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SENDEREIHE

 

„EINFÜHRUNG  IN  AGNI  YOGA“

 

 

SENDUNG  6  

 

Die Bruderschaft von Schambhala

 

 

Meine Damen und Herren,

 

ich freue mich, Sie zu Sendung 6 unserer Reihe „Einführung in Agni Yoga“ begrüßen zu dürfen!

 

In Sendung 5 hatten wir über die Hierarchie der Seelen gesprochen, die vom Grashalm über den Christus bis hinauf zu Gott führt.

 

Heute wollen wir noch konkreter werden. Wenden wir uns den Repräsentanten dieser Hierarchie auf unserer Erde zu: Der nächsthöheren Stufe oberhalb des Menschen, den Mahatmas der Bruderschaft von Schambhala.

 

 

Abschnitt I: Reale Existenz der Bruderschaft

 

1. Die Mahatmas der Bruderschaft von Schambhala

 

Wir hatten in den beiden vorangegangenen Sendungen schon herausgearbeitet: Aus den Gesetzen der Evolution und der Hierarchie ergibt sich: Wie es Wesen wie Tiere und Pflanzen gibt, die auf der evolutionären Leiter unterhalb des Menschen, so gibt es auch solche, die über uns stehen.

 

Die Wesen der nächsthöheren Evolutionsstufe haben sich in den letzten etwa 150 Jahren als die Mahatmas der Bruderschaft von Schambhala zu erkennen gegeben.

 

Wir hatten in der Sendung „Grundlagen“ (Sendereihe „Einführung in Agni Yoga“) schon über die drei wesentlichen Initiativen der Bruderschaft in dieser Zeit gesprochen. Sie sind mit drei Frauen verbunden: Helena Blavatsky, Theosophische Gesellschaft und Mahatma-Briefe, Francia LaDue und Tempellehren sowie Helena Roerich und Agni Yoga.

 

Hier sind die Mahatmas in vielfältiger Weise mit einer großen Zahl von Menschen physisch, brieflich und rein gedanklich in Verbindung getreten – mit dem Ziel, neues Wissen zu vermitteln und die Evolution auf der Erde voranzubringen. Ihre übermenschlichen Kräfte, Fähigkeiten und Kenntnisse sind dabei klar und für jedermann sichtbar zutage getreten.

 

*****

 

Natürlich können wir niemanden hindern, weiter zu zweifeln und die zahlreichen Zeugnisse über die Mahatmas als Lügen oder Produkte einer überspannten Phantasie abzulehnen. Wenn Sie aber Ihr Herz öffnen, werden Sie erkennen:

 

Man darf nicht außer acht lassen, dass die verschiedensten Völker Höhere Wesen in ein und derselben Gestalt geschaut haben. Ist das nicht ein Zeichen für die Einheit des Lichts und die Hierarchie des Heils? (FW I, 604)

 

Der Schüler fragt: „Hast Du Beweise?“

 

Ja, tatsächlich, wir werden in dieser Sendung viele Belege anführen.

 

Der beste Beweis für die Existenz der Mahatmas ist die Existenz der Agni Yoga-Lehre.

 

Ich habe mich von Jugend an auf der Suche nach dem Sinn des Lebens intensiv mit Philosophie beschäftigt. Von Platon und Seneca über Kant, Hegel und Nietzsche bis hin zu Sartre, Camus und anderen bin ich mit den wichtigsten Konzepten ganz gut vertraut. Ich kann Dir daher aus eigener Erfahrung versichern:

 

Die jüngsten Botschaften der Bruderschaft, der Agni Yoga und die Tempellehren, sind tatsächlich Heilige Schriften!

 

Sie stehen auf derselben Stufe wie die Bhagavad Gita, die Bibel und der Koran. Sie sind von einer Weisheit, die turmhoch über allem steht, was die Menschheit jemals zustande gebracht hat. Hier sprechen Geister einer höheren Ebene zu uns kleinen Erdlingen. Wir können daher schließen:

 

Wenn eine Lehre von überirdischer Weisheit existiert, müssen auch Lehrer von überirdischer Weisheit existieren, die Urheber dieser Schriften.

 

Es gibt sie also tatsächlich, die Großen Seelen, die Älteren Brüdern der Menschheit, die weisen Lehrer und Vertreter der Höchsten Mächte, die für diesen Planeten verantwortlich sind, seine Geschicke leiten und die Menschheit bei ihrer Evolution unterstützen.

 

Es ist hohe Zeit, dass wir diese Realität zur Kenntnis nehmen und unsere Herren und Meister anerkennen.

 

Wie kann man in den Jahrtausenden den Gründer der Bruderschaft finden? Die Völker nennen Rama, Osiris, Orpheus und viele der besten, die das Volksgedächtnis bewahrt hat. Lasst uns mit ihnen nicht streiten, wem der Vorrang zu geben ist. Sie alle sind gemartert und in Stücke gerissen worden. Die Zeitgenossen verzeihen die Teilnahme am Allgemeinwohl nicht. (Br I, 575)

 

Nicht einer unter Zehntausend würde einen Meister erkennen, wenn er ihm begegnete. Sobald es dem Menschen gelingt, die verschiedenen, von seiner eigenen niederen Persönlichkeit geschaffenen Bilder aus dem Reflektor oder Spiegel seiner Seele zu entfernen, wird er keine Schwierigkeit mehr haben, sich selbst von der Wirklichkeit und dem Dasein der Loge der Meister zu überzeugen. Wenn der Mensch Gott schauen möchte, muss er zuvor das Bild des Selbstes zerstören. (TL I, 32) 

 

Die Weisheit aller Kulturen und aller Zeiten kennt diese Schutzengel, die einzelne Menschen und ganze Völker unterweisen.

 

Alle Völker wussten von Schutzengeln und haben diese Überlieferungen Jahrtausende hindurch bewahrt. Alle Lehren wussten von den Mächtigen Beschützern der Menschheit, welche die Völker führten. Warum hat sich dann unsere Zeit von den Höchsten Regenten losgesagt? Wann hat die Welt denn ohne Beschützer existiert? Und wie kann sich die Menschheit in der Vorstellung behaupten, dass es keinen Regenten gäbe? Deshalb muss jeder Geist die Hierarchie als die Beschützer der Menschheit erkennen. (Hier 234, 235)  

 

Im Westen sind die Erzengel Michael, Gabriel und Raphael bekannt. (Francesco Botticini „Die drei Erzengel Michael, Raphael und Gabriel führen Tobias“)

 

Jeder Glaube enthüllt die Schutzengel, Führer und Tröster; man kennt den Begriff Hierarchie unter verschiedenen Namen. (AUM 60) 

 

Verschließen wir uns dieser universellen Erkenntnis nicht – so viele Menschen aller Zeiten können sich nicht geirrt haben!

 

In der ganzen Menschheitsgeschichte lässt sich eine Anerkennung des Höheren Geistes, des Heiligen Geistes, des Trösters verfolgen. Ein solches Zeugnis aller Zeiten und Völker muss sogar den Unwissenden veranlassen, nachdenklich zu werden. Es kann nicht die ganze Menschheit irren! Unter verschiedenen Verhältnissen haben die Menschen denselben höchsten, herrlichen Ursprung gespürt. (AUM 86) 

 

Die Menschen vergessen Unsere Existenz, obwohl sie doch dieses Wissen in der Feinstofflichen Welt hatten. (Br II, 131)  

 

„Sprichst Du jetzt etwa von einer mystischen Gesellschaft von Wundertätern?“

 

Nein, die Existenz der Bruderschaft von Schambhala hat nichts Geheimnisvolles oder Wunderbares an sich. Sie ergibt sich denknotwendig aus dem Gesetz der Evolution und dem Hierarchischen Prinzip. Danach muss es eine Führung der Erde geben. Danach muss die Pyramide der irdischen Hierarchie eine Spitze haben. 

 

Wenn wir uns der Mühe unterziehen, die Naturgesetze zu studieren, und das übernehmen, was vorhergehende Rassen an Kenntnissen erworben und weiter vermittelt haben, werden wir herausfinden, dass es in allen Fällen einen zentralen Punkt gegeben haben muss, eine Verbindung von Kräften oder Wesenheiten, welche fortgeschrittener waren als irgendeine zur damaligen Zeit existierende Familie, Stammesgemeinschaft oder Nation; eine Verbindung, welche die Geburt und Weiterentwicklung einer höheren Rasse oder Familie ermöglichte. Hat man diese Tatsache anerkannt, so wird die Existenz der Loge der Meister zu einer nach dem Gesetz der Logik sich ergebenden Notwendigkeit. (TL VI, 302)

 

Nach dem hierarchischen Prinzip muss es auch in ihren Reihen wieder ein Haupt geben:

 

Der Mahatma Morya, identisch mit dem Erzengel Michael, führt die Bruderschaft in der heutigen Zeit.  

 

So hütet der Erzengel Michael jetzt das Schicksal unseres Planeten. Ihm ist es bestimmt, die letzte Schlacht mit dem Fürsten dieser Welt auszutragen (dies ist auch in der Bibel festgehalten). (HR I/2, 243; Brief vom 12.12.1934)

 

Der Herrscher von Schambhala ist die Spitze des Banners und der Gipfel des Lebens. (Hier 5)

 

 

2. Gemeinschaft der Heiligen

Nikolaus Roerich „Zwenigorod“

 

Es ist naturwidrig zu glauben, es gäbe nur einen einzigen „Gottessohn“. Es gibt keine vereinzelten Wesen im Universum. Ein jeder gehört zu einer bestimmten Stufe und der entsprechenden Ebene der Hierarchie. Natürlich haben von den Milliarden von unsterblichen Seelen, die zu unserem Planeten gehören, im Laufe der Jahrmillionen schon mehrere die nächsthöhere Stufe erreicht.

 

*****

 

Diese höheren Wesen leben ihre ewige Existenz nicht nebeneinander her oder getrennt voneinander. Sie bilden natürlicherweise eine Gemeinschaft – schon aufgrund ihrer gemeinsamen Verantwortung für diejenigen, die unter ihnen stehen.

 

Warum ist es so schwer anzunehmen, dass eine Gruppe, die auf dem Weg beharrlicher Arbeit Wissen erworben hat, sich im Namen des Allgemeinwohls zusammenschließen kann? Ihr habt gewiss die Berichte von Entdeckungsreisenden über das Auffinden unbekannter Yogis in Höhlen gehört. Wenn ihr diese Tatsache in Richtung eines weiten, tatsächlichen Wissens erweitert, gelangt ihr leicht zur Wahrnehmung der Gruppe der Lehrer des Wissens. Und seid überzeugt, dass man alle Bergschluchten durchsuchen kann, ein ungeladener Gast den Weg aber nicht finden wird. (BGM II, 335 [339])

 

Mit der Existenz der Bruderschaft von Schambhala wird die „Gemeinschaft der Heiligen“ konkret und lebendig, von der alle Religionen und auch das christliche Glaubensbekenntnis sprechen.

 

Die Bruderschaft ist die überzeitliche Gemeinschaft derjenigen höheren Wesen, die seit Äonen die Menschheit führt.

 

In ihr sind über die Grenzen von Materie, Zeit und Raum hinweg die großen Religionsstifter wie Buddha, Jesus und Mohammed sowie ihre Jünger, Apostel, Heiligen, Märtyrer, Nachfolger und engsten Mitarbeiter, von Moses über Platon bis Mahatma Gandhi zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre Verantwortung für die Erde wahrzunehmen.

 

Bei Uns kommen Persönlichkeiten zusammen, die durch viele Jahrhunderte getrennt sind. (Br II, 22) 

 

Zusammenarbeit kann einen Anfang und ein Ende haben, eine einmal errichtete Bruderschaft aber ist unzerstörbar. Lasst uns daher gegenüber diesem grundlegenden Begriff nicht leichtfertig sein. Die Bruderschaft wird sich in jedem Dasein treffen und die gemeinsame Arbeit verwirklichen. Über diese für Zeitalter unerschöpfliche Möglichkeit sollte man sich freuen. (Br I, 267)

 

Welcher Nation oder Religion Du auch angehörst, sei sicher: Dein Lieblingsheiliger ist ebenfalls ein Mitglied dieses erlauchten Kreises!

 

Die Menschen nehmen an, dass gerade ihr Held nichts mit Uns gemein hätte. Waren jedoch die höchst verehrten, ja vergötterten Giganten der Menschheit nicht die Begründer der Bruderschaft? (Br II, 125) 

 

Das Bollwerk des Großen Wissens existiert seit fernsten Zeiten, überwacht unermüdlich die Evolution der Menschheit, beobachtet den Strom der Weltereignisse und lenkt ihn in einen rettenden Kanal. Alle Großen Lehrer sind mit dieser Stätte verbunden, alle sind ihre Mitglieder. (HR I/3, 72; Brief vom25.03.1935) 

 

Wir wollen keine neuen Götter an die Stelle der alten, vertrauten setzen. Wir erweitern aber das menschliche Verständnis erheblich, indem wir die Göttinnen und Götter, die Gottestöchter und Gottessöhne aller Völker und aller Zeiten zu einer lebendigen Gemeinschaft verbinden. Deren Mitglieder bekämpfen einander natürlich nicht, sondern arbeiten zusammen, um die Evolution auf diesem Planeten voranzutreiben und der Menschheit dasjenige höhere Wissen zu vermitteln, für das sie gerade reif ist.

 

Es ist sichtbar, wie die besten Geister miteinander verbunden werden, um sich dann auf dem Feld der Arbeit zu treffen. (Br II, 165) 

 

Du siehst jetzt: Es ist vollkommen grotesk, wenn Fanatiker im Namen der Religion Krieg gegeneinander führen: Sie verraten damit gerade die Ideale derer, die sie vorgeben, anzubeten.

 

 

3. Neue, greifbare „Götter“

 

Die Neuen Götter, die Großen Seelen mit Namen wie Morya, Kuthumi, Hilarion oder Serapis sind die Schüler und Nachfolger, die geistigen Söhne Buddhas, Jesu und Mohammeds. Sie sind durch unermüdliches Streben so weit gewachsen und so hoch aufgestiegen, dass sie mittlerweile in die Position ihrer Lehrer eintreten und von ihnen die Verantwortung für die Erde übernehmen konnten.

 

Agni Yoga schildert diese „Götter“ menschlich: Sie leben nicht abgehoben auf einer Wolke im Himmel.

 

Die Mahatmas tun mitten unter uns ihren Dienst.

 

Drei von ihnen, Morya, Kuthumi und St. Germain sieht man auf diesem Foto.

 

Sie sind uns nah und zugänglich. Sie leben höchstpersönlich auf dieser Erde. Sie sprechen zu uns und belehren uns auf eine einfache, jedermann verständliche Weise. Sie sind um die Förderung unserer Entwicklung besorgt und bereit, jeden auf den rechten Weg zu führen und ihm voranzuhelfen. Die Mahatmas offenbaren sich:

 

Hilfreich wie ein großer Bruder oder ein bester Freund, liebevoll besorgt wie eine Mutter und, wenn nötig, streng wie ein Vater.

 

Ich zeige Uns von einer menschlichen Seite, um so das Band mit der Menschheit stärker zu festigen. Wir wünschen keineswegs, Uns als über den Wolken schwebende Wesen darzustellen, im Gegenteil, Wir möchten den Menschen nahestehende Arbeiter sein. Auf diese Weise möge sich Vertrautheit bilden, die eine Schwelle zur Zusammenarbeit sein kann, die besonders notwendig ist. (Br II, 89)

 

Bewahrt im Gedächtnis, dass die Freunde von den fernen Bergen sich um euch sorgen und für euch arbeiten. (Br II, 110)

 

Nie in der Geschichte haben sich die „Götter“ so nah gezeigt und so viel aus ihrem Leben offenbart.

 

„Wo kann ich mehr über das Wirken dieser menschlichen Götter erfahren?“

 

Lies noch einmal die Mahatma Briefe und das Buch „Bruderschaft II“ des Agni Yoga! Daraus kannst Du viel über die alltägliche Lebensweise, Denkweise und Arbeitsweise der Bruderschaft lernen.  

 

Mache Dir bewusst: Mit der Anerkennung der Realität der Bruderschaft von Schambhala tun wir einen Erkenntnisschritt von ungeheurer Tragweite! Die Höhere Welt, die Verbindung der Erde, der Menschen mit und ihre Lenkung durch die Höheren Mächte wird mit einem Mal ein greifbares Faktum.

 

Wir möchten nach Möglichkeit eine größere Anzahl von Voraussetzungen schaffen, die einen natürlichen Verkehr mit Uns unterstützen. Früher sprachen Wir nicht darüber, wie leicht man mit Uns in Verbindung treten kann, doch heute halten Wir es für notwendig, die Menschen daran zu erinnern, dass Wir bereit sind, dort zu helfen, wo die Umstände für einen solchen Verkehr gegeben sind.

Jene, die sich die Lehre aufmerksam aneignen, können den Weg des Verkehrs mit Uns leicht verstehen. Ihr wisst, wie leicht es ist, sich mit Uns in Verbindung zu setzen, wenn die Feuer des Herzens entflammt sind und der Geist in Begeisterung triumphiert. Sucht im Naheliegenden, sucht im Kleinen, sucht im Alltäglichen. Wir sprechen von den Pfaden, die in die fernen Welten führen sollen. (Br II, 90, 91)

 

Die „Götter“ sind nicht länger entrückte, nebulöse, abstrakte, unwissenschaftliche, für manchen gar lächerliche Mächte – jedenfalls ihre unterste, der Erde nächste Stufe wird zu einem normalen Teil unserer alltäglichen Realität.

 

Jeder sollte sich freuen, dass in seiner Zeit, hier auf der Erde Lehrer existieren, zu denen der Weg nicht verboten ist. Jeder sollte die Quelle schöpferischer Begeisterung darin finden, dass er in Verkehr mit einem Führer stehen kann. (Br II, 47)

 

Welch eine Gelegenheit für eine vollkommen neue, wissenschaftliche und praktische Religiosität!

 

Ein Menschheitstraum wird wahr! Die Himmlischen Mächte rücken näher an die Erde heran – in greifbare Nähe der Menschheit! Mit der Entdeckung der nächsthöheren Stufe wird der von vielen schon verspottete Glaube mit einem Mal einfach und konkret.

 

Ist nicht das Vorhandensein der großen Weißen Bruderschaft auf unserer Erde die Erfüllung des höchsten Ideals, das der menschlichen Vorstellung zugänglich ist? Wir sind reicher als wir annehmen, und nur unsere Blindheit hindert uns daran, viele Herrlichkeiten des Lebens zu sehen. (HR I/3, 56, 57; Brief vom 08.03.1935)

 

Die Bruderschaft wird immer der Traum der Menschheit bleiben. (Br I, 549) 

 

Möge die Erkenntnis ihrer Nähe und Hilfe uns Kraft und Mut verleihen!

 

Der Mensch muss sich in der Zeit von Leid und Elend Uns zuwenden. Mögen diese Arbeiter überzeugt sein, dass von ihrem Arbeitstisch aus ein unsichtbarer Faden zu Uns gespannt ist. Mögen solche Mitarbeiter ihre Kraft aus dem Bewusstsein des Vorhandenseins der Bruderschaft schöpfen. Unsichtbar werden Wir ihnen helfen. (Br II, 27)

 

Euer Schild besteht in der Erkenntnis Unserer Existenz. (AY 644)  

 

Allein der Gedanke an das Bestehen dieser Bruderschaft erfüllt den Menschen mit Mut. (Br I, 549)

 

 

4. Die Internationale Weltregierung

 

Aus dem hierarchischen Prinzip und aus den Notwendigkeiten des Lebens selbst folgt:

 

Wir benötigen eine Weltregierung!

 

Nur so können wir überall auf der Welt die Kosmische Ordnung herstellen und die Herrschaft von Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe tatsächlich durchsetzen. Nur so können wir an jedem Ort Krieg und Gewalt, Not und Elend, Armut und Arbeitslosigkeit ausrotten.

 

„Wer kann diese gigantische Aufgabe übernehmen?“

 

Die Mahatmas der Bruderschaft von Schambhala bilden diese von noch weiter Oben eingesetzte Weltregierung. Sie sind die legitimen Herren der Erde!

 

Daher nennt man Uns die Weltregierung. Die Menschen fürchten solche Bezeichnungen, beten jedoch selbst gern zum Höchsten und sind bereit, Seine Hand zu ergreifen. Wenn wir uns das Höchste und einen lebendigen Glauben daran vorstellen, warum ist es dann nicht möglich, sich eine Weltregierung vorzustellen? (Br II, 64) 

 

Urusvati hat vielen erläutert, warum man Uns die Weltregierung nennt. Wahrhaftig, jeder Mensch spürt in unterschiedlichem Maß, dass sich irgendwo der Mittelpunkt des Wissens befindet. Dort, wo das Wissen ist, ist auch die Macht. Nicht ohne Grund sehnen sich die einen nach Uns, während andere Uns hassen und Unsere Wohnstatt vernichten möchten. (Br II, 25)

 

Ein Menschheitstraum kann auf einfache und natürliche Weise Wirklichkeit werden: Wenn wir nur diese Weltregierung anerkennen und uns ihr unterordnen!

 

 

5. Irdischer Sitz

Nikolaus Roerich „Shambhala“

 

„Wo finde ich denn diese Weltregierung?“

 

Sie hat ihre Aufgabe auf unserem Planeten. Daher ist auch ihr Sitz nicht irgendwo im Himmel, sondern hier unten auf dieser Erde – nämlich in Schambhala, einem abgelegenen, unzugänglichen Bollwerk im Himalaya.

 

Der Geograph kann beruhigt werden. Wir bewohnen einen bestimmten Ort auf der Erde. (Gem 232) 

 

Alle Völker wissen, viele Legenden berichten seit uralten Zeiten von diesem heiligen Ort.

 

Darunter im Westen die Erzählung von James Hilton über Shangri-La („Der verlorene Horizont“ oder „Irgendwo in Tibet“).

 

Ein Lama spricht vom Aufenthaltsort erhabener Rischis. Jeder beschreibt Schambhala auf seine eigene Weise. Sogar das alte Mexiko wusste vom Heiligen Berg, wo auserwählte Menschen wohnen. Es ist nicht verwunderlich, dass alle Völker Asiens eine Erinnerung an die Heiligen Berge bewahren. Die Beschreibung des Ortes entspricht annähernd der Wirklichkeit. (Br II, 16)

 

Schambhala ist ein ganz besonderer, nämlich im geistigen Sinne der höchste Ort unseres Planeten.

 

Hier berühren sich Himmel und Erde.

 

Genauso wie Wir das Schicksal des Planeten teilen, nehmen Wir auch an der Schönheit der Unbegrenztheit teil. (U II, 402 [2])

 

An dieser Stelle gehen materielle und geistige Welt ineinander über. Die Wesen, die hier wohnen, leben teils in der einen, teils in der anderen Sphäre: Einige sind physisch inkarniert, andere agieren im Feinstofflichen Körper.

 

Unserer Wohnstatt liegt an der Grenze zwischen der grobstofflichen und der feinstofflichen Welt. (Br II, 128)

 

Der Turm Tschung ist ein Brennpunkt der drei Welten. Eine solche Einheit ist möglich, weil sich einige der Lehrer im irdischen Körper befinden, das feinstoffliche Wesen jedoch abtrennen können; andere hinwieder halten sich im feinstofflichen Körper auf, können sich aber leicht der grobstofflichen Welt nähern. (Br II, 448)

 

An diesem heiligen Ort herrschen die Bedingungen, die Gesetze beider Ebenen. Hier ist tatsächlich der Himmel, das Reich Gottes auf der Erde Wirklichkeit geworden.

 

Schambhala ist der unentbehrliche Ort, wo sich die geistige mit der materiellen Welt verbindet. In der Wohnstätte der Berge steht das Tor zur geistigen Welt offen. Doch für Arbeiten an dem Ort, wo der Geist in die Materie hinabstieg, müssen die Bedingungen beider Ebenen vorhanden sein. (BGM II, 88, 91) 

 

Die einen halten Uns für Einsiedler am Kailas, andere sehen Uns als Wesenheiten der Feinstofflichen Welt an – solche Unterteilungen zerstören die Synthese Unseres Daseins. Wenn Unser Zentrum als Verbindung zwischen den Welten fungiert, müssen in ihm die Bedingungen sowohl der physischen als auch der Feinstofflichen Welt zum Ausdruck kommen. (Br II, 96)

 

Ein Symbol für die Weltregierung ist der Potala-Palast in Lhasa, vor der Flucht des Dalai Lama der Sitz der weltlichen und geistlichen Regierung Tibets. So ungefähr kannst Du Dir das Hauptbollwerk vorstellen, von dem aus die Bruderschaft mit zahlreichen Mitarbeitern die Erde geistig und weltlich führt. (Nikolaus Roerich „Potala“)

 

Die Mahatmas hatten zu allen Zeiten ihre Niederlassungen und Aschrams in den verschiedensten Ländern der Erde.

 

Wir hatten sogar, neben den östlichen Aschrams, auch Unsere Zufluchtstätten in westlichen Städten – in Lyon, in Nürnberg, in der Umgebung von London und Petersburg sowie in Italien. So mussten Wir neben den östlichen und ägyptischen Aschrams auch über Bollwerke in einigen großen Städten verfügen. (Br II, 49)

 

Die schrecklichen Zustände der heutigen Zeit haben sie leider zum großen Schaden der Menschheit gezwungen, alle übrigen Stützpunkte aufzugeben.

 

Viele Aschrams mussten in den Himalaya übersiedeln, da die Atmosphäre der anderen Orte unerträglich geworden war. Auch der letzte ägyptische Aschram war gezwungen, in den Himalaya überzusiedeln, da jedem die Ereignisse in Ägypten selbst und den angrenzenden Gebieten unübersehbar klar wurden. Rechtzeitig zum Harmagedon mussten alle Aschrams um Unsere Wohnstatt in den Bergen des Himalaya versammelt werden. (Br II, 19)

 

*****

 

„Warum ist ein Sitz der Hierarchie auf der Erde notwendig?“

 

Weil man die Erde nur mit irdischen Mitteln, mit menschlichen Händen und Füßen voranbringen kann. Kein Fremder, kein Außerirdischer kann die Regierung der Menschheit übernehmen. Wer immer uns führen will, muss unsere alltäglichen Bedürfnisse, Sorgen und Nöte kennen und an unserer Arbeit teilnehmen.

 

Die Geschichte zeigt: Noch immer hat eine Herrschaft versagt, die sich zu weit vom Volk entfernt hat.

 

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Dieses Gesetz gilt auch für die Meister der höheren Stufen. Auch sie, die längst das Recht erworben haben, in höheren Welten unter besseren Bedingungen zu leben, haben keine andere Wahl, als sich den elenden irdischen Verhältnissen anzupassen, wenn sie hier unten helfen wollen.

 

Für der Erde muss alles auch auf der irdischen Ebene vollbracht werden. Das ist der Hauptgrund für das Vorhandensein der Bruderschaft hier! Deshalb muss man über die Erde zu Uns gelangen und Uns entdecken wie Silbererz, das Beste unter der Erdkruste. (BGM II, 91)

 

Wer einen irdischen Auftrag ausführt, befindet sich auch unter irdischen Bedingungen. (Br II, 37)  

 

Jeder ist den Bedingungen der grobstofflichen Welt unterworfen, wenn er sich in die irdische Hülle gekleidet hat. (Br II, 149)

 

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Entgegen den Angaben einiger Unwissender oder Betrüger, die vorgeben, einem Mahatma auf der Straße begegnet zu sein, verlassen die Brüder Schambhala fast nie.

 

Man muss verstehen, dass Wir zur Zeit Unsere Wohnstatt nicht verlassen, sondern nur im feinstofflichen Körper auf weite Entfernungen hin verkehren. (Br II, 19)

 

Die Meister sind viel zu weit fortgeschritten, um in den fürchterlichen Zuständen der heutigen Städte erscheinen zu können. Sie müssen daher das Wirken unter den Menschen weitgehend ihren Schülern und engsten Mitarbeitern überlassen.

 

Natürlich können die Mahatmas des Himalaja nicht für lange Zeit mit den Auren der Erdbewohner in Berührung kommen. Aus Mangel an entsprechender Schwingung können Sie sich nicht lange in der Atmosphäre der Täler aufhalten. Weder Buddha noch Christus konnten für längere Zeit in den Städten bleiben und zogen sich oft in die Wüste zurück. (HR II/1, 84; Brief vom 07.12.1935)

 

Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben: Wir sehen heute weder Menschen noch Gemeinschaften, die reif genug dafür wären, von einem Mahatma persönlich geführt zu werden, und auch keine Orte, die so reine Bedingungen bieten, dass er physisch dort auftreten könnte.

 

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Du solltest Dir einen Mahatma wie einen Großen Lehrer in seinem Aschram vorstellen, wie den sprichwörtlichen „Alten vom Berge“. Er begibt sich nicht in die Niederungen der Welt. Die Schüler und das Volk müssen zu ihm kommen, wenn sie Belehrung oder Führung suchen.

 

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Die Aufnahme der Verbindung erfolgt aber nicht physisch, sondern im Geist. Vorbild dafür sind die stundenlangen Gespräche, die Helena Roerich über viele Jahre hinweg nahezu täglich mit ihrem nicht-inkarnierten Lehrer geführt hat.

 

Nur wenige wissen, dass die Bücher des Agni Yoga nur ein kleiner Auszug aus einer großen Vielzahl von Botschaften sind, die unter dem Titel „Tagebücher von Helena Roerich“ veröffentlicht wurden (russisches Original: http://urusvati.agni-age.net, erste Bände auf Deutsch: http://www.lebendige-ethik-schule.de/weitere-texte.htm sowie erste Bände auf Englisch: http://lebendige-ethik.net/index.php/english/47-notebooks).

 

Darin hat der Meister nicht nur Belehrungen gegeben, die für die ganze Menschheit bestimmt sind, sondern auch Rat, Hilfe und Führung für die Mitglieder der Familie Roerich in ganz praktischen, persönlichen, alltäglichen Angelegenheiten.

 

Geistige Kommunikation mit den Herren des Planeten – das ist der Weg, auf dem in Zukunft die Menschheit geführt werden wird.

 

„Ist das nicht reine Phantasie?“

 

Nein, viele Menschen haben zu allen Zeiten diesen Weg genutzt. Nicht nur die großen Heiligen haben sich einer Höheren Führung unterworfen. Auch Philosophen wie Sokrates und Platon oder Staatsmänner wie Oliver Cromwell und Napoleon haben sich von ihrem Genius leiten lassen. Unsere Aufgabe auf dem Weg zum Neuen Menschen ist: Die Fähigkeit, von den geistigen Führern der Menschheit Inspiration zu erhalten, bewusst zu entwickeln.

 

 

6. Irdisches Leben

Nikolaus Roerich „Treasure of the Mountain“

 

„Es ist schwer, sich „Götter“ vorzustellen, die wie Menschen auf unserer Erde wohnen, leben und arbeiten.“

 

Ja, die traditionellen Kirchen haben über die Jahrhunderte hinweg in allen Kulturen viel Unheil angerichtet, indem sie „Gottessöhne“ wie Buddha, Jesus oder Mohammed glorifiziert, weit von den Menschen entfernt und in unerreichbare Höhen, in den Himmel gehoben haben. Deshalb liegt heute für den normalen Menschen eine Annäherung an sie oder gar eine Zusammenarbeit mit ihnen außerhalb jedes Vorstellungsvermögens. So bleibt er ohne Anbindung an die Himmlischen Sphären und Mächte.

 

Allzu oft haben die Menschen versucht, Uns als Überirdische Wesen darzustellen. Aus solchen Vorstellungen ist kein Nutzen, sondern sogar Schaden erwachsen, da Wir als von der Erde getrennt erschienen. (Br II, 366)

 

Demgegenüber schildert Agni Yoga eine ganz natürliche, den irdischen Bedingungen vollkommen angepasste Lebensweise der Herrscher dieser Welt.

 

In Schambhala sind die Schwestern, Brüder und ihre Mitarbeiter mit den verschiedensten Tätigkeiten auf allen Gebieten des irdischen Lebens befasst: Es gibt nicht nur Lehrer und Erzieher, sondern auch Philosophen, Staatsmänner, Krieger, Heiler, Priester, Künstler, Handwerker, Techniker, Wissenschaftler und Forscher. Ein jeder von ihnen ist danach bestrebt, in seinem Bereich die Menschheit voranzubringen.

 

Lasst Uns das Beispiel Unserer Gemeinschaft anführen: Unser Freund, der Chemiker W., will sich mit einer neuen Zerlegung von Strahlen beschäftigen — niemand hindert ihn daran. Unser Freund K. will das Radio durch Anwendung neuer Lichtwellen verbessern — niemand hindert ihn daran.

Unsere Schwester P. beschäftigt sich mit dem Sozialproblem eines Nachbarlandes — niemand hindert sie daran. Unsere Schwester Ju. beschäftigt sich mit Landwirtschaft und führt viele neue Einrichtungen ein — niemand hindert sie daran. Schwester O. liebt Heilpflanzen und Erziehungsfragen — niemand hindert sie daran.

Bruder H. hat einen bemerkenswerten Webstuhl hergestellt und arbeitet auch an der Neugestaltung von Gemeinschaften. Bruder M. beschäftigt sich mit historischen Forschungen. Unser Schuster schreibt bemerkenswerte philosophische Abhandlungen. Entschieden jeder findet die ihm entsprechende Arbeit und kann sie nach Belieben wechseln. (Gem 202)

 

Die Bruderschaft betreibt Bibliotheken und Laboratorien, in denen sie mit einer Vielzahl von hochentwickelten Apparaten wissenschaftliche Versuche durchführt. Sie unterhält Archive zur Aufbewahrung der von Vernichtung bedrohten Schätze der Menschheit.

 

Die Bruderschaft bewahrt unschätzbare Andenken aus ältesten Zeiten. Es gibt Menschen, die diese mehrstöckigen Aufbewahrungsstätten gesehen haben. (Br I, 434)

 

Wir haben viele Kunstwerke gerettet. Unsere Archive sind voller Gegenstände, welche die Menschen verloren wähnen. (Br II, 122)

 

Nicht anders als wir Menschen benötigen die „Götter“ in Schambhala Nahrung, Behausung und Kleidung. Außerdem natürlich Bücher, Küchen, sanitäre Anlagen, technische Geräte, Handwerker für Reparaturen, und vieles dergleichen mehr.

 

„Wie beschaffen die Mahatmas das alles?“

 

Natürlich benötigen sie Geld und müssen vieles, was sie nicht selbst herstellen, einkaufen, wie wir normalen Menschen auch.

 

Für Unsere Apparate sind Verbindungen mit den Städten nötig. Mitunter erwerben seltsame Käufer gewisse Dinge, deren Zweck ihnen selbst unbekannt ist. Solche Käufe gehen über Nepal. Ich erzähle dies, da keine Gefahr besteht, dass auch diese Wege gefunden werden. (Br II, 49)

 

Urusvati hat gefragt, wie die finanziellen Mittel Unserer Gemeinschaft zustande kommen. Vergessen wir nicht, dass viele Flüsse überaus goldhaltig und sowohl Silber als auch Saphire in den Bergen nicht selten sind. Man möge ebenso wenig vergessen, dass Wir viele verborgene Schätze kennen. (Br II, 50)

 

Sie können sogar erkranken, wenn sie sich zu lange der schlechten Ausstrahlung der irdischen Ebene aussetzen.

 

Bruder K. erkrankte, als er einen irdischen Auftrag erfüllte. (Br II, 132)

 

Als Mein Bruder in die irdischen Sphären eintauchte, hatte Er schwer zu zahlen. (U I, 210)

 

 

7. Begegnungen mit Mahatmas  

 

„Es fällt mir nicht leicht, das alles zu glauben. Gibt es Augenzeugen? Hat jemals jemand einen Mahatma gesehen?“

 

Ja, ja, die Menschen von heute sind noch nicht viel weiter entwickelt als der ungläubige Thomas vor 2000 Jahren. Sie wollen nur das als Wirklichkeit anerkennen, was sie sehen und berühren können. (Caravaggio „Der ungläubige Thomas“)

 

Jesus spricht: Weil Du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst Du. Selig aber sind, die nicht sehen und doch glauben! (Joh 20, 29)

 

Ich kann Dich aber beruhigen: Die Realität der Existenz der Bruderschaft wird belegt durch eine Fülle von glaubhaften Berichten über persönliche, physische Begegnungen mit einem Mahatma. Betrachten wir drei Beispiele:

 

Hören wir zunächst einen Auszug aus den Tagebüchern von Henry Steel Olcott. Er war als Mitbegründer der Theosophischen Gesellschaft der engste Mitarbeiter von Frau Blavatsky. Als Rechtsanwalt und Oberst der US-amerikanischen Armee ist er sicherlich nicht verdächtig, ein mystischer Spinner zu sein. 

 

Ich las gerade ruhig, mit all meiner Aufmerksamkeit auf mein Buch konzentriert. Keines der Ereignisse des Abends hatte mich darauf vorbereitet, einen Adepten in seinem Astralkörper zu sehen; ich hatte es mir nicht gewünscht, in meiner Vorstellung heraufbeschworen oder im Mindesten erwartet.  

Während ich las, meine Schulter etwas von der Tür abgewandt, kam plötzlich ein Schimmer von etwas Weißem in die rechte Ecke meines rechten Auges; ich wandte den Kopf, legte erstaunt mein Buch nieder, und sah einen in weiße Gewänder gekleideten Orientalen von riesiger Statur sich über mir auftürmen, der ein Kopftuch oder Turban aus bernsteinfarben-gestreiftem Stoff trug, handbestickt mit gelber Seide.  

Langes, rabenschwarzes Haar fiel unter seinem Turban auf die Schultern; sein schwarzer Bart, nach Art der Rajputen vertikal am Kinn geteilt, war an den Enden hochgezogen bis zu den Ohren; seine Augen sprühten von Seelenfeuer; Augen mit gleichzeitig gütigem und durchdringendem Blick; die Augen eines Lehrers und eines Richters, aber gemildert durch die Liebe eines Vaters, der seinen Sohn ansieht, der Rat und Führung benötigt.

Er war ein so großer Mann, so durchdrungen von der Majestät moralischer Stärke, so leuchtend spirituell, so offensichtlich über der durchschnittlichen Menschheit stehend, dass ich mich in seiner Gegenwart beschämt fühlte, mich verneigte und mein Knie beugte, wie man es vor einem Gott oder einer gottähnlichen Person tut. (Mahatma Morya)  

Eine Hand wurde leicht auf meinen Kopf gelegt, eine süße, aber starke Stimme bat mich, sitzenzubleiben, und als ich aufsah, hatte sich die Erscheinung auf den anderen Stuhl an der gegenüberliegenden Seite des Tisches gesetzt.

Er sagte mir, er sei in der Krise gekommen, in der ich ihn benötigte; dass meine Handlungen mich zu diesem Punkt gebracht hätten; dass es an mir allein liege, ob er und ich uns in diesem Leben öfter treffen würden in Zusammenarbeit für das Beste der Menschheit; dass ein großes Werk für die Menschheit getan werden müsse, und dass ich berechtigt sei, daran teilzunehmen, wenn ich wolle; dass ein mystisches Band meine Kollegin und mich zusammengebracht habe, das jetzt noch nicht erklärt werden dürfe; ein Band, das nicht zerrissen werden könne, wie gespannt es zu Zeiten auch sein möge. Er sagte mir Dinge über H.P.B. [Helena P. Blavatsky], die ich nicht wiedergeben darf, und über mich selbst, die keinen Dritten etwas angehen.

Wie lange er blieb, vermag ich nicht zu sagen, vielleicht eine halbe Stunde oder eine Stunde; es schien mir nur eine Minute, so wenig beachtete ich den Flug der Zeit.

Schließlich erhob er sich; ich staunte über seine Größe und bemerkte eine Art von Glanz in seiner Haltung, kein äußeres Strahlen, sondern der warme Schein eines inneren Lichtes – des Geistes. (Nikolaus Roerich „Fiat Rex“)

Plötzlich kam mir der Gedanke: „Was, wenn das nur eine Halluzination ist; was, wenn H.P.B. einen hypnotischen Zauber über mich geworfen hat? Ich wünschte, ich hätte ein greifbares Objekt, um mir zu beweisen, dass er tatsächlich hier war; etwas, das ich berühren könnte, wenn er gegangen ist!“  

Der Meister lächelte freundlich als lese er meine Gedanken, wand den Fehtâ von seinem Kopf, grüßte mich gütig zum Abschied und – war verschwunden: sein Stuhl war leer; ich war allein mit meinen Gefühlen! Nicht ganz allein allerdings, denn auf dem Tisch lag das bestickte Kopftuch; ein greifbarer und dauerhafter Beweis dafür, dass ich nicht „überblickt“ oder psychisch genarrt worden war, sondern einem der Älteren Brüder der Menschheit, einem der Meister unserer schwerfälligen Schüler-Rasse von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte.  

Ich wurde danach noch mit Treffen mit diesem und anderen Meistern gesegnet, aber es hätte keinen Gewinn, Geschichten von Erfahrungen zu wiederholen, von denen die Vorstehende ein genügendes Beispiel gibt. Wenn auch andere weniger Glückliche zweifeln mögen, ich WEISS! (Henry S. Olcott, Old Diary Leaves, Band 1, S. 379-381) 

 

Soweit Olcott in seinem Tagebuch. Der Turban kann noch heute im Hauptquartier der Theosophischen Gesellschaft in Adyar, Indien besichtigt werden.

 

*****

 

Weiter berichtet S. Ramaswamier, ein Mitglied der Theosophischen Gesellschaft und Schüler der Bruderschaft, über eine Begegnung mit dem Mahatma Morya im Jahr 1882 an der tibetischen Grenze nach einer abenteuerlichen Reise:

 

Ich sah ihn an und erkannte ihn augenblicklich. Ich war in seiner furchteinflößenden Gegenwart, desselben Mahatmas, meines eigenen verehrten Gurus, den ich zuvor in seinem Astralkörper auf dem Balkon des Hauptquartiers der Theosophischen Gesellschaft gesehen hatte! Derselbe Moment sah mich auf den Boden zu seinen Füßen niedergeworfen. Ich erhob mich auf sein Kommando und, freimütig in sein Gesicht sehend, vergaß ich mich vollständig in der Betrachtung des Bildes, das ich so gut kannte, weil ich sein Porträt (das im Besitz von Oberst Olcott) mehrmals gesehen hatte.  

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte: Freude und Verehrung banden meine Zunge. Die Majestät seiner Haltung, die mir die Personifizierung von Macht und Überlegung zu sein schien, hielt mich vor Ehrfurcht hingerissen. Endlich stand ich von Angesicht zu Angesicht dem „Mahatma des Himavat“ gegenüber, und er war kein Mythos, kein „Produkt der Phantasie eines Mediums“, wie einige Skeptiker behaupteten. Es war kein nächtlicher Traum; es ist zwischen neun und zehn Uhr morgens. Die Sonne scheint und bezeugt schweigend die Szene von oben. (Djual Khool „A Ravine in Tibet“ [Mahatma M. zu Pferde])

Ich sehe Ihn vor mir in Fleisch und Blut; und er spricht zu mir in gütigem und liebenswürdigem Ton. Sein Gesicht ist nicht so hübsch wie das von Mahatma Kuthumi; doch niemals habe ich eine so stattliche Haltung, eine so große und majestätische Statur gesehen. Wie in seinem Porträt, trägt er einen kurzen schwarzen Bart, und langes schwarzes Haar reicht bis auf seine Brust herunter; nur seine Kleidung war anders. Anstelle einer weißen, weiten Robe trug er einen gelben, mit Pelz eingefassten Mantel und auf seinem Kopf, anstelle eines Pagri, eine gelbe tibetische Filzmütze, wie ich sie bei einigen Bhutanesen in diesem Land gesehen habe.  

Als die ersten Momente des Hingerissenseins und der Überraschung vorüber waren und ich ruhig die Situation begriff, hatte ich ein langes Gespräch mit ihm. Er sagte, ich solle geduldig warten, wenn ich ein angenommener Schüler werden wollte; dass es viele gäbe, die sich als Kandidaten anböten, dass aber nur sehr wenige für würdig gefunden würden; niemand würde zurückgewiesen, aber alle geprüft und die meisten gefunden völlig zu versagen, besonders ... und ... Einige würden, statt in diesem Jahr angenommen und verpflichtet zu werden, für ein Jahr hinausgeschoben. (S. Ramaswamier, How a „Chela“ found his „Guru“ in Jinarajadasa „Letters to the Masters of the Wisdom“, Second Series, Appendix A, S. 171-172)

 

Hören wir schließlich einen Bericht über das erste Treffen von Helena Blavatsky mit ihrem Meister am 12. August 1851 – ihrem 20. Geburtstag – in London:

 

Als sie 1851 in London war, ging sie eines Tages spazieren und sah zu ihrem Erstaunen einen großen Hindu auf der Straße mit einigen indischen Fürsten. Sie erkannte ihn sofort als die gleiche Person, die sie im Astral gesehen hatte. Ihr erster Impuls war, loszustürzen und ihn anzusprechen, aber er machte ihr ein Zeichen, sich nicht zu bewegen, und sie stand da wie gebannt, während er weiterging.  

Am nächsten Tag ging sie in den Hyde Park, um einen Bummel zu machen und allein zu sein, um über ihr außergewöhnliches Abenteuer nachzudenken. Aufschauend sah sie dieselbe Gestalt sich ihr nähern, und dann sagte der Meister zu ihr, dass er nach London mit den indischen Fürsten in einer wichtigen Mission gekommen sei und den Wunsch hatte, sie persönlich zu treffen, da er ihre Mitarbeit brauchte bei einem Werk, das er gerade unternehmen wolle.  

Er erzählte ihr dann, wie die Theosophische Gesellschaft gegründet werden sollte und dass er wollte, dass sie die Gründerin sei. Er gab ihr einen ungefähren Umriss von allen Wirren, die sie durchmachen würde, und sagte ihr auch, dass sie drei Jahre in Tibet verbringen müsse, um sich für ihre wichtige Aufgabe vorzubereiten.  

Nach drei Tagen ernster Überlegung beschloss Frau Blavatsky, das Angebot anzunehmen, das ihr gemacht worden war, und reiste kurz danach von London nach Indien. (Mary K. Neff, Persönliche Erinnerungen von H. P. Blavatsky, Kapitel 8)

 

Hier und da hört man den Ruf: „Sind die Initiierten lebendige Wirklichkeiten, warum erscheinen sie  m i r  denn nicht? Warum treten sie nicht hervor aus ihrer Verborgenheit und beweisen auch  m i r  ihr Dasein?“ Offensichtlich ahnen die Frager nicht, dass ihre täglichen Lebensgewohnheiten es einem Initiierten unmöglich machen, sich in ihrer Umgebung aufzuhalten.

Könnten sie es verantworten, ihr Werkzeug, das so vollkommen auf jeden geistigen Impuls, auf jede geistige Kraft abgestimmt ist, dass es auf alle Schwingungen seiner Umgebung reagiert wie eine Äolsharfe auf jeden Hauch der Luft, den Schwingungen des Hasses, der Mordlust und der Selbstsucht, die jetzt in der Umgebung vieler Völker dieser Erde vorherrschen, auszusetzen, einzig und allein, um bloße Neugier zu befriedigen?

Mit solchen Schwingungen auch nur für einen Augenblick in Berührung zu kommen, bedeutet für sie heftige Schmerzen; in ihnen zu verweilen, bedeutet für sie Auflösung der Form, nämlich Verlust der Werkzeuge, an deren Aufbau sie Jahrhunderte gearbeitet haben. Aber ungeachtet der erwähnten Wahrheit  t u n  sie es und werden fast ausnahmslos durch die Unwissenheit und Undankbarkeit derer getötet, denen zu dienen sie kamen. (TL I, 32)  

 

 

Abschnitt II: Wirken der Mahatmas auf Erden

 

1. Wirken für das Wohl der Welt

 

Anders als James Hilton oder Hermann Hesse sie schildern, sind die Mahatmas nicht mit abseitigen wissenschaftlichen Arbeiten oder Glasperlenspielerei beschäftigt.

 

Unsere Gemeinschaft kann nicht der Scholastik beschuldigt werden. Eher könnte ein Unerfahrener über die Anspannung des Tempos und die scheinbare Plötzlichkeit erstaunt sein. Das Leben selbst verleiht der Gemeinschaft Flinkheit. Es entstehen neue Verbindungen, die eine unverzügliche Abreise oder eilige Rückkehr erfordern. (Gem 210)

 

Das Bild von auf Wolken sitzenden, zur Harfe singenden Engeln, das sich die Menschen über die Himmlischen Mächte so gerne machen, könnte nicht unzutreffender sein.

 

Die Unwissenden meinen, dass Gesänge und Harfen das Los der Himmelsbewohner seien. Diesen Irrtum muss man zerstreuen. (FW II, 30) 

 

Es ist ein Irrtum, sich vorzustellen, dass Unsere Gemeinschaft im Schatten sitzt und den unsichtbaren Schöpfer preist. Jede Konstruktion muss den Bedingungen der Evolutionsstufe angemessen sein. Wir sind Uns bewusst, welch einen angespannten Rhythmus die Gegenwart erfordert. (Gem 210) 

 

Die Mahatmas sind vor allem harte Arbeiter.

 

Man wird euch fragen: „Was ist euer Himmel?“ Sagt: „Ein Himmel der Arbeit und des Kampfes.“ (BGM II, 269 [272])

 

Sie sind die ersten Diener der Menschheit.

 

Man sollte die Bruderschaft nicht als etwas Abstraktes auffassen. Sie ist hier für das Glück der Menschheit. (Br I, 109)

 

„Was machen denn diese Weisen den ganzen Tag? Ruhen? Meditieren? Predigen?“

 

Wir haben viele Sorgen, Ich wiederhole dies, da die Menschen Uns für in Purpur gehüllte Prediger halten, die mit Harfen auf Wolken sitzen. Möge die Beschreibung Unserer Sorgen und Arbeiten im Gedächtnis erhalten bleiben. (Br II, 101)

 

Von Unserer Gemeinschaft aus säen Wir den Samen des Allgemeinwohls in alle Teile der Welt. (BGM II, 337 [341]) 

 

Die Bruderschaft arbeitet unermüdlich für das Wohl der Menschheit.

 

Die Bruderschaft ist kein Zufluchtsort, sie ist wie ein Wachturm. Wie ein Leuchtturm auf hoher Felsspitze verwendet sie ihr Wissen zur Rettung der Menschheit. (Br I, 461) 

 

Unsere Arbeit besteht in unmittelbarer Hilfe für die Menschen. Unser inneres Leben ist mit dem einen Wort definierbar: „Wir helfen“, und diese Arbeit ist sehr mühsam, da die Menschen sich wirklicher Hilfe auf jede erdenkliche Weise erwehren. (Br II, 566) 

 

Ihr Hauptanliegen ist: Der Menschheit den Weg zu weisen, auf dem die Verhältnisse auf Erden zu bessern sind.

 

Die Arbeit der Bruderschaft ist in drei Abteilungen unterteilt: Erstens, Erforschen von Mitteln, um die Bedingungen der irdischen Ebene zu verbessern; zweitens, nach Wegen zu forschen, um den Menschen die erzielten Ergebnisse zu übermitteln; drittens, Mittel zu erforschen, um mit den fernen Welten Verbindung aufzunehmen. (HR II/1, 111; Brief vom 17.01.1936)

 

Unsere Besorgtheit um die Menschen ist weit größer als ihre Gedanken an Uns. (Herz 490)

 

Entsprechend der immensen Größe und den gigantischen Schwierigkeiten dieser Aufgabe geht die Arbeit unserer Älteren Brüder in höchster Anspannung und unter unvorstellbaren Mühen vor sich.

 

Wir wollen euch ein Bild von Unserer Gemeinschaft geben. Unsere Mittel sind für das Allgemeinwohl angespannt. Jeder arbeitet in voller Bereitschaft. Unsere drahtlose Verbindung übermittelte eine dringende Neuigkeit: Persönlicher Einsatz ist erforderlich. Der Erwählte Rat bestimmt einen Ausführenden. Manchmal kennt der Ausführende den ganzen Verlauf des Auftrags, manchmal jedoch wird ihm nur eine zwischenzeitliche Tätigkeit übertragen. Oft reicht die Zeit nur für die Auswahl der notwendigen Kleidung, und oft geht ein eben begonnenes Buch ungelesen in die Bibliothek zurück. Oft ist die Dauer des Auftrags unbestimmt. Oft sind die Ergebnisse des Auftrags nicht abzusehen. (Gem 155)

 

Unsere Brüder nehmen alle Anstrengungen auf sich, um die Völker zu versöhnen. Sie sind bereit, den schweren Dienst auszuführen, Personen, von denen das Schicksal eines Volkes abhängt, rechtzeitig zu warnen. Sie schonen ihre Kräfte nicht, um eilige Botschaften zu überbringen. Unter den unangenehmsten Umständen überbringen Sie das Licht, welches die Kräfte der Finsternis auszulöschen suchen. (Br I, 190) 

 

Die Mahatmas wirken buchstäblich im Schweiße ihres Angesichts!

 

Die Menschheit krankt an schrecklichen Geschwüren, Wir müssen unseren Vorrat an Blutschweiß für Korrekturen aufwenden, und in dieser Anspannung schafft die Hierarchie des Lichts. Blutschweiß bedeckt wahrhaftig Unsere Stirn. (FW III, 412) 

 

In äußerster Anspannung auf ewiger Wacht, in großer Geduld und unter gewaltiger Anstrengung steuern Sie das Schiff der Menschheit. Sie opfern Ihr Leben für Ihre Menschengefährten; Sie verhindern das Kentern des Schiffes und steuern es den rechten Kanal entlang. (HR I/3, 114; Brief vom 31.05.1935) 

 

Die Bruderschaft ist eine Gemeinschaft von Kriegern des Lichts, die sich dem Kampf für den Fortschritt und gegen Unwissenheit, Bosheit, Unglauben und Ungeistigkeit verschrieben haben. Das romantische Bild vom süßen kleinen Jesulein ist überholt. Stelle Dir einen Mahatma lieber als einen mächtigen Kämpfer vor!

 

Womit kann Unsere Gemeinschaft eher verglichen werden – mit einem Chor von Psalmensängern oder einem Militärlager? Eher mit letzterem. Man kann sich vorstellen, dass sie den Regeln der militärischen Organisation und Führerschaft entsprechen muss. (Gem 183)

 

 

2. Lenker der Evolution

Nikolaus Roerich „Stone Age“

 

Der Besitz des Wissens über die höheren Gesetze bestätigt die Brüder der Menschheit als Führer zur Evolution. Sehen wir daher die Brüder der Menschheit als das Bindeglied an, das mit den universellen Erscheinungen verbindet. (U I, 303)

 

Die Mahatmas von Schambhala lenken seit Jahrtausenden die menschliche Evolution.

 

Zum Fortschritt der Evolution beizutragen, die bestätigte Wahrheit und Wissen zu verleihen sowie die Menschheit an die Ströme der Evolution anzuschließen: dieser Stimulus treibt jede Geste eines Archaten an. Ja, ja, ja! Wir dienen dem Fortschritt der Menschheit. (Hier 22) 

 

Die Brüder der Menschheit entwerfen den Plan für die menschliche Evolution und offenbaren die auserwählten Wege des Fortschritts. So erweisen sich die Brüder der Menschheit als Antreiber der Evolution. (U I, 303)

 

Nicht wir Menschen selbst, sondern unsere Führer, die Hierarchie haben in der Geschichte die wichtigsten Fortschritte bewirkt. Wir allein hätten den heutigen Stand nie erreichen können.

 

Wo kann man einen leitenden Strahl finden, wenn nicht in der Hierarchie? Die Menschheit hat ihre Macht nicht aus sich selbst geschöpft, sondern aus der großen Hierarchie. So hat Unsere Schöpfung die Menschheit Jahrtausende hindurch geleitet. So kann man den Menschen nur durch die Höhere Macht der Hierarchie lenken. (Hier 420)

 

Die besten Stufen der Menschheit wurden durch die Hierarchie erbaut. Die besten Errungenschaften wurden von der Hierarchie verwirklicht. Daher kann man nur durch die Hierarchie das Ziel erreichen. (Hier 430)

 

Die Mahatmas haben uns aus der Barbarei herausgeführt. Wenn Sie uns nicht angeleitet hätten, wären wir heute noch auf der Stufe der Steinzeitmenschen. 

 

Gäbe es nicht eine kleine Gruppe Höchster Geistwesen, die durch Äonen in großer Selbstaufopferung zu jedem Wendepunkt der Geschichte des Planeten unter den Menschen inkarnierten, um dem menschlichen Bewusstsein einen neuen Impuls zu verleihen, und wären ihre Anstrengungen nicht von einer kleinen Zahl ihrer Schüler und Mitarbeiter dieser Schüler fortgesetzt worden, stünde die Menschheit noch heute auf dem Niveau von Höhlenbewohnern. (HR I/2, 242, 256, 257; Brief vom 20.12.1934)  

 

Beständig greifen die Brüder sehr konkret und auf ganz irdische Weise physisch helfend in das Weltgeschehen ein.

 

Kann Unsere Gemeinschaft sich in weltliche Angelegenheiten einmischen und tätige Hilfe leisten? Im Namen des Allgemeinwohls kommt sie mit der Lösung der Weltprobleme in Berührung. In der wissenschaftlichen Literatur kann man eine Reihe von Einflüssen verfolgen, sowohl psychischer als auch materieller Art. Es sind Fälle von Sendungen sehr bedeutender Gegenstände bekannt. Es sind Sendungen von Geldsummen bekannt. Es sind Warnungen vor Gefahren bekannt. Es sind Briefe mit Lösungen von Problemen bekannt.

Es sind Begegnungen unter verschiedenen Gestalten bekannt. Wir besaßen Schiffstickets und Kleider verschiedener Länder. Wir trugen verschiedene Namen und erschienen, wenn die Umstände es gebieterisch erforderten.

Ich sehe, wie jemand entrüstet ist und das Gesagte als Fabel bezeichnet. Indessen erhielt vor seinen Augen das Wohnheim einer Universität von einem Unbekannten eine Spende; einem seiner Bekannten wurde durch einen Unbekannten eine wertvolle Büste überreicht. (BGM II, 340 [344]) 

 

Schambhala entsandte seine Mitglieder, Schüler und Beauftragten als Boten, Philosophen, Könige, Wissenschaftler, Erfinder, Heerführer oder Propheten an die Brennpunkte der Geschichte, um die Entwicklung der Menschheit voranzutreiben.

 

In der Geschichte kann man verfolgen, dass aus der Feurigen Welt planmäßig mächtige Helfer entsandt wurden, welche die Lasten der Welt auf sich nahmen und Magnete für die Zukunft setzten. (FW II, 449)

 

Die großen Erzengel, die Sieben Kumaras kamen von den höheren Welten und brachten durch die Inkarnation als große Begründer von Religionen, Königreichen und Philosophien an jedem Wendepunkt in der Geschichte Unseres Planeten die größten Opfer, um die Evolution der Menschheit zu beschleunigen. (HR I/2, 242, 243;Brief vom 12.12.1934)

 

Das Studium der Geschichte beweist: Immer wieder wurde aufgrund von Warnungen und Weisungen von Oben gehandelt. Die Beachtung der Ratschläge und Mahnungen war entscheidend für das weitere Schicksal des betroffenen Volkes.

 

Auf der ganzen Erde lassen sich die Marksteine Unserer Führung feststellen. Einige hohe Persönlichkeiten haben sie angenommen, doch bedauernswerte Pseudo-Monarchen verwarfen Unsere Ratschläge und führten ihre Länder dadurch ins Elend. (Br II, 25)

 

Die Geschichte aller Zeiten und Völker bezeugte diese Hilfe, die für jedes Land am Wendepunkt seiner Geschichte immer gewährt wurde. Der Annahme oder Verweigerung folgte gesetzmäßig eine Blüte oder ein Niedergang des Landes. Diese Hilfe offenbarte sich in Form von Warnungen, Ratschlägen oder auch vollständigen Lehren. Solche Warnungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. (HR I/3, 72, 73; Brief vom 25.03.1935)

 

„Warum sind die Verhältnisse auf der Erde trotzdem so schrecklich?“

 

Weil die meisten Hinweise leider missachtet wurden.

 

Abgesehen von wenigen Ausnahmen sind alle Warnungen nicht befolgt worden. (HR I/3, 73; Brief vom 25.03.1935) 

 

Hier sind einige Beispiele:

 

Die Menschen verstehen Unsere Haltung gegenüber Königin Viktoria nicht, aber die Geschichte selbst hat bewiesen, wie sehr Wir recht hatten. Unsere Warnung wurde abgelehnt. Es ist jedoch Unsere Pflicht, die Völker zu warnen. Ebenso wenig wurde Unsere Warnung an Moskau verstanden. Man kann viele historische Fakten aus dem Leben verschiedener Länder nennen.

Man kann an Napoleon erinnern und ebenso auf die Offenbarung an Schweden wie auch auf die Weisung an Spanien aufmerksam machen. Mögen die Menschen sich erinnern, dass bereits vor zehn Jahren auf die Zerstörung Spaniens hingewiesen wurde. Es wurde ein Zeichen der Rettung gegeben, doch aus Gewohnheit wurde es nicht angenommen. Wir eilen überallhin zur Hilfe. Wir freuen Uns, wenn sie angenommen wird. Wir sorgen Uns zu sehen, welches Schicksal die Völker vorziehen. (Br II, 6) 

 

Man kann daran erinnern, dass vor dem Ersten Weltkrieg ein bestimmter selbstherrlicher Monarch Unsere Warnung erhalten hatte, doch er zog es vor, den Thron einzubüßen und missachtete Unseren Erlass. Ebenso hörte ein anderes Staatsoberhaupt Unseren Gesandten nicht an und zog es vor, sein Land in Unruhen zu stürzen.

Man darf nicht sagen, dass in längst vergangenen Zeiten Weisungen häufiger gegeben worden seien. Auch heute gibt es ihrer viele, doch wie ehedem ist das menschliche Ohr taub. Wir stehen auf der Wacht für die Welt. (Br II, 25) 

 

Zu unserem eigenen allergrößten Schaden haben wir Menschen unseren Großen Brüdern ihre Mühen nicht gedankt, sondern sie ans Kreuz geschlagen. (Tintoretto „Kreuzigung Christi“)

 

Man ist erstaunt über die unerschöpfliche Geduld der Lehrer, die durch Äonen die bedrückendsten und schwierigsten Inkarnationen auf sich nahmen, um das Bewusstsein der undankbaren Menschheit zu heben, die ihre Befreier und Retter auf jedwede Art verfolgte und kreuzigte. (HR II/2, 467; Brief vom 15.03.1938) 

 

Ich habe einmal gesehen, wie ein Hund am Strand einen Herren suchte und die Menschen ihn auch noch verhöhnten, indem sie Steine zum Apportieren ins Meer warfen. Die heutige herrenloser Menschheit bietet ein ähnliches erschütterndes und tief trauriges Bild. 

 

 

3. Wesen von höheren Planeten

 

Während die große Mehrheit der menschlichen Monaden von einem niedrigeren Planeten, nämlich vom Mond auf die Erde gekommen ist (siehe die Sendung „Das Evolutionsgesetz“), stammen die Mahatmas aus höheren Welten wie Venus oder Jupiter.

 

Verglichen mit uns Erdbewohnern sind Christus und Buddha in der Tat ferne Sterne des Geistes. Denken wir daran, dass sie, und auch der Herrscher Maitreya, von der Venus kamen im Advent der Bildung des physischen Menschen, daher sind sie unsere Göttlichen Vorväter und Meister. (HR II/1, 27; Brief vom 24.09.1935)

 

Die Älteren Brüder der Menschheit stellen die Verbindung zwischen der Erde und ihrer Heimat, den Planeten her, die in ihrer geistigen Entwicklung so viel höher stehen als wir.

 

Die Höheren senden Uns Segen. Wir geben ihn an euch weiter. (BGM I, 218 [249])

 

Einer dieser Hohen Geister von anderen, höheren Planeten kehrte zu seinem eigenen Planeten zurück, um mit dem irdischen Bollwerk der Bruderschaft eine Nachrichtenvermittlung herzustellen und die Bedingungen für Gedankenübertragung und zum Senden neuer Elemente herauszufinden, die in der Atmosphäre unseres Planeten noch nicht entdeckt wurden, jedoch helfen könnten, die angehäufte Finsternis zu zerstreuen. Alle diese Möglichkeiten werden durch beharrliche Versuche und Forschungen sowie durch Zusammenarbeit zwischen den Hohen Geistwesen der beiden Planeten erreicht. Wahrlich, unbegrenzt sind die Möglichkeiten und Entdeckungen! (HR II/1, 147; Brief vom 17.03.1936)

 

„Ist das nicht bloß phantastische Spinnerei?“

 

Nein!

 

Nach dem Gesetz der Hierarchie muss es höhere Wesen als selbst die Mahatmas und auch eine lebendige Verbindung zwischen diesen beiden Stufen geben.

 

Die Mahatmas sind die Sonnensöhne oder Göttersöhne, von denen die Bibel in der Schöpfungsgeschichte berichtet (1. Moses 6, 1-4), die aus höheren Welten auf die Erde herabgestiegen sind, um die Evolution der Menschheit zu beschleunigen.

 

Die Sonnenvorfahren, die Söhne des Lichts kamen am Ende der dritten Runde von höheren Welten (Venus und Jupiter) auf unseren Planeten. Seit jener Zeit inkarnierten sie stets an der Schwelle aller Rassen und aller großen Ereignisse, so dass sie zu jeder Zeit dem Bewusstsein der Menschheit einen neuen Anstoß verleihen konnten. Wahrlich, ihre Leben sind von selbstaufopfernden Heldentaten erfüllt. Sie haben viele Giftbecher geleert. Zur Zeit von Atlantis waren Sie die Gründer der Großen Bruderschaft auf der Heiligen Insel. Ebenso sind Sie in unserer Rasse die Hüter des Bollwerks im Transhimalaja. (HR II/1, 83, 84; Brief vom 07.12.1935)

 

Sie brachten Nachkommen hervor, die auf einer höheren Stufe standen, und haben damit das hier lebende Geschlecht veredelt.

 

Der Intellekt begann seine Entwicklung auf der physischen Ebene in der vierten Wurzelrasse unserer vierten Runde, als die völlige Versenkung in die Materie sich vollzog. Doch den Antrieb zu dieser Entwicklung gaben die Großen Geistwesen, die Söhne und Töchter der Weisheit (die Elohim), die von höheren Welten kamen und gegen Ende der dritten Rasse inkarnierten. Sie vermittelten der Menschheit durch Ihre Inkarnationen und Ihre direkten Nachkommen einen weit feineren Organismus, der auf höhere Schwingungen ansprechbar war. (HR I/3, 140; Brief vom 18.06.1935)

 

„Verführen unsere Älteren Brüder heute noch junge Mädchen zum Zwecke der Züchtung einer höheren Rasse?“

 

Nein! Der Neue Mensch der 6. Rasse wird nicht physisch geboren. Er entsteht dadurch, dass die Mahatmas mit dem Feuer ihres Geistes das Geistfeuer einzelner, empfänglicher Menschen entzünden. Dadurch erlangen diese einen Zustand höherer Schwingung, höherer Geistigkeit, was sie tatsächlich zu höheren Wesen macht.

 

Außerdem entfachte die Berührung mit Ihren hohen feurigen Auren das Feuer jener, die Ihnen nahestanden. (HR I/3, 140; Brief vom 18.06.1935)

 

Dazu bedarf es keines physischen Kontaktes. Du kannst Dein Feuer durch den geistigen Verkehr mit Deinem Lehrer in der Meditation oder allein schon durch das Studium der Botschaften der Meister, der Schriften des Agni Yoga entzünden.

 

 

4. Historische Zeugnisse des Auftretens der Bruderschaft

John Trumbull „Declaration of Independence“

 

„Was sagt die Geschichtswissenschaft? Gibt es historischen Zeugnisse für das Wirken der Bruderschaft auf Erden?“

 

Das Vorhandensein der Bruderschaft in verschiedenen Zeitaltern kann durch Beispiele aus der Geschichte bewiesen werden, die durch Biographien untermauert sind. (Br I, 567) 

 

Dafür gibt es unzählige Beispiele. Beginnen wir mit dreien, die seit uralten Zeiten Allgemeingut der Menschheit sind:

 

Die zehn Gebote wurden an Moses übermittelt. Der Erzengel Gabriel verkündete Maria die Geburt Jesu und übergab Mohammed den Koran. (Rembrandt „Moses“; Nikolaus Roerich „Moses“; Botticelli „Mariae Verkündigung“; Nikolaus Roerich „Mohammed“)

 

Seit unvordenklichen Zeiten hat der göttliche Sohn von Zeit zu Zeit zu denen gesprochen, die so weit entwickelt waren, dass sie Seine Stimme hören und Seine Sprache verstehen konnten. (TL V, 278)

 

Kleinere als diese höchsten Geister haben aus Schambhala Botschaften in Form von Prophezeiungen erhalten: Denken wir nur an die Propheten des Alten Testaments oder an Nostradamus.

 

Seit undenklichen Zeiten sind von Unserer Gemeinschaft Prophezeiungen als segensreiche Zeichen für die Menschheit ausgegeben worden. Die Wege der Prophezeiungen sind vielfältig. Sie werden entweder außergewöhnlichen Personen eingegeben, oder es sind von Unbekannten hinterlassene Aufzeichnungen. (Gem 25)

 

Urusvati weiß, dass Tatmenschen existieren, die die Richtung der Evolution vorhersehen. Solche Mitarbeiter von Uns kann man in verschiedenen Jahrhunderten in verschiedenen Ländern antreffen. Wir nutzen sie als Kanäle, durch die Wir die unterschiedlichen Bestrebungen übermitteln, die der Notwendigkeit der Evolution entsprechen. (Br II, 369)

 

Andere, zum Beispiel viele Heilige, haben Visionen empfangen – aber nicht von Gott, sondern von der Weltregierung!

 

Geschichtliche Taten von großer Bedeutung werden oft auf Grund von Weisungen vollbracht, die durch Visionen gegeben werden. Die Unsichtbare Regierung hat ihre Entscheidungen öfter bekanntgegeben, als die Menschen denken. Höhere Wesenheiten oder abgeschiedene Nahestehende überbringen Botschaften unumgänglicher Fristen.

Ihr selbst kennt bereits eine ganze Reihe historischer Ereignisse, die auf Warnungen und Weisungen beruhen. So kann man eine Reihe von Ereignissen vom Altertum bis in die heutigen Tage hinein feststellen, die gleichsam Glieder eines führenden Gedanken waren.

Es ist richtig, diese feurigen Erleuchtungen zu sammeln, in ihnen wird sich ein ganzes zwischenweltliches System offenbaren. Man muss sich in die historischen Fakten vertiefen, um die Weisheit des Aufbaus noch bewusster zu verstehen. Ich rate damit zu beginnen, alle bekannten geschichtlichen Ereignisse aufzuzeichnen, die sich unter dem Einfluss von oder in Zusammenhang mit höheren Visionen ereignet haben. (FW I, 487)

 

Die Internationale Weltregierung greift auch selbst regelmäßig in die menschliche Geschichte ein, soweit das Gesetz es erlaubt.

 

Die Internationale Regierung hat ihre Existenz nie verleugnet. Sie bekundete sich nicht in Manifesten, sondern in Taten, die sogar in der offiziellen Geschichte überliefert sind. Man kann Fälle aus der französischen und der russischen Revolution wie auch aus den englisch-russischen und den englisch-indischen Beziehungen anführen, in denen eine unabhängige Hand von außen den Verlauf der Ereignisse änderte. Die Tatsache, dass diese Regierung existiert, ist unter verschiedenen Bezeichnungen wiederholt in das Bewusstsein der Menschheit eingedrungen. (AY 32)  

 

Unser Bote bat eine Königin, nach den Gesetzen der Zeit zu handeln. Unser Bote beriet einen jungen Erfinder. Unser Bote führte einen angehenden Wissenschaftler. Man kann auf eine Liste von Personen hinweisen, die Geldüberweisungen erhalten haben. Das alles sind Tatsachen, die durch physische Dokumente bezeugt sind. Warum erscheint dies manchen mystisch und geheimnisvoll, wenn doch ein jeder das gleiche in geringerem Maß getan hat? (BGM II, 340 [344]) 

 

Schon das Altertum kannte Schambhala. Mitteilungen ergingen unter anderem an den römischen Kaiser Konstantin d. Gr., den byzantinischen Kaiser Manuel und Dschingis Khan.

 

Deutliche Hinweise über Schambhala kann man auch in der westlichen Literatur finden. Schließlich stammt auch die Legende vom Gral aus dem Osten und ist tatsächlich eine der zahlreichen Versionen desselben Schambhala. Die Chroniken des Westens berichten von Mitteilungen aus der „geheimen Wohnstätte“ an Konstantin den Großen und an den byzantinischen Kaiser Manuel. Auch Dschingis Khan erhielt Botschaften vom Weisen des Großen Berges. (HR II/1, 166; Brief vom 30.03.1936)  

 

Im Mittelalter erhielt die katholische Kirche Warnungen und Mahnungen des legendären Priesterkönigs Johann.

 

Im zwölften und dreizehnten Jahrhundert wusste die westliche Kirche vom Vorhandensein einer geheimen Geistigen Wohnstätte und Bruderschaft im Herzen Asiens, welcher der bekannte Priester Johann, wie dieser Große Geist sich selbst nannte, vorstand. Dieser Priester Johann sandte von Zeit zu Zeit an die Päpste und andere Kirchenoberhäupter Mahn- und Warnbriefe. Aus der Geschichte ist bekannt, dass einer der Päpste eine Gesandtschaft zu Priester Johann nach Zentralasien entsandte. Man kann sich gut vorstellen, zu welchem Zweck. Nach allerlei Missgeschick und Zwischenfällen kehrte diese Gesandtschaft heim, ohne die Große Wohnstätte gefunden zu haben. Jedoch Priester Johann fuhr fort mit seinen Mahnbriefen. (HR I/3, 74; Brief vom 25.03.1935. HR II/1, 166; Brief vom 30.03.1936)  

 

In neuerer Zeit ergingen Botschaften an den schwedischen König Karl XII, (David von Krafft „Karl XII“)

 

Denken wir an den schwedischen König Karl XII, der die dringende Warnung erhielt, keinen Krieg mit Russland zu beginnen. Er begann ihn trotzdem, und dies stoppte für lange Zeit die Entwicklung seines Landes. (HR I/3, 73; Brief vom 25.03.1935),

 

und an die französische Königin Marie Antoinette vor der Französischen Revolution, (Joseph Ducreux „Marie Antoinette“)

 

Die Veröffentlichung des Tagebuches der Gräfin d’Adhemar, einer Hofdame der unglückseligen Marie Antoinette, brachte ans Licht, dass die Königin viele Warnungen erhielt. Die Warnungen wurden entweder durch Briefe oder durch persönliches Zusammentreffen mit der Gräfin vermittelt. Die Botschaften wiesen immer wieder auf die Gefahr hin, die dem Land, der königlichen Familie und vielen Freunden drohte. Alle diese Warnungen kamen von dem Grafen Saint Germain, einem Abgesandten der Bruderschaft aus dem Himalaya. Aber alle auf Rettung bedachten Warnungen und Ratschläge wurden als Schmähung und Betrug angesehen. Saint Germain wurde verfolgt, und öfter als einmal drohte ihm die Bastille. Die tragischen Folgen dieser Zurückweisung sind wohlbekannt. (HR I/3, 73; Brief vom 25.03.1935)

 

Hinweise ergingen auch an Napoleon (Jacques-Louis David „Napoleon“)

 

Nicht nur einmal haben Wir Napoleon gewarnt, der auch solche Stimmen bestätigte, trotzdem jedoch den Weg der Verirrung fortsetzte. (Br II, 133)  

 

Denken wir auch an Napoleon, der in den ersten Jahren seines Ruhmes von seinem Leitstern sprach. Doch geblendet von so viel Erfolg, trübte sich sein Geist, und in diesem Hochmut nahm er den ihm erteilten Rat nicht an; durch das Eindringen in Russland verletzte er eine der ersten Bedingungen. Der Zusammenbruch seiner Armee und sein trauriges Ende sind ebenfalls allgemein bekannt. (HR I/3, 73; Brief vom 25.03.1935)

 

und an George Washington. (Gilbert Stuart „George Washington“)

 

Wir wissen auch, dass Washington durch einen geheimnisvollen Professor beraten wurde und er diese Ratschläge mit sichtlichem Erfolg beherzigte. (HR I/3, 73; Brief vom 25.03.1935)

 

Ein besonders prägnantes Beispiel ist die Unterstützung der Vertreter von 13 amerikanischen Kolonien, die 1776 ihre Unabhängigkeit von England erklärten:

 

In der Zeit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, als man sich vorbereitete, sich von England zu trennen, trug sich ein bemerkenswertes Ereignis zu. Im Verlauf dieser historischen Konvention ergab sich ein Moment der Verzögerung und Unsicherheit. Plötzlich trat ein großer Fremder aus der Mitte der Versammelten und hielt eine feurige Rede, die mit den Worten schloss: „Amerika soll frei sein!“ Die Begeisterung der Versammelten war entfacht, und die Unabhängigkeitserklärung wurde unterzeichnet. Doch als die Delegierten sich anschickten, jene Person, die ihnen geholfen hatte, zu begrüßen, machten sie die erstaunliche Entdeckung, dass der Fremde verschwunden war.

So kann man in der ganzen Geschichte die helfende Hand der Großen Gemeinschaft des Lichts wahrnehmen. (HR I/3, 73, 74, Brief vom 25.03.1935; siehe auch Br II, 6) (John Trumbull „Declaration of Independence“)

 

In unseren Tagen hat Helena Roerich den großen amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt beraten (Briefe von Helena I. Roerich an den Präsidenten der USA Franklin D. Roosevelt aus den Jahren 1934 - 1936), der übrigens seinem Landsitz, dem heutigen Camp David, den Namen Shangri-La gab!

 

 

5. Initiativen der Bruderschaft in jüngster Zeit

 

Betrachten wir schließlich genauer die drei großen Initiativen der Bruderschaft in den letzten etwa 150 Jahren. Beim Wechsel vom Fische- in das Wassermannzeitalter sind die Mahatmas so nachdrücklich und unübersehbar aufgetreten wie nie zuvor und haben die geistigen Grundlagen für eine neue Epoche, für die nächsten 2000 Jahre der menschlichen Entwicklung gelegt.

 

 

Helena P. Blavatsky

 

Ende des 19. Jahrhunderts machten die Meister den Versuch, der Menschheit über die Russin Helena P. Blavatsky neues Wissen zu überbringen, das ihr zuvor in einem Aschram in Tibet vermittelt worden war.

 

Manchmal rufen die Mahatmas Ihre Jünger für eine Zeitlang in einen Ihrer Aschrams. Hier bereiten sie deren Organismus für das heilige Aufnehmen von feinen Energien vor und erteilen ihnen Weisungen. So war es mit H. P. Blavatsky, die drei Jahre in Ihrem Aschram verbrachte, bevor sie die „Geheimlehre“ niederschrieb. Dann kehrte sie mit großem Wissen und dem strahlenden Beweis über die Mahatmas in die Welt zurück. (HR II/1, 85; Brief vom 07.12.1935. HR I/3, 74; Brief vom 25.03.1935. HR II/1, 167; Brief vom 30.03.1936)  

 

Aufgrund dieser Belehrung schrieb Frau Blavatsky Werke wie die „Geheimlehre“, „Isis entschleiert“ und „Die Stimme der Stille“. Wer diese Bücher liest, erkennt: Hier wird Wissen aus einer höheren Quelle vermittelt. Sie gründete die Theosophische Gesellschaft und wirkte bis zu ihrem Tode unermüdlich, aber stark angefeindet, für das Werk der Bruderschaft.

 

Von allen Theosophen hatte nur H. P. Blavatsky das Vorrecht, die Lehre unmittelbar von den Großen Lehrern in einem ihrer Aschrams in Tibet direkt zu empfangen. Sie war der große Geist, der die schwierige Aufgabe übernahm, der im toten Dogma verlorenen Menschheit – auf dem Weg zum Atheismus befindlich – den Antrieb zu geben, die großen heiligen Lehren des Ostens zu studieren. (HR I/2, 190, 191; Brief vom 08.09.1934)

 

Nahezu alle Menschen übersahen damals in ihrem Eigendünkel zu ihrem eigenen Schaden:

 

Genaugenommen war es nur durch H. P. Blavatsky möglich, sich der Weißen Bruderschaft zu nähern, denn sie war das Bindeglied in der hierarchischen Kette. (HR I/2, 191; Brief vom 08.09.1934 )

 

Die Schriften von Frau Blavatsky stellen eine Vorstufe zu der ab 1920 übergebenen Agni Yoga-Lehre dar.

 

Es könnte gefragt werden, in welchem Verhältnis Unsere Lehre zu der von Uns bereits über Frau Blavatsky gegebenen steht. Antwortet: Jedem Jahrhundert wird nach der Offenbarung einer ausführlichen Darlegung ein abschließender Höhepunkt verliehen, der die Welt wirklich in Richtung Menschlichkeit voranbewegt. So schließt Unsere Lehre die „Geheimlehre“ von Frau Blavatsky mit ein. Ebenso war es, als die Weltweisheit der klassischen Epoche im Christentum kulminierte, und die Gebote Moses‘ waren der Gipfel des alten Ägyptens und Babylons. (FW I, 79)

 

Im Jahr 1924 wurde Frau Blavatsky selbst in die Bruderschaft der Meister der Weisheit von Schambhala aufgenommen.

 

In einem Jahrhundert gelangen nicht mehr als einer oder zwei in ihrem physischen Körper in die Weiße Bruderschaft. So gelangte im Jahr 1924 unsere Landsmännin H. P. Blavatsky zu Ihnen (in einem männlichen Körper ungarischer Nationalität). Verspottet, verleumdet und verfolgt nahm sie einen Platz unter den Rettern der Menschheit ein. (HR I/3, 89; Brief vom 20.04.1935. HR I/2, 191; Brief vom 08.09.1934)  

 

 

Mahatma-Briefe

 

Klassische Dokumente des Wirkens unserer Älteren Brüder sind ihre sogenannten Mahatma-Briefe an Alfred Percy Sinnett und andere Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft in Indien Ende des 19. Jahrhunderts.

 

Darin versuchte vor allem Mahatma Kuthumi, Einfluss auf das Wirken dieser Gesellschaft zu nehmen, leider überwiegend ohne Gehör und Gefolgschaft zu finden. 

 

Aus den Übersetzungen der „Briefe der Mahatmas“ kann man entnehmen, wie weit Unsere, nach dem höchsten Plan geschaffene Führung von allen irdischen Handlungen entfernt war. (Herz 578)

 

Jedermann kann noch heute die Originale dieser Briefe im Britischen Museum in London besichtigen. Sie und ihre wissenschaftlich gut dokumentierten Begleitumstände geben einen anschaulichen und erhellenden Einblick in das Leben, die Arbeitsweise und die höheren Kräfte der Bruderschaft.

 

Urusvati kennt die vielen Warnungen und Unterweisungen, die der Menschheit gesandt worden sind. Vergleicht den Sinn der Lehren des Pythagoras mit den Briefen des Priesterkönigs Johann, mit den Taten Saint Germains und den Mahatma-Briefen, und überall werdet ihr die Sorge um die Gesundung der Menschheit finden. (Br II, 539)

 

Auch die Mahatma-Briefe sind eine Vorstufe der Agni Yoga-Lehre.

 

Manche werden fragen: Warum gleichen Unsere vor fünfzig Jahren geschriebenen Briefe nicht Unseren heutigen Schriften? Doch sogar das Buch „Der Ruf“ gleicht nicht dem Buch „Herz“, denn damals gab es Harmagedon noch nicht. Man möge begreifen, dass Harmagedon viele Lebensbedingungen verändert. (Herz 531)

 

 

Tempellehren

 

Die Heilige Schrift der Tempellehren wurde Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Mahatma Hilarion der Amerikanerin Francia LaDue übergeben. Sie ist ebenfalls eine Vorstufe des Agni Yoga (TL VI, Vorwort). Die auf ihrer Grundlage gebildete Gesellschaft Temple of the People (Tempel der Menschheit) besteht noch heute.

 

Es gibt keinen Zweifel darüber, dass die Große Bruderschaft für die Erneuerung des menschlichen Bewusstseins und die Einführung einer neuen Stufe der Lehre zur gegebenen Zeit eine oder zwei Personen ausersieht. Dies war bei Frau Blavatsky der Fall und nach ihrem Tod bei Frau Francia la Due, durch die der Meister Hilarion seine Lehre übergab. Leider starb Francia la Due im Jahre 1923. Sie war die Begründerin einer Gesellschaft in Kalifornien und die Herausgeberin der Zeitschrift ”Temple Artisan”, in der die Botschaften [die Tempellehren] veröffentlicht wurden. (HR I/2, 58; Brief vom 17.02.1934)

 

Die Tempellehren sind hier online zu lesen: www.tempeldermenschheit.de.

 

Agni Yoga

 

Von allen diesen jüngsten Offenbarungen sind die Bücher des Agni Yoga bei weitem am umfassendsten, am tiefgehendsten und gleichzeitig am einfachsten zu verstehen. Die Mahatmas haben sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Russin Helena Roerich, der Frau des großen Malers Nikolaus Roerich übergeben.

 

Wer sein Herz nicht verschließt, erkennt: Hier sprechen Wesen einer höherer Evolutionsstufe, zu uns. Wie die Bibel die Menschheit in den letzten 2000 Jahren geistig geführt hat, wird Agni Yoga dies in den nächsten 2000 Jahren tun.

 

Die Quellen der Lehre liegen jenseits der menschlichen Grenzen. (Br I, 283)

 

Die Bücher des Agni Yoga sind hier online zu lesen: www.lebendige-ethik-schule.de/SchriftenAY.htm.

 

 

Abschnitt III: Zusammenarbeit mit den Mahatmas

 

1. Mitarbeiter der Bruderschaft  

 

Du solltest nicht glauben, dass die Mahatmas ganz ohne Gefolgschaft geblieben sind. Die Weltregierung in Schambhala ist nur die Spitze einer weltumfassenden Organisation mit vielen mittleren und unteren Ebenen.

 

Fortgeschrittene Menschen aller Zeiten, aller Völker und aller Glaubensrichtungen haben als Mitarbeiter, Abgesandte oder inkarnierte Mitglieder der Bruderschaft auf Erden gewirkt.

 

Zum Beispiel Hermes, Orpheus und Krischna, Konfuzius, Laotse und Milarepa, Moses, Salomon und David, Zarathustra, Pythagoras, Perikles, Platon, Apollonius von Tyana, Origenes, Seneca und Marc Aurel, Akbar d. G., die Heiligen Antonius d. Gr., Franz von Assisi, Sergius von Radonesch, Theresa von Avila, Katharina von Siena und Johanna von Orléans, Leonardo da Vinci, Paracelsus, Jakob Boehme und St. Germain, Ramakrischna, Vivekananda und viele andere mehr.

 

Gedenkt der vielen, die sich im Namen der Bruderschaft abgemüht haben. (Br I, 575)

 

Niemand kann bezweifeln, dass es außer den Bewohnern des Bollwerks auf der Erde noch weitere Personen gibt, die Unseren Auftrag erfüllen. Man kann durch die Jahrhunderte hindurch verfolgen, wie in verschiedenen Ländern Personen auftraten, die viel Ähnlichkeit bei ihren Aufgaben und Methoden der Ausführung besaßen. (Br II, 17)

 

„Wie sieht es in unserer Zeit aus?“

 

Wir dürfen annehmen, dass auch die Glaubenshelden unserer Tage wie Albert Schweitzer, Maximilian Kolbe, Mahatma Gandhi, Nelson Mandela oder Mutter Teresa der Bruderschaft nahestanden. Selbst wenn sie die Mahatmas nicht gekannt haben sollten, waren sie doch ihre unbewussten Mitarbeiter, indem sie ihren Zielen gedient haben.

 

Ist es denn so schwer vorstellbar, dass Unsere Freunde sich an verschiedenen Teilen der Welt befinden und in ihrer jeweiligen, ganz individuellen Art und Weise dem menschlichen Wahnsinn Einhalt gebieten können? Ohne einander kennen zu müssen, sind sie dennoch für ein und dasselbe, das Allgemeinwohl tätig. (Br II, 67)

 

Diese Beispiele zeigen: Man kann die Bruderschaft nicht einer einzelnen Nation, Religion oder Konfession zuschlagen. Sie hat stets nur im Namen der einen Wahrheit der ganzen Menschheit gedient.

 

 

2. Den höchsten Herren dienen

Dieric Bouts „Christophorus“

 

Wenn so hohe Meister tatsächlich existieren und auf dieser Erde leben, kann es für die Hochgesinnten unter Euch nur ein einziges Bestreben geben:

 

Sich zu ihnen auf den Weg machen, sich vollkommen in ihren Dienst stellen, ihre Anweisungen ausführen, sich ihrer Aufmerksamkeit würdig erweisen und an ihrem Großen Werk mitwirken!

 

Wie kann man sich der Höchsten Macht nicht anschließen, die den Planeten führt? (U II, 382 [U I, 382]) 

 

Eine gewisse innere Unabhängigkeit, ein hoher Eigensinn verlangte von Knecht, dass er nur dem höchsten Herrn diene. (H. Hesse, Das Glasperlenspiel)  

 

Das höchste Ziel und wichtigste Amt, das ein Mensch erreichen kann, ist: Zunächst als Mitarbeiter und dann als Schüler der Mahatmas wirken und sie nach Kräften unterstützen zu dürfen. 

 

Das Bestehen der Hierarchie ist die Grundlage des ganzen Lebens. Es gibt keine erfolgreichere Aufgabe, als der Hierarchie zu dienen. (Hier 212)

 

Denkt über die Vielschichtigkeit Unserer Arbeit nach und versucht, eure Kräfte in dieselbe Richtung anzuwenden. Jeder vermag etwas Nützliches zu tun. Jedes Bewusstsein kann den notwendigen Weg erkennen. Für alle ist Zusammenarbeit bereitet. (Br II, 311)

 

Du trittst mit den Lenkern dieses Planeten in Verbindung und arbeitest mit ihnen zusammen an ihrem Großen Werk! Das ist das größte Abenteuer unserer Zeit!

 

Ohne Heldentat ist das Leben beschränkt und unmöglich. (FW I, 96) 

 

„Gibt es ein Beispiel für einen solchen höchsten Dienst?“

 

Hören wir die schöne Legende vom Hl. Christophorus: Es war einmal ein Mann namens Reprobus (das heißt der Verdammte), der war zu stolz, um irgend jemand anderem als dem höchsten Herrn zu dienen. (Dieric Bouts „Christophorus“) 

Er versuchte es zunächst bei einem König, von dem gesagt wurde, er sei der mächtigste der Welt. Als jedoch eines Tages die Rede auf den Teufel kam, machte der König das Zeichen des Kreuzes, um Satan jede Macht über sich zu nehmen. (K. Kupfer „König mit Trinkpokal“)

Reprobus kam zu dem Schluss, dass der Teufel mächtiger sein müsse als der König, und trat in dessen Dienst. (Engelbert Seibertz „Faust und Mephisto“, Hieronymus Bosch „Hölle“)

Auf ihrem Weg kamen sie an ein Kruzifix. Da machte Satan einen Umweg, weil er das Kreuz fürchtete. Reprobus erkannte, dass Christus noch stärker ist als der Teufel, und machte sich auf die Suche nach ihm.  

Er fragte einen Einsiedler: „Was muss ich tun, um Jesus Christus zu dienen?“ Der Einsiedler empfahl Fasten und andere fromme Übungen. „Unmöglich“ sagte Reprobus, „zu allen diesen Dingen bin ich unfähig.“ (Konrad Witz „Christophorus“)  

Da riet der Einsiedler: „Siehst Du diesen gefährlichen Fluss dort unten? Die Leute, die ihn überqueren wollen, verlieren oft ihr Leben dabei. Mit Deiner gewaltigen Kraft kannst Du die Reisenden von einem Ufer zum anderen tragen. Indem Du Deinen Mitmenschen hilfst, wirst Du dem König der Könige, Jesus Christus dienen.“ (Adam Elsheimer „Christophorus“)  

So kam es, dass Reprobus nach langen Jahren, in denen er vielen gedient hatte, eines Tages das Jesuskind über den Fluss tragen durfte. Seither trägt er den Namen Christophorus, der Christusträger. (Hieronymus Bosch „Christophorus“) 

 

An dieser hohen Gesinnung sollten wir uns ein Beispiel nehmen. Ist es nicht beschämend, welchen nichtigen, selbstsüchtigen Interessen – eigenen und denen anderer – wir heute noch unsere Zeit und Kraft schenken?

 

Warum verbirgst du in Dienstbarkeit gegenüber kleinen Leuten das dir verliehene heilige Korn? (U I, 36)

 

Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte. (1. Kor 7, 23)

 

Es wird nicht unehrenhaft sein, wenn Du auf dem Totenbett auf Dein Leben zurückblickst und feststellen kannst: „Ich bin ein anständiger Mensch geblieben und habe dabei mitgeholfen, Kaffeebohnen zu vermarkten.“ Stolzer aber wirst Du sein, wenn Du sagen kannst:

 

Ich war ein Mitarbeiter der Bruderschaft!

 

Oder wenn wie bei Alfred Heydok, einem Schüler von Nikolaus Roerich, auf Deinem Grabstein zu lesen steht: „Er war ein Schüler der Bruderschaft“.

 

 

3. Mahatmas suchen Mitarbeiter

 

Die Mahatmas erwarten, benötigen und suchen auch Deine Mitarbeit an ihrem Großen Werk.

 

„Ist das nicht zu hoch gegriffen und viel zu viel verlangt? Ich bin kein Heiliger! Wie soll ich kleiner Mensch den Herrschern dieser Erde helfen?“

 

Das ist ganz falsch gedacht! Du musst erkennen: Ohne unsere aktive Mitwirkung können die Brüder die Erde gar nicht voranbringen. Anders als bei den Tieren erfordert unsere eigene Evolution auch unsere eigene bewusste Zusammenarbeit mit dem Großen Plan.

 

Wir erwarten bewusste menschliche Zusammenarbeit. (Br II, 717)

 

Ihr könnt euch vorstellen, wie erfreut Wir über jeden arbeitsamen Menschen sind, der des Vertrauens würdig ist. (Br II, 27)

 

Wäre es nicht die höchste Ehre und Genugtuung für Dich, wenn der König oder der Präsident Deines Landes Dich in den Stab seiner Mitarbeiter berufen würde? Jetzt rufen Dich die Herrscher der Erde!

 

Die besten Menschen sind verpflichtet, den Mahatmas jedenfalls einen kleinen Teil ihrer ungeheuren Last abzunehmen.

 

So beachten Wir jede Bestrebung, der Hierarchie die Last abzunehmen, im Kleinen wie im Großen. (Hier 295)

 

So sind die besten Menschen verpflichtet, Ihre ungeheure Last zu erleichtern. (HR I/3, 115; Brief vom 31.05.1935) 

 

Du musst Dich fragen lassen:

 

Und was tust du für Mich? (ALH I, 146) 

 

Leider finden sich nur wenige bereit, die Bestrebungen der Weltregierung aktiv zu unterstützen.

 

Wir warten auf die wenigen, die in der Lage sind, unsere Weisungen auszuführen und uns bei der Erfüllung der großen Mission zu unterstützen. Doch „fassen wir uns in Geduld“, in dem Wissen, dass hier und da einer aus der Menge ausscheren wird, um den auf ihn wartenden Hirten zu finden. In der Zukunft werden wir all diese Erleuchteten sammeln, und die große Mission wird erfüllt werden. (ALH II, 188, 189 = ALH III, 169)

 

Das Mantram des Schülers möge lauten:

 

Lehrer, erlaube mir, Dein Helfer zu werden! (Br II, 717)  

 

Sollte mir etwa das Glück zuteilwerden, meinen Führern helfen zu können? (Br II, 257)

 

 

4. Aufnahme neuer Mitglieder

Nikolaus Roerich „Stronghold of the Spirit“

 

Wie unten so oben: Um eine lebendige Gemeinschaft zu bleiben, muss sich die Bruderschaft von Schambhala regelmäßig durch frische Kräfte erneuern. Ein Organismus, der sich nicht ständig regeneriert, stirbt.

 

Die Mahatmas benötigen Nachwuchs von unten.

 

Die heutigen Mitglieder sterben zwar nicht. Sie haben aber ein Recht darauf, dass wir ihnen das Opfer ihres Verbleibens auf der Erde nicht allzu lange abverlangen; dass wir ihnen ermöglichen – wofür es nach ihrer Entwicklung schon längst an der Zeit ist –, auf höhere Planeten überzusiedeln, um dort weiter voranzuschreiten.

 

Die Wirkung eines göttlichen Gesetzes lässt es nicht zu, dass ein einzelner Mensch den Angehörigen seiner Rasse sehr weit vorauseilt. Alle normalen, intelligenten Angehörigen einer Rasse müssen ein bestimmtes Mindestmaß in ihrer Entwicklung erreicht haben, ehe ein einzelner Mensch den höchsten Grad des betreffenden Zyklus erlangen kann. (TL IV, 182) 

 

So spricht der Meister Hilarion:

 

Ich habe euch gesagt, dass es gegenwärtig eine Grenze für meine eigene Entwicklung gibt; dass ich euch bis zu einem bestimmten Punkt bringen muss, bevor ich selbst weitergehen kann. (TL VII, 344)

 

Das ist nur möglich, wenn einige von uns ihren Platz einnehmen.

 

Um älteren Mitgliedern das Ausscheiden zu erlauben, suchen die Mahatmas also dringend, neue in ihren Kreis aufzunehmen. Diese müssen willens und vor allem fähig sein, sich ausbilden zu lassen, um das Große Werk fortführen zu können. Wer von Euch stellt sich dieser gigantischen Aufgabe?

 

In jedem Aschram befindet sich stets irgendein Jünger, der ausgebildet wird, um schließlich die Stelle des Meisters einzunehmen und ihn dadurch für höhere und wichtigere Arbeit freizusetzen. (A. Bailey, Jüngerschaft im Neuen Zeitalter I, 994)

 

Künftige Archate, die auf dem Planeten ihre irdischen Rechnungen begleichen, sind Unsere – der Archate – Mitarbeiter. Wenn die Hierarchie bereichert wird, gibt es einen kosmischen Festtag. (Hier 4)

 

Schambhala hat allerdings die größten Schwierigkeiten, treue, gehorsame und genügend fortgeschrittene Mitarbeiter zu finden, um offene Posten zu besetzen.

 

Gewiss ermutigt dies nicht gerade jene, die da abzuwägen und die Spreu vom Weizen zu trennen haben oder die Steine für den Bau eines Tempels aus einer Gruppe von Schülern auswählen müssen. Gäbe es nicht hier und da innerhalb dieser Gruppe jene Einzelnen, deren Treue, Demut, Gehorsam und Mut wie die in eine Krone gesetzten Juwelen strahlen, würden wir keinerlei Hoffnung haben angesichts der gewaltigen Aufgabe, die uns gestellt ist; dies in Zeiten, da wir gezwungen sind, die Überreste unserer zerstreuten Schar zu mustern; Zeiten, die manchmal als Epochen der Auslese bezeichnet wurden, wenn leere Plätze aufgefüllt oder zerstörte Verbindungen neu gebildet werden müssen. (TL VI, 305) 

 

Es gibt eine Geschichte, wie der Teufel einen Engel traf. Der Lichte sagte: „Bitter sind deine Diener.“ Doch der Teufel antwortete: „Meine sind bitter, dafür sind Deine sauer, wir müssen beide nach süßen suchen.“ Und der Engel senkte den Kopf, denn Er konnte nicht zeigen, wo jene sind, die noch nicht sauer geworden sind. (FW II, 193)

 

 

5. Nachfolge im Amt

 

Wir kommen jetzt zu einem Punkt, der ganz entscheidend ist für das neue Weltverständnis: Wir hatten in der Sendung „Wie findest Du Deinen Lehrer?“ gesagt: Der Geistige Pfad wird nur dann konkret, wenn Du Dich dazu entschließt, Dir einen Lehrer zu suchen und ihm nachzufolgen.

 

Wenn Du tiefer nachdenkst und den Begriff der „Nachfolge“ wirklich ernst nimmst, verstehst Du: Du musst eines Tages die Stufe erreichen, auf der Du als „Nachfolger“ in das Amt Deines Lehrers eintreten kannst.

 

Ein Christ oder Buddhist sein bedeutet: Den Weg beschreiten, der dahin führt, das Kosmische Amt eines Christus oder Buddha zu übernehmen.

 

Jeder Amtsinhaber in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sucht natürlicherweise irgendwann einmal einen Nachfolger. Wenn Du ein Mitarbeiter der Bruderschaft sein willst, musst auch Du eines Tages geeignet und bereit sein, ein Amt in der Internationalen Weltregierung übernehmen. Nicht anders als Conway in dem Roman „Der verlorene Horizont“ müssen auch wir uns anschicken, das Erbe von Schambhala anzutreten.

 

Wenn Jesus eine höhere Mission übernimmt, vielleicht auf einem anderen Planeten, wird seine Tätigkeit auf die ihm in der Entwicklung zunächst stehende Wesenheit übergehen. (TL II, 71)

 

„Das erscheint mir wieder einmal sehr hochfliegend und fernab des Lebenskonzeptes eines normalen Menschen!?“

 

Ja, das ist eine komplette Umwälzung des alten Denkens! Welcher Gläubige hat sich schon als den kommenden Buddha oder Christus angesehen? Der Neue, unsterbliche Mensch ist aber auf dem Weg zu Gott (siehe die Sendung „Das Evolutionsgesetz“)! Da ist das Amt eines Weltenlenkers nur eine Zwischenstufe!

 

*****

 

Aber fangen wir klein an: Übernimm zunächst ein Amt ganz unten. Überall im alltäglichen Leben kannst Du eine Position einnehmen und im Sinne der Hierarchie ausfüllen, die nun einmal besetzt werden muss, damit das Leben auf diesem Planeten weitergehen kann.

 

Stelle Dir vor: In Deiner geistigen Welt hast Du Deinen Arbeitsplatz in Zimmer 313 im 3. Stock (also ziemlich weit unten) des Gebäudes der Weltregierung. Deine Brüder und Schwestern im Geist, Deine Mitarbeiter, Vorgesetzten und Untergebenen arbeiten neben, über und unter Dir. Du bist einstweilen nur ein kleines Rad in der weltumspannenden Organisation der Hierarchie. (UNO-Hauptquartier, New York; Potala Palast, Lhasa, Tibet)  

 

Aber Du hast ein Amt dort inne, selbst wenn Du in der materiellen Welt „nur“ in einem Kindergarten tätig bist. Du bist eingebettet in die Überzeitliche Gemeinschaft derjenigen, die die Verantwortung für diesen Planeten tragen. Du setzt an Deinem Platz ihre Ziele um. Du nimmst an der Würde der Weltherrschaft teil und kannst mit den Jahren in höhere Positionen aufsteigen.

 

 

6. Hilfe nur, solange Fortschritt möglich

 

Die Mahatmas bleiben auf der Erde zu unserer Unterstützung. Sie teilen weiterhin unser Leben auf diesem unterentwickelten Planeten.

 

Viele Tatmenschen verlassen die irdischen Sphären nicht, um inmitten der Nöte zu arbeiten. (Br II, 420) 

 

Dabei haben sie sich längst das Recht erworben, in höheren, angenehmeren Welten zu leben.

 

Der Lehrer besitzt das Recht, sich von der Erde zu lösen, doch Er tut es nicht. (Br II, 157)  

 

Wir verlassen die Erde freiwillig nicht. Wir haben das irdische Leben bewusst angenommen. Wir könnten weit weg sein, haben es jedoch vorgezogen, bei den Leidenden zu bleiben. (Br II, 44)  

 

Jeder Lehrer war in Seinen vergangenen Leben der Notwendigkeit ausgesetzt zu entscheiden, ob Er Sich in die fernen Welten zurückziehen oder auf der leidgeprüften Erde bleiben wolle. Es ist keine geringe Angemessenheit für eine solche Entscheidung erforderlich, und jeder bestätigte Seine Wahl, das Leid der Unglücklichen mitzutragen. (Br II, 47)  

 

Unsere Älteren Brüder werden aber nur so lange mit uns zusammenarbeiten, wie sie hoffen können, dass die Erde sich tatsächlich weiterentwickelt.

 

Die Glaubenskämpfer verlassen die Erde nicht eher, als bis die Leiden geheilt sind. (Gem 272)

 

Überall im Kosmos gilt das Prinzip der Zweckmäßigkeit.

 

Das bedeutet: Wie wir selbst die Hoffnung auf Besserung eines widerspenstigen Esels oder eines halsstarrigen Hundes eines Tages aufgeben, würde sich auch die Bruderschaft von uns abwenden, wenn keine Aussicht mehr besteht, dass wir in absehbarer Zeit unsere Lektion lernen.

 

Auch ihre Kräfte sind begrenzt! Sie müssten sich dann im Interesse einer lohnenderen Anwendung anderen Zivilisationen auf anderen Planeten zuwenden, die empfänglicher für ihre Weisungen und Ziele sind.

 

Die Hohen Lehrer werden die freiwillige Abweisung des höheren Wissens seitens der Menschheit hinnehmen. In diesem Fall würden die Meister ihr Wissen und ihre Energien für das Wohl anderer Menschheiten auf anderen Planeten einsetzen. (HR II/2, 340; Brief vom 04.06.1937)

 

Wie ein Baumeister rufen Wir Mitarbeiter herbei. Doch wer Unseres Bootes nicht bedarf, dem überlassen Wir es, den Ozean selbst auf einem Bambusrohr zu überqueren. (Hier 410) 

 

„Was geschieht dann mit uns?“

 

Die Menschheit würde auf lange Zeit in Finsternis zurückfallen – so lange, bis wir uns eines Tages durch geläutertes Verhalten eine neue Gelegenheit verdienen, durch höhere Wesen belehrt und geführt zu werden.

 

Es können Jahrzehnte vergehen, bevor der Prozess der Selbstvernichtung sichtbar wird, aber er beginnt mit der Stunde, in der die Hierarchie abgelehnt wird. (FW I, 554) 

 

Es muss darauf hingewiesen werden, dass eine Katastrophe unvermeidlich ist, wenn die Führende Hand nicht angenommen wird. (U II, 488 [88]) 

 

Der Kosmische Magnetismus bekämpft die ablenkende Kraft. Jene Rassen, die vom Pfad der Evolution abgewichen sind, wurden zur Verausgabung verleitet. Das Verhältnis zum Kosmischen Magneten bestimmt den Verlauf einer Rasse: Annahme des Vorherbestimmten oder Widerstand dagegen. (U I, 128) 

 

Sehen wir zu, dass es dazu nicht kommt! Benehmen wir uns nicht wie störrische Esel! Anerkennen wir das hierarchische Prinzip! Ordnen wir uns vertrauensvoll der Weltregierung unter! Führen wir ihre Weisungen aus und stellen wir unser Leben in ihren Dienst. Das ist nur zu unserem eigenen, unermesslichen Nutzen!

 

Zu gewissen feststehenden Zeiten wird den dann lebenden Rassen das für sie notwendige Wissen von den Eingeweihten mitgeteilt. Wenn die Rasse die Mitteilung nicht annehmen und beachten will, muss sie die Folgen ihrer Gleichgültigkeit oder Halsstarrigkeit tragen.

Während des letzten halben Jahrhunderts wurde über die Menschheit des jetzigen Zeitalters ein wahrer Strom solcher Kenntnisse und Mitteilungen ausgegossen. In einzelnen Fällen wurde das anerkannt und verwertet, aber die weltweite Begeisterung und Anstrengung, der Impuls, die Woge eifrigen Bemühens, welche sich erheben und zu solcher Höhe anschwellen sollte, dass Irrtum, Sorglosigkeit und Selbstzufriedenheit jener überwältigt worden wären, denen das Wissen verliehen wurde – diese Woge hat sich kaum gerührt, und die Zeit flieht.

Wo ist der Mensch, der das Wort spricht oder die Abhandlung schreibt, wodurch die Lebenswoge begeisterter Anstrengung in Bewegung gesetzt wird? (TL IV, 137)

 

 

Abschnitt IV: Der Weg nach Schambhala

Nikolaus Roerich „The Path to Shambhala“

 

Wenn die Lehre von den Lehrern hinab zu uns Menschen gelangt ist, muss es auch einen Weg von uns hinauf zu den Lehrern geben.

 

„Sind schon Menschen in Schambhala gewesen?“

 

Nur in ganz seltenen Fällen durften weit fortgeschrittene Menschen Schambhala im physischen Körper besuchen. So neben der schon erwähnten Helena Blavatsky und dem Ehepaar Helena und Nikolaus Roerich zum Beispiel auch

 

Apollonius von Tyana und Paracelsus.

 

Sie erhielten dort eine Ausbildung, höheres Wissen und Aufträge zur Ausführung nach ihrer Rückkehr unter die Menschen.

 

Die Geschichte kennt eine Anzahl von hervorragenden Persönlichkeiten, deren Bestimmung es war, für das Vorankommen der menschlichen Evolution eine wichtige Rolle zu spielen, nachdem sie zuvor dieses Bollwerk des Hohen Wissens besucht hatten. So verbracht Paracelsus eine bestimmte Zeit in einem der Aschrams des transhimalaischen Bollwerks und empfing dort großes Wissen. (HR I/3, 74; Brief vom 25.03.1935. HR II/1, 167; Brief vom 30.03.1936)  

 

Das sind allerdings nicht mehr als eine oder zwei Personen – nicht pro Tag, nicht pro Jahr, sondern pro Jahrhundert!

 

Die Mahatmas des Himalaja leben in völliger Abgeschiedenheit und gewähren in einem Jahrhundert einem oder höchstens zwei Kandidaten Zutritt zu ihrem Bollwerk. (HR II/1, 84; Brief vom 07.12.1935)

 

Kein Unberufener aber wird jemals in der Lage sein, diesen Ort ausfindig zu machen oder gar zu betreten.

 

Wie kann man den Weg zu Unseren Laboratorien finden? Ohne gerufen zu werden, wird niemand dorthin gelangen. Ohne Führer wird niemand durchkommen! Gleichzeitig ist sowohl ein persönliches unbezähmbares Streben als auch die Bereitschaft erforderlich, die Schwierigkeiten des Weges auf sich zu nehmen. Dem Brauch entsprechend muss der Ankommende einen bestimmten Teil des Weges allein durchschreiten. Sogar solche, die bereits in unmittelbarer Verbindung mit Uns standen, hören vor dem Eintreffen nichts mehr von Uns. (BGM II, 335 [339])

 

„Haben nicht sogar die Nationalsozialisten eine Expedition unternommen, um Schambhala zu finden? Wie soll das verhindert werden, bei den heutigen technischen Möglichkeiten?“

 

Mit Unserem Wissen können Wir das Zentrum vor ungebetenen Gästen schützen. (Gem 72)

 

Die Lehre zählt beispielhaft nur einige Schutzmaßnahmen auf:

 

Urusvati kennt den Turm Tschung. Sie weiß, wie sehr der Turm äußerlich einem natürlichen Felsen gleicht. Es ist nicht schwer, den Zugang zum Turm zu verwehren. Ein kleinerer Erdrutsch kann das Bauwerk unten verdecken. Ein kleiner Damm kann den Strom in den See lenken. So kann man unverzüglich die ganze Gegend verwandeln, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Die Leute mögen lächeln und annehmen, dass ausgesandte Expeditionen früher oder später zu allen Schluchten vordringen werden. Doch vergessen wir nicht, dass bis zur Verwandlung der Gegend die Kraft des Gedankens jede Karawane hinwegführen wird. Gleichfalls werden chemische Einwirkungen Neugierige nicht vorlassen – so schützen Wir die Bruderschaft.

Selbst höchst vervollkommnete Flugzeuge können Unseren Ort nicht ermitteln. Die in den umliegenden Höhlen lebenden Einsiedler stellen unermüdliche Wächter dar. So darf man die Annahme nicht herabsetzen, dass eine Unverletzliche Wohnstatt existieren kann. (Br II, 1)

 

Ihr habt bereits von vertrauenswürdigen Reisenden gehört, dass Führer sich weigern, in bestimmte Richtungen zu führen. Sie würden sich eher töten lassen, als einen weiterzuführen. Doch wenn ein unvorsichtiger Wanderer trotzdem weitergeht, wird vor ihm ein Bergrutsch niedergehen. Sollte der Wanderer dieses Hindernis bewältigen, wird ihn ein Steinhagel hinwegfegen. (Gem 203) 

 

Es ist auch gar nicht unsere Aufgabe, diesen hohen Ort ungerufen zu besuchen. Unwissende und Hochstapler versuchen tatsächlich immer wieder, sich physisch auf den Weg nach Schambhala zu machen. Das ist ein großer Irrtum.

 

Nicht dadurch, dass einer nach Ladakh geht, wird er uns finden. (MB III, 349) 

 

Der richtige Weg ist:

 

Nähern wir uns der Bruderschaft im Geist, indem wir das Ideal ihrer Lebensweise nachahmen.

 

Der Aufstieg zu den Höhen Tibets findet auf der geistigen Ebene statt.

 

Die Mehrheit der Menschen trachtet danach, Uns zu finden. Es ist richtig, solche Reisenden zurückzuhalten. Vor allem ist es notwendig, Uns nicht geographisch, sondern im Geist zu finden. Das Reich Gottes wird im Sturm genommen – jedoch im Geist. (Br II, 16)  

 

Nur durch einen geistigen Zugang kann man sich der Hierarchie annähern. (Hier 239) 

 

Der Weg nach Schambhala ist der Geistige Pfad.

 

Die Menschen werden von der Bruderschaft durch ihre Gefühle und auch körperlich, in erster Linie aber geistig angezogen. Und nur im Geist, im Herzen besteht der wahre Pfad. (Br I, 545) 

 

Unermesslich ermutigend ist es, Unsere Wohnstatt zu erkennen. Sogar diejenigen, die den genauen Ort der Wohnstatt nicht kennen, können sich auf den Weg zu ihr begeben: Die Richtung wird das Streben des Denkens weisen. (Br II, 60)

 

„Was bedeutet das konkret?“

 

Meinen die Menschen etwa, sie könnten die Gemeinschaft von Schambhala durch Invasion oder Fasten finden? Dem, der vom Pfad zu Uns weiß, sagen Wir: „Wandle den Pfad der Liebe, wandle den Pfad der Arbeit, wandle den Pfad des Schildes des Glaubens!“ Dem, der Unser Bild in seinem Herzen fand, sagen Wir: „Wandle mit dem Herzen, und der ‚Kelch‘ wird den Pfad bestätigen!“ (Hier 24) 

 

Welcher Pfad auf dem Weg zu Uns ist vollauf zu bejahen? Der sicherste Pfad ist der der selbstaufopfernden Heldentat. (Hier 352)  

 

Viele Prüfungen sind erforderlich, um Deine Eignung zu beweisen, eingelassen zu werden.

 

Wenn ein Mensch beharrlich dem Höheren Selbst treu ist und durch die gleißenden Erzählungen anderer nicht mehr irregeführt werden kann, wird er, sobald seine Prüfungen vorüber sind, seinen Platz bei den Initiierten der Weißen Loge einnehmen, so gewiss wie die Sonne am Morgen im Osten aufgeht. (TL III, 94) 

 

Es bedarf eines besonders hohen Grades von Geistigkeit, von Feurigkeit, um an einem so erhabenen Ort überhaupt leben zu können. In Schambhala, dem Himmel auf Erden, kann niemand zugelassen werden – und würde sich auch niemand wohlfühlen (siehe die Sendung „Die Überirdische Welt“)! –, der von seinem inneren Wesen, seinem Entwicklungsstand, seiner Stellung auf der Leiter der Hierarchie her noch gar nicht hoch genug aufgestiegen ist.

 

Solange die Schwingung Deines Wesens niedrig ist, würdest Du die hohe Schwingung von Schambhala nur stören und könntest sie auch gar nicht ertragen.

 

Ich bin noch niemandem begegnet, der, nachdem er von der Weißen Bruderschaft erfahren hatte, nicht versucht hätte, zu ihr zu gelangen. Aber selten, fast nie, stellt sich jemand die Frage, ob er geistig und physisch vorbereitet ist, diese Spannung auszuhalten. Kann denn seine physische Hülle die übermäßige Spannung der Atmosphäre aushalten, die dieses Bollwerk umgibt? Nur der kann sich ihr nähern, der hier auf Erden im Ringen mit Schwierigkeiten und durch ihre Bewältigung alle Gewohnheiten und Verhaftungen überwunden und in selbstaufopfernder Heldentat seine Energien feurig umgewandelt hat. Ohne das irdische Fegefeuer zu durchschreiten, kann man nicht ins Paradies gelangen. Die Feuer der Höheren Energien würden die belastete Aura versengen. (HR II/1, 196; Brief vom 24.05.1936)

 

Elisabeth Haich beschreibt in ihrem Buch „Einweihung“ anschaulich ihren Weg in den Orden.

 

Ein wahrer Schüler wird bestrebt sein, nach dem Vorbild von Helena Roerich eine geistige Verbindung zur Hierarchie aufzubauen.

 

Es kommt eine Zeit im Leben eines jeden Menschen in irgendeiner Inkarnation, da er entweder den rechten oder den linken Pfad der Entwicklung bewusst wählt, entweder die selbstbewusste Anstrengung zur Erreichung der Höhen der Entwicklung oder ein passives Treiben auf den Wellen der Erfahrung.

Wenn er das erstere wählt, entblößt er seine Brust den Stürmen des Lebens und drängt vorwärts über jedes Hindernis, den Blick fest auf die Höhen gerichtet. Er entwickelt jeden Teil seiner Natur. Er kommt auf allen anderen Lebensebenen mit den Großen Seelen in Berührung, bittet demütig um ihre Führung und gehorcht ihren Vorschriften. (TL VI, 288) 

 

Dann ist physische Nähe gar nicht erforderlich.

 

Einige werden jammern, dass sie sich körperlich vom Bereich Unserer Türme entfernen müssen. Doch sie vergessen, dass die geistige Verbindung unverletzt bleibt und die Entfernung ohne jegliche Bedeutung ist. (Br II, 141)

 

Geistige Verwandtschaft, gleiche Höhe des Bewusstseins, unermüdliches Streben nach Wachstum und Dienst am Allgemeinwohl verbindet Seelen über die Grenzen von Raum, Zeit und Materie hinweg viel enger und sicherer als physische Nähe.

 

Bruderschaft kann nur in der Einheit der Bewusstseine verwirklicht werden. (HR II/2, 532; Brief vom 10.09.1938)

 

Verwandtschaft ist die Folge von Zusammenarbeit. Wir rufen zu einer solchen Zusammenarbeit auf, die für immer bindet. (Hier 384)

 

Der richtige, der natürliche, aber auch der schwere Weg nach Schambhala ist:

 

Erstens: Du selbst musst wachsen! Du musst auf dem Weg zur Großen Seele schon ein gutes Stück vorangekommen sein, wenn Du in eine Gemeinschaft von Mahatmas aufgenommen werden willst, selbst wenn es nur als Probeschüler ist. Beschreite also den Weg der Selbstvervollkommnung, den Weg zu Gott – er wird Dich auch nach Schambhala führen.

 

Zweitens: Übernimm eine Position und eine Aufgabe in der Weltregierung! Wirke an Deinem Ort für den Fortschritt der Evolution! Wenn Du das, was Dir aufgetragen ist, zur Zufriedenheit der Meister erledigst, wirst Du mit der Zeit unweigerlich in der Hierarchie aufsteigen – Schritt für Schritt immer weiter, von einer Sprosse der Leiter auf die nächste, von einem niedrigeren Amt zu einem höheren:

 

So lange, bis die Spitze der Pyramide in Deine Reichweite kommt.

 

Auf den Weg zu Uns kann man nur durch die Hierarchie gelangen. (Hier 84)