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SENDEREIHE

 

EXPERIMENT  UNSTERBLICHKEIT

 

 

SENDUNG  7

 

Wir erschaffen den Menschen der Zukunft

 

 

Liebe Agni Yogis,

 

wir starten heute ein gigantisches Projekt: Wir verwandeln wir uns in Menschen der Zukunft, in unsterbliche Geistwesen!

 

Wir machen eine wirkliche Metamorphose durch: So wie eine Raupe, die zu einem Schmetterling wird!

 

Die Praxis des Agni Yoga bringt tatsächlich einen Neuen Menschen hervor!

 

Eine Neue Epoche beginnt! Wir erklimmen eine höhere Stufe der Evolution und erschaffen den Geistmenschen der 6. Rasse! Machst Du mit?

 

Der Mensch wandelt sich zum Übermenschen, nimmt seinen Platz unter den Höchsten Geistern ein und lebt so ewig. (HR II/2, 384; Brief vom 02.09.1937)

 

Der Schüler wirft ein: „Mein lieber Tsong, mir wird ganz schwindelig von Deinen hochfliegenden Ideen. Liegt das nicht weit außerhalb unserer normalen, irdischen Realität?“ (Gudrun Stiasny „Der Wanderer durch den Sternkreis“)

 

Dann will ich Dich beruhigen: Der Kern all dessen, was wir in dieser Sendung besprechen werden, ist von höchster Einfachheit: Alles, was Du tun musst, um Dich in ein höheres Wesen zu verwandeln, ist:

 

1. Leitgedanke:

Du änderst Dein Bewusstsein

und sagst zu Dir selbst:

„Ich bin eine Seele“

 

Dann hörst Du auf Dein Herz: Du denkst und fühlst, sprichst und handelst nur noch so, wie Deine Ewige Individualität es verlangt: Du trittst auf wie ein Geistwesen. Dann bist Du tatsächlich ein Geistmensch. Das ist doch gar nicht so schwierig, oder?

 

*****

 

„Wir erschaffen den Menschen der Zukunft“ – das ist genauso gemeint, wie es klingt: Ich will hier keinen Vortrag halten und Euch erklären, wie es geht. Lasst uns lieber sofort, hier und jetzt gemeinsam an die Arbeit gehen.

 

Lasst uns tatsächlich damit beginnen, den Neuen Menschen hervorzubringen – heute!

 

Seid Ihr bereit?

 

„Wir sind bereit!“

 

Dann machen wir uns auf den Weg! Wo immer jeder einzelne von uns lebt und steht, vereinen wir unser Streben und richten es auf den Neuen Aufbau!

 

Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn! (Goethe „Faust“)

 

Wir wollen vom Übermenschen nicht nur träumen wie Nietzsche – wir wollen ihn wirklich erschaffen!

 

Beginne mit dieser Heldentat, mit diesem Abenteuer, und es wird keine Minute der Langeweile oder der Niedergeschlagenheit in Deinem Leben mehr geben!

 

*****

 

Was verändert die Welt? Keine Bücher und keine Vorträge, nur die Wirklichkeit des Neuen Menschen!

 

„Glaubst du ehrlich, dass du den Menschen der Zukunft durch ein Ausbildungsprogramm hervorbringen kannst?“

 

Es gibt tatsächlich einen Plan. Agni Yoga enthält ein vollständiges Programm für die Heranbildung der 6. Rasse! Das gehen wir jetzt Schritt für Schritt durch.

 

Der Plan für die Entwicklung der Neuen Rasse ist weise beschlossen. (BGM I, 100 [111])

 

Die Brüder der Menschheit geben den Plan für die menschliche Evolution vor. (U I, 303)

 

Der Mensch der Zukunft wird nicht vom Himmel fallen und auch nicht geboren werden.

 

Leitgedanke:

Der Neue Mensch entsteht

durch geistige Übungen

mitten im Alltag

 

 

1. Der Ruf

Nikolaus Roerich „Der Befehl des Meisters“

 

Die Mahatmas rufen uns! Hörst Du?

 

Jetzt sammeln Wir die Geistwesen der sechsten Rasse, und Agni Yoga ist der Ruf! (U I, 188)  

 

Wenn Du Agni Yoga gefunden hast, ergeht dieser Ruf auch an Dich!

 

Du bist gemeint! Ja, gerade Du!

 

Willst Du diesem Appell lauschen? Wirst Du ihm folgen? Wirst Du Deine Mission erfüllen? Willst Du Dein Potential erschließen?

 

Die Bücher des Agni Yoga sind ein dringender Aufruf zur Evolution der Welt. (BGM II, 343 [347]) 

 

 

2. Ziel des Agni Yoga: Der Neue Aufbau

Bruegel „Der Turmbau zu Babel“

 

„Was ist eigentlich das Ziel des Agni Yoga?“

 

Ein Neuer Aufbau, eine höhere Evolutionsstufe: Der Neue Mensch und die Neue Welt.

 

„Wo beginnen wir mit diesem gigantischen Vorhaben?“

 

Wo anders als bei uns selbst?

 

Das dringendste Problem ist die Geburt des wahren Menschen. (HR II/1, 244; Brief vom 14.08.1936)

 

Jeder denkt daran, die Welt zu verändern, doch niemand denkt daran, sich selbst zu verändern. (Tolstoi)

 

Du selbst musst die Veränderung sein, die du in der Welt zu sehen wünschst. (Gandhi)

 

Unsere Verwandlung in Geistwesen ist der unabdingbare erste Schritt. Mit den alten, sterblichen Menschen ist das Erbauen einer neuen Welt unmöglich.

 

Der Versuch, politische Reformen ins Werk setzen zu wollen, bevor man die menschliche Natur reformiert hat, kommt dem Füllen von neuem Wein in alte Schläuche gleich. (Helena Blavatsky „Der Schlüssel zur Theosophie“)

 

Wir dürfen nicht hoffen, eine bessere Welt zu erbauen, ohne die Individuen zu verbessern. Zu diesem Zweck soll jeder von uns an seiner eigenen Vervollkommnung arbeiten und dadurch gleichzeitig einen Teil der allgemeinen Verantwortung für die gesamte Menschheit auf sich nehmen. (Marie Curie)

 

Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise, also ändere ich mich selbst. (Rumi)

 

Bringen wir eine neue Spezies hervor! Den Homo immortalis, der den sterblichen Homo sapiens ablösen wird.

 

Diese neue, überlegene Gattung muss sich unweigerlich verbreiten. Führen wir dem alten Menschen nur ihre Größe, Stärke, Schönheit und Würde vor Augen, dann wird er sie nachahmen, so wie ein Kind den Erwachsenen nacheifert.

 

Leitgedanke:

Der Neue Mensch wird nicht geboren.

Er entsteht durch Nachfolge!

 

Wir weisen mit unserem Beispiel den Weg.

 

In verschiedenen Epochen erschienen Geistesstarke, die mit ihrem Leben vom rechten Weg des Fortschritts zeugten. (Br II, 621) 

 

Mehr kannst Du für Dich und für die Menschheit insgesamt nicht tun.

 

Mein Leben ist meine Botschaft. (Gandhi).

 

Leitgedanke:

Das Erscheinen des Neuen Menschen

bringt von selbst die Neue Welt hervor!

 

„Versprichst Du nicht viel zu viel? Wie willst Du uns kleine, schwache Menschen groß und stark, zu Wesen der 6. Rasse machen? Und das noch dazu in einem Online-Kurs!?“

 

Dazu ist zweierlei zu sagen:

 

Erstens: Wir sprechen nicht von der Ausbildung des Körpers, sondern der der Ewigen Individualität, der Seele. Dieses Geistwesen kann ein jeder allein mit Hilfe seiner Gedanken und Gefühle formen (siehe die Sendung „Die Seele zum Leben erwecken“), auch Du.

 

Zweitens: Wir sprechen von einem Weg, vom Geistigen Pfad des Aufstiegs. Den kann ein jeder beschreiten, wie tief unten er auch beginnen muss. Alle großen Geister, die die höhere Stufe schon erreicht haben, sind diesen Weg gegangen. Du musst ihnen nur nachfolgen.

 

Jeder Mahatma begann seinen Aufstieg aus der Mitte eines Volkes heraus und hatte bloß den Mut, den schweren Pfad der Großen Seele zu wählen. (Hier 304) 

 

Diese Erhebung kann man genauso trainieren wie den aufrechten Gang!

 

 

3. Sprung auf die nächste Evolutionsstufe

 

Wir bauen heute auf den früheren Sendungen der Reihe „Experiment Unsterblichkeit“ auf. Nach so vielen Erkenntnissen, Übungen und Erfahrungen bist Du jetzt so weit, einen großen Sprung nach vorn zu wagen und die nächsthöhere Stufe der Evolution zu erklimmen – verbunden mit dem festen Entschluss, dort sicher zu verbleiben und nicht wieder herunterzufallen.

 

„Sprung? Ist Evolution nicht eine langsame, kontinuierliche Entwicklung? Heißt es nicht: ‚Natura non facit saltus‘ – ‚Die Natur macht keine Sprünge‘?“

 

Ja, gewiss, aber trotzdem kommt irgendwann der Moment, wo die Raupe endet und der Schmetterling erscheint.

 

Wo das Baby nicht mehr krabbelt, sondern steht. Vielleicht schwankt es. Vielleicht steht es nur ganz kurz. Aber es hat gestanden. Es hat die höhere Stufe erklommen. Wenn es einmal gestanden hat, kann es auch wieder stehen. Und wenn es ganz kurz gestanden hat, kann es auch länger und schließlich dauerhaft stehen.

 

Eine ebensolche heroische Anstrengung ist erforderlich, um den Menschen der Zukunft hervorzubringen.

 

Man kann einen Abgrund nicht in zwei Sprüngen überqueren. Man muss den mutigen Sprung mit einem Mal tun. (Vaclav Havel)

 

Du kannst nur entweder auf einer höheren oder auf einer niedrigeren Sprosse der Leiter der Hierarchie stehen, ein Dazwischen gibt es nicht.

 

Wage den Sprung! Jetzt! Höre nicht nur zu, sondern praktiziere mit uns gemeinsam – dann ist heute der erste Tag Deines neuen Lebens als Geistmensch!

 

*****

 

„Bist Du selbst überhaupt schon ein Übermensch, so dass Du uns belehren und ausbilden kannst? Oder lehrst Du etwas, das Du selbst gar nicht lebst?“

 

Eine berechtigte Frage. Man soll sich aber nicht selbst einstufen. Agni Yoga zeigt den Weg, die Mahatmas gehen ihn voran und ich folge Ihnen nach.

 

Ich stelle diese Entwicklung in allgemein verständlicher Weise dar und teile die Erfahrungen mit Dir, die ich in Jahrzehnten der Praxis gesammelt habe. Ob Dir das hilft, musst Du selbst beurteilen.

 

Wir senden Arbeiter der Wahrheit aus, die unermüdlich von den künftigen Schritten der Evolution künden. (Br II, 613) 

 

Wichtig ist allein, den vorgezeichneten Weg zu gehen! Dann ist es unerheblich, wie weit genau jeder einzelne von uns schon gekommen ist.

 

 

Kapitel 1: Woran erkennt man den Neuen Menschen?

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

„Woran erkenne ich einen Neuen Menschen, wenn ich ihm begegne? Wodurch unterscheidet er sich vom alten? Ist er größer, kräftiger, blonder oder intelligenter?“

 

Ist er ein Kaiser wie Akbar d. Gr. oder ein Heerführer wie Napoleon? Lebt er in einem Palast? (Blenheim Palace)

 

Nein, er kann in der einfachsten Hütte wohnen oder wie der große Mystiker und Philosoph Jakob Böhme seinen Lebensunterhalt als Schuhmacher verdienen.

 

Weil er ein Geistwesen ist, weil er Mann oder Frau, schwarz oder weiß, Amerikaner oder Chinese, klein oder groß, dick oder dünn, arm oder reich sein kann, erkennst Du den Menschen der Zukunft nicht an Äußerlichkeiten, sondern an seinen inneren Qualitäten.

 

Wenn Du feinfühlig bist, spürst Du anhand seiner Ausstrahlung von Reinheit, Weisheit, Kraft, Freude, Licht und Liebe, dass Du ein Wesen einer höheren Stufe vor Dir hast. (Nikolaus Roerich „Die Heiligen Boris und Gleb“)

 

 

1. Der unsterbliche Mensch

 

Klagen wir nicht über Unvollkommenheit und Egoismus des alten Menschen. Entwerfen wir lieber ein neues, schöneres Menschenbild!

 

Du veränderst Dinge nicht, indem du die bestehende Realität bekämpfst. Um etwas zu verändern, musst du ein neues Modell erschaffen, welches das bestehende Modell überflüssig macht. (R. Buckminster Fuller)

 

Der Neue Mensch ist größer, stärker und schöner als der alte.

 

„Worauf beruht diese Größe?“

 

Auf seiner Unsterblichkeit! Sie ist das charakteristische Merkmal der 6. Rasse!

 

Der unsterbliche Mensch, wird das nicht der Zukunft würdig sein? (AY 553) 

 

Er ist ein Kosmischer Gigant, weil seine Existenz und seine Möglichkeiten zum Wachstum keine Grenzen haben.

 

Dass du nicht enden kannst, das macht dich groß. (Goethe „Unbegrenzt“, aus „West-östlicher Diwan“)

 

Ein Geistwesen, das ewig lebt, ist unter den alten, sterblichen Menschen wie ein Riese unter Zwergen. (Louis Rhead „Gulliver“)

 

 

2. Die 7 Säulen der geistigen Haltung eines Unsterblichen

Die 7 Säulen, Dessau, Georgium

 

„So viele Lehren, so viele Ratschläge, so viele Hinweise! Ich brauche einen kurzen Leitsatz, einen führenden Gedanken, den ich mir in schwierigen Lebenssituationen in Erinnerung rufen kann, damit er mir Orientierung gibt.“

 

Ja, Kürze tut not, Klarheit und Einfachheit! Hier ist die eine Lebensformel, die genügt, um Dich in den Menschen der Zukunft zu verwandeln:

 

Der Neue Mensch unterscheidet sich vom alten durch die geistige Haltung eines Unsterblichen!

 

Leitgedanke:

Der Mensch der Zukunft tritt überall dort in Erscheinung,

wo jemand sich über die Wirren und Stürme des Lebens erhebt

und ihnen gegenüber den Standpunkt der Ewigkeit einnimmt

 

„Wie sieht diese überlegene Position aus?“

 

Hier sind die 7 tragenden Säulen der geistigen Haltung, auf der das Kunstwerk des Menschen der Zukunft unerschütterlich fest gegründet steht:

 

 

1. Säule: Schwingung hoch halten

 

Was auch immer geschieht, wohin auch immer es mich verschlägt: Mein erstes Bestreben ist: Ich halte die Schwingung meines Wesens hoch, die goldene Aura, die Unversehrtheit meines Lichtkörpers aufrecht. Ich lasse nicht zu, dass irgendjemand oder irgendetwas mich herunterzieht und diesen herrlichen Idealzustand meiner Seele zerstört. Erst wenn das gelungen ist, wende ich mich der Bewältigung meiner irdischen Aufgaben zu.

 

 

2. Säule: Leben in Höherer Welt  

 

Was auch immer geschieht, wohin auch immer es mich verschlägt: Als Geistwesen lebe ich in der Welt der Seele. Ich stehe hoch über dem grauen Alltag. Ich betrachte und lenke die materiellen Verhältnisse von oben. Mein wahres, geistiges Selbst ist nicht an ihnen beteiligt und von nichts betroffen, was dort unten vor sich geht.

 

 

3. Säule: Unverletzlichkeit, Furchtlosigkeit, Freiheit

 

Als nicht-materielles Wesen bin ich unsterblich und damit unverletzlich. Dieses Bewusstsein macht mich furchtlos: Nichts und niemand kann mir etwas anhaben. Nicht einmal der Tod meines Körpers, der ohnehin demnächst vergeht, kann mich schrecken.

 

Furchtlos bin ich vollkommen frei, ohne falsche Rücksichtnahme strikt ethisch zu handeln. Ich kämpfe mit allen Kräften – schlimmstenfalls mit dem Einsatz meines Lebens – für die Verwirklichung meiner Träume, Ziele und Ideale.

 

 

4. Säule: Liebe

 

Ich spüre meine Verwandtschaft mit allen Geschöpfen, die eine unsterbliche Seele haben wie ich selbst. Ich verhalte mich meinen kleinen Brüdern und Schwestern gegenüber liebevoll – selbst dann, wenn sie mich in ihrer Unwissenheit, Trägheit oder Selbstsucht kränken, beleidigen oder verletzen.

 

 

5. Säule: Freude über Aufstieg

 

Ich gehe den ewigen Geistigen Pfad der Selbstvervollkommnung, des Aufstiegs zu Gott. Ich will eine große, schöne und starke Seele werden.

 

Ich freue mich über Hindernisse, Schwierigkeiten und Kämpfe. Sie sind Stufen der Leiter. Ohne sie kann ich weder wachsen noch meine psychische Energie stärken.

 

Ich bin dankbar für jede Gelegenheit, altes Karma tilgen, Unrecht wiedergutmachen zu können, das ich selbst angerichtet habe.

 

Ich begrüße freudig die Prüfungen, die mein Lehrer mir sendet, damit ich meinen geistigen Fortschritt unter Beweis stellen kann.

 

 

6. Säule: Körper als Werkzeug nutzen

 

Ich schätze die Bedürfnisse, Begierden und Stimmungen meines Körpers gering. Ich halte den Bruder Esel im Zaum.

 

Ich kümmere mich nicht um seine Schwächen. Ist mein Leib müde, krank oder gebrechlich? Das ist mir gleichgültig: Mein Geist zwingt ihn, zu funktionieren.

 

Der Körper darf dir deinen Weg nicht verstellen. (BGM I, 272 [320]) 

 

Meine Ewige Individualität lenkt die Gedanken, Gefühle, Worte und Taten meiner vergänglichen Persönlichkeit! Mein Werkzeug muss folgsam sein.

 

Ich offenbare nicht die physische, tierische, sondern die geistige, göttliche Seite meiner Natur.

 

 

7. Säule: Selbstlosigkeit

 

Ich benötige keine materiellen Dinge, weder für mein Überleben noch für mein Wohlergehen. Ich wünsche nichts für mich persönlich. Alles, was ich anstrebe, ist die Verwirklichung des Göttlichen Willens, die Errichtung der Kosmischen Ordnung auf der Erde.

 

*****

 

Übe diese 7 Säulen fleißig und gewöhne sie Dir an! Auf dieser Haltung beruht die Überlegenheit des Neuen Menschen!

 

„Genügt tatsächlich allein nur eine neue geistige Haltung, um den Menschen der Zukunft hervorzubringen?“

 

Ja!

 

Wenn Du Dich verhältst, wenn Du auftrittst wie ein Unsterblicher, ein König des Geistes oder ein Schüler der Bruderschaft, bist Du ein solches höheres Wesen!

 

Glaube aber nicht blind, was ich Dir erzähle! Erprobe selbst und erfahre, wie eine neue Einstellung zu den Herausforderungen des täglichen Lebens Dein Wesen verändert und Dein Dasein verklärt!

 

*****

 

So fantastisch es klingt, so wahr ist es doch:

 

Um die nächsthöhere Evolutionsstufe zu erklimmen, brauchst Du nicht mehr als zwei geistige Übungen durchzuführen, die obendrein von höchster Einfachheit sind:

 

Erstens: In der morgendlichen Meditation verwandelst Du Dich in ein Geistwesen von hoher Schwingung.

 

Zweitens: Im irdischen Alltag verteidigst Du diesen erhabenen Zustand und trittst als Geistmensch auf.

 

Wie diese beiden Übungen genau ablaufen, wollen wir jetzt besprechen.

 

 

Kapitel 2: Verwandlung in ein Geistwesen

 

Der Mensch der Zukunft ist keine physische, sondern eine feinstoffliche Realität.

 

Leitgedanke:

Der Neue Mensch

ist ein Geistwesen

 

Unsere Aufgabe lautet also: Wir verwandeln uns von einem materiellen in ein geistiges Geschöpf!

 

„Was bedeutet ‚Verwandlung‘?“

 

Ein Geistwesen weist eine höhere Schwingung auf als eine materielle Kreatur.

 

Wie Dampf eine höhere Schwingung als Wasser und dieses wieder eine höhere Schwingung als Eis hat. Das Eis entspricht dem physischen Körper, das Wasser dem feinstofflichen und der Dampf dem Feurigen Körper.

 

Erinnere Dich an die Sendung „Das Evolutionsgesetz“, an die Zyklen von Involution und Evolution. Am Anfang inkarnieren die Monaden in höchst feinstofflichen, ätherischen, das heißt, hoch schwingenden Körpern. Im Laufe der Involution werden die Körper immer dichter und fester, ihre Schwingung nimmt mehr und mehr ab. Wir sind heute am untersten Wendepunkt angelangt. Auf dem aufsteigenden Bogen der Evolution sollen unsere Wesen wieder geistiger, ätherischer, also höher schwingend werden. (Leonardo da Vinci „Der vitruvianische Mensch“)

 

Verwandlung erfordert also praktisch:

 

Du erhöhst die Schwingung Deines Wesens.

 

Ist sie hoch, lebt Dein Ewiges Selbst, Dein Feuriger Körper. Sinkt sie ab, wirst Du wieder zu Eis – zu einem gewöhnlichen, materiellen, sterblichen Geschöpf.

 

*****

 

Wir wiederholen kurz zusammengefasst und vertiefen die 3 Schritte der Verwandlung, über die wir in der Sendereihe „Experiment Unsterblichkeit“ und der Sendung „Einweihung in Agni Yoga“ bereits gesprochen hatten:

 

Erstens: Du bildest ein Neues Bewusstsein. Zweitens: Du baust Dein Geistwesen auf. Und drittens: Du lässt Deine Schöpfung in der materiellen Welt auftreten.

 

 

Erster Schritt: Neues Bewusstsein bilden

 

Du machst Dir bewusst:

 

„Ich bin nicht mein Leib, sondern das feinstoffliche Wesen, das diesen durchdringt und umhüllt.“

 

 

1. Ich bin eine Seele

 

Du erkennst:

 

„Ich habe eine Seele.“

 

Der Erwerb dieses Bewusstseins ist mehr als bloß intellektuelle Erkenntnis. Mache selbst diese Erfahrung und spüre die reale Existenz Deines Ewigen Wesens! Wie das geschehen kann, hatten wir in der Sendung „Das Geheimnis der Unsterblichkeit Teil 1“ schon besprochen.

 

Viele von Euch haben noch das Bewusstsein eines Esels (ihres Körpers), weil sie von der Existenz des Herrn, des Reiters (ihrer Seele) gar nichts wissen. (Flandrin „Einzug Jesu in Jerusalem“)

 

Du schließt aus dieser erweiterten Erkenntnis:

 

„Ich bin eine Seele.“

 

Denn etwas, das unsterblich und ewig ist, ist sicherlich bedeutsamer und realer als etwas, das vergänglich ist.

 

Leitgedanke:

Du identifizierst Dich

mit dem ewigen Teil Deines Wesens

 

Um das Wirkliche zu erkennen, denke nicht, dass du eine Seele hast, sondern dass die Seele dich hat. (TL V, 261)  

 

Es ist eine allgemeine Überzeugung der Menschheit, dass der Mensch eine unsterbliche Seele besitzt. Dem fügt die Theosophie hinzu, dass er eine Seele ist. (William Q. Judge, Das Meer der Theosophie)

 

Du kannst Dein wahres, Überzeitliches Selbst „Anima“ nennen, im Unterschied zu Deiner vergänglichen Persönlichkeit, die Alexandra Schulze oder Bernhard Meier heißt.

 

 

2. Bewusstsein der Unsterblichkeit

 

Alles Materielle vergeht.

 

Ein Geistwesen dagegen ist nicht an die Beschränkungen von Materie, Zeit und Raum gebunden. Du erkennst:

 

„Ich bin unsterblich.“

 

Leitgedanke:

Der Neue Mensch unterscheidet sich vom alten

durch das Bewusstsein seiner Unsterblichkeit

 

Ein jeder kann Unsterblichkeit erlangen, indem er die Unbegrenztheit in sein Bewusstsein aufnimmt. (U I, 70)

 

 

3. Neues Ich-Bewusstsein bilden

 

Auf dieser Grundlage machst Du den entscheidenden praktischen Schritt:

 

Du verlagerst Dein Bewusstsein in Deine Seele.

 

„Wir haben das zwar schon öfter besprochen, mir ist aber immer noch nicht ganz klar: Wenn ich mein Bewusstsein aus meinem Leib herausziehe und in die Seele übertrage, geht dann das Körperbewusstsein verloren?“

 

Nein, natürlich nicht. Du bleibst Dir Deines Körpers bewusst. Wir müssten besser sagen: Du erweiterst Dein Bewusstsein derart, dass es über den Leib hinaus nun auch Deine Seele mit umfasst.

 

Leitgedanke:

Du bildest ein neues Ich-Bewusstsein

 

Der Aufbau eines neuen Bewusstseins wird als der Grundstein der Evolution bestätigt. (Hier 322)  

 

Du erkennst Dich selbst.

 

Du machst Dir ein neues Bild von Dir selbst. Du siehst jetzt die vollständige, aus materiellen und feinstofflichen Aspekten bestehende Realität Deines Gesamtwesens, das Du Dir ungefähr so vorstellen kannst:

 

 

Du erkennst, Du erfährst die Existenz Deiner eigenen, ganz individuellen, von allen anderen verschiedenen Seele. Das ist weit mehr, als bloß intellektuell zu sagen: „Ich habe oder ich bin eine Seele“.

 

In Dir steckt ein uraltes Wesen mit den Erfahrungen von Millionen von Jahren!

 

Das musst Du doch spüren können!

 

*****

 

„Wie mache ich diese Erfahrung? Wie entsteht dieses neue Bild von mir selbst?“

 

Denken wir nach: Wie bildet sich das Ich-Bewusstsein eines Babys?

 

Ein Kleinkind sieht, wie seine Arme und Beine um es herum fuchteln. Es nimmt seine Finger und seine Zehen in den Mund. Es vergeht einige Zeit, bis es erfährt: Das bin ich! Das, was ich da bemerke und spüre, ist ein Teil von mir!

 

So erkennt der Mensch sein physisches Wesen.

 

Bei Deiner Ewige Individualität ist es nicht anders: Natürlich kannst Du sie nicht sehen, nicht ergreifen und nicht in den Mund stecken. Aber auch sie kannst Du fühlen!

 

„Wie spüre ich mein geistiges Wesen?“

 

Du vernimmst, wie Deine Seele in Deinem Inneren spricht.

 

Die allererste, allereinfachste, rudimentäre Regung Deiner Ewigen Individualität besteht darin, dass sie Dir über das Herz etwas zuflüstert. Diese „Stimme der Stille“ kannst Du hören!

 

Dein unsterbliches Selbst gibt dir ein, Dich Deinen Mitmenschen gegenüber liebevoll zu verhalten, bestimmte Dinge zu tun und andere zu unterlassen. Du bemerkst:

 

„Das bin ich! Das, was sich da äußert, ist ein Teil von mir!“

 

Du spürst, dass ein unsichtbares Geschöpf in Dir lebt und sich ausdrücken will.

 

Dein spirituelles Selbst ruft jeden Tag nach dir. Du musst nur erkennen, dass du nicht dein Körper bist, sondern das unendliche Selbst, das in ihm wohnt. (Yogananda)

 

So erkennt der Mensch sein geistiges Wesen, das genauso real ist wie sein physisches.

 

*****

 

Ein Baby entwickelt sein Ich-Bewusstsein weiter, indem es lernt, seine physischen Sinne und Kräfte zu nutzen, zum Beispiel um zu laufen und zu sprechen.

 

Deine Ewige Individualität entwickelt ihr Ich-Bewusstsein weiter, indem sie ihre inneren, geistigen Sinne aktiviert: Die Augen Deiner Seele lernen, von oben auf die materielle Welt und darin auf Dich selbst, Deinen Leib herabzublicken. Außerdem machst Du Dich daran, die geistigen Kräfte Deines Höheren Selbst auszubilden und zu nutzen.

 

*****

 

Ein Baby beginnt, seinen Willen zu entdecken, zu formen und durchzusetzen.

 

„Was will es?“

 

Was jedes physische Wesen will: Nahrung, Kleidung, Behausung, Wärme, Geborgenheit, Sicherheit und materiellen Genuss.

 

Ebenso wird Dir bewusst, dass auch Deine Seele ihren Willen hat.

 

„Was will sie?“

 

Was ein Geistwesen will: Dass auf der Erde Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe herrschen.

 

*****

 

So erweckst Du Deine Seele zu ihrem Leben.

 

Du fühlst beinahe Geburtswehen wie eine schwangere Frau. (L. A. Ring „Die Frau des Künstlers“)

 

Du spürst den Kosmischen Giganten in Deinem Inneren. Du weißt: Du musst ihn zum Vorschein bringen. Er drängt geradezu heraus.

 

*****

 

Diese Bildung eines neuen Ich-Bewusstseins ist ein langwieriger Prozess. Sie ist schwere Arbeit, innere Arbeit, geistige Arbeit.

 

Nichts wächst so langsam wie das Bewusstsein. (HR II/1, 131; Brief vom 18.02.1936)

 

Versteht es, das Wachstum des Bewusstseins zu bemerken. Natürlich ist das schwerer, als das Wachsen des Haares oder Grases zu bemerken. (FW I, 524)  

 

*****

 

Das Bewusstsein, Anima, ein unsterbliches Geistwesen zu sein, das auf seinem ewigen Weg viele materielle Körper als Werkzeuge nutzt, musst Du auf allen Ebenen des Daseins, in allen materiellen und nicht-materiellen Welten über alle Übergänge hinweg ununterbrochen bewahren.

 

Unsterblichkeit ist ein ununterbrochenes Bewusstsein auf allen Ebenen des Daseins. (HR II/1, 256; Brief vom 31.08.1936)

 

Vom Standpunkt des irdischen Denkens ist das ewige Leben ein äußerst dunkles Konzept. Verschiedene Menschen verkleinern bisweilen diesen Begriff zu einer Fortsetzung des Lebens hier, auf der Erde. Was für ein Irrtum! Welten erneuern sich, die Erdbewohner jedoch sollen in ein und demselben Kleid erstarren?!

Ist es möglich, dass der Lehrer an eine Fortsetzung des irdischen Lebens denkt? Der Lehrer denkt an das ewige Leben in allen Welten. Das Herz betet um das ewige Leben des Bewusstseins. Es weiß, dass es ein großer Segen ist, wenn das Bewusstsein ununterbrochen fortdauert und unermüdlich aufsteigt. (Br I, 576)  

 

 

Zweiter Schritt: Das Geistwesen aufbauen

 

Dein Geistwesen ist der nicht-materielle, unsichtbare Teil Deiner Natur. Wir können es auch „Lichtkörper“ oder „Feurigen Körper“ nennen. (siehe Sendung „Die feinstoffliche Konstitution des Menschen“) Ihn musst Du durch Deine eigene kreative, schöpferische Arbeit selbst aufbauen.

 

„Mir ist noch nicht ganz klar, was Du mit ‚Verwandlung in ein Geistwesen‘ meinst. Was tue ich konkret? Ich bin doch keine Raupe. In mir steckt auch kein Schmetterling, den ich hervorzaubern könnte. Und mein Körper soll doch wohl auch nicht verschwinden?“

 

Nein, Du hast recht. Die Metamorphose ist ein Symbol. Praktisch geht es darum:

 

Zusätzlich zum Leib, der bestehen bleibt, baust Du Deinen ewigen Körper auf.

 

Oder, noch anders ausgedrückt: In Dir steckt immerhin Deine unsterbliche Seele. Sie ist einstweilen aber noch unausgebildet, klein und schwach wie ein Kind.

 

Diesem unbehauenen Rohstoff musst Du eine Gestalt geben!

 

Du formst, bildest und erziehst ihn zu einem großen, schönen und starken Wesen. So entsteht tatsächlich ein neues Geschöpf, das es bisher nicht gab.

 

Auf der göttlichen Ebene ist jeder Mensch der Erbauer seiner eigenen Seele und der Architekt seiner eigenen Unsterblichkeit. (TL VII, 365)

 

„Ich verstehe nicht: Von welchem Rohstoff sprichst Du? Aus welchem Stoff sind eigentlich unsere Seelen gemacht? Was forme ich, und wie tue ich das?“

 

Deine Ewige Individualität ist keine materielle, sondern eine feinstoffliche Realität der vierten Dimension, ähnlich wie ein Hologramm.

 

Deine Seele besteht aus höchst vergeistigter Substanz, aus unsichtbarer feinstofflicher Materie, aus Wellen oder Schwingungen wie das Licht.

 

Wir bestehen aus dem Stoff, aus dem die Träume sind. (Shakespeare „Der Sturm“)

 

Den Zustand dieser Schwingungen kannst Du beeinflussen und so einen schönen oder hässlichen, großen oder kleinen, starken oder schwachen Lichtkörper erschaffen.

 

Eine „Spektralanalyse“ des Neuen Menschen, durchgeführt an seiner Aura, zeigt Wellen von hoher Schwingung: Von Reinheit, Weisheit, Kraft, Freude, Licht und Liebe.

 

 

1. Den Lichtkörper durch Deine Gedanken erschaffen

 

„Wie kann ich meine Seele formen?“

 

Grobe Materie wird mit den Händen oder mit Maschinen geformt.

 

Deine Ewige Individualität besteht aus so feiner Materie, aus Wellen oder Schwingungen, dass Du sie mit Deinen Gedanken bilden kannst.

 

Du bist, was Du denkst. (Buddha)

 

Dein wahres, nicht-materielles, ewiges Ich baust Du mit der Kraft Deines Geistes auf, also mit Deinen Gedanken und Gefühlen, mit Deiner Vorstellung und Deinem Willen.

 

Unser inneres Wesen wird von unseren Gedanken geschaffen. (HR II/1, 121; Brief vom 21.01.1936)

 

Leitgedanke:

Du musst „nur“ Dein Denken umstellen,

um zu einem Menschen der Zukunft zu werden

 

Was für eine Chance! Du machst Dich unabhängig von Deinem physischen Körper mit seinen vielen Unzulänglichkeiten, Schwächen und Gebrechen, von Vererbung, Erziehung, Umwelt und äußeren Umständen!

 

Deine Gedanken kannst Du ganz allein selbst bestimmen.

 

Nichts und niemand kann Dich hindern, immer nur groß und schön zu denken und so ein großes und schönes Wesen aus Dir selbst zu machen. Im Reich der Gedanken gibt es keine Schranken.

 

Nur das Denken kann den Menschen erheben. (Br II, 853)

 

 

2. Der Mensch ist das, wozu er sich macht  

 

Wir wiederholen: Der Mensch der 6. Rasse wird nicht geboren.

 

Es tauchen nicht plötzlich aus dem Nichts und wie von selbst irgendwelche mysteriösen Indigokinder auf.

 

Du erschaffst den Neuen Geistmenschen selbst.

 

Leitgedanke:

Der Mensch ist das,

wozu er sich selbst macht

 

Es geht im Leben nicht darum, dich selbst zu finden. Es geht darum, dich selbst zu erschaffen. (George Bernard Shaw „An Unsocial Socialist“)

 

Wenn Du Dich nicht an diese Arbeit an Dir selbst machst, bleibt Deine Seele ein Nichts, jedenfalls aber klein und schwach.

 

Der Mensch ist zunächst einmal gar nichts. Er wird erst in der Folge etwas sein, und dann wird er das sein, was er selbst aus sich geschaffen hat. (Sartre „Der Existentialismus ist ein Humanismus“)

 

Das ist ein wirklicher Schöpfungsakt!

 

Wie Paracelsus seinen Homunculus erschaffst Du ein neues Lebewesen.

 

Der Schöpfer bist Du! (Michelangelo „Die Erschaffung Adams“)

 

Das Geschöpf ist Deine Seele! (Blake „Die Seele“)

 

Physisch ändert sich nichts. Dein Leib bleibt derselbe. Was sich ändert, ist „nur“ seine feinstoffliche Umhüllung!

 

Der Lichtkörper ist etwas größer als Dein Leib Er umgibt Dich wie ein Gewand aus feinstofflicher Materie – er wird sichtbar in Deiner Aura. (Nikolaus Roerich „Fiat Rex“)

 

Das Geisteskorn ist unwandelbar, doch es ist in ein Gewand gehüllt, das der Mensch selbst webt. (Br II, 553) 

 

Das physische Aussehen Deines Leibes ist irrelevant. Allein bedeutsam ist das feinstoffliche Bild, die Emanationen, die Aura, die Deine Ewige Individualität ausstrahlt.

 

 

3. Ein Kunstwerk erschaffen

Edouard DantanUne Restauration“

 

Der Kosmos möchte, dass Du aus dem Stoff Deiner Seele ein Kunstwerk schaffst, wie Michelangelo seinen David aus einem Marmorblock.

 

Am dringendsten erforderlich für die Welt ist die Entwicklung eines höheren Typus der Menschheit. Die gegenwärtige menschliche Rasse muss die unbedingte Notwendigkeit der Erreichung dieses Ziels erkennen und sich bewusst werden, dass die Möglichkeit besteht, einen solchen Typus zu entwickeln. (TL VI, 302; TL VII, 360)

 

„Wie soll ich vorgehen?“

 

Wie ein Künstler musst Du Dir zunächst ein Bild von dem Kunstwerk machen, das Du herstellen willst.

 

Leitgedanke:

Nach dieser Vorstellung,

nach diesem Ideal

formst Du Deine Seele,

Dein geistiges Wesen

 

Der Mensch soll das lebendige Abbild des großen Ideals werden, das in seinem Herzen aufgerichtet wurde. (TL II, 51)   

 

Eine der herrlichsten, größten Weisungen der Mahatmas lautet:

 

Ihr müsst euch ein Idealbild machen und dann die Seelensubstanz nach diesem Idealbild formen. (TL V, 267)

 

*****

 

Du kannst sein, was immer Du willst, was immer Du Dir erträumst!

 

Was für eine Gelegenheit! Du beginnst ein neues Leben! Du erhebst Dich von Deiner unbedeutenden, alltäglichen Existenz als Schuhmacher und Familienvater zu Deiner wahren Größe: Zu einem König des Geistes, Schüler oder Mitarbeiter der Bruderschaft, Geistkämpfer, Heiler, Lehrer oder Geistherrscher.

 

Vielleicht formst Du Dich nach dem Bild einer Göttin, Königin oder Priesterin, eines tibetischen Lamas, eines Apostels oder Gesandten der Bruderschaft oder sogar eines Wesens mit Flügeln wie ein Engel oder eine Fee.

 

                                                                           

 

 

                                        

 

(Pallas Athene, Edwin Longsden Long „Königin Esther“, Feuerbach „Iphigenie“, Nikolaus Roerich „Lama“, El Greco „Der Apostel Petrus“, Johannes der Täufer)

 

„Ein geflügeltes Wesen soll ich sein? Nun geht deine Fantasie aber mit dir durch!“

 

Nun, ich will nur anschaulich machen, dass in der Geistigen Welt alles möglich ist. Dort kannst Du jedes beliebige Wesen erschaffen, das Du Dir nur vorstellen kannst!

 

Der Mensch ist nichts anderes, als wozu er sich macht. (Goethe)

 

Wir sind geboren worden unter der Bedingung, dass wir das sind, was wir sein wollen. (Pico della Mirandola „Über die Würde des Menschen“)  

 

Male Dir nicht nur das Amt aus, sondern auch die persönlichen Züge wie Gesicht, Haare und Kleidung. Hier siehst Du einige Beispiele:

 

                   

 

 

                      

 

 

(Nikolaus Roerich „She who carries the Stone“, ”Archat”; Raffael “Die Schule von Athen“, Franz von Assisi, Feuerbach „Iphigenie“, Hl. Kasimir von Polen)

 

 

 

Sammeln wir die schönsten, heroischsten Ideen aller Zeiten und Länder, und lasst uns mit schöpferischer Vorstellungskraft ihre Errungenschaften in unserem Leben anwenden, während wir dabei die Besonderheiten unserer Zeit beachten. Nur diese Form der Nachahmung wird eine richtige Grundlage für den weiteren Fortschritt abgeben. (HR I/1, 30)

 

Welches Bild willst Du verwirklichen?

 

*****

 

Leitgedanke:

Diese Vorstellung,

Dein Ideal,

dieses Hologramm

bringst Du zum Leben

 

„Unmöglich! Eine Phantasiefigur wie Micky Maus kann man doch nicht lebendig machen!?“

 

Doch! Wir hatten in der Sendung „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“ schon besprochen: Du kannst das Ideal eines Königs des Geistes oder eines Schülers der Bruderschaft mit Leben erfüllen, es zu einer auf der materiellen Ebene wirksamen Realität machen und so tatsächlich ein König oder ein Schüler sein.

 

Ein König oder ein Schüler ist keine physische, sondern eine geistige Realität, die von Deinem Höheren Selbst verwirklicht wird oder nicht.

 

„Ist das nicht pure Illusion?“

 

Nein!

 

Dieses Geistwesen, diese Gedankenform ist in der Feinstofflichen Welt für jedermann sichtbar und auf dem materiellen Plan für die Feinfühligen spürbar. (Nikolaus Roerich „Higher than Mountains“)

 

Deine Umgebung, die Menschen, die Dir begegnen, werden fühlen: Durch Deinen Körper drückt sich ein Höheres Wesen aus, das seiner Natur nach ein Abgesandter oder Bevollmächtigter der Hierarchie ist.

 

*****

 

Du bist ständig mit der Arbeit am Kunstwerk des Neuen Menschen beschäftigt.

 

Du hast immer den – geistigen – Meißel in der Hand.

 

Nicht nur in Momenten der Muße, sondern selbst inmitten Deiner irdischen Arbeit. Irgendeine Saite Deines Wesens muss immer nachgestimmt werden, um hoch zu schwingen. Du bist ununterbrochen auf beiden Ebenen gleichzeitig tätig.

 

*****

 

„Also kann ich nur durch eine Änderung meiner Gedanken von einem Augenblick auf den anderen ein herrliches Wesen mit einer strahlenden Aura erschaffen?“

 

Nein, so einfach ist es nun auch wieder nicht.

 

Du musst Deine hohen Gedanken und damit das Hologramm, das aus ihnen entsteht, schon zu einem dauerhaften Gebilde verstetigen.

 

Du darfst Dein Ideal nicht jeden Tag wechseln oder in einem Augenblick ein hohes, in einem anderen ein niedriges Wesen sein, sonst bringst Du keine dauerhafte, geschlossene Persönlichkeit zustande.

 

Wenn Du bei der geringsten Schwierigkeit in Unbeherrschtheit oder gar Aggressivität verfällst, sinkt Deine Schwingung ab und Deine Aura wird sogleich wieder dunkel und hässlich.

 

Man sagt: Ab 30 ist jeder für sein Gesicht selbst verantwortlich. In vielen Jahren angelegte Trauerfalten kannst Du nicht in drei Tagen in Lachfältchen verwandeln. (Berlotti „Bildnis einer alten Frau“)

 

Ebenso kannst Du eine graue oder verschmutzte Aura nicht von heute auf morgen zum Strahlen bringen.

 

 

Dritter Schritt: Das Geistwesen tritt in der materiellen Welt auf

 

„Das genügt mir noch nicht. Nur weil ich denke, ich sei ein Neuer Mensch, bin ich doch noch nicht tatsächlich ein Wesen der 6. Rasse!? Genau wie ich nicht so groß wie Napoleon bin, nur weil ich mir einbilde, Napoleon zu sein!“

 

Nein, natürlich nicht. Wir schreiten weiter voran: Das neue Bewusstsein ist zunächst nur ein innerer Vorgang. Es verlangt danach, Gestalt anzunehmen. Um Deine Verwandlung vollständig zu machen, muss noch etwas hinzukommen:

 

Dein Ideal, das Phantasiegebilde tritt in der materiellen Welt auf.

 

Deine Seele wird zu einem realen Faktor, zu einer handelnden, Einfluss nehmenden Person im materiellen irdischen Leben.

 

„Ist das nicht völlig irreal?“

 

Keineswegs! Es ist immer der Geist, der die physischen Dinge und Verhältnisse herstellt, formt und bewegt!

 

„Das verstehe ich nicht.“

 

Dann lass uns ein Beispiel betrachten:

 

 

Beispiel: Containerriese

Nikolaus Roerich „Holy Himalayas“

 

Was bewegt ein riesiges Containerschiff von China nach Europa? Die Maschine? Das Dieselöl? Der Kapitän?

 

Nein! Der Antreiber dieses materiellen Kolosses ist tatsächlich ein Gedanke: Die Idee eines Unternehmers, dass er Gewinn erzielen kann, wenn er 10.000 Container verschifft. Diese Vorstellung ist der entscheidende Impuls. Wenn sie fehlt (z. B. weil ein Verlust droht), bleibt das Schiff im Hafen.

 

Dabei sind die physischen Umstände sekundär: Was tut der Unternehmer, wenn es keine Containerschiffe oder kein Erdöl gibt?

 

Er nutzt Kamele oder Segelschiffe, um die Ware zu transportieren. (Frachtsegler „Pamir“)

 

Ebenso kann die geistige Seite unserer Natur auf der irdischen Ebene tätig werden, indem sie den Körper als Werkzeug nutzt.

 

*****

 

„Was bedeutet ‚Auftreten der Seele in der Welt‘ praktisch?“

 

Du führst das Leben Deiner Seele.

 

Deine Seele lebt, wenn sie (und nicht Deine vergängliche Persönlichkeit) denkt, fühlt, spricht und handelt.

 

Leitgedanke:

Du bist ein Geistwesen

wenn Du denkst, fühlst, sprichst und handelst

wie ein Geistwesen

 

Du lässt Deine Ewige Individualität, Dein Alter Ego, Deinen Avatar (wie es in der Sprache der Computerspiele heißt) agieren – aber nicht in irgendeinem eingebildeten, virtuellen Fantasiereich, sondern im wirklichen irdischen Leben. Wie? Indem Du ihn durch Deinen Körper wirken lässt. Das ist ein viel spannenderes Abenteuer und natürlich auch viel fruchtbarer, als auf dem Smartphone herumzuspielen.

 

 

1. Auftritte des Neuen Menschen

Nikolaus Roerich „Zarathustra“

 

„Kannst Du einige Beispiele geben?“

 

Dein ewiges Wesen tritt in der physischen Welt als geistiger Schüler auf. (Nikolaus Roerich „Pearl of Searching“)

 

Du reihst Dich ein in die Kette der Hierarchie, unter einem Größeren, unter Deinem Lehrer. Du denkst, fühlst, sprichst und handelst wie ein Schüler.

 

Dieser Aspekt Deines Wesens ist von höchster Bedeutung für die Errichtung der Neuen Welt: Am Neuen Aufbau können nur Menschen teilnehmen, die willens und in der Lage sind, sich den Mahatmas und ihren irdischen Repräsentanten vollkommen unterzuordnen.

 

Das Merkmal der Zugehörigkeit zur sechsten Rasse wird die Annahme des Gesetzes der Höchsten Führerschaft sein, die Annahme der Hierarchie in ihrem ganzen Umfang. (HR II/2, 361; Brief vom 31.07.1937)

 

*****

 

Dein ewiges Wesen tritt in der physischen Welt als spiritueller Lehrer in Erscheinung. (Francesca „Hl. Hieronymus und ein Schüler“)

 

Auf der absteigenden Linie der Hierarchie gibst Du Dein Wissen weiter und hilfst Deinen kleineren Brüdern und Schwestern auf ihrem Geistigen Pfad. Du denkst, fühlst, sprichst und handelst wie ein Lehrer.

 

*****

 

Deine Seele ist von ihrer Natur her ein Kämpfer! (Guido Reni „Erzengel Michael“)

 

Du kämpfst gegen die Kräfte des Bösen und für die Durchsetzung des Willens Gottes, die Errichtung der Kosmischen Ordnung auf Erden, für Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe. Du denkst, fühlst, sprichst und handelst wie ein Geistkämpfer.

 

*****

 

Deine Ewige Individualität erscheint ihrem Wesen nach als geistiger Heiler. (Nikolaus Roerich „Pantaleon the Healer“)

 

Mit Deiner hohen Schwingung erhöhst Du die Schwingung Deiner ganzen Umgebung. Du leistest geistige Hilfe überall dort, wo sie benötigt wird und wo man bereit ist, sie zu empfangen.

 

Geistige Hilfe ist am stärksten. (BGM I, 359 [422])

 

*****

 

Dein wahres, geistiges Ich ist ein Lichtträger.

 

Mit Deiner goldenen Aura erleuchtest Du die Dunkelheit und spendest den Notleidenden Trost, Hoffnung und Mut.

 

Du entzündest mit Deiner Begeisterung das Geistfeuer in anderen.

 

*****

 

Du spielst auf der Bühne des materiellen Lebens die Rolle eines Erbauers. (Nikolaus Roerich „Sergius der Erbauer“)

 

Ein Agni Yogi baut auf, was aufgebaut werden muss. (AY 375)

 

Den Neuen Menschen und die Neue Welt.

 

*****

 

Dein Höheres Selbst manifestiert sich auf der Erde als ein priesterliches Wesen. (Nikolaus Roerich „Zarathustra“)

 

Du bist stets mit der Höheren Welt verbunden und lenkst Deine Mitmenschen zu den Höhen.

 

*****

 

Du erscheinst auf der materiellen Ebene als ein höheres Wesen aus einer Höheren Welt, von einem anderen Stern, als ein Außerirdischer. (Nikolaus Roerich „Von Jenseits“)

 

Dein Reich ist nicht von dieser Welt. Deine Heimat sind die Überirdischen Sphären. Du steigst ab, um einen Auftrag zu erfüllen, kehrst aber bald wieder nach Oben zurück. Du misst der Maja der ständig wechselnden Verhältnisse des materiellen Lebens nicht mehr als die ihr zukommende, wahre, nämlich eine zweitrangige Bedeutung bei.

 

*****

 

Schließlich tritt der Neue Mensch natürlicherweise als Führer auf dem Weg in die Zukunft, zur nächsten Evolutionsstufe auf. (Yesudian „Auf dem Weg zum Gipfel“)

 

„Ich kleines Licht sehe mich aber gar nicht als Anführer!?“

 

Nun, es genügt vollkommen, wenn Du Dich in ein Geistwesen verwandelst. Damit schreitest Du voran, die anderen bemerken die Errungenschaft, werden sie nachahmen und Dir nachfolgen.

 

*****

 

Nimm Dir diese (oder andere) Beispiele als Vorbilder und verwirkliche sie im Leben!

 

Diese Auftritte der Seele hängen nicht von Deiner weltlichen Stellung (König oder Schuhmacher) ab. Sie verwandeln Dich in beliebigen materiellen Verhältnissen in ein neues Wesen!

 

*****

 

„Woher weiß ich, was meine Seele will, das ich tun, wie ich mich präsentieren soll?“

 

Höre auf Dein Herz, diese Stimme Deines Ewigen Selbst. Lenke Dein Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln über das Herz.

 

Reinige es durch das Feuer des Herzens!

 

Nichts kann einen hohen Yogi beschmutzen, denn durch sein inneres Feuer wird alles verzehrt. (HR II/1, 170; Brief vom 30.03.1936)

 

 

2. Würde

Dürer „Karl der Große“

 

„Das genügt mir immer noch nicht. Heiler, Erbauer und Führer sind letztlich doch wieder innere Qualitäten, die man kaum sehen kann. Gibt es denn keine sichtbaren Merkmale des Menschen der Zukunft?“

 

Ja, lass uns noch einen letzten Aspekt hinzufügen:

 

Eine würdige geistige Einstellung muss sich schließlich auch in einer würdigen Haltung des Körpers ausdrücken.

 

Halte Dich aufrecht, nicht nur im Geist, sondern auch leiblich!

 

Tritt Deinen Mitmenschen nicht gebeugt, sondern erhobenen Hauptes gegenüber! (Michelangelo „David“)

 

Setze einen hoheitsvollen Gesichtsausdruck auf, bewege Dich anmutig und feierlich!

 

Versteht es, den Wellen des Lebens in Schönheit zu begegnen. (BGM II, 156)

 

Halte Dir Bilder großer Persönlichkeiten vor Augen, die Hoheit und Liebe tatsächlich verkörpern, und orientiere Dich an ihnen.

 

 

 

           x                          

 

 

                            

 

(Dürer „Karl der Große“, Uta von Naumburg, Schnorr von Carolsfeld „Jesus verwandelt Wasser in Wein“, Sri Yukteswar, Nikolaus Roerich „Guru“,

Nikolaus Roerich „Bhagavan - Sri Ramakrishna“, Rembrandt „Apostel Paulus“, Lao-tse, Giordano Bruno, Swetoslaw Roerich „Nikolaus Roerich“)

 

Posiere aber nicht aufgesetzt oder künstlich. Du verleihst Deiner inneren Würde einen angemessenen äußeren Ausdruck, nicht mehr und nicht weniger.

 

„Was ist das Geheimnis der Würde?“

 

Du unterbindest Gedanken, Gefühle, Worte und Taten, in denen Dein niederes, und lässt nur solche zu, in denen Dein Höheres Wesen zum Ausdruck kommt.

 

Ödön v. Horvath klagt:

 

Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme nur so selten dazu.

 

Du machst es besser: Du lässt Dein anderes, Ewiges Selbst auftreten und baust dadurch Deine Würde auf:

 

Ich offenbare nur das Göttliche!

 

Es ist unter Deiner Würde, den groben, sinnlichen Begierden Deiner vergänglichen Persönlichkeit nachzugeben oder Dich ihren Launen zu unterwerfen. (Thomas Couture „Les Romains de la Décadence“, Munch „Melancholie“)

So wie es unter der Würde eines Löwenkönigs ist, nach dem Motto „Hakuna matata“ das lockere Leben seiner Untertanen nachzuäffen und nur noch verantwortungslos ohne höheren Sinn dahinzuvegetieren.

 

Ein großer Herr ist nur, wer zunächst sich selbst be-herrscht!

 

Sich selbst zu beherrschen ist die größte Herrschaft. (Seneca)

 

Ein Meister meistert zuallererst das Tier in seinem eigenen Inneren. (Ernst Barlach „Der Geistkämpfer“)

 

Es ist des Reiters unwürdig, sich von seinem Esel schikanieren zu lassen.

 

Deine Würde ist Dein kostbarster Besitz! Lass sie Dir von nichts und niemandem nehmen!

 

Mögen die Menschen daran denken, ihre Würde mitten im Alltag aufzubauen; eine solche Errungenschaft wird beständig sein. (Br II, 324)

 

Letztlich ist es das Ziel jeder hohen Lehre, jedes weisen Lehrers und damit auch des Agni Yoga, den Menschen beizubringen, wie sie das irdische Leben in Würde durchschreiten können.

 

Die nützliche Lehre wird zur Gestaltung eines würdigen Lebens gegeben. (FW II, Vorwort)

 

„Ist die Menschenwürde nicht für alle gleich?“

 

Im spirituellen Sinn hat jedes beseelte Wesen seine eigene, Du aber hast die höhere Würde eines Königs des Geistes oder eines Schülers der Bruderschaft zu wahren!

 

 

Kapitel 3: Die Eigenschaften eines Geistwesens erwerben

 

Nun hast Du Dich verwandelt und bist zu einem Geistwesen der 6. Rasse geworden. Das ist wie eine zweite Geburt: Ein neues Geschöpf ist auf die Welt gekommen, das es bisher nicht gab.

 

Damit hast Du aber nur den allerersten Schritt getan. Deine eigentliche Entwicklung zum Menschen der Zukunft beginnt jetzt gerade erst.

 

Wie ein Baby Laufen und Sprechen musst Du lernen, die Eigenschaften eines Unsterblichen zu erwerben.

 

Die wichtigsten Fertigkeiten sind: Unverletzlichkeit, Furchtlosigkeit, Freiheit, Reinheit, Weisheit, Lebenskraft, Lebensfreude, Licht, Liebe und Selbstlosigkeit.

 

 

1. Haupt-Übung: Verwandlung durch Meditation

 

„Wie kann ich diese Eigenschaften erlangen?“

 

Indem Du die Übungen „Erhebung“, „Feuriger Zustand“ und „Verbindung mit der Höheren Welt (Meditation)“ durchführst (siehe die entsprechenden Sendungen).

 

„Das verstehe ich nicht. Durch Betrachten der Nasenspitze erwerbe ich Fertigkeiten?“

 

Nein! Agni Yoga-Meditation ist ein schöpferischer Akt! Sieh noch einmal diese drei Sendungen an oder lies den Text nach (www.lebendige-ethik-schule.de/tvtexte.htm). Dort hatten wir gesagt:

 

In der Meditation fließen Dir himmlische Liebe, Freude, Reinheit und Kraft zu.

 

Du erfüllst Dich mit der universellen Liebe, Freude, Reinheit und Macht, die den ganzen Raum durchdringt.

 

Dadurch wirst Du selbst liebevoll, kräftig, freudig und rein.

 

Du empfängst den göttlichen Geist.

 

Man kann sein Herz mit dem Heiligen Geist erfüllen. (FW I, 336)

 

Leitgedanke:

Der Geist wird Fleisch.

Er nimmt menschliche Gestalt an.

So wird das Fleisch göttlich.

Das ist das Mysterium der Meditation

 

Wenn Du Dich von Deinem Sitz erhebst, strahlst Du Liebe, Kraft, Freude und Reinheit in Deine Umgebung aus. Die üblen Gewohnheiten und schlechten Eigenschaften Deiner tierischen Natur sind wie weggeblasen!

 

„Ist das nicht reine Theorie?“

 

Nein, lass uns ein Beispiel betrachten:

 

 

Beispiel: Frieden

 

Der Dalai Lama lehrt so wunderbar:

 

Wenn wir jedes 8-jährige Kind auf der Welt Meditieren lehren, werden wir innerhalb einer Generation die Gewalt auf der Erde beseitigen.

 

Damit enthüllt er das Geheimnis und die Grundlage des Neuen Aufbaus: Durch Meditation ändern wir tatsächlich unser Wesen und werden friedlich. Und wenn die Menschen erst einmal friedfertig geworden sind, stellt sich der Frieden auf Erden von selbst ein.

 

*****

 

Dasselbe gilt für alle anderen Eigenschaften eines Unsterblichen: Wie ein Shaolin-Mönch, ein Samurai oder ein Tai Chi-Meister ihre Fertigkeiten durch körperliche, so erwirbst Du durch geistige Übungen Unverletzlichkeit, Furchtlosigkeit, Freiheit und so weiter.

 

Leitgedanke:

In der Morgenmeditation

erschaffst Du

Dein Glück,

Deine Schönheit,

Deine Stärke

und Deine Größe

 

Ohne die Versenkung am Morgen geht es nicht: Wenn Du den Tag nicht in einer hohen Gemütsverfassung beginnst, wirst Du später in den Stürmen des Lebens kaum Gelegenheit haben, Dich zu erheben.

 

 

2. Die Eigenschaften eines Geistwesens im Alltag offenbaren

Nikolaus Roerich „Gorynych

 

„Also meditiere ich fleißig, werde dadurch zu einem Neuen Menschen und rette die Welt?“

 

Nein, so einfach ist es auch wieder nicht. Meditation ist die Grundlage, aber zunächst doch nur ein innerer Vorgang.

 

Das Bewusstsein, als Neuer Mensch, als Geistwesen unsterblich, unverletzlich, unbesiegbar, furchtlos und frei zu sein, genügt allein noch nicht. Furchtlosigkeit zum Beispiel musst Du nicht nur innerlich fühlen, sondern auch äußerlich zum Ausdruck bringen. Ob Du tatsächlich schon unverletzlich und furchtlos bist, zeigt sich erst in der nächsten gefährlichen Lebenssituation.

 

Du hast noch einen weiten Weg vor Dir, bis Du das Ziel erreicht hast:

 

Ein Wesen, das, selbst wenn es mit dem Tod bedroht wird, tatsächlich innerlich keine Angst mehr spürt und auch äußerlich keine mehr zeigt.

 

 

Praxistipp: Nicht vom Leben entfernen

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

Du darfst nicht auf dem Meditationskissen sitzenbleiben, Dich hinter Klostermauern verstecken oder in die Einsamkeit zurückziehen. Du kannst die Eigenschaften des Neuen Menschen nicht auf dem bequemen Sofa entwickeln, sondern nur mitten in den Schwierigkeiten des materiellen Lebens.

 

Du musst hinaus in die Welt, in den ganz normalen, irdischen Alltag!

 

Die Überlegenheit des Neuen Menschen muss sich gerade unter den alten Sterblichen, in Familie, Beruf und Gesellschaft beweisen – wo sonst?!

 

Ein spiritueller Weg, der nicht in den Alltag führt, ist ein Irrweg. (Willigis Jäger, Benediktinermönch und Zen-Meister)

 

 

3. Eigenschaften sind geistige Haltungen

 

„Der Neue Mensch, die kommende 6. Rasse, von denen Du immer so hochtrabend sprichst, Unverletzlichkeit, Unbesiegbarkeit und völlige Furchtlosigkeit erwerben – das alles ist eine Nummer zu groß für mich. Dafür brauche ich kleiner Mensch noch viele Inkarnationen. Erst recht, um darüber hinaus die höheren Fähigkeiten eines Mozart, Gandhi, Napoleon oder gar Jesus zu erlangen.“

 

Ja, einerseits hast Du recht: Natürlich kann eine kleine, schwache nicht von einem Tag auf den anderen zu einer großen, starken Seele werden. Das ist ein Wachstumsprozess, der Zeit erfordert.

 

Man kann unmöglich heute ein Zwerg und morgen schon ein Riese sein. (Br II, 712)  

 

Andererseits kommen wir jetzt zu einem Erkenntnisschritt von äußerster Wichtigkeit:

 

Leitgedanke:

Eine Eigenschaft wie Unverletzlichkeit

ist im Grunde eine geistige Haltung!

 

Wenn Du Dich von jemand oder etwas verletzt fühlst, musst Du, um unverletzlich zu werden, „nur“ Dein Denken umstellen und Dir sagen:

 

„Als Geistwesen bin ich, nämlich mein wahres Selbst, meine Seele, von dem Angriff gar nicht betroffen.“

 

Ebenso wenig wie der Reiter von einer Verletzung seines Esels.

 

Dann bist Du tatsächlich nicht verletzt – jedenfalls nicht in diesem Moment. Wir sehen:

 

Unverletzlichkeit ist ein Zustand des Bewusstseins!

 

Wir verallgemeinern:

 

Leitgedanke:

Du erwirbst die Eigenschaften des Neuen Menschen

allein schon dadurch, dass Du Deine Haltung

gegenüber den Stürmen und Wirren des Lebens änderst

 

Das ist jedermann jederzeit selbst in der schlimmsten Lage möglich, und zwar von einer Minute auf die andere. Deshalb ist gesagt:

 

Man kann Agni Yoga den blitzschnellen Yoga nennen. (Br II, 767)

 

*****

 

Du nimmst diese neue Einstellung immer wieder ein, wenn Du Dich verletzt fühlst. Mit viel Übung wird aus der Haltung eine Gewohnheit. Du bewahrst diese Gewohnheit zuverlässig. Dann wird aus ihr eine Eigenschaft und Du bist tatsächlich dauerhaft und endgültig unverletzlich geworden.

 

Diesen Weg wollen wir jetzt im Einzelnen besprechen.

 

 

4. Neue geistige Haltung  

 

„Wie also setze ich jetzt das Bewusstsein in äußeres Auftreten um?“

 

Wir nennen das Bindeglied zwischen innen und außen, zwischen Bewusstsein und Auftreten auf der materiellen Ebene „geistige Haltung“.

 

Im Bewusstsein der Ewigkeit und Unzerstörbarkeit Deines wahren Wesens beziehst Du gegenüber den Herausforderungen des alltäglichen Lebens eine ganz andere Position als früher, als Du Dich noch für sterblich hieltest.

 

Eine solche Haltung ist mehr als bloß ein innerer Vorgang. Mit ihr tritt Dein unsterbliches geistiges Ich auf der materiellen Ebene äußerlich sichtbar in Erscheinung.

 

 

Praxistipp: Materielle Verhältnisse irrelevant

 

Es kommt nicht auf die Ereignisse an. Was kommen muss, kommt. Fast nichts von dem, was über Dich hereinbricht, kannst Du vorhersehen, geschweige denn beeinflussen.

 

Es kommt darauf an, wie Du den ständig wechselnden Umständen gegenübertrittst.

 

Wie Du sie trägst, welche Haltung Du in Not, Leid und Sorge einnimmst.

 

Über Nacht, über Nacht

kommt Freud und Leid

und eh du‘s gedacht

verlassen dich beid

und gehen dem Herrn zu sagen,

wie du sie getragen. (Hugo Wolf)

 

 

Praktische Beispiele

 

Einige Beispiele:

 

Dem Neuen Menschen bleibt keine der Erniedrigungen erspart, die die Bewohner dieses Planeten einander zufügen. Der Unterschied zum alten Menschen liegt allein in der geistigen Verfassung, die er unerschütterlich bewahrt:

 

Jesus am Kreuz schimpft und flucht nicht, sondern bittet liebevoll für seine kleinen Brüder und Schwestern, die noch so unwissend sind: (Tintoretto „Kreuzigung Christi“)

 

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. (Luk 23, 34)

 

Platon, in die Sklaverei verkauft, verzweifelt nicht, sondern erklärt sogar freudig:

 

Danke, offensichtlich kann ich alte Schulden begleichen. (Br I, 273)  

 

Wenn sich Hindernisse und Probleme vor Dir auftürmen, ist Deine Position:

 

Ich freue mich, denn ich kann größer werden: Vor mir liegt eine weitere Sprosse der Leiter des Aufstiegs.

 

Ein König des Geistes ist kein großer Mann, weil er nie in Schwierigkeiten gerät, sondern im Gegenteil, weil er sich als ihnen überlegen erweist.

 

Du bewahrst in allen Umständen die geistige Verfassung eines Schülers der Bruderschaft oder eines Königs.

 

Dann bist Du tatsächlich ein König des Geistes oder ein Schüler der Bruderschaft!

 

Du hältst den Kopf – Deine Ewige Individualität – über den Wolken, im Himmel, in der Geistigen Welt, während unten zu Deinen Füßen das Leben tobt und die kleinen, sterblichen Menschen wimmeln.

 

Rufe Dir dieses Bild von Dir selbst immer wieder einmal vor Augen, wenn der Alltag Dich niederzudrücken droht.

 

*****

 

Jedes Mal, wenn Du die Kraft aufbringst, gegenüber den Schrecken des Lebens eine solche erhabene Stellung zu beziehen, hast Du einen Sieg errungen und eine höhere Stufe erklommen! Die Verstetigung und Festigung dieser Errungenschaft erfolgt durch viele solche kleine und einfache Schritte.

 

Dein ganz normales alltägliches Leben bietet Dir an jedem einzelnen Tag zahllose Gelegenheiten, um derartige Siege zu erringen und Deine Verwandlung in ein höheres Wesen dauerhaft zu machen: Nicht nur in Not, sondern zum Beispiel auch bei Stimmungen wie Gereiztheit und Niedergeschlagenheit, oder bei Verlangen nach Alkohol, Fleisch, Tabak oder Süßigkeiten und dergleichen.

 

*****

 

Das ist Agni Yoga!

 

Der Aufstieg in Unbegrenztheit, auf unermessliche Höhen, der Weg zu Gott, besteht aus vielen, kleinen, einfachen Schritten mitten im Alltag.

 

Die Entscheidung, ob Du Stufe um Stufe emporkletterst oder immer weiter abstürzt, fällt jeden Tag dutzendfach in scheinbar ganz unbedeutenden Lebenssituationen.

 

Der Held des Alltags erringt viele kleine Siege und gelangt dadurch mit der Zeit zu großen Errungenschaften. (Erzengel Michael, Kiew)

 

Der Alltag ist das Fundament des Aufstiegs.

 

Erst wenn Du ihn bewältigt hast, werden sich Dir eines Tages auch größere Möglichkeiten zu bedeutenderen Taten eröffnen.

 

*****

 

Leitgedanke:

Alle Religionen und Weisheiten

lehren im Grunde geistige Haltungen

 

So die Bhagavad Gita Wunschlosigkeit und Gleichmut; das Christentum: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst, sogar wenn er Dein Feind ist; oder die Stoiker Zenon, Seneca, Marc Aurel und Friedrich der Große die sprichwörtliche, unerschütterliche stoische Ruhe.

 

So auch Agni Yoga: Ich freue mich über Hindernisse, ich will nichts für mich selbst, ich fürchte mich nicht, ich schätze Essen gering; ich bin nicht beunruhigt oder besorgt um das Wohlergehen des Körpers oder die Weltereignisse; ich verachte die Schwächen und tierischen Begierden des niederen Selbst – das alles sind nichts anderes als geistige Haltungen.

 

 

Praxistipp: Geistige Haltung als letzte Bastion

 

Was bleibt Dir als Allerletztes, wenn alles um Dich herum, Deine materiellen Lebensgrundlagen und schließlich Du selbst unterzugehen drohen?

 

Nichts – außer einer überlegen lächelnden geistigen Haltung!

 

„Man muss Haltung bewahren bis zum Ende“ sprach die Königin Marie Antoinette, als die Französische Revolution das Königtum, ihren Mann und schließlich sie selbst unter der Guillotine begrub. (Joseph Ducreux „Marie Antoinette“. Hinrichtung König Ludwigs XVI)

 

Hören wir die erschütternden, aufwühlenden Worte des Auschwitz-Überlebenden Viktor Frankl:

 

Wer von denen, die das Konzentrationslager erlebt haben, wüsste nicht von jenen Menschengestalten zu erzählen, die da über die Appellplätze oder durch die Baracken des Lagers gewandelt sind, hier ein gutes Wort, dort den letzten Bissen Brot spendend? Und mögen es auch nur wenige gewesen sein – sie liefern den Beweis:

Alles kann man einem Menschen nehmen, bis auf eine Sache: die letzte menschliche Freiheit – in jeder Situation die eigene Haltung zu wählen und seinen eigenen Weg zu gehen. (Viktor Frankl)

 

Tapferkeit und Würde: Das ist der Ehrenkodex – die Haltung – eines wahren Geistkämpfers, der lieber stirbt als sich ergibt und bis zuletzt die ihm anvertraute Stellung hält.

 

Das Leben zeigt den Rachen, doch der Geist ist unüberwindlich. (BGM I, 129 [146]   

 

 

5. Aus einer Haltung wird eine Gewohnheit

 

Gewohnheit ist die zweite Natur, sagt ein weises Sprichwort und zeigt auf, wie sehr die Gewohnheit den Menschen beherrscht. (Br I, 529)  

 

Wir sollten dieses Gesetz nicht nur in seinen negativen Auswirkungen betrachten. Wir können es uns auch zu Nutze machen:

 

Wenn Du im Moment eine richtige geistige Einstellung eingenommen hast (zum Beispiel die eines unverletzlichen Unsterblichen), musst Du, um weiter voranzuschreiten, „nur“ diese Position in der nächsten, übernächsten und überübernächsten schwierigen Lebenssituation immer wieder einnehmen.

 

Dies ist der praktisch entscheidende Wachstumsschritt: Die geistige Verfassung verstetigen, indem Du sie in jeder Lage bekräftigst. Wenn Du es dagegen nur einmal richtig und danach dreimal falsch machst, änderst Du Dich nicht.

 

Leitgedanke:

Mit viel Übung

wird aus einer geistigen Haltung

eine Gewohnheit

 

 

Praktisches Beispiel: Fastenkur

 

„Kannst Du ein alltägliches Beispiel geben?“

 

Es ist nur ein kleiner Fortschritt, wenn Du eine Fastenkur machst, um abzunehmen, danach aber zu Deinen alten Gewohnheiten zurückkehrst und schnell wieder Dein vorheriges Gewicht ansammelst.

 

Die Lehre rät von solchen Extremen ab. Der Geistige Pfad sieht anders aus: Gehe in kleinen Schritten vor. Iss nur ein klein bisschen weniger als bisher, das aber stetig: Jeden Tag, bei jeder Mahlzeit, so dass das neue Maß mit der Zeit zur Gewohnheit wird. Nur dann veränderst Du Dein Wesen und nimmst dann auch zuverlässig und dauerhaft ab.

 

 

6. Aus einer Gewohnheit wird eine Eigenschaft

 

Eine Gewohnheit, die sich so weit verstetigt hat, dass sie zu einem Teil Deiner Natur geworden ist, ist bereits eine Eigenschaft: Wenn Du über Jahre hinweg in jeder Lage gewohnheitsmäßig immer wieder furchtlos auftrittst, bist Du tatsächlich ein furchtloses Wesen geworden.

 

Leitgedanke:

Mit viel Übung

wird aus einer Gewohnheit

eine Eigenschaft

 

Wie heißt es im Talmud so schön:

 

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

 

Agni Yoga rät:

 

Erkenne deine drei schlechtesten Eigenschaften und übergebe sie in feuriger Bestrebung der Verbrennung. (AY 185) 

 

Wir erweitern das noch und sagen:

 

Bilde die drei wichtigsten Eigenschaften des Neuen Menschen, indem Du sie Dir angewöhnst:

 

Unverletzlichkeit, Freude über Hindernisse und Selbstlosigkeit. Wenn das gelungen ist, gehe zu den nächsten drei Eigenschaften über. Das ist der einfache Weg zur höheren Evolutionsstufe!

 

 

Kapitel 4: Die einzelnen Eigenschaften des Neuen Menschen

 

Wir wollen jetzt besprechen, wie Du nicht nur Unverletzlichkeit, sondern auch alle anderen Eigenschaften des Neuen Menschen (Unbesiegbarkeit, Furchtlosigkeit, Freiheit usw.) erwerben kannst:

 

Durch Erweiterung des Bewusstseins, ein neues Denken und eine neue geistige Haltung.

 

 

1. Unsterblichkeit  

 

Unsterblichkeit ist ein Zustand des Bewusstseins!

 

Sie wird, wie wir eben gesagt hatten, durch richtiges Denken erworben, das zu einem erweiterten Bewusstsein und schließlich zu einer neuen geistigen Haltung führt:

 

„Ich bin eine Seele und damit unsterblich.“

 

 

2. Unverletzlichkeit

Nikolaus Roerich „Tsong kha-pa

 

Wir hatten gerade schon besprochen: Unverletzlichkeit ist ein Zustand des Bewusstseins und eine geistige Haltung.

 

Das gilt nicht nur physisch (Deine Seele ist von Verletzungen oder sogar Tod des Körpers nicht betroffen), sondern auch psychisch: Kränkungen, Missachtung, Verspottung, Demütigungen und Herabsetzungen berühren ein hohes Bewusstsein nicht.

 

Bleibt uns nur das Ewige jeden Augenblick gegenwärtig, so leiden wir nicht an der vergänglichen Zeit. (Goethe an Auguste Stolberg)

 

Du gibst Dich nicht länger Niedergeschlagenheit, Depression, Schwermut, Unzufriedenheit, Verzweiflung, Kleinmut, Trauer, Kummer oder Selbstmitleid hin. (van Gogh „Trauernder alter Mann“)

 

Du stehst überlegen hoch über den weltlichen Dingen und wirst von ihnen nicht berührt.

 

Praktisch ist Unverletzlichkeit die wichtigste und grundlegende Qualität eines Geistwesens! Sieh noch einmal unsere Sendung „Übung Unverletzlichkeit“ an. Trainiere ständig diese Haltung, so dass sie Dir zur Gewohnheit und schließlich zu einer Eigenschaft wird!

 

 

3. Unbesiegbarkeit

Erzengel Michael, Kiew

 

Unbesiegbarkeit ist ein Zustand Deines Wesens!

 

Sie wird durch richtiges Denken, ein erweitertes Bewusstsein und die neue geistige Einstellung eines Unsterblichen erworben:

 

Leitgedanke:

Ich bin unvergänglich und unverletzlich

und damit unbesiegbar

 

„Versprichst Du nicht zu viel? Wenn eine ganze Räuberbande mich überfällt, muss ich doch unterliegen!?“

 

Tatsächlich ist auf der physischen Ebene niemand unbesiegbar. Du wirst wie Jesus und andere verfolgt und gekreuzigt. Das Schicksal Deines Körpers, der ohnehin demnächst vergeht, ist aber bedeutungslos.

 

Entscheidend ist, dass Dein wahres, inneres Wesen, Deine Ewige Individualität nicht besiegt und heruntergezogen wird, sondern in jeder Situation ihre Integrität als Unsterblicher, Schüler der Bruderschaft oder König des Geistes unerschütterlich bewahrt: Das hängt allein von Dir selbst, nämlich von Deiner Einstellung ab!

 

 

4. Furchtlosigkeit, Freiheit

 

Furchtlosigkeit und Freiheit sind Zustände des Bewusstseins!

 

Sie werden durch richtiges Denken erworben:

 

„Nichts und niemand kann einem Geistwesen etwas anhaben, also habe ich nichts zu fürchten. Ich habe nichts zu fürchten, also bin ich vollkommen frei, nur das zu tun, was gut und richtig ist.“

 

Entgegen der landläufigen Auffassung ist Freiheit kein Gut, das der Staat oder andere Menschen Dir geben oder nehmen können.

 

Die Freiheit ist in Dir selbst!

 

Diese wahre, innere Freiheit ist die neue geistige Haltung des unsterblichen Menschen der Zukunft.

 

Der Wesenszug, der hohe Geistwesen von anderen unterscheidet, ist das feste Bewusstsein der Unauflöslichkeit ihres inneren Ich, wodurch der Begriff einer höheren Freiheit entsteht. (BGM II, 289 [293])  

 

 

5. Reinheit

Gustave Doré „Taufe Christi“

 

Mit Reinheit ist natürlich vor allem geistige Reinheit gemeint, die durch reine Gedanken entsteht.

 

Wenn Du rein denkst, bist Du ein reiner Mensch.

 

Reinheit wird also durch Beherrschung der Gedanken (siehe die gleichnamige Sendung) erreicht: Du lässt nur Gedanken zu, die Deinem Höheren Selbst entsprechen, und weist alle anderen ab.

 

 

6. Weisheit

Leonardo da Vinci „Selbstbildnis“

 

Dass Weisheit durch Erweiterung des Bewusstseins und richtiges Denken erworben wird, leuchtet jedem ein: Durch die Aneignung von höherem Wissen, der Grundlagen und Gesetze des Daseins, wie der Agni Yoga sie vermittelt. Daher kann nur ein Agni Yogi ein Neuer Mensch sein.

 

„Ist das nicht eine ebenso fanatische und überholte Vorstellung wie die, dass nur wer an Jesus Christus glaubt in den Himmel kommt und alle anderen Heiden sind, die in der Hölle braten werden?“

 

Nein! Wer dieses für das Wassermannzeitalter notwendige Wissen nicht erkennt oder nicht annimmt, es sich auch nicht aus einer anderen Quelle beschafft oder aus sich selbst schöpft, dem fehlt das Fundament für die Überlegenheit des Menschen der Zukunft in jeder Situation.

 

Meine Frau hat als Therapeutin mit kranken und sterbenden Menschen zu tun. Hier ist geistige Hilfe viel wichtiger als physische. Die Patienten haben existentielle Fragen: „Warum trifft diese Krankheit gerade mich? Warum muss ich so viel leiden? Wie kann ich sie überwinden? Was geschieht nach meinem Tod?“ Das kann man nur beantworten, einen Ausweg nur zeigen und wahren Trost nur spenden mit dem Wissen um die Grundlagen des Daseins: Karma, Wiedergeburt, Sinn des Lebens, Sinn des Leidens, Nutzen von Hindernissen, Verhältnisse in der Höheren Welt usw.

 

 

7. Lebenskraft

 

„Was hat Kraft mit Gedanken zu tun?“

 

Nun, was meinen wir mit „Lebenskraft“? Doch nicht Muskeln, nicht die Beherrschung der äußeren Umstände, die vielfach unmöglich ist, sondern eine Einstellung, die da lautet:

 

Ich werde mit jeder Situation fertig. Ich gehe unbeirrbar meinen Weg und verfolge unerschütterlich mein Ziel. Ich lasse mich durch Misserfolg nicht unterkriegen, gebe nie auf, sondern versuche es immer wieder. Ich lasse mich nicht herunterziehen.

 

Diese wahre Macht in jeder Lage zu bewahren ist ein Ausdruck von geistiger Kraft, von einem großen Vorrat an psychischer Energie.

 

 

8. Lebensfreude

Nikolaus Roerich „Krischna“

 

Der Neue Mensch unterscheidet sich vom alten dadurch, dass er sich immer in einer freudigen Gemütsverfassung befindet.

 

„Ist Freude nicht ein Gefühl?“

 

Nein, Lebensfreude ist eine geistige Haltung, mit der Du selbst den schrecklichsten Umständen entgegentrittst! Sie entsteht durch Erweiterung des Bewusstseins und richtiges Denken (siehe unsere Sendung „Freude – eine besondere Weisheit“).

 

Freude ist eine besondere Weisheit. (Gem 156; AY 185 u.a.)

 

Freudige Gedanken, kontinuierlich gepflegt, werden zur Gewohnheit, schließlich zu einer Eigenschaft, und machen Dich mit der Zeit zu einem positiven, heiteren, sonnigen Menschen!

 

„Welche Freude soll denn möglich sein in den fürchterlichen Verhältnissen, die dieser Tage auf der Erde herrschen?“

 

Du freust Dich an Deinem wahren, Überirdischen Dasein: An der Reinheit, Größe, Stärke, Schönheit und Würde Deiner Seele in ihrem Idealzustand, dem Feurigen Zustand. Du genießt das Leben Deiner Ewigen Individualität in ihrer Überirdischen Heimat, in einem Heiligtum, im Aschram Deines Lehrers. Du fühlst Dich wohl in der Nähe Deines Geistigen Vaters und Deiner Seelenverwandten. Du freust Dich über die schöne und gerechte Kosmische Ordnung, die Dich genau an den Platz und in die Situation stellt, in der Du sinnvoll wirken und weiter lernen kannst.

 

*****

 

„Was ist mit den materiellen Freuden?“

 

Sie können ein Geistwesen nicht befriedigen. Du stellst Dich um: Für einen Unsterblichen ist die höchste Freude des Tages nicht das opulente Abendmahl mit dem einen oder anderen Glas Rotwein, sondern ein geistiger Genuss: die Meditation, die vertrauliche Zwiesprache mit seinem Lehrer.

 

*****

 

Wenn Du Dich wirklich verwandelt hast und Dich ständig in einem Zustand von hoher Schwingung befindest, sprichst Du nicht mehr an auf die groben, niederen Vibrationen von Alkohol, Fleisch, Süßigkeiten und anderen physischen Vergnügungen. Du wirst selbst bemerken, auf welche irdischen Freuden Du verzichten musst, um im Genuss der höheren Glückseligkeit zu bleiben.

 

Streng ist der Pfad der Annäherung an die Bruderschaft. Irdische Freuden schwinden, doch viel höhere und tiefere Freuden nehmen ihren Platz ein. (HR II/2, 358; Brief vom 19.07.1937)

 

Freude ist die Synthese der Eigenschaften des Neuen Menschen und das Zeichen der Gesundheit seines Geistes.

 

 

9. Freude über Hindernisse

Hans Günter Winkler

 

Du freust Dich sogar über die Hindernisse, Schwierigkeiten, Nöte und Versuchungen auf Deinem Weg: Sie geben Dir Gelegenheit, Deine geistige Kraft zu üben, zu erproben und zu stärken. Sieh‘ noch einmal unsere Sendung „Freude über Hindernisse“ an.

 

Deine Ewige Individualität wächst an der Überwindung von Widrigkeiten.

 

Die Freude über Hindernisse bleibt allzu oft abstrakt. Wir wiederholen gern formelhaft Lehren des Agni Yoga wie diese:

 

Seid gesegnet Hindernisse, durch euch wachsen wir! (BGM II, 349 [353])  

 

Sobald es dann aber im wirklichen Leben Probleme gibt, kommen sogleich Ärger oder Klagen auf. Stattdessen musst Du wirklich verinnerlichen:

 

Hindernisse und Schwierigkeiten sind tatsächlich die einzige Möglichkeit, ein Neuer Mensch zu werden!

 

Wenn sie fehlen in Deinem Leben, bleibst Du auf der Stufe des alten Menschen stehen und kommst nicht voran!

 

Ein leichtes Leben bietet Dir keine Gelegenheiten, weiter aufzusteigen.

 

Es ist nicht ein leichtes, sondern ein angespanntes Leben, gesättigt mit Schwierigkeiten, das Errungenschaften bringt; daher ist es so wichtig zu lernen, Hindernisse liebzugewinnen. (HR II/1, 171; Brief vom 30.03.1936)

 

Leitgedanke:

Der Mensch der Zukunft

nutzt Hindernisse,

um auf dem Geistigen Pfad voranzukommen!

 

Wenn Du wirklich (nicht nur mit Worten) wachsen willst, wirst Du Schwierigkeiten als Stufen des Aufstiegs freudig und dankbar begrüßen, ja sie geradezu herbeisehnen und suchen! Du wirst Dich mit Begeisterung daran machen, sie zu überwinden und dadurch ein Stück größer zu werden.

 

Wie ein Kind an eine Aufgabe, die man ihm stellt, mit Leidenschaft herangeht, weil es sie als Herausforderung empfindet, an der es nur lernen, seine Kräfte und Fähigkeiten weiterentwickeln kann.

 

Konfrontiert mit Unvollkommenheit (der Verhältnisse, Deiner Mitmenschen oder Deiner eigenen) musst Du beweisen:

 

Was ist stärker, Dein Geist oder die Umstände?

 

Lächelst Du schon oder wirst Du noch heruntergezogen? Wenn Du tobst, fluchst, jammerst, klagst oder unwirsch reagierst, hast Du bereits verloren. Wenn Du Haltung bewahrst, bist Du der Sieger.

 

Es gab ein altes Spiel, bei dem die Menschen versuchten, einander zu ärgern. Wer sich zuerst ärgerte, hatte verloren. (Br I, 47)   

 

 

10. Freude am Kampf

El Greco „Vertreibung der Händler aus dem Tempel“

 

Leben ist Kampf mit dem Chaos.

 

Du gehst freudig in diese Auseinandersetzung, die eine Neue Welt gebiert!

 

Die Freude am Kampf ist ein grundlegendes Merkmal des Daseins. Kampf verleiht Macht des Geistes und das herrliche Geschenk der Unsterblichkeit. (HR I/1, 96; Brief vom 13.05.1931)

 

Du weißt: Es wird im Lauf des Tages viele Angriffe auf die Hologramme des Schülers und des Aschrams geben. Du wirst sie alle siegreich zurückschlagen und dadurch die Realität des Neuen Menschen und der Neuen Welt weiter stärken.

 

 

11. Licht

Nikolaus Roerich „Fiat Rex“

 

Natürlich wird das Licht der Aura, die Du ausstrahlst, durch ein hohes Bewusstsein, ein erhabenes Denken und eine königliche Haltung erzeugt.

 

Was du denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus. (Buddha)

 

 

12. Liebe

 

„Ist Liebe nicht ein Gefühl?“

 

Nein, wir sprechen ja nicht von Verliebtheit. Wahre Liebe ist Ausdruck des hohen Bewusstseins von der Einheit der Seelen aller Geschöpfe auf diesem Planeten. Das führt den Menschen der Zukunft zu liebevollen Gedanken und einer liebevollen Einstellung gegenüber jedem Lebewesen.

 

Nicht Selbstsucht lebt im Herzen, sondern Allmenschheitsliebe. (Herz 7) 

 

So erwächst auch die Liebe zur Menschheit, nicht zu einzelnen Menschen, sondern zur gesamten Menschheit. (Br II, 170) 

 

 

13. Selbstlosigkeit

Gustave Moreau „Der hl. Martin und der Bettler“

 

Der Neue Mensch ist vollkommen selbstlos: Er will nichts für sich selbst, sondern nur dem Allgemeinwohl und seinem Nächsten dienen.

 

Auch das ist nichts anderes als eine geistige Haltung, die sich bei Erweiterung des Bewusstseins und richtigem Denken bildet.

 

 

14. Das Potential eines Geistwesens ausbilden und nutzen

 

Die eben besprochenen Eigenschaften stellen nur einen ersten Abschnitt Deines unendlichen Aufstieges dar.

 

Leitgedanke:

Du bist viel größer,

als Du denkst!

 

Du bist schon jetzt ausgestattet mit einem unermesslichen Potential für eine unbegrenzte Entwicklung auf höhere Stufen weit über den heutigen Menschen hinaus. In Dir ist der Keim höherer Fertigkeiten angelegt wie Telekinese, Levitation, Gedankenübertragung, Geistheilung und viele andere mehr.

 

In Dir schlummert das Potential eines Gottes! (Veronese „Gottvater“)

 

Bedenkt, dass die Menschen für die weiteste Evolution voll ausgerüstet sind. (Br I, 492) 

 

Halte Dir aber vor Augen:

 

Ein Potential ist auch eine Bestimmung!

 

Wenn Du die in Dir angelegten Fähigkeiten nicht entwickelst, verfehlst Du Deine Mission!

 

*****

 

Dies ist Dein weiterer Weg, nachdem Du Dich in einen Neuen Menschen verwandelt hast:

 

Du stärkst Dein Ewiges Wesen, damit Du von einer kleinen zu einer Großen Seele, zu einem Mahatma wirst.

 

„Wie genau nähere ich mich diesem hohen Ziel?“

 

Entwickle und nutze die geistigen Sinne Deiner Ewigen Individualität, vor allem das Gefühlswissen! Übe Dich darin, mit Hilfe Deines Herzens jeden Menschen und jede Situation zutreffend einzuschätzen und den richtigen Weg zu erkennen.

 

Die Vertreter der neuen Rasse unterscheiden sich durch die Verfeinerung des Herzens – diesen Schlüssel zu allen Errungenschaften. (HR I/2, 215; Brief vom 10.10.1934)

 

Entwickle und nutze die geistigen Kräfte Deiner Ewigen Individualität, indem Du das, was das Herz Dir rät, gegen Dein niederes Selbst und in der Welt durchsetzt!

 

Über die Einzelheiten dieses Weges sprechen wir in der Sendung „Ausbildung der Ewigen Individualität“.

 

 

Kapitel 5: Den Neuen Menschen im Alltag verteidigen

 

Wenn die Meditation am Morgen gelingt, bist Du tatsächlich ein Neuer Mensch.

 

Jetzt kommt es „nur“ noch darauf an, Dir selbst – Deinem Höheren Selbst – treu zu bleiben und diese hohe Stellung mitten im irdischen Leben, trotz aller Nöte, Angriffe und Schwierigkeiten zu verteidigen und geltend zu machen.

 

Die wahre Größe Deiner Seele kannst Du nur im Alltag beweisen.

 

Reicht Deine geistige Kraft, Deine psychische Energie aus, um das Überleben des von Dir geschaffenen Kunstwerkes sicherzustellen?

 

Bist Du stark genug, um unerschütterlich Du selbst zu sein?

 

 

1. Schwingung hoch halten

 

Alle Regeln der spirituellen Disziplin dienen nur einem Zweck: Deine in der Morgenmeditation hochgefahrene Schwingung im Lauf des Tages aufrecht zu halten.

 

Der Neue Mensch ist in jedem Augenblick mit der geistigen Übung befasst, den Avatar seiner Ewigen Individualität am Leben zu erhalten.

 

Leitgedanke:

Diese innere Arbeit

geht allen anderen Pflichten vor!

 

Die äußeren Umstände sind gleichgültig. Die höhere Stufe, die Du erreicht hast, Deine Stellung als Geistmensch darf nicht davon abhängen, wie die Verhältnisse sich gestalten oder wie andere Menschen Dich behandeln.

 

Erst kommt das Sein – der Feurige Zustand, die hohe Schwingung – dann alles andere:

 

Das Reden und Handeln, die alltägliche Arbeit und die Sorgen.

 

Es zählt nicht, was jemand tut, sondern was er ist. (TL II, 51)

 

*****

 

Du willst unbedingt ein Neuer Mensch bleiben, Dich auf der höheren Stufe der Evolution halten, die du erreicht hast, und fest und sicher dort stehenbleiben.

 

Wie ein Zweibeiner nach seiner Erhebung immer wieder in den vierbeinigen Zustand zurückfällt und lernen muss, dauerhaft auf zwei Beinen zu gehen.

 

Wie ein Baby, das Laufen übt, nichts Wichtigeres zu tun hat, als sich auf den Beinen zu halten – so muss der Geistmensch trainieren, das fragile Gebilde seines Lichtkörpers aufrecht zu erhalten.

 

Das Symbol des Feuers erinnert an die heiligste Substanz, die mit viel Mühe angesammelt, aber augenblicklich vernichtet wird. (AY 369)

 

 

Praxistipp: Größter Schaden: Absturz

 

Das Schlimmste, das Dir im Lauf des Tages zustoßen kann, ist nicht Unglück, Misserfolg, Not oder Leid – das geht vorüber. Ein wirkliches Unheil ist, wenn Du von einem großen, schönen und starken wieder zu einem kleinen, hässlichen und schwachen Wesen wirst; wenn Du auf der Leiter der Hierarchie, auf der Du mühsam schon so hoch hinaufgestiegen bist, wieder abstürzt.

 

Wenn der Schmetterling wieder auf die Stufe der Raupe, der Gigant auf die eines Zwerges oder der Aggregatszustand der Feurigkeit (des Dampfes) in den der Fleischlichkeit (des Eises) zurückfällt.

 

Wie Satan/Luzifer, der schon die Stufe eines Engels erreicht hatte, und dennoch fiel. (Gustave Doré „Der Sturz des Luzifer“)

 

Das Beste, was Du in der Welt an Erfolg und Anerkennung erreichen kannst, ist nichts wert, wenn Du es mit Schaden an Deinem Höheren Selbst erkaufst.

 

Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und nähme doch Schaden an seiner Seele? (Mt 16, 26)

 

Lieber verliere die Welt in all ihrer Herrlichkeit, als dass du beim Gewinnen der ganzen Welt deine eigene Seele verlierst. (TL V, 257)

 

 

2. Unerschütterlich Haltung bewahren

 

Wir hatten soeben gesagt: Du erwirbst die Eigenschaften eines Geistwesens wie Unverletzlichkeit, Kraft, Freude, Licht und Liebe dadurch, dass Du gegenüber den Geschehnissen der äußeren Welt eine bestimmte Position einnimmst. Die Verteidigung des Neuen Menschen im Alltag geschieht also auf diese Weise:

 

Du bewahrst, was immer Dir zustößt, unerschütterlich die Haltung eines Unsterblichen, eines Königs des Geistes oder eines Schülers der Bruderschaft.

 

Dann bist Du ein Unsterblicher, ein König oder ein Schüler. Kein äußeres Ereignis, wie schrecklich es auch sein mag, kann das verhindern.

 

Leitgedanke:

Nur Du selbst kannst Dich klein machen,

indem Du Deine überlegene Position aufgibst

 

Wir sehen erneut: Der Mensch der 6. Rasse wird allein durch geistige Übungen geschaffen und aufrechterhalten.

 

Neue Menschen sind alle, die stark im Geist sind. (BGM II, 246 [248])  

 

„Das ist einstweilen aber noch sehr theoretisch und noch nicht ganz alltagstauglich.“

 

Ja, lass uns jetzt zur Praxis übergehen.

 

 

3. Feststellung eines Angriffs

Hieronymus Bosch „Hölle“

 

Im Alltag gibt es viele Angriffe gegen die Größe, Schönheit und Stärke Deiner Ewigen Individualität. Auch bei einem solchen Überfall kommt es auf die richtige Einstellung an: Jetzt heißt es:

 

Nicht klein beigeben, nicht verzweifeln, sondern den Kampf aufnehmen!

 

Dein Ziel ist:

 

Du lässt Dich von nichts und niemandem herunterziehen, nicht von widerwärtigen Umständen und nicht von den vielen Händen, die gierig nach Dir greifen. (Bosch „Himmel und Hölle“, Rubens „Der Höllensturz der Verdammten“, Bouts „Hölle“, Bosch „Hölle“)

 

*****

 

Der erste, höchst wichtige und meist vernachlässigte Schritt zur Verteidigung des Menschen der Zukunft ist: Platze nicht sofort mit irgendeiner vorschnellen Reaktion in Gefühlen, Gedanken, Worten oder Taten heraus, sondern mache Dir erst einmal bewusst:

 

„Es gibt eine Attacke auf mein Kunstwerk, auf die Integrität meines Lichtkörpers. Ich drohe meine hohe Schwingung, den Idealzustand meiner Seele, mein Nirwana, den Feurigen Zustand einzubüßen.“

 

Die Feststellung eines Angriffs ist unerlässlich für eine wirksame Verteidigung.

 

Denn wie willst Du Dich effektiv wehren, wenn Du den Feind nicht erkennst und Dir ein Angriff gar nicht bewusst ist?

 

Erst in einem zweiten Schritt wirst Du feststellen, von welcher Art die Attacke ist und wie Du Dich am besten verteidigen kannst.

 

 

6 praktische Beispiele

 

Dazu einige praktische Beispiele aus dem täglichen Leben:

 

Erstes Beispiel: Kaum, dass Du den Meditationsraum verlassen hast, gibt es Schwierigkeiten: Dein Partner hat versäumt, den Frühstückstisch zu decken, oder die Kinder weigern sich, die Zähne zu putzen.

 

Du schimpfst und tobst nicht gleich los, sondern stellst zunächst nur in aller Ruhe fest:

 

„Es liegt ein Angriff auf mein seelisches Gleichgewicht vor.“

 

Es ist äußerst wichtig, dass Du das tatsächlich aussprichst, zumindest innerlich, im Geist.

 

„Ich stehe kurz davor, mich zu ärgern und die in der Meditation erreichte hohe Schwingung schon wieder einzubüßen.“

 

Erst dann kommt die Abwehr. Wenn Du mit den Büchern des Agni Yoga gut vertraut bist, kommt Dir beim Stichwort „Gereiztheit“ sogleich die Lehre in den Sinn: Das Fehlverhalten anderer Menschen ist kein Grund, einem Geistesgift Raum zu geben und die eigene seelische Ausgeglichenheit aufzugeben.

 

*****

 

Zweites Beispiel: Die Technik oder andere Menschen tun nicht, was sie tun sollen. Sie erfüllen ihre Aufgabe nicht zuverlässig, nicht vollständig, nicht rechtzeitig oder gar nicht. Sie können oder wollen nicht verstehen, was Du ihnen erklärst. Sie oder die Umstände stehen Dir im Weg und verhindern die Realisierung Deiner Pläne.

 

Oder aber Dein eigener Körper funktioniert nicht oder nicht gut wegen Krankheit, Alter oder Schwäche.

 

Du stellst fest:

 

„Es gibt einen Angriff. Mir steht ein Hindernis im Weg.“

 

Erst dann kommt die Abwehr. Wenn Du mit Agni Yoga gut vertraut bist, kommt Dir beim Stichwort „Hindernis“ sogleich die Lehre in den Sinn: Begrüße Schwierigkeiten freudig als Gelegenheiten zum geistigen Aufstieg.

 

*****

 

Drittes Beispiel: Jemand tut Dir weh, aus Unwissenheit, Frechheit, Trägheit oder Grausamkeit.

 

Du stellst fest:

 

„Man attackiert mich. Ich fühle mich verletzt, gekränkt, beleidigt oder herabgesetzt.“

 

Erst dann kommt die Abwehr. Bei einer Verletzung denkt ein Agni Yogi: Ich bin eine Seele und werde von derlei Schmutz gar nicht berührt.

 

Das ist eine eminent praktische Übung, die Du mehrmals am Tag durchführen kannst und musst, um Verwundungen zu verhindern!

 

*****

 

Viertes Beispiel: Du hast Lust auf Alkohol, Fleisch, Zigaretten oder Süßigkeiten.

 

Du konstatierst:

 

„Es gibt einen Anschlag. Meine vergängliche Persönlichkeit bedrängt mich.“

 

Erst dann kommt die Abwehr. Beim Stichwort „Narkotika“ erkennst Du: Meine Seele will dieses Gift nicht.

 

*****

 

Fünftes Beispiel: Ein Schicksalsschlag, Unglück oder sonst eine Katastrophe sucht Dich heim.

 

Du bemerkst:

 

„Man greift mich an. Die Lebensumstände sind schrecklich.“

 

Erst dann kommt die Abwehr. „Unheil“ bedeutet für Dich: Es sind karmische Schulden zu begleichen. Für eine solche Gelegenheit muss man dankbar sein.

 

*****

 

Sechstes und letztes Beispiel: Am schwersten zu erkennen ist Egoismus. Er verbirgt sich überall, in unverdächtigen und sogar in scheinbar selbstlosen Gedanken oder Handlungen. Nicht nur wenn ein Kind einem anderen sein Spielzeug oder ein Volk einem anderen sein Land wegnimmt. Auch wenn Du nicht teilen willst sowie bei jedem Wunsch, der nicht auf das Allgemeinwohl, sondern auf einen persönlichen Vorteil gerichtet ist.

 

Wie sorgfältig sollten die Schüler die Qualität ihrer Gedanken bestimmen: Verbirgt sich nicht irgendwo der Wurm der Selbstsucht, des Eigendünkels oder der Eigenliebe? Ehrlichkeit des Eingestehens ist etwas, das jeder Geist in sich entwickeln muss. (AY 661 = Hier 44)  

 

 

4. Verteidigung durch Selbstbeherrschung

 

Wenn Du einen Angriff festgestellt hast, ist als nächster Schritt die Verteidigung einzuleiten. Die gute Nachricht ist:

 

Ob Du ein Neuer Mensch bist und bleibst, hängt allein von Dir selbst ab!

 

Nichts und niemand, keine äußeren Umstände, selbst wenn sie noch so furchtbar sind, und auch kein anderer Mensch kann Dich daran hindern.

 

Die „schlechte“ Nachricht ist: Du musst Dich selbst beherrschen, wenn Du ein Geistwesen sein willst.

 

Disziplin ist der Anfang von allem. (BGM II, 250 [253]) 

 

 – auch vom Neuen Menschen! Ohne sie geht es nicht.

 

Das Kunstwerk Deiner Ewigen Individualität, das Du geschaffen hast, kann von nichts und niemand beschädigt werden – außer von Dir selbst! (Botticelli „Die Geburt der Venus“)

 

Nur Du selbst kannst Dich verletzen, indem Du zerstörerische Gedanken hegst, wie Begierden, Zorn oder Niedergeschlagenheit.

 

Leitgedanke:

Die Verteidigung des Neuen Menschen

erfolgt durch Selbstbeherrschung

 

 

5. Selbstbeherrschung als Verteidigung gegen Angriffe von außen

 

Störungen und Angriffe gegen das Hologramm Deiner Ewigen Individualität durch Deine Mitmenschen und widrige Verhältnisse sind nicht zu vermeiden.

 

Was Du allein beherrschen kannst und musst, ist Deine Antwort in Gedanken, Gefühlen, Worten oder Taten.

 

Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass Du erkennst, in Deinem Herzen bewegst und wirklich verinnerlichst:

 

Leitgedanke:

Nicht das Verhalten anderer Menschen,

nicht schreckliche Umstände,

sondern Deine Reaktion auf die äußeren Dinge

formt Deine Ewige Individualität

 

Die Verteidigung gegen Angriffe von außen besteht also darin, dass Du die Gedanken, Gefühlen, Worten und Taten kontrollierst, mit denen Du ihnen entgegentrittst.

 

Du bleibst ausgeglichen, freudig und liebevoll, was immer Dir zustößt. (Leonardo da Vinci „Engel“)

 

Wenn welche Herausforderung auch immer bei Dir Gereiztheit, Lieblosigkeit oder gar Aggressivität auslöst, ist das ein Rückfall auf die niedrigere Ebene des alten, tierischen Menschen..

 

 

Praxistipp: Selbstbeherrschung als Werkzeug der Schöpfung

 

So verstanden, ist Selbstdisziplin keine drückende Pflicht, sondern eine wunderbare Gelegenheit! Du allein, nichts und niemand sonst bestimmt in jedem Moment, ob Deine Seele, Dein Lichtwesen hoch oder niedrig schwingt! Du selbst machst Dich entweder groß, stark und schön – oder klein, schwach und hässlich.

 

Du selbst schaffst Dir eine Aura, die entweder golden strahlt und Deine Umgebung erleuchtet oder bloß grau glimmt und das Licht der Umwelt verschlingt. (Grünewald Isenheimer Altar)

 

 

6. Selbstbeherrschung als Verteidigung gegen Angriffe von innen

 

Die schlimmsten Angriffe gegen das Kunstwerk des Menschen der Zukunft kommen aus Deinem eigenen Inneren!

 

„Wer oder was attackiert mich da?“

 

Die Wünsche, Instinkte, Begierden, Leidenschaften und Stimmungen Deiner physischen Persönlichkeit sind eine mächtige Bedrohung für Deine Existenz als Geistwesen!

 

Auf einer höheren Evolutionsstufe offenbarst Du das Göttliche in Dir in einem größeren Maß, als Du es früher, als Sterblicher getan hast. Du musst also das Tier in Deinem Inneren im Zaum halten und die Reste Deiner animalischen Natur ablegen.

 

Du lenkst Deine Werkzeuge, die vier sterblichen Körper so, dass sie nur noch Gedanken, Gefühle, Worte und Taten äußern, die im Einklang mit Deinem Höheren Selbst stehen.

 

 

Praxistipp: Gift spüren

 

Du sollst aber nicht blind übernehmen, was ich Dir erzähle! Beobachte lieber selbst, was Deine Schwingung herabsetzt und den Avatar Deines Höheren Wesens zerstört! Du spürst doch, wie Deine Stärke schwindet, wenn Du den Versuchungen und Launen des Körpers nachgibst!

 

Dann wirst Du alles Gift meiden, das Deine Seele klein, schwach und hässlich macht und Deine Feurigkeit auslöscht.

 

„Was ist Gift für mein Höheres Ich?“

 

Alles, was nicht verfeinert, sondern vergröbert, nicht vergeistigt, sondern verfleischlicht.

 

*****

 

Du errichtest die Herrschaft des Geistes über Dich selbst, über Deine vergängliche Persönlichkeit. Du verachtest die Begierden, Schwächen, Leidenschaften, Gewohnheiten und Ängste des Körpers. Du setzt Dich souverän über sie hinweg.

 

Die Beherrschung der Gedanken, Gefühle und Instinkte ist die wahre Freiheit – nämlich von der Knechtschaft des niederen Selbst.

 

Der Neue Mensch ist dem alten vor allem deshalb überlegen, weil er zunächst sich selbst und dann auch die Umstände beherrscht.

 

Überwinde dich selbst und du wirst die Welt überwinden. (Buddha)

 

*****

 

Am Morgen in der Meditation schweigt das niedere Ich, Dein höheres, ewiges Wesen regiert. Du hegst keine negativen Gedanken oder Gefühle, keine Wünsche oder Begierden. Selbstbeherrschung bedeutet dann „nur“ noch: Du hältst diesen wunderbaren Zustand im Lauf des irdischen Alltags aufrecht.

 

*****

 

Häufige Angriffe gegen Deine Höhere Natur, die Du meist gar nicht bemerkst, führen Deine veralteten Gewohnheiten, zum Beispiel die Menge und Art des Essens betreffend.

 

Erkenne, wie Dinge, die Du „schon immer so gemacht hast“, Deiner Seele Schaden zufügen!

 

Es ist eine gigantische Aufgabe, für den einzelnen und die Menschheit insgesamt, diese althergebrachten Sitten und Gebräuche daraufhin zu durchforsten und sie zu reformieren!

 

Die Menschen wollen alle gängigen Gewohnheiten weiterpflegen und vergessen, dass die Gewohnheiten des Körpers auch Gewohnheiten des Geistes einprägen. Der Geist wird kraftlos und beginnt, kühne Taten zu fürchten. (AY 262)

 

 

2. Haupt-Übung: Hintreten vor den Lehrer

Nikolaus Roerich „Mönch im Himalaya“

 

Wir Unsterblichen tragen kein Abzeichen unseres Vereins, unserer Nation oder Gemeinschaft auf der Brust. Deshalb hattest Du vorhin gefragt, woran man einen Vertreter des Geschlechts der Zukunft äußerlich erkennen kann, wenn man ihm begegnet. Hier ist ein weiteres, sichtbares Merkmal:

 

Der Neue Mensch schließt immer wieder einmal die Augen und tritt im Geist vor seinen Lehrer hin – vor die Herren der Welt, die Mahatmas von Schambhala.

 

Gewöhne auch Du Dir diese heilsame Praxis an, die wir in der Sendung „Ein Schüler werden“ schon genauer besprochen hatten!

 

Du unterbrichst den irdischen Alltag regelmäßig für ein paar Sekunden, am besten stündlich. Du vergewisserst Dich, dass Du Deine Mission erfüllst und Dich so verhältst, wie es unter den Augen der Hierarchie angemessen ist. Du stärkst Deine Überzeitliche Identität (König des Geistes oder Schüler der Bruderschaft). Du erneuerst das Bewusstsein Deiner Teilnahme am Leben in der Höheren Welt des Aschrams Deines Lehrers.

 

Allein das Bewusstsein der Anwesenheit Deines Geistigen Vaters erhebt Dich! (Swetoslaw Roerich „Sacred Words“)

 

Mit dieser Übung bewahrst Du immerfort Deine hohe Schwingung.

 

Das regelmäßige Hintreten vor den Lehrer ist neben der Morgenmeditation die zweite Haupt-Praxis eines Agni Yogi.

 

Das Training, die Ausbildung des Neuen Menschen findet nicht in einem spirituellen Zentrum, nicht in einer Turnhalle, auf dem Sportplatz oder im Fitness-Studio und auch nicht auf der Yogamatte statt.

 

Leitgedanke:

Agni Yoga ist ein Weg

von geistigen Übungen

mitten im Alltag

 

Niemand soll seinen gewöhnlichen Lebenskreis verlassen oder gar seine weltlichen Pflichten vernachlässigen! Möge ein jeder darauf vertrauen, dass Karma ihn genau dorthin gestellt hat, wo er am besten Fortschritte machen und dem Allgemeinwohl am wirksamsten dienen kann!

 

*****

 

Diese Übung des Hintretens vor den Lehrer ist gerade dann überlebenswichtig für Dein Höheres Selbst, wenn der Tumult um Dich herum am größten ist! Dich kurz aus der Situation herausziehen und die Augen zu schließen ist sicherlich besser, als Deine Seele dadurch zu entstellen, dass Du eine genervte Grimasse ziehst oder mit einem Wutausbruch herausplatzt!

 

*****

 

Praktiziere das Hintreten nicht aufdringlich, aber ruhig ein wenig ostentativ: Mögen feinfühlige Mitmenschen bemerken, dass Du Dich auf Höhere Dinge konzentrierst. Wenn Sie Dich fragen, was Du da tust, kannst Du ihnen erklären:

 

„Ich mache eine Yoga-Übung, um meine Seele zu stärken.

 

An dieser gemeinsamen Gewohnheit erkennen wir Vorboten der Neuen Epoche einander!

 

 

7. Schlüssel zur Verteidigung

 

Der Schlüssel zur Verteidigung des Geistmenschen liegt in der Erfahrung:

 

Leitgedanke:

Ein Feuriger Zustand

von hoher Schwingung,

ist Deine höchste Glückseligkeit!

 

Du bist, wie man so schön sagt, „wunschlos glücklich“. Im Vergleich dazu sind alle anderen Freuden reizlos.

 

Wenn Du diese herrliche Reinheit, Weisheit, Kraft und Freude erlebst, brauchst Du keine Ermahnungen an Selbstbeherrschung und Disziplin mehr: Du spürst dann nur noch ein Verlangen in Dir:

 

Diesen erhabenen Zustand Deines Wesens zu bewahren, zu verlängern und zu verstetigen.

 

Du führst nicht irgendwelche Weisungen aus.

 

Du verteidigst Dein Glück, Deine Schönheit, Deine Größe und Deine Stärke!

 

 

Praxistipp: Verteidigung des Geistmenschen hat oberste Priorität

 

„Warum scheitere ich so oft? Warum gelingt ist mir so selten, meine Neujahrsvorsätze umzusetzen?“

 

Weil trotz allen guten Willens die Verwandlung in einen Neuen Menschen für Dich nicht an allererster Stelle steht. Weil Du im Alltag dann doch den weltlichen Dingen den Vorrang einräumst.

 

Lege am Morgen unverrückbar fest: Die Verteidigung Deines Lichtwesens ist das weitaus wichtigste Geschäft des Tages. Alle anderen Dinge sind zwar nicht ganz unbedeutend, aber nur von zweitrangiger Priorität.

 

*****

 

Das ist natürlich kein Freibrief für die Vernachlässigung Deiner irdischen Pflichten. Die Tätigkeit der Seele findet vielmehr auf der inneren Ebene gleichzeitig mit und zusätzlich zu der materiellen Arbeit statt.

 

 

3. Haupt-Übung: Bei jedem Absinken der Schwingung sofort gegensteuern

 

Wenn doch einmal ein Verlangen des Körpers oder eine Stimmung Dich übermannt, Deine Schwingung abstürzt, Deine Feurigkeit erkaltet und Deine Begeisterung verfliegt, musst Du die 3. Hauptübung durchführen:

 

Leitgedanke:

Sowie Du ein Absinken spürst,

fährst Du Deine Schwingung sogleich wieder hoch

 

Entscheidend ist, dass Du nicht zu Alkohol, Schokolade oder anderen physischen Tröstern greifst. Der Weg der Zukunft, der Geistige Pfad ist:

 

Du stellst mit geistigen Mitteln die ursprüngliche reine, weise, mächtige, freudige, lichtvolle und liebevolle Verfassung Deiner Ewigen Individualität wieder her.

 

Dann verschwindet die Anwandlung sofort! In einem Zustand von hoher Schwingung bist Du nicht mehr empfänglich, sprichst Du nicht an auf grobe, niedrige Vibrationen; sie finden keine Resonanz mehr in Deinem Wesen.

 

Wie rät der Volksmund so schön:

 

Hinfallen – Aufstehen – Krone richten – weitergehen!

 

Mit dieser Übung beendest Du das ewige Grübeln, dieses ständige innere Ringen bei jeder Anfechtung:

 

„Soll ich es tun oder soll ich es lassen? Soll ich nachgeben oder standhaft bleiben?“

 

Du denkst gar nicht an Disziplin oder Kampf, sondern nur an eines:

 

„Ich will mich sofort wieder in meinen Idealzustand erheben!“

 

 

Praxistipp: Positiv denken

 

Denke nicht negativ:

 

„Ich spüre die Gifte auf, die mich schädigen.“

 

Denke positiv:

 

„Ich halte meine Schwingung so hoch, dass selbst der geringste Abfall sich sogleich schmerzlich bemerkbar macht.“

 

Denke nicht:

 

„Hier ist eine Begierde oder Stimmung, die ich unterdrücken muss.“

 

Sondern lieber:

 

„Ich erhöhe meine Schwingung wieder.“

 

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Dieses Allheilmittel hört sich einfach an, ist aber tatsächlich die bei weitem schwierigste der 4 Hauptübungen, die wir in dieser Sendung besprechen. Du wirst sie im Laufe eines jeden Tages ein Dutzend Mal und mehr erfolgreich durchführen müssen!

 

Was prasselt nicht alles auf Dich ein: Not, Leid, Katastrophen, größere und kleinere Unglücksfälle, Begierden des Körpers, Stimmungen wie Verzweiflung, Ärger, Niedergeschlagenheit, Angst oder Wut, körperliche oder seelische Schmerzen, körperliche oder seelische Krankheiten, schlechte Vibrationen anderer Menschen, Einwirkungen der Gestirne, kosmische Ströme und so weiter und so fort.

 

Überall an Deinem Weg lauern die Kräfte des Bösen, der Finsternis, der Verneinung, der Zerstreuung, der Zerstörung und der Herabsetzung.

 

Die Wellen des Lebens schlagen über Dir zusammen und ständig drohst Du, unterzugehen. (Aiwasowsky „Die neunte Welle“)

 

Es gibt nur einen Weg, um mit alledem fertig zu werden:

 

Du stellst jedes kleinste Absinken Deiner Schwingung sofort fest und steuerst sogleich gegen.

 

„Wie erhöhe ich meine Schwingung wieder?“

 

Indem Du die Übungen „Erhebung“ oder „Feuriger Zustand“, am schnellsten dadurch, dass Du eine kurze „Notmeditation“ mit den 7 Schritten der „Einweihung in Agni Yoga“ (siehe die drei gleichnamigen Sendungen) durchführst. Oder, noch kürzer:

 

Du hältst Dir das Idealbild der Person vor Augen, die Du sein willst, und visualisierst um Dich herum die Geistige Welt, in der Dein Höheres Selbst beheimatet ist. Das erhebt Dich sofort! (Nikolaus Roerich „Lama“, „Morgenstern“)

 

 

8. Ständige Wachsamkeit

Arias „Die Palastwache“

 

Wenn Du einem Absinken Deiner Schwingung auf der Stelle entgegenwirken willst, musst Du eine Eigenschaft entwickeln, die Agni Yoga „ständige Wachsamkeit“ nennt. Mögen Deine inneren Sinne hellwach sein, damit sie die geringste Gefahr für Deinen erhabenen Gemütszustand sofort feinfühlig registrieren.

 

Ein angreifender Feind sollte Dich nicht schlafend, sondern auf der Wacht und in voller Verteidigungsbereitschaft finden.

 

„Worüber soll ich wachen?“

 

Über den Grad Deiner Feurigkeit! Bleibe stets hoch konzentriert! Verschlafe nicht, sondern spüre sofort einen Absturz Deiner Schwingung, eine Verfärbung Deiner Aura von gold in grau!

 

*****

 

Der Neue Mensch ist ein Geistwesen von hoher Schwingung. Bei niedriger Vibration verschwindet er tatsächlich. Das Kunstwerk löst sich in Nichts auf. Der erhabene Unsterbliche fällt zurück auf die Stufe eines gewöhnlichen Sterblichen.

 

Der Geistmensch wird wieder zu einem materiellen Wesen.

 

Um das zu verhindern, braucht es höchste Wachsamkeit.

 

Man sollte nicht meinen, ein Archat könne in seinem Bewusstsein den führenden Willen auch nur für einen Augenblick außer acht lassen. Er wird zum gewöhnlichen Sterblichen, wenn Er nicht immer feierlich den Kelch der Heldentat trägt. Die Macht Seines Herzens ermattet, sobald Er den Hierarchischen Faden nicht mehr in Seiner Hand spürt. In diesem Bewusstsein ewiger Wachsamkeit besteht die Besonderheit eines Archaten. (FW I, 196) 

 

Du manövrierst Dein Lichtwesen durch die Klippen des Alltags mit größter Vorsicht wie ein höchst empfindliches Gefäß, das Dich umgibt und das bei der geringsten Unvorsichtigkeit zerbrechen kann. 

 

Man darf die Flamme hohen Denkens nicht einmal für eine Stunde in sich löschen. Möge dieses Denken den Menschen sogar bei der angespanntesten Tätigkeit begleiten. (Br II, 651) 

 

Leitgedanke:

Ständige Konzentration

ist die Heldentat,

die den Neuen Menschen schafft und erhält

 

Man darf sich durch nichts von der inneren Konzentration ablenken lassen. (FW II, 203) 

 

 

Praxistipp: Folge Deinem Leitenden Ideal!

Nikolaus Roerich „Star of the Mother of the World“

 

„Wie erreiche ich diese höchste Konzentration?“

 

Du erwählst einen Gedanken, eine Idee als Deinen Leitstern und lässt Dich von ihm den ganzen Tag über führen, so wie die heiligen drei Könige dem Stern von Bethlehem folgten.

 

„Was ist das Leitende Ideal des Neuen Menschen?“

 

Ich will unbedingt, mit allen Mitteln, koste es, was es wolle, ein Unsterblicher, ein König des Geistes oder ein Schüler der Bruderschaft sein und in einem Heiligtum leben!

 

Die unablässige Erinnerung an das Allerliebste erweist sich als das sicherste Mittel. Vor allem nötig ist, das Allerwichtigste im Gedächtnis zu bewahren, das der Mensch sich als führenden Begriff erwählt hat. Der Mensch lernt, beständig an sein Endziel zu denken. Eine solche Konzentration verfeinert und schärft auch die Nervenzentren. (Br II, 451) 

 

Leitgedanke:

Bleibe Deiner Leitenden Idee treu,

bleibe Dir selbst treu –

das ist das Geheimnis des Aufstiegs!

 

Halte Dir das wunderbare Bild vom Weihnachtsstern ständig vor Augen! Spüre, wie er über Dir steht! Schau nur, wie der Glanz seiner Strahlen die Dunkelheit erleuchtet und Dein Leben verklärt!

 

Folge Deinem Leitstern! (Nikolaus Roerich „Star of the Hero”)

 

Das Ideal schwebt über uns, wie des Webers Muster über seinem Webstuhl hängt. (TL II, 62)

 

Wir erkennen es als eine besondere Errungenschaft an, wenn ein Mensch in Erfolg und Misserfolg unbeirrbar das erwählte Ziel verfolgt. Doch dafür ist es notwendig, ein Ziel zu erwählen und zu verstehen, dass es abseits davon keinen Fortschritt geben kann. Aus einer solchen Überzeugung bildet sich die Heldentat. (Br II, 174) 

 

Die Leitende Idee zeigt Dir in jeder Situation und bei jedem Problem unfehlbar, wie Du Dich verhalten musst.

 

Jedes Leben hat eine Grundlage, auf der alle Taten dem Höchsten entsprechen müssen. (Hier 119)

 

Erlaube Dir keine Abweichung von dem Geistigen Pfad, den das strahlende Licht Deines Leitsterns Dir weist!

 

Ist ein Mensch aber ein Kämpfer, wenn er gleich in der ersten schweren Stunde den führenden Stern verliert? (Br II, 605)

 

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„Warum ist Wachsamkeit in jedem Augenblick so wichtig?“

 

Weil jeder einzelne Gedanke, jedes Gefühl, jedes Wort und jede Tat an der Struktur Deines inneren Wesens webt und das Kunstwerk des Neuen Menschen entweder weiter ausschmückt oder vernichtet.

 

Man kann durch jede Handlung im Leben entweder die höchsten Spannungen erreichen oder in die niederste Sphäre herabgezogen werden. (U I, 108) 

 

Selbst die allerwinzigste Störung setzt sofort Deine Schwingung herab und zerstört das feinstoffliche Hologramm Deines Feurigen Körpers, der ja nur aus Wellen besteht. Also musst Du unglaublich vorsichtig, wachsam und behutsam mit ihm umgehen.

 

Der materiell inkarnierte Mensch ist in dieser Lichtwelt wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen: Die geringste unbedachte Bewegung, der kleinste unbeherrschte Ausbruch schlägt sogleich die gesamte feinstoffliche Herrlichkeit in Scherben!

 

Der geringste unwürdige Wunsch kann einen bereits vorbereiteten Aufbau zunichtemachen. (Herz 207) 

 

Wie viele über Jahrhunderte angesammelte Errungenschaften werden durch ein unbeherrschtes Gebrüll hinweggefegt. (Hier 400)  

 

 

Übung: Ständige Selbstprüfung

Nikolaus Roerich „Warrior of Light“

 

Prüfe Dich in jedem Moment:

 

„Bin ich noch ein Übermensch? Trete ich mit der geistigen Haltung auf, die zu dieser neuen Spezies gehört?“

 

Hast Du schon beobachtet, wie Tiere, zum Beispiel Vögel, ständig sichern, sich alle paar Sekunden nach Feinden umschauen?

 

Ebenso wachsam musst Du die Integrität Deines Lichtwesens schützen.

 

Freund, prüfe dich auf jeder Stufe des Aufstiegs. (Br II, 885)

 

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Eines Tages wird es Apparate geben, am Handgelenk zu tragen, die unablässig den Grad Deiner Schwingung messen und bei jedem Abfall ein Warnsignal geben.

 

Bis dahin – und das ist natürlich viel besser und der wahre Fortschritt! – musst Du mit Hilfe des Gefühlswissens Deines Herzens Deinen Schwingungszustand überwachen.

 

Nicht der zufriedene Tor der volkstümlichen Märchen, sondern der wachsame und vorausschauende Kämpfer – das ist das Bild für die gegenwärtige Zeit. (AY 132)  

 

Interessant ist auch, den Verlauf Deiner Schwingung in bestimmten Situationen zu messen: Vor und nach dem Essen, beim Trinken von Alkohol, bei Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit. Oder im Museum, beim Betrachten von Kunst, beim Hören von Heavy Metal oder klassischer Musik.

 

 

Praxistipp: Ständige Wachsamkeit als ständige Meditation

 

„Reden wir wieder von schwerer Arbeit, lästiger Pflicht, gewaltsamer Anstrengung oder selbst auferlegtem Zwang?“

 

Nein! Verstehe diese höchste Konzentration lieber als eine ununterbrochene meditative Stimmung! (Nikolaus Roerich „River in the Himalayas – Santana“)

 

Du bewahrst mitten im Strudel des alltäglichen Lebens die Ruhe Deiner Seele, Dein inneres Gleichgewicht, Dein Paradies, Dein persönliches Nirwana.

 

 

4. Haupt-Übung: Abendmeditation

 

Am Ende des Tages legt der Bildhauer den Meißel aus der Hand und betrachtet sein Werk:

 

Was habe ich heute geschafft? Bin ich durch die Arbeit des Tages vorangekommen? Was ist gut gelungen? Wo muss ich nachbessern? An welcher Stelle kann ich morgen weiterarbeiten? (Rodin, Studie zu „Balzac“)

 

Mit demselben Stolz wie ein Kind, das Laufen gelernt hat, sollst Du eines Tages sagen:

 

Hier ist mir ein Meisterwerk gelungen! (Rodin „Balzac“)

 

Ich habe tatsächlich ein großes, schönes und starkes Geistwesen geschaffen. Dann darfst Du wie Gott am sechsten Schöpfungstag zufrieden feststellen:

 

Siehe, es war sehr gut. (1. Mos 1, 31)

 

*****

 

Die Verwandlung in ein Geistwesen ist Deine Lebensaufgabe in dieser Inkarnation!

 

Beginne sofort damit! Du weißt nicht, wieviel Zeit Dir noch bleibt, um diese Mission zu erfüllen!

 

Nach Ende dieses Erdenlebens wirst Du vor die Höheren Mächte treten und Rechenschaft darüber ablegen müssen, ob Du Deinen Auftrag ausgeführt hast. Dann wirst Du daran gemessen werden, wie weit Du mit dieser inneren Arbeit gekommen bist – nicht an Deinen äußeren, weltlichen Erfolgen oder Misserfolgen.

 

„Was kann ich tun, damit ich im Himmel vor meinem Meister nicht mit leeren Händen dastehe?“

 

Am besten spielst Du diese Situation am Abend eines jeden Erdentages durch und fragst Dich:

 

„Habe ich den Tag richtig verlebt? Bin ich stets als Neuer Mensch aufgetreten? Habe ich meine Schwingung in jedem Moment hoch gehalten? Habe ich meine Würde bewahrt?“

 

Du prüfst Dich:

 

„Habe ich die 7 Säulen der geistigen Haltung eines Unsterblichen aufrechterhalten? Habe ich die 4 Hauptübungen der Verwandlung in ein Geistwesen treu durchgeführt?“

 

Du analysierst in Ruhe die Ursache von Fehlern, damit Du es morgen besser machen kannst.

 

*****

 

Ohne Abendmeditation geht es nicht:

 

Wie Dein ganzes Leben, so ist auch jeder Tag auf die Rückkehr in Deine Heimat ausgerichtet.

 

Möge der Mensch sich sicher merken, dass seine Festung nicht auf der Erde ist. Ebenso muss man daran denken, dass alle irdischen Arbeiten um der Rückkehr in die Überirdische Festung willen vollbracht werden. (Br II, 803)

 

Leitgedanke:

Eine schöne Abendmeditation

ist der krönende Abschluss eines gelungenen Tages,

so wie der Übergang in eine hohe Sphäre

die Krönung eines gelungenen Lebens ist

 

 

Kapitel 6: Das Leben des Neuen Menschen

 

Zum Menschen der 6. Rasse, zu einer höheren Evolutionsstufe gehört unbedingt eine neue Lebensweise. Gemeinschaften von Neuen Menschen errichten eine höhere Kultur.

 

Der Kinofilm „Eine Million Jahre vor unserer Zeit“, der sonst nicht sehr bedeutend ist, zeigt immerhin anschaulich, wie ein feinerer Menschentyp eine höherstehende Zivilisation erschafft.

 

Daran kann und muss jeder einzelne geistige Schüler schon jetzt arbeiten.

 

Leitgedanke:

Überall wo ein Agni Yogi

lebt und arbeitet,

entsteht eine Zelle

der Welt von morgen

 

„Wie sieht diese fortgeschrittene Lebensweise aus?“

 

Eine höhere Kultur wird dadurch geschaffen, dass wir nach höheren Regeln leben.

 

Sie gelten nicht um Dich zu ärgern oder auf die Probe zu stellen, sondern einfach, weil sie notwendig sind für das Überleben Deiner Ewigen Individualität und das Zusammenleben von Geistmenschen.

 

Diese höheren Sitten und Gebräuche sind zusammengefasst in den 10 Grundpfeilern der Praxis des Agni Yoga, über die es eine eigene Sendereihe gibt. Die Zivilisation der Zukunft wird in den Sendungen über „Die Neue Welt“ dargestellt.

 

Wir sprechen jetzt die fünf für die Verwandlung in den Neuen Menschen wichtigsten Aspekte an:

 

 

1. Leben in der Welt der Seele

Nikolaus Roerich „Mount of five Treasures – Two Worlds“

 

Der Mensch der Zukunft lebt in einer eigenen Welt.

 

Leitgedanke:

Die Seele lebt in der Welt der Seele

 

Die Geistwesen der 6. Rasse leben in zwei Welten gleichzeitig: Mit dem Leib auf der Erde und mit ihrer Ewigen Individualität (dem Feurigen Körper) im Himmel.

 

Ein Agni Yogi lebt wahrlich in zwei Welten. (U I, 238)

 

Dieses Gemälde von Nikolaus Roerich heißt „Berg der fünf Schätze – Zwei Welten“. Es bringt auf herrliche Weise zum Ausdruck, wie hinter oder über der materiellen Ebene als Kulisse die Geistige Welt sich erhebt.

 

Während Deine vergängliche Persönlichkeit auf dem materiellen Plan arbeitet und leidet, lebt Deine Ewige Individualität unerschütterlich und unberührt in der Höheren Welt.

 

Die Menschen als die höchste Erscheinung der offenbarten Welt können Zentren für die Vereinigung der Welten sein. (FW I, 479) 

 

Wenn Deine Seele Dein wahres Ich ist, ist die Welt der Seele Deine wahre Heimat.

 

Der Ausdruck „Beim Tod des Körpers kehrt die Seele zurück in ihre Heimat“ ist im Grunde unzutreffend: Die Seele lebt immer in der Höheren Welt. Als geistiges Wesen kann sie überhaupt nirgendwo anders existieren als in einer geistigen Welt. Sie muss sich ihrer Teilnahme am Leben dort nur bewusst werden.

 

*****

 

„Wie sieht der Himmel aus, in dem ich lebe?“

 

Der Geistige Schüler lebt in einem Heiligtum:

 

Zu Füßen des Heiligen Berges Schambhala. (Nikolaus Roerich „Schambhala“)

 

Im Aschram seines Lehrers, wie wir es in den Sendungen „Der Weg des Inneren Tempels“, „Leben in ständiger Gegenwart des Lehrers“, „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“ und „Leben im Aschram des Lehrers“ geschildert haben.

 

In diesem wahren, Überirdischen Dasein Deiner Seele gibt es nur Freude, Frieden, Schönheit, Feierlichkeit und Liebe. (Nikolaus Roerich „Kanchenjunga“)

 

Hier bist Du geborgen. Hier bist Du nicht berührt von den Wirren, der Not und dem Leid des materiellen Lebens. Hier liegt Dein wahres Glück, das auf Erden nicht zu finden ist.

 

Der Neue Mensch sucht das Land seiner Träume nicht in der äußeren Welt. Er trägt den Himmel im Herzen und lebt unter beliebigen materiellen Umständen im Paradies.

 

*****

 

In einer anderen Sphäre kann eine Seele gar nicht existieren, die ein geistiger Schüler sein will.

 

Stelle Dir das Hologramm des Tempels wie eine Luftblase, wie eine Schutzhülle um Dich herum vor. Wie ein Astronaut im All kannst Du allein mit ihrer Hilfe in einer feindlichen Umwelt überleben. 

 

Du spürst, wenn die Schwingung Deines Inneren Tempels absinkt: Dann geht Deinem Höheren Selbst sozusagen die Luft zum Atmen aus.

 

Wenn dieser geschützte, heilige Raum um Dich herum zusammenbricht, stürzt Du (Deine Ewige Individualität) ab in eine niedrige, grobe, hässliche Welt. In einer solchen geistfeindlichen Umgebung kann ein hohes Geistwesen sich nicht lange aufhalten, ohne auch selbst abzusinken.

 

 

Praxistipp: Leben in Höherer Welt hilft der Verwandlung

 

Wir hatten schon besprochen (Sendung „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“): Die Verwandlung in den Neuen Menschen ist nur möglich, wenn Du gleichzeitig eine Neue Welt aufbaust, in der das Kunstwerk leben kann, das Du erschaffen hast.

 

Ein Feuriges Wesen kann nur in einer Feurigen Welt leben!

 

Aus meiner Erfahrung sage ich Dir: Das Bestreben, die eigene Schwingung hoch zu halten, ist allein meist nicht genug und gleicht dem Versuch, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Nach den Gesetzen der Physik benötigst Du einen festen Stützpunkt, an dem Du Dich hochziehen kannst.

 

Das wichtigste Hilfsmittel, um das Kunstwerk Deines Höheren Selbst vor Beschädigungen zu bewahren, um Dich auf der materiellen Ebene, unter Barbaren, als Geistmensch zu behaupten, ist die Teilnahme am Leben in der Welt Deines Lehrers.

 

Leitgedanke:

Bewege Dich ständig in der feierlichen Atmosphäre

eines Heiligtums, Deines Inneren Tempels.

Dadurch erhältst Du auch Dein Wesen

in einem erhabenen Zustand!

 

Gebt dem Geist nur Freiheit, bindet ihn nicht durch menschliche Beschränkungen. Er wird sich selbst emporschwingen und jubelnd zurückkehren; so schließt der Mensch sich an die Überirdische Welt an. (Br II, 759)

 

 

2. Anschluss an Schambhala

 

Der Neue Mensch ist ständig an die Hierarchie angeschlossen.

 

„Was meinst Du mit ‚Anschluss‘? Wie stelle ich ihn her? Wie erhalte ich ihn aufrecht?“

 

„Anschluss“ bedeutet Gleichklang der Schwingungen.

 

Du schwingst auf derselben Wellenlänge. Du erhältst um Dich herum dieselbe Atmosphäre aufrecht, wie sie am Heiligen Berg herrscht.

 

„Ist das nicht bloß Illusion?“

 

Nein! Diese Welt ist existent. Du hast vor der Geburt dort gelebt und kehrst nach dem Tod dorthin zurück. Du kannst Dich ihr jetzt schon annähern und eine lebendige Verbindung aufbauen, siehe unsere Sendung „Verbindung mit der Höheren Welt – Meditation“.

 

Der Heilige Berg und seine mächtigen Bewohner stehen buchstäblich hinter Dir!

 

Du wirst von Oben geführt. Du empfängst aus der Verbindung mit Deinem geistigen Vater Trost, Kraft, Freude, Erkenntnis, Inspiration und Weisungen.

 

So kannst Du immer richtig leben und im Einklang mit dem Höheren Willen, mit der Notwendigkeit und dem Plan der Evolution voranschreiten.

 

*****

 

Anschluss bedeutet weiterhin:

 

Leitgedanke:

Dein Wohn- und Arbeitsort

ist ein Außenposten

von Schambhala

 

„Wie meinst Du das? Schambhala ist doch so weit weg!“

 

Trotz weiter Entfernung von London, obwohl es geographisch Teil von Spanien ist und von Spaniern bewohnt wird, gelten in Gibraltar die britischen Gesetze und Gebräuche. Hier herrscht der britische König, selbst wenn kaum ein Bürger ihn je gesehen hat.

 

Ebenso gelten in Deinem Haus, in welchem Staat auch immer es steht, die Gesetze und Bräuche der Bruderschaft. Die Mahatmas sind die Regierung, der Du Dich unterstellst.

 

An je mehr Orten dieses herrliche Konzept verwirklicht wird, desto weiter verbreitet sich das Reich Gottes auch auf Erden!

 

Durch sein Leben in einem Inneren Aschram vor dem Hintergrund des Heiligen Berges von Schambhala macht der Neue Mensch die Erde zu einem Heiligtum, zur Neuen Welt, die wir „Temple of Humanity“ genannt hatten (siehe die Sendung „Wir erbauen die Welt der Zukunft“)!

 

Der Himmel ruht über ihm, wo immer er geht oder steht auf Erden, und macht ihm die ganze Erde zu einem mystischen Tempel und jedes irdische Geschäft zu einer Art von Gottesdienst. (Thomas Carlyle, zitiert nach Blavatsky „Die Geheimlehre“, Band I „Kosmogenesis“, Erster Teil „Kosmische Evolution“, Strophe VI 7. „Der Ursprung der Hingebung“) (John Millais „Thomas Carlyle“)

 

 

3. Leben in Gegenwart des Lehrers

Lambardos „Hl. Johannes und Hl. Prochoros

 

Wenn wir von der Welt der Seele sprechen, meinen wir nicht nur einen Ort, sondern vor allem bestimmte Wesen, die sich dort aufhalten. Teilnahme am Leben der Höheren Welt bedeutet:

 

Leben an einem heiligen Ort umgeben von Freunden. (Nikolaus Roerich „Zwenigorod“)

 

In dieser herrlichen Welt, in Deiner Ewigen Heimat genießt Du das Glück des Zusammenlebens mit Deinem Kosmischen Vater (Deinem Lehrer) und Deiner geistigen Familie (Deinen Mitschülern, Freunden, Mitarbeitern und Schülern). Du kannst Dich sogar mit ihnen unterhalten, schon jetzt, während Deines Lebens auf der Erde!

 

Das erweiterte Bewusstsein richtet den Ausgangspunkt des Denkens auf die überirdische Ebene und schließt sich dem Bewusstsein der Älteren Brüder der Menschheit an. Ein solches Bewusstsein lernt es, in der wahren Wohnstätte zu leben und kennt mit dem Geist und dem Herzen seine Freunde und Helfer. (HR II/2, 464; Brief vom 08.03.1938)

 

*****

 

Deine Seelenverwandten nehmen alle Deine Worte und Taten, ja sogar Deine Gedanken und Gefühle wahr. Du wirst Dich also stets so verhalten, dass Du ihnen Freude bereitest und ein geschätztes Mitglied der Gemeinschaft bleibst.

 

Leitgedanke:

In Gegenwart des Lehrers

kannst Du gar nicht anders,

als Dich würdig zu verhalten

 

Ich beauftrage euch, alles zurückzuweisen, was die Verbindung mit Uns befleckt. (AY 183) 

 

*****

 

Der alte Mensch pflegt zu sagen: „Nach dem Tod trete ich vor meinen Schöpfer, Herren und Richter“. Der Neue Mensch ist sich eines Besseren bewusst:

 

„Ich stehe in jedem Augenblick in der Gegenwart meines Geistigen Vaters, meines Lehrers.“

 

*****

 

Während Du Dich mitten im weltlichen Leben abmühst, achte in jeder Minute darauf, dass die Verbindung zu Deinem Lehrer nicht abreißt. Er ist immer nah. Nur Du kannst Dich durch unangemessenes Verhalten von ihm entfernen. Frage Dich stets:

 

„Ist mein Vater bei mir? Bin ich verbunden? Lächelt er?“

 

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„Was kann ich tun bei einem Absturz?“

 

Wende dich an Deinen Meister. Wirf Dich ihm zu Füßen.

 

„Wie hilft er mir?“

 

Der Guru spricht zu Dir über Dein Herz. Wenn Du nur Dein Herz öffnest, erkennst Du ganz genau, was er Dir raten würde.

 

 

Praxistipp: Bild des Lehrers aufstellen

 

Um Dich an seine ständige Gegenwart zu erinnern, stelle ein Bild Deines Lehrers oder des Mahatma M nicht nur in Deinem Meditationsraum auf, sondern auch in der Küche und im Wohnzimmer.

 

„Meine Familie will aber von diesen Dingen gar nichts wissen!?“

 

Wir wollen niemandem etwas aufdrängen. Also stelle das Bild im Geist auf und wende Dich immer wieder einmal so dorthin, als ob es physisch dort stünde.

 

 

4. Neue Esskultur

 

Zur neuen Lebensweise der Zukunft gehört unbedingt eine höhere Esskultur. Die Einzelheiten sind in unserer Sendung „Ernährung nach geistigen Grundsätzen“ beschrieben. Wir wiederholen kurz und vertiefen die wichtigsten Aspekte:

 

Ein Geistwesen benötigt keine materielle, sondern spirituelle Nahrung: Hohe Gedanken, Ideen und Ideale, wie sie aus dem Studium der Heiligen Schriften und in der Meditation zufließen.

 

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort aus dem Munde Gottes. (Mt 4, 4)

 

Leitgedanke:

Meine Seele sucht

geistige Nahrung

und spirituelle Freuden

 

Du isst nur so wenig, wie es unbedingt nötig ist, um Deinen Leib als geeignetes Werkzeug zu erhalten.

 

„Warum diese Askese?“

 

Weil jede Aufnahme von physischer Nahrung die Schwingung Deines wahren, nicht-materiellen Wesens herabsetzt.

 

Deshalb rät Agni Yoga:

 

Schätzt Essen gering! (BGM I, 237 [271], 373 [438])  

 

„Das verstehe ich nicht. Ich werde doch keinen Apfel, keine Gurke und kein Brot verachten, die mein Überleben sichern!?“

 

Nein, natürlich nicht. Der Meister meint: Deine Ewige Individualität will, soweit möglich, Schritt für Schritt den tierischen, zurückgebliebenen Zustand des Körpers überwinden, der noch materielle Nahrung benötigt. Sie verachtet die Lust des Gaumens daran, sich mit Speise zu verwöhnen. Sie will sich auf eine höhere Stufe erheben, auf der das Essen mehr und mehr seine Bedeutung verliert.

 

 

Praxistipp: Richtige Ernährung durch Erhöhung der Schwingung

 

In einem Zustand von hoher Schwingung hast Du keinen Appetit. Anders gesagt: Wenn Du Gaumenlust verspürst, erhöhe Deine Schwingung, und es wird Dich nicht mehr nach physischen Genüssen verlangen.

 

Die Pflanzen strecken sich dem Licht entgegen, nur die Menschen träumen vom Magen, während doch ihr Geist von der Erhabenheit des Höchsten erfüllt sein sollte. (AUM 36)

 

*****

 

Es gibt ein weiteres äußeres Zeichen, an dem Du ein Mitglied der 6. Rasse erkennst, wenn Du auf es triffst:

 

Der Neue Mensch trinkt keinen Alkohol, raucht nicht und isst kein Fleisch und keine Süßigkeiten.

 

„Ist das wirklich so wichtig? Sind das nicht eher harmlose Zivilisationslaster?“

 

Nein! Das sind tatsächlich Geistesgifte, die die Feurigkeit Deiner Seele abstumpfen und auslöschen.

 

Wir sind entschieden gegen Narkotika, die den Intellekt beruhigen und abtöten. Wie soll sich denn die für das künftige Leben so nötige Qualität der Gedanken entwickeln, wenn wir sie mit Gift abstumpfen? (Hier 186)

 

Manchmal höre ich den Einwand:

 

„Nur weil ich auf Alkohol, Süßigkeiten, Zigaretten und Fleisch verzichte, bin ich doch noch kein Heiliger!?“

 

Ein Elefant isst ja auch kein Fleisch und ist deswegen noch nicht heilig.

 

Ja, ein feuriges Wesen ist, wer nur die göttliche Seite seiner Natur offenbart. Um das zu erreichen, ist die Überwindung der niederen, animalischen Begierden ein allein zwar nicht ausreichender, aber doch unerlässlicher, erster Schritt.

 

Nimm Dir Meister Knecht aus Hermann Hesses „Glasperlenspiel“ zum Vorbild: „Der Abt hatte längst seine anfänglichen Versuche, den Gast gelegentlich zum Weintrinken zu verführen, aufgegeben.“

 

Die Menschen können, jeder einzeln, streng ethisch handeln und dadurch eine gesunde Ausstrahlung erzielen. (Br II, 306)

 

*****

 

Führe aber nicht sklavisch aus, was andere Dir empfehlen! Spüre selbst, erfahre, wie Dein Höheres Selbst Gift ablehnt.

 

Befrage Dein Herz!

 

Was sagt es bei diesem Anblick? „Ich brauche das nicht! Ich will das nicht! Das macht mir kein Vergnügen! Das ekelt mich an! Das schadet mir nur!“

 

Schon bevor ich durch Agni Yoga zum Vegetarier wurde, habe ich gespürt, dass es mir nicht guttut, Fleisch zu essen, und meinen Konsum drastisch reduziert.

 

*****

 

Der Mensch der Zukunft kommt mit lediglich zwei Mahlzeiten täglich aus.

 

Er teilt sich selbst vor dem Essen die Art und die Menge zu und genehmigt sich später keinen Nachschlag:

 

Dein Geist beherrscht Deinen Körper!

 

Nicht der Appetit des Leibes, sondern der Geist entscheidet, ob, wann, welche und wieviel Nahrung Du aufnimmst.

 

Leitgedanke:

Für Deine Seele

ist Essen kein Vergnügen,

sondern nur eine lästige Notwendigkeit

 

 

5. Dienst am Allgemeinwohl

Wappen des Prince of Wales

 

Das Beste, was Du beizutragen hast, ist Deine Arbeit. Möge sie dem selbstlosen Dienst am Allgemeinwohl geweiht sein!

 

Auch der Mensch der Zukunft muss arbeiten. Er unterscheidet sich vom sterblichen Menschen aber dadurch, dass er seine Arbeitskraft nicht den Interessen der Beharrung, des Rückschritts oder der Zerstörung zur Verfügung stellt. Er kann nicht in den unhaltbaren heutigen Zuständen leben und wirkt daher aktiv mit am Aufbau einer besseren Welt.

 

Leben ist Dienst an der Evolution. (Br II, 305) 

 

Wie soll man den Menschen nur erklären, dass sie für den Erfolg der Evolution leben? (Br II, 896)

 

 

Kapitel 7: Verwandlung als Dienst 

 

Kommen wir zum Schluss dieser Sendung: Deine Verwandlung in den Neuen Menschen ist nicht nur ein Privatvergnügen, sondern auch Dienst: Wenn Du die nächsthöhere Evolutionsstufe erklimmst, ist das gleichzeitig ein großer Schritt für die ganze Menschheit!

 

Hier steht ein Leuchtturm, der die Dunkelheit erhellt, den Menschen Hoffnung gibt und den Weg in die Zukunft weist.

 

Hier ist ein Vorbild, das man nachahmen kann. Hier ist Feurigkeit, die andere ansteckt!

 

Nur geistiger Aufstieg kann die Richtung zur individuellen Errungenschaft und zum Allgemeinwohl weisen. (FW III, 247) 

 

Vervollkommnung wurde nicht als egoistisch betrachtet. Eine Verbesserung hat das Allgemeinwohl im Auge und kann ihrer Natur nach kein persönlicher Besitz sein. (AUM 254) 

 

 

Praxistipp: Dienst durch Arbeit an Dir selbst ist immer möglich

 

So mancher klagt:

 

„Ich finde in dieser geistfeindlichen Welt keine Möglichkeit zum Tätigwerden.“

 

Ja, es wäre bitter, wenn Du Dir tatsächlich kein Arbeitsfeld für Deine Kräfte und Fähigkeiten eröffnen könntest.

 

Es entsteht eine schreckliche Leere, wenn man seine Kräfte nicht für das Allgemeinwohl anwenden kann. (FW II, 247) 

 

Ein Weiser ohne Taten ist wie eine Wolke ohne Regen. (John Steinbeck)

 

Für einen Agni Yogi gibt es einen Ausweg: Am Kunstwerk des Menschen der Zukunft kannst Du immer arbeiten. Diesen Dienst am Allgemeinwohl kann jedermann zu jeder Zeit an jedem Ort und unter beliebigen Bedingungen leisten.

 

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Angesichts der furchtbaren Verhältnisse tritt die unabdingbare Notwendigkeit klar zutage, eine Neue Welt zu schaffen.

 

„Was benötigen wir dafür zuallererst?“

 

Neue Menschen! Mit den alten, sterblichen, selbstsüchtigen ist „kein Staat zu machen“, können wir den Aufbau der Zukunft nicht in Angriff nehmen!

 

Nur Gemeinschaften von Neuen Menschen werden die Neue Welt erschaffen.

 

Ein neues Banner erfordert neue Menschen. (BGM I, 375 [440])  

 

Deine Verwandlung in ein Geistwesen ist also Dein erster, bester und wirksamster Beitrag zum Fortschritt der Menschheit insgesamt.

 

Wenn Du die ganze Menschheit erwecken willst, dann erwecke Dich selbst ganz. Wenn Du das Leiden in der Welt beseitigen willst, dann beseitige alles, was dunkel und negativ in Dir ist. Wahrlich, das größte Geschenk, das Du geben kannst, ist deine eigene Selbstumwandlung. (Lao-tse)

 

Der größte Nutzen, den wir beitragen können, besteht in der Erweiterung des Bewusstseins sowie in der Verbesserung und Bereicherung unseres Denkens, bei gleichzeitiger Läuterung des Herzens, um unsere Emanationen zu stärken und durch diese höhere Schwingung auf unsere Umgebung heilend einzuwirken. (HR II/1, 262, 263; Brief vom 25.10.1936)

 

Verändere dich selbst, dann hast du deinen Beitrag zur Veränderung der Welt geleistet. (Yogananda)

 

Leitgedanke:

Verwandele Dich selbst in einen Geistmenschen,

dann hilf anderen, sich zu verwandeln –

so verwandelst Du die Welt!

 

Wie schafft denn ein Hierarch auf Erden? Indem er alles erhebt, was ihn umgibt. (AY 663) 

 

Am Ende der Übungen, die wir heute gemeinsam durchgeführt haben, wirst Du Dich der Welt stolz präsentieren können:

 

Hier ist der Neue Mensch! (Botticelli „Geburt der Venus“)