt.

    Nicht nur die Geräumigkeit der Arbeitsräume, sondern auch der richtige Zugang zum Licht muss studiert werden.

    Sonnenstrahlen müssen als Weltschatz geschätzt werden.

    Ebenso leicht wird ein Forscher sich mit dem Strom der Strahlen anderer Himmelskörper zurechtfinden.

    Warum sollen die Menschen an den Schätzen des Universums vorübergehen, die für sie bestimmt sind?

    Magnetische Lichtwirbel bilden den Rhythmus der Planeten. Könnte man nicht von ihnen Gebrauch machen, wie vom Gefälle des Wasserfalls? Unerschöpflich sind die zur Verfügung gestellten Kräfte!

    Iwan Hunderttausender[238], ergreife deinen Anteil! Bald, wenn der Versuch sich in eine Eroberung verwandelt, wird der Samen des Allgemeinwohls jedem die Macht des Strahles verleihen.

    Daran wollen wir denken, wenn wir am Morgen die Arbeit beginnen und sie mutig fortsetzen bis in die Unendlichkeit.

 

    [353] 16. (357) Der Menschheit fällt es besonders schwer, die Beziehung zwischen der Qualität der Arbeit und der Unendlichkeit zu verstehen. Der Durchschnittsmensch vermutet, dass eine höhere Qualität der Arbeit zu Endlichkeit führt. Für ihn besteht Qualität in Vollendung, die Wir als Tod bezeichnen. Es ist ganz unmöglich, einem Durchschnittsmenschen klarzumachen, dass höhere Qualität zur Unendlichkeit strebt. Gerade in der Unvollendetheit der höheren Spannung liegt das Auffinden von Wissen. Man muss den Mut finden, für die Unendlichkeit zu arbeiten.

    Man muss in sich ein ständiges Lernen entwickeln, das nicht für das Aufzählen von Tatsachen, sondern für die Erweiterung des Bewusstseins wichtig ist.  

    Es ist nicht wichtig, auf welche Weise das Bewusstsein wächst, sondern dass sein Umfang es erlaubt, das Ausmaß großer Ereignisse zu erfassen.

    Welche Lehre führt schneller zur Erweiterung des Bewusstseins? Man muss den Menschen ganz individuell auf diese Wiese lassen. Jedem sein Gras, wenn nur das innere Feuer der menschlichen Würde entspricht. Die Schläfrigen, die Eingebildeten und jene, die aus Argwohn und Zweifel toben, werden keine Nahrung finden.

    Sagt den Schülern und Freunden: Mögen sie lernen; mögen sie in Anspannung des Geistes lernen; mögen sie mit geöffneten Augen lernen; mögen sie vollkommen endlos lernen, denn es gibt kein Ende. Diese einfache Feststellung erfüllt viele mit Schrecken.

    Doch Wir sind mit jenen, die sagen: In der Unendlichkeit ist Licht, und ganze Zeitalter leuchten wie ein Perlenfaden.

    Lasst uns beim Lernen nicht herabsetzen.

 

    [354] 17. (358) Wenn ihr die Schüler versammelt, denkt darüber nach, womit begonnen werden soll. Der übliche Fehler besteht darin, mit dem Alphabet zu beginnen, ohne die Natur des Schülers zu berücksichtigen. Unsere Regel besteht darin, zusammen mit den Anfangsgrundlagen Fragmente höherer Möglichkeiten zu bieten.

    Auch vergesst nicht das Lieblingsspiel Buddhas mit Seinen Schülern in Momenten der Ruhe, bei dem der Lehrer ein Wort in den Raum warf, auf das die Schüler einen ganzen Gedanken aufzubauen hatten. Es gibt keine weisere Prüfung des Bewusstseinszustandes.

    Stellt euch vor, der Lehrer sagt „Tod“ und denkt dabei an den Tod der Banalität, der Schüler aber ruft aus: „Tod den Armen!“ So können einzelne Wörter gleich Wegweisern ein ganzes Muster des Geistes weben. An diesem Muster kann man sehen, welche Feuer brennen.

    Es bietet sich die Gelegenheit, zu sagen: „Euer Bewusstsein wünschte den Tod der Armen, deshalb schwand der euch gesandte Reichtum dahin.“ Und zusammen mit diesem primitiven Gesetz kann man einen Funken Licht auf die Evolution der fernen Welten werfen. Der Vergleich der Evolution der Welten mit unbedeutenden Alltäglichkeiten kann den Anstoß zu einer Erleuchtung geben.

    Am schwierigsten ist es, wenn der Schüler den Geist entwickeln will, indem er eine Klasse der Methodik besucht. Er kann ein Magazin mit Annoncen auf Hochglanzpapier öffnen und, mit dem Bleistift trommelnd, die noch nicht angewendeten Rezepte aufzählen.

    Wir sind keine Veranstalter von Beerdigungsprozessionen oder Zoologischen Gärten. Wenn ihr Uns nachfolgen wollt, schreitet ebenso gesättigt und heiter einher wie das unaufhaltsame Leben und liebt jede Erweiterung des Bewusstseins, denn sie ist das erste Ziel.

    Man kann alles verzeihen, aber Schimmel des Bewusstseins ist schlimmer als die Verwesung einer Leiche.

 

    [355] 18. (359) Selbst in Kinderzeitschriften werden Fotografien von wohlbekannten Personen mit unerwarteten Gesichtern untergebracht.[239] Selbst eine mechanische Platte nimmt mehr auf als die Augen. Vielleicht ist das auch besser: Man traut dem Auge nicht, ist jedoch voller Respekt für die Platte.

    Gäste aus dem Astralbereich drängen sich mitten ins Leben, ohne beachtet zu werden. Natürlich fällt es ihnen nicht immer leicht, zu verschiedenen Menschen durchzudringen; dann dienen unsere irdischen Gäste als Vermittler. Es ist schwierig, mit den verschiedenen Schichten zu verkehren, doch die Aura, die von Besuchern oder Dienern zurückgelassen wird, bildet eine Brücke für unsichtbare Gäste. Ihr Wert ist sehr verschieden: Sie reicht von der Berührung eines Schmetterlings bis zum Rachen eines Tigers.

    Deshalb ist es nützlich, weniger Menschen Zutritt zum Schlafzimmer und zum Arbeitszimmer zu gewähren, wenn eure eigene Aura bereits genügend gefestigt ist.

    Besonders gefährlich sind Kindererzieher, die mit einem entsetzlichen Gefolge daherkommen. Die besten Sendungen werden oft durch Anwesenheit von Kindermädchen oder Krankenpflegerinnen paralysiert. Deshalb ist es immer nützlich, alles selbst zu erledigen.

    Auch muss man die Aufmerksamkeit auf Sekretäre lenken, denn sie haben schon viele Angelegenheiten zunichte gemacht.

    Erledigt alles selbst, selbst, selbst, denn was die Qualität eurer eigenen Emanationen angeht, könnt ihr beruhigt sein.

 

    [356] 19. (360) „Warum für ihn und nicht für mich?“, so flüstert der Neid nach Mitternacht. Vertreibt diesen Halunken aus euren Vorhaben.

    Wachstum des Geistes duldet keinen Zwang. Dadurch erklärt sich die langsame Evolution der Menschheit. Man kann den Geist nicht zwingen, zu wachsen. Man darf noch nicht einmal durch unerbetene Ratschläge nötigen. Man kann nur auf das Klopfen eines feinfühligen Herzens antworten.

    Wenn ihr den ganz offensichtlichen Rat erteilt, dass Neid der Gesundheit schadet, so wird dies, wenn ein geistiges Bewusstsein fehlt, nur neue Heuchelei hervorrufen.

    Doch die Pfade des persönlichen Wachstums des Geistes sind hell.

    Jeder Tropfen des Ozeans erzeugt seinen eigenen Regenbogen, wie herrlich ist daher das Leuchten des Kosmos! Und wie behutsam muss man daher Antworten geben, weil sie an einen persönlichen Geist gerichtet sind.

    Wir haben gegen die derzeitigen Kirchen gesprochen, doch man darf nicht gegen Priester im Allgemeinen sprechen. Wir kannten einen ausgezeichneten polnischen katholischen Geistlichen, doch anstelle der Kardinalswürde versetzte man ihn in die armseligste Kirchengemeinde. Wir kannten einen begeisterten Rabbiner, doch man betrachtete ihn als Geisteskranken. Wir kannten einen erleuchteten Priester, doch sein Los war ein Kloster für verbannte Trunkenbolde. Ich kenne einen gebildeten Bischof in Amerika, doch er hat kein süßes Leben.

    Jeder Gedanke an das Allgemeinwohl wird unbarmherzig verfolgt, dabei kann nur das Wachstum des persönlichen Geistes die Schatzkammer des Allgemeinwohls füllen. Diese Entsprechung zwischen dem persönlichen Geist und dem weltweiten Allgemeinwohl bildet auch die Schönheit des Kosmos.

    Wenn jede Pflanze ihre unersetzliche Eigenart hat, wie besonders muss man dann mit jedem menschlichen Geist umgehen!

    Ein solches Beben der Feinfühligkeit muss ein Kennzeichen Unserer Schüler sein, und dann kann nicht nur ein Wort, sondern sogar eine einfache Berührung Licht ausgießen.

    Nicht nur am Tag, sondern auch des Nachts kann man berühren und die Hilfe der Erleuchtung bringen.

    Erleuchtet euch durch Erweiterung des Bewusstseins, so wie weitgereiste Wanderer durch den Staub des Regenbogens der ganzen Welt Wissen anhäufen.

 

    [357] 20. (361) Reine Gedanken sind wie das Ozon des Raumes. Wahrlich, mit ihnen kann man die Umgebung anfüllen, doch nur in einem bestimmten Akkord. Einen reinen Gedanken auszuwerfen und ihn mit einem Dutzend Begierden zu bedecken, ist wie eine schreckliche Dissonanz. Unter Akkord versteht man eine Reihe von klingenden Sendungen. Deshalb schätzen wir bei selbständiger Tätigkeit eine Reihe aufeinander folgender Taten. Nicht ein zufälliger wohlwollender Ausruf, sondern ein bewusster, dauernder Prozess verleiht Vorrang.

    Es gab einmal einen Papagei, der konnte schreien: „Gesegneter Lehrer!“, doch dadurch verbesserte er seine Möglichkeiten nicht. Ein Bär ließ seine Beute zufällig auf der Türschwelle eines Hungernden liegen, doch er hörte nicht auf, eine Bestie zu sein. Eine Biene ließ zufällig das Geschwür eines Kranken platzen, doch dadurch verdiente sie sich nicht die Seligkeit. Sogar eine Schlange rettete einst mit ihrem Gift ein Leben. Nur Bewusstheit und Unanfechtbarkeit führen zu Resultaten.

    Betrachtet das Lächeln der Heldentat als leicht. Und eine Heldentat, die aus Unanfechtbarkeit erwächst, strahlt wie die freigebige Sonne. Wie die Süße der Frucht nicht von der Schale abhängt, so möge auch eure Tätigkeit außerhalb der Masse verlaufen. Nur wenn ihr die Masse meidet, werdet ihr Zugang zu den Menschen finden.

    Ich kann mir vorstellen, wie ein heutiger Minister oder der römische Papst in einem Auto zu Unseren Türmen fahren. Ist das eher eine Komödie oder ein Drama? Auf jeden Fall würde ein einfacher Mongole würdiger vorgehen, denn in ihm ist der Nerv der Wahrnehmung noch nicht zerrissen.

    Freunde! Haltet den Kanal der Wahrnehmung sauber, in dieser Esse werden reine Gedanken geschmiedet. Blickt auf reine Gedanken nicht wie auf wunderliche Himmelsbewohner, die an Feiertagen herniedersteigen, sondern wie auf die Mahlzeit eurer Werktage!

 

    [358] 21. (362) Das erste Buch rief zur Heldentat der Schönheit, der Einfachheit und der Furchtlosigkeit auf. Das zweite Buch gibt die Beschaffenheit und die Merkmale der Arbeit, die eine Erweiterung des Bewusstseins bewirkt.

    Die Idee der Gemeinschaft und des Allgemeinwohls erweist sich als erstes Merkmal der Erweiterung des Bewusstseins. Man kann verstehen, dass die Qualität der Arbeit nicht zur Kenntnisnahme, sondern zur Ausführung gegeben wird.

    Dieses Buch dient nicht der Beruhigung, sondern für die Arbeit des sich erhebenden Geistes. Und strebt zur bestmöglichen Arbeit. Und umhüllt jede Arbeit mit den besten Emanationen.

    Wer die langweiligste Arbeit am freudigsten leistet, wird der unerschütterliche Sieger sein, denn er besiegte die Last der Langeweile. Es hat doch jeder Pfad, selbst der Pfad zu Unserer Gemeinschaft, schwierige Übergänge. Und das Ausmaß des Bewusstseins wird nicht inmitten von Blumen, sondern über dem Abgrund gemessen.

    Die Arbeit der endlosen Vervollkommnung wurde von Uns geboten. In einer Minute der Schwierigkeit denkt an Uns in dem Wissen, dass der drahtlose Apparat nicht zögern wird, euch zu verbinden. Doch versteht es, zu denken und den Augenblick wirklicher Schwierigkeit zu erkennen.

    Oft halten die Menschen Glück für Unglück und umgekehrt. Erweiterung des Bewusstseins festigt das Wissen des Geistes – dieses Wissen führt zu Unserer Gemeinschaft.

    Wird es ein drittes Buch geben? Selbstverständlich, wenn die im zweiten Buch angewiesene Arbeit ins Leben eingeht. Das dritte Buch soll sich mit Unserer Gemeinschaft befassen, doch kann man über Unsere Gemeinschaft sprechen, wenn das Bewusstsein das Konzept Gemeinschaft gar nicht aufnehmen kann?

    Wenn ihr deshalb Unsere Gemeinschaft im Leben zum Ausdruck bringen wollt, müsst ihr zuerst eure eigene Gemeinschaft hervorbringen. Wir werden euch helfen.

    Beobachtet ohne Vorurteile den Lauf der Weltereignisse, und ihr werdet Unsere Hand erkennen.

    Die Zeit des Umschwungs der Evolution und ist gekommen, und die Kräfte sind gesammelt.

    Versteht es, die beste Arbeit zu leisten, und bei dieser Arbeit empfangt einen Gruß.

    Ein Gruß allen Suchern des Allgemeinwohls!

 

 

 

 

Hinweise zur Nummerierung der Paragraphen

 

Die Paragraphen sind mit zwei, teils mit drei Nummern gekennzeichnet, nach dem Muster: [268] 1. (271). Das sieht etwas kompliziert aus, ist aber erforderlich, um Textstellen in den verschiedenen russischen, deutschen und englischen Ausgaben vergleichen zu können.

 

Die Ziffern in eckigen Klammern [1], [2] usw. bis [358] gibt es im russischen Original nicht. Sie wurden später vom Spirale–Verlag in den deutschen Text eingefügt, um das Zitieren der Paragraphen zu erleichtern. Diese alte Nummerierung wird übergangsweise weiter aufgeführt, um dem Leser das Auffinden von Stellen zu erleichtern, auf die ältere Schriften oder Ausarbeitungen verweisen.

 

Die russische Original–Nummerierung folgt dem Schema: Teil Eins V 1. (ohne jede Klammer). Diese wird einstweilen beibehalten, um das russische Original weiterhin wiederzugeben.

 

Die Nummerierung des englischen Textes und der neuen russischen Ausgabe von Uguns ist bis § 231 mit der deutschen Nummerierung in den eckigen Klammern […] identisch. Ab § [231] ist die englische und die Nummerierung von Uguns abweichend und wird zusätzlich in runden Klammern (232) bis (362) angegeben

 

In Zukunft sollte nur noch diese neue Nummerierung verwendet werden, um zu einer international einheitlichen Zählung zu kommen.

 

 

Weitere Textstellen

 

Die deutsche Übersetzung folgt der von Helena Roerich besorgten Pariser bzw. Rigaer russischen Erstausgabe, siehe den Artikel „Quellen“. Änderungen oder Ergänzungen, die in der neuen, kritischen Ausgabe des Rigaer Verlages „Uguns“, in der englischen Ausgabe oder in den Büchern des Spirale–Verlages enthalten sind, werden im Folgenden mitgeteilt.

 

Sie sind im Text mit (…) gekennzeichnet. Wenn es in einem Paragraphen mehrere ergänzende Textstellen gibt, sind diese ihrer Reihenfolge nach nummeriert: (1), (2) usw.

 

So bleibt der ursprünglich gedruckte Originaltext erhalten, bis eine allgemein anerkannte kritische Ausgabe vorliegt. Die Änderungen und Ergänzungen, die seriös erscheinen, sind trotzdem dem deutschen Leser zugänglich. Eine vollständige Erfassung aller Abweichungen in den anderen Ausgaben steht noch aus.

 

 

88.

  Man kann es verstehen, wenn Christus die Treppe hinabsteigt und dabei das Gefäß des Lichts offenbart. Bei Geistwesen zeigt sich die Flamme gemäß ihrem Wesen. In den Strahlen Christi offenbart sich, wie bei einem Prüfstein, die Gewähr der zukünftigen Arbeit. Die Zufriedenheit Moryas zeigt, auf wen das Barmherzige Gericht ausgerichtet ist. Bei Unseren Schülern leuchtet, einer Kerze gleich, das Zeichen der Hohen Einweihung.

    Das erste Zeichen wird im Geist entzündet; danach, wenn die Materie dem Geist freiwillig folgt, wird das Zeichen dem Körper zugerechnet. Dieser Moment ist eine Feierstunde für Uns. Dann wird sich die Himmlische Kette bis zu Unserem Tempel hinziehen und hier, auf der Erde, wird die Musik der Sphären zu hören sein. Das Gewölbe ist geschmückt und mit einem neuen Feuer erleuchtet, und die Schar der Geistwesen tritt in Verkehr mit den irdischen Wachen.

    Schneegiganten hüten das Große Geheimnis. (Uguns)

 

96.

    Das Wunder mit dem Gefäß des Geistes, das euch von einem Lama erzählt wurde, hat eine wissenschaftliche Grundlage. Im Moment des Abtretens des Geistes ist die Emanation der Nerven besonders stark und kann in einem geschlossenen Gefäß gesammelt werden.

    Durch die Kraft eines selbstlosen Willens kann das Aufflackern einer schlafenden Emanation erzeugt werden, und der Ausbruch dieses Stoffes gleicht einem starken Gas. Der Geist hält sich in der Nähe auf, solange die Emanation der Nerven nicht verdampft. Aber es bedarf einer gewissen Zeit für das Verdampfen der Emanation der Nerven. (Uguns)

 

126.

Die Hauptsache sind Blumen! (Uguns und englischer Text)

 

127.

    Und seine Leitung befindet sich schon in deinen Händen, Urusvati. Denke daran, die Leitung zu Unserem Hause! Nummer sieben nach der Anzahl der Jahre. Mögen sie auch zuerst von der Leitung gestört werden, denn die Spannung ist groß – man muss jedes Fragment erfassen.

    Doch die Erfahrung ist so wichtig, dass man alle Geduld aufbringen muss. Das ist doch die Illuminatio Regale der Alten – und diese kann man in Vollendung nur durch Erfahrung und ausreichend Zeit erreichen. Man kann leicht eine Leitung von geringer Spannung aufbauen, doch zum Höchsten kann man nur nach und nach gelangen. Du verstehst selbst, wie vorsichtig man an Unsere Leitung heranführen muss. (Uguns)

 

129.

Ihr hättet die Aufmerksamkeit auf einige Sätze richten sollen, die umgangssprachlich oder sogar kindlich klangen. Dies ist eine sehr charakteristische Einzelheit: (Uguns und englischer Text)

 

130.

    Ermüde nicht, alles erfreut Uns. In der Nacht sollte man nicht auf Schlaf verzichten, sondern man eine heitere Wachsamkeit erarbeiten. Das ist eine besondere Heiterkeit – man kann sie durch den Begriff „Möglichkeit“ ersetzen. Man sollte einfach die inneren Pforten offenhalten.

    Die erste Periode: Lernen, zuzuhören und sich mit den schillernden Wellen des Strahls und den ihn begleitenden Empfindungen vertraut zu machen. Die zweite Periode: Du wirst mit Uns sprechen. Überlaste die Zentren nicht zu sehr. Es waren zwei Nächte: Zuerst muss man sich mit den Stimmen bekannt machen. Bewusst hebe ich nicht die Stimme, um es anderen zu übermitteln. (Uguns)

 

131.

    Wundert euch nicht, denn der Strahl trifft – es ist ein Strahl der Zentren; es entsteht eine hohe Spannung. Der Strahl war schon seit langem bekannt, doch es waren noch nicht die Zeit und der Anlass gegeben, ihn anzuwenden. Außer dem Rückgrat sind alle Zentren, die sich unterhalb der Lende befinden, der Erfahrung gegenüber feindlich eingestellt. Es muss dem Sonnengeflecht untergeordnet werden. Eine Beschädigung gab es nicht, doch man sollte die Saiten nicht überspannen.

    Man muss nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft betrachten. Der Taucher sollte einen Vorrat an Sauerstoff bewahren. Schau nur in die Zukunft, denn nach der Menge der bemerkten Empfindungen wird das Experiment von hoher Bedeutung sein. Die niedergeschriebenen Worte umfassen von der Vielfalt her einen sehr großen Kreis Unserer Studien, und hier übersteigt Meine Zufriedenheit Meine Erwartungen. Ich betone: Überbeanspruche dich nur nicht, verlerne nicht, zu schlafen. An dem Experiment nehmen viele teil, denn die gesamte Bruderschaft ist an ihm interessiert. (Uguns)

 

133.

(1) Viele folgen euch mit ergebener Liebe nach. Fragt euch: Gab es schon einmal einen Menschen, der sich euch freundschaftlich genähert hat, ohne erhoben zu werden? (Uguns)

 

(2) Er zeigte ein Präparat für das Mikroskop eines Nervs des Sonnengeflechtes. (Uguns)

 

(3) bewusst (Englischer Text und Uguns)

 

(4) Schwierig ist dein Experiment, und das Erreichte ist bemerkenswert. Man kann eine Vision geben, aber Details des vielschichtigen Lebens der Bruderschaft in das physische Bewusstsein einzulassen, ist noch nie dagewesen. Die Visionen kommen von dort, wenn du Unser Leben von hier aus annäherst – und auf diese Weise wird der Mensch die höchsten Pläne zu sich heranziehen.

    Statt sich für den Himmel zu begeistern und sich von der Erde loszusagen, ist es besser, die Höchsten Kräfte auf die Erde zu rufen, und diese Möglichkeit bringt neues Leben herbei. Dir ist aufgetragen, diese Möglichkeit an die Schwestern des Goldenen Berges zu übermitteln. Möge diese Feuer–Blume dort erblühen. Deshalb bewahrt das ganze Geheimnis. (Uguns)

 

139.

(1) U. – der ägyptische Hierophant, der letzte, der die Mysterien kannte, arbeitet mit Uns. Er ist vollkommen mit Urusvati einverstanden, dass den Würdigen die Geheimnisse weitergegeben werden können, obwohl Er dafür vergiftet wurde. (Uguns)

 

(2) Und kein abstrakter Segen, sondern die Kenntnis der Gesetze nötigt uns dazu, jene einfachen Worte auszusprechen, die Urusvati so belasten, die man aber niederschreiben muss. (Uguns)

 

(3) Lahore ist auch noch deswegen wichtig, weil dort Christus die erste Vision vom Ende seiner Predigt hatte und daran ging, sich darauf vorzubereiten. (Uguns)

 

145.

vollständige (englischer Text)

 

146.

(1) Der Weg liegt vor dem Volk, das nach Westen geht. (Uguns)