AGNI YOGA WEB TV
SENDEREIHE
EXPERIMENT UNSTERBLICHKEIT
SENDUNG 7
Wir erschaffen den Menschen der Zukunft
Liebe Agni Yogis,
wir starten heute ein gigantisches Projekt: Wir verwandeln
wir uns in Menschen der Zukunft, in unsterbliche Geistwesen!
Wir machen eine wirkliche Metamorphose durch: So wie
eine Raupe, die zu einem Schmetterling wird!
Die Praxis des Agni Yoga bringt tatsächlich einen
Neuen Menschen hervor!
Eine Neue
Epoche beginnt! Wir erklimmen eine höhere
Stufe der Evolution und erschaffen den Geistmenschen der 6. Rasse! Machst Du mit?
Der Mensch wandelt sich zum Übermenschen, nimmt seinen
Platz unter den Höchsten Geistern ein und lebt so ewig. (HR II/2, 384; Brief vom 02.09.1937)
Der Schüler wirft ein: „Mein lieber Tsong, mir wird
ganz schwindelig von Deinen hochfliegenden Ideen. Liegt das nicht weit
außerhalb unserer normalen, irdischen Realität?“ (Gudrun
Stiasny „Der Wanderer durch den Sternkreis“)
Dann will ich Dich beruhigen: Der Kern all dessen, was
wir in dieser Sendung besprechen werden, ist von höchster Einfachheit: Alles,
was Du tun musst, um Dich in ein höheres Wesen zu verwandeln, ist:
1. Leitgedanke:
Du änderst Dein Bewusstsein
und sagst zu Dir selbst:
„Ich bin eine Seele“
Dann hörst Du auf Dein Herz: Du denkst und fühlst,
sprichst und handelst nur noch so, wie Deine Ewige Individualität es verlangt:
Du trittst auf wie ein Geistwesen. Dann bist Du tatsächlich ein Geistmensch.
Das ist doch gar nicht so schwierig, oder?
*****
„Wir erschaffen den Menschen der Zukunft“ – das ist
genauso gemeint, wie es klingt: Ich will hier keinen Vortrag halten und Euch
erklären, wie es geht. Lasst uns lieber sofort, hier und jetzt gemeinsam an die
Arbeit gehen.
Lasst uns tatsächlich damit beginnen, den Neuen
Menschen hervorzubringen – heute!
Seid Ihr bereit?
„Wir sind
bereit!“
Dann machen wir uns auf den Weg! Wo immer jeder
einzelne von uns lebt und steht, vereinen wir unser Streben und richten es auf
den Neuen Aufbau!
Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch
endlich Taten sehn! (Goethe „Faust“)
Wir wollen vom Übermenschen
nicht nur träumen wie Nietzsche – wir wollen ihn wirklich erschaffen!
Beginne mit dieser Heldentat, mit diesem Abenteuer,
und es wird keine Minute der Langeweile oder der Niedergeschlagenheit in Deinem
Leben mehr geben!
*****
Was
verändert die Welt? Keine Bücher und keine Vorträge, nur die Wirklichkeit des
Neuen Menschen!
„Glaubst du ehrlich, dass du den Menschen der Zukunft
durch ein Ausbildungsprogramm hervorbringen kannst?“
Es gibt tatsächlich einen
Plan. Agni Yoga enthält ein vollständiges
Programm für die Heranbildung der 6. Rasse! Das gehen wir jetzt Schritt für
Schritt durch.
Der Plan für die Entwicklung
der Neuen Rasse ist weise beschlossen. (BGM I, 100 [111])
Die Brüder der Menschheit
geben den Plan für die menschliche Evolution vor. (U I, 303)
Der Mensch der Zukunft wird nicht vom Himmel fallen
und auch nicht geboren werden.
Leitgedanke:
Der Neue Mensch entsteht
durch geistige Übungen
mitten im Alltag
1. Der Ruf
Nikolaus Roerich „Der Befehl des
Meisters“
Die Mahatmas rufen uns! Hörst Du?
Jetzt sammeln Wir die Geistwesen der sechsten Rasse,
und Agni Yoga ist der Ruf! (U I, 188)
Wenn Du Agni Yoga gefunden hast, ergeht dieser Ruf
auch an Dich!
Du bist gemeint! Ja, gerade Du!
Willst Du diesem Appell lauschen? Wirst Du ihm folgen?
Wirst Du Deine Mission erfüllen? Willst Du Dein Potential erschließen?
Die Bücher des Agni Yoga sind ein dringender Aufruf
zur Evolution der Welt. (BGM II, 343 [347])
2. Ziel des Agni Yoga: Der Neue Aufbau
Bruegel „Der Turmbau zu Babel“
„Was ist eigentlich das Ziel
des Agni Yoga?“
Ein Neuer Aufbau, eine höhere Evolutionsstufe: Der Neue Mensch
und die Neue Welt.
„Wo beginnen wir mit diesem
gigantischen Vorhaben?“
Wo anders als bei uns
selbst?
Das dringendste Problem ist die Geburt des wahren
Menschen. (HR II/1, 244; Brief vom 14.08.1936)
Du selbst musst die
Veränderung sein, die du in der Welt zu sehen wünschst. (Gandhi)
Unsere Verwandlung in
Geistwesen ist der unabdingbare erste Schritt. Mit den alten, sterblichen
Menschen ist das Erbauen einer neuen Welt unmöglich.
Der Versuch, politische
Reformen ins Werk setzen zu wollen, bevor man die menschliche Natur reformiert
hat, kommt dem Füllen von neuem Wein in alte Schläuche gleich. (Helena
Blavatsky „Der Schlüssel zur Theosophie“)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise,
also ändere ich mich selbst. (Rumi)
Bringen wir eine neue
Spezies hervor! Den Homo immortalis, der den sterblichen Homo sapiens ablösen
wird.
Diese neue, überlegene
Gattung muss sich unweigerlich verbreiten. Führen wir dem alten Menschen nur ihre Größe, Stärke, Schönheit und Würde vor Augen, dann wird er
sie nachahmen, so wie ein Kind den
Erwachsenen nacheifert.
Leitgedanke:
Der Neue Mensch wird nicht geboren.
Er entsteht durch Nachfolge!
Wir weisen
mit unserem Beispiel den Weg.
In verschiedenen Epochen
erschienen Geistesstarke, die mit ihrem Leben vom rechten Weg des Fortschritts
zeugten. (Br II, 621)
Mehr kannst Du für Dich und
für die Menschheit insgesamt nicht tun.
Mein Leben ist meine
Botschaft. (Gandhi).
Leitgedanke:
Das Erscheinen des Neuen Menschen
bringt von selbst die Neue Welt hervor!
„Versprichst Du nicht viel zu viel? Wie willst Du uns
kleine, schwache Menschen groß und stark, zu Wesen der 6. Rasse machen? Und das
noch dazu in einem Online-Kurs!?“
Dazu ist zweierlei zu sagen:
Erstens: Wir sprechen nicht von der Ausbildung des Körpers, sondern der der
Ewigen Individualität, der Seele. Dieses Geistwesen kann ein jeder allein mit
Hilfe seiner Gedanken und Gefühle formen (siehe die Sendung „Die Seele zum
Leben erwecken“), auch Du.
Zweitens: Wir sprechen von einem Weg, vom Geistigen Pfad des
Aufstiegs. Den kann ein jeder beschreiten, wie tief unten er auch beginnen
muss. Alle großen Geister, die die höhere Stufe schon erreicht haben, sind
diesen Weg gegangen. Du musst ihnen nur nachfolgen.
Jeder Mahatma begann seinen Aufstieg aus der Mitte
eines Volkes heraus und hatte bloß den Mut, den schweren Pfad der Großen Seele
zu wählen. (Hier 304)
Diese Erhebung kann man
genauso trainieren wie den aufrechten Gang!
3. Sprung auf die nächste Evolutionsstufe
Wir bauen heute auf den früheren Sendungen der Reihe
„Experiment Unsterblichkeit“ auf. Nach so vielen Erkenntnissen, Übungen und
Erfahrungen bist Du jetzt so weit, einen großen Sprung nach vorn zu wagen und
die nächsthöhere Stufe der Evolution zu erklimmen – verbunden mit dem festen
Entschluss, dort sicher zu verbleiben und nicht wieder herunterzufallen.
„Sprung? Ist Evolution nicht eine langsame,
kontinuierliche Entwicklung? Heißt es nicht: ‚Natura non facit
saltus‘ – ‚Die Natur macht keine Sprünge‘?“
Ja, gewiss, aber trotzdem kommt irgendwann der Moment,
wo die Raupe endet und der Schmetterling erscheint.
Wo das Baby nicht mehr krabbelt, sondern steht.
Vielleicht schwankt es. Vielleicht steht es nur ganz kurz. Aber es hat
gestanden. Es hat die höhere Stufe erklommen. Wenn es einmal gestanden hat,
kann es auch wieder stehen. Und wenn es ganz kurz gestanden hat, kann es auch
länger und schließlich dauerhaft stehen.
Eine ebensolche heroische Anstrengung ist
erforderlich, um den Menschen der Zukunft hervorzubringen.
Man kann einen Abgrund nicht in zwei Sprüngen
überqueren. Man muss den mutigen Sprung mit einem Mal tun. (Vaclav Havel)
Du kannst nur entweder auf einer höheren oder auf
einer niedrigeren Sprosse der Leiter der Hierarchie stehen, ein Dazwischen gibt
es nicht.
Wage den Sprung! Jetzt! Höre
nicht nur zu, sondern praktiziere mit uns gemeinsam – dann ist heute der erste
Tag Deines neuen Lebens als Geistmensch!
*****
„Bist Du selbst überhaupt
schon ein Übermensch, so dass Du uns belehren und ausbilden kannst? Oder lehrst Du etwas, das Du selbst gar nicht lebst?“
Eine berechtigte Frage. Man
soll sich aber nicht selbst einstufen. Agni Yoga zeigt den Weg, die Mahatmas
gehen ihn voran und ich folge Ihnen nach.
Ich stelle diese Entwicklung
in allgemein verständlicher Weise dar und teile die Erfahrungen mit Dir, die
ich in Jahrzehnten der Praxis gesammelt habe. Ob Dir das hilft, musst Du selbst
beurteilen.
Wir senden Arbeiter der
Wahrheit aus, die unermüdlich von den künftigen Schritten der Evolution künden.
(Br II, 613)
Wichtig ist allein, den
vorgezeichneten Weg zu gehen! Dann ist es unerheblich, wie weit genau jeder
einzelne von uns schon gekommen ist.
Kapitel 1:
Woran erkennt man den Neuen Menschen?
Nikolaus
Roerich „Glory of the Himalayas“
„Woran erkenne ich einen Neuen Menschen, wenn ich ihm
begegne? Wodurch
unterscheidet er sich vom alten?
Ist er größer, kräftiger, blonder oder intelligenter?“
Ist er ein Kaiser wie Akbar d. Gr. oder ein Heerführer
wie Napoleon? Lebt er in einem Palast? (Blenheim Palace)
Nein, er kann in der einfachsten Hütte wohnen oder wie
der große Mystiker und Philosoph Jakob Böhme seinen Lebensunterhalt als
Schuhmacher verdienen.
Weil er ein Geistwesen ist,
weil er Mann oder Frau, schwarz oder weiß, Amerikaner oder Chinese, klein oder
groß, dick oder dünn, arm oder reich sein kann, erkennst Du den Menschen der
Zukunft nicht an Äußerlichkeiten, sondern an seinen inneren Qualitäten.
Wenn Du feinfühlig bist,
spürst Du anhand seiner Ausstrahlung von Reinheit, Weisheit, Kraft, Freude,
Licht und Liebe, dass Du ein Wesen einer höheren Stufe vor Dir hast. (Nikolaus Roerich „Die Heiligen Boris
und Gleb“)
1. Der unsterbliche Mensch
Klagen wir nicht über Unvollkommenheit und Egoismus
des alten Menschen. Entwerfen wir lieber ein neues, schöneres Menschenbild!
Du veränderst Dinge nicht, indem du die bestehende
Realität bekämpfst. Um etwas zu verändern, musst du ein neues Modell
erschaffen, welches das bestehende Modell überflüssig macht. (R. Buckminster
Fuller)
Der Neue Mensch ist größer, stärker und schöner als
der alte.
„Worauf beruht diese Größe?“
Auf seiner Unsterblichkeit! Sie ist das
charakteristische Merkmal der 6. Rasse!
Der unsterbliche Mensch, wird das nicht der Zukunft
würdig sein? (AY 553)
Er ist ein Kosmischer Gigant, weil seine Existenz und
seine Möglichkeiten zum Wachstum keine Grenzen haben.
Dass du nicht enden
kannst, das macht dich groß. (Goethe „Unbegrenzt“, aus „West-östlicher Diwan“)
Ein Geistwesen, das ewig lebt, ist unter den alten,
sterblichen Menschen wie ein Riese unter Zwergen. (Louis Rhead „Gulliver“)
2.
Die 7 Säulen der geistigen Haltung eines Unsterblichen
Die 7 Säulen,
Dessau, Georgium
„So viele Lehren, so viele
Ratschläge, so viele Hinweise! Ich brauche einen kurzen Leitsatz, einen
führenden Gedanken, den ich mir in schwierigen Lebenssituationen in Erinnerung
rufen kann, damit er mir Orientierung gibt.“
Ja, Kürze tut not, Klarheit
und Einfachheit! Hier ist die eine Lebensformel, die genügt, um Dich in
den Menschen der Zukunft zu verwandeln:
Der Neue
Mensch unterscheidet sich vom alten durch die geistige Haltung eines
Unsterblichen!
Leitgedanke:
Der Mensch der Zukunft tritt überall dort
in Erscheinung,
wo jemand sich über die Wirren und Stürme
des Lebens erhebt
und ihnen gegenüber den Standpunkt der
Ewigkeit einnimmt
„Wie sieht diese überlegene
Position aus?“
Hier sind die 7 tragenden
Säulen der geistigen Haltung, auf der das Kunstwerk des Menschen der Zukunft
unerschütterlich fest gegründet steht:
1.
Säule: Schwingung hoch halten
Was auch immer geschieht,
wohin auch immer es mich verschlägt: Mein erstes Bestreben ist: Ich halte die
Schwingung meines Wesens hoch, die goldene Aura, die Unversehrtheit meines
Lichtkörpers aufrecht. Ich lasse nicht zu, dass irgendjemand oder irgendetwas
mich herunterzieht und diesen herrlichen Idealzustand meiner Seele zerstört.
Erst wenn das gelungen ist, wende ich mich der Bewältigung meiner irdischen
Aufgaben zu.
2.
Säule: Leben in Höherer Welt
Was auch immer geschieht,
wohin auch immer es mich verschlägt: Als Geistwesen lebe ich in der Welt der
Seele. Ich stehe hoch über dem grauen Alltag. Ich betrachte und lenke die
materiellen Verhältnisse von oben. Mein wahres, geistiges Selbst ist nicht an
ihnen beteiligt und von nichts betroffen, was dort unten vor sich geht.
3.
Säule: Unverletzlichkeit, Furchtlosigkeit, Freiheit
Als nicht-materielles Wesen
bin ich unsterblich und damit unverletzlich. Dieses Bewusstsein macht mich
furchtlos: Nichts und niemand kann mir etwas anhaben. Nicht einmal der Tod
meines Körpers, der ohnehin demnächst vergeht, kann mich schrecken.
Furchtlos bin ich vollkommen
frei, ohne falsche Rücksichtnahme strikt ethisch zu handeln. Ich kämpfe mit
allen Kräften – schlimmstenfalls mit dem Einsatz meines Lebens – für die
Verwirklichung meiner Träume, Ziele und Ideale.
4.
Säule: Liebe
Ich spüre meine
Verwandtschaft mit allen Geschöpfen, die eine unsterbliche Seele haben wie ich
selbst. Ich verhalte mich meinen kleinen Brüdern und Schwestern gegenüber
liebevoll – selbst dann, wenn sie mich in ihrer Unwissenheit, Trägheit oder Selbstsucht kränken, beleidigen oder
verletzen.
5.
Säule: Freude über Aufstieg
Ich gehe den ewigen
Geistigen Pfad der Selbstvervollkommnung, des Aufstiegs zu Gott. Ich will eine
große, schöne und starke Seele werden.
Ich freue mich über
Hindernisse, Schwierigkeiten und Kämpfe. Sie sind Stufen der Leiter. Ohne sie
kann ich weder wachsen noch meine psychische Energie stärken.
Ich bin dankbar für jede
Gelegenheit, altes Karma tilgen, Unrecht wiedergutmachen zu können, das ich
selbst angerichtet habe.
Ich begrüße freudig die
Prüfungen, die mein Lehrer mir sendet, damit ich meinen geistigen Fortschritt
unter Beweis stellen kann.
6.
Säule: Körper als Werkzeug nutzen
Ich schätze die Bedürfnisse,
Begierden und Stimmungen meines Körpers gering. Ich halte den Bruder Esel im
Zaum.
Ich kümmere mich nicht um
seine Schwächen. Ist mein Leib müde, krank oder gebrechlich? Das ist mir
gleichgültig: Mein Geist zwingt ihn, zu funktionieren.
Der Körper darf dir deinen
Weg nicht verstellen. (BGM I, 272 [320])
Meine Ewige Individualität
lenkt die Gedanken, Gefühle, Worte und Taten meiner vergänglichen
Persönlichkeit! Mein Werkzeug muss folgsam sein.
Ich offenbare nicht die
physische, tierische, sondern die geistige, göttliche Seite meiner Natur.
7.
Säule: Selbstlosigkeit
Ich benötige keine
materiellen Dinge, weder für mein Überleben noch für mein Wohlergehen. Ich
wünsche nichts für mich persönlich. Alles, was ich anstrebe, ist die
Verwirklichung des Göttlichen Willens, die Errichtung der Kosmischen Ordnung
auf der Erde.
*****
Übe diese 7 Säulen fleißig
und gewöhne sie Dir an! Auf dieser Haltung beruht die Überlegenheit des Neuen
Menschen!
„Genügt tatsächlich allein nur eine neue geistige
Haltung, um den Menschen der Zukunft hervorzubringen?“
Ja!
Wenn Du Dich verhältst, wenn Du auftrittst wie ein
Unsterblicher, ein König des Geistes oder ein Schüler der Bruderschaft, bist Du
ein solches höheres Wesen!
Glaube aber nicht blind, was ich Dir erzähle! Erprobe
selbst und erfahre, wie eine neue Einstellung zu den Herausforderungen des
täglichen Lebens Dein Wesen verändert
und Dein Dasein verklärt!
*****
So fantastisch es klingt, so
wahr ist es doch:
Um die nächsthöhere
Evolutionsstufe zu erklimmen, brauchst Du nicht mehr als zwei geistige Übungen
durchzuführen, die obendrein von höchster Einfachheit sind:
Erstens: In der morgendlichen
Meditation verwandelst Du Dich in ein Geistwesen von hoher Schwingung.
Zweitens:
Im
irdischen Alltag verteidigst Du diesen erhabenen Zustand und trittst als
Geistmensch auf.
Wie diese beiden Übungen genau ablaufen, wollen wir
jetzt besprechen.
Kapitel 2:
Verwandlung in ein Geistwesen
Der Mensch der Zukunft ist
keine physische, sondern eine feinstoffliche Realität.
Leitgedanke:
Der Neue Mensch
ist ein Geistwesen
Unsere Aufgabe lautet also:
Wir verwandeln uns von einem materiellen
in ein geistiges Geschöpf!
„Was bedeutet ‚Verwandlung‘?“
Ein Geistwesen weist eine höhere
Schwingung auf als eine materielle Kreatur.
Wie Dampf eine höhere Schwingung als Wasser und dieses
wieder eine höhere Schwingung als Eis hat. Das Eis entspricht dem physischen
Körper, das Wasser dem feinstofflichen und der Dampf dem Feurigen Körper.
Erinnere Dich an die Sendung „Das Evolutionsgesetz“,
an die Zyklen von Involution und Evolution. Am Anfang inkarnieren die Monaden
in höchst feinstofflichen, ätherischen, das heißt, hoch schwingenden Körpern.
Im Laufe der Involution, auf dem absteigenden Bogen, werden die Körper immer
dichter und fester, ihre Schwingung nimmt mehr und mehr ab. Wir sind heute am
untersten Wendepunkt angelangt. Auf dem aufsteigenden Bogen der Evolution
sollen unsere Wesen wieder geistiger, ätherischer, also höher schwingend werden.
(Leonardo
da Vinci „Der vitruvianische Mensch“)
Verwandlung erfordert also praktisch:
Du erhöhst die Schwingung Deines Wesens.
Ist sie hoch, lebt Dein Ewiges Selbst, Dein Feuriger
Körper. Sinkt sie ab, wirst Du wieder zu Eis – zu einem gewöhnlichen,
materiellen, sterblichen Geschöpf.
*****
Wir wiederholen kurz
zusammengefasst und vertiefen die 3 Schritte der Verwandlung, über die wir in
der Sendereihe „Experiment Unsterblichkeit“ und der Sendung „Einweihung in Agni
Yoga“ bereits gesprochen hatten:
Erstens: Du bildest ein
Neues Bewusstsein. Zweitens: Du baust Dein Geistwesen auf. Und drittens: Du
lässt Deine Schöpfung in der materiellen Welt auftreten.
Erster Schritt: Neues Bewusstsein bilden
Du machst Dir bewusst:
„Ich bin nicht mein Leib,
sondern das feinstoffliche Wesen, das diesen durchdringt und umhüllt.“
1. Ich bin eine Seele
Du erkennst:
„Ich habe eine Seele.“
Der Erwerb dieses
Bewusstseins ist mehr als bloß intellektuelle Erkenntnis. Mache selbst diese
Erfahrung und spüre die reale Existenz Deines Ewigen Wesens! Wie das geschehen
kann, hatten wir in der Sendung „Das Geheimnis der Unsterblichkeit Teil 1“
schon besprochen.
Viele von Euch haben noch
das Bewusstsein eines Esels (ihres Körpers), weil sie von der Existenz des
Herrn, des Reiters (ihrer Seele) gar nichts wissen. (Flandrin „Einzug Jesu in Jerusalem“)
Du schließt aus dieser
erweiterten Erkenntnis:
„Ich bin eine Seele.“
Denn etwas, das unsterblich und ewig ist, ist
sicherlich bedeutsamer und realer als etwas, das vergänglich ist.
Leitgedanke:
Du identifizierst Dich
mit dem ewigen Teil Deines Wesens
Um das Wirkliche zu
erkennen, denke nicht, dass du eine Seele hast, sondern dass die Seele dich
hat. (TL V, 261)
Du kannst Dein wahres,
Überzeitliches Selbst „Anima“ nennen, im Unterschied zu Deiner vergänglichen
Persönlichkeit, die Alexandra Schulze oder Bernhard Meier heißt.
2. Bewusstsein der Unsterblichkeit
Alles Materielle vergeht.
Ein Geistwesen dagegen ist nicht an die Beschränkungen
von Materie, Zeit und Raum gebunden. Du erkennst:
„Ich bin unsterblich.“
Leitgedanke:
Der Neue Mensch unterscheidet sich vom alten
durch das Bewusstsein seiner Unsterblichkeit
Ein jeder kann Unsterblichkeit erlangen, indem er die
Unbegrenztheit in sein Bewusstsein aufnimmt. (U I, 70)
3. Neues Ich-Bewusstsein bilden
Auf dieser Grundlage machst Du den entscheidenden
praktischen Schritt:
Du
verlagerst Dein Bewusstsein in Deine Seele.
„Wir haben das zwar schon öfter besprochen, mir ist
aber immer noch nicht ganz klar: Wenn ich mein Bewusstsein aus meinem Leib
herausziehe und in die Seele übertrage, geht dann das Körperbewusstsein
verloren?“
Nein, natürlich nicht. Du bleibst
Dir Deines Körpers bewusst. Wir müssten besser sagen: Du erweiterst Dein
Bewusstsein derart, dass es über den Leib hinaus nun auch Deine Seele mit
umfasst.
Leitgedanke:
Du bildest ein neues Ich-Bewusstsein
Der Aufbau eines neuen
Bewusstseins wird als der Grundstein der Evolution bestätigt. (Hier 322)
Du erkennst Dich selbst.
Du machst Dir ein neues Bild
von Dir selbst. Du siehst jetzt die vollständige, aus materiellen und
feinstofflichen Aspekten bestehende Realität Deines Gesamtwesens, das Du Dir
ungefähr so vorstellen kannst:
Du erkennst, Du erfährst die
Existenz Deiner eigenen, ganz individuellen, von allen anderen verschiedenen
Seele. Das ist weit mehr, als bloß intellektuell zu sagen: „Ich habe oder ich
bin eine Seele“.
In Dir
steckt ein uraltes Wesen mit den Erfahrungen von Millionen von Jahren!
Das musst Du doch spüren
können!
*****
„Wie mache ich diese
Erfahrung? Wie entsteht dieses neue Bild von mir selbst?“
Denken wir nach: Wie bildet
sich das Ich-Bewusstsein eines Babys?
Ein Kleinkind sieht, wie seine
Arme und Beine um es herum fuchteln. Es nimmt seine Finger und seine Zehen in
den Mund. Es vergeht einige Zeit, bis es erfährt: Das bin ich! Das, was ich da
bemerke und spüre, ist ein Teil von mir!
So erkennt der Mensch sein
physisches Wesen.
Bei Deiner Ewige
Individualität ist es nicht anders: Natürlich kannst Du sie nicht sehen, nicht
ergreifen und nicht in den Mund stecken. Aber auch sie kannst Du fühlen!
„Wie spüre ich mein
geistiges Wesen?“
Du
vernimmst, wie Deine Seele in Deinem Inneren spricht.
Die allererste,
allereinfachste, rudimentäre Regung Deiner Ewigen Individualität besteht darin,
dass sie Dir über das Herz etwas zuflüstert. Diese „Stimme der Stille“ kannst
Du hören!
Dein unsterbliches Selbst
gibt dir ein, Dich Deinen Mitmenschen gegenüber liebevoll zu verhalten,
bestimmte Dinge zu tun und andere zu unterlassen. Du bemerkst:
„Das bin ich! Das, was sich
da äußert, ist ein Teil von mir!“
Du spürst, dass ein
unsichtbares Geschöpf in Dir lebt und sich ausdrücken will.
Dein spirituelles Selbst
ruft jeden Tag nach dir. Du musst nur erkennen, dass du nicht dein Körper bist,
sondern das unendliche Selbst, das in ihm wohnt. (Yogananda)
So erkennt der Mensch sein
geistiges Wesen, das genauso real ist wie sein physisches.
*****
Ein Baby entwickelt sein
Ich-Bewusstsein weiter, indem es lernt, seine physischen Sinne und Kräfte zu
nutzen, zum Beispiel um zu laufen und zu sprechen.
Deine Ewige Individualität
entwickelt ihr Ich-Bewusstsein weiter, indem sie ihre inneren, geistigen Sinne
aktiviert: Die Augen Deiner Seele lernen, von oben auf die materielle Welt und
darin auf Dich selbst, Deinen Leib herabzublicken. Außerdem machst Du Dich
daran, die geistigen Kräfte Deines Höheren Selbst auszubilden und zu nutzen.
*****
Ein Baby beginnt, seinen
Willen zu entdecken, zu formen und durchzusetzen.
„Was will es?“
Was jedes physische Wesen
will: Nahrung, Kleidung, Behausung, Wärme, Geborgenheit, Sicherheit und
materiellen Genuss.
Ebenso wird Dir bewusst,
dass auch Deine Seele ihren Willen hat.
„Was will sie?“
Was ein Geistwesen will:
Dass auf der Erde Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe herrschen.
*****
So erweckst Du Deine Seele zu ihrem Leben.
Du fühlst beinahe
Geburtswehen wie eine schwangere Frau. (L. A. Ring „Die Frau des Künstlers“)
Du spürst den Kosmischen
Giganten in Deinem Inneren. Du weißt: Du musst ihn zum Vorschein bringen. Er
drängt geradezu heraus.
*****
Diese Bildung eines neuen Ich-Bewusstseins
ist ein langwieriger Prozess. Sie ist schwere Arbeit, innere Arbeit, geistige
Arbeit.
Nichts wächst so langsam wie
das Bewusstsein. (HR II/1, 131; Brief vom 18.02.1936)
Versteht es, das Wachstum
des Bewusstseins zu bemerken. Natürlich ist das schwerer, als das Wachsen des
Haares oder Grases zu bemerken. (FW I, 524)
*****
Das Bewusstsein, Anima, ein unsterbliches Geistwesen
zu sein, das auf seinem ewigen Weg viele materielle Körper als Werkzeuge nutzt,
musst Du auf allen Ebenen des Daseins, in allen materiellen und
nicht-materiellen Welten über alle Übergänge hinweg ununterbrochen bewahren.
Unsterblichkeit ist ein ununterbrochenes Bewusstsein
auf allen Ebenen des Daseins. (HR II/1, 256; Brief vom 31.08.1936)
Vom Standpunkt des irdischen Denkens ist das ewige
Leben ein äußerst dunkles Konzept. Verschiedene Menschen verkleinern bisweilen
diesen Begriff zu einer Fortsetzung des Lebens hier, auf der Erde. Was für ein
Irrtum! Welten erneuern sich, die Erdbewohner jedoch sollen in ein und
demselben Kleid erstarren?!
Ist es möglich, dass der Lehrer an eine Fortsetzung
des irdischen Lebens denkt? Der Lehrer denkt an das ewige Leben in allen
Welten. Das Herz betet um das ewige Leben des Bewusstseins. Es weiß, dass es
ein großer Segen ist, wenn das Bewusstsein ununterbrochen fortdauert und
unermüdlich aufsteigt. (Br I, 576)
Zweiter
Schritt: Das Geistwesen aufbauen
Dein Geistwesen ist der
nicht-materielle, unsichtbare Teil Deiner Natur. Wir können es auch
„Lichtkörper“ oder „Feurigen Körper“ nennen. (siehe Sendung „Die feinstoffliche
Konstitution des Menschen“) Ihn musst Du durch Deine eigene kreative,
schöpferische Arbeit selbst aufbauen.
„Mir ist noch nicht ganz
klar, was Du mit ‚Verwandlung in ein Geistwesen‘ meinst. Was tue ich konkret?
Ich bin doch keine Raupe. In mir steckt auch kein Schmetterling, den ich
hervorzaubern könnte. Und mein Körper soll doch wohl auch nicht verschwinden?“
Nein, Du hast recht. Die Metamorphose
ist ein Symbol. Praktisch geht es darum:
Zusätzlich
zum Leib, der bestehen bleibt, baust Du Deinen ewigen Körper auf.
Oder, noch anders
ausgedrückt: In Dir steckt immerhin Deine unsterbliche Seele. Sie ist
einstweilen aber noch unausgebildet, klein und schwach wie ein Kind.
Diesem unbehauenen Rohstoff
musst Du eine Gestalt geben!
Du formst, bildest und
erziehst ihn zu einem großen, schönen und starken Wesen. So entsteht
tatsächlich ein neues Geschöpf, das es bisher nicht gab.
Auf der göttlichen Ebene ist jeder Mensch der
Erbauer seiner eigenen Seele und der Architekt seiner eigenen Unsterblichkeit.
(TL VII, 365)
„Ich verstehe nicht: Von
welchem Rohstoff sprichst Du? Aus welchem Stoff sind eigentlich unsere Seelen
gemacht? Was
forme ich, und wie tue ich das?“
Deine Ewige Individualität ist keine materielle, sondern eine feinstoffliche Realität der vierten
Dimension, ähnlich wie ein Hologramm.
Wir bestehen aus dem Stoff,
aus dem die Träume sind. (Shakespeare „Der Sturm“)
Den Zustand
dieser Schwingungen kannst Du beeinflussen und so einen schönen oder
hässlichen, großen oder kleinen, starken oder schwachen Lichtkörper erschaffen.
Eine „Spektralanalyse“ des Neuen Menschen,
durchgeführt an seiner Aura, zeigt Wellen von hoher Schwingung: Von Reinheit,
Weisheit, Kraft, Freude, Licht und Liebe.
1.
Den Lichtkörper durch Deine Gedanken erschaffen
„Wie kann ich meine Seele
formen?“
Grobe Materie wird mit den
Händen oder mit Maschinen geformt.
Deine Ewige Individualität
besteht aus so feiner Materie, aus Wellen oder Schwingungen, dass Du sie mit
Deinen Gedanken bilden kannst.
Du bist, was Du denkst.
(Buddha)
Dein wahres,
nicht-materielles, ewiges Ich baust Du mit der Kraft Deines Geistes auf, also
mit Deinen Gedanken und Gefühlen, mit Deiner Vorstellung und Deinem Willen.
Unser
inneres Wesen wird von unseren Gedanken geschaffen. (HR II/1, 121; Brief vom
21.01.1936)
Leitgedanke:
Du musst „nur“ Dein Denken umstellen,
um zu einem Menschen der Zukunft zu
werden
Was für eine Chance! Du
machst Dich unabhängig von Deinem physischen Körper mit seinen vielen
Unzulänglichkeiten, Schwächen und Gebrechen, von Vererbung, Erziehung, Umwelt
und äußeren Umständen!
Deine
Gedanken kannst Du ganz allein selbst bestimmen.
Nichts und niemand kann Dich
hindern, immer nur groß und schön zu denken und so ein großes und schönes Wesen
aus Dir selbst zu machen. Im Reich der Gedanken gibt es keine Schranken.
Nur das Denken kann den
Menschen erheben. (Br II, 853)
2.
Der Mensch ist das, wozu er sich macht
Wir wiederholen: Der Mensch
der 6. Rasse wird nicht geboren.
Es tauchen nicht plötzlich
aus dem Nichts und wie von selbst irgendwelche mysteriösen Indigokinder auf.
Du
erschaffst den Neuen Geistmenschen selbst.
Leitgedanke:
Der Mensch ist das,
wozu er sich selbst macht
Es geht im Leben nicht darum, dich selbst zu finden.
Es geht darum, dich selbst zu erschaffen. (George Bernard Shaw „An Unsocial Socialist“)
Wenn Du Dich nicht an diese Arbeit an Dir selbst
machst, bleibt Deine Seele ein Nichts, jedenfalls aber klein und schwach.
Der Mensch ist zunächst einmal gar nichts. Er wird
erst in der Folge etwas sein, und dann wird er das sein, was er selbst aus sich
geschaffen hat. (Sartre „Der Existentialismus ist ein Humanismus“)
Das ist ein wirklicher Schöpfungsakt!
Wie Paracelsus seinen
Homunculus erschaffst Du ein neues Lebewesen.
Der Schöpfer bist Du! (Michelangelo „Die Erschaffung Adams“)
Das Geschöpf ist Deine
Seele! (Blake „Die Seele“)
Physisch ändert sich nichts. Dein Leib bleibt
derselbe. Was sich ändert, ist „nur“ seine feinstoffliche Umhüllung!
Der Lichtkörper ist etwas
größer als Dein Leib Er umgibt Dich wie ein Gewand aus feinstofflicher Materie
– er wird sichtbar in Deiner Aura. (Nikolaus Roerich „Fiat
Rex“)
Das Geisteskorn ist
unwandelbar, doch es ist in ein Gewand gehüllt, das der Mensch selbst webt. (Br
II, 553)
Das physische Aussehen Deines Leibes ist irrelevant.
Allein bedeutsam ist das feinstoffliche Bild, die Emanationen, die Aura, die
Deine Ewige Individualität ausstrahlt.
3. Ein Kunstwerk erschaffen
Edouard Dantan
„Une Restauration“
Der Kosmos möchte, dass Du
aus dem Stoff Deiner Seele ein Kunstwerk schaffst, wie Michelangelo seinen
David aus einem Marmorblock.
Am dringendsten
erforderlich für die Welt ist die Entwicklung eines höheren Typus der
Menschheit. Die gegenwärtige menschliche Rasse muss die unbedingte
Notwendigkeit der Erreichung dieses Ziels erkennen und sich bewusst werden,
dass die Möglichkeit besteht, einen solchen Typus zu entwickeln. (TL VI, 302; TL VII, 360)
„Wie soll ich vorgehen?“
Wie ein Künstler musst Du Dir zunächst ein Bild von
dem Kunstwerk machen, das Du herstellen willst.
Leitgedanke:
Nach dieser Vorstellung,
nach diesem Ideal
formst Du Deine Seele,
Dein geistiges Wesen
Der Mensch soll das lebendige Abbild des großen Ideals
werden, das in seinem Herzen aufgerichtet wurde. (TL II, 51)
Eine der herrlichsten, größten Weisungen der Mahatmas
lautet:
Ihr müsst euch ein Idealbild machen und dann die
Seelensubstanz nach diesem Idealbild formen. (TL V, 267)
*****
Du kannst sein, was immer Du willst, was immer Du Dir
erträumst!
Vielleicht formst Du Dich nach dem Bild einer Göttin,
Königin oder Priesterin, eines tibetischen Lamas, eines Apostels oder Gesandten
der Bruderschaft oder sogar eines Wesens mit Flügeln wie ein Engel oder eine
Fee.
(Pallas Athene, Edwin Longsden Long „Königin Esther“, Feuerbach „Iphigenie“, Nikolaus Roerich „Lama“, El Greco „Der Apostel Petrus“, Johannes der Täufer)
„Ein geflügeltes Wesen soll ich sein? Nun geht deine
Fantasie aber mit dir durch!“
Nun, ich will nur anschaulich machen, dass in der
Geistigen Welt alles möglich ist. Dort kannst
Du jedes beliebige Wesen erschaffen, das Du Dir nur vorstellen kannst!
Der Mensch ist nichts anderes, als wozu er sich macht.
(Goethe)
Wir sind geboren worden
unter der Bedingung, dass wir das sind, was wir sein wollen. (Pico della Mirandola „Über die Würde des Menschen“)
Male Dir nicht nur das Amt aus, sondern auch die
persönlichen Züge wie Gesicht, Haare und Kleidung. Hier siehst Du einige
Beispiele:
(Nikolaus Roerich „She
who carries the Stone“, ”Archat”; Raffael “Die Schule von Athen“, Franz von Assisi, Feuerbach
„Iphigenie“, Hl. Kasimir von Polen)
Sammeln wir die schönsten, heroischsten Ideen aller
Zeiten und Länder, und lasst uns mit schöpferischer Vorstellungskraft ihre
Errungenschaften in unserem Leben anwenden, während wir dabei die
Besonderheiten unserer Zeit beachten. Nur diese Form der Nachahmung wird eine
richtige Grundlage für den weiteren Fortschritt abgeben. (HR I/1, 30; Brief vom
01.03.1929)
Welches Bild willst Du verwirklichen?
*****
Leitgedanke:
Diese Vorstellung,
Dein Ideal,
dieses Hologramm
bringst Du zum Leben
„Unmöglich! Eine Phantasiefigur wie Micky Maus kann
man doch nicht lebendig machen!?“
Doch! Wir hatten in der Sendung „Teilnahme am Leben
der Höheren Welt“ schon besprochen: Du kannst das Ideal eines Königs des
Geistes oder eines Schülers der Bruderschaft mit Leben erfüllen, es zu einer
auf der materiellen Ebene wirksamen Realität machen und so tatsächlich ein
König oder ein Schüler sein.
Ein König oder ein Schüler ist keine physische,
sondern eine geistige Realität, die von Deinem Höheren Selbst verwirklicht wird
oder nicht.
„Ist das nicht pure Illusion?“
Nein!
Dieses Geistwesen, diese Gedankenform ist in der
Feinstofflichen Welt für jedermann sichtbar und auf dem materiellen Plan für
die Feinfühligen spürbar. (Nikolaus
Roerich „Higher than Mountains“)
Deine Umgebung, die
Menschen, die Dir begegnen, werden fühlen: Durch Deinen Körper drückt sich ein
Höheres Wesen aus, das seiner Natur nach ein Abgesandter oder Bevollmächtigter
der Hierarchie ist.
*****
Du bist ständig mit der
Arbeit am Kunstwerk des Neuen Menschen beschäftigt.
Du hast immer den –
geistigen – Meißel in der Hand.
Nicht nur in Momenten der
Muße, sondern selbst inmitten Deiner irdischen Arbeit. Irgendeine Saite Deines
Wesens muss immer nachgestimmt werden, um hoch zu schwingen. Du bist
ununterbrochen auf beiden Ebenen gleichzeitig tätig.
*****
„Also kann ich nur durch
eine Änderung meiner Gedanken von einem Augenblick auf den anderen ein
herrliches Wesen mit einer strahlenden Aura erschaffen?“
Nein, so einfach ist es nun
auch wieder nicht.
Du musst Deine
hohen Gedanken und damit das Hologramm, das aus ihnen entsteht, schon zu einem
dauerhaften Gebilde verstetigen.
Du darfst Dein Ideal nicht jeden Tag wechseln oder in
einem Augenblick ein hohes, in einem anderen ein niedriges Wesen sein, sonst
bringst Du keine dauerhafte, geschlossene Persönlichkeit zustande.
Wenn Du bei der geringsten
Schwierigkeit in Unbeherrschtheit oder gar Aggressivität verfällst, sinkt Deine
Schwingung ab und Deine Aura wird sogleich wieder dunkel und hässlich.
Man sagt: Ab 30 ist jeder
für sein Gesicht selbst verantwortlich. In vielen Jahren angelegte Trauerfalten
kannst Du nicht in drei Tagen in Lachfältchen verwandeln. (Berlotti „Bildnis einer alten Frau“)
Ebenso kannst Du eine graue
oder verschmutzte Aura nicht von heute auf morgen zum Strahlen bringen.
Dritter Schritt: Das Geistwesen tritt in der
materiellen Welt auf
„Das genügt mir noch nicht. Nur weil ich denke, ich
sei ein Neuer Mensch, bin ich doch noch nicht
tatsächlich ein Wesen der 6. Rasse!? Genau wie ich nicht so groß wie Napoleon
bin, nur weil ich mir einbilde, Napoleon zu sein!“
Nein, natürlich nicht. Wir
schreiten weiter voran: Das neue Bewusstsein ist zunächst nur ein innerer
Vorgang. Es verlangt danach, Gestalt anzunehmen. Um Deine Verwandlung
vollständig zu machen, muss noch etwas hinzukommen:
Dein Ideal,
das Phantasiegebilde tritt in der materiellen Welt auf.
Deine Seele wird zu einem
realen Faktor, zu einer handelnden,
Einfluss nehmenden Person im materiellen irdischen Leben.
„Ist das nicht völlig
irreal?“
Keineswegs! Es ist immer der
Geist, der die physischen Dinge und Verhältnisse herstellt, formt und bewegt!
„Das verstehe ich nicht.“
Dann lass uns ein Beispiel
betrachten:
Beispiel:
Containerriese
Nikolaus Roerich „Holy Himalayas“
Was bewegt ein riesiges
Containerschiff von China nach Europa? Die Maschine? Das Dieselöl? Der Kapitän?
Nein! Der Antreiber dieses
materiellen Kolosses ist tatsächlich ein Gedanke: Die Idee eines Unternehmers,
dass er Gewinn erzielen kann, wenn er 10.000 Container verschifft. Diese
Vorstellung ist der entscheidende Impuls. Wenn sie fehlt (z. B. weil ein Verlust
droht), bleibt das Schiff im Hafen.
Dabei sind die physischen
Umstände sekundär: Was tut der Unternehmer, wenn es keine Containerschiffe oder
kein Erdöl gibt?
Er nutzt Kamele oder
Segelschiffe, um die Ware zu transportieren. (Frachtsegler „Pamir“)
Ebenso kann die geistige
Seite unserer Natur auf der irdischen Ebene tätig werden, indem sie den Körper
als Werkzeug nutzt.
*****
„Was bedeutet ‚Auftreten der Seele in der Welt‘
praktisch?“
Du führst das Leben Deiner Seele.
Deine
Seele lebt, wenn sie (und nicht Deine vergängliche Persönlichkeit) denkt,
fühlt, spricht und handelt.
Leitgedanke:
Du bist ein Geistwesen
wenn Du denkst, fühlst, sprichst und
handelst
wie ein Geistmensch
Du lässt Deine Ewige Individualität, Dein Alter Ego,
Deinen Avatar (wie es in der Sprache der Computerspiele heißt) agieren – aber
nicht in irgendeinem eingebildeten, virtuellen Fantasiereich, sondern im
wirklichen irdischen Leben. Wie? Indem Du ihn durch Deinen Körper wirken lässt.
Das ist ein viel spannenderes Abenteuer und natürlich auch viel fruchtbarer,
als auf dem Smartphone herumzuspielen.
1. Auftritte des Neuen Menschen
Nikolaus
Roerich „Zarathustra“
„Kannst Du einige Beispiele geben?“
Dein ewiges Wesen tritt in der physischen Welt als
geistiger Schüler auf. (Nikolaus Roerich „Pearl of Searching“)
Du reihst Dich ein in die Kette der Hierarchie, unter
einem Größeren, unter Deinem Lehrer. Du denkst, fühlst, sprichst und handelst
wie ein Schüler.
Dieser Aspekt Deines Wesens ist von höchster Bedeutung
für die Errichtung der Neuen Welt: Am Neuen Aufbau können nur Menschen
teilnehmen, die willens und in der Lage sind, sich den Mahatmas und ihren
irdischen Repräsentanten vollkommen unterzuordnen.
Das Merkmal der Zugehörigkeit zur sechsten Rasse wird
die Annahme des Gesetzes der Höchsten Führerschaft sein, die Annahme der
Hierarchie in ihrem ganzen Umfang. (HR II/2, 361; Brief vom 31.07.1937)
*****
Dein ewiges Wesen tritt in der physischen Welt als
spiritueller Lehrer in Erscheinung. (Francesca „Hl. Hieronymus und ein Schüler“)
Auf der absteigenden Linie der Hierarchie gibst Du
Dein Wissen weiter und hilfst Deinen kleineren Brüdern und Schwestern auf ihrem
Geistigen Pfad. Du denkst, fühlst, sprichst und handelst wie ein Lehrer.
*****
Deine Seele ist von ihrer Natur her ein Kämpfer! (Guido Reni „Erzengel Michael“)
Du kämpfst gegen die Kräfte des Bösen und für die
Durchsetzung des Willens Gottes, die Errichtung der Kosmischen Ordnung auf
Erden, für Wahrheit, Gerechtigkeit,
Schönheit und Liebe. Du denkst, fühlst, sprichst und handelst wie ein
Geistkämpfer.
*****
Deine Ewige Individualität
erscheint ihrem Wesen nach als geistiger Heiler. (Nikolaus
Roerich „Pantaleon the Healer“)
Mit Deiner hohen Schwingung
erhöhst Du die Schwingung Deiner ganzen Umgebung. Du leistest geistige Hilfe
überall dort, wo sie benötigt wird und wo man bereit ist, sie zu empfangen.
Geistige Hilfe ist am
stärksten. (BGM I, 359 [422])
*****
Dein wahres, geistiges Ich
ist ein Lichtträger.
Mit Deiner goldenen Aura
erleuchtest Du die Dunkelheit und spendest den Notleidenden Trost, Hoffnung und
Mut.
Du entzündest mit Deiner
Begeisterung das Geistfeuer in anderen.
*****
Du spielst auf der Bühne des
materiellen Lebens die Rolle eines Erbauers. (Nikolaus Roerich „Sergius der
Erbauer“)
Ein Agni Yogi baut auf, was
aufgebaut werden muss. (AY 375)
Den Neuen Menschen und die
Neue Welt.
*****
Dein Höheres Selbst
manifestiert sich auf der Erde als ein priesterliches Wesen. (Nikolaus
Roerich „Zarathustra“)
Du bist stets mit der
Höheren Welt verbunden und lenkst Deine Mitmenschen zu den Höhen.
*****
Du erscheinst auf der
materiellen Ebene als ein höheres Wesen aus einer Höheren Welt, von einem
anderen Stern, als ein Außerirdischer. (Nikolaus Roerich „Von
Jenseits“)
Dein Reich ist nicht von
dieser Welt. Deine Heimat sind die Überirdischen Sphären. Du steigst ab, um
einen Auftrag zu erfüllen, kehrst aber bald wieder nach Oben zurück. Du misst
der Maja der ständig wechselnden Verhältnisse des materiellen Lebens nicht mehr
als die ihr zukommende, wahre, nämlich eine zweitrangige Bedeutung bei.
*****
Schließlich tritt der Neue
Mensch natürlicherweise als Führer auf dem Weg in die Zukunft, zur nächsten
Evolutionsstufe auf. (Yesudian „Auf dem Weg zum
Gipfel“)
„Ich kleines Licht sehe mich
aber gar nicht als Anführer!?“
Nun, es genügt vollkommen,
wenn Du Dich in ein Geistwesen verwandelst. Damit schreitest Du voran, die
anderen bemerken die Errungenschaft, werden sie nachahmen und Dir nachfolgen.
*****
Nimm Dir
diese (oder andere) Beispiele als Vorbilder und verwirkliche sie im Leben!
Diese Auftritte der Seele
hängen nicht von Deiner weltlichen Stellung (König oder Schuhmacher) ab. Sie
verwandeln Dich in beliebigen materiellen Verhältnissen in ein neues Wesen!
*****
„Woher weiß ich, was meine
Seele will, das ich tun, wie ich mich präsentieren soll?“
Höre auf Dein Herz, diese Stimme Deines Ewigen Selbst.
Lenke Dein Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln über das Herz.
Reinige es durch das Feuer
des Herzens!
Nichts kann einen hohen Yogi beschmutzen, denn durch
sein inneres Feuer wird alles verzehrt. (HR II/1, 170; Brief vom 30.03.1936)
2.
Würde
Dürer „Karl
der Große“
„Das genügt mir immer noch nicht.
Heiler, Erbauer und Führer sind letztlich doch wieder innere Qualitäten, die
man kaum sehen kann. Gibt es denn keine sichtbaren Merkmale des Menschen der
Zukunft?“
Ja, lass uns noch einen
letzten Aspekt hinzufügen:
Eine würdige
geistige Einstellung muss sich schließlich auch in einer würdigen Haltung des
Körpers ausdrücken.
Halte Dich aufrecht, nicht
nur im Geist, sondern auch leiblich!
Tritt Deinen Mitmenschen
nicht gebeugt, sondern erhobenen Hauptes gegenüber! (Michelangelo
„David“)
Setze einen hoheitsvollen
Gesichtsausdruck auf, bewege Dich anmutig und feierlich!
Versteht es, den Wellen des
Lebens in Schönheit zu begegnen. (BGM II, 156)
Halte Dir Bilder großer
Persönlichkeiten vor Augen, die Hoheit und Liebe tatsächlich verkörpern, und
orientiere Dich an ihnen.
x
(Dürer „Karl
der Große“, Uta von Naumburg, Schnorr von Carolsfeld „Jesus verwandelt Wasser
in Wein“, Sri Yukteswar, Nikolaus Roerich „Guru“,
Nikolaus
Roerich „Bhagavan - Sri Ramakrishna“,
Rembrandt „Apostel Paulus“, Lao-tse, Giordano Bruno, Swetoslaw Roerich „Nikolaus Roerich“)
Posiere aber nicht
aufgesetzt oder künstlich. Du verleihst Deiner inneren Würde einen angemessenen
äußeren Ausdruck, nicht mehr und nicht weniger.
„Was ist das Geheimnis der
Würde?“
Du unterbindest Gedanken,
Gefühle, Worte und Taten, in denen Dein niederes, und lässt nur solche zu, in
denen Dein Höheres Wesen zum Ausdruck kommt.
Ödön v. Horvath klagt:
Ich bin eigentlich ganz
anders, aber ich komme nur so selten dazu.
Du machst es besser: Du
lässt Dein anderes, Ewiges Selbst auftreten und baust dadurch Deine Würde auf:
Ich offenbare nur das
Göttliche!
Es ist unter Deiner Würde,
den groben, sinnlichen Begierden Deiner vergänglichen Persönlichkeit
nachzugeben oder Dich ihren Launen zu unterwerfen. (Thomas
Couture „Les Romains de la Décadence“,
Munch „Melancholie“)
So wie es unter der Würde
eines Löwenkönigs ist, nach dem Motto „Hakuna matata“ das lockere Leben seiner Untertanen nachzuäffen und
nur noch verantwortungslos ohne höheren Sinn dahinzuvegetieren.
Ein großer Herr ist nur, wer
zunächst sich selbst be-herrscht!
Sich selbst zu beherrschen ist die größte Herrschaft. (Seneca)
Ein Meister meistert
zuallererst das Tier in seinem eigenen Inneren. (Ernst Barlach „Der Geistkämpfer“)
Es ist des Reiters unwürdig,
sich von seinem Esel schikanieren zu lassen.
Deine Würde
ist Dein kostbarster Besitz! Lass sie Dir von nichts und niemandem nehmen!
Mögen die Menschen daran denken, ihre Würde mitten im
Alltag aufzubauen; eine solche Errungenschaft wird beständig sein. (Br II, 324)
Letztlich ist es das Ziel
jeder hohen Lehre, jedes weisen Lehrers und damit auch des Agni Yoga, den
Menschen beizubringen, wie sie das irdische Leben in Würde durchschreiten
können.
Die nützliche Lehre wird zur Gestaltung eines würdigen
Lebens gegeben. (FW II, Vorwort)
„Ist die Menschenwürde nicht
für alle gleich?“
Im spirituellen Sinn hat
jedes beseelte Wesen seine eigene, Du aber hast die höhere Würde eines Königs
des Geistes oder eines Schülers der Bruderschaft zu wahren!
Kapitel 3: Die Eigenschaften eines Geistwesens
erwerben
Nun hast Du Dich verwandelt
und bist zu einem Geistwesen der 6. Rasse geworden. Das ist wie eine zweite
Geburt: Ein neues Geschöpf ist auf die Welt gekommen, das es bisher nicht gab.
Damit hast Du aber nur den
allerersten Schritt getan. Deine eigentliche Entwicklung zum Menschen der
Zukunft beginnt jetzt gerade erst.
Wie ein Baby Laufen und
Sprechen musst Du lernen, die Eigenschaften eines Unsterblichen zu erwerben.
Die wichtigsten Fertigkeiten sind: Unverletzlichkeit,
Furchtlosigkeit, Freiheit, Reinheit, Weisheit, Lebenskraft, Lebensfreude,
Licht, Liebe und Selbstlosigkeit.
1.
Haupt-Übung: Verwandlung durch Meditation
„Wie kann ich diese
Eigenschaften erlangen?“
Indem Du die Übungen „Erhebung“,
„Feuriger Zustand“ und „Verbindung mit der Höheren Welt (Meditation)“
durchführst (siehe die entsprechenden Sendungen).
„Das verstehe ich nicht.
Durch Betrachten der Nasenspitze erwerbe ich Fertigkeiten?“
Nein! Agni Yoga-Meditation
ist ein schöpferischer Akt! Sieh noch einmal diese drei Sendungen an oder lies
den Text nach (www.lebendige-ethik-schule.de/tvtexte.htm). Dort hatten wir gesagt:
In der Meditation fließen
Dir himmlische Liebe, Freude, Reinheit und Kraft zu.
Du erfüllst Dich mit der
universellen Liebe, Freude, Reinheit und Macht, die den ganzen Raum
durchdringt.
Dadurch
wirst Du selbst liebevoll, kräftig, freudig und rein.
Du empfängst den göttlichen
Geist.
Man kann sein Herz mit dem Heiligen Geist erfüllen. (FW I, 336)
Leitgedanke:
Der Geist wird Fleisch.
Er nimmt menschliche Gestalt an.
So wird das Fleisch göttlich.
Das ist das Mysterium der Meditation
Wenn Du Dich von Deinem Sitz
erhebst, strahlst Du Liebe, Kraft, Freude und Reinheit in Deine Umgebung aus.
Die üblen Gewohnheiten und schlechten Eigenschaften Deiner tierischen Natur
sind wie weggeblasen!
„Ist das nicht reine
Theorie?“
Nein, lass uns ein Beispiel
betrachten:
Beispiel:
Frieden
Der Dalai Lama lehrt so
wunderbar:
Wenn wir jedes 8-jährige
Kind auf der Welt Meditieren lehren, werden wir innerhalb einer Generation die
Gewalt auf der Erde beseitigen.
Damit enthüllt er das
Geheimnis und die Grundlage des Neuen Aufbaus: Durch Meditation ändern wir
tatsächlich unser Wesen und werden friedlich. Und wenn die Menschen erst einmal
friedfertig geworden sind, stellt sich der Frieden auf Erden von selbst ein.
*****
Dasselbe gilt für alle
anderen Eigenschaften eines Unsterblichen: Wie ein Shaolin-Mönch, ein Samurai oder
ein Tai Chi-Meister ihre Fertigkeiten durch körperliche, so erwirbst Du durch
geistige Übungen Unverletzlichkeit,
Furchtlosigkeit, Freiheit und so weiter.
Leitgedanke:
In der Morgenmeditation
erschaffst Du
Dein Glück,
Deine Schönheit,
Deine Stärke
und Deine Größe
Ohne die Versenkung am
Morgen geht es nicht: Wenn Du den Tag nicht in einer hohen Gemütsverfassung
beginnst, wirst Du später in den Stürmen des Lebens kaum Gelegenheit haben,
Dich zu erheben.
2.
Die Eigenschaften eines Geistwesens im Alltag offenbaren
Nikolaus
Roerich „Gorynych“
„Also meditiere ich fleißig,
werde dadurch zu einem Neuen Menschen und rette die Welt?“
Nein, so einfach ist es auch
wieder nicht. Meditation ist die Grundlage, aber zunächst doch nur ein innerer
Vorgang.
Das Bewusstsein, als Neuer Mensch, als Geistwesen
unsterblich, unverletzlich, unbesiegbar, furchtlos und frei zu sein, genügt
allein noch nicht. Furchtlosigkeit zum Beispiel musst Du nicht nur innerlich
fühlen, sondern auch äußerlich zum
Ausdruck bringen. Ob Du
tatsächlich schon unverletzlich und furchtlos bist, zeigt sich erst in der
nächsten gefährlichen Lebenssituation.
Du hast noch einen weiten Weg vor Dir, bis Du das Ziel
erreicht hast:
Ein Wesen, das, selbst wenn es mit dem Tod bedroht
wird, tatsächlich innerlich keine Angst mehr spürt und auch äußerlich keine
mehr zeigt.
Praxistipp:
Nicht vom Leben entfernen
Nikolaus
Roerich „Brahmaputra“
Du darfst nicht auf dem
Meditationskissen sitzenbleiben, Dich hinter Klostermauern verstecken oder in
die Einsamkeit zurückziehen. Du kannst die Eigenschaften des Neuen Menschen
nicht auf dem bequemen Sofa entwickeln, sondern nur mitten in den Schwierigkeiten
des materiellen Lebens.
Du musst
hinaus in die Welt, in den ganz normalen, irdischen Alltag!
Die Überlegenheit des Neuen Menschen muss sich gerade
unter den alten Sterblichen, in Familie, Beruf und Gesellschaft beweisen – wo
sonst?!
Ein spiritueller Weg, der nicht in den Alltag führt,
ist ein Irrweg. (Willigis Jäger, Benediktinermönch und Zen-Meister)
3.
Eigenschaften sind geistige Haltungen
„Der Neue Mensch, die kommende 6. Rasse, von denen Du
immer so hochtrabend sprichst, Unverletzlichkeit, Unbesiegbarkeit und völlige
Furchtlosigkeit erwerben – das alles ist eine Nummer zu groß für mich. Dafür
brauche ich kleiner Mensch noch viele Inkarnationen. Erst recht, um darüber
hinaus die höheren Fähigkeiten eines Mozart, Gandhi, Napoleon oder gar Jesus zu
erlangen.“
Ja, einerseits hast Du recht: Natürlich kann eine
kleine, schwache nicht von einem Tag auf den anderen zu einer großen, starken
Seele werden. Das ist ein Wachstumsprozess, der Zeit erfordert.
Man kann unmöglich heute ein Zwerg und morgen schon
ein Riese sein. (Br II, 712)
Andererseits kommen wir jetzt zu einem
Erkenntnisschritt von äußerster Wichtigkeit:
Leitgedanke:
Eine Eigenschaft wie Unverletzlichkeit
ist im Grunde eine geistige Haltung!
Wenn Du Dich von jemand oder etwas verletzt fühlst,
musst Du, um unverletzlich zu werden, „nur“ Dein Denken umstellen und Dir
sagen:
„Als Geistwesen bin ich, nämlich mein wahres Selbst,
meine Seele, von dem Angriff gar nicht betroffen.“
Ebenso wenig wie der Reiter von einer Verletzung
seines Esels.
Dann bist Du tatsächlich nicht verletzt – jedenfalls
nicht in diesem Moment. Wir sehen:
Unverletzlichkeit ist ein Zustand des Bewusstseins!
Wir verallgemeinern:
Leitgedanke:
Du erwirbst die Eigenschaften des Neuen Menschen
allein schon dadurch, dass Du Deine Haltung
gegenüber den Stürmen und Wirren des Lebens änderst
Das ist jedermann jederzeit selbst in der schlimmsten
Lage möglich, und zwar von einer Minute auf die andere. Deshalb ist gesagt:
Man kann Agni Yoga den blitzschnellen Yoga nennen. (Br
II, 767)
*****
Du nimmst diese neue Einstellung immer wieder ein,
wenn Du Dich verletzt fühlst. Mit viel Übung wird aus der Haltung eine
Gewohnheit. Du bewahrst diese Gewohnheit zuverlässig. Dann wird aus ihr eine
Eigenschaft und Du bist tatsächlich dauerhaft und endgültig unverletzlich
geworden.
Diesen Weg wollen wir jetzt im Einzelnen besprechen.
4. Neue geistige Haltung
„Wie also setze ich jetzt das Bewusstsein in äußeres
Auftreten um?“
Wir nennen das Bindeglied zwischen innen und außen, zwischen
Bewusstsein und Handeln auf der materiellen Ebene „geistige Haltung“.
Im Bewusstsein der Ewigkeit und Unzerstörbarkeit
Deines wahren Wesens beziehst Du gegenüber den Herausforderungen des
alltäglichen Lebens eine ganz andere Position als früher, als Du Dich noch für
sterblich hieltest.
Eine solche Haltung ist mehr als bloß ein innerer
Vorgang. Mit ihr tritt Dein unsterbliches geistiges Ich auf der materiellen
Ebene äußerlich sichtbar in Erscheinung.
Praxistipp: Materielle Verhältnisse
irrelevant
Es kommt nicht auf die Ereignisse an. Was kommen muss,
kommt. Fast nichts von dem, was über Dich hereinbricht, kannst Du vorhersehen,
geschweige denn beeinflussen.
Es kommt darauf an, wie Du den ständig wechselnden
Umständen gegenübertrittst.
Wie Du sie trägst, welche Haltung Du in Not, Leid und
Sorge einnimmst.
Über Nacht, über Nacht
kommt Freud und Leid
und eh du‘s gedacht
verlassen dich beid
und gehen dem Herrn zu
sagen,
wie du sie getragen. (Hugo
Wolf)
Praktische Beispiele
Einige Beispiele:
Dem Neuen Menschen bleibt keine der Erniedrigungen
erspart, die die Bewohner dieses Planeten einander zufügen. Der Unterschied zum
alten Menschen liegt allein in der geistigen Verfassung, die er
unerschütterlich bewahrt:
Jesus am Kreuz schimpft und flucht nicht, sondern
bittet liebevoll für seine kleinen Brüder und Schwestern, die noch so unwissend
sind: (Tintoretto
„Kreuzigung Christi“)
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie
tun. (Luk 23, 34)
Platon, in die Sklaverei verkauft, verzweifelt nicht,
sondern erklärt sogar freudig:
Danke, offensichtlich kann ich alte Schulden
begleichen. (Br I, 273)
Wenn sich Hindernisse und Probleme vor Dir auftürmen,
ist Deine Position:
Ich freue mich, denn ich kann größer werden: Vor mir
liegt eine weitere Sprosse der Leiter des Aufstiegs.
Ein König des Geistes ist kein großer Mann, weil er
nie in Schwierigkeiten gerät, sondern im Gegenteil, weil er sich als ihnen
überlegen erweist.
Du bewahrst in allen Umständen die geistige Verfassung
eines Schülers der Bruderschaft oder eines Königs.
Dann bist Du tatsächlich ein König des Geistes oder
ein Schüler der Bruderschaft!
Du hältst den Kopf – Deine Ewige Individualität – über
den Wolken, im Himmel, in der Geistigen Welt, während unten zu Deinen Füßen das
Leben tobt und die kleinen, sterblichen Menschen wimmeln.
Rufe Dir dieses Bild von Dir selbst immer wieder
einmal vor Augen, wenn der Alltag Dich niederzudrücken droht.
*****
Jedes Mal, wenn Du die Kraft aufbringst, gegenüber den
Schrecken des Lebens eine solche erhabene Stellung zu beziehen, hast Du einen
Sieg errungen und eine höhere Stufe erklommen! Die Verstetigung und Festigung
dieser Errungenschaft erfolgt durch viele solche kleine und einfache Schritte.
Dein ganz normales alltägliches Leben bietet Dir an
jedem einzelnen Tag zahllose Gelegenheiten, um derartige Siege zu erringen und
Deine Verwandlung in ein höheres Wesen dauerhaft zu machen: Nicht nur in Not,
sondern zum Beispiel auch bei Stimmungen wie Gereiztheit und
Niedergeschlagenheit, oder bei Verlangen nach Alkohol, Fleisch, Tabak oder
Süßigkeiten und dergleichen.
*****
Das ist Agni Yoga!
Der Aufstieg in Unbegrenztheit, auf unermessliche
Höhen, der Weg zu Gott, besteht aus vielen, kleinen, einfachen Schritten mitten
im Alltag.
Die Entscheidung, ob Du Stufe um Stufe emporkletterst
oder immer weiter abstürzt, fällt jeden Tag dutzendfach in scheinbar ganz
unbedeutenden Lebenssituationen.
Der Held des Alltags erringt viele kleine Siege und
gelangt dadurch mit der Zeit zu großen Errungenschaften. (Erzengel Michael, Kiew)
Der Alltag ist das Fundament des Aufstiegs.
Erst wenn Du ihn bewältigt hast, werden sich Dir eines
Tages auch größere Möglichkeiten zu bedeutenderen Taten eröffnen.
*****
Leitgedanke:
Alle Religionen und Weisheiten
lehren im Grunde geistige Haltungen
So die Bhagavad Gita Wunschlosigkeit und Gleichmut;
das Christentum: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst, sogar wenn er Dein
Feind ist; oder die Stoiker Zenon, Seneca, Marc Aurel und Friedrich der Große
die sprichwörtliche, unerschütterliche stoische Ruhe.
So auch Agni Yoga: Ich freue mich über Hindernisse,
ich will nichts für mich selbst, ich fürchte mich nicht, ich schätze Essen
gering; ich bin nicht beunruhigt oder
besorgt um das Wohlergehen des Körpers oder die Weltereignisse; ich verachte
die Schwächen und tierischen Begierden des niederen Selbst – das alles sind
nichts anderes als geistige Haltungen.
Praxistipp: Geistige Haltung als letzte
Bastion
Was bleibt Dir als Allerletztes, wenn alles um Dich
herum, Deine materiellen Lebensgrundlagen und schließlich Du selbst
unterzugehen drohen?
Nichts – außer einer überlegen lächelnden geistigen
Haltung!
„Man muss Haltung bewahren bis zum Ende“ sprach die
Königin Marie Antoinette, als die Französische Revolution das Königtum, ihren
Mann und schließlich sie selbst unter der Guillotine begrub. (Joseph Ducreux
„Marie Antoinette“. Hinrichtung König Ludwigs XVI)
Hören wir die erschütternden, aufwühlenden Worte des
Auschwitz-Überlebenden Viktor Frankl:
Wer von denen, die das Konzentrationslager erlebt
haben, wüsste nicht von jenen Menschengestalten zu erzählen, die da über die
Appellplätze oder durch die Baracken des Lagers gewandelt sind, hier ein gutes
Wort, dort den letzten Bissen Brot spendend? Und mögen es auch nur wenige
gewesen sein – sie liefern den Beweis:
Alles kann man einem Menschen nehmen, bis auf eine
Sache: die letzte menschliche Freiheit – in jeder Situation die eigene Haltung
zu wählen und seinen eigenen Weg zu gehen. (Viktor Frankl)
Tapferkeit und Würde: Das ist der Ehrenkodex – die
Haltung – eines wahren Geistkämpfers, der lieber stirbt als sich ergibt und bis
zuletzt die ihm anvertraute Stellung hält.
Das Leben zeigt den Rachen, doch der Geist ist
unüberwindlich. (BGM I, 129 [146]
5. Aus einer Haltung wird eine Gewohnheit
Gewohnheit ist die zweite Natur, sagt ein weises
Sprichwort und zeigt auf, wie sehr die Gewohnheit den Menschen beherrscht. (Br
I, 529)
Wir sollten dieses Gesetz nicht nur in seinen
negativen Auswirkungen betrachten. Wir können es uns auch zu Nutze machen:
Wenn Du im Moment eine richtige geistige Einstellung
eingenommen hast (zum Beispiel die eines unverletzlichen Unsterblichen), musst
Du, um weiter voranzuschreiten, „nur“ diese Position in der nächsten,
übernächsten und überübernächsten schwierigen Lebenssituation immer wieder
einnehmen.
Dies ist der praktisch entscheidende Wachstumsschritt:
Die geistige Verfassung verstetigen, indem Du sie in jeder Lage bekräftigst.
Wenn Du es dagegen nur einmal richtig und danach dreimal falsch machst, änderst
Du Dich nicht.
Leitgedanke:
Mit viel Übung
wird aus einer geistigen Haltung
eine Gewohnheit
Praktisches
Beispiel: Fastenkur
„Kannst Du ein alltägliches Beispiel geben?“
Es ist nur ein kleiner Fortschritt, wenn Du eine
Fastenkur machst, um abzunehmen, danach aber zu Deinen alten Gewohnheiten
zurückkehrst und schnell wieder Dein vorheriges Gewicht ansammelst.
Die Lehre rät von solchen Extremen ab. Der Geistige
Pfad sieht anders aus: Gehe in kleinen Schritten vor. Iss
nur ein klein bisschen weniger als bisher, das aber stetig: Jeden Tag, bei
jeder Mahlzeit, so dass das neue Maß mit der Zeit zur Gewohnheit wird. Nur dann
veränderst Du Dein Wesen und nimmst dann auch zuverlässig und dauerhaft ab.
6. Aus einer Gewohnheit wird eine
Eigenschaft
Eine Gewohnheit, die sich so weit
verstetigt hat, dass sie zu einem Teil Deiner Natur geworden ist, ist bereits
eine Eigenschaft: Wenn Du über Jahre hinweg in jeder Lage gewohnheitsmäßig
immer wieder furchtlos auftrittst, bist Du tatsächlich ein furchtloses Wesen
geworden.
Leitgedanke:
Mit viel Übung
wird aus einer Gewohnheit
eine Eigenschaft
Wie heißt es im Talmud so schön:
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte
auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn
sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein
Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Agni Yoga rät:
Erkenne deine drei schlechtesten Eigenschaften und
übergebe sie in feuriger Bestrebung der Verbrennung. (AY 185)
Wir erweitern das noch und sagen:
Bilde die drei wichtigsten Eigenschaften des Neuen
Menschen, indem Du sie Dir angewöhnst:
Unverletzlichkeit, Freude über Hindernisse und
Selbstlosigkeit. Wenn das gelungen ist, gehe zu den nächsten drei Eigenschaften
über. Das ist der einfache Weg zur höheren Evolutionsstufe!
Kapitel 4:
Die einzelnen Eigenschaften des Neuen Menschen
Wir wollen jetzt besprechen,
wie Du nicht nur Unverletzlichkeit, sondern auch alle anderen Eigenschaften des
Neuen Menschen (Unbesiegbarkeit, Furchtlosigkeit, Freiheit usw.) erwerben
kannst:
Durch
Erweiterung des Bewusstseins, ein neues Denken und eine neue geistige Haltung.
1. Unsterblichkeit
Unsterblichkeit ist ein Zustand des Bewusstseins!
Sie wird, wie wir eben gesagt
hatten, durch richtiges Denken erworben, das zu einem erweiterten Bewusstsein
und schließlich zu einer neuen geistigen Haltung führt:
„Ich bin eine Seele und damit unsterblich.“
2. Unverletzlichkeit
Nikolaus Roerich „Tsong kha-pa“
Wir hatten gerade schon besprochen: Unverletzlichkeit
ist ein Zustand des Bewusstseins und eine geistige Haltung.
Das gilt nicht nur physisch (Deine Seele ist von
Verletzungen oder sogar Tod des Körpers nicht betroffen), sondern auch
psychisch: Kränkungen, Missachtung, Verspottung, Demütigungen und
Herabsetzungen berühren ein hohes Bewusstsein nicht.
Bleibt uns nur das Ewige jeden Augenblick gegenwärtig,
so leiden wir nicht an der vergänglichen Zeit. (Goethe an Auguste Stolberg)
Du gibst Dich nicht länger Niedergeschlagenheit,
Depression, Schwermut, Unzufriedenheit, Verzweiflung, Kleinmut, Trauer, Kummer
oder Selbstmitleid hin. (van
Gogh „Trauernder alter Mann“)
Du stehst überlegen hoch über den weltlichen Dingen
und wirst von ihnen nicht berührt.
Praktisch ist Unverletzlichkeit die wichtigste und
grundlegende Qualität eines Geistwesens! Sieh noch einmal unsere Sendung „Übung
Unverletzlichkeit“ an. Trainiere ständig diese Haltung, so dass sie Dir zur
Gewohnheit und schließlich zu einer Eigenschaft wird!
3. Unbesiegbarkeit
Erzengel Michael, Kiew
Unbesiegbarkeit ist ein Zustand Deines Wesens!
Sie wird durch richtiges
Denken, ein erweitertes Bewusstsein und die neue geistige Einstellung eines Unsterblichen erworben:
Leitgedanke:
Ich bin unvergänglich und unverletzlich
und damit unbesiegbar
„Versprichst Du nicht zu viel? Wenn eine ganze
Räuberbande mich überfällt, muss ich doch unterliegen!?“
Tatsächlich ist auf der physischen Ebene niemand
unbesiegbar. Du wirst wie Jesus und andere verfolgt und gekreuzigt. Das
Schicksal Deines Körpers, der ohnehin demnächst vergeht, ist aber
bedeutungslos.
Entscheidend ist, dass Dein wahres, inneres Wesen,
Deine Ewige Individualität nicht besiegt und heruntergezogen wird, sondern in
jeder Situation ihre Integrität als Unsterblicher, Schüler der Bruderschaft
oder König des Geistes unerschütterlich bewahrt: Das hängt allein von Dir
selbst, nämlich von Deiner Einstellung ab!
4. Furchtlosigkeit, Freiheit
Furchtlosigkeit und Freiheit sind Zustände des
Bewusstseins!
Sie werden durch richtiges
Denken erworben:
„Nichts und niemand kann einem Geistwesen etwas
anhaben, also habe ich nichts zu fürchten. Ich habe nichts zu fürchten, also
bin ich vollkommen frei, nur das zu tun, was gut und richtig ist.“
Entgegen der landläufigen Auffassung ist Freiheit kein
Gut, das der Staat oder andere Menschen Dir geben oder nehmen können.
Die Freiheit ist in Dir selbst!
Diese wahre, innere Freiheit ist die neue geistige Haltung des
unsterblichen Menschen der Zukunft.
Der Wesenszug, der hohe
Geistwesen von anderen unterscheidet, ist das feste Bewusstsein der
Unauflöslichkeit ihres inneren Ich, wodurch der Begriff einer höheren Freiheit
entsteht. (BGM II, 289 [293])
5. Reinheit
Gustave Doré „Taufe Christi“
Mit Reinheit ist natürlich
vor allem geistige Reinheit gemeint, die durch reine Gedanken entsteht.
Wenn Du rein
denkst, bist Du ein reiner Mensch.
Reinheit wird also durch Beherrschung der Gedanken
(siehe die gleichnamige Sendung) erreicht: Du lässt nur Gedanken zu, die Deinem
Höheren Selbst entsprechen, und weist alle anderen ab.
6. Weisheit
Leonardo da Vinci „Selbstbildnis“
Dass Weisheit durch Erweiterung
des Bewusstseins und richtiges Denken erworben wird, leuchtet jedem ein: Durch
die Aneignung von höherem Wissen, der
Grundlagen und Gesetze des Daseins, wie der Agni Yoga sie vermittelt. Daher kann nur ein Agni Yogi ein Neuer Mensch sein.
„Ist das nicht eine ebenso fanatische und überholte
Vorstellung wie die, dass nur wer an Jesus Christus glaubt in den Himmel kommt
und alle anderen Heiden sind, die in der Hölle braten werden?“
Nein! Wer dieses für das Wassermannzeitalter
notwendige Wissen nicht erkennt oder nicht annimmt, es sich auch nicht aus
einer anderen Quelle beschafft oder aus sich selbst schöpft, dem fehlt das
Fundament für die Überlegenheit des Menschen der Zukunft in jeder Situation.
Meine Frau hat als Therapeutin mit kranken und
sterbenden Menschen zu tun. Hier ist geistige Hilfe viel wichtiger als
physische. Die Patienten haben existentielle Fragen: „Warum trifft diese
Krankheit gerade mich? Warum muss ich so viel leiden? Wie kann ich sie
überwinden? Was geschieht nach meinem Tod?“ Das kann man nur beantworten, einen
Ausweg nur zeigen und wahren Trost nur spenden mit dem Wissen um die Grundlagen
des Daseins: Karma, Wiedergeburt, Sinn des Lebens, Sinn des Leidens, Nutzen von
Hindernissen, Verhältnisse in der Höheren Welt usw.
7. Lebenskraft
„Was hat Kraft mit Gedanken
zu tun?“
Nun, was meinen wir mit „Lebenskraft“? Doch nicht Muskeln, nicht die Beherrschung der
äußeren Umstände, die vielfach unmöglich ist, sondern eine Einstellung, die da
lautet:
Ich werde mit jeder Situation fertig. Ich gehe
unbeirrbar meinen Weg und verfolge unerschütterlich mein Ziel. Ich lasse mich
durch Misserfolg nicht unterkriegen, gebe nie auf, sondern versuche es immer
wieder. Ich lasse mich nicht herunterziehen.
Diese wahre Macht in jeder Lage zu bewahren ist ein
Ausdruck von geistiger Kraft, von einem großen Vorrat an psychischer Energie.
8. Lebensfreude
Nikolaus Roerich „Krischna“
Der Neue Mensch unterscheidet sich vom alten dadurch,
dass er sich immer in einer freudigen Gemütsverfassung befindet.
„Ist Freude nicht ein
Gefühl?“
Nein, Lebensfreude ist eine
geistige Haltung, mit der Du selbst den schrecklichsten Umständen
entgegentrittst! Sie entsteht durch Erweiterung des Bewusstseins und richtiges
Denken (siehe unsere Sendung „Freude – eine besondere Weisheit“).
Freude ist eine besondere
Weisheit. (Gem 156; AY 185 u.a.)
Freudige Gedanken,
kontinuierlich gepflegt, werden zur Gewohnheit, schließlich zu einer
Eigenschaft, und machen Dich mit der Zeit zu einem positiven, heiteren,
sonnigen Menschen!
„Welche Freude soll denn möglich sein in den
fürchterlichen Verhältnissen, die dieser Tage auf der Erde herrschen?“
Du freust Dich an Deinem
wahren, Überirdischen Dasein: An der Reinheit, Größe, Stärke, Schönheit und
Würde Deiner Seele in ihrem Idealzustand, dem Feurigen Zustand. Du genießt das
Leben Deiner Ewigen Individualität in ihrer Überirdischen Heimat, in einem
Heiligtum, im Aschram Deines Lehrers. Du fühlst Dich wohl in der Nähe Deines
Geistigen Vaters und Deiner Seelenverwandten. Du freust Dich über die schöne und gerechte Kosmische
Ordnung, die Dich genau an den Platz und in die Situation stellt, in der Du
sinnvoll wirken und weiter lernen kannst.
*****
„Was ist mit den materiellen Freuden?“
Sie können ein Geistwesen nicht befriedigen. Du
stellst Dich um: Für einen Unsterblichen ist die höchste Freude des Tages nicht
das opulente Abendmahl mit dem einen oder anderen Glas Rotwein, sondern ein
geistiger Genuss: die Meditation, die vertrauliche Zwiesprache mit seinem
Lehrer.
*****
Wenn Du Dich wirklich verwandelt hast und Dich ständig
in einem Zustand von hoher Schwingung befindest, sprichst Du nicht mehr an auf
die groben, niederen Vibrationen von Alkohol, Fleisch, Süßigkeiten und anderen
physischen Vergnügungen. Du wirst selbst bemerken, auf welche irdischen Freuden
Du verzichten musst, um im Genuss der höheren Glückseligkeit zu bleiben.
Streng ist der Pfad der Annäherung an die
Bruderschaft. Irdische Freuden schwinden, doch viel höhere und tiefere Freuden
nehmen ihren Platz ein. (HR II/2, 358; Brief vom 19.07.1937)
Freude ist die Synthese der Eigenschaften des Neuen
Menschen und das Zeichen der Gesundheit seines Geistes.
9. Freude über Hindernisse
Hans Günter Winkler
Du freust Dich sogar über die Hindernisse,
Schwierigkeiten, Nöte und Versuchungen auf Deinem Weg: Sie geben Dir
Gelegenheit, Deine geistige Kraft zu üben, zu erproben und zu stärken. Sieh‘
noch einmal unsere Sendung „Freude über Hindernisse“ an.
Deine Ewige Individualität wächst an der Überwindung
von Widrigkeiten.
Die Freude über Hindernisse bleibt allzu oft abstrakt.
Wir wiederholen gern formelhaft Lehren des Agni Yoga wie diese:
Seid gesegnet Hindernisse, durch euch wachsen wir!
(BGM II, 349 [353])
Sobald es dann aber im wirklichen Leben Probleme gibt,
kommen sogleich Ärger oder Klagen auf. Stattdessen musst Du wirklich
verinnerlichen:
Hindernisse und Schwierigkeiten sind tatsächlich die
einzige Möglichkeit, ein Neuer Mensch zu werden!
Wenn sie fehlen in Deinem Leben, bleibst Du auf der
Stufe des alten Menschen stehen und kommst nicht voran!
Ein leichtes Leben bietet Dir keine Gelegenheiten,
weiter aufzusteigen.
Es ist nicht
ein leichtes, sondern ein angespanntes Leben, gesättigt mit Schwierigkeiten,
das Errungenschaften bringt; daher ist es so wichtig zu lernen, Hindernisse
liebzugewinnen. (HR II/1, 171; Brief vom 30.03.1936)
Leitgedanke:
Der Mensch der Zukunft
nutzt Hindernisse,
um auf dem Geistigen Pfad voranzukommen!
Wenn Du wirklich (nicht nur mit Worten) wachsen
willst, wirst Du Schwierigkeiten als Stufen des Aufstiegs freudig und dankbar
begrüßen, ja sie geradezu herbeisehnen und suchen! Du wirst Dich mit
Begeisterung daran machen, sie zu überwinden und dadurch ein Stück größer zu
werden.
Wie ein Kind an eine Aufgabe, die man ihm stellt, mit
Leidenschaft herangeht, weil es sie als Herausforderung empfindet, an der es
nur lernen, seine Kräfte und Fähigkeiten weiterentwickeln kann.
Konfrontiert mit Unvollkommenheit (der Verhältnisse,
Deiner Mitmenschen oder Deiner eigenen) musst Du beweisen:
Was ist stärker, Dein Geist oder die Umstände?
Lächelst Du schon oder wirst Du noch heruntergezogen?
Wenn Du tobst, fluchst, jammerst, klagst oder unwirsch reagierst, hast Du
bereits verloren. Wenn Du Haltung bewahrst, bist Du der Sieger.
Es gab ein altes Spiel, bei dem die Menschen
versuchten, einander zu ärgern. Wer sich zuerst ärgerte, hatte verloren. (Br I,
47)
10. Freude am Kampf
El Greco „Vertreibung der Händler aus
dem Tempel“
Leben
ist Kampf mit dem Chaos.
Du
gehst freudig in diese Auseinandersetzung, die eine Neue Welt gebiert!
Die Freude am Kampf ist ein grundlegendes Merkmal des Daseins.
Kampf verleiht Macht des Geistes und das herrliche Geschenk der
Unsterblichkeit. (HR I/1, 96; Brief vom 13.05.1931)
Du weißt: Es wird im Lauf des Tages viele Angriffe auf
die Hologramme des Schülers und des Aschrams geben. Du wirst sie alle siegreich
zurückschlagen und dadurch die Realität des Neuen Menschen und der Neuen Welt
weiter stärken.
11. Licht
Nikolaus Roerich „Fiat Rex“
Natürlich wird das Licht der Aura, die Du ausstrahlst,
durch ein hohes Bewusstsein, ein erhabenes Denken und eine königliche Haltung
erzeugt.
Was du
denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus. (Buddha)
12. Liebe
„Ist Liebe nicht ein
Gefühl?“
Nein, wir sprechen ja nicht
von Verliebtheit. Wahre Liebe ist Ausdruck des hohen Bewusstseins von der
Einheit der Seelen aller Geschöpfe auf diesem Planeten. Das führt den Menschen
der Zukunft zu liebevollen Gedanken und einer liebevollen Einstellung gegenüber
jedem Lebewesen.
Nicht Selbstsucht lebt im
Herzen, sondern Allmenschheitsliebe. (Herz 7)
So erwächst auch die Liebe
zur Menschheit, nicht zu einzelnen Menschen, sondern zur gesamten Menschheit.
(Br II, 170)
13. Selbstlosigkeit
Gustave Moreau „Der hl. Martin und der
Bettler“
Der Neue Mensch ist vollkommen selbstlos: Er will nichts für sich selbst, sondern nur dem
Allgemeinwohl und seinem Nächsten dienen.
Auch das ist nichts anderes als eine geistige Haltung,
die sich bei Erweiterung des Bewusstseins und richtigem Denken bildet.
14.
Das Potential eines Geistwesens ausbilden und nutzen
Die eben besprochenen
Eigenschaften stellen nur einen ersten Abschnitt Deines unendlichen Aufstieges
dar.
Du bist schon jetzt
ausgestattet mit einem unermesslichen Potential für eine unbegrenzte
Entwicklung auf höhere Stufen weit über den heutigen Menschen hinaus. In Dir
ist der Keim höherer Fertigkeiten angelegt wie Telekinese, Levitation,
Gedankenübertragung, Geistheilung und viele andere mehr.
In Dir schlummert das
Potential eines Gottes! (Veronese
„Gottvater“)
Bedenkt, dass die Menschen für
die weiteste Evolution voll ausgerüstet sind. (Br I, 492)
Halte Dir aber vor Augen:
Ein
Potential ist auch eine Bestimmung!
Wenn Du die in Dir
angelegten Fähigkeiten nicht entwickelst, verfehlst Du Deine Mission!
*****
Dies ist Dein weiterer Weg,
nachdem Du Dich in einen Neuen Menschen verwandelt hast:
Du stärkst
Dein Ewiges Wesen, damit Du von einer kleinen zu einer Großen Seele, zu einem
Mahatma wirst.
„Wie genau nähere ich mich
diesem hohen Ziel?“
Entwickle und nutze die geistigen Kräfte Deiner Ewigen Individualität, indem Du das, was das Herz Dir rät, gegen Dein
niederes Selbst und in der Welt durchsetzt!
Über die Einzelheiten dieses Weges sprechen wir in der
Sendung „Ausbildung der Ewigen Individualität“.
Kapitel 5: Den Neuen Menschen im Alltag
verteidigen
Wenn die Meditation am Morgen
gelingt, bist Du tatsächlich ein Neuer Mensch.
Jetzt kommt es „nur“ noch
darauf an, Dir selbst – Deinem Höheren Selbst – treu zu bleiben und diese hohe
Stellung mitten im irdischen Leben, trotz aller Nöte, Angriffe und
Schwierigkeiten zu verteidigen und geltend zu machen.
Die wahre
Größe Deiner Seele kannst Du nur im Alltag beweisen.
Reicht Deine geistige Kraft,
Deine psychische Energie aus, um das Überleben des von Dir geschaffenen
Kunstwerkes sicherzustellen?
Bist Du
stark genug, um unerschütterlich Du selbst zu sein?
1. Schwingung hoch halten
Alle Regeln der spirituellen
Disziplin dienen nur einem Zweck: Deine in der Morgenmeditation hochgefahrene Schwingung
im Lauf des Tages aufrecht zu halten.
Der Neue Mensch ist in jedem
Augenblick mit der geistigen Übung befasst, den Avatar seiner Ewigen
Individualität am Leben zu erhalten.
Leitgedanke:
Diese innere Arbeit
geht allen anderen Pflichten vor!
Die äußeren Umstände sind
gleichgültig. Die höhere Stufe, die Du erreicht hast, Deine Stellung als
Geistmensch darf nicht davon abhängen, wie die Verhältnisse sich gestalten oder
wie andere Menschen Dich behandeln.
Erst kommt das Sein – der
Feurige Zustand, die hohe Schwingung – erst danach alles andere:
Das Reden und Handeln, die
alltägliche Arbeit und die Sorgen.
Es zählt nicht, was jemand tut, sondern was er ist.
(TL II, 51)
*****
Du willst unbedingt ein Neuer Mensch bleiben, Dich auf der höheren Stufe der
Evolution halten, die du erreicht hast, und fest und sicher dort stehenbleiben.
Wie ein Zweibeiner nach seiner Erhebung immer wieder in den vierbeinigen
Zustand zurückfällt und lernen muss, dauerhaft auf zwei Beinen zu gehen.
Wie ein Baby, das Laufen übt, nichts Wichtigeres zu tun hat, als sich auf
den Beinen zu halten – so muss der Geistmensch trainieren, das fragile Gebilde
seines Lichtkörpers aufrecht zu erhalten.
Das Symbol des Feuers
erinnert an die heiligste Substanz, die mit viel Mühe angesammelt, aber
augenblicklich vernichtet wird. (AY 369)
Praxistipp:
Größter Schaden: Absturz
Das Schlimmste, das Dir im
Lauf des Tages zustoßen kann, ist nicht Unglück, Misserfolg, Not oder Leid –
das geht vorüber. Ein wirkliches Unheil ist, wenn Du von einem großen, schönen
und starken wieder zu einem kleinen, hässlichen und schwachen Wesen wirst; wenn
Du auf der Leiter der Hierarchie, auf der Du mühsam schon so hoch
hinaufgestiegen bist, wieder abstürzt.
Wenn der Schmetterling
wieder auf die Stufe der Raupe, der Gigant auf die eines Zwerges oder der
Aggregatszustand der Feurigkeit (des Dampfes) in den der Fleischlichkeit (des
Eises) zurückfällt.
Wie Satan/Luzifer, der schon
die Stufe eines Engels erreicht hatte, und dennoch fiel. (Gustave
Doré „Der Sturz des Luzifer“)
Das Beste, was Du in der
Welt an Erfolg und Anerkennung erreichen kannst, ist nichts wert, wenn Du es
mit Schaden an Deinem Höheren Selbst erkaufst.
Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt
gewönne, und nähme doch Schaden an seiner Seele? (Mt
16, 26)
Lieber verliere die Welt in
all ihrer Herrlichkeit, als dass du beim Gewinnen der ganzen Welt deine eigene
Seele verlierst. (TL V, 257)
2.
Unerschütterlich Haltung bewahren
Wir hatten soeben gesagt: Du
erwirbst die Eigenschaften eines Geistwesens wie Unverletzlichkeit, Kraft,
Freude, Licht und Liebe dadurch, dass Du gegenüber den Geschehnissen der
äußeren Welt eine bestimmte Position einnimmst. Die Verteidigung des Neuen Menschen im Alltag geschieht also auf diese
Weise:
Du bewahrst, was immer Dir zustößt, unerschütterlich
die Haltung eines Unsterblichen, eines Königs des Geistes oder eines Schülers
der Bruderschaft.
Dann bist Du ein Unsterblicher, ein König oder ein
Schüler. Kein äußeres Ereignis, wie schrecklich es auch sein mag, kann das
verhindern.
Leitgedanke:
Nur Du selbst kannst Dich klein machen,
indem Du Deine überlegene Position aufgibst
Wir sehen erneut: Der Mensch der 6. Rasse wird allein
durch geistige Übungen geschaffen und aufrechterhalten.
Neue
Menschen sind alle, die stark im Geist sind. (BGM II, 246 [248])
„Das ist einstweilen aber noch sehr theoretisch und noch nicht ganz alltagstauglich.“
Ja, lass uns jetzt zur
Praxis übergehen.
3.
Feststellung eines Angriffs
Hieronymus Bosch „Hölle“
Im Alltag gibt es viele
Angriffe gegen die Größe, Schönheit und Stärke Deiner Ewigen Individualität.
Auch bei einem solchen Überfall kommt es auf die richtige Einstellung an: Jetzt
heißt es:
Nicht klein
beigeben, nicht verzweifeln, sondern den Kampf aufnehmen!
Dein Ziel ist:
Du lässt Dich von nichts und niemandem herunterziehen, nicht von
widerwärtigen Umständen und nicht von den vielen Händen, die gierig nach Dir
greifen. (Bosch „Himmel und Hölle“, Rubens
„Der Höllensturz der Verdammten“, Bouts „Hölle“,
Bosch „Hölle“)
*****
Der erste, höchst wichtige
und meist vernachlässigte Schritt zur Verteidigung des Menschen der Zukunft
ist: Platze nicht sofort mit irgendeiner vorschnellen Reaktion in Gefühlen,
Gedanken, Worten oder Taten heraus, sondern mache Dir erst einmal bewusst:
„Es gibt eine Attacke auf
mein Kunstwerk, auf die Integrität meines Lichtkörpers. Ich drohe meine hohe
Schwingung, den Idealzustand meiner Seele, mein Nirwana, den Feurigen Zustand
einzubüßen.“
Die
Feststellung eines Angriffs ist unerlässlich für eine wirksame Verteidigung.
Denn wie willst Du Dich
effektiv wehren, wenn Du den Feind nicht erkennst und Dir ein Angriff gar nicht
bewusst ist?
Erst in einem zweiten
Schritt wirst Du feststellen, von welcher Art die Attacke ist und wie Du Dich
am besten verteidigen kannst.
6 praktische Beispiele
Dazu einige praktische
Beispiele aus dem täglichen Leben:
Erstes
Beispiel: Kaum,
dass Du den Meditationsraum verlassen hast, gibt es Schwierigkeiten: Dein
Partner hat versäumt, den Frühstückstisch zu decken, oder die Kinder weigern
sich, die Zähne zu putzen.
Du schimpfst und tobst nicht
gleich los, sondern stellst zunächst nur in aller Ruhe fest:
„Es liegt ein Angriff auf
mein seelisches Gleichgewicht vor.“
Es ist äußerst wichtig, dass
Du das tatsächlich aussprichst, zumindest innerlich, im Geist.
„Ich stehe kurz davor, mich
zu ärgern und die in der Meditation erreichte hohe Schwingung schon wieder
einzubüßen.“
Erst dann kommt die Abwehr.
Wenn Du mit den Büchern des Agni Yoga gut vertraut bist, kommt Dir beim
Stichwort „Gereiztheit“ sogleich die Lehre in den Sinn: Das Fehlverhalten
anderer Menschen ist kein Grund, einem Geistesgift Raum zu geben und die eigene
seelische Ausgeglichenheit aufzugeben.
*****
Zweites
Beispiel: Die Technik oder andere
Menschen tun nicht, was sie tun sollen. Sie erfüllen ihre Aufgabe nicht
zuverlässig, nicht vollständig, nicht rechtzeitig oder gar nicht. Sie können
oder wollen nicht verstehen, was Du ihnen erklärst. Sie oder die Umstände
stehen Dir im Weg und verhindern die Realisierung Deiner Pläne.
Oder aber Dein eigener Körper funktioniert nicht oder
nicht gut wegen Krankheit, Alter oder Schwäche.
Du stellst fest:
„Es gibt einen Angriff. Mir
steht ein Hindernis im Weg.“
Erst dann kommt die Abwehr.
Wenn Du mit Agni Yoga gut vertraut bist, kommt Dir beim Stichwort „Hindernis“
sogleich die Lehre in den Sinn: Begrüße Schwierigkeiten freudig als
Gelegenheiten zum geistigen Aufstieg.
*****
Drittes
Beispiel: Jemand
tut Dir weh, aus Unwissenheit, Frechheit, Trägheit oder Grausamkeit.
Du stellst fest:
„Man attackiert mich. Ich
fühle mich verletzt, gekränkt, beleidigt oder herabgesetzt.“
Erst dann kommt die Abwehr. Bei
einer Verletzung denkt ein Agni Yogi: Ich bin eine Seele und werde von derlei
Schmutz gar nicht berührt.
Das ist eine eminent
praktische Übung, die Du mehrmals am Tag durchführen kannst und musst, um
Verwundungen zu verhindern!
*****
Viertes
Beispiel: Du
hast Lust auf Alkohol, Fleisch, Zigaretten oder Süßigkeiten.
Du konstatierst:
„Es gibt einen Anschlag.
Meine vergängliche Persönlichkeit bedrängt mich.“
Erst dann kommt die Abwehr.
Beim Stichwort „Narkotika“ erkennst Du: Meine Seele will dieses Gift nicht.
*****
Fünftes
Beispiel:
Ein Schicksalsschlag, Unglück oder sonst eine Katastrophe sucht Dich heim.
Du bemerkst:
„Man greift mich an. Die
Lebensumstände sind schrecklich.“
Erst dann kommt die Abwehr.
„Unheil“ bedeutet für Dich: Es sind karmische Schulden zu begleichen. Für eine
solche Gelegenheit muss man dankbar sein.
*****
Sechstes
und letztes Beispiel: Am schwersten zu erkennen ist Egoismus. Er verbirgt sich überall, in
unverdächtigen und sogar in scheinbar selbstlosen Gedanken oder Handlungen.
Nicht nur wenn ein Kind einem anderen sein Spielzeug oder ein Volk einem
anderen sein Land wegnimmt. Auch wenn Du nicht teilen willst sowie bei jedem
Wunsch, der nicht auf das Allgemeinwohl, sondern auf einen persönlichen Vorteil
gerichtet ist.
Wie sorgfältig sollten die
Schüler die Qualität ihrer Gedanken bestimmen: Verbirgt sich nicht irgendwo der
Wurm der Selbstsucht, des Eigendünkels oder der Eigenliebe? Ehrlichkeit des
Eingestehens ist etwas, das jeder Geist in sich entwickeln muss. (AY 661 = Hier
44)
4.
Verteidigung durch Selbstbeherrschung
Wenn Du einen Angriff
festgestellt hast, ist als nächster Schritt die Verteidigung einzuleiten. Die
gute Nachricht ist:
Ob Du ein Neuer Mensch bist und bleibst, hängt allein von Dir selbst
ab!
Nichts und niemand, keine
äußeren Umstände, selbst wenn sie noch so furchtbar sind, und auch kein anderer
Mensch kann Dich daran hindern.
Die „schlechte“ Nachricht
ist: Du musst Dich selbst beherrschen, wenn Du ein Geistwesen sein willst.
Disziplin ist der Anfang von
allem. (BGM II, 250 [253])
– auch vom Neuen Menschen! Ohne sie geht es
nicht.
Das Kunstwerk Deiner Ewigen Individualität, das Du
geschaffen hast, kann von nichts und niemand beschädigt werden – außer von Dir
selbst! (Botticelli
„Die Geburt der Venus“)
Nur Du selbst kannst Dich
verletzen, indem Du zerstörerische Gedanken hegst, wie Begierden, Zorn oder
Niedergeschlagenheit.
Leitgedanke:
Die Verteidigung des Neuen Menschen
erfolgt durch Selbstbeherrschung
5.
Selbstbeherrschung als Verteidigung gegen Angriffe von außen
Störungen und Angriffe gegen
das Hologramm Deiner Ewigen Individualität durch Deine Mitmenschen und widrige
Verhältnisse sind nicht zu vermeiden.
Was Du
allein beherrschen kannst und musst, ist Deine Antwort in Gedanken, Gefühlen,
Worten oder Taten.
Es ist von äußerster
Wichtigkeit, dass Du erkennst, in Deinem Herzen bewegst und wirklich
verinnerlichst:
Leitgedanke:
Nicht das Verhalten anderer Menschen,
nicht schreckliche Umstände,
sondern Deine Reaktion auf die äußeren
Dinge
formt Deine Ewige Individualität
Die Verteidigung gegen
Angriffe von außen besteht also darin, dass Du die Gedanken, Gefühlen, Worten
und Taten kontrollierst, mit denen Du ihnen entgegentrittst.
Du bleibst ausgeglichen,
freudig und liebevoll, was immer Dir zustößt. (Leonardo da Vinci
„Engel“)
Wenn welche Herausforderung
auch immer bei Dir Gereiztheit, Lieblosigkeit oder gar Aggressivität auslöst, ist
das ein Rückfall auf die niedrigere Ebene des alten, tierischen Menschen..
Praxistipp:
Selbstbeherrschung als Werkzeug der Schöpfung
So verstanden, ist Selbstdisziplin keine drückende
Pflicht, sondern eine wunderbare Gelegenheit! Du allein, nichts und niemand
sonst bestimmt in jedem Moment, ob Deine Seele, Dein Lichtwesen hoch oder
niedrig schwingt! Du selbst machst Dich entweder groß, stark und schön – oder
klein, schwach und hässlich.
Du selbst schaffst Dir eine Aura, die entweder golden
strahlt und Deine Umgebung erleuchtet oder bloß grau glimmt und das Licht der
Umwelt verschlingt. (Grünewald
Isenheimer Altar)
6.
Selbstbeherrschung als Verteidigung gegen Angriffe von innen
Die
schlimmsten Angriffe gegen das Kunstwerk des Menschen der Zukunft kommen aus
Deinem eigenen Inneren!
„Wer oder was attackiert
mich da?“
Die Wünsche, Instinkte,
Begierden, Leidenschaften und Stimmungen Deiner physischen Persönlichkeit sind
eine mächtige Bedrohung für Deine Existenz als Geistwesen!
Auf einer höheren
Evolutionsstufe offenbarst Du das Göttliche in Dir in einem größeren Maß, als
Du es früher, als Sterblicher getan hast. Du musst also das Tier in Deinem
Inneren im Zaum halten und die Reste Deiner animalischen Natur ablegen.
Du lenkst Deine Werkzeuge,
die vier sterblichen Körper so, dass sie nur noch Gedanken, Gefühle, Worte und
Taten äußern, die im Einklang mit Deinem Höheren Selbst stehen.
Praxistipp:
Gift spüren
Du sollst aber nicht blind
übernehmen, was ich Dir erzähle! Beobachte lieber selbst, was Deine Schwingung
herabsetzt und den Avatar Deines Höheren Wesens zerstört! Du spürst doch, wie Deine Stärke schwindet, wenn Du den
Versuchungen und Launen des Körpers nachgibst!
Dann wirst Du alles Gift meiden, das Deine Seele
klein, schwach und hässlich macht und Deine Feurigkeit auslöscht.
„Was ist Gift für mein Höheres Ich?“
Alles, was nicht verfeinert, sondern vergröbert, nicht
vergeistigt, sondern verfleischlicht.
*****
Du errichtest die Herrschaft
des Geistes über Dich selbst, über Deine vergängliche Persönlichkeit. Du
verachtest die Begierden, Schwächen, Leidenschaften, Gewohnheiten und Ängste
des Körpers. Du setzt Dich souverän über sie hinweg.
Die
Beherrschung der Gedanken, Gefühle und Instinkte ist die wahre Freiheit –
nämlich von der Knechtschaft des niederen Selbst.
Der Neue Mensch ist dem
alten vor allem deshalb überlegen, weil er zunächst sich selbst und dann auch
die Umstände beherrscht.
Überwinde dich selbst und du wirst die Welt überwinden. (Buddha)
*****
Am Morgen in der Meditation
schweigt das niedere Ich, Dein höheres, ewiges Wesen regiert. Du hegst keine
negativen Gedanken oder Gefühle, keine Wünsche oder Begierden.
Selbstbeherrschung bedeutet dann „nur“ noch: Du hältst diesen wunderbaren
Zustand im Lauf des irdischen Alltags aufrecht.
*****
Häufige Angriffe gegen Deine
Höhere Natur, die Du meist gar nicht bemerkst, führen Deine veralteten
Gewohnheiten, zum Beispiel die Menge und Art des Essens betreffend.
Erkenne, wie
Dinge, die Du „schon immer so gemacht hast“, Deiner Seele Schaden zufügen!
Es ist eine gigantische
Aufgabe, für den einzelnen und die Menschheit insgesamt, diese althergebrachten
Sitten und Gebräuche daraufhin zu durchforsten und sie zu reformieren!
Die Menschen wollen alle
gängigen Gewohnheiten weiterpflegen und vergessen, dass die Gewohnheiten des
Körpers auch Gewohnheiten des Geistes einprägen. Der Geist wird kraftlos und
beginnt, kühne Taten zu fürchten. (AY 262)
2.
Haupt-Übung: Hintreten vor den Lehrer
Nikolaus Roerich „Mönch im Himalaya“
Wir Unsterblichen tragen
kein Abzeichen unseres Vereins, unserer Nation oder Gemeinschaft auf der Brust.
Deshalb hattest Du vorhin gefragt, woran man einen Vertreter des Geschlechts
der Zukunft äußerlich erkennen kann, wenn man ihm begegnet. Hier ist ein
weiteres, sichtbares Merkmal:
Der Neue Mensch schließt
immer wieder einmal die Augen und tritt im Geist vor seinen Lehrer hin – vor
die Herren der Welt, die Mahatmas von Schambhala.
Gewöhne auch Du Dir diese
heilsame Praxis an, die wir in der Sendung „Ein Schüler werden“ schon genauer
besprochen hatten!
Du unterbrichst den
irdischen Alltag regelmäßig für ein paar Sekunden, am besten stündlich. Du
vergewisserst Dich, dass Du Deine Mission erfüllst und Dich so verhältst, wie
es unter den Augen der Hierarchie angemessen ist. Du stärkst Deine
Überzeitliche Identität (König des Geistes oder Schüler der Bruderschaft). Du
erneuerst das Bewusstsein Deiner Teilnahme am Leben in der Höheren Welt des
Aschrams Deines Lehrers.
Allein das Bewusstsein der
Anwesenheit Deines Geistigen Vaters erhebt Dich! (Swetoslaw Roerich „Sacred Words“)
Mit dieser Übung bewahrst Du
immerfort Deine hohe Schwingung.
Das regelmäßige Hintreten
vor den Lehrer ist neben der Morgenmeditation die zweite Haupt-Praxis eines
Agni Yogi.
Das Training, die Ausbildung
des Neuen Menschen findet nicht in einem spirituellen Zentrum, nicht in einer
Turnhalle, auf dem Sportplatz oder im Fitness-Studio und auch nicht auf der
Yogamatte statt.
Leitgedanke:
Agni Yoga ist ein Weg
von geistigen Übungen
mitten im Alltag
Niemand soll seinen gewöhnlichen
Lebenskreis verlassen oder gar seine weltlichen Pflichten vernachlässigen! Möge
ein jeder darauf vertrauen, dass Karma ihn genau dorthin gestellt hat, wo er am
besten Fortschritte machen und dem Allgemeinwohl am wirksamsten dienen kann!
*****
Diese Übung des Hintretens
vor den Lehrer ist gerade dann überlebenswichtig für Dein Höheres Selbst, wenn
der Tumult um Dich herum am größten ist! Dich kurz aus der Situation
herausziehen und die Augen zu schließen ist sicherlich besser, als Deine Seele dadurch
zu entstellen, dass Du eine genervte Grimasse ziehst oder mit einem Wutausbruch
herausplatzt!
*****
Praktiziere das Hintreten
nicht aufdringlich, aber ruhig ein wenig ostentativ: Mögen feinfühlige
Mitmenschen bemerken, dass Du Dich auf Höhere Dinge konzentrierst. Wenn Sie
Dich fragen, was Du da tust, kannst Du ihnen erklären:
„Ich mache eine Yoga-Übung,
um meine Seele zu stärken.
An dieser gemeinsamen
Gewohnheit erkennen wir Vorboten der Neuen Epoche einander!
7.
Schlüssel zur Verteidigung
Der Schlüssel zur
Verteidigung des Geistmenschen liegt in der Erfahrung:
Leitgedanke:
Ein Feuriger Zustand
von hoher Schwingung,
ist Deine höchste Glückseligkeit!
Du bist, wie man so schön
sagt, „wunschlos glücklich“. Im Vergleich dazu sind alle anderen Freuden
reizlos.
Wenn Du diese herrliche
Reinheit, Weisheit, Kraft und Freude erlebst, brauchst Du keine Ermahnungen an
Selbstbeherrschung und Disziplin mehr: Du spürst dann nur noch ein Verlangen in
Dir:
Diesen
erhabenen Zustand Deines Wesens zu bewahren, zu verlängern und zu verstetigen.
Du führst nicht irgendwelche
Weisungen aus.
Du
verteidigst Dein Glück, Deine Schönheit, Deine Größe und Deine Stärke!
Praxistipp:
Verteidigung des Geistmenschen hat oberste Priorität
„Warum scheitere ich so oft?
Warum gelingt ist mir so selten, meine Neujahrsvorsätze umzusetzen?“
Weil trotz allen guten
Willens die Verwandlung in einen Neuen Menschen für Dich nicht an allererster
Stelle steht. Weil Du im Alltag dann doch den weltlichen Dingen den Vorrang
einräumst.
Lege am Morgen unverrückbar
fest: Die Verteidigung Deines Lichtwesens ist das weitaus wichtigste Geschäft
des Tages. Alle anderen Dinge sind zwar nicht ganz unbedeutend, aber nur von
zweitrangiger Priorität.
*****
Das ist natürlich kein
Freibrief für die Vernachlässigung Deiner irdischen Pflichten. Die Tätigkeit
der Seele findet vielmehr auf der inneren Ebene gleichzeitig mit und zusätzlich
zu der materiellen Arbeit statt.
3. Haupt-Übung: Bei jedem Absinken der
Schwingung sofort gegensteuern
Wenn doch einmal ein
Verlangen des Körpers oder eine Stimmung Dich übermannt, Deine Schwingung
abstürzt, Deine Feurigkeit erkaltet und Deine Begeisterung verfliegt, musst Du
die 3. Hauptübung durchführen:
Leitgedanke:
Sowie Du ein Absinken spürst,
fährst Du Deine Schwingung sogleich
wieder hoch
Entscheidend ist, dass Du
nicht zu Alkohol, Schokolade oder anderen physischen Tröstern greifst. Der Weg
der Zukunft, der Geistige Pfad ist:
Du stellst
mit geistigen Mitteln die ursprüngliche reine, weise, mächtige, freudige,
lichtvolle und liebevolle Verfassung Deiner Ewigen Individualität wieder her.
Dann verschwindet die
Anwandlung sofort! In einem Zustand von hoher Schwingung bist Du nicht mehr
empfänglich, sprichst Du nicht an auf grobe, niedrige Vibrationen; sie finden
keine Resonanz mehr in Deinem Wesen.
Wie rät der Volksmund so
schön:
Hinfallen – Aufstehen –
Krone richten – weitergehen!
Mit dieser Übung beendest Du
das ewige Grübeln, dieses ständige innere Ringen bei jeder Anfechtung:
„Soll ich es tun oder soll
ich es lassen? Soll ich nachgeben oder standhaft bleiben?“
Du denkst gar nicht an
Disziplin oder Kampf, sondern nur an eines:
„Ich will mich sofort wieder
in meinen Idealzustand erheben!“
Praxistipp:
Positiv denken
Denke nicht negativ:
„Ich spüre die Gifte auf,
die mich schädigen.“
Denke positiv:
„Ich halte meine Schwingung
so hoch, dass selbst der geringste Abfall sich sogleich schmerzlich bemerkbar
macht.“
Denke nicht:
„Hier ist eine Begierde oder Stimmung, die ich
unterdrücken muss.“
Sondern lieber:
„Ich erhöhe meine Schwingung wieder.“
*****
Dieses Allheilmittel hört
sich einfach an, ist aber tatsächlich die bei weitem schwierigste der 4
Hauptübungen, die wir in dieser Sendung besprechen. Du wirst sie im Laufe eines
jeden Tages ein Dutzend Mal und mehr erfolgreich durchführen müssen!
Was prasselt nicht alles auf
Dich ein: Not, Leid, Katastrophen, größere und kleinere Unglücksfälle,
Begierden des Körpers, Stimmungen wie Verzweiflung, Ärger,
Niedergeschlagenheit, Angst oder Wut, körperliche oder seelische Schmerzen,
körperliche oder seelische Krankheiten, schlechte Vibrationen anderer Menschen,
Einwirkungen der Gestirne, kosmische Ströme und so weiter und so fort.
Überall an Deinem Weg lauern
die Kräfte des Bösen, der Finsternis, der Verneinung, der Zerstreuung, der
Zerstörung und der Herabsetzung.
Die Wellen des Lebens
schlagen über Dir zusammen und ständig drohst Du, unterzugehen. (Aiwasowsky „Die neunte Welle“)
Es gibt nur einen Weg, um
mit alledem fertig zu werden:
Du stellst jedes
kleinste Absinken Deiner Schwingung sofort fest und steuerst sogleich gegen.
„Wie erhöhe ich meine
Schwingung wieder?“
Indem Du die Übungen
„Erhebung“ oder „Feuriger Zustand“, am schnellsten dadurch, dass Du eine kurze
„Notmeditation“ mit den 7 Schritten der „Einweihung in Agni Yoga“ (siehe die
drei gleichnamigen Sendungen) durchführst. Oder, noch kürzer:
Du hältst Dir das Idealbild
der Person vor Augen, die Du sein willst, und visualisierst um Dich herum die
Geistige Welt, in der Dein Höheres Selbst beheimatet ist. Das erhebt Dich
sofort! (Nikolaus Roerich „Lama“, „Morgenstern“)
Arias „Die Palastwache“
Wenn Du einem Absinken Deiner Schwingung auf der Stelle entgegenwirken
willst, musst Du eine Eigenschaft entwickeln, die Agni Yoga „ständige
Wachsamkeit“ nennt. Mögen Deine inneren Sinne hellwach sein, damit sie die
geringste Gefahr für Deinen erhabenen Gemütszustand sofort feinfühlig
registrieren.
Ein angreifender Feind sollte Dich nicht schlafend, sondern auf der Wacht
und in voller Verteidigungsbereitschaft finden.
„Worüber soll ich wachen?“
Über den Grad Deiner Feurigkeit! Bleibe stets hoch konzentriert!
Verschlafe nicht, sondern spüre sofort einen Absturz Deiner Schwingung, eine
Verfärbung Deiner Aura von gold in grau!
*****
Der Neue Mensch ist ein Geistwesen von hoher Schwingung. Bei niedriger
Vibration verschwindet er tatsächlich. Das Kunstwerk löst sich in Nichts auf.
Der erhabene Unsterbliche fällt zurück auf die Stufe eines gewöhnlichen
Sterblichen.
Der Geistmensch wird wieder zu einem materiellen
Wesen.
Um das zu verhindern, braucht es höchste Wachsamkeit.
Man sollte nicht meinen, ein Archat könne in seinem Bewusstsein den
führenden Willen auch nur für einen Augenblick außer acht
lassen. Er wird zum gewöhnlichen Sterblichen, wenn Er nicht immer feierlich den
Kelch der Heldentat trägt. Die Macht Seines Herzens ermattet, sobald Er den
Hierarchischen Faden nicht mehr in Seiner Hand spürt. In diesem Bewusstsein
ewiger Wachsamkeit besteht die Besonderheit eines Archaten. (FW I, 196)
Du manövrierst Dein Lichtwesen durch die Klippen des Alltags mit größter
Vorsicht wie ein höchst empfindliches Gefäß, das Dich umgibt und das bei der
geringsten Unvorsichtigkeit zerbrechen kann.
Man darf die Flamme hohen Denkens nicht einmal für eine Stunde in sich
löschen. Möge dieses Denken den Menschen sogar bei der angespanntesten
Tätigkeit begleiten. (Br II, 651)
Leitgedanke:
Ständige Konzentration
ist die Heldentat,
die den Neuen Menschen schafft und erhält
Man darf sich durch nichts von der inneren Konzentration ablenken lassen.
(FW
II, 203)
Praxistipp: Folge Deinem Leitenden Ideal!
Nikolaus Roerich „Star of the Mother of the
World“
„Wie erreiche ich diese höchste Konzentration?“
Du erwählst einen Gedanken, eine Idee als Deinen Leitstern und lässt Dich
von ihm den ganzen Tag über führen, so wie die heiligen drei Könige dem Stern
von Bethlehem folgten.
„Was ist das Leitende Ideal des Neuen Menschen?“
Ich will unbedingt, mit allen Mitteln, koste es, was es
wolle, ein Unsterblicher, ein König des Geistes oder ein Schüler der
Bruderschaft sein und in einem Heiligtum leben!
Die unablässige Erinnerung an das Allerliebste erweist sich als das
sicherste Mittel. Vor allem nötig ist, das Allerwichtigste im Gedächtnis zu
bewahren, das der Mensch sich als führenden Begriff erwählt hat. Der Mensch
lernt, beständig an sein Endziel zu denken. Eine solche Konzentration
verfeinert und schärft auch die Nervenzentren. (Br II, 451)
Leitgedanke:
Bleibe Deiner Leitenden Idee treu,
bleibe Dir selbst treu –
das ist das Geheimnis des Aufstiegs!
Halte Dir das wunderbare Bild vom Weihnachtsstern ständig vor Augen!
Spüre, wie er über Dir steht! Schau nur, wie der Glanz seiner Strahlen die
Dunkelheit erleuchtet und Dein Leben verklärt!
Folge Deinem Leitstern! (Nikolaus
Roerich „Star of the Hero”)
Das Ideal schwebt über uns, wie des Webers Muster über seinem Webstuhl
hängt. (TL II, 62)
Wir erkennen es als eine
besondere Errungenschaft an, wenn ein Mensch in Erfolg und Misserfolg
unbeirrbar das erwählte Ziel verfolgt. Doch dafür ist es notwendig, ein Ziel zu
erwählen und zu verstehen, dass es abseits davon keinen Fortschritt geben kann.
Aus einer solchen
Überzeugung bildet sich die Heldentat. (Br II, 174)
Die Leitende Idee zeigt Dir in jeder Situation und bei jedem Problem
unfehlbar, wie Du Dich verhalten musst.
Jedes Leben hat eine Grundlage, auf der alle Taten dem Höchsten
entsprechen müssen. (Hier 119)
Erlaube Dir keine Abweichung von dem Geistigen Pfad, den das strahlende
Licht Deines Leitsterns Dir weist!
Ist ein Mensch aber ein Kämpfer, wenn er gleich in der ersten schweren
Stunde den führenden Stern verliert? (Br II, 605)
*****
„Warum ist Wachsamkeit in jedem Augenblick so wichtig?“
Weil jeder einzelne Gedanke, jedes Gefühl, jedes Wort
und jede Tat an der Struktur Deines inneren Wesens webt und das Kunstwerk des
Neuen Menschen entweder weiter ausschmückt oder vernichtet.
Man kann durch jede Handlung im Leben entweder die höchsten Spannungen
erreichen oder in die niederste Sphäre herabgezogen werden. (U I, 108)
Selbst die allerwinzigste Störung setzt sofort Deine Schwingung herab und
zerstört das feinstoffliche Hologramm Deines Feurigen Körpers, der ja nur aus
Wellen besteht. Also musst Du unglaublich vorsichtig, wachsam und
behutsam mit ihm umgehen.
Der
materiell inkarnierte Mensch ist in dieser Lichtwelt wie der sprichwörtliche
Elefant im Porzellanladen: Die geringste unbedachte Bewegung, der kleinste
unbeherrschte Ausbruch schlägt sogleich die gesamte feinstoffliche Herrlichkeit
in Scherben!
Der geringste unwürdige Wunsch kann einen bereits vorbereiteten Aufbau
zunichtemachen. (Herz 207)
Wie viele über Jahrhunderte angesammelte Errungenschaften werden durch
ein unbeherrschtes Gebrüll hinweggefegt. (Hier 400)
Übung: Ständige Selbstprüfung
Nikolaus
Roerich „Warrior of Light“
Prüfe Dich in
jedem Moment:
„Bin ich
noch ein Übermensch? Trete ich mit der geistigen Haltung auf, die zu dieser
neuen Spezies gehört?“
Hast Du schon beobachtet, wie Tiere, zum Beispiel Vögel, ständig sichern,
sich alle paar Sekunden nach Feinden umschauen?
Ebenso wachsam musst Du die Integrität Deines Lichtwesens schützen.
Freund, prüfe dich auf jeder Stufe des Aufstiegs. (Br II, 895)
*****
Eines Tages wird es Apparate geben, am Handgelenk zu tragen, die
unablässig den Grad Deiner Schwingung messen und bei jedem Abfall ein
Warnsignal geben.
Bis dahin – und das ist natürlich viel besser und der wahre Fortschritt!
– musst Du mit Hilfe des Gefühlswissens Deines Herzens Deinen
Schwingungszustand überwachen.
Nicht der zufriedene Tor der volkstümlichen Märchen, sondern der wachsame
und vorausschauende Kämpfer – das ist das Bild für die gegenwärtige Zeit. (AY
132)
Interessant ist auch, den
Verlauf Deiner Schwingung in bestimmten Situationen zu messen: Vor und nach dem
Essen, beim Trinken von Alkohol, bei Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit.
Oder im Museum, beim Betrachten von Kunst, beim Hören von Heavy Metal oder klassischer Musik.
Praxistipp:
Ständige Wachsamkeit als ständige Meditation
„Reden wir wieder von
schwerer Arbeit, lästiger Pflicht, gewaltsamer Anstrengung oder selbst
auferlegtem Zwang?“
Nein! Verstehe diese höchste
Konzentration lieber als eine ununterbrochene meditative Stimmung! (Nikolaus
Roerich „River in the Himalayas – Santana“)
Du bewahrst mitten im
Strudel des alltäglichen Lebens die Ruhe Deiner Seele, Dein inneres
Gleichgewicht, Dein Paradies, Dein persönliches Nirwana.
4.
Haupt-Übung: Abendmeditation
Am Ende des Tages legt der
Bildhauer den Meißel aus der Hand und betrachtet sein Werk:
Was habe ich heute
geschafft? Bin ich durch die Arbeit des Tages vorangekommen? Was ist gut
gelungen? Wo muss ich nachbessern? An welcher Stelle kann ich morgen
weiterarbeiten? (Rodin, Studie zu „Balzac“)
Mit demselben Stolz wie ein Kind, das Laufen gelernt hat, sollst Du eines Tages sagen:
Hier ist mir ein Meisterwerk
gelungen! (Rodin
„Balzac“)
Ich habe tatsächlich ein großes, schönes und starkes
Geistwesen geschaffen. Dann darfst Du wie Gott am sechsten Schöpfungstag
zufrieden feststellen:
Siehe, es war sehr gut. (1. Mos 1, 31)
*****
Die Verwandlung in ein Geistwesen ist Deine
Lebensaufgabe in dieser Inkarnation!
Beginne sofort damit! Du weißt nicht, wieviel Zeit Dir
noch bleibt, um diese Mission zu erfüllen!
Nach Ende dieses
Erdenlebens wirst Du vor die Höheren Mächte treten und Rechenschaft darüber
ablegen müssen, ob Du Deinen Auftrag ausgeführt hast. Dann wirst Du
daran gemessen werden, wie weit Du mit dieser inneren Arbeit gekommen bist –
nicht an Deinen äußeren, weltlichen Erfolgen oder Misserfolgen.
„Was kann ich tun, damit ich
im Himmel vor meinem Meister nicht mit leeren Händen dastehe?“
Am besten spielst Du diese
Situation am Abend eines jeden Erdentages durch und fragst Dich:
„Habe ich den Tag richtig
verlebt? Bin ich stets als Neuer Mensch aufgetreten? Habe ich meine Schwingung
in jedem Moment hoch gehalten? Habe ich meine Würde bewahrt?“
Du prüfst Dich:
„Habe ich die 7 Säulen der
geistigen Haltung eines Unsterblichen aufrechterhalten? Habe ich die 4
Hauptübungen der Verwandlung in ein Geistwesen treu durchgeführt?“
Du analysierst in Ruhe die
Ursache von Fehlern, damit Du es morgen besser machen kannst.
*****
Ohne Abendmeditation geht es
nicht:
Wie Dein
ganzes Leben, so ist auch jeder Tag auf die Rückkehr in Deine Heimat
ausgerichtet.
Möge der Mensch sich sicher
merken, dass seine Festung nicht auf der Erde ist. Ebenso muss man daran
denken, dass alle irdischen Arbeiten um der Rückkehr in die Überirdische
Festung willen vollbracht werden. (Br II, 803)
Leitgedanke:
Eine schöne Abendmeditation
ist der krönende Abschluss eines
gelungenen Tages,
so wie der Übergang in eine hohe Sphäre
die Krönung eines gelungenen Lebens ist
Kapitel 6: Das Leben des Neuen Menschen
Zum Menschen der 6. Rasse,
zu einer höheren Evolutionsstufe gehört unbedingt eine neue Lebensweise.
Gemeinschaften von Neuen Menschen errichten eine höhere Kultur.
Der Kinofilm „Eine Million
Jahre vor unserer Zeit“, der sonst nicht sehr bedeutend ist, zeigt immerhin
anschaulich, wie ein feinerer Menschentyp eine höherstehende Zivilisation
erschafft.
Daran kann und muss jeder
einzelne geistige Schüler schon jetzt arbeiten.
Leitgedanke:
Überall wo ein Agni Yogi
lebt und arbeitet,
entsteht eine Zelle
der Welt von morgen
„Wie sieht diese fortgeschrittene Lebensweise aus?“
Eine höhere Kultur wird dadurch geschaffen, dass wir
nach höheren Regeln leben.
Sie gelten nicht um Dich zu ärgern oder auf die Probe
zu stellen, sondern einfach, weil sie notwendig sind für das Überleben Deiner
Ewigen Individualität und das Zusammenleben von Geistmenschen.
Diese höheren Sitten und Gebräuche sind
zusammengefasst in den 10 Grundpfeilern der Praxis des Agni Yoga, über die es
eine eigene Sendereihe gibt. Die Zivilisation
der Zukunft wird in den Sendungen über „Die Neue Welt“ dargestellt.
Wir sprechen jetzt die fünf für die Verwandlung in den
Neuen Menschen wichtigsten Aspekte an:
1.
Leben in der Welt der Seele
Nikolaus Roerich „Mount of five Treasures – Two
Worlds“
Der Mensch der Zukunft lebt
in einer eigenen Welt.
Leitgedanke:
Die Seele lebt in der Welt der Seele
Die Geistwesen der 6. Rasse
leben in zwei Welten gleichzeitig: Mit dem Leib auf der Erde und mit ihrer
Ewigen Individualität (dem Feurigen Körper) im Himmel.
Ein Agni Yogi lebt wahrlich in
zwei Welten. (U I, 238)
Dieses Gemälde von Nikolaus
Roerich heißt „Berg der fünf Schätze – Zwei Welten“. Es bringt auf herrliche
Weise zum Ausdruck, wie hinter oder über der materiellen Ebene als Kulisse die
Geistige Welt sich erhebt.
Während Deine vergängliche
Persönlichkeit auf dem materiellen Plan arbeitet und leidet, lebt Deine Ewige
Individualität unerschütterlich und unberührt in der Höheren Welt.
Die Menschen als die höchste
Erscheinung der offenbarten Welt können Zentren für die Vereinigung der Welten
sein. (FW I, 479)
Wenn Deine
Seele Dein wahres Ich ist, ist die Welt der Seele Deine wahre Heimat.
*****
„Wie sieht der Himmel aus,
in dem ich lebe?“
Der Geistige Schüler lebt in
einem Heiligtum:
Zu Füßen des Heiligen Berges
Schambhala.
(Nikolaus Roerich „Das Lied von Schambhala“)
Im Aschram seines Lehrers,
wie wir es in den Sendungen „Der Weg des Inneren Tempels“, „Leben in ständiger
Gegenwart des Lehrers“, „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“ und „Leben im
Aschram des Lehrers“ geschildert haben.
In diesem wahren,
Überirdischen Dasein Deiner Seele gibt es nur Freude, Frieden, Schönheit,
Feierlichkeit und Liebe. (Nikolaus Roerich „Kanchenjunga“)
Hier bist Du geborgen. Hier
bist Du nicht berührt von den Wirren, der Not und dem Leid des materiellen
Lebens. Hier liegt Dein wahres Glück, das auf Erden nicht zu finden ist.
Der Neue Mensch sucht das
Land seiner Träume nicht in der äußeren Welt. Er trägt den Himmel im Herzen und
lebt unter beliebigen materiellen Umständen im Paradies.
*****
In einer anderen Sphäre kann
eine Seele gar nicht existieren, die ein geistiger Schüler sein will.
Stelle Dir das Hologramm des
Tempels wie eine Luftblase, wie eine Schutzhülle um Dich herum vor. Wie ein
Astronaut im All kannst Du allein mit ihrer Hilfe in einer feindlichen Umwelt
überleben.
Du spürst, wenn die
Schwingung Deines Inneren Tempels absinkt: Dann geht Deinem Höheren Selbst
sozusagen die Luft zum Atmen aus.
Wenn dieser geschützte,
heilige Raum um Dich herum zusammenbricht, stürzt Du (Deine Ewige
Individualität) ab in eine niedrige, grobe, hässliche Welt. In einer solchen
geistfeindlichen Umgebung kann ein hohes Geistwesen sich nicht lange aufhalten,
ohne auch selbst abzusinken.
Praxistipp:
Leben in Höherer Welt hilft der Verwandlung
Wir hatten schon besprochen
(Sendung „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“): Die Verwandlung in den Neuen
Menschen ist nur möglich, wenn Du gleichzeitig eine Neue Welt aufbaust, in der
das Kunstwerk leben kann, das Du erschaffen hast.
Ein Feuriges
Wesen kann nur in einer Feurigen Welt existieren!
Aus meiner Erfahrung sage
ich Dir: Das Bestreben, die eigene Schwingung hoch zu halten, ist allein meist
nicht genug und gleicht dem Versuch, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu
ziehen. Nach den Gesetzen der Physik benötigst Du einen festen Stützpunkt, an
dem Du Dich hochziehen kannst.
Das wichtigste Hilfsmittel,
um das Kunstwerk Deines Höheren Selbst vor Beschädigungen zu bewahren, um Dich
auf der materiellen Ebene, unter Barbaren, als Geistmensch zu behaupten, ist
die Teilnahme am Leben in der Welt Deines Lehrers.
Leitgedanke:
Bewege Dich ständig in der feierlichen
Atmosphäre
eines Heiligtums, Deines Inneren Tempels.
Dadurch erhältst Du auch Dein Wesen
in einem erhabenen Zustand!
Gebt dem Geist nur Freiheit,
bindet ihn nicht durch menschliche Beschränkungen. Er wird sich selbst
emporschwingen und jubelnd zurückkehren; so schließt der Mensch sich an die
Überirdische Welt an. (Br II, 759)
2.
Anschluss an Schambhala
Der Neue Mensch ist ständig
an die Hierarchie angeschlossen.
„Was meinst Du mit
‚Anschluss‘? Wie stelle ich ihn her? Wie erhalte ich ihn aufrecht?“
„Anschluss“
bedeutet Gleichklang der Schwingungen.
Du schwingst auf derselben
Wellenlänge. Du erhältst um Dich herum dieselbe Atmosphäre aufrecht, wie sie am
Heiligen Berg herrscht.
„Ist das nicht bloß
Illusion?“
Nein! Diese Welt ist existent.
Du hast vor der Geburt dort gelebt und kehrst nach dem Tod dorthin zurück. Du
kannst Dich ihr jetzt schon annähern und eine lebendige Verbindung aufbauen,
siehe unsere Sendung „Verbindung mit der Höheren Welt – Meditation“.
Der Heilige Berg und seine
mächtigen Bewohner stehen buchstäblich hinter Dir!
Du wirst von Oben geführt. Du empfängst aus der
Verbindung mit Deinem geistigen Vater Trost, Kraft, Freude, Erkenntnis,
Inspiration und Weisungen.
So kannst Du immer richtig leben und im Einklang mit
dem Höheren Willen, mit der Notwendigkeit und dem Plan der Evolution
voranschreiten.
*****
Anschluss bedeutet
weiterhin:
Leitgedanke:
Dein Wohn- und Arbeitsort
ist ein Außenposten
von Schambhala
„Wie meinst Du das?
Schambhala ist doch so weit weg!“
Trotz weiter Entfernung von
London, obwohl es geographisch Teil von Spanien ist und von Spaniern bewohnt wird,
gelten in Gibraltar die britischen Gesetze und Gebräuche. Hier herrscht der
britische König, selbst wenn kaum ein Bürger ihn je gesehen hat.
Ebenso gelten in Deinem
Haus, in welchem Staat auch immer es steht, die Gesetze und Bräuche der
Bruderschaft. Die Mahatmas sind die Regierung, der Du Dich unterstellst.
An je mehr
Orten dieses herrliche Konzept verwirklicht wird, desto weiter verbreitet sich
das Reich Gottes auf Erden!
Durch sein Leben in einem
Inneren Aschram vor dem Hintergrund des Heiligen Berges von Schambhala macht
der Neue Mensch die Erde zu einem Heiligtum, zur Neuen Welt, die wir „Temple of Humanity“ genannt hatten
(siehe die Sendung „Wir erbauen die Welt der Zukunft“)!
Der
Himmel ruht über ihm, wo immer er geht oder steht auf Erden, und macht ihm die
ganze Erde zu einem mystischen Tempel und jedes irdische Geschäft zu einer Art
von Gottesdienst. (Thomas Carlyle, zitiert nach Blavatsky „Die Geheimlehre“,
Band I „Kosmogenesis“, Erster Teil „Kosmische
Evolution“, Strophe VI 7. „Der Ursprung der Hingebung“) (John Millais „Thomas Carlyle“)
3.
Leben in Gegenwart des Lehrers
Lambardos „Hl. Johannes und Hl. Prochoros“
Wenn wir von der Welt der
Seele sprechen, meinen wir nicht nur einen Ort, sondern vor allem bestimmte
Wesen, die sich dort aufhalten. Teilnahme am Leben der Höheren Welt bedeutet:
Leben an einem heiligen Ort
umgeben von Freunden. (Nikolaus Roerich „Zwenigorod“)
In dieser herrlichen Welt,
in Deiner Ewigen Heimat genießt Du das Glück des Zusammenlebens mit Deinem
Kosmischen Vater (Deinem Lehrer) und Deiner geistigen Familie (Deinen
Mitschülern, Freunden, Mitarbeitern und Schülern). Du kannst Dich sogar mit
ihnen unterhalten, schon jetzt, während Deines Lebens auf der Erde!
Das erweiterte Bewusstsein
richtet den Ausgangspunkt des Denkens auf die überirdische Ebene und schließt
sich dem Bewusstsein der Älteren Brüder der Menschheit an. Ein solches
Bewusstsein lernt es, in der wahren Wohnstätte zu leben und kennt mit dem Geist
und dem Herzen seine Freunde und Helfer. (HR II/2, 464; Brief vom 08.03.1938)
*****
Deine Seelenverwandten
nehmen alle Deine Worte und Taten, ja sogar Deine Gedanken und Gefühle wahr. Du
wirst Dich also stets so verhalten, dass Du ihnen Freude bereitest und ein
geschätztes Mitglied der Gemeinschaft bleibst.
Leitgedanke:
In Gegenwart des Lehrers
kannst Du gar nicht anders,
als Dich würdig zu verhalten
Ich beauftrage euch, alles zurückzuweisen,
was die Verbindung mit Uns befleckt. (AY 183)
*****
Der alte Mensch pflegt zu
sagen: „Nach dem Tod trete ich vor meinen Schöpfer, Herren und Richter“. Der
Neue Mensch ist sich eines Besseren bewusst:
„Ich stehe in jedem
Augenblick in der Gegenwart meines Geistigen Vaters, meines Lehrers.“
*****
Während Du Dich mitten im
weltlichen Leben abmühst, achte in jeder Minute darauf, dass die Verbindung zu
Deinem Lehrer nicht abreißt. Er ist immer nah. Nur Du kannst Dich durch
unangemessenes Verhalten von ihm entfernen. Frage Dich stets:
„Ist mein Vater bei mir? Bin
ich verbunden? Lächelt er?“
*****
„Was kann ich tun bei einem
Absturz?“
Wende dich an Deinen
Meister. Wirf Dich ihm zu Füßen.
„Wie hilft er mir?“
Der Guru spricht zu Dir über
Dein Herz. Wenn Du nur Dein Herz öffnest, erkennst Du ganz genau, was er Dir
raten würde.
Praxistipp:
Bild des Lehrers aufstellen
Um Dich an seine ständige
Gegenwart zu erinnern, stelle ein Bild Deines Lehrers oder des Mahatma M nicht
nur in Deinem Meditationsraum auf, sondern auch in der Küche und im Wohnzimmer.
„Meine Familie will aber von diesen Dingen gar nichts
wissen!?“
Wir wollen niemandem etwas aufdrängen. Also stelle das
Bild im Geist auf und wende Dich immer wieder einmal so dorthin, als ob es
physisch dort stünde.
4. Neue Esskultur
Zur neuen Lebensweise der
Zukunft gehört unbedingt eine höhere Esskultur. Die Einzelheiten sind in
unserer Sendung „Ernährung nach geistigen Grundsätzen“ beschrieben. Wir
wiederholen kurz und vertiefen die wichtigsten Aspekte:
Ein Geistwesen benötigt keine materielle, sondern
spirituelle Nahrung: Hohe Gedanken, Ideen und Ideale, wie sie aus dem Studium
der Heiligen Schriften und in der Meditation zufließen.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von
einem jeglichen Wort aus dem Munde Gottes. (Mt 4, 4)
Leitgedanke:
Meine Seele sucht
geistige Nahrung
und spirituelle Freuden
Du isst nur so wenig, wie es unbedingt nötig ist, um
Deinen Leib als geeignetes Werkzeug zu erhalten.
„Warum diese Askese?“
Weil jede Aufnahme von physischer Nahrung die
Schwingung Deines wahren, nicht-materiellen Wesens herabsetzt.
Deshalb rät Agni Yoga:
Schätzt Essen gering! (BGM I, 237 [271], 373
[438])
„Das verstehe ich nicht. Ich werde doch keinen Apfel,
keine Gurke und kein Brot verachten, die mein Überleben sichern!?“
Nein, natürlich nicht. Der Meister meint: Deine Ewige Individualität
will, soweit möglich, Schritt für Schritt den tierischen, zurückgebliebenen
Zustand des Körpers überwinden, der noch materielle Nahrung benötigt. Sie
verachtet die Lust des Gaumens daran, sich mit Speise zu verwöhnen. Sie will
sich auf eine höhere Stufe erheben, auf der das Essen mehr und mehr seine
Bedeutung verliert.
Praxistipp: Richtige Ernährung durch
Erhöhung der Schwingung
In einem Zustand von hoher Schwingung hast Du keinen
Appetit. Anders gesagt: Wenn Du Gaumenlust verspürst, erhöhe Deine Schwingung,
und es wird Dich nicht mehr nach physischen Genüssen verlangen.
Die Pflanzen strecken sich dem Licht entgegen, nur die
Menschen träumen vom Magen, während doch ihr Geist von der Erhabenheit des
Höchsten erfüllt sein sollte. (AUM 36)
*****
Es gibt ein weiteres äußeres Zeichen, an dem Du ein
Mitglied der 6. Rasse erkennst, wenn Du auf es triffst:
Der Neue Mensch trinkt keinen Alkohol, raucht nicht
und isst kein Fleisch und keine Süßigkeiten.
„Ist das wirklich so wichtig? Sind das nicht eher
harmlose Zivilisationslaster?“
Nein! Das sind tatsächlich Geistesgifte, die die
Feurigkeit Deiner Seele abstumpfen und auslöschen.
Wir sind entschieden gegen Narkotika, die den
Intellekt beruhigen und abtöten. Wie soll sich denn die für das künftige Leben
so nötige Qualität der Gedanken entwickeln, wenn wir sie mit Gift abstumpfen?
(Hier 186)
Manchmal höre ich den Einwand:
„Nur weil ich auf Alkohol, Süßigkeiten, Zigaretten und
Fleisch verzichte, bin ich doch noch kein Heiliger!?“
Ein Elefant isst ja auch kein Fleisch und ist deswegen
noch nicht heilig.
Ja, ein feuriges Wesen ist, wer nur die göttliche
Seite seiner Natur offenbart. Um das zu erreichen, ist die Überwindung der
niederen, animalischen Begierden ein allein zwar nicht ausreichender, aber doch
unerlässlicher, erster Schritt.
Nimm Dir Meister Knecht aus Hermann Hesses „Glasperlenspiel“ zum Vorbild: „Der Abt hatte längst
seine anfänglichen Versuche, den Gast gelegentlich zum Weintrinken zu
verführen, aufgegeben.“
Die Menschen können, jeder einzeln, streng ethisch
handeln und dadurch eine gesunde Ausstrahlung erzielen. (Br II, 306)
*****
Führe aber nicht sklavisch aus, was andere Dir
empfehlen! Spüre selbst, erfahre, wie Dein Höheres Selbst Gift ablehnt.
Befrage Dein Herz!
Was sagt es bei diesem Anblick? „Ich brauche das
nicht! Ich will das nicht! Das macht mir kein Vergnügen! Das ekelt mich an! Das
schadet mir nur!“
Schon bevor ich durch Agni Yoga zum Vegetarier wurde,
habe ich gespürt, dass es mir nicht guttut, Fleisch zu essen, und meinen Konsum
drastisch reduziert.
*****
Der Mensch der Zukunft kommt mit lediglich zwei
Mahlzeiten täglich aus.
Er teilt sich selbst vor dem Essen die Art und die
Menge zu und genehmigt sich später keinen Nachschlag:
Dein Geist beherrscht Deinen Körper!
Nicht der Appetit des Leibes, sondern der Geist
entscheidet, ob, wann, welche und wieviel Nahrung Du aufnimmst.
Leitgedanke:
Für Deine Seele
ist Essen kein Vergnügen,
sondern nur eine lästige Notwendigkeit
5. Dienst am Allgemeinwohl
Wappen des Prince of
Wales
Das Beste, was Du beizutragen hast, ist Deine Arbeit.
Möge sie dem selbstlosen Dienst am Allgemeinwohl geweiht sein!
Auch der Mensch der Zukunft muss arbeiten. Er
unterscheidet sich vom sterblichen Menschen aber dadurch, dass er seine
Arbeitskraft nicht den Interessen der Beharrung, des Rückschritts oder der
Zerstörung zur Verfügung stellt. Er kann nicht in den unhaltbaren heutigen
Zuständen leben und wirkt daher aktiv mit am Aufbau einer besseren Welt.
Leben ist Dienst an der
Evolution. (Br II, 305)
Wie soll man den Menschen nur erklären, dass sie für
den Erfolg der Evolution leben? (Br II, 896)
Kapitel 7:
Verwandlung als Dienst
Kommen wir zum Schluss dieser Sendung: Deine
Verwandlung in den Neuen Menschen ist nicht nur ein Privatvergnügen, sondern
auch Dienst: Wenn Du die nächsthöhere
Evolutionsstufe erklimmst, ist das gleichzeitig ein großer Schritt für die
ganze Menschheit!
Hier steht ein Leuchtturm,
der die Dunkelheit erhellt, den Menschen Hoffnung gibt und den Weg in die
Zukunft weist.
Hier ist ein Vorbild, das man nachahmen kann. Hier ist
Feurigkeit, die andere ansteckt!
Nur geistiger Aufstieg kann die Richtung zur
individuellen Errungenschaft und zum Allgemeinwohl weisen. (FW III, 247)
Vervollkommnung wurde nicht als egoistisch betrachtet.
Eine Verbesserung hat das Allgemeinwohl im Auge und kann ihrer Natur nach kein
persönlicher Besitz sein. (AUM 254)
Praxistipp: Dienst durch Arbeit an Dir
selbst ist immer möglich
So mancher klagt:
„Ich finde in dieser
geistfeindlichen Welt keine Möglichkeit zum Tätigwerden.“
Ja, es wäre bitter, wenn Du
Dir tatsächlich kein Arbeitsfeld für Deine Kräfte und Fähigkeiten eröffnen
könntest.
Es entsteht eine
schreckliche Leere, wenn man seine Kräfte nicht für das Allgemeinwohl anwenden
kann. (FW II, 247)
Ein Weiser ohne Taten
ist wie eine Wolke ohne Regen. (John Steinbeck)
Für einen Agni Yogi gibt es
einen Ausweg: Am Kunstwerk des Menschen der Zukunft kannst Du immer arbeiten.
Diesen Dienst am Allgemeinwohl kann jedermann zu jeder Zeit an jedem Ort und
unter beliebigen Bedingungen leisten.
*****
Angesichts der furchtbaren Verhältnisse tritt die
unabdingbare Notwendigkeit klar zutage, eine Neue Welt zu schaffen. (Hiroshima 1945; Dresden
1945)
„Was benötigen wir dafür zuallererst?“
Neue Menschen! Mit den alten, sterblichen,
selbstsüchtigen ist „kein Staat zu machen“, können wir den Aufbau der Zukunft
nicht in Angriff nehmen!
Nur Gemeinschaften von Neuen Menschen werden die Neue
Welt erschaffen.
Ein neues Banner erfordert neue Menschen. (BGM I, 375
[440])
Deine Verwandlung in ein Geistwesen ist also Dein
erster, bester und wirksamster Beitrag zum Fortschritt der Menschheit
insgesamt.
Der größte Nutzen, den wir beitragen können, besteht
in der Erweiterung des Bewusstseins sowie in der Verbesserung und Bereicherung
unseres Denkens, bei gleichzeitiger Läuterung des Herzens, um unsere
Emanationen zu stärken und durch diese höhere Schwingung auf unsere Umgebung
heilend einzuwirken. (HR II/1, 262, 263; Brief vom 25.10.1936)
Verändere dich selbst,
dann hast du deinen Beitrag zur Veränderung der Welt geleistet. (Yogananda)
Leitgedanke:
Verwandele Dich selbst in einen Geistmenschen,
dann hilf anderen, sich zu verwandeln –
so verwandelst Du die Welt!
Wie schafft denn ein Hierarch auf Erden? Indem er
alles erhebt, was ihn umgibt. (AY 663)
Am Ende der Übungen, die wir heute gemeinsam
durchgeführt haben, wirst Du Dich der Welt stolz präsentieren können:
Hier ist der Neue Mensch! (Botticelli „Geburt der
Venus“)