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SENDEREIHE
„GEISTIGE ÜBUNGEN
DES AGNI YOGA“
SENDUNG 6
Übung „Feuriger Zustand“
Liebe
Agni Yogis,
Die
wichtigste Übung des Agni Yoga heißt „Feuriger Zustand“.
Das
Erlangen von Feurigkeit ist der sicherste Weg zum Aufstieg; die Grundübung für Deine Verwandlung in
ein unsterbliches Geistwesen, für die Stärkung Deiner Seele, die Ausbildung
Deiner Ewigen Individualität und die Schaffung des Neuen Menschen.
Mach
mit, wenn Du groß, stark und schön werden und das unermessliche Potential
Deines Höheren Selbst erschließen willst!
Wir
können tatsächlich die gesamte Praxis des Agni Yoga in einer einzigen Übung
zusammenfassen, die sich mit nur wenigen Worten beschreiben lässt:
Stelle am Morgen einen Zustand von hoher
Schwingung her. Verhindere im Lauf des Tages, dass die Schwingung abfällt.
Diese
Sendung erklärt zunächst, was ein Feuriger Zustand überhaupt ist. Dann wollen
wir Dir so weit, wie es in einem Videokurs überhaupt möglich ist, praktisch
vorführen, wie Du den Feurigen Zustand Deines Wesens herstellen und mitten im
irdischen Alltag aufrechterhalten kannst.
Abschnitt I: Was ist ein Feuriger Zustand?
Der
Schüler fragt: „Was ist ein Feuriger
Zustand?“
Feurigkeit ist der höchste Zustand
Deines Wesens!
Du
bist entbrannt. Dein Wesen ist entflammt.
„Aber
nicht von einem physischen Feuer!?“
Nein,
natürlich nicht, sondern vom Geistfeuer! Du bist im wahrsten Sinne des Wortes
„be-geistert“!
„Was
meinst Du mit ‚Geistfeuer‘?“
In
der Sendung „Das Evolutionsgesetz“ (Sendereihe „Einführung in Agni Yoga“)
hatten wir gelernt: Alles, was existiert, besteht aus Körper, Seele und Geist.
In
allem Existierenden, auch in Dir, brennt ein Funke des göttlichen Feuers.
Dieser
göttliche Geist strebt danach, die Materie, in der er eingeschlossen ist, immer
weiter zu erheben, zu verfeinern und zu vergeistigen.
*****
Lerne,
das ewige, unveränderliche Geistkorn in Deinem Inneren zu erkennen! In der
Meditation wird dieses abstrakte Wissen zu einer lebendigen Erfahrung:
Du
lauschst in Dich hinein und spürst den Göttlichen Funken. Du erlebst, wie das
Geistfeuer, in Dir brennt; wie es Dich dazu antreibt, mit nichts Erreichtem
zufrieden zu sein und immer weiter aufzusteigen auf dem Weg zu Gott.
Besonders
schwer fällt es den Menschen, die feurige Natur der Dinge zu verstehen. Jeder
Stein ist voller Feuer. Jeder Baum ist mit Feuer gesättigt. Jede Felswand ist
gleichsam eine Flammensäule. Doch wer glaubt das schon?
Solange
die Menschen aber die feurige Grundlage der Natur nicht erkennen, können sie
sich gewissen Energien nicht nähern. Es ist von großer Bedeutung, die
Erscheinung des Feuers zu erkennen, oder es sogar zuzulassen und zu
verwirklichen.
Durch
das Leuchten eines jeden Gegenstandes sind die Welten verbunden. Doch wenige
haben sich von diesem Leuchten überzeugt. Das Verweilen in der Finsternis
verhindert das Verständnis des Lichts. (FW III, 435)
Dieses
Feuer will Dein gesamtes Wesen ergreifen, so dass Du ganz in Brand stehst! Wenn
das geschieht, gehst Du in den Feurigen Zustand über.
2. Reinheit,
Lebenskraft, Lebensfreude, Licht, Liebe
Tizian „Präsentation der Jungfrau Maria
im Tempel“
Das
Feuer des Geistes kann einen Menschen vollkommen verwandeln!
Er
mag ein Lügner sein, ein Dieb, ein Ehebrecher oder sonst etwas, das die Welt
böse nennt, und es besteht dennoch die Möglichkeit, dass zur gleichen Zeit jene
wunderbare, lange schlummernde Macht in seinem Herzen erwacht, die bisher noch
nicht die Zeit hatte, seine Natur zu verändern. (TL I, 36)
Feurigkeit verklärt Dein Wesen und schenkt Dir glänzende Eigenschaften, über die wir
sogleich noch im Einzelnen sprechen werden. Du bist jetzt
– rein wie ein unschuldiges Kind, (Tizian „Präsentation der Jungfrau Maria im
Tempel“)
– mächtig wie ein gewaltiger Kämpfer,
– heiter, in jeder Lebenslage mit einem
überlegenen Lächeln auf den Lippen wie ein großer Weiser, (Nikolaus
Roerich „Krischna“)
– von selbstloser Liebe zu allem
Existierenden erfüllt wie die Große Mutter (Nikolaus Roerich „Madonna Laboris“) und
– lichtstrahlend wie ein Feuer, ein
Leuchtturm oder eine Sonne.
Dieses
neue, feurige Geschöpf ist viel größer, stärker und schöner als der alte,
physische Mensch!
3.
Zustand von höchster Schwingung
Wir
hatten schon mehrfach gesagt (Sendung „Die Überirdische Welt“): Es gibt nicht
Geist und Materie, sondern nur Geistmaterie. Materie ist Geistmaterie von
niedriger, Geist ist Geistmaterie von hoher Schwingung. Oder anders
ausgedrückt: Niedrig schwingende Geistmaterie ist physisch und sichtbar; hoch
schwingende Geistmaterie ist feinstofflich und unsichtbar.
Je höher die Schwingung, desto höher das
Wesen.
Wenn
Du Dein Wesen verändern, erheben willst, musst Du also die Frequenz Deiner
Schwingung erhöhen.
Im Feurigen Zustand befindet sich Dein
Wesen in höchster Schwingung.
Es ist wichtig, dass Du erkennst:
Wenn Du Deine Schwingung erhöhst, änderst Du
tatsächlich die Zusammensetzung der feinstofflichen Materie Deines Geistwesens!
Niedrig schwingende Teilchen werden ausgeschieden und
dafür höher schwingende aufgenommen. Darüber hatten wir schon in der Sendung
„Meditation“ gesprochen. Es findet eine wirkliche Verwandlung statt. Du wirst
zu einem größeren, höherstehenden, feineren, geistigeren Wesen.
Jede bewusste
Handlung in guter oder böser Absicht ändert den Lauf einer Schwingungswelle und
erschafft, verändert oder zersetzt eine Substanzart in der aurischen Sphäre des
Menschen. (TL IV, 176)
Wenn Du aus reinen und kräftigen feinstofflichen
Teilchen bestehst, bist Du, ist Dein wahres, inneres Wesen Reinheit und Kraft,
und Du strahlst Reinheit und Kraft aus. Dann ziehst Du nach dem Gesetz der
Entsprechung Reinheit und Kraft an.
4. Idealzustand der Seele
Matthias Grünewald (Isenheimer Altar) „Auferstehung
Christi“
Feurigkeit ist der höchste Zustand Deiner Ewigen
Individualität. Sie entspricht der feurigen Natur Deiner Seele, denn
Geist ist Feuer!
Du – Dein Ewiges Selbst, Dein Lichtwesen – ist groß,
stark und schön.
Das wird nach außen sichtbar durch eine königliche Aura.
Wie ein Feldherr in der Schlacht an seiner goldenen Rüstung muss Dein Höheres
Selbst im irdischen Alltag an seiner glänzenden Ausstrahlung erkennbar sein.
Ein besonders erhabenes Beispiel sehen wir hier:
(Nikolaus Roerich „Fiat Rex“)
Was denkst Du, was Außerirdische sehen, die sich in
einem Raumschiff der Erde nähern, wenn sie wirklich geistig hochstehende Wesen
sind: Nicht den Eiffelturm, nicht die Freiheitsstatue, nicht die Chinesische
Mauer und noch nicht einmal den Himalaya, sondern Lichtpunkte: Die weithin
leuchtende Ausstrahlung derjenigen Menschen, die ihr Feuriges Wesen zur
Entfaltung gebracht haben.
Wie der Bergsteiger von seinen Gipfeln aus jedes Licht
in dem dunklen Tal sieht, so wird jeder helle Gedanke, den Sie in Ihrem Geist
hegen, funkelnd aufleuchten, mein Bruder, und die Aufmerksamkeit Ihres
entfernten Freundes auf sich ziehen. So entdecken wir unsere natürlichen
Verbündeten in der Schattenwelt – und es ist unser Gesetz, uns jedem solchen zu
nähern, wenn auch nur der schwächste Schimmer des echten „Tathagata“ [Buddha]
-Lichtes in ihm ist. (MB I, 305)
„Kann ich irgendwie überprüfen, ob wahr ist, was Du
sagst?“
Aber natürlich:
Du fühlst Dich gut, wenn Dein Lichtwesen groß, stark
und schön ist! (Matthias
Grünewald (Isenheimer Altar) „Auferstehung Christi“)
Jeder Abfall der Schwingung lässt deine Seele schwächer,
kleiner und hässlicher werden. Du merkst das und fühlst Dich unwohl.
*****
Der Feurige Zustand ist mit einem unsagbaren
Hochgefühl verbunden. Die Erfahrung, wie herrlich Deine Existenz nach der
Verwandlung ist, musst Du immer wieder machen. Sie ist der stärkste Antrieb,
alles in Dir zu überwinden, was eines Geistwesens unwürdig ist und Deine
Schwingung abstürzen lässt.
Lerne diesen höchsten Zustand liebzugewinnen, ihn allem
anderen vorzuziehen und nie wieder zu verlieren! Lasse ihn Dir durch nichts
verderben! Wir sagen ganz hedonistisch: Feurigkeit ist das höchste Vergnügen
Deiner Seele, daran reicht kein materieller Genuss heran!
*****
Du spürst: Dies ist die erhabene Verfassung, die dem
göttlichen Teil Deines Wesens angemessen ist.
Wenn Dein Wesen vom göttlichen Feuer brennt, bist Du
selbst göttlich!
Dann strahlt Dein Wesen das Göttliche Licht aus, das
in jeder Kreatur glimmt! Jedenfalls in dem Maße, wie es in der Materie und nach
der Höhe Deines Bewusstseins überhaupt möglich ist.
Die Menschen teilen sich in zwei Arten. In der einen herrscht
das Göttliche Prinzip vor, doch die andere ist im Irdischen versunken. (Br II,
590)
„Ist das nicht wieder einmal Illusion? Da bildet sich
ein kleiner Wicht ein, er sei groß, stark und schön!?“
Nein! Hier sind wir an einem ganz entscheidenden Punkt!
Deine Ausstrahlungen kannst Du verändern, aber nicht vortäuschen, manipulieren
oder verbergen. Entweder bist Du in Begeisterung entbrannt, dann leuchtet
dieses Feuer aus Deinen Augen; oder Du bist kalt, dann fehlt Dir eine feurige
Emanation.
Jemand, der erstarrt und tot ist, kann beim besten
Willen und mit noch so viel Täuschungsabsicht keine feurige Ausstrahlung
erzeugen. Wir erinnern uns (Sendung „Die feinstoffliche Konstitution des
Menschen“): Auf der Geistigen Ebene kannst Du Dein wahres Wesen nicht
verbergen. Dort erkennt man das, was Du wirklich bist, unfehlbar an Deiner
Aura.
Feurigkeit ist keine Einbildung, sondern ein Zustand
Deines Wesens!
5. Aufbau des Feurigen Körpers
Weißt Du noch (Sendungen „Das Evolutionsgesetz“ und
„Die Seele zum Leben erwecken“): Die Pyramide Mensch ist noch unvollständig.
Die höchste Ebene fehlt noch. In der heutigen Zeit ist uns die Aufgabe
gestellt, damit zu beginnen, den Feurigen Körper, unsere Ewige Individualität
auszubilden.
Der Feurige Körper ist ein Geschöpf von höchster
Schwingung. Wenn Du Dich also in einen Feurigen Zustand versetzt und die
Schwingung Deines Wesens erhöhst, baust Du damit gleichzeitig Deinen
unsichtbaren, Deinen Ewigen Körper auf.
In ihrer Kindheit ist die kleine Seele tief in Dir
verborgen.
Im ausgewachsenen Zustand zeigt eine Große Seele sich
als ein fast sichtbares, jedenfalls spürbares Lichtwesen, das Deinen Körper
umgibt.
Im Feurigen Zustand rufst Du diesen geistigen Aspekt
Deines Wesens aus seinem Dämmerzustand heraus und erweckst ihn zum Leben.
Der feurige
Körper kann sich manchmal durch die physische Hülle offenbaren. So beginnt bei
einer bestimmten Anspannung der Manifestationen des Feuers im Raum der feurige
Körper gleichsam mittels kleiner Feuer durch die physische Oberfläche hindurch
zu schimmern. Dieser feinstoffliche feurige Zustand ist selten sichtbar. (Herz
343)
In einem Zustand höchster Schwingung ist die Pyramide
Mensch vollständig emporgewachsen. Der Feurige Körper lebt und ist
funktionsfähig. Er ermöglicht Dir eine bewusste Existenz auf allen Ebenen und
in allen Welten, selbst in der höchsten, der Feurigen Welt, der Welt der Seele,
in der Ewigkeit, im Himmel. Du beginnst, das gigantische Potential eines Geistwesens
zu entwickeln und zu nutzen.
*****
Die Natur kennt die drei Aggregatzustände fest,
flüssig und gasförmig, je nach Temperatur bzw. Frequenz der Schwingung.
Entsprechend ist Feurigkeit oder
Sonnenhaftigkeit der höchste Aggregatzustand des Menschen: Nicht nur ein
Bewusstseins-, sondern ein Wesenszustand!
Du bist tatsächlich ein höheres Wesen!
So wie Dampf im Vergleich zu Wasser und Eis eine
andere Sache mit größerem Potential ist.
„Habe ich dann etwa keinen Leib mehr, verschwindet der
Körper? Bin ich nur noch ein Geistwesen?“
Nein, natürlich nicht, in dieser Beziehung hinkt der
Vergleich: Wir dürfen das Gesamtwesen, die Pyramide Mensch nicht aufspalten. Du
bestehst aus einem physischen Körper und einem nicht-materiellen Teil, der
Seele. Beide Aspekte bilden eine untrennbare Einheit!
Ähnlich wie ein Zentaur, dieses Fabelwesen halb Mensch
halb Tier, bist Du eine hybride Kreatur, halb materiell und halb geistig, halb
sichtbar und halb unsichtbar. (Veronese „Zentaur“)
Der Leib bleibt erhalten und der Feurige Körper
entwickelt sich zusätzlich dazu. Beide existieren gleichzeitig. Wie das Licht
bestehst Du sowohl aus Materie als auch aus Schwingung. Du bist sozusagen Eis
und Dampf zur selben Zeit: halb Eis, halb Dampf.
Dein Gesamtwesen schwingt hoch oder niedrig. Es gibt
keine Trennung zwischen höherem und niederem Selbst.
„Kannst Du das noch anschaulicher machen?“
Der Feurige Körper darf keine Abstraktion bleiben: Wenn
er ausgebildet ist, heißt das konkret: Du bist tatsächlich ein Geistwesen, das
tatsächlich auf der geistigen Ebene – in der Welt der Seele –in Erscheinung
tritt: Zum Beispiel als Mitarbeiter der Bruderschaft, Geistkämpfer, Heiler,
Schüler, Lehrer oder König des Geistes. Das Idealbild, nach dem Du Dich selbst
formen willst (wie wir in der Sendung „Die Seele zum Leben erwecken“ besprochen
hatten), ist Wirklichkeit geworden.
6.
Schaffen des Neuen Menschen
Die Wesen der nächsten Evolutionsstufe, der sechsten
Rasse sind unsterbliche Geistmenschen.
Jetzt sammeln Wir die Geistwesen der sechsten Rasse,
und Agni Yoga ist der Ruf! (U I, 188)
Die neue Rasse wird nicht durch Vererbung oder
Züchtung, sondern durch geistige Erhebung geschaffen! Du verwandelst Dich in
einen Geistmenschen – in Nietzsches Übermenschen! –, indem Du die Schwingung
Deines Wesens erhöhst. Feurigkeit bedeutet höhere Geistigkeit und damit eine
höhere Stufe der Menschheitsentwicklung.
Wenn Du Dich in den Feurigen Zustand versetzt, hast Du
gleichzeitig – jedenfalls für einen Moment – aus Dir selbst den Neuen Menschen
geschaffen!
Wir erleben die Geburt eines neuen unsterblichen,
unverletzlichen, unsichtbaren Geschöpfes, das von höchster Feinheit, fast nicht
mehr materiell ist.
Du bist der Schöpfer!
Wenn aber Deine Schwingung abfällt, wird Dampf wieder
zu Eis, der Schmetterling zur Raupe, das geistige zu einem physischen Wesen und
der Unsterbliche wieder zu einem gewöhnlichen Sterblichen. Das darf nie
geschehen!
Man sollte nicht meinen, ein Archat könne in seinem
Bewusstsein den führenden Willen auch nur für einen Augenblick außer acht
lassen. Er wird zum gewöhnlichen Sterblichen, wenn Er nicht immer feierlich den
Kelch der Heldentat trägt. Die Macht Seines Herzens ermattet, sobald Er den
Hierarchischen Faden nicht mehr in Seiner Hand spürt. (FW I, 196)
So einfach ist im Prinzip das Erklimmen der neuen
Evolutionsstufe, und doch so schwer in der täglichen Umsetzung. Ein kleiner
Schritt für Dich, aber ein gigantischer Fortschritt für die Menschheit, wie vor
Zeiten die Erhebung von vier auf zwei Beine.
Die Spezies homo sapiens wird zur höheren Spezies homo
immortalis.
Im Feurigen Zustand hast Du Deine wahre Größe
erreicht! Jetzt bist Du wirklich das große, schöne und mächtige Wesen, dass Du
nach Deiner Bestimmung sein sollst, das in Dir verborgen liegt. Jetzt kannst Du
stolz sagen:
Hier ist der Neue Mensch! (Nikolaus Roerich „Lama“)
Alle Übungen zur Schaffung des Neuen Menschen, über
die wir schon gesprochen hatten, wie: Erhebung (siehe Sendung „Übung
‚Erhebung‘“), Verwandlung in ein geistiges Wesen (siehe Sendung „Übung
‚Verwandlung in ein geistiges Wesen‘“), Unverletzlichkeit (siehe Sendung „Übung
‚Unverletzlichkeit‘“) und „Die Seele zum Leben erwecken“ sind in der Übung
„Feuriger Zustand“ mit eingeschlossen
*****
„Ist
‚Feuriger Zustand‘ nicht ein viel zu hoher Begriff für einen kleinen
Durchschnittsmenschen wie mich? Sind damit nicht die geöffneten feurigen
Zentren gemeint?
In gewissem Sinn hast Du Recht. Wir können unsere
Schwingung unbegrenzt steigern. Im höchsten Zustand der Feurigkeit strahlen wir
derart stark, dass ein normales physisches Wesen unsere Gegenwart gar nicht
ertragen könnte und veraschen würde.
Deshalb
verbot Jesus im Feinstofflichen Körper Maria Magdalena „noli me tangere“,
„rühre mich nicht an!“ (Fra Angelico „Noli me tangere“)
Wir sprechen heute über die ersten Schritte auf dem
Weg dorthin. Es gibt verschiedene Grade von Feurigkeit. Wenn Du Deine
Schwingungen dauerhaft auf eine höhere Stufe anhebst, wirst Du eines Tages
einen neuen, feinstofflicheren Körper benötigen, der eine solche Anspannung
aushalten kann. Feuer vernichtet grobe physische Materie, ist aber wohltuend
für höhere, feinstoffliche Materie, für den Geist.
Die Überzeugung unserer Fortdauer entspringt mir aus dem Begriff der
Tätigkeit. Denn wenn ich bis an mein Ende rastlos wirke, so ist die Natur
verpflichtet, mir eine andere Form des Daseins anzuweisen, wenn die jetzige
meinen Geist nicht ferner auszuhalten vermag. (Goethe zu Eckermann, 4. Februar
1829)
Bedenke, welchen
hohen Grad von Feurigkeit die Wesen erworben haben müssen, die auf einem
feurigen Planeten wie der Venus bei Temperaturen von um die 400° C leben
können! Die Lebewesen dort sind viel
feuriger, also von höherer Schwingung, weniger materiell und geistiger als die
auf der Erde.
Abschnitt II:
Feurigkeit als Zustand des Lichtwesens
Wir wollen auch wissenschaftlich an unser Thema
herangehen. Wir erinnern uns (Sendung „Die Seele zum Leben erwecken“): Dein
Feuriger Körper, Deine Ewige Individualität ist ein Lichtwesen.
Du bist – Deine Seele ist, was sie ausstrahlt.
Feinfühlige Menschen können Deinen Lichtkörper sehen
oder zumindest spüren. Dann kannst Du das auch.
1.
Wellennatur des Lichtwesens
„Aus welchem Stoff sind eigentlich unsere Seelen
gemacht?“
Deine Ewige Individualität besteht aus höchst
vergeistigter Substanz, aus unsichtbarer feinstofflicher Materie, aus Wellen
oder Schwingungen wie das Licht.
Man spricht so schön von den „Fasern unseres Wesens“.
Diese sind von einer so hohen Frequenz, dass sie jenseits des Sehvermögens
unserer Augen liegen.
Du kannst Dir Deine Seele bildlich zum Beispiel so
vorstellen:
Sieh hier! Das bist Du! So tritt Dein Geistwesen in
Erscheinung. So siehst Du wirklich aus, nicht wie das Bild, das Du im Spiegel
siehst.
Albert Einstein hat auch diese wissenschaftliche
Wahrheit erfasst und wunderbar so ausgedrückt:
Wir sind herabgesetzte [niedrig schwingende] Schall- und Lichtwellen, ein
wandelndes Bündel von in den Kosmos geworfenen Frequenzen. Wir sind Seelen, die
in heilige biochemische Gewänder gekleidet sind, und unsere Körper sind die
Instrumente, mit denen unsere Seelen ihre Musik spielen.
Wenn Du das Universum
verstehen willst, denke an Energie, Frequenz und Schwingung. (Nikola Tesla)
In seiner letzten Analyse ist alles Leben Schwingung,
das heißt alle Formen oder Differentiationen des Lebens sind durch die
verschiedenen Schwingungsraten eines homogenen Zustandes der Substanz, der
geistiger Natur ist, geschaffen und entwickelt worden. (TL I, 20)
„Das verstehe ich nicht. Ich bin ein Frequenzbündel?“
Nehmen wir als Beispiel ein Musikinstrument, eine
Gitarre: Sie hat sechs Saiten. Wenn Du die Saiten anspannst, schwingen sie mit
einer hohen Frequenz, die Töne klingen hoch. Wenn Du die Spannung absenkst,
schwingen die Saiten mit einer niedrigen Frequenz und die Töne klingen tief.
Ähnlich ist es mit Deinem Lichtkörper: Wie die Gitarre
aus Saiten besteht er aus Wellen oder Schwingungen. Wenn die Frequenz seiner
Wellen niedrig ist (also sie niedrig schwingen), strahlt er eine dunkle, wenn
die Frequenz hoch ist, eine helle Aura aus. Je nach Deinem Schwingungsgrad
ändert sich Dein Wesen.
Bei der Gitarre schwingen die physischen Saiten. Bei
Deinem Lichtwesen schwingen dessen Wellen. Ebenso wie bei der Gitarre die
physischen Saiten kannst Du bei Deinem Lichtwesen diese Wellen stimmen oder
anspannen.
Hier siehst Du, wie Deine Seele aus
Wellen oder Schwingungen besteht.
2.
Faser Liebe
„Ich verstehe das immer noch nicht. Um welche Wellen
geht es genau, und wie soll ich sie stimmen?“
Eine der Wellen Deines Lichtkörpers ist zum Beispiel die Liebe. Wenn diese Faser Deines Wesens angespannt ist und hoch schwingt, sieht sie so aus, schön und harmonisch wie hier:
Dann fühlst Du Liebe, strahlst Liebe aus und bist
Liebe – ja tatsächlich, Dein ganzes Wesen ist Liebe, Du verkörperst Liebe!
Wenn die Anspannung (die „Stimmung“, wie es im Deutschen so schön heißt) dieser Faser nachlässt, schwingt sie tiefer, sieht sie hässlich und disharmonisch aus, wie hier:
Du bist gleichgültig. So geht es weiter bis hinunter
bis zu einer ganz niedrigen Frequenz dieser Faser, in der Du in Hass schwingst,
Hass verkörperst, Hass ausstrahlst, Hass bist.
*****
Deshalb benutzt die Lehre so oft den Begriff
„Anspannen“: Du musst tatsächlich die Faser „Liebe“ Deines Wesens spannen und
immer wieder neu stimmen (wie eine Gitarrensaite), um einen Schwingungszustand
Deines Wesens herzustellen, in dem Du Liebe zu einem Mitmenschen trotz seiner
Lästigkeit und Liebe zum Leben trotz einer schwierigen Situation zu finden
vermagst!
Wir stellen fest:
Liebe ist mehr als ein Gefühl. Du bist die Liebe
selbst! Liebe ist ein Zustand Deines Wesens.
Nämlich ein Schwingungszustand. Die Faser oder Welle
„Liebe“ Deiner Seele ist hoch gestimmt, sie schwingt hoch.
„Das hört sich so an, als ob ich Liebe durch
Anstrengung des Willens oder Disziplin herstellen soll!?“
Ja, tatsächlich, in einem gewissen Sinn ist das so.
Wir sprechen ja nicht von Verliebtheit, die sich rasch an einer winzigen
Nichtigkeit entzündet und ebenso schnell wieder vergeht, sondern von einem
Zustand Deines Wesens.
Man muss verstehen, dass Wir kein vereinzeltes, rasch
verlöschendes Aufflammen von Liebe im Blick haben. Solche Truggebilde haben keine
Bedeutung; notwendig ist dauerhafte, hingebungsvolle Liebe, die auch bei allen
Lebensprüfungen unverlöschlich brennt. (Br II, 769)
Ziehe in dir fürsorgliche, tätige Liebe groß. Die
Liebe ist eine Lehrmeisterin, doch man muss verstehen, sie sich anzueignen,
denn nur schwer erlernt man sie, und sie wird teuer erkauft durch lange Arbeit
und erst nach langer Zeit, denn man soll ja nicht für einen zufälligen
Augenblick lieben, sondern für alle Zeiten. (Dostojewskij „Die Brüder
Karamasow“)
Du kannst Dich daran gewöhnen, Dein Herz zu öffnen und
auf seine Stimme zu hören, anstatt sie zu unterdrücken. Du kannst üben,
liebevoll zu denken, zu fühlen, zu sprechen und zu handeln, was immer Dir
zustößt.
Du kannst tatsächlich lernen, in Dir Liebe zu allem
Existierenden, zu erwecken und sie wie ein zartes Pflänzchen zu hüten. Du
kannst eine liebevolle Einstellung gegenüber Deinen Mitmenschen erwerben, die,
so unwissend und träge sie auch sein mögen, doch wie Du Träger des göttlichen
Feuers sind. Du kannst dich daran gewöhnen das Kleine, das Schwache in ihnen zu
übersehen oder nur gering zu bewerten und das Liebenswerte hervorzuheben.
Einer der schönsten und praktisch wichtigsten
Weisungen der Mahatmas lautet:
Durch ein
Vergrößerungsglas seht auf das Gute, das Unvollkommene verkleinert zehnfach,
sonst werdet ihr die alten bleiben. (BGM I, 30 [32])
Du kannst Dir Mühe geben und eine Liebe in Dir
ausbilden, die nicht so leicht zu erschüttern ist. Dann bist Du wandelnde,
verkörperte Liebe!
Liebe ist – wie Wahrheit, Gerechtigkeit und Schönheit
– ein Kosmisches Prinzip, das danach strebt, sich auf der Erde in einer
geistigen Haltung, in einer Daseinsform, in einem Wesen zu verkörpern.
Das heißt praktisch: Du schaust wirklich mit liebenden
Augen auf Deine Mitmenschen, auch wenn sie sich noch so kindisch oder
barbarisch benehmen. Du bist durchdrungen von Allmenschheitsliebe. Du hüllst
sie alle in eine liebevolle Aura. Du liebst das Leben in all seinen
Erscheinungsformen, mit allen seinen Möglichkeiten trotz aller
Widerwärtigkeiten.
„Soll ich denn immer nur lieben, immer nur nachgeben,
und mich gar nicht wehren?“
Nein! Aber Du wirst sehen: Gerade dort, wo Strenge am
Platz ist, entfaltet sie am besten die gewünschte Wirkung, wenn Dein Gegenüber
auch Deine Liebe spürt.
3.
Weitere Fasern
Von diesen Saiten, Schwingungen oder Fasern Deines
Geistwesens gibt es mehr als bei der Gitarre, nämlich unzählige:
Eine Welle ist hoch schwingend Freude,
durchschnittlich schwingend Gleichgültigkeit und niedrig schwingend Leid.
Andere Fasern reichen von Geduld bis herunter zu Ungeduld und von Gelassenheit
bis Gereiztheit; wieder eine von Lebenskraft bis zu Schwäche und eine von
Reinheit bis Schmutz; andere von Begeisterung bis hinunter zu
Niedergeschlagenheit, von Feierlichkeit bis Ausschweifung, von Dankbarkeit bis
Undankbarkeit, von Furchtlosigkeit bis hinunter zu Angst, von Selbstlosigkeit
bis Egoismus, von Festigkeit bis zu Schwanken oder Zweifel, von Verletzlichkeit
bis Unverletzlichkeit und so fort.
Dies alles sind Zustände Deines Feurigen Körpers. Wenn
er hoch schwingt, fühlst Du Dich nicht nur unverletzlich, sondern Du – Dein
wahres, geistiges Wesen – bist tatsächlich unverletzlich. Wenn er hoch
schwingt, fühlst Du Dich nicht nur furchtlos, dann bist Du – Dein wahres Wesen
– tatsächlich ohne jede Angst, und so fort.
Umgib dich mit Feuer und werde unverletzlich, so
lautet ein uraltes Testament. (FW I, 15)
Eine Große Seele schwingt mit allen Fasern ihres
Wesens hoch und sieht schön aus wie hier:
Eine kleine Seele schwingt niedrig und bietet einen
chaotischen, hässlichen Anblick wie hier:
4.
Feuriger Zustand als Synthese
Feurigkeit bedeutet: Alle Wellen oder Fasern Deines
Lichtwesens sind derart angespannt, dass es mit der hohen Frequenz von Liebe,
Kraft, Freude, Geduld, Lebenskraft, Feierlichkeit, Dankbarkeit,
Furchtlosigkeit, Festigkeit usw. schwingt, also Liebe, Kraft, Freude usw. ist,
also Liebe, Kraft, Freude usw. ausstrahlt.
Diese Synthese nennen wir Feurigen Zustand. Du bist
jetzt, wie man so schön sagt, hochgestimmt oder hochgemut.
*****
Bei der Gitarre müssen alle Saiten richtig gestimmt
sein, um Harmonie zu erreichen. Wenn auch nur eine falsch gestimmt ist wie
hier, ergibt sich ein Missklang, eine Disharmonie.
Dasselbe gilt für Dein Geistwesen: Nur wenn alle seine
Fasern hoch gestimmt sind, bist du in Harmonie, in Deinem Idealzustand. Dann
hast Du einen Lichtkörper von wunderbarer Schönheit geschaffen.
5.
Resonanzprinzip
Es gibt noch ein weiteres Phänomen der Physik, das wir
uns entsprechend auch im geistigen Bereich zu Nutze machen können: Jeder
Gegenstand hat eine bestimmte Eigenfrequenz. Wellen mit dieser Frequenz bringen
ihn zum Klingen.
Deshalb dürfen Soldaten auf einer Brücke nicht im
Gleichschritt marschieren: Der Rhythmus könnte die Eigenfrequenz der Brücke zum
Schwingen anregen und sie damit zum Einsturz bringen.
Deshalb können Sänger mit ihrer Stimme Gläser zum
Zerspringen bringen.
Diese Stimmgabel ist auf den Kammerton A gestimmt; sie
hat eine Eigenfrequenz von 440 Hertz. Wenn ich die e-Saite meiner Gitarre hier
niederdrücke, hat sie ebenfalls eine Eigenfrequenz von 440 Hertz. Das heißt:
Ein Anschlagen der Stimmgabel bringt die Saite und ein Anschlagen der Saite
bringt die Stimmgabel zum Erklingen. Beide klingen wunderbar zusammen.
Auf geistigem Gebiet gilt dasselbe Prinzip der
Resonanz.
Stimme Dein Instrument, die Harfe Deines Wesens so
hoch, dass es auf derselben Frequenz wie die Wellen der Göttlichen Liebe
schwingt, die das ganze Weltall durchdringen. Wenn Du richtig gestimmt bist,
bringen diese Wellen die Saite „Liebe“ Deiner Seele zum Erklingen.
Du kannst Dich tatsächlich einstimmen auf die
Schwingung der Wellen der Universellen Liebe, wie Du ein Radio auf die Welle
eines bestimmten Senders einstellst.
Die Schwingungen der Kosmischen Liebe warten und
hoffen darauf, es ist geradezu ihre Bestimmung, in Dir Resonanz zu finden und
hervorzurufen!
Dann spielt, erklingt, wirkt, offenbart sich die
Göttliche Liebe durch Dich als ihr ganz individuelles Instrument. Du klingst
zusammen mit ihr. Du strahlst sie aus. Du bist Universelle Liebe. Sie beugt
sich durch Dich zu den Geschöpfen hinunter, die der Zuwendung bedürfen.
*****
Wenn die Faser „Liebe“ Deines Wesens ermattet, kannst
Du sie nach dem Prinzip der Resonanz von den Wellen der Kosmischen Liebe wieder
zum Schwingen bringen lassen. Das ist das Geheimnis der Meditation: Wenn wir
sagen: Liebe fließt uns zu oder erfüllt uns, heißt das in wissenschaftlicher
Sprache: Die Schwingung der Göttlichen Liebe greift nach dem Prinzip der
Resonanz auf uns über, weil wir unser Wesen auf sie eingestimmt haben.
*****
Es gibt noch ein weiteres bedeutsames Anwendungsgebiet
des Resonanzprinzips:
Wenn Du Dich in einem Feurigen Zustand befindest, wenn
alle Saiten Deines Wesens angespannt und hoch gestimmt sind, erklingen sie
nicht, zeigen sie keine Resonanz auf niedrige Schwingungen wie Verletzung,
Niedergeschlagenheit oder Begierden:
Eine niedrige Frequenz bringt keine Saite, keine Faser
Deines Wesens zum Erklingen.
Natürlich bemerkst Du die negativen Umstände, aber sie
berühren, sie ergreifen Dich nicht.
Es liegt also nicht an den anderen, sondern immer
allein an dir selbst, wenn Du „aus dem Häuschen gerätst“ oder „aus der Bahn
geworfen“ wirst: Nämlich daran, dass noch niedrig schwingende Teilchen
feinstofflicher Materie in Dir selbst vorhanden sind, die von entsprechenden
niedrigen Energien zum Erklingen gebracht werden.
„Kannst Du das noch einfacher erklären?“
Mich zum Beispiel spricht eine angebrochene Flasche
Whiskey überhaupt nicht an. Sie könnte wochen- und monatelang auf meinem
Küchentisch stehen, ohne dass ich sie anrühren würde. Eine geöffnete Tafel
Schokolade dagegen wäre wohl nach einigen Tagen verzehrt. Das eine findet
Resonanz in mir, das andere nicht. Wenn ich also die Schwingung meines eigenen
Geistwesens so ändere, dass dieser Resonanzboden in mir selbst entfällt, kann
mir die Versuchung nichts mehr anhaben.
6.
Spektralanalyse – Aurafotografie
Eines Tages wird man die Strahlen oder Wellen, aus
denen Deine Ewige Individualität besteht, genauso wissenschaftlich erkennen,
verstehen, analysieren, messen und sogar sichtbar machen können wie die
unsichtbaren, lange unbekannten Röntgenstrahlen.
In der Physik ermöglicht es die Spektralanalyse,
anhand der Ausstrahlungen eines Gegenstandes (zum Beispiel eines fernen
Himmelskörpers) die Elemente zu erkennen, aus denen er zusammengesetzt ist.
Auch die feinstoffliche Materie Deines Feurigen
Körpers hat ihre ganz eigene, besondere Ausstrahlung, die Aura. An ihr kann man
das wahre, innere Wesen eines Menschen unfehlbar erkennen. Wissenschaftlich
ausgedrückt: Man kann feststellen, aus welchen Elementen, welchen hoch und welchen
niedrig schwingenden Teilchen Dein Lichtwesen zusammengesetzt ist.
Menschliche Ausstrahlungen können auch für das
gewöhnliche Auge sichtbar sein. Wir können viele Fälle nennen, in denen
Menschen in einem Ausbruch von Begeisterung ein Leuchten ausstrahlten. Ebenso
bemerken die Menschen bisweilen einen ungewöhnlichen Glanz der Augen im Moment
sogenannter Begeisterung. Die Augen leuchten jedoch nicht aufgrund einer
äußeren Quelle, sondern durch das innere Feuer. (Br II, 429)
In Zukunft wird die Aurafotografie diese
Ausstrahlungen nicht nur für das Herz spürbar, sondern auch für das physische
Auge sichtbar machen.
Kann man denn falsche Gedanken hegen? Wenn der Tag
kommt, an dem man die Aura fotografieren kann, werden viele versuchen, ihre
gewohnten Gedanken gegen irgendetwas ersonnenes Schönes auszutauschen. Die
Menschen verstehen doch, heuchlerische Tränen zu vergießen. Kleine Schlaumeier
werden ihr Wesen zu verbergen suchen, der Film aber wird sich als
scharfsichtiger erweisen.
Es wird ein bedeutungsvolles Experiment vor sich
gehen. Ein heuchlerischer Gedanke wird die Aufnahme nur verschlechtern, sie
gleichsam mit dunklen Körnchen bespritzen. So wird die neue Schlauheit keinen
Erfolg haben. Ein aufrichtiger, wesenseigener Gedanke bringt klare Strahlen hervor.
Notwendige, heilige Bestrebungen haben feine Farben. (FW III, 498)
An Ausstrahlungen kann man viele Beobachtungen
anstellen. Man kann sich davon überzeugen, dass es außer den Strahlen, die der
Photographie bereits zugänglich sind, noch feinstofflichere Lichtwellen gibt,
die von einem verfeinerten Apparat ermittelt werden können. (Br I, 334)
Dann hören der Lichtkörper und seine Zusammensetzung
auf, etwas Mystisches oder Okkultes zu sein. Der feurige Zustand mit seiner
herrlichen Aura wird dann auch wissenschaftlich belegbar sein.
Abschnitt
III: Feuriger Zustand im Einzelnen
Gehen
wir jetzt wieder von der Theorie zur Praxis über. Wie überall läuft es auch bei
der Übung „Feuriger Zustand“ nur auf eines hinaus: Der Mensch der Zukunft muss
höhere Eigenschaften wie Reinheit, Macht und Freude erwerben! Diese wollen wir
jetzt genauer ansehen.
1.
Reinheit
Nikolaus Roerich „Kanchenjunga“
Abstrakte
Erörterungen haben keinen Wert. Du wirst nur dann einen Gewinn von all dem
haben, was wir hier besprechen, wenn Du die lebendige Erfahrung machst:
Im
Moment des Feurigen Zustands hast Du tatsächlich die tierischen Bedürfnisse,
Begierden und Stimmungen Deines niederen Selbst überwunden.
Du
hast keinen Appetit, kein Verlangen nach Sexualität, Alkohol, Tabak oder
Süßigkeiten. Du bist keinen Stimmungen wie Gereiztheit, Niedergeschlagenheit,
Furcht, Aggressivität oder Zweifel mehr unterworfen.
„Wie
kommt es zu dieser wundersamen Verwandlung?“
So
wunderbar ist sie gar nicht, sondern ganz natürlich: Ein Geistmensch ist im
Gegensatz zu einem materiellen Wesen ein hoch schwingendes Geschöpf; es hat
daher seiner Natur gemäß keine physischen Begierden und keine Stimmungen.
Wenn
Du Appetit oder Furcht verspürst, liegt das nur daran, dass Deine Schwingung
niedrig ist. Dann bist Du kein geistiges, sondern wieder ein materielles Wesen;
kein Dampf, sondern wieder Eis.
Wissenschaftlich
gesehen bedeutet Reinheit die Abwesenheit von niedrig schwingenden Teilchen in
Deinem Lichtwesen.
In
einem Zustand hoher Schwingung bist Du immun, unempfänglich, erklingt Dein
Ewiges Wesen nicht auf niedere Instinkte, Gedanken und Gefühle. Wie in einer
Kirche oder einem Konzertsaal kommen sie gar nicht erst auf.
Es
gibt für niedrige Schwingungen keinen Resonanzboden in Dir.
Es
nützt nichts, gegen Dich selbst oder andere Zwang auszuüben. Viel besser ist,
wenn Du erlebst, dass Reinheit die natürliche, herrliche und glänzende
Verfassung Deiner Seele ist. Dann strebst Du von selbst danach, alles zu
vermeiden, was Dich aus diesem erhabenen Zustand wieder herausfallen lässt.
Das
darf nicht abstrakt bleiben. Spüre, wie Du bei hoher Schwingung rein und bei
niedriger Schwingung unrein bist.
*****
Du
hast schon festgestellt: Es ist schwer, mit Hilfe von Disziplin und Anspannung
des Willens die Eigenschaften loszuwerden, die dem spirituellen Wachstum
entgegenstehen, und höhere Gewohnheiten zu begründen.
Heute
gehen wir einen einfacheren Weg: Du versetzt Dein Wesen in einen Zustand der
Reinheit, Lebenskraft und Lebensfreude, in dem das, was man landläufig „niedere
Wünsche“ nennt, gar nicht erst entsteht – und zwar ohne dass Du auch nur einen
Gedanken an ihre „Unterdrückung“ verschwenden musst. Im Feurigen Zustand willst
Du wirklich ohne Disziplinierung oder Willensbefehl nur das, was Dein Höheres
Ich will.
Statt vom Magen zu träumen, erfülle den
Geist mit der Erhabenheit des Höchsten! (AUM 36)
Richte Dein Bestreben nicht darauf,
Begierden loszuwerden, sondern lieber darauf, stets einen Zustand höherer
Schwingung aufrechtzuerhalten – dann verschwinden die Begierden von selbst!
Der
Feurige Zustand vertreibt Versuchungen, Begierden und Niedergeschlagenheit. Bei
hoher Schwingung verschwinden sie. Niemand wird nach Schokolade verlangen oder
Traurigkeit empfinden, wenn er gerade die Freuden des Paradieses genießt:
Feuer
verbrennt die Gewohnheiten des niederen Selbst.
Jedes
höhere Erbeben ist schon ein Sieg über das Fleisch. (AUM 154)
„Kannst
Du ein konkretes Beispiel nennen?“
Gandhi
hat viele Versuche der Erhebung seines Wesens durch geistige Kraft angestellt.
Einer davon war: Um zu beweisen, dass man selbst ein so starkes und elementares
Gefühl wie Sexualität überwinden kann, hat er nackt mit einem nackten jungen
Mädchen (meist einer Schülerin) die Nacht im Bett verbracht. Weil sich sein
Geist in einem Feurigen Zustand befand, hat auch sein Körper kein Verlangen
geäußert.
„Hast
Du das auch schon versucht?“
Nun
ja, das scheitert am Widerstand meiner Frau. Auch Gandhi hat das erst nach dem
Tod seiner Frau gemacht.
*****
Reinheit
hat noch einen weiteren Aspekt: Im Feurigen Zustand bist Du nicht betroffen von
den schrecklichen Verhältnissen in der Welt um Dich herum; von all der
Trägheit, Unwissenheit, Ungerechtigkeit, Selbstsucht, Bosheit, Gier und Gewalt.
Ein
Geistwesen wird nicht berührt von materiellen Bedingungen wie: Wetter, Unglück,
Krankheit, Tod, Schwäche des Körpers, Unvollkommenheit der anderen, Angriffe,
Beleidigungen, widrige Umstände, Leid, Not, Scheitern von Plänen und
Hoffnungen, Enttäuschungen über Menschen, Armut, Stimmungen und so weiter.
Deine
Ewige Individualität lebt in der Welt der Seele. Nichts, was auf der
materiellen Ebene vor sich geht, kann ihr etwas anhaben.
Du
stehst über der Situation; über allem, was dort unten geschieht und sich Dir zu
nähern sucht. Du bist ein hoher Herr, an den nichts Niederes
herankommt.
Er steht im Geist über allen, die sich
an ihn wenden. (BGM I, 289 [345])
Du
bist wie der Lotus, der mitten im Sumpf blüht, von dem aller Schmutz aber
abperlt.
Der
Feurige Zustand ist ein Allheilmittel gegen jede Art von
Not, Leid, Niedergeschlagenheit, Schwermut, Jammer und Klagen. Gewöhne Dir nur an, diesen Anwandlungen nicht mit
physischen Mitteln wie Frustrations-Essen, Alkohol, Zerstreuungen oder
Ausschweifungen zu bekämpfen, sondern mit der geistigen Übung der
Wiedererhebung Deiner Schwingung!
Es gibt nur ein Allheilmittel: ein
erhabenes Bewusstsein! (FW I, 127)
Unter den Schülern und Nachfolgern gab
es viel Kummer und alltägliche Not. Der Lehrer [Jesus] half vor allem
durch Erhebung des Geistes. Erst wenn das Gleichgewicht wiederhergestellt war,
begann Er, die Lage zu erörtern. (Br II, 151)
Feurigkeit
bedeutet: Jede persönliche Betroffenheit ist ausgeschaltet.
Was
auch immer Dir zustößt, Du bist nicht verärgert, beleidigt, gekränkt,
enttäuscht oder gereizt.
Der
Reiter ist unbeeindruckt, wenn sein Esel leidet.
Du
denkst: „Das alles geht mich nichts an. Damit habe ich gar nichts zu tun.“ Das
ist, als ob ein Fremder leidet. Du lässt Dich nicht in die Situation herein und
nicht herunterziehen.
„Heißt
das, der Neue Mensch schließt die Augen und sieht über all das Schreckliche in
der Welt hinweg?“
Nein!
Er sieht und spürt alles Leid, Unvollkommenheit und Egoismus; sogar mehr als
andere, weil er besonders feinfühlig ist. Er lässt sich davon aber nicht aus
dem Gleichgewicht, das heißt, aus seinem erhabenen Zustand hoher Schwingung
bringen.
Ein unwissender Mensch wird darüber
verblüfft sein, dass das Gefühl von Kälte und Hunger verschwinden kann. Aber
wer das Wesen der Dinge versteht, begreift, dass nicht die Gefühle
verschwinden, sondern der Zustand des Geistes ein solcher sein kann, dass
nichts ihn erschüttert. (AY 192)
*****
Feurigkeit
im Sinne von Reinheit bedeutet weiter Wunschlosigkeit.
Du
benötigst nichts, Du willst nichts, Du erwartest nichts.
Du
bist zufrieden mit dem, was Du hast. Du bist, wie man so schön sagt, „wunschlos
glücklich“. Unerfüllte Wünsche quälen Dich und stehen dem höchsten
Glückszustand im Wege.
Wunschlosigkeit
führt zu innerer Ruhe. (Lao-tse) (Nikolaus Roerich „Lao-tse“)
*****
Zur reinen Natur eines feurigen Wesens
gehört auch Selbstlosigkeit: Für Dich verlangst
Du nichts.
Eigennutz ist mit einem flammenden
Herzen unvereinbar. (Herz 230)
Wir hatten darüber schon in der Sendung
„Selbstlosigkeit“ gesprochen (Sendereihe „Die 10 Grundpfeiler der Praxis des
Agni Yoga“).
Gibt es im Zustand der Begeisterung, im Zustand
von Samadhi nicht Anzeichen von Ichsucht? So fragt der Unwissende. Wie könnte
er wissen, dass diesem höchsten Zustand Ichsucht nicht nur fremd, sondern sogar
gegensätzlich ist? Wie könnte jemand, der die höchste Anspannung nie berührt
hat, wissen, dass gerade sie den höchsten Segen für das Allgemeinwohl birgt?!
Nichts bringt die reine Selbstlosigkeit hervor, die von der Begeisterung eines
übervollen Herzens geschaffen wird. (Herz 210)
„Willst
Du etwa sagen: Ich stelle den Feurigen Zustand her und dann bin ich von einem
Augenblick auf den anderen und für alle Zeiten rein wie ein Engelein?“
Nein,
so einfach ist es natürlich nicht. Bei einer hohen Schwingungsfrequenz bist Du
tatsächlich rein wie ein Engel. Das Problem ist: Du kannst diese erhabene Verfassung
nicht lange halten. Sowie Du in die Welt hinausgehst, setzt bald irgendeine
lächerliche Kleinigkeit Deine Schwingung herab. Die große Kunst ist also noch
nicht einmal so sehr, den Feurigen Zustand herzustellen, sondern vielmehr, ihn
im Lauf des Alltags unvermindert zu bewahren. Darüber werden wir sogleich noch
sprechen.
2. Weisheit
Nikolaus Roerich „Archat“
Im
Feurigen Zustand kannst Du die Möglichkeiten des Feurigen Körpers nutzen. Dazu
gehört auch größere Erkenntniskraft.
Feurigkeit
ist Geistigkeit, ein verfeinerter Zustand der Materie. Damit geht höchste
Feinfühligkeit einher. Sie erlaubt Dir, viel mehr von der unendlichen, aus
materiellen und geistigen Aspekten bestehenden Wirklichkeit zu erfassen, als
mit Deinen fünf groben physischen Sinnen.
Im
Feurigen Idealzustand Deiner Seele bist Du der Wahrheit näher, denn:
Das
Göttliche in Deinem Inneren ist Wahrheit.
Solange
Deine Seele noch klein ist, bist Du von der Wahrheit weit entfernt.
*****
Deine
Sinne schärfen sich. Dein Bewusstsein weitet sich. Du erfasst die
nicht-materielle, nicht sichtbare und nicht greifbare feinstoffliche
Wirklichkeit, die für Dein Leben so unendlich viel wichtiger ist als die
physische.
Langsam
öffnen sich Deine Zentren: So der Kelch, in dem die Erlebnisse, Erfahrungen und
Aufspeicherungen aller Deiner früheren Existenzen angesammelt sind und darauf
warten, gehoben und genutzt zu werden.
Vor
allem Dein Herz beginnt, zu Dir zu sprechen, Dich zu warnen und zu führen. Über
dieses wichtigste Organ Deiner Ewigen Individualität hast Du Zugang zu unmittelbarem,
intuitivem Gefühlswissen, das Dir weit
höhere Erkenntnis vermittelt als der Verstand (siehe die Sendung „Erweiterung
des Bewusstseins“).
Intuition
ist die Erkenntnis der Seele. (TL I, 20)
Das
Licht der Feurigkeit erleuchtet Dich! Es beschenkt Dich mit wahrer, tiefer
Einsicht in das Wesen von Menschen und Situationen; mit der Unterscheidung des
Kleinen vom Großen, des Guten vom Bösen und des Notwendigen vom bloß
Wünschenswerten. Du erlangst wirkliche Weisheit, weit über die intellektuelle
Erkenntnis hinaus.
Nirwana ist die Eigenschaft der Aufnahme
aller Taten, die Sättigung mit dem All-Umfassenden. Durch das Beben der
Erleuchtung strömt wahres Wissen ein. (BGM II, 324 [328])
Sogar Kinder rufen aus: „Es dämmerte
mir“ oder „Mir ging ein Licht auf!“ So werden die Augenblicke richtiger und
augenblicklicher Entscheidungen bezeichnet. Man denke daran, wie Frau
Kowalewskaja [mathematische] Aufgaben löste.
Ein solcher feuriger, mit der Feurigen Welt verbundener Zustand ist
charakteristisch. (FW I, 102)
Ein
vom Feuer des Geistes erleuchteter Mensch findet in jeder Lage den richtigen
Weg. Hören wir Goethe:
Da war Napoleon ein Kerl! Immer
erleuchtet, immer klar und entschieden, und zu jeder Stunde mit der
hinreichenden Energie begabt, um das, was er als vorteilhaft und notwendig
erkannt hatte, sogleich ins Werk zu setzen. Sein Leben war das Schreiten eines
Halbgottes von Schlacht zu Schlacht und von Sieg zu Sieg. Von ihm könnte man
sehr wohl sagen, dass er sich in dem Zustand einer fortwährenden Erleuchtung
befunden; weshalb auch sein Geschick ein so glänzendes war, wie es die Welt vor
ihm nicht sah und vielleicht auch nach ihm nicht sehen wird. (Goethe zu
Eckermann, 11.03.1828)
„Willst Du etwa behaupten, ich werde
unfehlbar wie der Papst?“
Eine
wichtige Frage. Wir wollen nicht dem Aberglauben verfallen, jemand könne nicht
irren, nur weil er in ein Amt gewählt worden ist. Die Fähigkeit, richtig zu erkennen
und zu handeln hängt allein von der persönlichen Reife, dem Entwicklungsstand
und der Höhe des Bewusstseins ab.
„Unfehlbarkeit“
ist ein relativer Begriff und meint: Die höchste Gewissheit, die dem Wesen
einer bestimmten Evolutionsstufe (zum Beispiel Mensch der 5. Rasse) überhaupt
zugänglich ist. Auf höheren Ebenen (Buddha, Jesus, Mahatma) ist die
Erkenntnisfähigkeit natürlich größer und damit ein höherer Grad von
Unfehlbarkeit möglich. So nähern wir uns im Laufe unseres ewigen Weges der
einen Wahrheit immer weiter an.
Mit
zunehmender Feurigkeit wächst Deine Weisheit!
3.
Macht
Bei
Feurigkeit bist Du stets voller Lebenskraft, was immer Dir zustößt.
Der
Leib nutzt seine physische, die Seele ihre geistige Kraft, psychische Energie
genannt. Erst im Feurigen Zustand kannst Du diese in vollem Umfang gebrauchen,
erst dann kann sie frei wirken.
„Wenn
du von Macht sprichst, denke ich an große Herrscher wie Alexander den Großen
oder Caesar.“
Das
trifft es nicht ganz. Was wir im Sinn haben, ist geistige Macht. Das bedeutet:
Das
Geistige, das Göttliche in Dir übernimmt die Herrschaft. Zunächst über Dich
selbst (Dein niederes Selbst) und dann über die Umstände um Dich herum.
Du
erlangst vollkommene Selbstbeherrschung. Der Wagenlenker, die Ewige
Individualität, steuert die vier vergänglichen Körper; was praktisch heißt: Du
meisterst Deinen Leib, Deine Instinkte, Deine Gedanken und Deine Gefühle.
Die
Beherrschung Deines niederen Selbst gibt Dir ein erstes Gefühl von der
gewaltigen Macht, über die Deine Seele verfügt, wenn Du sie nur zur Entfaltung
kommen lässt. Es ist ein unbeschreibliches Hochgefühl, im Vollbesitz seiner geistigen Kraft
einherzuschreiten unter all den kleinen, schwachen, hilflosen, verschreckten,
niedergedrückten alten Menschen.
Der
schlummernde Gigant in Dir hat
sich endlich befreit, kommt aus seinem Gefängnis ans Licht und betritt die
Bühne der Welt.
Du
fühlst Dich nicht nur groß und mächtig. Du – Dein wahres Selbst – ist
tatsächlich groß und mächtig!
Ebenso
musst Du aber auch Deine Kleinheit und Schwäche spüren, wenn die Feurigkeit
nachlässt, weil Deine Schwingung abfällt.
*****
Im
Feurigen Zustand hast Du nicht nur Macht über Dich selbst, sondern auch über
die Menschen und Umstände in Deiner Umgebung. Du kannst sie auf Deinen Weg
lenken. Feurigkeit ist ein Magnet, der Menschen anzieht. Wie die Schwerkraft
zieht sie auch die Umstände in ihren Bannkreis und zwingt sie, sich dem Höheren
Willen zu unterwerfen!
Wenn
Du unfähig bist, Deine erste Prüfung zu bestehen und Deine Rechte als
zukünftiger Adept geltend zu machen, indem Du die Umstände zwingst, sich vor
Dir zu neigen – dann bist du ebenso völlig ungeeignet für weitere Proben. (Jinarajadasa,
Letters from the Masters of the Wisdom II, 69)
Du
kannst die „Berge versetzen“, die Deinen Pfad versperren, nämlich alle
Hindernisse siegreich überwinden.
Sie
werden nicht länger über irdische Schwierigkeiten nachsinnen, da sich viele
Aufgaben allein mit einem höheren Maß an Begeisterung lösen lassen. (Br II,
141)
Wenn
jemand durch die Umstände niedergedrückt ist, könnt ihr überzeugt sein, dass er
ohne Entflammung lebte. (AY 257)
*****
In
Feuriger Verfassung bist Du ein unsterblicher Geistmensch der neuen
Evolutionsstufe und damit all den materiellen, sterblichen, niedrig schwingenden
Geschöpfen um Dich herum weit überlegen, die von ihren Ängsten, Begierden und
Stimmungen beherrscht und so gehindert werden, ihr Potential an geistigen
Kräften zu erschließen.
Du
bist die Zukunft!
Du
bist schon dort, wo die anderen noch hin wollen, dem Plan der Evolution
entsprechend hin müssen.
Bringe
diese Überlegenheit zur Geltung!
Du
bist ein Führer, ein Bahnbrecher, der den Weg in die Zukunft vorangeht und
andere dafür begeistert, Dir nachzufolgen.
Hoheit
und Liebe – so lautet das stolze Motto des Neuen Menschen! (Thomas Mann „Königliche Hoheit“) (Uta
von Naumburg)
Möge
dieses Mantram Dich im täglichen Leben begleiten und führen und die Grundlage
für Deine Beziehung zu den alten Menschen bilden.
*****
Diese
Überlegenheit besteht aber nur, solange Deine Schwingung hoch ist. Wenn sie
absinkt, verlierst Du sogleich Deine Macht. Du musst spüren, wie Du bei hoher
Schwingung machtvoll und überlegen und bei niedriger Schwingung kraftlos und
unterlegen bist.
„Du
willst doch nicht sagen, dass Du von einem Moment auf den anderen einen
Schwächling zu einem Helden machen kannst?“
Nein,
natürlich kann niemand, der noch klein und schwach ist, von einem Tag auf den anderen
groß und stark werden. Das ist ein langer Weg.
Feurigkeit
bedeutet: Die psychische Energie, die in jedem von uns vorhanden ist, ist
aktiviert und beginnt zu wirken. Das ist das Entscheidende! Wenn die kleine
Seele beginnt, diese geistige Kraft bewusst zu nutzen, wird sie durch Gebrauch
zunehmen. Dann wächst auch Du, nämlich Deine Macht.
4.
Freude
Nikolaus Roerich „Krischna“
Im
Feurigen Zustand bist Du stets voller Lebensfreude, was immer Dir zustößt.
Ein
feuriger Geist zeigt Freude und wehrt finstere Erscheinungen durch Feuer ab.
(FW III, 221)
Du
trägst stets ein heiteres, überlegenes, sieghaftes Lächeln auf den Lippen, weil
das Materielle Dich nicht berühren und nur Deinem Aufstieg dienen kann. Weil Du
weißt: Dir stößt genau das zu, was Dir nötig ist, damit Du den nächsten Schritt
auf Deinem Weg des unbegrenzten Wachstums gehen kannst.
Freude
am Erfolg ist lichtvoll, doch noch lichtvoller ist geistige Freude. Die
Menschen haben für geistige Freude keine genaue Bezeichnung, doch am ehesten
bezeichnet man sie als feurige Freude. Unter der Einwirkung feuriger Freude
spüren wir die Feurigkeit der gesamten Natur, und dieses Verstehen trägt uns
leichter als alles andere in die Überirdische Welt.
Wahrlich,
dort kann man verstehen, wie segensreich feurige Freude ist. Sie erweitert
geradezu das Bewusstsein, und die besten Aufspeicherungen sammeln sich bei dem
feurigen Magneten. Das Wesen des Menschen erneuert sich, und der sogenannte
alte Mensch verbrennt. Dabei ist es möglich, die Begeisterung unter den
alltäglichsten Umständen zu erfahren.
Wie
hat die Welle dieser Freude den Geist erfüllt und die Verbindung mit den
Höheren Welten eröffnet? Niedergeschlagenheit und Gereiztheit sind dafür
ungeeignet. Es ist nicht leicht, sich inmitten irdischer Unruhen vor solchen
üblen Gefährten zu schützen, doch Begeisterung des Geistes verbrennt das
Körperliche. Vor feuriger Begeisterung fallen alle Hindernisse. Lasst uns
freudig sein, lasst uns lichtvoll sein! (Br II, 810)
Die
Mahatmas rufen uns zu:
Freude!
Freude! (FW II, 258)
Die
Welt ist schön! Das Leben ist schön!
Unsere
Lehre stellt die Welt reich, freudvoll und anziehend dar. (Gem 263)
„Wie
kann ich diese Freude finden, inmitten von all dem Leid?“
Wir
haben schon oft darüber gesprochen, wie Du Leid in Freude verwandeln kannst.
Sieh noch einmal die Sendungen „Das Geheimnis der Unsterblichkeit“, „Der Sinn
des Leidens“ und „Freude über Hindernisse“ an.
„Ist
denn ein heiteres Wesen nicht mehr oder weniger angeboren?“
Nein!
Eine der 10 wichtigsten Aussagen des Agni Yoga lautet:
Freude
ist eine besondere Weisheit. (Gem 156; AY 185; Hier 96 u.a.)
Das
will sagen: Ein sonniges Gemüt fällt nicht vom Himmel, sondern ist das Ergebnis
von harter innerer Arbeit an der Schaffung und Bewahrung einer hohen
Schwingung.
Das
darf nicht abstrakt bleiben. Spüre, wie Du bei hoher Schwingung freudig und bei
niedriger Schwingung niedergeschlagen bist. Deine Feurigkeit zu verteidigen
bedeutet auch, Freude in jeder Situation, bei jeder Arbeit zu bewahren. Das ist
eine große Kunst, eine Art Meditation mitten im Alltag.
5.
Feuer der Begeisterung
Im
Feurigen Zustand hat das Feuer des Geistes Dein ganzes Wesen ergriffen und
entflammt. Es verklärt den physischen Menschen.
Das
biblische Symbol dafür ist das Pfingst-Feuer: Das Feuer des Göttlichen Geistes
wird auf die Jünger Jesu ausgegossen, um sie zu stärken und ihnen höhere
Fähigkeiten zu verleihen. (Apg 2, 2-3) (Tizian „Ausgießung des Heiligen Geistes“)
Du
bist Feuer und Flamme, entbrannt vom höchsten Feuer, der Flamme der
Begeisterung.
Die
durch Aufnahme von Höherem vermittelte Begeisterung vermag das Leben zu
verklären, wenn der Mensch fähig ist, solche heilkräftigen Schwingungen in sich
zu bewahren. (Br II, 857)
Das
schöne Wort Be-geisterung drückt aus: Du bist von einem hohen Geist erfüllt.
Das Geistfeuer leuchtet in Deinen Augen und spiegelt sich in Deiner Aura wider.
Es brennt in Dir und strahlt aus Dir heraus.
Die Qualität einer Tat hängt von der Begeisterung des
Handelnden ab. Wir wissen, dass Begeisterung sich in der Aura widerspiegelt und
diese entflammt. Bei jeder Arbeit kann diese erhabene Anspannung hervorgerufen
werden. Die Alten nannten diesen Zustand „Göttlichen Gruß“. Er allein kann
jeder Arbeit das Leuchten der Vervollkommnung verleihen. (Br II, 461)
Begeisterung
ist ein erhabener Zustand Deines Wesens! Du bist feurig heißt: Du bist
begeistert!
Die
Weisen verstehen, dass sich jeder Mensch in einem Augenblick von Begeisterung
schon in einem überirdischen Zustand befindet. (Br II, 516)
„Begeisterung
wofür?“
Ja,
das ist die große Frage. Das muss ein jeder für sich selbst herausfinden! Wofür
entdeckst Du Begeisterung in Dir selbst? Worauf freust Du Dich an jedem neuem
Morgen wie ein Kind, so dass Du flugs aus dem Bett springst? Was gibt es alles
zu entdecken? Was gibt es alles zu lernen? Welche Wunder bietet das Leben
heute?
Jeder
Tag ist ein unwiederbringliches Geschenk!
Wir
sind auf der Welt, um unsere Ideale materielle Wirklichkeit werden zu lassen.
Möge
der Mensch in Gedanken Heldentaten vollbringen; aus solchen Heldentaten bildet
sich eine strahlende Aura. Wenn dieses Licht sich festigt, kann der Mensch
seine Träume in die Tat umsetzen. Es ist nicht ohne Grund gesagt worden, dass
jeder Traum irgendwann Wirklichkeit werden wird. (Br II, 607)
Beginne
niemals einen Tag, ohne Begeisterung zu schöpfen für die Möglichkeiten, die die
kommenden Stunden bieten, um Deinen persönlichen Traum in Erfüllung gehen zu
lassen: Für den endlosen Aufstieg auf dem Weg zu Gott, die Ausführung Deiner
Mission und die Mitarbeit am Großen Werk der Mahatmas. Vor allem aber für die
herrliche schöpferische Arbeit am Neuen Aufbau:
Dort,
wo Du gerade stehst, schaffst Du zwei Kunstwerke: Den Neuen, unsterblichen,
unverletzlichen Geistmenschen und die Neue Welt!
Jeder
Mensch empfindet Begeisterung, doch diese Funken erhabenen Aufschwungs treten
nur als vereinzelte Lichtblitze auf und verwandeln nicht das ganze Leben.
Dennoch sind solche Geisteszustände selbst unter schwierigen Bedingungen
möglich. Stellen wir uns vor, dass ein solcher erhabener Zustand ständig
andauert und eine noch höhere Begeisterung hervorruft. So wird das ganze Dasein
erhoben. (AUM 449)
Erinnere
Dich (Sendung „Überblick“ der Sendereihe „Die 10 Grundpfeiler der Praxis des
Agni Yoga“): Was sind die 4 Lebenskreise, die den Tag eines Agni Yogi
ausfüllen?
Verbindung
mit der Höheren Welt, Dienst am Nächsten, Dienst am Allgemeinwohl und
Ausbildung oder Selbstvervollkommnung.
Ja,
siehst Du, da haben wir, wofür Du Dich jeden Tag neu begeistern kannst und musst:
Du darfst eine neue Faser in den Silbernen Faden der Herzensverbindung mit
Deinem Lehrer einflechten. Du darfst einen neuen Stein zur Evolution des
Geistes beitragen. Du darfst einen weiteren Schritt auf dem Geistigen Pfad tun,
der Dich ein Stückchen größer werden lässt.
*****
Menschen,
in denen das Feuer der Begeisterung erloschen ist, die keine Ideale und Träume
mehr haben, für deren Verwirklichung sie kämpfen, sind tot. Es gibt sie
tatsächlich, die sprichwörtlichen toten Seelen: lebende Leichname, deren Körper
gleichwohl weiter dahinvegetiert.
Wahrlich, es ist besser, zu brennen als zu schlafen.
(AY 528)
Es
lassen sich zwei Menschentypen unterscheiden: brennende und verwesende. (Br II,
239)
Um
dieses Absterben zu vermeiden, musst Du ständige Begeisterung bewahren.
Das
Heilige Feuer muss immer brennen! (FW III, 526)
Die Lehre des Agni Yoga erfordert, ständig entflammt
zu sein. Manchmal ist ein Ausruhen von den Erscheinungen erforderlich, doch die
innere Flamme ist unauslöschlich. Auf das Symbol der Unauslöschlichkeit wird in
vielen Lehren als eine Stufe der Erkenntnis hingewiesen. Man muss sich an die
Erscheinung des ständigen Feuers gewöhnen. Unsere Flamme brennt wie ein
Freudenfeuer, und es ist unwürdig, sie zu hindern! (AY 414)
Das
Heilige Feuer in Deinem Inneren darf nie erlöschen!
Schwört
den Eid, dass das heilige Beben euch nie verlassen wird. (Herz 509)
Wenn
Wir einen Absturz bemerken, bedeutet das, dass das Feuer des Herzens ermattet
ist. Lasst uns nicht ermatten, denn das ziemt dem Feuer nicht. (FW II, 467)
Seit
Urzeiten steht der spirituelle Mensch vor einem existentiellen Problem: Die
großen Gedanken, die hohen Ideale, die ihn beseelen, haben wenig Bestand in der
materiellen Welt. Perikles sagte einmal:
Warum
wird klein, was man anfasst, da es doch groß war, als man es dachte? Die
Alltäglichkeit frisst uns auf.
Wenn
die Menschen aus dem Theater, der Kirche oder wissenschaftlichen Versammlungen
kommen, versenken sie sich sofort wieder in den Staub des Alltagslebens. Gerade
erst haben sie Tränen des Entzückens vergossen und sich im Geist
emporgeschwungen, um all dies gleich danach wieder zu vergessen. Die meisten
offenbaren bereits an den Türen ihr gewohntes Alltagsverhalten, und die
erhabenste Tragödie prallt an ihren steinernen Herzen ab. (Br II, 646)
Agni
Yoga macht mit der Übung „Feuriger Zustand“ einen neuen Versuch, diese
Menschheitsaufgabe zu lösen: Sie zeigt Dir einen Weg, um das Feuer der
Begeisterung mitten in der kalten materiellen Realität dauerhaft zu bewahren.
6.
Liebe
Feurigkeit
ist Liebe! Darüber hatten wir anfangs schon gesprochen. Deshalb ist hier nur
noch zu sagen:
Im
Feurigen Zustand gibt es keine Isolierung. Du erkennst Deine Verbindung mit
allem, was existiert, weil in ihm dasselbe Geistfeuer brennt wie in Dir selbst.
Wenn Du das spürst, kannst Du Dich nicht getrennt von der übrigen Schöpfung betrachten.
Du kannst nicht an Dich denken, ohne gleichzeitig auch an den gesamten Kosmos
zu denken.
Die
feurige Seele liebt nicht einen einzelnen Menschen, sondern die gesamte
Menschheit, ja, jede Kreatur.
Liebt
nicht den Menschen, sondern die Menschheit. (Br II, 332)
7. Leben im Himmel
Nikolaus Roerich „Ekstase“
Feuriger
Zustand bedeutet Leben des Feurigen Körpers. Dieser kann als geistiges Wesen aber
nur in einer geistigen Welt existieren. Also bedeutet Feurigkeit: Leben in der
Feurigen Welt, im Himmel – und zwar nicht erst nach dem Tod, schon jetzt
während der Inkarnation auf der Erde.
„Phantastisch!
Wie soll das möglich sein? Ich soll im Himmel und auf der Erde leben?“
Ebenso
wie der Mensch, bestehend aus Leib, feinstofflichem und Feurigem Körper, eine
untrennbare Einheit ist, sind auch die drei Welten (materielle, feinstoffliche
und Feurige Welt) eine untrennbare Einheit.
Wir
dürfen also nicht aufspalten und denken: Heute bin ich ein Körper, der auf der
Erde lebt, und morgen, nach dem Tod eine Seele, die in den Himmel kommt. Nein!
Deine Überzeitliche Individualität existiert natürlich schon heute, schon
während der irdischen Inkarnation. Die bessere Sichtweise ist also:
Als
hybrides, halb materielles, halb geistiges Wesen lebt der Mensch mit seinem Leib
auf der Erde und mit seiner Seele im Himmel – und zwar zur selben Zeit!
Du
bist nie nur auf der Erde, sondern hier immer halb abwesend – nämlich im Geist
in Deiner Überirdischen Heimat.
Das
gilt allerdings nur dann, wenn Dein Feuriger Körper schon genügend entwickelt
ist.
Eine
kleine Seele, die nur ihren feinstofflichen Körper einigermaßen ausgeformt hat,
reicht in der Pyramide der Welten über die niedrigen, erdnahen Schichten der
Feinstofflichen Welt nicht hinaus. Eine Große Seele dagegen ist ein Riese, der
die Füße auf der Erde und den Kopf – den Feurigen Körper – in der Feurigen Welt hat (siehe FW II, 12).
Im
Feurigen Zustand, in Ekstase (so der Titel dieses Gemäldes von Nikolaus
Roerich) reichst Du bis in den Himmel hinein. Gerade das macht Deine Größe aus. (Nikolaus Roerich „Ekstase“)
Jetzt
verstehen wir, warum kleine, grobe Seelen keinen Zugang zum Himmel haben (Siehe
Sendung „Die Überirdische Welt“): Nicht weil Petrus ihnen den Eintritt
verwehrt, sondern weil sie das Werkzeug noch gar nicht geschaffen haben, das
ihnen ermöglicht, sich in dieser höchsten Sphäre aufzuhalten.
Das
Wissen um die Vergänglichkeit verleiht ein Gefühl des Loslösens von der Erde
und lenkt den Geist auf jene Ebenen, auf denen der Mensch wirklich in seinem
feurigen Wesen lebt. (FW III, 368)
Um
es mit Bildern zu verdeutlichen:
Die
Werkzeuge, die vier Körper, befinden sich auf der Erde oder in der
feinstofflichen Welt, der Lenker (die Seele) zur selben Zeit im Himmel. Das
ganze Gespann bildet eine untrennbare Einheit.
Du
bist die Marionette, die in der materiellen Welt eine Rolle zu spielen hat, und
gleichzeitig der Puppenspieler, der von einer höheren Ebene aus sein Vehikel
lenkt, das heißt, dessen Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln steuert.
Man
kann das feurige Gleichgewicht erreichen, indem man gleichzeitig im irdischen
und im überirdischen Leben weilt. Man darf nur nicht meinen, die Vertiefung in
die Überirdische Welt löse bereits die Aufgabe des Gleichgewichts. Man muss
aktiv alle Kräfte im irdischen Dasein einsetzen, doch dabei verstehen, dass ein
solches Bemühen für den überirdischen Erfolg notwendig ist. (Br II, 806)
Das
ist gemeint, wenn die Lehre sagt:
Ein
Agni Yogi lebt wahrlich in zwei Welten. (U I, 238)
Dein
Leben im Himmel findet schon jetzt statt, nicht erst nach dem Tod!
„Das
ist wieder einmal ziemlich abstrakt. Wie kann ich das praktisch verwirklichen?“
Sieh
noch einmal die Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ an. Dort hatten wir schon
erklärt, wie Du unabhängig von den äußeren Umständen mitten in der irdischen
Arbeit im Paradies, in einem Heiligtum leben kannst:
Jetzt
gehen wir einen Schritt weiter und sagen:
Du
kannst in jedem Moment am Leben der überzeitlichen Gemeinschaft teilnehmen, zu
der Du gehörst, am Leben Deiner Seelenverwandten: Deines Lehrers – Deines
geistigen Vaters – , Deiner Mitschüler und Deiner Schüler. (Nikolaus Roerich „Zwenigorod“)
Der
Mensch soll mit aller Kraft zur Überirdischen Welt streben. Er sollte dieses
Bewusstsein so sehr verinnerlichen, dass er sich in jeder Stunde als Teilnehmer
an der Überirdischen Welt empfindet. (Br II, 738)
Die
Neuen Menschen sind Unsterbliche: Götter, die im Himmel leben!
Du
verlässt Deinen Himmel nie, auch nicht während des Aufenthalts auf der Erde.
Dort, auf der zweiten, der höheren, der feinstofflichen, der inneren Ebene der
Realität spielt sich Dein wahres Dasein ab: Das Leben Deiner Seele!
Kurz ist unser Aufenthalt in den verschiedenen
Sphären, betreten wir aber die Feurige Welt, können wir dort verbleiben. Und
kommen wir von dort, bewahren wir überall die feurige Feierlichkeit. (FW I,
576)
Wenn
Du jetzt schon im Himmel lebst, wie vollkommen natürlich und leicht wird es
dann sein, nach dem Tod in diese höchste Sphäre aufzusteigen!
„Ich
habe den Faden verloren: Was hat das Leben im Himmel mit dem Feurigen Zustand
zu tun?“
Ganz
einfach: Nur bei Feurigkeit, bei hoher Schwingung kannst Du während der
materiellen Existenz am Leben der Feurigen Welt und der dort beheimateten
Großen Seelen teilnehmen. In Angst, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit oder
Aggressivität bist Du mit den niederen Schichten der Geistigen Welt verbunden
und ziehst die dort hausenden unerwünschten Gäste an.
*****
Ich
weiß nicht, ob Du schon die volle Bedeutung dessen erfasst hast, worüber wir
sprechen:
Im
Feurigen Zustand lebst Du wirklich im Paradies!
In
der höchsten Welt, die Du Dir nur vorstellen kannst! Deine Träume werden wahr.
Ein größeres Glück, eine höhere Errungenschaft gibt es nicht! Nichts darf Dich
von dieser Höhe herunterziehen!
*****
Bisher
hatten wir es so verstanden: Du steigst aus Deinem Himmel tagsüber hinab in die
Hölle (in die Niederungen der materiellen Welt, die Deiner Seele fremd sind)
und kehrst abends nach Oben zurück (Siehe die Sendung „Der Weg des Inneren
Tempels“). Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und sagen:
Du
lebst gleichzeitig sowohl im Himmel als auch in der Hölle!
Lernt
es, gleichzeitig in der irdischen und in der Überirdischen Welt zu leben. (Br
II, 900)
„Unmöglich!
Entweder brate ich in der Hölle oder genieße den himmlischen Frieden. Das geht
doch nicht beides gleichzeitig!“
Nun,
sieh es einmal anders: Selbst in der Hölle – gerade in der Hölle! – bewahrst Du
den strahlenden Glanz Deines Lichtwesens! Wie ein Leuchtturm bringst Du Licht
in die Finsternis und ziehst die kranken Seelen an.
Du
bringst Dein tragbares Paradies, den Tempel im Herzen, überall hin mit, gerade
auch in die Abgründe des Lebens.
Mit
Deinem Inneren Tempel errichtest Du einen Himmel mitten in der Hölle – was für
eine Herausforderung für die Finsteren! Die armen Menschen in der Unterwelt,
die sich Dir nähern, treten in dieses Paradies ein.
Wie
herrlich ist es, ständig entflammt zu sein! Es gibt keinen solchen dunklen
Kerker, in dem das Feuer des Herzens nicht leuchten könnte! Brennt also vor
Schönheit! (FW I, 410)
So
sind Himmel und Hölle verbunden und bilden eine untrennbare Einheit. Die Hölle
ist nur die allerunterste Ebene der Pyramide der Welten. Jedenfalls dort, wo Du
Dich gerade befindest – und wenn es noch so tief unten ist –, herrscht eine
himmlische Atmosphäre, steht das Tor zum Paradies offen.
Wenn
Jesus in die Hölle hinabgestiegen und dort mit einem strahlenden Lichtgewand
aufgetreten ist, kannst auch Du lernen, die viel einfachere Aufgabe zu lösen,
Deine Feurigkeit im normalen irdischen Alltag zu bewahren. (Nikolaus Roerich „Abstieg Christi in
die Hölle“)
*****
Manchmal
ist es bei uns schön, dann verschmelzen Himmel und Erde. Wenn es aber auf der
materiellen Ebene höllisch zugeht, gibt es eine gewaltige Spannung: Der Mensch,
der in beiden Sphären lebt und dessen Bestimmung es ist, sie zu verbinden, muss
einen gewaltigen Spagat machen, um die Kluft zu überbrücken, und droht
auseinandergerissen zu werden. Deshalb spricht man so richtig vom heutigen
zerrissenen Menschen.
Wenn
die Höhere Welt empor, die Menschheit aber abwärts strebt, kann der kosmische
Strom natürlich nicht verwirklicht werden. Deshalb herrscht Ungleichgewicht in
der Welt. (FW III, 189)
8. Verbindung mit der Höheren Welt
Giovanni Girolamo Savoldo „Verklärung
Christi“
Im
Feurigen Zustand bist Du fest mit den Himmlischen Mächten, Deinen
Seelenverwandten, vor allem mit Deinem Lehrer verbunden. Aus dieser Verbindung
fließen Dir Kraft, Freude, Trost, Erkenntnis und Führung zu.
Feurigkeit
bei der alltäglichen Arbeit ist wie eine ständige Meditation, eine Synthese von
aktivem und kontemplativem Leben.
*****
In
hoher Schwingung bist Du eingestimmt auf die Schwingungen der Höchsten Welt. Du
bist empfänglich für die Inspirationen, die sich von der Feurigen Welt
aus in einem ständigen Strom auf die Erde ergießen, Dir Erkenntnisse vermitteln
und Lösungswege aufzeigen.
Es kann Fälle feuriger Erleuchtung
geben. Die Feurige Welt übermittelt uns Blitze der Erleuchtung, ganz genau wie
es die grobe Erscheinung eines Gewitters tut. So wie Gewitter die Erde ständig
mit einem Vorrat von gereinigtem Prana versorgen, schüttet auch die Feurige
Welt beständig Wellen von Einwirkungen aus. Es ist schade, dass es so wenige
Empfänger gibt, doch ginge man dazu über, das Bewusstsein im Verkehr mit der
Feurigen Welt zu üben, könnte sich ein solcher Empfänger auf natürliche Weise
behaupten. (FW I, 103)
Wenn
Deine Schwingung niedrig ist, entfernst Du Dich von Deinem Himmel und Deinem
Lehrer: Die Verbindung ist gestört, unterbrochen, und nichts Kräftigendes,
Erhebendes kann Dir mehr zufließen.
*****
Feurigkeit
ist die Voraussetzung für ein Gespräch mit Deinem nicht-inkarnierten Lehrer.
Das Scheitelzentrum, das für den Verkehr mit der Höheren Welt zuständig ist,
beginnt sich zu öffnen. Nur im Feurigen Zustand sind Deine Sinne so verfeinert
und geschärft, dass Du mit Wesen aus der Feurigen Welt kommunizieren kannst.
Die
Verklärung, in der Christus mit Moses und Elias sprach (Mt 17, 1-8), ist ein
biblisches Beispiel für einen Feurigen Zustand. (Giovanni Girolamo Savoldo „Verklärung
Christi“)
9. Nirwana
Nikolaus Roerich „Nagarjuna“
Der
Feurige Zustand wird auch als Nirwana oder höchster Zustand des Seins
bezeichnet (HR I/2, 107; Brief vom 02.06.1934)
„Tut
mir leid, aber mit diesem östlichen Konzept des Nichtstuns kann ich nichts
anfangen.“
Ja,
dieser geheimnisvolle Begriff der östlichen Weisheit wird meistens
missverstanden. Tatsächlich bedeutet er einen erhabenen Zustand Deines Wesens!
Man kann ihn mit folgenden Attributen annähernd beschreiben:
Reinheit, Macht und Freude; innere Ruhe („Seelenruhe“) und Frieden, die nichts und niemand stören kann; in
sich selbst ruhend, in seiner Mitte, im Gleichgewicht, in Harmonie, im Einklang
mit seinem Höheren Selbst, derselbe in Glück und Unglück bleiben; Gleichklang mit dem Kosmos, mit jeder Blume, jedem Baum
und jedem Stern; Gelassenheit und Wunschlosigkeit.
Und
das alles nicht in einem einsamen Kloster fern der Welt, sondern mitten in den
irdischen Kämpfen.
Mensch, wenn du in einem Brunnen ein
klares Bild sehen willst, so warte, bis die Oberfläche sich beruhigt hat. Ruhe
ist das Gewand der Weisheit. (Br II, 690)
Nirwana
ist keine Ruhe im herkömmlichen Sinn, vor allem keine Untätigkeit.
Seligkeit,
Nirwana, Gottesnähe und alle ähnlichen Bezeichnungen für höhere Zustände werden
gewöhnlich in einem irdischen Sinn verstanden; so gilt Seligkeit immer als
seliges Vergessen und Erquickung durch eine Art untätiger Erholung; doch
Vergessen kann nur als das Vergessen aller irdischen Mittel und Beispiele
verstanden werden.
Wahrhaftig,
warum solche beschränkten irdischen Verfahren, wenn man schon durch die höheren
Energien zu wirken vermag? Kann man Gottesnähe mit Untätigkeit und Verfallen in
Vergessen vergleichen? Ein solches Verhältnis steht in Widerspruch zu dem
wirklichen Sinn der Annäherung an das Höchste Prinzip. (FW I, 644)
Feurigkeit
– Nirwana – bedeutet die höchste Anspannung aller Deiner geistigen Kräfte, um
mitten in den Stürmen des Lebens alle Fasern Deines Wesens in höchster
Schwingung zu erhalten!
Bei ruhiger Oberfläche gibt es eine
klare Widerspiegelung. Jede Erregung entstellt die Klarheit. Ebenso benötigt
die psychische Energie Ruhe, um die Wahrheit widerzuspiegeln. Die Menschen
sprechen viel von der Ruhe der Weisen. Diese ist jedoch eine gewaltige
Anspannung; so gewaltig, dass die Energieoberfläche spiegelglatt wird. Daher darf Ruhe nicht für Untätigkeit
gehalten werden. (Br I, 132)
Die
Mitte als das Gleichgewicht vermindert nicht, sondern verstärkt die Anspannung
der Energie. Wir nennen das Nirwana. Diese Mitte ist keine niedere Schwingung,
sondern das Gleichgewicht der höchsten Anspannung. (AUM 480)
Einen
vollendeten Zustand der Ruhe gibt es gar nicht in einem ständig sich
bewegenden, ewig evolvierenden Universum.
Wenn der sogenannte Zustand des Nirwana keine Ruhe
ist, sondern die höchste Energieanspannung, könnte man fragen: Gibt es
überhaupt Ruhe? In der Tat, wie kann man sich Ruhe vorstellen, wenn alles in
Bewegung ist und durch Bewegung existiert? Der Begriff Ruhe wurde von jenen
erfunden, die sich vor dem Dasein verbergen wollten.
Sie zogen Unbeweglichkeit vor und vergaßen, dass es
keinen Augenblick ohne Bewegung geben kann. Gleichgewicht ist der erforderliche
Begriff. Man sollte nicht an Ruhe denken, sondern daran, wie man inmitten der
Wirbelwinde das Gleichgewicht bewahrt. (Herz 260)
Feurige
Freude, feurige Begeisterung, feurige Feierlichkeit – das ist Nirwana!
10. Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Halte
inmitten des weltlichen Treibens immer wieder einmal inne! In einem kurzen
Augenblick der Muße schalte nicht gleich das Radio oder den Fernseher an.
Genieße den Moment: Du bist gerade keinen Angriffen ausgesetzt. Freue Dich an
der Größe und Schönheit Deines Lichtwesens! Im Feurigen Zustand kannst Du
gelassen in Dir selbst, in Deinem Nirwana ruhen. Das ist Deine Art, Dir eine
schöne Zeit zu machen!
Du
bist am Ziel Deines Strebens. Du kannst stolz sein auf das von Dir selbst
geformte Kunstwerk. Wie Gott am siebenten Tag der Schöpfung darfst Du einen
Moment ausruhen, betrachten, was Du geschaffen hast, und zu Dir selbst sagen:
Siehe,
es ist sehr gut. (1. Mos 1, 31; 2, 1-3)
Muße
meint nicht unbedingt nur Meditation. Diese kurze Übung der Erhebung passt in
jede kleine Pause zwischen zwei Arbeitsschritten, auf den Weg zur Arbeit oder
zum Einkaufen, zum Anstehen in der Schlange, zu einer mechanischen Tätigkeit –
also zu jedem Moment, in dem Du gerade keine Pflicht zu erfüllen, kein Problem
zu lösen und keine Verantwortung zu tragen hast. Davon gibt es trotz allem
viele an jedem Tag, die Du alle zur Wiederherstellung der hohen Schwingung
nutzen kannst.
Abschnitt IV: Wie den Feurigen Zustand
herstellen?
Wir
kommen jetzt zu dem entscheidenden Schritt. Wir wollen nicht nur
theoretisieren, sondern Dir praktisch vorführen, wie Du Dich in einen Feurigen
Zustand versetzen kannst.
Alle
schönen Worte nützen gar nichts, wenn Du Dich nicht daran machst, diesen Weg zu
beschreiten. Es genügt nicht, wenn Du Dir nur anhörst, was ich Dir erzähle, und
zustimmend mit dem Kopf nickst.
Der
Feurige Zustand ist eine geistige Übung!
Wenn
Du vorankommen willst, musst Du Dich also an die Arbeit machen. An die innere
Arbeit am Kunstwerk Deiner Seele, Deines unsichtbaren Lichtwesens.
„Was
willst Du, das ich tun soll?“
Du
stellst den Feurigen Zustand in der Meditation am Morgen, am Mittag und am
Abend her. Dafür musst Du die Praxis der Meditation beherrschen, wie wir sie in
der Sendung „Verbindung mit der Höheren Welt (Meditation)“ schon beschrieben
hatten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Übung auszuführen:
Nikolaus Roerich „Blue Mountains“
Wiederhole
noch einmal die Übung „Erhebung“ (Sendereihe „Geistige Übungen des Agni Yoga“).
Begib dich im Geist auf einen Berggipfel. Jetzt bist Du, ähnlich wie bei einer
physischen Bergbesteigung, dem Himmel nah. Du hattest schon erlebt, wie Du
dadurch die Schwingung Deiner Seele erhöhst und deren Saiten Reinheit, Macht,
Freude, Liebe, Feierlichkeit und Seelenruhe auf eine hohe Frequenz stimmst. (Nikolaus Roerich „Mountain Peak“)
2. Die Seele am
eigenen Geistfeuer entzünden
Wir
hatten zu Beginn der Sendung gesagt:
Ein
Funke des Göttlichen Feuers brennt in Deinem Inneren.
Dieses
Geistfeuer will Dich entflammen.
Fache
das winzige Flämmchen an, das in Dir glimmt, so dass es zu einem mächtigen
Feuer wird. Je größer und stärker die Flamme ist, desto mehr strahlt ihr Licht
aus Deinem Inneren heraus, bildet eine glänzende Aura um Deinen Leib herum,
erhellt die Dunkelheit in Deiner Umgebung und erleuchtet die Menschen, die Du
triffst.
Unsere
Natur ist feurig. Mögen wir fähig sein, das heilige Feuer in uns zu entzünden.
(Br II, 806)
3. Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Für
die praktische Anwendung stelle Dir Deine Seele wie eine Kerze vor. In der Ruhe
der morgendlichen Einkehr hältst Du diese Kerze an die Flamme Deines
Geistfeuers und entzündest sie daran bis sie auflodert. Jetzt bist Du selbst,
Dein wahres, inneres Wesen entflammt! Du brennst lichterloh! Du bist
be-geistert.
Entfacht
die Feuer! Löscht nicht das heilige Feuer des Geistes! (AY 640)
Das
darf nicht abstrakt und theoretisch bleiben! Übe das! Strebe danach, diese
Erfahrung zu machen! Du wirst sehen: einen höheren Glückszustand gibt es nicht!
Es ist schwer, Dir diesen Vorgang der Entflammung Deines ganzen Wesens mit Worten
zu beschreiben. Du kannst ihn nur selbst erleben!
Könnt ihr behaupten, dass ihr euch mit
Agni Yoga befasst, wenn ihr noch nicht einmal das Entfachen des inneren Feuers
erkannt habt? (AY 413)
Wichtig
ist: Deine Seele muss dem Geist aktiv entgegenkommen und dessen Feuer bewusst
aufnehmen.
Von
selbst wird die Seele nicht entflammt!
Verwendet
für den Menschen den Ausdruck „Entflammen des Geistes“. Dem Menschen wurde
nämlich das Entzünden jenes Feuers aufgegeben, das allen Erscheinungen der
Schöpfung innewohnt. Man sollte daran denken, dass der Mensch mit mächtigen
Energien betraut wurde, deshalb erfüllt der, der den Geist nicht entflammt,
seine Bestimmung nicht. (FW II, 447)
4. Die Seele am Geistfeuer entzünden, wo
immer es brennt
Arnold Böcklin „Heiliger Hain“
Das
Feuer des Geistes brennt nicht nur in Deinem Inneren, sondern auch noch
andernorts. Auch von dort kannst Du es übernehmen.
Du
hast doch schon erlebt, was alles Dein Wesen entflammt: Ein Schauspiel der
Natur, das Hören eines Musikstücks von Bach, Mozart, Beethoven oder Bruckner,
die Liebe, eine große Rede, ein Buch der Weltliteratur oder der Anblick einer
Heldentat. Das ist keine Illusion, sondern eine geistige Realität:
Das
Feuer springt über und versetzt Dein Wesen in einen erhabenen, feurigen
Zustand.
Eine
alte knorrige Eiche, ein mystischer Wald geben Dir ab von ihrer Kraft.
Bei
Berührung mit feurigen Strahlen entflammt das Geisteskorn. (FW I, 644)
Auch
andere Menschen können ihr Feuer auf Dich übertragen, vor allem natürlich Dein
Lehrer.
5. Die Fasern der Seele hochstimmen
Feurigkeit
ist ein Zustand höchster Schwingung. In wissenschaftlicher Sprache können wir
sagen: In der morgendlichen Meditation stimmst Du die Fasern oder Wellen Deiner
Seele so, dass sie hoch schwingen.
Entbrennen,
Feurigkeit und Feuriger Zustand sind nur andere Worte für das Schwingen Deines
Lichtwesens auf einer hohen Frequenz.
Du
stimmst die Saiten der Harfe Deines Wesens auf die Frequenz von Reinheit,
Kraft, Freude, Licht und Liebe.
*****
Du
fährst die Vibrationen Deines Lichtwesens hoch und entfaltest es wie einen
Fächer. Du baust Deinen Feurigen Körper auf, womit dessen bewusstes Leben
beginnt. Durch die Erhöhung Deiner Schwingung überwindest Du den bloß
materiellen Zustand Deines Wesens. Hier ist ein kurzes Video,
in dem dieser Vorgang bildlich dargestellt wird:
(Musik: Beethoven Tripelkonzert op.56)
Beethovens
Musik lässt Dich das gigantische Potential erspüren, das tief in Deinem Inneren
verborgen liegt und nun beginnt, sich zu manifestieren.
*****
Wenn
die Fasern Reinheit, Macht, Freude und Liebe Deines Geistwesens hoch schwingen,
strahlst Du diese Qualitäten aus. Sie spiegeln sich in Deiner Aura wider. Jetzt
bist Du rein, mächtig, freudig und liebevoll. Wie ein Bildhauer erschaffst Du
eine große, schöne und starke Seele mit einer goldenen Aura.
Baut an jedem Tag sorgfältig einen Teil
des ewigen Bauwerks auf! (TL VI, 296)
Be
smart, upgrade yourself! Wir sind Künstler! Das Kunstwerk, das wir schaffen,
sind wir selbst!
Bei
der inneren Arbeit an Deiner Ewigen Individualität bist Du gleichzeitig der
Künstler und das Kunstwerk!
Der
Denker [Platon] verglich die
Gedankenarbeit mit der Bildhauerei. Urusvati weiß, dass Wir, Bildhauern gleich,
die Grundlagen der Erweiterung des Bewusstseins herausmeißeln. (Br II, 651,
652)
Wir
hatten schon oft herausgearbeitet: Das ist in allen, auch den schrecklichsten
Verhältnissen möglich. Gerade die alltäglichen Schwierigkeiten bieten die
besten Möglichkeiten für die Verschönerung Deines wahren, inneren Wesens (siehe
die Sendung „Freude über Hindernisse“).
*****
Das
darf nicht abstrakt bleiben! Du musst spüren, ob Deine Seele lebt, Dein Feuer
brennt, Dein Lichtwesen hochgefahren ist und Deine Aura golden strahlt. Die
Frequenz Deiner eigenen Schwingung kannst Du sehr wohl feststellen!
„Hochstimmen,
hochfahren, wie geht das konkret?“
Um
die Saiten, Wellen oder Fasern „Reinheit“, „Kraft“, „Freude“ und „Liebe“ Deines
geistigen Wesens hochzufahren, steige tief hinab in Dein Inneres, höre auf die
Stimme Deines Herzens und rufe Dir ins Gedächtnis zurück, was wir am Anfang der
Sendung über dies feurigen Eigenschaften gesagt hatten:
Deine
Seele hat kein Verlangen nach materiellen Dingen und wird von den Ereignissen
auf dieser Erde nicht berührt. Sie ist unzerstörbar und kann mit ihrer
geistigen Kraft, der psychischen Energie, ihren Leib und die Umstände
beherrschen. Sie freut sich über alle Verhältnisse, weil sie an ihnen nur
wachsen kann. Und sie liebt alles, was existiert.
Wenn
Du Dir das bewusst machst, kommst Du von selbst in einen Zustand von Reinheit, Kraft, Freude und Liebe.
Dann
bist Du hochgestimmt.
Wir
entdecken ein Geheimnis: Reinheit, Kraft, Freude und Liebe sind zunächst
Zustände Deines Bewusstseins und werden dann Zustände Deines Wesens. Dein
Bewusstsein ist die wahre Realität.
Wenn
Du Dein Bewusstsein änderst, änderst Du Dein Wesen.
6. Reinheit, Macht, Freude und Liebe in Dir
selbst finden
Feurigkeit
ist ein Zustand Deines Wesens von Reinheit, Macht, Freude und Liebe.
Deine
Seele ist ihrer ursprünglichen, unbefleckten Natur nach rein, mächtig, freudig
und liebevoll. Du musst also „nur“ in der Meditation durch all den Schmutz,
durch all die Hüllen hindurch, die Du im Lauf der Jahrmillionen um Dein Ewiges
Selbst herum angesammelt hat, wieder zu diesem Idealzustand durchstoßen, der
tatsächlich vorhanden, aber tief in Deinem Inneren verborgen ist.
*****
Diese
ursprüngliche Reinheit und Größe Deines wahren Wesens musst Du mit Stolz und
Scham spüren! Dann kannst Du sie langsam aus Deinem Inneren herauswachsen
lassen, bis sie allmählich auch nach außen in Erscheinung treten.
Man
kann Feurigkeit auf direkte oder indirekte Art steigern. Indirekte Arten finden
sich im Rhythmus von Bewegungen, Liedern und Klagegesängen, doch einfacher und
natürlicher ist das Feuer des Herzens. Feurigkeit ist von Nutzen, wenn sie vom
Herzen genährt wird. (FW III, 514)
7. Die Seele mit dem Geist von Reinheit,
Macht, Freude und Liebe erfüllen
Wenn
Dir das Bild des Entzündens Deines Feuers nicht weiterhilft, können wir auch
noch eine andere Vorstellung wählen: Du erfüllst Dich mit dem Geist der
Reinheit, der Macht, der Freude, des Lichtes und der Liebe. Du kannst diesen
Geist nicht nur in Dir selbst finden, sondern ihn auch – wie ein Riesenteleskop
kosmische Strahlen – aus dem Raum aufnehmen!
Sogar
die Höchsten Wesenheiten müssen vom Geist erfüllt werden, um zu wirken. Der
Ausdruck „Erfülltwerden“ ist sehr exakt. Man muss tatsächlich erfüllt werden!
Das heißt, man muss sich mit einem Übermaß an Geist erfüllen. Doch bedeutet das
nicht, mit der Hierarchie in Berührung zu kommen? Nur dieses Schöpfen des
Geistes aus der Höchsten Quelle bewirkt eine Erneuerung und Anspannung der
feurigen Energie. Daher wurde nirgends geboten, sich im Geist zu verschließen,
sondern im Gegenteil von der Macht des Geistes ergriffen zu werden, die zum
Licht führt. (Herz 412)
„Wie
erfülle ich mich?“
Wir
hatten schon gesagt (Sendung „Meditation“): In der Meditation fließen Dir neben
Trost und Erkenntnis auch Reinheit, Macht, Freude, Licht und Liebe zu.
8. Ständige Übung
Der
Feurige Zustand wird nicht einmal am Morgen hergestellt und hält dann bis zum
Abend an. Er ist eine ständige Übung!
Das
Gebot, Agni Yoga nicht in einem Kloster im Himalaya, sondern mitten im Alltag
zu praktizieren, erhält eine ganz neue Dimension: Wenn Du Feurigkeit übst, bist
Du ständig doppelt beschäftigt:
Auf
der äußeren Ebene mit Deiner irdischen Arbeit und gleichzeitig auf der inneren
Ebene mit dem Erhalt Deiner hohen Schwingungsfrequenz.
Während
Du mitten im Leben stehst und wirkst, fragst Du Dich beständig: Wie kann ich
Schaden (ein Absinken der Schwingung) von meiner Seele abwenden? Wie kann ich
die Situation zu meinem Vorteil nutzen, indem ich das Wachstum meiner Ewigen
Individualität (die Steigerung der Feurigkeit) voranbringe?
Man
darf die Flamme hohen Denkens nicht einmal für eine Stunde in sich löschen. Der
Weiseste verliert seine Waffe, wenn er das Denken an die zukünftigen Häuser
unterbricht. Man wird fragen: Stört das Denken an das Überirdische nicht die
irdische Tätigkeit? Doch möge dieses Denken den Menschen sogar bei der
angespanntesten Tätigkeit begleiten. Herrlich ist es, wenn jemand hohes Denken
unter allen Umständen in sich zu bewahren vermag. (Br II, 651)
*****
Der
Übungsschritt „Herstellung des Feurigen Zustands“ ist erst gelungen, wenn Du
wirklich spürst, wie Du Dich verwandelt hast und entbrannt bist: Wie Du zu
einem anderen Wesen, einem Geistmenschen geworden bist; wie das Geistfeuer, das
Feuer der Begeisterung in Dir brennt und wie Dein Lichtkörper groß, stark und
schön erstrahlt.
Was
für eine Errungenschaft! Du bist jetzt tatsächlich ein großes, starkes und
schönes Geschöpf mit einer erhabenen, goldenen Ausstrahlung!
„Bist
Du ein Zauberkünstler oder Wunderdoktor, dass Du aus einem kleinen, schwachen
und hässlichen einen großen, starken und schönen Menschen machen kannst?“
Nun,
wir sprechen ja nicht von physischer Stärke oder Schönheit, sondern von wahrer,
innerer Größe, von einer schönen Seele. Dein Ewiges Wesen kannst Du mit eigener
Kraft, mit geistigen Mitteln selbst formen wie ein Künstler sein Kunstwerk.
Das
Geheimnis eines großen, schönen, anziehenden Menschen liegt nicht in den
Äußerlichkeiten seiner Person oder seines Lebens, sondern in der Feurigkeit,
der Begeisterung, die aus ihm herausstrahlt.
Der
Neue Mensch ist eine schöne Seele!
Nimm
als Beispiel Sokrates, der ausgesprochen hässlich war und dessen äußeres Leben
als einfacher Mann in bedrängten Umständen mit seiner streitsüchtigen Ehefrau
Xanthippe gar nichts Erhabenes, Großartiges oder Schönes an sich hatte. Dennoch
war er eine der glänzendsten Persönlichkeiten aller Zeiten!
Du
fühlst die Schönheit Deines Lichtwesens, Deiner Aura. Das ist keine Einbildung,
was Du daran siehst, dass Du ebenso ganz genau spürst, wenn deine Schwingung
wieder abfällt und Du – Deine Ausstrahlung – tatsächlich hässlich wirst!
Abschnitt V: Was beeinflusst die Schwingung?
Im
täglichen Leben musst Du aufmerksam beobachten: Was erhebt Dich? Was zieht Dich
herunter? Gerade aus Fehlern kannst Du lernen!
1.
Was erhöht die Schwingung?
Kaiser Marc Aurel
Du
kannst selbst spüren, was Deine Schwingung erhöht, Deine Feurigkeit stärkt. Das
sind vor allem erhabene, anders gesagt erhebende Gedanken, Gefühle, Worte und
Taten.
Während der Mensch eine Heldentat
vollbringt, führt er seine Schwingungen auf eine höhere Stufe und befreit sich
sogar von physischen Empfindungen. Jeder Gedanke an das Überirdische verbessert
bereits die Schwingungen. (Br II, 735)
Das
sind weiter hohe Ideen und große Ideale, die Dich in Begeisterung versetzen.
Außerdem die Natur, Kunst (vor allem Musik), der Besuch eines Museums, konzentrierte Arbeit oder die Feierlichkeit
einer Kirche.
Natürlich erhöht Freude Deine Schwingung.
Man muss über die Notwendigkeit
nachdenken, vor allem die besten Schwingungen zu bewahren. Freude verleiht
solche Schwingungen ebenso wie hochstehende Bestrebung. (Br II, 741)
Jede einfache Freude, selbst die
alltäglichste, hebt die Schwingungen. So kann man verfolgen, als
wieviel stärker sich ein freudvoller Mensch erweist. (Br II, 823)
„Da
beißt sich die Katze doch in den Schwanz!? Ich soll Freude herstellen, damit
ich den Feurigen Zustand, also einen Zustand von Freude erlange?“
Die
Lösung des Rätsels ist: Finde die Freude in Dir selbst, erwecke sie in Deinem
Inneren, dann erhöht sich Dein Schwingungszustand.
Wir
wollen aber nicht wie in einem Lehrbuch eine lange Liste von Faktoren
zusammenstellen. Von Wert ist nur, wenn Du selbst Deine eigene Erfahrung
darüber machst, was Dich erhebt, und Deine tägliche Praxis daran ausrichtest.
2. Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
„Theoretisch
ist das alles sehr gut und schön, was Du da sagst. Praktisch habe ich damit
noch große Schwierigkeiten. Wenn ich einmal in Versuchung oder niedergeschlagen
bin, Ekel vor der Welt oder Verlangen nach Alkohol oder anderen Vergnügungen
habe, finde ich den Weg zur Erhöhung meiner Schwingung nicht. Ich stecke dann
im Sumpf und schaffe es einfach nicht, mich wie Münchhausen an meinen eigenen
Schopf daraus wieder herauszuziehen.“
Ich
verrate Dir etwas: Das Allheilmittel für die Herstellung und den Erhalt der
hohen Schwingung im Alltag ist die Nähe des Lehrers, gleichgültig ob physisch
oder im Geist. Bei ihm, zum Beispiel für einen Gast bei Helena Roerich im
Kulutal, kann es keine Langeweile oder gar Bedrückung, sondern nur Freude und
Begeisterung geben.
Der
Lehrer muss selbst so entflammt sein, dass allein schon seine Nähe Feurigkeit
auslöst. Diese tägliche Aufgabe ist schwierig, doch die Menschen werden
besonders im Alltag geprüft, der die Schwester der Unbegrenztheit ist. (Br I,
471)
Deshalb
ist es so wichtig, dass Du nicht nur anhörst, sondern vor allem praktizierst,
was wir in der Sendung „Leben in ständiger Gegenwart des Lehrers“ (Sendereihe
„Der Weg des Schülers“) besprochen hatten.
Beim Erhöhen der Schwingungen ist die
Hilfe des Lehrers sehr notwendig, da Er allein durch seine Berührung den
Schüler verwandeln kann, der seinen Empfänger auf den Rhythmus der Schwingungen
des Lehrers abstimmt. (HR I/3,165)
Dagegen
fällt Deine Schwingung ab, wenn Du Dich durch unwürdiges, der hohen Gegenwart
unangemessenes Verhalten von Deinem Lehrer entfernst.
Du
wirst erfahren: Das Hintreten vor den Lehrer ist ein einfacher und sicherer
Weg, um in jeder Situation oder Stimmung den Feurigen Zustand wieder
herzustellen.
3.
Was setzt die Schwingung herab?
Du
solltest beobachten, spüren und erfahren, was Deine Schwingung herabsetzt, und Deine
tägliche Praxis daran ausrichten. Reue und Ekel sind zuverlässige Warnungen des
Herzens.
Das
ist bei jedem einzelnen individuell verschieden, auch wenn es einige allgemeine
Regeln gibt:
Jede
Aufnahme von physischer Nahrung macht Dein Wesen materieller und damit weniger
geistig. Der Geistige Schüler isst daher so wenig wie möglich. Zu viel oder zu
schwer essen setzt Deine Schwingung stark herab. Alkohol erstickt Dein
Geistfeuer.
Stimmungen
wie Gereiztheit, Angst, Zweifel, Niedergeschlagenheit, Selbstmitleid, Jammern
und Klagen sind niedrige Schwingungen.
Tierische,
auf das Materielle gerichtete Begierden sind nicht im Einklang mit der hohen
Schwingung eines Geistwesens.
*****
Der
alltägliche Ärger sucht Dich in Fülle heim: Da sind Deine lieben Mitmenschen
mit ihrer Unwissenheit, Trägheit, Selbstsucht oder sogar Gewalt. Da gibt es
Erwartungen an Dich selbst, an andere oder an den Gang der Dinge, die
enttäuscht werden. Technik funktioniert nicht, Zug oder Flugzeug sind
verspätet. Deine eigenen Bemühungen zeitigen keinen Erfolg, auf andere kannst
Du Dich nicht verlassen. Das alles sind harte Prüfungen für das Bewahren Deiner
Feurigkeit.
*****
Schlechte
Bücher, Filme, Musik oder Worte, die Dich nicht erheben, sondern Dein niederes
Selbst ansprechen oder erregen, drohen Dich herunterzuziehen.
„Was
sind, woran erkenne ich schlechte Bücher oder Filme?“
Ja,
Dein Intellekt fragt sich hilflos wie die sprichwörtliche Putzfrau, die dabei
ist, eine Installation zu zerstören:
Ist
das Kunst, oder kann das weg?
Dein
Herz dagegen spürt sehr genau, wenn Du einen Roman von Tolstoi oder einen
Thriller liest oder siehst, was wertvoll und erhebend und was wertlos und
zerstreuend ist.
*****
Wenn
Du sonst keine Ursache für einen Abfall Deiner Schwingung findest, ziehe auch
kosmische Ströme oder Belastungen durch negative Einflüsse der Gestirne in
Betracht.
Wir
nennen diese und viele weitere Faktoren Gift für einen erhabenen
Bewusstseinszustand.
Deine
Aufgabe lautet:
Dieses
Seelengift, diese Auslöscher des Feuers zunächst identifizieren und dann
meiden!
Abschnitt VI: Feurigkeit in der Welt bewahren
Es
ist von größter Wichtigkeit, dass Du Dir bewusst machst:
Der
Feurige Zustand ist, jedenfalls zu Beginn des Geistigen Pfades, nur eine
zeitweilige, vorübergehende Errungenschaft. Die Schwingungsfrequenz deines
Wesens ändert sich ständig. Sie wechselt von Minute zu Minute von hoch auf
niedrig und wieder zurück.
Wie
Dampf bei der geringsten Erkaltung wieder zu Wasser oder gar zu Eis wird.
Du
bist also tatsächlich in einem Augenblick ein feuriges, ewiges und im nächsten
ein materielles, sterbliches Wesen.
Die
zarte Flamme des Feuers Deiner Seele ist höchst empfindlich. Deine Aufgabe ist,
sie in jedem Moment sorgfältig zu schützen. (Nikolaus Roerich „Guru“)
Wenn
ihr unter Menschenmassen seid, tragt behutsam die euch verliehene Leuchte. (BGM
I, 10 [11])
Das
Toben des Chaos um Dich herum darf sie nicht auslöschen.
Bei der geringsten Abweichung von der
Hierarchie kann man schon ein Abnehmen der Feuer wahrnehmen. Wie ein Wirbelwind
die Fackeln auslöscht, so zerstört das Abweichen in den Abgrund des Chaos die
Feuer des Herzens. (Herz 536)
Die
Stürme der Welt dürfen Dein Seelenfeuer noch nicht einmal zum Flackern bringen.
Es muss ruhig und stetig brennen.
Wir
schätzen kein rasch vergängliches Aufflammen, sondern das unverlöschliche
Brennen. (Br II, 455)
Denn
mit Feurigkeit meinen wir ja nicht Leidenschaft!
Über
den Begriff der Feurigkeit der Taten herrscht ein großes Missverständnis. Die
Menschen nehmen an, Feurigkeit liege in heftigen Ausrufen und Gebärden, doch
tatsächlich drückt sich Feuer völlig anders aus. Man kann des höchsten Feuers
im Schweigen schneller teilhaftig werden als durch wörtliche Forderungen. So
kann man anhand aller Lebenserscheinungen lernen, wie man sich dem höchsten
Feuer nähern kann. (FW III, 436)
Noch
wichtiger als den Feurigen Zustand am Morgen herzustellen ist, die höhere
Schwingung eines höheren Wesens tagsüber unversehrt zu bewahren!
Du
kannst in der Meditation herrliche Erlebnisse haben von einer großen, starken
und schönen Seele. Das alles ist aber nur von sehr begrenztem Wert, wenn Du es
nicht mitten im Leben in materielle Realität umsetzt. Der helle Glanz Deines
Lichtwesens soll gerade auch im grauen irdischen Alltag erstrahlen.
Auch
das ist Kunst,
ist
Gottes Gabe,
aus
ein paar sonnenhellen Tagen
sich
so viel Licht ins Herz zu tragen,
dass,
wenn der Sommer längst verweht,
das
Leuchten immer noch besteht. (Goethe)
Deine
Sonnennatur hat ihren Auftritt in der Arena des irdischen Lebens, wie ein Künstler
auf der Bühne. Darauf musst Du gut vorbereitet sein. Es findet eine Prüfung
statt. Wirst Du sie bestehen oder scheitern? Hier hast Du Gelegenheit, zu
beweisen: Bist Du tatsächlich schon ein großer, schöner und starker Geist?
Träumst
Du noch, oder lebst Du schon? (John Anster Fitzgerald „Der Stoff aus dem die Träume
sind“)
Für
den Schwingungszustand Deiner Seele bist allein Du selbst verantwortlich,
niemand anders sonst!
Wenn
Du abstürzt, darfst Du die Schuld nicht auf anderen Menschen oder die äußeren
Umstände schieben!
Die
Menschen wollen nicht verstehen, dass die Qualität des Feuers, das sie tragen,
von ihnen selbst abhängt. (FW I, 665)
*****
Du
kannst nicht ewig nur die Ruhe genießen. Alle Saiten Deines Wesens müssen
gleichzeitig höchst angespannt sein! In der Welt müssen beide, die Faser der
Ruhe und die Faser der Begeisterung hoch schwingen! Die gewaltige Aufgabe
lautet:
Verbinde
Nirwana, himmlische Ruhe, mit begeisterter Arbeit mitten im irdischen Chaos!
Und
zwar selbst beim Geschirrspülen oder Reinigen der Toilette. Jede in der
Gemeinschaft notwendige Arbeit kann und muss freudig geleistet werden!
*****
Im
Lauf eines Tages gibt es zahllose Angriffe gegen die feurige Verfassung Deiner
Ewigen Individualität. Du musst sie alle genauso abwehren wie Attacken gegen
Deinen physischen Körper.
„Gegen
wen kämpfe ich?“
Eine
entscheidende Frage. Wir sprechen hier nicht davon, dass Du über einen
Angreifer herfallen sollst.
Dein
Kampf besteht darin, Deine eigene Schwingung hoch zu halten.
Du gehst in ein ganz besonderes Gefecht, nämlich in
ein Ringen mit Dir selbst, mit Deinem eigenen niederen Selbst um Deine
seelische Verfassung, um die Bewahrung Deiner Reinheit, Macht und Freude,
Deines Lichtes und Deiner Liebe. Gehe freudig in diesen Kampf!
*****
Deine
Seele muss ihre Position im Paradies verteidigen! Sie darf sich nicht von ihrem
höheren Standpunkt, von ihrem Thron in die niederen Schichten herunterziehen
lassen.
Mache
Dich nicht klein, halte den Kopf im Himmel! Erlaube niemandem und nichts, Dich aus Deinem Nirwana zu
vertreiben! (Tian tan Buddha, Hongkong)
Eine
der schönsten und wichtigsten Lehren der Mahatmas lautet:
Lernt
es, gleichzeitig in der irdischen und in der Überirdischen Welt zu leben. (Br
II, 900)
Es
ist so wahr: Deine Mitmenschen verhalten sich oft ekelhaft. Lasse Dich aber
nicht aus der Fassung bringen! Liebe Deine kleinen Brüder und Schwestern, auch
wenn sie unwissend und selbstsüchtig sind! Bekämpfe das Böse! Lasse Dich von
kleinen Seelen nicht von Deinem großen Geistigen Pfad, dem Weg zu Gott
abbringen! Möge Dein Motto lauten:
Die
Hunde bellen, doch die Karawane zieht weiter.
Was
nicht geschehen darf, ist, dass Deine Schwingung herabgesetzt und das höchst
empfindliche Kunstwerk, die goldene Ausstrahlung Deines Lichtkörpers beschädigt
wird! Lass Dich nicht unterkriegen – sonst bist Du
selbst der Dumme und die Barbaren in Deiner Umgebung hätten gesiegt!
Wenn
Deine Freude oder Deine Liebe nachlässt, erlischt auch der strahlende Glanz
Deines Lichtwesens.
Wie
dumm von Dir, wenn Du selbst aus Ärger über die Dummheit von anderen Dein
eigenes Kunstwerk zerstörst!
Es
muss dabei bleiben: Deine Seele ist unangreifbar und unerschütterlich. Sie
überwindet den Ekel und lächelt gelassen über alles das, was sie ohnehin nicht
ändern kann.
Keine
Macht der Welt kann einen König des Geistes von seinem Thron stürzen. Er kann
ihn nur selbst aufgeben. (Ingres
„Napoleon I auf dem Kaiserthron“)
1. Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Wir
kommen zu einer ganz entscheidenden Frage: Wie oft befindest Du Dich im
Feurigen Zustand? Dreimal am Tag in der Einkehr oder nur einmal in der Woche,
weil Du die Meditationszeiten nicht einhältst? Mehrmals am Tag, auch wenn Du in
der Welt bist?
Diese
Zeitspannen zu verlängern ist die entscheidende innere Arbeit, die Du zu
leisten hast. Am Ende eines jeden Tages musst Du Dir Rechenschaft darüber
ablegen, wie oft und für wie lange Zeit Du Dich auf der Höhe gehalten hast.
2. Spirituelle Disziplin
Es
gibt keine Verbote! Agni Yoga verbietet Verbote!
Merkt
euch: Bei Uns gibt es keine Verbote. (BGM II, 318 [322]
Verbote
sind nicht erforderlich. Sogar das Schädliche sollte nicht verboten werden; es
ist besser, die Aufmerksamkeit auf das Nützlichere und Anziehendere zu lenken.
(Gem 102)
Du
benötigst auch gar keine Verbote!
Du
bemerkst selbst, wenn Deine Schwingung abfällt.
Du
fühlst dich schlecht, wenn Du Deinem niederen Selbst nachgibst und Seelengift
einnimmst oder sein Eindringen zulässt. Du fühlst dich gut, wenn Du das
Göttliche Deiner Natur zum Ausdruck bringst.
Die
Ewige Individualität, der König, der Priester in Dir verachtet alles, was seine
Schwingung herabsetzt, seine Seele schwächt und den Glanz seines Lichtwesens
trübt!
Sie
will größer werden. Sie schätzt alles gering, was sie kleiner macht.
Die
wenig geliebte spirituelle Disziplin ist also kein blindes Befolgen sinnloser
Regeln. Sie ist ein Hilfsmittel, ein zweckmäßiges Verhalten mit dem Ziel, Deine
Seele in ihrem herrlichen Idealzustand von Reinheit, Macht, Freude, Licht und
Liebe zu halten.
*****
Bereite
Dich auf typische Situationen vor, die Dich nach Deiner eigenen Erfahrung „aus der
Stimmung“ bringen! Erkenne die Gewohnheiten, die Deine Schwingung herabsetzen,
und gewöhne sie Dir ab!
„Trotz
besten Willens und großer Anstrengung kann ich mich kaum in der Verfassung der
Feurigkeit halten.“
Ja,
aller Anfang ist schwer. Wir sind alle noch kleine Seelen, die nur langsam
größer werden.
Wenn
Deine Schwingung abfällt, hast Du einen Fehler gemacht. Dafür sind nicht
widrige Umstände oder böse Menschen verantwortlich, sondern allein Deine eigene
Schwäche. Du hast Deinem niederen Ich, dem tierischen Aspekt Deines Wesens
erlaubt, sich zu offenbaren.
Das
ist nicht schlimm, wenn Du sofort gegensteuerst und sogleich wieder aufstehst.
Wenn
Du aus dem Fehler lernst und Dich bemühst, ihn nicht zu wiederholen, bringt er
Dich voran.
Wichtig
sind nicht die Ereignisse, sondern die Erfahrungen, die Du durch sie sammeln
kannst.
*****
Die
spirituelle Disziplin muss die Meditation so lange ergänzen, bis das richtige
Verhalten in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wir wollen uns erst noch
dauerhaft in Geistmenschen verwandeln, die Erhebung in den Feurigen Zustand ist
einstweilen bloß vorübergehend.
Natürlich kann man sich nicht zwingen,
die Gedanken empor zu richten, diese Denkrichtung wird nach längerer Erfahrung
zu einer natürlichen. (AY 471)
Das
ist letztlich eine Frage der Gewohnheit. Wenn ein Baby Laufen lernen kann,
kannst Du auch lernen, Deinen Feurigen Körper den ganzen Tag am Leben zu
erhalten.
3. Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Die
geheimnisvollen Wellen der Musik gehören zur Höheren Welt. Wenn sie uns
durchdringen, versetzen sie unser physisches, vor allem aber unser feuriges
Wesen in einem Zustand höherer Schwingung. Das können wir uns zunutze machen:
Hast
du schon beobachtet, wie oft Du – meist unbewusst, fast lautlos, rein innerlich
– eine Melodie vor Dich hin summst? Zum Beispiel bei der Arbeit, beim
Spazierengehen, im Büro auf dem Weg von einem Zimmer in das andere.
*****
Ein
sehr wirksames Hilfsmittel, um Dich „in der richtigen Stimmung zu halten“ ist,
bei jeder Gelegenheit ein geistliches Mantram mit einem ganz einfachen Text und
einer ganz einfachen Melodie zu summen, zum Beispiel:
Ein
Kirchenlied wie „Gott ist gegenwärtig“ von Gerhard Tersteegen, das Hare Krishna
Mantram oder das heilige Wort „Om“; die Motette „Locus iste“ von Anton
Bruckner, die ein Heiligtum in Deinem Inneren erstehen lässt, wie wir in der
Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ gesehen hatten, oder das Tripelkonzert
von Beethoven, das oben schon die Entfaltung Deines Lichtkörpers begleitet
hatte.
Diese
Übung bringt die Schwingungen Deines Wesens in Harmonie. Du kannst fast tonlos
summen und nur Deinem Ein- und Ausatmen eine gewisse Färbung, eine besondere
Tönung geben.
*****
Ich habe mir angewöhnt, so oft es geht „Tabenisi“ zu summen. Ich denke dabei an mein wahres Dasein, an mein Leben in meiner ewigen Heimat, in meinem Aschram in der Geistigen Welt, siehe www.tabenisi.org.
Dieses
Mantram geht so: (Nikolaus
Roerich „Festung des Geistes“)
Ein
solches Summen beschäftigt den Verstand, der unermüdlich arbeitet, lenkt ihn
von den weltlichen Dingen ab und entspannt ihn.
4.
Betrachtung und Lenkung von oben
Nikolaus Roerich „Tsong kha-pa“
Der
entscheidende Schritt ist beim Feurigen Zustand wie bei vielen anderen Übungen:
Versetze Dein Bewusstsein in den unsichtbaren Teil Deines Wesens, in Deine
Überzeitliche Individualität.
Als
Geistwesen, das in der Geistigen Welt lebt, ist die Seele von nichts von
alledem betroffen, was auf der materiellen Ebene vor sich geht.
Von
dieser höheren Ebene blickst Du herab auf die kleinen Menschen und das irdische
Chaos. Du beobachtest von oben, vom Standpunkt der Ewigkeit aus das Drama, das
sich unter Dir in den Niederungen der materiellen Welt abspielt, und wie es
Deinem Werkzeug, dem Körper dabei ergeht. Wenn er verletzt oder angegriffen,
betrogen und belogen, gequält oder verraten wird, bleibt Deine Seele oben
gleichwohl unerschütterlich. (Nikolaus Roerich „Tsong kha-pa“)
Für
jeden auf dem Pfad gibt es nur eine unwandelbare Macht: die Hierarchie. Auf
dieses heilige Prinzip kann man bauen; von diesem heiligen Gipfel aus kann man
die Welt betrachten; auf dieser Festung kann der Geist beflügelt werden. (Hier
217)
Du
bist ein außerirdisches, ein himmlisches Wesen, das kurzzeitig abgestiegen ist,
um auf der Erde einen Auftrag zu erfüllen. Sonst hast Du mit den barbarischen
Zuständen hier unten nichts zu schaffen und kehrst so bald wie möglich wieder
in Deine paradiesische Heimat zurück. Du musst vor allem anderen darauf achten,
Deine Würde als „Götterbote“, das heißt, Deine hohe Schwingung zu bewahren! Du
darfst nicht auf das Niveau der primitiven Kultur absinken, die zu heben Du
gesandt wurdest. (El
Greco „Mariae Verkündigung. Nikolaus Roerich „Von Jenseits“)
„Ist
das nicht maßlos übertrieben, wie hier ein kleiner, unbedeutender Mensch zu
einem Engel emporgehoben wird?“
Nun,
denke einmal nach: Deine unsterbliche Seele hat schon in hochentwickelten
Zivilisationen wie Atlantis, Ägypten oder Griechenland gelebt. Wenn Du ein
geistiger Mensch bist, ist es naheliegend, ja geradezu zwingend, dass Du in
früheren Leben schon in einer geistigen Kultur unter einem geistigen Lehrer
oder Führer gelebt hast und Mitglied einer geistigen Gemeinschaft warst (zu der
Du in der Feinstofflichen Welt weiter gehörst): Wo sonst sollte sich Deine
Geistigkeit entwickelt haben?
Vielleicht
warst Du einmal Mitglied oder Schüler bei den Essenern, den Sufis oder in der
Urgemeinde um Jesus, in einem Tempel von Eingeweihten oder Mystikern oder in
den Schulen Pythagoras‘, Platons oder Buddhas.
Es
ist also eine geistige Realität, dass Du aus einer Höheren Welt, einer höheren
Kultur stammst und auf eine niedrigere Ebene abgestiegen bist.
*****
Nach
dem Tod, im Himmel, im Aschram Deines Lehrers lächelst Du über das, was Dich
heute bedrückt. Dann erkennst Du, wie nichtig und klein das alles ist. Dasselbe
gilt, wenn Du Dich schon heute in den Himmel versetzt.
Beim
Aufkommen von Ärger, Trauer, Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit musst Du
sogleich in den Beobachtungsmodus wechseln und Dich neben oder über Dich
stellen.
„Aber
wenn ich mich nun einmal betroffen fühle? Wie komme ich aus diesem Loch wieder
heraus?“
Nimm
Dir einen Moment Zeit und lausche der Stimme Deines Herzens!
Es
erklärt Dir die Lage auf der geistigen Ebene, in Deinem wahren Dasein: Deine
Seele hat keinen Grund für diese Stimmungen, weil nichts, was auf der
materiellen Ebene vorgeht, sie berühren oder ihren Weg behindern kann. Deine
Ewige Individualität denkt anders als Deine vergängliche Persönlichkeit: Sie
kennt den Sinn des Leidens. Sie heißt die scheinbaren Hindernisse und
Widrigkeiten der irdischen Welt als Stufen des Aufstiegs dankbar willkommen.
Deine
Seele geht begeistert in den Kampf mit dem Chaos, in dem sie dem Fortschritt
der Evolution dienen und ihre Kräfte beweisen und stärken kann.
Dein
Herz führt Dich in den Idealzustand der Freude und der Feurigkeit zurück.
Gewiss, man sollte auf die irdischen
Dinge durch das Feuer des Herzens blicken, nur ein solcher Blick kann die
Fangnetze der Maja mildern. (FW II, 460)
Widrigen
Umständen musst Du trotzen und gerade jetzt Dein Lichtwesen wieder hochfahren,
so dass es inmitten der Finsternis groß, stark und schön leuchtet.
5. Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
In
einem Moment der Versuchung oder der Schwäche lege eine kurze Notmeditation zur
Erhebung Deiner Schwingung ein: Schließe für einen kurzen Augenblick die
physischen Augen und schaue mit Deinen inneren Sinnen. Sieh durch den Schleier
hindurch, der die Welten trennt, und blicke in die Geistige Sphäre hinein!
Man
kann sich allmählich dem feurigen Bewusstsein nähern, indem man die Schranken
zwischen den Welten verwischt. (FW I, 616)
Erkenne
Dein wahres Dasein! Betrachte das ganze Bild der materiellen und der
immateriellen Realität.
Nimm
blitzartig für einen kurzen Augenblick am Leben in Deiner Jenseitigen Heimat
teil! Dort bist Du ein großer Herr, ein Geistkämpfer, Schüler, Lehrer oder
König des Geistes.
Dort
genießt Du die Ruhe und den Frieden des Ortes, an dem Du schon seit
Jahrtausenden meditierst! (Swetoslaw Roerich „Damodar Kund“)
Du
trittst in den Kreis Deiner Seelenverwandten und kannst Dich mit ihnen
unterhalten. (Bellini
„Verklärung Christi“)
Dort
oben im Himmel können die Bösen Dich nicht erreichen. Du kannst der Dunkelheit
der Erde entfliehen, indem Du davonfliegst.
Wenn
wir unser Bewusstsein völlig in den Bereich übertragen, wo es weder Furcht noch
Niedergeschlagenheit gibt, sind wir unverletzlich durch das Schlechte. (FW II,
72)
„Ist
das nicht herzlos?“
Nein,
all die Ungerechtigkeiten, Not und Leid schmerzen Dich, selbst wenn Du sie nur
bei anderen siehst. Du hilfst, wo immer Du kannst. Wenn Deine kleinen Brüder
und Schwestern sich aber nicht helfen lassen wollen, müssen die schrecklichen
Dinge ihren Lauf nehmen, die alle ihren tieferen Sinn haben (siehe die Sendungen
„Der Sinn des Leidens“ und „Freude über Hindernisse“). Nicht einmal die Herren
der Welt, die Mahatmas von Schambhala, haben die Macht, in das Karma der
Menschheit einzugreifen.
6.
Wachsamkeit
Rembrandt „Die Nachtwache“
Das
wichtigste Hilfsmittel, um ständige Begeisterung zu bewahren, ist unermüdliche
Wachsamkeit.
Die
größte Sorge der Steinzeitmenschen war, das Lagerfeuer vor dem Verlöschen zu
bewahren. Ebenso aufmerksam musst Du Dein inneres Feuer hüten.
Den
Feurigen Zustand zu erlangen und zu erhalten – also den Feurigen Körper
auszubilden und sich in einen Neuen Menschen zu verwandeln – ist keine
Kleinigkeit, sondern eine Errungenschaft größten Ausmaßes. Sie erfordert
höchste Konzentration.
Du
musst Dich in jedem Moment prüfen: Bin ich ein Geistwesen, ein Unsterblicher
oder nicht? Bin ich oben oder bin ich abgestürzt? Schwinge ich hoch oder
niedrig? Was strahle ich aus? Schwarze oder goldene Emanationen, Gereiztheit
und Niedergeschlagenheit oder Freude, Kraft und Liebe?
Wenn
erst der Schwung herrlicher Begeisterung erlahmt, gerät der Mensch von neuem
unter den Einfluss der irdischen Unzulänglichkeiten. Das Feuer des Denkens kann
unverlöschlich werden, und solche Flügel tragen zum Führer. Wir können dort
leicht arbeiten, wo das Feuer brennt, weshalb Wir so sehr vor Angst,
Mutlosigkeit und Verzweiflung warnen. Diese Eigenschaften gleichen feucht
gewordener Kohle, mit der kein Feuer zu entfachen ist. (Br II, 223)
Du
kannst die Existenz der Seele, des Feurigen Körpers bezweifeln. Den Zustand
Deiner eigenen Schwingung empfindest Du dennoch.
Du
lernst zu spüren, wenn Du den Feurigen Zustand erreicht – aber ebenso auch,
wenn Du ihn wieder verloren hast.
Das
Geistwesen muss, wenn seine Schwingung abfällt, sofort gegensteuern. Wie ein Geiger in einem Konzert seine Violine musst Du
einzelne Saiten Deines Wesens im Laufe des Tages immer wieder nachstimmen.
Unter dem Druck der ungeistigen Verhältnisse erschlafft die Spannung, zum
Beispiel die der Faser Liebe bei Ärger über die Mitmenschen.
Wenn
es Deinem Leib schlecht geht, bemerkst Du das sofort. Ebenso musst Du spüren,
ob Dein Lichtkörper im Moment groß, stark und schön oder klein schwach und
hässlich strahlt.
Was
fragst Du Dich immer:
„Leuchte
ich? Brenne ich?“
Strahle ich? (FW I, 615)
Nicht
das Böse oder Hindernisse führen zum Abfall Deiner Schwingung, sondern Deine
eigenen Gedanken und Gefühle!
Überwache
ständig Deine Gedanken und Gefühle!
Es
ist nicht leicht, diese höchste Anspannung ständig aufrechtzuerhalten! Die
Versuchung ist riesig, sich lieber zurückzulehnen und zu entspannen nach dem
Motto „Man gönnt sich ja sonst nichts“. Das aber bedeutet Verlust der
Feurigkeit, denn diese ist ja höchste, also angespannteste Schwingung.
Unterhaltung und Zerstreuung sind das Gegenteil von Anspannung und
Konzentration.
Die
gewaltige Aufgabe lautet: Sei in jedem Moment fokussiert!
Konzentriere
Dich in jeder einzelnen Sekunde auf das Ziel, Deine hohe Schwingung, Deine
Feurigkeit zu bewahren – sonst wirst Du es nicht erreichen.
Jetzt
weißt Du, warum es heißt: Nirwana oder das höchste Glück erfordert eine
ständige Anspannung.
7. Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Am
besten hältst Du zu jeder Stunde für einen Moment inne, um Dich zu versichern,
dass Dein Strahlenwerk noch intakt ist.
Und
bringst es erforderlichenfalls wieder zum Leuchten.
Wählt euch ein Ideal, je höher desto
besser. Konzentriert eure Energien darauf, dieses Ideal zu verwirklichen.
Handelt dann, als ob in jeder Stunde all eure Hoffnung auf dem Spiel stünde,
als ob in ihr die einzige Gelegenheit enthalten wäre. (TL IX, 448)
*****
Das
Lichtwesen, das Du im Feurigen Zustand schaffst, ist groß, schön und stark,
gleichzeitig aber ein unendlich empfindliches und höchst zerbrechliches
Kunstwerk, wie eine chinesische Vase.
Es
besteht ja nur aus Schwingungen! Der geringste Anstoß kann es zerstören.
Behandle
es äußerst behutsam wie einen wertvollen Schatz und schirme es mit höchster
Wachsamkeit gegen alle schädlichen Einwirkungen ab!
8. Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Eine
wichtige Übung: Bemühe Dich einmal, zumindest für einen Tag im Zustand von
hoher Schwingung zu bleiben.
Wähle
Dir dafür einen bestimmten, störungsfreien Tag aus (am besten einen Sonntag)
und konzentriere Dich einzig und allein darauf, den Feurigen Zustand
herzustellen und zu verteidigen. Das sollte an diesem Tag Dein einziges Ziel
sein. Auf nichts anderes kommt es heute an!
Beobachte,
was Dich aus diesem Zustand herausbringt: Andere Menschen, die Umstände, Deine
eigenen Gewohnheiten. Lerne, Dich sogleich wieder zu erheben.
Abschnitt VII: Feuriger Zustand als Dienst
Wenn
Du Dich im Feurigen Zustand hältst, ist das kein egoistisches Bestreben. Die
Frequenz Deiner Schwingung ist von immenser Bedeutung nicht nur für Dich
selbst, sondern auch für Deine gesamte Umgebung.
Ein
guter Denker ist von einem Regenbogen umgeben und bringt mit seinem Licht
Heilung. (AUM 143)
Indem
Du Dich selbst erhebst, hilfst Du auch anderen, sich zu erheben. Allein Deine
Anwesenheit, Deine bloße Existenz als strahlendes Wesen spornt sie an, es Dir
nachzutun.
Mein
Leben ist meine Botschaft. (Gandhi)
Der
Mensch als höchstes hier lebendes Wesen ist verantwortlich für den
Schwingungszustand der Erde insgesamt.
Dieser
setzt sich zusammen aus den Schwingungen der einzelnen Menschen und der Orte,
an denen sie zusammenkommen. Es muss also jeder einzelne von uns dafür Sorge
tragen, dass seine eigene Schwingung und die seiner Umgebung hoch ist. Wenn
sich der Zustand der Erde insgesamt verbessert, werden wir nach dem Gesetz der
Entsprechung auch wieder höhere Schwingungen und damit ein besseres Schicksal
anziehen.
Eine
Vervollkommnung der planetaren Schwingungen kann nur durch eine Anspannung der
Menschheit vor sich gehen. Das Zentrum aller Erscheinungen ist die Menschheit.
Die Schwingungen sind derart disharmonisch, dass es schwierig ist, eine
Verbindung mit den Höheren Welten herzustellen. Deshalb können die niederen
Schichten niedere Schwingungen durchlassen, während höhere Ausstrahlungen nicht
bis zur Erde gelangen. Die Aufgabe auf dem Pfad zur Feurigen Welt ist, den Raum
mit Schwingungen zu sättigen, die zur Bildung von höheren Ausstrahlungen
beitragen. (FW III, 331)
1. Die 4 Heldentaten eines Agni Yogi
Herakles‘ Kampf mit dem Nemeischen
Löwen, Hofburg, Wien
Dein
ganz persönlicher Großer Dienst besteht aus vier Heldentaten, die wir zum
Abschluss der Sendung im Einzelnen besprechen werden:
1.
Du begründest und erhältst Deinen eigenen Feurigen Zustand. So schaffst Du aus
dem unbehauenen Rohstoff Deiner Seele den Neuen unsterblichen Geistmenschen,
wie wir es schon in der Sendung „Die Seele zum Leben erwecken“ besprochen
hatten.
2.
Du erhöhst die Schwingung jedes Menschen, dem Du begegnest, indem Du ihn mit
Deinem Geistfeuer entflammst. So verbreitest Du den Neuen Menschen.
3.
Du machst aus Deinem Wohn- und Arbeitsort einen Raum von hoher Schwingung, wie
es in der Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ geschildert ist. So schaffst Du
dort, wo Du lebst, einen Stützpunkt der Neuen Welt.
4.
Du erhöhst die Schwingung jedes Raumes, den Du betrittst, und machst ihn zu
einem Heiligtum. So verbreitest Du die Neue Welt.
*****
So
wie Herakles seine 12 hast Du diese 4 Arbeiten zu vollbringen, um
Unsterblichkeit zu erlangen und in den Kreis der Götter aufgenommen zu werden. (Herakles‘ Kampf mit der Hydra, Hofburg,
Wien)
Sie
sind Deine persönliche Heldentat, die Du in jedem Moment und in jeder Situation
des alltäglichen Lebens vollbringen kannst.
Der Dienst ist so erhaben, dass jeder
Schritt bereits eine Heldentat darstellt. Mit jedem Tag, mit jedem Gedanken
wird etwas Bedeutendes vollbracht. (FW II, 465)
2. Das eigene Feuer bewahren
Botticelli
„Der heilige Augustinus“
Für
diesen Großen Dienst musst Du zunächst Dein eigenes Feuer hüten und selbst
entbrannt sein. Wenn Deine eigene Schwingung niedrig ist, wenn Du beleidigt,
verletzt, niedergeschlagen oder freudlos bist, kannst Du auch Deine Mitmenschen
nicht begeistern.
Sei
die Finsternis auch noch so düster, Deine Goldene Aura muss unvermindert
leuchten und Deiner Umgebung Licht spenden.
In
dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst. (Hl. Augustinus)
Aufrichtige
Selbstvervollkommnung ist keine Ichsucht, sondern hat weltweite Bedeutung. Der
Gedanke an Besserung betrifft nicht nur einen selbst. Ein solcher Gedanken
trägt eine Flamme in sich, die nötig ist, um viele Herzen zu entzünden. (FW I,
81)
Eine Kerze zu sein ist nicht leicht. Um Licht zu
bringen, muss man zunächst selbst brennen. (Rumi)
Wenn
dagegen Deine eigene Schwingung niedrig ist, bringst Du damit das Feuer der
anderen zum Erlöschen.
Hier
ist eine besonders schöne Weisung des Meisters:
Jeder
Lehrer sollte die Höhere Welt als Höhere Freude lehren. Niemand wird jemanden
tadeln, der wahre Freude bringt. Doch welche Begeisterung muss man in sich
selbst entwickeln, um ein Vorbote der Freude zu sein! Hat ein Lehrer diese
Stufe erlangt, verdient er jede Verehrung. (AUM 127)
3. Andere entflammen
Nikolaus Roerich
„Flowers of Timur (Fires of Victory)“
Wir
hatten am Anfang der Sendung gesagt: Du entzündest Deine Seele am Feuer Deines Geistes.
Jetzt gehen wir einen Schritt weiter: Wenn Dein Geistfeuer brennt, kannst Du
auch andere Menschen entflammen, mit denen Du in Berührung kommst.
Erst gab es eine Flamme, nun sind daraus
schon zwei geworden. (FW I, 192)
Nur
wenn die Energien des Herzens entfacht wurden, kann man schaffen, indem man die
Umgebung sättigt. Ohne diese heiligen Feuer ist es unmöglich, die Höhere Ethik
zu verwirklichen. Die Tat eines feurigen Herzens erweckt und entzündet das
Feuer in den Herzen der Umgebung. So wirkt der wahre Agni Yogi. (FW III, 164)
So,
wie Du Dein eigenes Feuer in der Meditation entfachst, kannst Du mit Deiner
Feurigkeit auch das Seelenfeuer entzünden, das im Inneren eines anderen als ein
kleines Flämmchen glimmt. Du überträgst Deine eigene Begeisterung auf Deine
Mitmenschen. Die Flamme Deiner Kerze zündet die Kerze eines anderen an. Du
gibst Dein Feuer weiter!
Ein
einziges Feuer kann, ohne zu verlöschen, eine Vielzahl von Öllämpchen
entzünden. (Br II, 814)
Ich
bin gekommen, dass ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, als
es brennete schon! (Luk 12, 49)
Feurigkeit
bedeutet hohe Schwingung. Deine eigene hohe Schwingung überträgt sich von
selbst auf jeden, der sich Dir nähert.
Es
ist unmöglich, dass jemand seine eigene individuelle Schwingung erhöht oder
senkt, ohne gleichzeitig alles, was mit ihm verbunden ist, ebenfalls zu erhöhen
oder zu senken. (TL X, 512)
Wenn
Du brennst, entflammst Du auch Deine Umgebung.
Man
sollte nicht nur die Errungenschaften des sichtbaren Heldentums bemerken,
sondern auch den erhabenen Pfad des Königtums des Geistes mitten im
Alltagsleben. Wir kennen diese großen Glaubenskämpfer, die den Raum und ihre
Umgebung mit ihrem Feuer sättigen und zur Heldentat inspirieren; so muss man im
Leben auf die feinstofflichen Taten eines königlichen Geistes achtgeben. (FW
III, 41)
Die Ausstrahlungen eines reinen
irdischen Lehrers erhöhen die Schwingungen von allem, was ihn umgibt, oft über
eine ungeheure Ausdehnung. Dadurch wird nicht nur der Raum gereinigt, sondern
oft werden auch die Feuer der Individuen entfacht, die den Lehrer umgeben. Aus
diesem Grunde galt es in früheren Zeiten als ein großes Privileg, in der Nähe
eines Lehrers zu leben und ihm zu dienen. (HR I/3,165)
Wenn
Du auf die niedrige Schwingung eines Mitmenschen stößt, darfst Du Dich nicht
herunterziehen lassen, im Gegenteil: Du musst ihn erheben!
Jeder,
den Du triffst, verlässt Dich in einem höheren Schwingungszustand als vor der
Begegnung.
4. Praxistipp: Liebe entflammt
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Das
Feuer in anderen lässt sich nur durch Deine Liebe zu ihnen entzünden.
„Wieso,
was hat Feuer entzünden mit Liebe zu tun?“
Feurigkeit
wird im Herzen geboren!
Das
Feuer der Seele ist das Feuer des Herzens!
Wenn
Du jemanden entflammen willst, geht das nicht mit Überredung, Vernunft oder gar
Zwang. Du musst sein Herz erreichen!
Niemand
will euch mehr verstehen,
Fordern
wir doch höhern Zoll:
Denn
es muss von Herzen gehen,
Was
auf Herzen wirken soll. (Goethe, Faust II, 3. Akt)
Dein
Nächster wird Dir sein Herz aber nur öffnen, wenn er Deine Liebe spürt.
Ohne
Liebe wird das Herz nicht entflammen. (Herz 243)
Ebenso
wurde vor langem gesagt: „Wer zu lieben versteht, hat ein feuriges Herz.“ Zur
Stärkung der Energie bedarf es eines feurigen Impulses. Keine vernünftige
Erwägung erzeugt jenes Feuer, das durch einen Funken des Gefühls der Liebe
entzündet wird. (AUM 516)
So
bekräftigen es auch die ewigen Worte des Apostels Paulus:
Wenn
ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so
wäre ich nichts. (1. Kor 13, 1, 2)
Ein
kalter, hartherziger Asket kann die Herzen seiner Mitmenschen nicht berühren.
Nur
die Flamme des Herzens wärmt, wenn alle Kleider vom Wirbelwind zerrissen sind.
(Br II, 232)
Mütter
warnen ihre Kinder: Nähere dich keinem kalten Menschen. Wer von der Sonne
erwärmt ist, führt Wärme mit sich. In seiner Nähe wollen sich die Menschen
wärmen. Ist es nicht ebenso mit einem flammenden Herzen, das an die Feurige
Welt angeschlossen ist? Die Menschen eilen zum lodernden Herzen, um sich zu
wärmen, und laufen vor tödlicher Kälte davon – so verhält es sich im ganzen
Dasein. (FW III, 478)
„Es
fällt mir manchmal schwer, diese unwissenden, groben, selbstsüchtigen Barbaren
zu lieben!“
Du
kannst sie wie kleine Kinder und Dich als Vater, Mutter oder Arzt ansehen, der
sich liebevoll um ihr Wachstum sorgt. Die richtige Einstellung ist: Du
schimpfst nicht, Du bist nicht enttäuscht, Du bist nicht beleidigt – das sind
niedrige Schwingungen, ein Herausfallen aus Deinem idealen, Feurigen Zustand;
vor allem aber:
Du
verurteilst Deine kleinen Brüder und Schwestern nicht!
Auf
keinen Fall darf man zornig über Unwissende herfallen, da eine Beschimpfung
keinen Nutzen erbringt. Nützlich wird es jedoch sein, Nachsicht zu üben und
überzeugende Worte zu finden. Es ist nicht leicht, die Ebene der Unwissenheit
aufzusuchen, doch ein Denker versteht, dass man durch eine niedrige Tür gebeugt
hindurchgehen muss. Verurteilung ist ein tötendes
Prinzip. Man kann sie leicht vermeiden, wenn man daran denkt, dass Zerstörung
kein Aufbau ist. (Br II, 847)
Du
willst einem ganz bestimmten Mitmenschen helfen, sein Feuer zu entzünden. Das
tust Du aus Liebe zu ihm, nicht wegen irgendeiner abstrakten Allgemeinwohlidee.
5. Neuer Mensch
durch Übertragung des Geistfeuers
Es ist von höchster Wichtigkeit, dass Du erkennst: Der Neue Mensch der 6. Rasse wird nicht physisch
geboren. Er entsteht dadurch, dass die Bruderschaft oder ihre Abgesandten mit
dem Feuer ihres Geistes das Seelenfeuer einzelner, empfänglicher Menschen
entfachen.
Der Neue Mensch verbreitet sich durch Übertragung
von Feurigkeit!
Indem er die neue Rasse sammelt,
verwirklicht sich der Adept, der unter den Menschen lebt, als heldenhafter
Mitstreiter. Wahrhaftig, die Schaffung der Grundlage der neuen Rasse wird
verwirklicht. Das Feuer des bestätigten heldenhaften Mitstreiters entfacht den
Geist der Auserwählten. Wenn der Geist des heldenhaften Mitstreiters seine
Feuer transmutiert, entzündet er gleichzeitig die Fackeln der anderen. (U I,
190)
Viele
fragen, kaum dass sie die ersten Seiten der Lehre gelesen haben:
„Ich
bin ganz begeistert! Wie kann ich Agni Yoga verbreiten?“
Natürlich
sollst Du zunächst die Bücher empfehlen. Das allein genügt aber nicht, weil Du
mit der Aufforderung, Tausende von Seiten zu lesen, die meisten Menschen gar
nicht erreichst. Welcher Christ hat denn die Bibel gelesen?
Lasse
lieber Dein Geistfeuer leuchten. Wie jedes Licht wirkt es anziehend wie ein
Magnet! Denke nicht so sehr daran, Agni Yoga zu verbreiten, sondern:
Verbreite
Feurigkeit!
Übertrage
Dein Feuer auf andere! Stecke sie an mit Deiner Begeisterung für den Neuen
Aufbau, für die Kunstwerke des Neuen Menschen und der Neuen Welt!
Der
Funke des Geistes entfacht das Herz, daher muss Unsere Lehre durch das Feuer
des Herzens verbreitet werden. Wie kann man die Fackeln des Geistes entzünden?
Nur Feuer erhebt ja die Schöpfung und sättigt jede Tat. (Hier 100)
Der
Neue Mensch ist ein Wesen von höherer Schwingung. Erhöhe die Schwingung jedes
Menschen, der Dir begegnet! So verbreitest Du den Neuen Menschen.
Wende
Dich an das Ewige in Deinen Mitmenschen! Stärke, entflamme ihre Seelen mit
Deinem Feuer!
Versteht
es, den Nächsten zu erwärmen und zu beflügeln. (Br II, 756)
Mögen
rings um Dich viele große, starke und schöne Seelen aufblühen!
6. Neue Welt
durch Erhöhung der Schwingung eines jeden Ortes
Die
Neue Welt ist ein Raum von höherer Schwingung.
Erfülle
den Ort, an dem Du lebst und arbeitest, mit einer Aura der Reinheit, Feinheit,
Geistigkeit, Würde und Feierlichkeit. So machst Du aus Deinem Heim – oder
zumindest aus Deinem Meditationsraum – einen Stützpunkt der Neuen Welt, eine
Niederlassung des Himmels auf Erden.
Dann
gehe in die Welt, erhöhe die Schwingung von jedem Raum, den Du betrittst, und
mache so aus ihm ein Heiligtum! Wie das gelingen kann, hatten wir schon in der
Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ besprochen. So verbreitest Du die Neue
Welt. So trägst Du Deinen Stein dazu bei, dass mit der Zeit die Erde insgesamt
ein Tempel, ein Planet mit einer hohen Ausstrahlung wird.
So
wird die Welt nach dem Prinzip des Feuers erneuert. Das Feuer der Zentren, das
Feuer des Geistes, das Feuer des Herzens, das Feuer der Heldentat, das Feuer
der Errungenschaft, das Feuer der Hierarchie und das Feuer des Dienstes – dies
sind die Prinzipien der Neuen Welt. (Hier 375)
„Das
ist mir wieder einmal viel zu hochtrabend. In meinem alltäglichen Umfeld kann
ich weder Neue Menschen erzeugen noch die Welt der Zukunft errichten.“
Nun,
dann wollen wir es einfacher ausdrücken. Wenn Du Dich im Feurigen Zustand
befindest, kannst du Trauernde und Niedergeschlagene aufrichten. Du kannst um
Dich herum für eine reine Atmosphäre sorgen, Streit schlichten, grobe Worte und
Taten unterbinden und Harmonie herstellen. So erhebst Du Deine Umgebung.
Das
ist gar nicht so hochfliegend, wie es zunächst klingt. Für eine Mutter in ihrer
Familie, für einen Arzt in seiner Praxis, einen Handwerker in seiner Werkstatt,
einen Rechtsanwalt oder Architekten in seinem Büro, für eine Lehrerin in ihrer
Schulklasse und jeden anderen ist die Erhöhung der umgebenden Schwingung eine
Aufgabe des ganz normalen alltäglichen irdischen Lebens.
Nach
dem Beispiel des heiligen Johann von Capistran, über das wir schon gesprochen
haben (Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“), der ein ganzes Militärlager in
ein Heiligtum verwandelt hat.
Feurigkeit
bedeutet: Jeden Schritt in Schönheit und Würde gehen, damit Schönheit und Würde
in seine Umgebung ausstrahlen und so eine Welt der Schönheit und Würde
schaffen.
Eine reine, klare, kindliche, heitere
Seele wie der „Kleine Lord“ hellt die Finsternis um sie herum auf und verklärt
seine ganze Umgebung.
Der größte Nutzen, den wir erbringen
können, besteht in der Erweiterung des Bewusstseins sowie in der Verbesserung
und Bereicherung unseres Denkens, bei gleichzeitiger Läuterung des Herzens, um
unsere Emanationen zu stärken und durch diese höhere Schwingung auf unsere Umgebung
heilend einzuwirken. (HR II/1, 262, 263)
7. Schlüssel zum
Glück – Schlüssel zum Dienst
Wir
wollen zum Schluss kurz zusammenfassen:
Die
Übung „Feuriger Zustand“ ist der Schlüssel zu Deinem persönlichen Glück.
Was
gibt es Größeres und Schöneres, als in jedem Moment als ein Geistwesen von
höherer Schwingung über diese Erde zu schreiten (nach Deinem Ideal als der
Schüler eines Großen Lehrers oder als ein König des Geistes, ein Heiler oder
Geistkämpfer) und an jedem Ort und zu jeder Zeit in Deinem persönlichen
Paradies zu leben (nach Deinem Ideal in einem Heiligtum oder einem
Königsschloss)?
*****
Die
Hochgesinnten unter Euch wollen aber noch mehr: Sie wollen ihr Glück
weitergeben. Für sie gilt:
Die
Übung „Feuriger Zustand“ ist der Schlüssel zu Deinem persönlichen Dienst.
Mit
Deiner Feurigkeit erhebst Du die Schwingung der Menschen und der Orte, mit
denen Du in Berührung kommst. Größeres, Wertvolleres kannst Du nicht tun!
Wie schafft denn ein Hierarch auf Erden?
Indem er alles erhebt, was ihn umgibt. (AY 663)
Wenn
Du Dein Zimmer verlässt und in die Welt gehst, möge Dein Wahlspruch lauten:
Auf
zur Heldentat!
Wie
traurig, wenn gerade keine Heldentat in Sicht ist! Wenn Du mit uns gehen und
mit uns kämpfen willst, stimme freudig in den Schlachtruf der Mahatmas mit ein:
Auf
in den Kampf! Auf in den Kampf! Auf in den Kampf! Ich höre den Ruf und neige
das Haupt vor dem Gebot des Gesegneten Herrschers. (BGM II, 181)
Die
Quintessenz dieser Sendung und der Übung „Feuriger Zustand“ lautet:
Der Neue Mensch ist ein hoch schwingendes inmitten von
niedrig schwingenden Wesen.
Animationen von Step Film: www.step-film.de