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SENDEREIHE

 

EXPERIMENT  UNSTERBLICHKEIT

 

 

SENDUNG  6 

 

Wir erbauen die Welt der Zukunft

 

Liebe Agni Yogis,

 

ein jeder von Euch sieht:

 

So wie bisher kann es nicht weitergehen!

 

Wo wir auch hinsehen, überall herrschen Chaos, Trägheit, Unwissenheit, Böswilligkeit, Gewalt und Krieg.

 

Wir Menschen richten die Welt zu Grunde. Wir zerstören die natürlichen Lebensgrundlagen, die Tier- und Pflanzenwelt, das Klima, die Reichtümer des Planeten, uns selbst und am Ende die ganze Erde. Schämen wir uns denn gar nicht, wenn wir die abends Nachrichten schauen, über den schrecklichen Anblick, den unsere Heimat dem übrigen Kosmos bietet?

 

Agni Yoga ist ein Ruf! Die Mahatmas rufen auf zur Rettung der Welt!

 

Der Schüler fragt: „Wie kann ich dabei helfen?“ (Gudrun Stiasny „Der Wanderer durch den Sternkreis“)

 

Es freut mich, dass Du fragst. Die Bruderschaft sucht dringend Menschen, die bereit sind, am Großen Plan der Erneuerung der Welt mitzuarbeiten.

 

Die Zeit des Redens ist vorbei. Jetzt müssen wir handeln! Wir beginnen heute mit einem gigantischen Projekt:

 

Wir erbauen die Welt der Zukunft!

 

Auf den Trümmern der alten errichten wir die Neue Welt.   

 

Wir können eine Grube mit einem wahren Tempel füllen. Wir müssen den Abgrund Schritt für Schritt mit Bollwerken des Lichts füllen. Über persönliche Launen hinweg müssen wir Steine des Guten aneinanderfügen. (FW I, 592)

 

Schon sehe ich Eure zweifelnden Gesichter. Ihr fragt:

 

„Wie können wir wenigen, unbedeutenden kleinen Menschen eine Neue Welt erbauen?“

 

Ihr werdet sehen: Die Mahatmas haben dafür den Plan mit ganz konkreten Arbeitsanweisungen. Er ist in den Büchern des Agni Yoga veröffentlicht und der Menschheit zur Ausführung übergeben worden. Das Ziel des Agni Yoga lautet:

 

Überall auf der Erde sollen Neue Menschen sich erheben und Keimzellen der Neuen Welt bilden!

 

Es gibt viele Ereignisse, aber lernt, in dieser Vielstimmigkeit den einen Plan der Heldentat der Neuen Welt zu erkennen. (FW I, 492)

 

Wie Ihr Euch in den Neuen, unsterblichen Menschen verwandeln könnt, haben wir in den Sendungen der Reihe „Experiment Unsterblichkeit“ schon besprochen.

 

Die Übung „Der Weg des Inneren Tempels“ zeigt Euch, wie Ihr Euren ganz persönlichen Himmel schaffen könnt. Heute reden wir darüber, wie wir dem Allgemeinwohl dienen und diese Erde insgesamt in ein Paradies verwandeln können.

 

*****

 

„Wir errichten die Welt der Zukunft“ – das ist genauso gemeint, wie es klingt: Ich will hier keinen Vortrag halten und Euch erklären, wie es geht. Lasst uns lieber sofort, heute, hier und jetzt gemeinsam an die Arbeit gehen.

 

Lasst uns heute tatsächlich damit beginnen, die Neue Welt aufzubauen!

 

Seid Ihr bereit?

 

„Wir sind bereit!“

 

Dann machen wir uns auf den Weg! Wo immer jeder einzelne von uns lebt und steht, vereinen wir unser Streben und richten es auf den Neuen Aufbau!

 

Wir besprechen zuerst die Grundlagen (1. Kapitel), dann den Weg des Einzelnen (2. Kapitel) und schließlich den Weg der Gemeinschaft (3. Kapitel) zur Neuen Welt. Am Ende der Sendung werdet Ihr eingeladen, in Tabenisi einen Stützpunkt der Welt der Zukunft zu besichtigen.

 

 

1.  KAPITEL:  GRUNDLAGEN

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Klären wir zunächst die Grundlagen. Unser gemeinsamer Weg besteht notwendigerweise nicht nur aus Schritten der Tat, sondern auch aus Schritten der Erkenntnis.

 

Sieh noch einmal die Sendungen der Sendereihe „Die Neue Welt“ und die Sendung „Die Hierarchie“ an. Dort ist in einzelnen beschrieben, wie genau die Welt der Zukunft aussieht. Die Kenntnis des Ideals, dessen Verwirklichung wir anstreben, müssen wir hier voraussetzen.

 

 

Abschnitt I: Weltregierung der Mahatmas

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Um erfolgreich voranzuschreiten, benötigen wir ein Ziel, einen Weg und einen Plan.

 

 

1. Die 7 Prinzipen der Neuen Welt

 

„Was ist das Ziel, das wir erreichen wollen?“

 

Wir wollen eine ideale Welt, das Paradies, das Reich Gottes, den Himmel auf Erden errichten. Oder in wissenschaftlicher Sprache:

 

Wir wollen eine Welt aufbauen, in der die Kosmische Ordnung gilt.

 

Das bedeutet praktisch: Wir errichten die Herrschaft der

 

7 Prinzipen der Neuen Welt:

Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe,

Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie

 

Das sind universelle Grundsätze, die überall Geltung beanspruchen: In der Familie, im Staat, auf der ganzen Erde, auf höheren Planeten wie der Venus, in unserem Sonnensystem und im gesamten Universum. Wo sie herrschen, gibt es höhere Zivilisationen. Wo noch Unwahrheit oder Hässlichkeit regieren, sehen wir eine niedere Welt.

 

Die Aufrichtung dieser 7 Prinzipien bewirkt:

 

In unserer Neuen Welt gibt es kein Leid, keine Not, Selbstsucht, Gier, Gewalt, Zerstörung, Ausbeutung der Natur und des Mitmenschen, keinen Krieg, keine Armut und keine Arbeitslosigkeit.

 

 

2. Herrschaft der Mahatmas

 

„Was müssen wir tun, um die Kosmische Ordnung überall auf der Erde herzustellen?“

 

Wir müssen eine Weltregierung einsetzen!

 

Es ist klar: Eine Ordnung, die bis in den letzten Winkel dieser Erde gilt, kann nur von einer weltweiten Zentralregierung geschaffen werden.

 

„Wer kann eine solche Regierung bilden? Ich sehe niemanden, der dazu in der Lage wäre.“

 

Sieh noch einmal die Sendung „Die Bruderschaft von Schambhala“ an. Dort hatten wir schon gesagt: Es gibt auf unserem Planeten einen verantwortlichen Repräsentanten der Kosmischen Hierarchie: Die Mahatmas der Bruderschaft von Schambhala.

 

Sie müssen die Herrschaft über die gesamte Erde übernehmen. Nur sie können die Kosmische Ordnung weltweit errichten.

 

Die Bruderschaft von Schambhala ist die von noch weiter Oben eingesetzte Internationale Weltregierung.

 

Die Erde der Zukunft ist eine Weltgemeinschaft, die von den Mahatmas geleitet wird.

 

„Wie wird dieser Traum Realität?“

 

Jeder einzelne Mensch muss sich der Weltregierung, der Herrschaft der Mahatmas unterwerfen.

 

Wie vor Jahrtausenden einmal ein ganzes Land, nämlich Ägypten, so wird in Zukunft die gesamte Erde von den Eingeweihten regiert werden.

 

„Was haben wir zu tun?“

 

Höchst einfach:

 

Wir erkennen die von Oben eingesetzte Weltregierung an.

 

Folgen jedenfalls wir, die wir hier zusammengekommen sind, den Höchsten Wesen nach, die es auf der Erde gibt! Halten wir uns an die Gesetze, die Sie erlassen haben! Erfüllen wir Ihre Weisungen! Arbeiten wir mit an Ihrem Großen Werk: An der Errichtung der nächsten Evolutionsstufe, die Verwandlung der Erde in ein Paradies!

 

Unser Pfad ist die Umwandlung der Erde in einen Palast. Es gibt keine Armen. Wer ist nicht gewillt, Reichtum zu empfangen? (BGM II, 95)

 

Jeder einzelne von Euch muss in die Gemeinschaft derer eintreten, die von der Bruderschaft geführt werden. Wenn Ihr Agni Yoga nicht nur auf den Lippen führen, sondern tatsächlich im Leben anwenden wollt, führt nichts an diesem Schritt vorbei.

 

 

3. Errichtung eines Weltstaates

Nikolaus Roerich „Potala

 

Um die die Herrschaft der Eingeweihten praktische Wirklichkeit werden zu lassen, lautet unsere Aufgabe:

 

Wir schaffen einen Weltstaat unter einer Weltregierung, die ihren Sitz in Schambhala hat.

 

Das ist die Vision des Agni Yoga! Die bisherigen Einzelstaaten gehen in dem neuen Weltstaat auf. Die Staatsoberhäupter sind dann nur noch Bezirksgouverneure, die von den Mahatmas eingesetzt und geführt werden.

 

Helft, Mein Land aufzubauen! (BGM II, 231, 266 [269])

 

„Ein gigantisches Vorhaben!“

 

In der Tat! Es geht aber nicht anders. Nur so können wir überall auf der Erde die Kosmische Ordnung herstellen, für die Herrschaft von Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe sorgen und weltweit Gewalt und Krieg, Not und Elend ausrotten.

 

*****

 

„Wollen wir dem kommenden Weltstaat nicht einen Namen geben?“

 

Ja, natürlich. Wie wollen wir einen Ort nennen, an dem die Menschen nach dem Höheren Willen leben, an dem Gottes Wort nicht nur gehört, sondern auch tatsächlich ausgeführt wird?

 

„Ein Heiligtum!“

 

Wie wollen wir einen Ort nennen, an dem die Menschen im Einklang mit der Kosmischen Ordnung in Reinheit, Ruhe, Frieden, Schönheit und Feierlichkeit zusammenleben?

 

„Einen Tempel!“

 

Ja! Also nennen wir den Weltstaat der Zukunft, universell verständlich, in Anlehnung an eine von Mahatma Hilarion eingeführte Bezeichnung (siehe auch Herz 339):

 

Föderation Temple of Humanity.

 

Was man auf Deutsch sowohl mit „Tempel der Menschheit“ als auch mit „Tempel der Menschlichkeit“ übersetzen kann. Damit bringen wir zum Ausdruck:

 

Wir wollen die Erde in ein Heiligtum verwandeln.

 

Nicht nur Dein Körper ist ein „Pharao“, ein „Haus Gottes“. Es ist tatsächlich auch die Bestimmung der Erde insgesamt, ein Tempel zu sein!

 

Ihr kennt das große Symbol der Vertreibung der Händler aus dem Tempel, doch ist nicht die Erde selbst ein Tempel? (FW I, 83)

 

Der Begriff „Föderation“ besagt: Der neue Weltstaat ist ein Zusammenschluss von vielen kleinen und größeren Gemeinschaften und Institutionen, dem andere beitreten können.

 

 

4. Der Weg

 

Wir träumen nicht! Wir gehen weiter unseren Weg in eine bessere Zukunft!

 

„Wie können wir kleinen, unbedeutenden Menschen in unserem grauen Alltag einen Beitrag dazu leisten, dass eines Tages dieser Weltstaat entsteht?“

 

Das ist einfacher als Ihr denkt. Das Staatsgebiet der Föderation Temple of Humanity ist heute noch auf Schambhala beschränkt. Wir müssen es Schritt für Schritt ausweiten.

 

Wir müssen nach und nach die Welt erobern, das heißt: Unter die Herrschaft der Mahatmas bringen.

 

Dazu müssen wir nur zwei ganz einfache Dinge tun:

 

1. Jeder einzelne von Euch wird zu einem Bürger des neuen Weltstaates.

2. Jeder einzelne von Euch erklärt sein Heim zu einem Teil des Staatsgebietes des Temple of Humanity.

 

Dein Wohn- und Arbeitsort ist ab jetzt eine Exklave, die von Schambhala aus regiert wird: Ein Gebiet inmitten eines fremden Staates, fern der Heimat und ohne physische Verbindung mit dem Regierungssitz.

 

„Das klingt phantastisch!?“

 

Es ist aber gar nicht so ungewöhnlich. Es gibt viele solcher Exklaven: Gibraltar wird von London, Hawaii von Washington und Kaliningrad (Königsberg) von Moskau aus regiert.

 

„Was also soll ich tun?“

 

Jedenfalls in Deinem Heim stellst Du die Kosmische Ordnung her. Jedenfalls hier gelten die Prinzipien, Gesetze, Bräuche und Sitten von Schambhala. Jedenfalls hier regieren die Mahatmas.

 

So wird an dem Ort, an dem Du wohnst und arbeitest, das Ideal des Temple of Humanity zu einer materiell verkörperten Realität.

 

Der Weltstaat entsteht auf ganz natürliche Weise und ohne Zwang von selbst, wenn mit der Zeit zunächst immer mehr einzelne Menschen, dann Gemeinschaften und Institutionen und später ganze Dörfer, Landschaften und Staaten der Föderation Temple of Humanity beitreten.

 

*****

 

Wir haben damit bereits die erste Etappe unseres gemeinsamen Weges erfolgreich hinter uns gebracht:

 

Wir haben unser Ziel klar definiert: Es ist der „Temple of Humanity“ genannte, von den Mahatmas von Schambhala geführte Weltstaat. Und wir haben den Weg deutlich vor Augen, der uns zu diesem hohen Ideal führt.

 

Ein jeder von Euch ist jetzt im Besitz einer Landkarte, neudeutsch einer roadmap, eines Planes, der es ihm ermöglicht, sich selbstständig auf den Weg zu machen.  

 

Sehen wir uns nun die Einzelheiten an: Wie sieht der neue Weltstaat aus? Was kann und muss jeder einzelne und was eine Gemeinschaft tun, um ihn zu verwirklichen?

 

 

Abschnitt II: Die Föderation Temple of Humanity

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Der Temple of Humanity ist eine neue Zivilisation, eine höhere Kultur, die überall dort entsteht, wo Menschen sich dafür entscheiden, Mitglieder dieser Föderation zu werden. Diese Idee kann zu jeder Zeit an jedem Ort unter beliebigen äußeren Bedingungen verwirklicht werden.

 

So wie die jüdische Kultur zu allen Zeiten überall dort blühte und blüht, wo Juden leben, in den verschiedensten Ländern der Welt.

 

 

1. Beispiel: Das Britische Empire

 

Wir gründen ein Reich, das vom Herrscher von Schambhala regiert wird. Das heißt:

 

Jeder, der mitmachen will, muss, wo immer er lebt, ein Untertan dieses großen Königs werden.

 

„Wie sollen die Mahatmas der Bruderschaft uns regieren, wenn sie so fern sind, physisch gar nicht erscheinen und wir sie nie gesehen haben?“

 

Lasst uns ein Beispiel betrachten:

 

Auf dem Höhepunkt des britischen Weltreiches regierte der englische König über ganz Kanada, große Teile der heutigen USA, ganz Indien, Australien und Neuseeland sowie weite Teile Afrikas und des Nahen Ostens. Die allermeisten dieser überseeischen Untertanen waren nie in England und sind ihrem Herrscher nie begegnet. Gleichwohl waren sie Bürger eines Reiches und wurden von London aus regiert. Noch in der kleinsten Siedlung im Wilden Westen, im letzten Dorf in Südafrika, in Indien oder im Outback von Australien galt das englische Recht und herrschten britische Bräuche und Gewohnheiten vor. Der König regierte durch seine Vizekönige, diese durch ihre Provinzgouverneure und so fort bis hinunter zum letzten Bürgermeister. Man liebte und verehrte die Königin Victoria, obwohl man sie nie gesehen hatte. (Lord Curzon, Queen Victoria)  

 

In ganz demselben Sinne könnt auch Ihr Euch als Bürger des Königreichs von Schambhala ansehen und Euch der von den Mahatmas geführten Weltregierung unterstellen. Ihr wisst, dass es sie gibt. Ihr müsst sie nicht gesehen oder gesprochen haben. Ihr Geist kann durch die Schriften des Agni Yoga und ihre bevollmächtigten Vertreter noch im letzten Winkel dieser Erde herrschen.

 

 

2. Gesetzbuch des Weltstaates: Der Agni Yoga  

 

Eine Regierung regiert vor allem dadurch, dass sie Gesetze erlässt. Ihre Herrschaft wird dadurch verwirklicht, dass die Bürger diese Gesetze befolgen.

 

„Gibt es denn solche Normen? Hat die Bruderschaft ein Gesetzbuch erlassen?“

 

Ja!

 

Die Anordnungen der Internationalen Weltregierung sind in den Büchern des Agni Yoga niedergelegt.

 

Der Agni Yoga bildet das Grundgesetz, die Verfassung des Neuen Staates, den wir errichten wollen. Diese höheren Gesetze, wie sie in Schambhala herrschen, gelten ab sofort auch für Dich, wenn Du ein Bürger der Föderation Temple of Humanity sein willst.

 

Wollt ihr euch über die Masse erheben, so müsst ihr euch höheren Gesetzen unterwerfen als denen, welche die materielle Substanz beherrschen. (TL I, 21)

 

Wie für die Juden die Thora, für die Muslime der Koran, für die Christen die Bibel, für die Hindus die Bhagavad Gita und für die Buddhisten das Testament Buddhas, so ist für den Neuen Menschen der Agni Yoga das Regelwerk, an dem er sowohl sein privates als auch sein öffentliches Leben ausrichtet.

 

*****

 

Unser Ziel, die Herrschaft der Mahatmas auf Erden, wird Wirklichkeit, wenn wir, die wir hier versammelt sind, und mit uns mehr und mehr andere Menschen beginnen, nach den von der Bruderschaft verkündeten Regeln und Gebräuchen zu leben. Das okkulte Gesetz lautet:

 

Es muss nur irgendjemand irgendwo mit dem Neuen Aufbau beginnen. Dann ersteht die Welt der Zukunft mit der Zeit von selbst.

 

Denn es werden sich uns unweigerlich andere anschließen, wenn sie an unserem lebendigen Beispiel sehen: Die Neue Welt, in der wir leben, ist besser als die alte, in der sie festsitzen.

 

 

3. Regierung des Weltstaates: Irdische Hierarchie

 

Eine Regierung herrscht nicht nur durch Gesetze. Sie benötigt auch eine Exekutive: Staatsbeamte, die dafür sorgen, dass die Gesetze tatsächlich vor Ort auf allen Ebenen beachtet und ausgeführt werden.

 

Gesetze können nicht für alle denkbaren Einzelfälle des täglichen Lebens eine Regelung treffen. Ebenso wenig können die Mahatmas selbst über die Behandlung des letzten Schul- oder Kindergartenkindes wachen und entscheiden oder dafür konkrete Weisungen geben.

 

„Wie also können die Mahatmas uns regieren?“

 

Um den Weltstaat Temple of Humanity zu errichten, müssen wir eine irdische Hierarchie aufbauen.

 

Diese Hierarchie reicht, beginnend ganz oben mit der Weltregierung in Schambhala, bis hinunter in alle großen und kleinen menschlichen Gemeinschaften und Institutionen: Staaten, Regionen, Städte, Dörfer, Behörden, Gerichte, Wirtschaftsunternehmen, Kirchen, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Familien usw. Nur so können wir erreichen, dass überall auf der Erde die Kosmische Ordnung herrscht und der Höhere Wille von ganz oben weitergegeben und ganz nach unten tatsächlich ausgeführt wird.

 

Überall, auf jeder Stufe fragen wir:

 

Wie würde die Weltregierung handeln? Wie würde der Mahatma M. entscheiden?

 

Überall denken und handeln wir in Seinem Geist. So ermöglichen wir tatsächlich die Führung der Erde durch die Bruderschaft von Schambhala. Wir haben das schon in der Sendung „Die Hierarchie“ besprochen.

 

*****

 

Dazu müssen wir geeignete Führungspersönlichkeiten – Hierarchen! – heranziehen und ausbilden, die in der Lage sind, in ihrem Bereich den Willen der Mahatmas zu erkennen, zu vermitteln und durchzusetzen. Dazu müssen wir die Bereitschaft der Menschen wecken, sich diesen Hierarchen unterzuordnen. Darüber sprechen wir sogleich noch.

 

*****

 

Die Mahatmas verlangen natürlich Gehorsam, anders kann eine Regierung nicht regieren. Sie gewähren dafür aber auch denjenigen, die sich ihnen unterordnen, Schutz und Hilfe.

 

Eine wahre Regierung bietet Führung, Schutz und Hilfe.

 

Das gilt natürlich auch für die Bruderschaft. Wir haben uns entschlossen, uns ihrer Leitung anzuvertrauen. Dafür verleiht sie uns ihre Unterstützung. Dann stehen die Höheren Mächte hinter uns, an unserer Seite. Verlasst Euch darauf: Wenn sie sehen, dass hier bei uns ein zukunftsweisender Aufbau begonnen wird, werden sie gewiss dafür sorgen, dass Interessenten und geeignete Mitarbeiter uns finden.

 

Am dringendsten erforderlich für die Welt ist die Entwicklung eines höheren Typus der Menschheit. Wird dies von der gegenwärtigen menschlichen Rasse erkannt und kann der Beweis für die Existenz eines solchen höheren Typus geliefert werden, dann liegt es auf der Hand, dass diejenigen, die ein Interesse an der Evolution der jetzigen Rasse haben, keine Gelegenheit vorübergehen lassen werden, um den Beweis hierfür zu sichern. Sie werden jede geeignete Methode anwenden, die natürlicherweise dazu führt, wenigstens einige vorbereitete Schüler unter die Führung und Ausbildung jener zu bringen, welche diese typische Gruppierung bilden. (TL VI, 302; TL VII, 360)

 

 

2.  KAPITEL:  DER  WEG  DES  EINZELNEN

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Sehen wir uns zunächst an, was der einzelne kleine Mensch tun kann und muss, um die Welt der Zukunft zu errichten.

 

 

Abschnitt I: Errichtung eines Stützpunktes der Neuen Welt

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Der Neue Aufbau beginnt im persönlichen Bereich, an Deinem heimischen Herd und an Deinem Arbeitsplatz.

 

 

1. Neuer Aufbau entlang dem persönlichen Kanal

 

„Sind für den Aufbau einer besseren Welt nicht eigentlich die Politiker zuständig?“

 

Nein! Sicherlich wird kein Parlamentsbeschluss oder Dekret des Präsidenten die Welt der Zukunft herbeiführen! Es ist nicht zu erwarten, dass ein solcher Schritt von oben angeordnet wird. Offensichtlich sind unsere Politiker, Wirtschaftslenker und Kirchenfürsten weder willens noch in der Lage noch haben sie das Wissen, um die Neue Welt zu schaffen. Agni Yoga lehrt:

 

Es gibt nur einen Weg, um die Neue Welt zu errichten: Von unten, den persönlichen Kanal entlang.

 

Die Menschheit bedarf der Reinigung ihres Daseins. So muss man mit der Umgestaltung vom Herd, vom täglichen Leben aus beginnen. Das Lebensprinzip wird in der ganzen Welt dem persönlichen Kanal entlang erneuert. (Herz 173)

 

Wir sind eine Graswurzelbewegung. Wir müssen jeder einzeln dort, wo er steht, ganz allein, ganz von unten mit dem Neuen Aufbau beginnen.  

 

In Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“ ist schön geschildert, wie inmitten einer materialistischen Gesellschaft langsam und unter großen Mühen die ersten Keime einer neuen, geistigen Kultur erblühen. So sieht auch unser Weg aus.

 

Die Neue Welt beginnt im persönlichen Bereich jedes Einzelnen.

 

Also in Deinem Heim und an Deinem Arbeitsplatz. Von dort, von unten, von Haus zu Haus verbreitet sich die Kosmische Ordnung mit der Zeit vollkommen natürlich über die ganze Erde.

 

Jeder einzelne Mensch kann und muss seinen Stein zur Rettung der Welt beitragen!

 

Viele Menschen wollen sich nicht vorstellen, dass sie am Weltenaufbau teilnehmen können. Mögen sie für den für sie unsichtbaren Tempel Steine beitragen. (FW I, 492)

 

Du erkennst die Chance, aber auch die Verantwortung:

 

Du bist es, der die Welt verändert!

 

In einem nächsten Schritt werden sich mehrere solche vereinzelte Anhänger des Temple of Humanity zu kleinen Gemeinschaften zusammenschließen. Aus solchen Kerngruppen, an die andere sich anschließen können, entsteht mit der Zeit ein Neuer Aufbau.

 

 

2. Verwandlung in ein unsterbliches Geistwesen

Nikolaus Roerich „Higher than Mountains“

 

Wir setzen voraus, dass Ihr die Sendungen der Reihe „Experiment Unsterblichkeit“ gesehen habt und auf dem Weg der Verwandlung in unsterbliche Geistwesen schon ein gutes Stück vorangekommen seid. Wir hatten ja schon mehrfach gesagt:

 

Nur Neue Menschen können die Neue Welt erschaffen.

 

Mit dem alten, sterblichen, materiell und egoistisch gesinnten Menschen ist „kein Staat zu machen“, schon gar nicht die Welt der Zukunft.

 

Die Neue Welt ist eine Gemeinschaft von Geistwesen. (Nikolaus Roerich „Zwenigorod“)

 

Wer zu uns gehören will, muss zu einem Unsterblichen werden. Wenn Du mithelfen willst, die Neue Welt zu errichten, musst Du zunächst selbst zu einem Neuen Menschen werden! Der erste und unumgängliche Schritt, bevor Ihr an die Veränderung der Welt denken könnt, ist: Ihr selbst müsst Euch verwandeln!

 

Du selbst musst die Veränderung sein, die du in der Welt zu sehen wünschst. (Gandhi)

 

Ein neues Banner erfordert neue Menschen. (BGM I, 375 [440])

 

*****

 

Wir kommen zu einem höchst wichtigen Erkenntnisschritt: Die Neue Welt besteht aus zwei Bausteinen:

 

Sie hat erstens einen sozialen Aspekt: Das sind die 7 Prinzipien Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe, Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie, die das Zusammenleben regeln.

 

Die Neue Welt hat zweitens aber auch noch einen persönlichen Aspekt. Das beste System macht aus der Erde kein Heiligtum, wenn die Menschen, die sie bewohnen, aggressiv, selbstsüchtig, gierig, gewalttätig, gereizt, von niederen Leidenschaften versklavt oder von Zweifeln heimgesucht sind.

 

Die Neue Welt, die nächste Evolutionsstufe, von der wir hier sprechen, ist die Heimat der kommenden 6. Rasse. Also des Neuen Menschen, der seine Ewige Individualität, seinen Feurigen Körper schon zu einem guten Teil entwickelt hat; der die Übung „Feuriger Zustand“ praktiziert und lernt, seine Seele in allen, auch den schrecklichsten Verhältnissen in einem Zustand von hoher Schwingung zu halten.

 

Nur wenn solche Menschen zusammen leben, schaffen sie um sich herum eine Atmosphäre von hoher Schwingung, wie sie in einem Tempel herrscht: Eine Welt der Ruhe, des Friedens, der Freude und der Feierlichkeit – ein Paradies.

 

*****

 

Wir gewinnen eine überraschende Erkenntnis:

 

Wir retten die Welt dadurch, dass wir die nächste Stufe der Evolution erklimmen!

 

Wenn Du zu dem Neuen, unsterblichen Geistmenschen der sechsten Rasse wirst, immer weiter wächst, Deinen Egoismus überwindest, dieses größte Hindernis für das Wohlergehen der Erde, und das in Dir verborgene geistige Potential immer mehr entfaltest – dann rettest Du zugleich auch die Welt!

 

Es gilt nicht nur: Nur der Neue Mensch kann die Neue, bessere Welt schaffen. Es gilt auch umgekehrt:

 

Sowie der Neue Mensch auftritt, beginnt die Neue Welt. (Nikolaus Roerich „Lama“) 

 

Der Grund dafür ist: Die heutige Menschheit steckt in einer Sackgasse wie die Dinosaurier, die Indianer oder die Aborigines. Wir kommen mit unserem überholten Denken und unseren alten Methoden einfach nicht weiter voran. Wir drohen daher aus der Evolution ausgeschieden zu werden oder jedenfalls den Anschluss an die voraneilende Entwicklung zu verpassen, was auf lange Sicht ebenfalls im Untergang endet.

 

Was aber ist der Ausweg aus einer Sackgasse? Es gibt nur einen: Streben nach oben! Aufstieg auf die nächste Stufe!  

 

Die irdische Welt ist wie eine Sackgasse: entweder Aufstieg oder Vernichtung. (FW I, 157)

 

 

3. Jeder Ort ein Tempel

 

„Paradies auf Erden, Herrschaft der Mahatmas, Temple of Humanity – gut und schön. Das sind Träumereien, in unserer heutigen Welt unmöglich zu verwirklichen. Und überhaupt: Ich bin ein kleiner Mensch. Ich habe keine Macht und keinen Einfluss. Ich kann zur Verwirklichung dieses Ideals nichts beitragen. Ich stecke selbst bis zum Hals in den Sorgen, die mir mein ganz normaler Alltag mit Familie und Beruf bereiten. Ich kann mich nicht auch noch um die Rettung der Welt kümmern!“

 

Dein Einwand ist verständlich – aber nicht richtig!

 

Wir sind erneut an einer entscheidenden Weichenstellung angelangt und kommen zu einem weiteren Erkenntnisschritt von höchster Bedeutung: Wenn die ganze Erde ein Heiligtum werden soll, heißt das konkret:

 

Jeder einzelne Ort zwischen Nordpol und Südpol, zwischen Rom und Tokio muss zu einem Tempel werden! Die Konföderation Temple of Humanity setzt sich zusammen aus vielen einzelnen kleinen Tempeln!

 

Wir benötigen also gerade die Mitarbeit jedes einzelnen Menschen, und zwar bis in den letzten Winkel der Erde hinein – gleichgültig, wie groß oder klein, mächtig oder schwach, einflussreich oder (scheinbar) bedeutungslos er ist!

 

Man muss jeden Tag an die Aufgaben der Neuen Welt denken. Man muss der Neuen Welt zustreben, wie zu etwas, das bereits hinter der Tür steht. Man darf die Besorgtheit um die Neue Welt nicht jemand anderem überlassen, wenn jeder von uns für sie Verständnis aufbringen muss. (Herz 132)

 

Bis nicht jeder einzelne Mensch auf der Erde ein Bürger des Weltstaates geworden ist und in einem Tempel wohnt, ist unser Projekt noch nicht vollständig verwirklicht.

 

Wir verstehen jetzt, warum Agni Yoga immer wieder darauf besteht: Entferne Dich nicht vom Leben! Gehe nicht in den Himalaya! Verlasse nicht den gewöhnlichen Lebenskreis, in den Karma Dich gestellt hat!

 

Jeder Mensch muss lernen, an seiner Stelle den Tempel der Neuen Welt zu errichten!

 

Anders kann die Welt der Zukunft nicht Wirklichkeit werden.

 

 

4. Werdet Lichtpunkte!

 

Für Mitglieder einer höheren Zivilisation, die sich in einem Raumschiff nähern, bietet unsere Erde ein heilloses Bild: Es überwiegen Egoismus, Streit und Gewalt. Wir müssen uns dem Kosmos dringend besser präsentieren!

 

Vom Weltall aus gesehen, ist die Landkarte der Welt der Zukunft noch weiß und leer. Noch kann man auf ihr kaum Orte einzeichnen. Mit Deinem Tempel erscheint auf dieser Karte ein erster Lichtpunkt. Wenn andere Menschen folgen, entsteht mit der Zeit ein Netz von Lichtpunkten: Die Erde wird übersät mit Heiligtümern, und der Temple of Humanity ersteht von selbst.

 

Werde ein Lichtpunkt!  

 

Jeder einzelne Lichtpunkt ist ein Stein für den Aufbau des Temple of Humanity. Er zieht Aufmerksamkeit auf sich. Die Mahatmas erkennen Deine Bemühungen und senden ihre Hilfe.

 

Wie der Bergsteiger von seinen Gipfeln aus jedes Licht in dem dunklen Tal sieht, so wird jeder helle Gedanke, den Sie in Ihrem Geist hegen, funkelnd aufleuchten, mein Bruder, und die Aufmerksamkeit Ihres entfernten Freundes auf sich ziehen. So entdecken wir unsere natürlichen Verbündeten in der Schattenwelt – und es ist unser Gesetz, uns jedem solchen zu nähern, wenn auch nur der schwächste Schimmer des echten „Tathagata [Buddha]-Lichtes in ihm ist. (MB I, 305)

 

Andere Menschen nehmen die wunderbare Welt, die um Dich herum entsteht, wahr wie einen Leuchtturm und werden dem Weg folgen, den Du ihnen weist.

 

Aber auch die finsteren Kräfte gewahren das zarte Pflänzchen des Neuen Aufbaus und werden alles daransetzen, es noch im Keim zu ersticken. Sei also auf Angriffe gefasst!

 

 

5. Der Weg des Inneren Tempels

Monopteros, Englischer Garten, München

 

„Soll ich mich jetzt als Handwerker betätigen und aus Backsteinen und marmornen Säulen einen Tempel aufbauen?“

 

Nein, natürlich nicht. Wenn wir sagen: Jeder Ort der Welt soll zu einem Tempel werden, bedeutet das: Alles, von der Hütte bis zum Palast, muss sich verwandeln. Das geschieht aber nicht dadurch, dass wir die Gebäude physisch abreißen und neu erbauen. Das nützt gar nichts. Entscheidend ist etwas ganz anderes:

 

In jedes Haus – wie immer es äußerlich gebaut ist – muss der Geist der Neuen Welt, nämlich die Kosmische Ordnung einziehen.

 

Der Tempel ist im Geist. (Herz 80)

 

Die Errichtung der Welt der Zukunft ist ein geistiger, ein innerer Vorgang.

 

Das Leben in der Neuen Welt, in einem Heiligtum ist ein Zustand des Bewusstseins!

 

Die neue Welt wird jenseits von Grenzen und Umständen überall geboren. Die alte und die neue Welt unterscheiden sich durch das Bewusstsein, doch nicht durch äußere Kennzeichen. Das Alter und die Umstände sind ohne Bedeutung. (AY 55)

 

Du errichtest dort, wo Du lebst, Dein Inneres Heiligtum. Darüber hatten wir in der Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ schon gesprochen. Das ist die nächste unerlässliche Grundlage unseres großen Projektes: Wenn Du den Tempel der Neuen Welt nicht in Deinem eigenen Inneren errichten und mit Leben füllen kannst, kannst Du ihn auf der materiellen Ebene erst recht nicht erbauen.

 

Die Errichtung des Tempels im Herzen ist der erste Schritt zur Erschaffung der Neuen Welt.

 

Natürlich wirst Du in der irdischen Welt vielfach scheitern. Du tust jeden Tag, was Du kannst. Mehr wird nicht verlangt. Die Hauptsache ist: Du darfst das Fundament, auf dem Du stehst, nie aufgeben: Das Heiligtum in Deinem Herzen!

 

Die Neue Welt ist in Dir selbst!

 

Dort muss sie immer wieder errichtet und verteidigt werden. Nur wenn Du selbst ständig in Deinem Inneren Tempel lebst, kannst Du in einem nächsten Schritt Deine Umgebung in ein Heiligtum verwandeln. Du musst erst Dein eigenes Leben in Ordnung bringen, bevor Du daran gehen kannst, in der Welt eine höhere Ordnung zu errichten!

 

 

6. Errichtung eines Stützpunktes der Neuen Welt

Banner „Gemeinschaft Maitreyas“

 

Wir kommen jetzt zu dem entscheidenden Schritt: Dein persönlicher Beitrag zur Errichtung der Welt der Zukunft lautet:

 

Du verwandelst Deine Wohnung in einen Stützpunkt der Neuen Welt.

 

„Wie muss ich praktisch vorgehen?“

 

Du schließt Dich unserer Bewegung an und trittst als ein weiterer Konföderierter in die Föderation Temple of Humanity ein.

 

So wirst Du zu einem Teil des Großen Plans! Wir haben allerdings keine passiven, bloß fördernden Mitglieder und keine stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Bei uns kann nur derjenige mitmachen, der einen aktiven und praktischen Beitrag zum Neuen Aufbau leistet. Das bedeutet:

 

Die Welt der Zukunft wird zu materieller Realität, wenn immer mehr einzelne Menschen dort, wo sie leben, eine Niederlassung, einen Außenposten der Föderation Temple of Humanity errichten.

 

Der Temple of Humanity, das Königreich Schambhala ist einstweilen ein Ideal, das überwiegend nur auf der Feinstofflichen Ebene besteht. Wie alles Feinstoffliche, wie jede Idee strebt es danach, sich auf der Erde als materielle Wirklichkeit zu verkörpern.

 

Das Königreich Schambhala bleibt unvollendet, solange seine unterste, die physische Ebene noch nicht vollständig hergestellt ist, solange es noch keine breite materielle Basis hat.

 

Du sorgst dafür, dass Schambhala jedenfalls an einem Ort dieser Welt materielle Realität wird: in Deiner Wohnung.  

 

Ist Dir eigentlich klar, was für eine gigantische Aufgabe das ist? Dein Haus wird zu einem Ort, an dem, wie in Schambhala, die Bedingungen aller drei Welten herrschen. Du verwirklichst bei Dir zu Hause die Einheit der Welten und damit den Himmel auf Erden!

 

Schambhala ist der unentbehrliche Ort, wo sich die geistige mit der materiellen Welt verbindet. In der Wohnstätte in den Bergen steht das Tor zur geistigen Welt offen. Doch für Arbeiten an einem Ort, wo der Geist in die Materie hinabgestiegen ist, müssen die Bedingungen beider Ebenen vorhanden sein. (BGM II, 88, 91)

 

Der Plan des Agni Yoga lautet:

 

Du errichtest dort, wo Du lebst und arbeitest, Deine eigene Höhere Welt.

 

Jeder Geist schafft sich seine eigene Welt, und die Schönheit oder Hässlichkeit der geschaffenen Welt hängt von der Qualität des Bewusstseins ab. (U II, 719 [319])

 

Damit beginnt eine Neue Ära, die Welt der Zukunft – selbst wenn es zunächst nur bei Dir und einigen wenigen anderen ist!

 

*****

 

„Wie errichte ich einen solchen Stützpunkt? Ich habe auf mein Türschild „Klein-Schambhala“ geschrieben. Wie fülle ich dieses Ideal mit Leben? “

 

Du unterstellst Dich der Herrschaft der Bruderschaft von Schambhala.

 

Du wirst ein Bürger von Schambhala, der Föderation Temple of Humanity.

 

Die Welt der Zukunft gewinnt einen neuen Staatsbürger. Du wirst auf die Verfassung vereidigt und versprichst, die Gesetze des Staates einzuhalten, zu dem Du von jetzt an gehörst.

 

Du wechselst – jedenfalls im Geist – die Staatsbürgerschaft. Deine Loyalität gegenüber Deinem früheren Staat, Volk, Nation und Familie endet weitgehend. Sie besteht nun zunächst und vor allem gegenüber den Mahatmas.

 

Einst Kinder vieler Völker, jetzt Männer eines Volkes, des Volkes der Universellen Bruderschaft; einst Untertanen vieler Könige und Bürger vieler Länder, jetzt Untertanen eines Königs – des Königshierophanten im Land der Großen Weißen Loge. (ALH II, 129)

 

Deine Wohnung wird zu einem Teil des Staatsgebietes von Schambhala, der Föderation Temple of Humanity.

 

Sie wird ab jetzt von Schambhala aus regiert. Hier bestimmt als oberster Regierungschef und Herrscher der Mahatma M.

 

Durch Deinen Beitritt erweitert sich das Staatsgebiet des Weltstaates der Zukunft!

 

„Was genau soll ich tun?“

 

Du führst bei Dir zu Hause die 7 Prinzipen der Neuen Welt ein: Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe, Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie.

 

Diese wenigen, dürren Worte sind in Wirklichkeit das Programm für eine friedliche Revolution! Du überwindest den schrecklichen Relativismus, der heute überall herrscht: Der nichts sicher weiß, nichts fest glaubt, alles in den Schmutz zieht und dem nichts heilig ist; der behauptet, es bestünden so viele Wahrheiten und Gerechtigkeiten, wie es Menschen gibt; der keinerlei Unterscheidung mehr wagt und noch die hässlichsten Machwerke als Kunst ausgibt.

 

In Deinem Haus gibt es nur die eine Wahrheit und die eine Gerechtigkeit, und Du setzt sie durch. Du kämpfst an Deiner Stelle für Schönheit und Harmonie (siehe dazu die Sendungen „Erweiterung des Bewusstseins“ und „Die Neue Welt: Rechtspflege, Eigentum, Kunst usw.“), also für den Einklang mit der Kosmischen Ordnung.

 

*****

 

Wir wollen Gemeinschaften bilden, die sich der Weltregierung der Bruderschaft unterstellen. Wenn Du mitmachen willst und Du Dich um Aufnahme bewirbst, musst Du zunächst beweisen, dass Du allein nach den Geboten der Mahatmas leben kannst! Wenn Du das noch nicht einmal in Deinem stillen Kämmerlein schaffst, wird es Dir unter den viel schwierigeren Bedingungen einer größeren Gruppe von Menschen oder gar der Weltgemeinschaft erst recht nicht gelingen.

 

Dein Heim ist ein Ort der Reinheit und Feierlichkeit inmitten einer verderbten Welt. (Nikolaus Roerich „Holy City“)

 

Jedenfalls hier, wenn schon nirgendwo anders, gilt die Kosmische Ordnung, das Gesetz der Hierarchie, der Höhere, Göttliche Wille.

 

Du gestattest nichts Unreinem den Zutritt. Du lässt nichts Niedriges wie Streit und Begierden, keinen Egoismus, keine Gereiztheit, keine groben oder hässlichen Gedanken, Worte oder Taten zu.

 

Wie im Himmel, so auf Erden: Das, was es im Himmel nicht gibt (z. B. Alkohol), gibt es auch bei Dir nicht. Das, was im Himmel gilt, gilt auch bei Dir.

 

*****

 

Jeder Besucher, der Dein Reich betritt, muss sich den hier geltenden Bräuchen anpassen. Wie sagen die Engländer so schön:

 

My home is my castle.   

 

Sie bringen damit zum Ausdruck: Jedenfalls in Deinem privaten Bereich bist Du der unumschränkte Herrscher. Hier hat niemand anderer zu bestimmen als Du. In diesem Reich bist Du der König und setzt die Regeln und Bräuche von Schambhala durch. Du wachst über Einhaltung der höheren Gesetze und lässt keine Abweichungen zu. Du duldest nicht, dass Dein Heiligtum durch unwürdiges Verhalten entweiht wird.

 

In Deinem Haus bist Du der Vertreter der Hierarchie, der für die Einhaltung der Kosmischen Ordnung verantwortlich ist.

 

*****

 

In früheren, besseren Tagen gab es über die Erde verstreut viele Niederlassungen der Bruderschaft, unter anderem in Indien, Ägypten, Russland England, Frankreich, Italien und Deutschland. Als sich die Verhältnisse verschlechterten, waren die Meister gezwungen, alle diese Aschrams aufzulösen und die wenigen verbliebenen Mitarbeiter in das Hauptbollwerk im Himalaja zurückzuziehen.

 

Viele Aschrams mussten in den Himalaya übersiedeln, da die Atmosphäre der anderen Orte unerträglich geworden war. Auch der letzte ägyptische Aschram war gezwungen, in den Himalaya überzusiedeln, da jedem die Ereignisse in Ägypten selbst und den angrenzenden Gebieten unübersehbar klar wurden. Rechtzeitig zum Harmagedon mussten alle Aschrams um Unsere Wohnstatt in den Bergen des Himalaya versammelt werden. (Br II, 19)

 

Diese verhängnisvolle Entwicklung müssen wir schrittweise wieder umkehren!

 

Dazu müssen wir wieder ganz bei null anfangen und an vielen Orten neue Bollwerke errichten. Dazu trägst Du bei, in dem Du Deine Wohn- und Arbeitsstätte in einen Außenposten von Schambhala verwandelst.

 

„Ich verstehe noch nicht ganz: Was genau ändert sich an meinem Leben? Welche Gesetze und Bräuche soll ich einführen?“

 

Eine entscheidende Frage. Die Ordnung, die Du bei Dir zu Hause aufrichtest, wird von den 10 Grundpfeilern der Praxis des Agni Yoga geprägt, also vor allem von Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Eingliederung in die Hierarchie. Darauf werden wir später in dieser Sendung noch näher eingehen.

 

 

Praxistipp

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

Du sprichst an jedem Morgen siebenmal die Wörter „Morya Maitreya“ aus (BGM I, 332 [388]), zum Zeichen Deiner Unterstellung unter die Herrschaft der Mahatmas

 

Du hisst jeden Morgen das Banner der Föderation. Ja wirklich, ich meine das ernst: Rolle es abends zusammen, entfalte es am Morgen und stelle es auf Deinen Arbeitstisch oder hänge es an die Wand. (Banner „Gemeinschaft Maitreyas“)

 

Du stellst an prominenter Stelle ein Bild mit dem Porträt des Mahatma Morya auf, so wie eine Fotographie des Staatsoberhauptes überall in der Welt in jeder Amtsstube hängt. Unter Seinem Bild, vor Seinem Angesicht kann es kein unwürdiges Verhalten geben.

 

Leben und arbeiten unter dem Bild, in Gegenwart und im Geist der Bruderschaft ist die Grundlage der Neuen Welt!

 

 

Abschnitt II: Dein tägliches Arbeitsprogramm

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Das ist mir immer noch zu allgemein und zu abstrakt. Die früheren Sendungen habe ich verinnerlicht. Ich bin vorangekommen mit den Übungen, mich in einen Geistmenschen zu verwandeln und in meinem Inneren Tempel zu leben. Was konkret und praktisch soll ich nun tun, um hier bei mir einen Stützpunkt der Neuen Welt zu errichten?“

 

Gut, kommen wir zu einem Herzstück dieser Sendung: Lass uns das Arbeitsprogramm des Einzelnen Schritt für Schritt durchgehen, der an seiner Stelle die Neue Welt errichten will.

 

Wir wiederholen: Was ist unser Ziel?

 

Wir wollen eine Welt aufbauen, die ein Tempel ist. In der also die Kosmische Ordnung, die 7 Prinzipien der Neuen Welt (Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe, Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie) tatsächlich gelten und in der Wesen von hoher Schwingung um sich herum eine Atmosphäre von Ruhe, Frieden, Freude und Feierlichkeit schaffen.

 

Deine große, herrliche Aufgabe, der erste, unabdingbar notwendige Schritt hin zu diesem Paradies lautet:

 

Schaffe eine solche Welt bei Dir zu Hause und an Deinem Arbeitsplatz!

 

„Wie soll ich damit beginnen?“

 

 

1. Meditationszimmer

 

Deine Arbeit an der Errichtung des Himmels auf Erden beginnt bei Dir zu Hause: Zuerst machst Du den Raum, in dem Du lebst, zu einem Heiligtum. Wie das geht, hatten wir in der Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ bereits besprochen.

 

Du stellst durch die Meditation zunächst in Dir selbst und dann durch Deine Ausstrahlung in Deinem Zimmer eine feierliche Atmosphäre her und schaffst so einen heiligen Ort.

 

*****

 

Du musst die Feinde der Neuen Welt, nämlich niedrige Schwingungen wie Selbstsucht, Neid, Gier, Gereiztheit, Grobheit, Wut, Zorn, Hass, Trägheit, Zweifel, Angst und Niedergeschlagenheit zunächst aus Deinem eigenen Herzen vertreiben, bevor Du daran denken kannst, sie auf der materiellen Ebene auszurotten. Du musst Deine eigene Schwingung hochhalten; nur so kannst Du Deine Umgebung erheben.

 

Es ist keine Spielerei und keine Kleinigkeit, sondern eine gigantische Errungenschaft, wenn jedenfalls in Deinem Meditationszimmer die Neue Welt Realität wird!

 

Damit leistest Du der Menschheit einen großen Dienst! Das ist der Beginn einer Neuen Zeit!

 

 

Praxistipp

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

Vergiss nicht: Die Neue Welt tritt in Deinem Zimmer nicht physisch in Erscheinung! Du reißt nicht Dein Haus ein und baust ein neues dafür. Der Raum, in dem Du lebst und arbeitest, bleibt äußerlich fast unverändert!

 

Du errichtest die Welt der Zukunft dadurch, dass Du diesen Raum mit einem neuen Geist erfüllst.

 

Die Neue Welt ist ein Überbau, eine geistige Ordnung, eine Feinstoffliche Realität, die über Deinem Aufenthaltsort errichtet wird.

 

Wie der Staat Bundesrepublik über dem Teil der Erde, der „Deutschland“ genannt wird. 

 

Du wölbst über Deinen Wohnort die Kosmische Ordnung, die Lebensweise von Schambhala. Du erbaust eine geistige Realität, die sich über der materiellen Ebene erhebt. 

 

Wenn Du in der morgendlichen Meditation dieses geistige Paradies um Dich herum geschaffen hast, kannst Du es überall hin mitnehmen. Wir erinnern uns an Yogananda:

 

Praktiziere Meditation, und du wirst finden, dass du in deinem Herzen ein tragbares Paradies birgst.

 

So trägst Du das Reich der Zukunft in die Welt hinaus. Wer Dich besucht, tritt ohnehin in Dein Heiligtum ein. Wenn Du jemand anderen besuchst, bringst Du es mit. So ist der Tempel im Herzen die Grundlage für den Tempel in Deinem Zimmer, und dieser wiederum die Grundlage für den Welt-Tempel.

 

*****

 

Deine Hauptaufgabe ist, diese geistige Realität, dieses Gedankengebäude im Lauf des Tages in den Stürmen des irdischen Lebens zu verteidigen.

 

Ein Haus aus Stein steht jahrhundertelang, wenn Du es einmal errichtet hast. Die fragile geistige Ordnung der Neuen Welt dagegen musst Du an jedem einzelnen Morgen neu aufbauen und im Lauf des weltlichen Tages bewahren.

 

Das Wichtigste von allem ist ab jetzt: Du bist tatsächlich ein Neuer Mensch und lebst tatsächlich im Himmel.

 

Erst und nur dann, wenn diese feinstoffliche Realität hergestellt ist, kümmerst Du Dich um Deine Aufgaben auf der materiellen Ebene.

 

Deine Arbeit auf dem geistigen Plan ist vorrangig, die in der materiellen Welt nachrangig.

 

 

2. Familie

 

Schon schwieriger wird es, die Neue Welt auf die ganze Wohnung auszudehnen, in der Du mit Deiner Familie, mit Partner und Kindern lebst. Gib Dich keinen Illusionen hin: Das ist eine gigantische Herausforderung, ein schwerer Kampf.

 

„Meine Familie teilt mein Ideal gar nicht. Sie will von Agni Yoga, den Mahatmas und der Errichtung einer Neuen Welt nichts wissen.“

 

Ja, es ist tatsächlich eine allgemeine Erfahrung: Der geistige Mensch findet in der eigenen Familie meistens kein Verständnis, keinen Widerhall und keine Gefolgschaft. Du darfst dich der traurigen Erkenntnis nicht verschließen: Oft beginnt die Fremde, das Chaos, die böse Welt in Deinem eigenen Haus, direkt vor der Tür deines Meditationsraumes.

 

Oft kann man beobachten, dass ein einzelnes Mitglied einer Familie nach geistiger Bildung strebt und auf den besonderen Hohn aller übrigen trifft. In einer solchen Situation ist es für den einen nötig, allen Mut gegen die groben Angriffe der anderen zu sammeln. Nur selten zeigt sich, dass die Mehrheit zum Licht strebt und in gemeinsamer Anstrengung der Finsternis zu widerstehen vermag. (Br II, 266)

 

Nun sollst Du nicht missionieren. Es ist verlorene Liebesmühe zu versuchen, Widerwillige zu bekehren. Gehe vielmehr ganz praktisch in zwei Schritten vor:

 

Erster Schritt: Verhindere durch Deine bloße Anwesenheit, Deine Ausstrahlung, Deine Autorität, Deine geistige Hilfe, dass es in Deinem Familienkreis niedrige Schwingungen, hässliche Gedanken, Gefühle, Worte oder Taten gibt; dass Selbstsucht, Neid, Gier, Niedergeschlagenheit, Kränkung, Verletzung, Gereiztheit, Zweifel, Streit oder Aggressivität aufkommen, die das Heiligtum entweihen.

 

Nachdem Du diese Feinde der Neuen Welt aus Dir selbst vertrieben hast, machst Du Dich jetzt daran, sie aus Deinem Heim zu verjagen, wie Jesus die Händler aus dem Tempel. (El Greco „Vertreibung der Händler aus dem Tempel“)

 

Sorge stattdessen für hohe Schwingungen, für aufbauende, erhebende, hilfreiche, nützliche, das Ideal von Schambhala fördernde Gedanken, Gefühle, Worte und Taten. Weite Deinen Inneren Tempel aus! Kämpfe gegen Geschrei, Emotionen und Streit, fördere Selbstbeherrschung, die Herrschaft des Geistes. Schaffe in Deinem Heim die würdige und feierliche Stimmung eines Tempels!

 

Mögen alle Familienmitglieder sich gegenseitig helfen, die Schwingung des Einzelnen hoch zu halten und sich bei einem Absturz sogleich wieder zu erheben.

 

Das ist in Wahrheit gar nicht abgehoben oder esoterisch, im Gegenteil: Es ist doch der Traum einer jeden Familie, mitten in den Stürmen der Welt eine Oase der Reinheit, des Friedens, der Ruhe, der Freude, der Harmonie und der Liebe zu schaffen!

 

Notwendig ist eine gründliche Reinigung der Atmosphäre der ganzen Erde. Agni Yoga spricht von „Reinigung des Raumes“. Das muss im kleinsten persönlichen Bereich jedes einzelnen Menschen beginnen.

 

Zweiter Schritt: Wölbe den Überbau der Gesetze und Bräuche von Schambhala über Deine ganze Familie, damit Deine Wohnung ein Teil des Staatsgebietes der Föderation Temple of Humanity wird.

 

Arbeite gemeinsam mit Deinem Partner und Deinen Kindern daran, die 7 Prinzipien der Neuen Welt (Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe, Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie) zu verwirklichen! Überwinde so jedenfalls bei Dir im Haus Not, Leid, Egoismus, Krieg, Armut und Arbeitslosigkeit.

 

Schon die Kinder können und müssen dazu ihren Beitrag leisten, insbesondere zu den in dieser kleinen Gemeinschaft notwendigen Arbeiten. Lehre sie mit Deinem Beispiel, für die Prinzipien der Höheren Welt einzustehen.

 

Der Mensch muss in sich ein unentwegtes Streben zum Höchsten entwickeln und sich darin an den kleinsten Beispielen des Alltagslebens üben. (Br II, 431)

 

*****

 

Die Familie ist die Keimzelle, das Laboratorium der Gemeinschaft der Zukunft.

 

Auf die Familie wird in allen Lehren als auf die Säule der gesamten Zukunft hingewiesen. Man sollte die Familie als Herd der Bewusstheit und der Zusammenarbeit ansehen. (Herz 549)

 

In der Familie kann und muss all das erprobt, geübt und verwirklicht werden, was später in der Weltgemeinschaft Realität werden soll!

 

Wie willst Du mit Deiner Familie eines Tages in einem Agni Yoga-Dorf oder -Staat leben, wenn Ihr noch nicht einmal untereinander die dort geltenden Bräuche und Regeln einhalten könnt?

 

Die wahre Familie ist das Urbild des Gemeinschaftslebens. Sie kann Zusammenarbeit, Hierarchie und sämtliche Bedingungen der Bruderschaft personifizieren. Solche Familien sind aber sehr selten. Ohne Aufbau des Heimes kann man nicht an den Aufbau des Staates denken. Welche Vorstellung können Menschen von der Bruderschaft haben, welche die Würde des Staates und des Heimes nicht verstehen? Ist das Gefühl der Würde verlorengegangen, kann kein einzelner Erlass es wiederherstellen. (Br I, 57)

 

Die Hauptaufgabe der Familie ist natürlich die Erziehung unserer Kinder zu Neuen Menschen. Darüber sprechen wir später in dieser Sendung noch genauer.

 

*****

 

Die Familie ist ein riesiges Übungsfeld für Euch künftige Erbauer Höherer Welten! Hier könnt Ihr üben, unter allen Umständen, inmitten all der Unvernunft und Emotionen, unerschütterlich Ruhe und Gelassenheit, den Feurigen Zustand höchster Schwingung zu bewahren und die 7 Prinzipien der Neuen Welt durchzusetzen.

 

Denke nur an Sokrates mit seiner geradezu sprichwörtlich streitsüchtigen Ehefrau Xanthippe: Es war sicherlich kein Zufall, sondern karmisch bestimmt, dass einer der größten geistigen Lehrer der Menschheit bei sich zu Hause eine solche Prüfung und vor allem Lehre durchmachen musste.

 

 

Praxistipp

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

Löse die normalen Alltagsprobleme im Sinne der Neuen Welt. Dabei musst Du die Worte Agni Yoga, Mahatmas oder nächste Evolutionsstufe gar nicht im Mund führen. Du machst auf der Grundlage Deines Ideals liebevoll praktische Vorschläge zur Verbesserung des Lebens.

 

Mögest Du mit Deinem Wissen und Deiner Stellung als Geistwesen wie ein großer Bruder sein, der seinen kleinen Geschwistern weiterhilft. (Tizian „Tobias und der Engel“)

 

 

3. Arbeitsplatz

Georges de La Tour „Heiliger Josef als Zimmermann“

 

Du schreitest weiter voran, indem Du Deinen Arbeitsplatz zu einem Heiligtum, einer Niederlassung von Schambhala machst. Auch das ist eine gigantische Herausforderung!

 

Nehmen wir zunächst an: Du bist selbständig, zum Beispiel als Handwerker, Einzelhändler, Rechtsanwalt, Bauer, Architekt oder in einem medizinischen Beruf. Dann liegt es in Deiner Hand, Deinen Betrieb so zu organisieren, dass hier die Grundsätze des Temple of Humanity gelten, auf die wir später noch näher eingehen werden: Selbstlose Berufsarbeit auf ethischer Grundlage ohne Ausbeutung der Natur oder der Mitmenschen, nicht zur persönlichen Bereicherung, sondern als Dienst am Allgemeinwohl.

 

Du verwirklichst einen Traum: Deine Arbeit ist Gottesdienst!

 

In Deinem Arbeitsraum hängt an der Wand oder steht auf dem Schreibtisch ein Bild Buddhas, Jesus‘ oder eines der Mahatmas. Damit erklärst Du denen, die Deine Hilfe suchen: Ich diene im Namen der Hierarchie selbstlos dem Allgemeinwohl.

 

Mögen diese Arbeiter überzeugt sein, dass von ihrem Arbeitstisch aus ein unsichtbarer Faden zu Uns gespannt ist. Unsichtbar werden Wir ihnen helfen. (Br II, 27)

 

Das ist nicht leicht in einer materialistisch eingestellten Umwelt. Auf viele Aufträge oder Kunden wirst Du mit einer solchen Einstellung verzichten müssen.

 

*****

 

„Ich bin aber nicht selbständig, sondern angestellt in einem kapitalistisch arbeitenden Unternehmen. Da habe ich keine Macht, die Einhaltung der Arbeitsethik von Schambhala durchzusetzen.“

 

Du musst in der Welt, wie sie nun einmal ist, Deinen Lebensunterhalt verdienen. Auch dort kannst Du viel tun: In jedem Fall musst Du darauf achten, an verbrecherischen Praktiken nicht mitzuwirken.

 

Du kannst, genau wie in Deiner Familie, in Deinem Arbeitsumfeld die Feinde der Neuen Welt, nämlich niedrige Schwingungen wie Selbstsucht, Neid, Gier, Gereiztheit, Grobheit, Wut, Zorn, Hass, Trägheit, Zweifel, Angst und Niedergeschlagenheit bekämpfen und dafür sorgen, dass Ruhe, Frieden, Harmonie und Freude herrschen.

 

Du kannst Dein virtuelles Heiligtum auch über Deinen Arbeitsplatz wölben und Worte und Taten verbannen, die der Würde eines solchen Ortes nicht entsprechen.

 

Du kannst, wo immer es möglich ist, das Bewusstsein dafür schärfen, dass ethisches auf lange Sicht das erfolgreichere Wirtschaften ist. Und Du kannst im Interesse aller die Qualität der Arbeit in kleinen Schritten anheben, beginnend an Deinem eigenen Arbeitsplatz. Wirkliche Verbesserungen werden schließlich auch die Billigung Deiner Vorgesetzten finden.

 

Die Suche nach besserer Qualität stellt bereits ein Streben in eine bessere Zukunft dar. (Br II, 839)

 

Wenn Du gar keine Möglichkeit findest, in Deinem Beruf dem Allgemeinwohl zu dienen, kannst Du Dich ehrenamtlich engagieren: Beim Roten Kreuz, in der Kirche oder einer der vielen anderen gemeinnützigen Institutionen.

 

 

4. Die Bedeutung des Alltags

 

„Der alltägliche Kleinkram in Familie und Beruf und die Erhabenheit der Welt der Zukunft – schließt sich das nicht aus?“

 

Nein! Wir sind hier bei einer der Kernaussagen des Agni Yoga! Du darfst auf keinen Fall den Alltag – den All-Tag! – geringschätzen!

 

Für die Menschen ist der Alltag gewöhnlich besonders schrecklich. Für sie ist er ein Symbol von Ermüdung und Abstieg. Für Uns hingegen ist der Alltag ein Vervollkommnen und ein Aufstieg. Er öffnet die Tore der Unbegrenztheit. Man kann den Alltag liebgewinnen, denn er stählt den Geist und verleiht Mut. (Hier 176)

 

Wir können viele hohe Worte machen über die Welt der Zukunft und das Herabsenken des Ideals von Schambhala auf die materielle Ebene – letztlich läuft alles doch nur auf eines hinaus:

 

Wir müssen die Neue Welt im Alltag, in jeder Familie und an jedem Arbeitsplatz verwirklichen – wo sonst?

 

Wenn Du ein Agni Yogi sein willst, musst Du mit der Errichtung der Neuen Welt in Deinem Haus und in Deinem Beruf beginnen – wo sonst? Himmel auf Erden bedeutet Himmel im Alltag – wo sonst?

 

Die Neue Ära beginnt in Unserem All-Tag!  

 

Nur dann wird die Bewegung dauerhaft und fest gegründet sein.

 

Gerade im gewöhnlichen alltäglichen Leben werden die Grundlagen für die Größe der Welt gelegt. (FW II, 97)

 

Möge man über unsere Bemühungen sagen können:

 

Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen. (Goethe am 20.09.1792 angesichts der Kanonade von Valmy, dem unerwarteten Erfolg der Truppen der Französischen Revolution)

 

Wie wollen wir darangehen, das Reich der Zukunft weltweit aufzubauen, wenn es uns das noch nicht einmal bei uns zu Hause gelingt?

 

Die große Kunst ist: Das Erhabene gerade im alltäglichen Leben Realität werden zu lassen.

 

Um nur ein Beispiel zu geben: Wenn es Dir nicht gelingt, jetzt, hier und heute, bei Dir zu Hause ohne Alkohol, Fleisch, Tabak und Süßigkeiten, ohne Gereiztheit, Niedergeschlagenheit und Neid auszukommen, schaffst Du das in einer größeren Gemeinschaft erst recht nicht. Dasselbe gilt für alle übrigen Regeln, die in Schambhala gelten.

 

Wir sehen erneut (Sendung „Die Überirdische Welt“): Die Frage ist nicht: Kommst Du in den Himmel? Sondern: Lebst Du schon im Himmel, oder vertreibst Du Dich selbst daraus?

 

Möge jede Stunde in Familie und Beruf Arbeit an der Errichtung der Neuen Welt sein!

 

Statt einem Rückzug ins Kloster, wie er früher den geistigen Menschen nahegelegt wurde, baust Du Deinen Tempel bei Dir zu Hause auf und heiligst damit den Alltag.

 

In Deinen Räumen findet ein Experiment von weltweiter Bedeutung statt!

 

Intellektuelle experimentieren mit Ideen, Mönche dagegen mit ihrem Leben. (Raimondo Panikkar)

 

Diese Bestrebung verklärt Dein ganzes Leben, indem sie jedem Moment einen höheren Sinn verleiht!

 

Der irdische Mensch muss sich seiner Verantwortung für den weltweiten Aufbau bewusst sein. (Br II, 838)

 

Das ist das Wunderbare am Agni Yoga: Es gibt nichts Abstraktes. Nur das zählt, was Deinen Alltag verbessert.

 

Alles was Du denkst und fühlst, sagst und tust, sogar das, was Du nicht sagst und nicht tust, baut entweder das Kunstwerk der Neuen Welt auf oder reißt das bereits mühsam errichtete Gebäude wieder ein.

 

Der geringste unwürdige Wunsch kann einen bereits vorbereiteten Aufbau zunichtemachen. (Herz 207)

 

 

5. Herrschaft des Geistes

Kaiser Augustus

 

Du musst stark sein, geistige Macht (psychische Energie) aufbauen, wenn Du Deine Ideale, Deine Vorstellung vom Paradies auf dieser verderbten Erde durchsetzen willst.

 

Du musst zunächst Dich selbst und dann die umgebenden Umstände beherrschen.

 

Du musst sofort spüren und gegensteuern, wenn Du Dir selbst oder die Situation Dir entgleitet.

 

Beides hängt zusammen: Sowie Du Dich gehen lässt, selbst nicht mehr unter der Herrschaft des Geistes stehst, und wenn es nur für einen Moment ist, verlierst Du Deine geistige Kraft und kannst Du die Herrschaft des Geistes auch in der Umgebung nicht errichten. Wir sehen erneut: Die Macht über die Umstände fließt aus der Macht über Dich selbst.

 

Wenn Du Dich selbst nicht beherrscht, kannst Du auch die Verhältnisse nicht beherrschen.

 

 

6. Die Wüstenprinzessin  

 

Du kannst Dich als einen Missionar, einen Entwicklungshelfer oder ein Wesen aus einer Höheren Welt, einer geistigeren Sphäre ansehen, das unter unzivilisierten Barbaren ein Zentrum einer höheren Kultur aufbaut.

 

„Kannst Du ein Beispiel geben?“

 

Im Jahr 1870 begegnet die französische Dame Aurélie Picard einem arabischen Prinzen, heiratet ihn und folgt ihm in seine Heimat, die Sahara. Dort stößt sie auf primitive Verhältnisse und kann gar nicht anders, als ihre französische Zivilisation einzuführen: Das Haus wird gründlich gereinigt, Sand und Ungeziefer hinausgeschafft; man isst nicht mehr auf dem Fußboden mit den Händen, sondern am Tisch mit Messer und Gabel. Die Wüstenprinzessin sorgt dafür, dass im Dorf kein Müll mehr auf die Straße gekippt wird. Sie heilt Kranke und richtet eine Schule für die Kinder ein. Rund um den neu errichteten Palast Kourdane macht Frau Picard die Wüste urbar und verwandelt sie in einen blühenden Garten. Über ihr abenteuerliches Leben dort erzählt der Bestseller „Die Wüstenprinzessin“ von Roger Frison-Roche (französisches Original mit dem Titel „Djebel Amour“).  

 

Ähnlich musst Du Deine Arbeit betrachten: Ganz praktisch auf Verbesserung, Verschönerung und Erhebung des alltäglichen Lebens ausgerichtet.

 

Du bist ein Schöpfer, ein Erbauer Neuer Welten! Was kann es Größeres geben?

 

 

Abschnitt III: Dein Verhältnis zur Umwelt

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

„Ich bin nicht allein auf dieser Erde. In welchem Verhältnis stehe ich mit meinem Tempel zu meiner Umgebung?“

 

 

1. Dein Heim: Ein Außenposten des Temple of Humanity

 

Wir sind Pioniere, die in der Wildnis ein Neues Land aufbauen.

 

Du lebst in der Diaspora. Dein Heim ist ein Vorposten und Stützpunkt einer höheren Zivilisation inmitten einer feindlichen Umgebung, ähnlich wie die Forts der weißen Siedler im Indianerland.

 

Dein Haus und Dein Arbeitsort ist ein Teil der Welt der Zukunft. Die Menschen, die Dich aufsuchen, müssen spüren:

 

Hier ist die Neue Welt!

 

Sie betreten Deinen Tempel und sollen ihn erhoben wieder verlassen.

 

Wie schafft denn ein Hierarch auf Erden? Indem er alles erhebt, was ihn umgibt. (AY 663)

 

Missionieren ist nicht der Weg des Agni Yoga. Wir stellen uns nicht schreiend auf den Marktplatz und preisen das hohe Wissen an wie sauer Bier.

 

Man kann nicht ohne Verachtung zusehen, wie die Lehre auf dem Markt mit einem Rabatt verkauft wird. Lernt verstehen, dass die Lehre, im Bewusstsein ihres Wissens, sich niemals auf dem Markt zur Schau stellen wird. (Gem 129)

 

Besser ist: Überzeuge Deine Mitmenschen durch Dein leuchtendes Beispiel. Führe ihnen eine schönere, lebenswertere Welt deutlich sichtbar vor Augen.

 

Möge Dein Tempel ein „Kloster zur Rettung der Welt“ sein: Ein Magnet, das Zentrum einer Bewegung, an die andere sich anschließen können.

 

Die allermeisten Menschen sind nicht schlecht und sehen durchaus, dass es so wie bisher nicht weitergeht. Sie sind voller guten Willens und suchen nach Möglichkeiten, um an einem Neuen Aufbau mitzuwirken, finden aber keine Gelegenheit dazu.

 

Die Menge staut sich vor den Toren der Neuen Welt, doch sie kennt den Zugang nicht. (BGM I, 237 [271]

 

Viele reine Geister sind schon bereit, sich der bewussten Arbeit anzuschließen, doch sie suchen noch, wie sie sich nähern können. (FW I, 489)

 

 

2. Kampf

Nikolaus Roerich „Holy City“

 

Das Verhältnis zu Deiner Umwelt muss aber auch mit dem Wort Kampf beschrieben werden.

 

Direkt vor Deiner Tür beginnt der Dschungel, die Hölle, das Reich der Ungeheuer, die versuchen, Deine Welt zu überfluten und in den Abgrund zu reißen. (Nikolaus Roerich „Holy City“)

 

Um Deinen Tempel herum herrschen Not und Leid, die primitiven Verhältnisse einer zurückgebliebenen Zivilisation. Dein Staatsgebiet mit seiner höheren Kultur muss fest und sicher wie eine Insel der Seligen, wie ein Leuchtturm in der Dunkelheit stehen und den Menschen Hoffnung geben.

 

Das umgebende Chaos sieht Dein Heiligtum als einen Feind an, den es vernichten oder aufsaugen, auf sein Niveau herunterziehen will, wie die Indianer die Forts der Weißen. Du musst ständiger Angriffe gewärtig sein und Deine Festung mit allen Mitteln verteidigen. Du musst unbedingt die Reinheit des Ortes und Deine persönliche Würde bewahren.

 

Der Neue Aufbau kann nirgendwo anders beginnen als auf der alleruntersten Ebene. Wir errichten unseren Tempel mitten im tiefsten Sumpf, in der Hölle der schrecklichen geistfeindlichen Verhältnisse. (Graun, Südtirol)

 

 

3. Erhebung der Umgebung

Nikolaus Roerich „Von Jenseits“

 

Wenn Du Deinen Tempel verlässt und in die Welt gehst, bist Du wie ein König, der aus seinem Schloss herunter steigt ins Dorf, unter das Volk, zu seinen Kindern, um das dortige Chaos zu lichten und Ordnung (Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe) zu stiften.

 

Es ist ganz wichtig, dass das nicht nur eine abstrakte Idee bleibt.

 

Du musst Dich wirklich mit der Gestalt im weißen Gewand identifizieren und als Vertreter einer höheren Kultur auftreten, der in eine Welt der Dunkelheit, der Unwissenheit und der Barbarei absteigt, um dort zu helfen und das Leben zu verbessern. (Nikolaus Roerich „Von Jenseits“)

 

Deine Aufgabe ist, Deine Umgebung (in unserem Beispiel die Indianer) so weit wie möglich auf das Niveau der höheren Zivilisation der Neuen Welt zu erheben.

 

Er weiß, wie schwierig es ist, sich unter Tigern zu erheben und andere in die höheren Sphären zu führen. Aber das ist die Arbeit jener, die mit der Neuen Welt beginnen. Denn sogar der Anfang muss bemerkbar sein. (Herz 292)

 

„Das ist noch etwas undeutlich. Gibt es Beispiele aus dem täglichen Leben?“

 

Ein moderner Heiliger ist der Japaner Mikao Usui, der Begründer der Reiki-Heilmethode. Er ging in die Elendsviertel von Kyoto, um Reiki zu spenden, also geistige Energie (in der Sprache des Agni Yoga: psychische Energie). So gab er den Armen und Kranken ihre Lebenskraft und Lebensfreude zurück, womit sich auch ihr körperlicher und seelischer Zustand besserte.

 

Ebenso kannst Du Deine eigene Feurigkeit an andere Menschen weitergeben (womit Du den Neuen, unsterblichen Menschen verbreitest). Ebenso kannst Du durch Deine eigene hohe Schwingung die Schwingung Deiner Umgebung erheben (womit Du die Neue Welt verbreitest). Das ist, wie wir schon in der Sendung „Übung Feuriger Zustand“ gesagt hatten, die Heldentat eines Agni Yogi, die er an jedem Tag seines ganz normalen, alltäglichen Lebens vollbringt.

 

Dafür musst Du Dich noch nicht einmal wie Mikao Usui besonders auf die Suche nach Notleidenden machen. In dem Moment, wo Du in einem Feurigen Zustand von hoher Schwingung Deinen Meditationsraum verlässt, steigst Du bereits ab in eine Welt voller Not, Elend und Leid. Dort wirst Du unweigerlich schon nach kürzester Zeit in Deiner Familie, an Deinem Arbeitsplatz oder sonst in Deinem Umfeld auf niedrig schwingende Mitmenschen treffen, die dringend der Erhebung bedürfen.

 

So, im gewöhnlichen Alltag, ahmen wir heute die großen Glaubenskämpfer aller Zeiten nach und führen ein heiliges Leben mitten in der Welt!

 

 

Praxistipp: Hoheit und Liebe

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

Du musst lernen, eine gewisse Distanz zum Volk und zur Situation zu wahren und nichts und niemanden zu nah an Dich herankommen zu lassen. Verhalte Dich wie ein Rechtsanwalt oder ein Arzt: Du selbst bist von den Streitigkeiten Deiner Mandanten oder den Krankheiten Deiner Patienten gar nicht betroffen und lässt Dich von ihnen auch nicht anstecken.

 

Du gehörst zu den Herrschenden!

 

Verachte aber niemanden! Schmunzele nachsichtig über Deine kleinen Brüder und Schwestern mit ihren primitiven Sitten und Gebräuchen! Hilf ihnen, ihr Leben zu verbessern! Dein Motto lautet:

 

Hoheit und Liebe.

 

Wenn die Wilden Dir zum Dank für Deine Mühe und Sorge Steine in den Weg legen, Dich ärgern, verspotten, beleidigen, betrügen, verleumden, erniedrigen oder gar an den Marterpfahl binden, brüllst und tobst Du nicht, sondern bewahrst die Haltung von Jesus am Kreuz:

 

Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. (Luk 23, 34)

 

 

4. Eroberung, Ausdehnung

Heiliger Johann von Capistran 

 

Was nicht wächst und größer wird, ist tot.

 

Wie jeder lebendige Organismus sind die Föderation „Temple of Humanity“ und ebenso Dein persönlicher Tempel auf Wachstum ausgerichtet.

 

Unser Ziel ist: Die ganze Welt um uns herum unter die Herrschaft der Mahatmas zu bringen – ausschließlich mit friedlichen Mitteln natürlich, ohne jede Art von physischem oder psychischem Zwang. Ihr Staatsgebiet muss sich ständig erweitern.

 

Die Welt für die Mahatmas erobern: Das ist das Abenteuer unserer Zeit! (Nikolaus Roerich „Tibetan Stronghold“)  

 

„Das hört sich etwas martialisch und nach Kolonialismus an.“

 

Nein, im Grunde geht es nur um eines:

 

Menschen für die Neue Welt gewinnen!

 

Unter Meinem Zeichen sammele Ich neue Menschen. Festigt euch in dem Gedanken, das Volk heranzuziehen und mit den Händen des Volkes Meinen Tempel zu errichten. (BGM I, 143 [160])

 

Wir wollen Menschen dazu begeistern, nach denselben höheren Gesetzen, Sitten, Gebräuchen und Traditionen zu leben, wie sie in Schambhala bestehen. „Nachfolge“ lautet auch hier wieder das Zauberwort!

 

„Ist das nicht vollkommen unrealistisch? In meiner Hochhaussiedlung sollen die Satzungen eingeführt werden, die in dem höchsten irdischen Heiligtum gelten?“

 

Nein! Die Mahatmas rufen uns ausdrücklich auf, sie nachzuahmen. Nur so entsteht eine höhere Ordnung auf der Erde!

 

Die Menschen können Uns nachahmen, da jeder die Grundlagen der Bruderschaft im Leben zu bekunden vermag. Nur finstere Verneiner beharren auf der völligen Unanwendbarkeit des Bruderschaftsprinzips auf der Erde. (Br II, 47)

 

Durch Nachahmung der grundlegenden Arbeiten der Bruderschaft können sich die Menschen in nützlicher Zusammenarbeit vereinen. Die Bruderschaft ist kein Mythos, und sie nachzuahmen, wird auch ein entscheidender Aufbau sein. Es ist nicht verboten, etwas Erhabenes nachzuahmen. Indem man sich eine hohe Aufgabe stellt, kann man große Ergebnisse erzielen. (Br I, 434)

 

 

Praxistipp: Erhebung jedes Raumes

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

„Eroberung der Welt, Erweiterung des Staatsgebietes von Schambhala – das sind wieder abgehobene Ideen, die mit meinem Alltag nichts zu tun haben!“

 

Nun, dann wollen wir weiter unten ansetzen und es anders ausdrücken: Du kannst andere Räume genauso verwandeln, wie Du Deine eigene Wohnung verwandelt hast.

 

Du erfüllst jeden Raum, den Du betrittst, (zu Besuch bei Bekannten, Freunden oder Verwandten, Amtsstuben, Büroräume usw.) mit der reinen, feierlichen Atmosphäre Deines Heiligtums. So nimmst Du ihn für Schambhala in Besitz. So weitest das Staatsgebiet des Temple of Humanity im täglichen Leben aus. So verwirklichst Du das Ziel, aus jedem Ort einen Tempel zu machen.

 

Das ist eine wirkliche Eroberung!

 

Die äußeren Verhältnisse an fremden Orten kannst Du nur bedingt beeinflussen. Aber die feinstoffliche Atmosphäre oder Kulisse, vor deren Hintergrund sich das materielle Leben abspielt, kannst Du überall und unter allen Umständen ganz wesentlich mitgestalten.

 

Du richtest überall den Überbau, die geistige Ordnung der Neuen Welt auf.

 

Wie der heilige Johann von Capistran, der es vermochte, mit seiner geistigen Kraft ein ganzes Militärlager in ein Heiligtum zu verwandeln, wie wir in der Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ schon besprochen hatten.

 

Der Erfolg hängt von der Macht Deines Geistes ab, der sich gegen die ungeistigen Einflüsse anderer Personen im Raum durchsetzen muss.

 

Wo immer Du auftrittst, übernimmst Du die geistige Führung, und es erscheint die Neue Welt!

 

Du bist ein Vertreter der Hierarchie und der Neuen Welt. Du kennst die Welt der Zukunft und den Weg dorthin, die anderen nicht.

 

Diese Gewissheit, dieses Selbstvertrauen gründet darauf, dass Du bereits in der Neuen Welt lebst. Was Du weitergeben kannst und sollst, ist nicht graue Theorie, sondern Deine eigene praktische lebendige Erfahrung, wie man das Leben verbessern und auf eine höhere Stufe heben kann.

 

 

5. Institutionen erobern

 

Von entscheidender Bedeutung ist: Nicht nur einzelne Wohnungen sollen zu Bausteinen des Temple of Humanity werden, wir müssen vor allem auch die gesellschaftlichen Institutionen erobern.

 

Worin besteht die wahre Hilfe für Unser Werk? Natürlich in der Mitarbeit an dem Aufbau Unserer Institutionen. (AY 246)

 

Alle staatlichen und sonstigen Einrichtung: Behörden, Gerichte, Wirtschaftsunternehmen, Handwerksbetriebe, Kanzleien, Krankenhäuser, Arztpraxen und andere medizinische Einrichtungen, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Familien und Kirchen können und müssen Mitglied der Föderation Temple of Humanity werden, unter der Führung eines Hierarchen stehen und im Geist der Neuen Zeit wirken.

 

 

3.  KAPITEL:  DER  WEG  DER  GEMEINSCHAFT

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Wir haben bisher über den Weg des Einzelnen gesprochen. Der Schlüssel, das Zauberwort für die Erschaffung der Neuen Welt lautet aber: „Gemeinschaft“. Nicht umsonst trägt eines der Bücher der Agni Yoga Lehre diesen Titel.

 

Die Welt der Zukunft ist nur vorstellbar als eine Gemeinschaft von Neuen Menschen.

 

Vereinzelte, bloß auf sich allein gestellte Agni Yogis können keine Neue Welt errichten, so viele sie und so groß ihre Bemühungen auch sein mögen. Nicht als einzelne, sondern nur als Gemeinschaft werden wir die Welt erobern.

 

Nur in Einigkeit liegt Stärke. Die kleinen, vereinzelten Anstrengungen für die Rettung des Planeten sind sehr schwach. (FW III, 426)

 

Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe sollen unter allen Menschen, in der menschlichen Gesellschaft insgesamt herrschen.

 

Die Gemeinschaft bleibt die einzige Tür zum Fortschritt. Ihr Kanal ist nur einer: Wenn sie sich vom veralteten Ufer abstößt, wird die Menschheit unvermeidlich den vorgeschriebenen evolutionären aufrechten Fels der Neuen Welt erreichen. (Gem 265)

 

 

Gemeinschaften bilden

 

„Wie also errichten wir die Welt der Zukunft?“

 

Indem wir uns mit Gleichgesinnten zusammentun, Gemeinschaften bilden und diese der Herrschaft der Mahatmas unterstellen.

 

Wir beginnen mit kleinen Kerngruppen, an die andere sich anschließen können. So bilden sich größere Gemeinschaften. Bald stehen ein Dorf, mehrere Städte und schließlich ein ganzes Land unter der Herrschaft der Mahatmas. Am Ende entsteht im Wege einer natürlichen Entwicklung die Weltgemeinschaft.

 

So kann man in kleinen Kerngruppen den Prototyp des weltweiten Fortschritts vorantreiben. (FW I, 288)

 

Beim Aufbau des Staates und der Gesellschaft sollte man die kosmischen Gesetze im Blick haben. Zwei harmonische Auren können eine Neue Welt erschaffen. (FW III, 66)

 

Eine systematisch zusammengeschweißte Gruppe von zwölf Menschen vermag selbst kosmische Ereignisse zu beherrschen. Man muss auch verstehen, dass eine Erweiterung der Gruppe sie schwächen kann, weil sie die Dynamik des Aufbaus stört. Daher kann man beobachten, dass Unser Aufbau aus kleinen Gruppen besteht. (AY 137)

 

Der Weltstaat Temple of Humanity entsteht durch den Zusammenschluss von vielen kleineren, mittleren, größeren und größten Gemeinschaften.

 

So kann, indem man mit einem Kern beginnt, der Aufbau einer Gemeinschaft zur Weltgemeinschaft führen. (U II, 683 [283]

 

Eine der schönsten Aussagen des Agni Yoga lautet:

 

Mögen neue Gemeinschaften erblühen, wie neue Quellen in der Wüste. Um jede Quelle wird zartes Gras ergrünen, und die Rinnsale der Quellen werden sich schließlich zu einem großen Strom vereinigen. (Gem 226)

 

Das Bild von der Oase ist heute vielleicht ein wenig abgegriffen, hier aber vollkommen berechtigt:

 

Wir müssen inmitten der spirituellen Wüste der heutigen Zeit Leuchttürme, Lichtpunkte, lebendige, strahlende Beispiele einer geistigeren Lebensweise aufrichten.  

 

Wie die Christen im untergehenden Römischen Reich legen wir die Grundlage für eine höhere Kultur.  

 

Außerdem müssen wir Heimstätten schaffen, in denen geistige Menschen, die ersten Vertreter der kommenden 6. Rasse Zuflucht finden.

 

 

Abschnitt I: Studienabende und Schulen

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

„Wie gehen wir praktisch vor? Was sind die ersten Schritte?“

 

1. Studienabende

 

Wir wollen ganz praktisch, ganz einfach, ganz klein und von ganz unten auf beginnen: Der erste, naheliegendste, natürlichste und notwendigste Schritt zur Bildung einer Gemeinschaft ist:

 

Wir treffen uns einmal in der Woche, um die Bücher des Agni Yoga zu studieren und zu besprechen.

 

Dafür bedarf es keiner materieller Mittel, keiner Räume außer der Wohnung eines Teilnehmers und keines Zusammenlebens.

 

Wenn diese „Studienabende“ nicht nur theoretisieren, sondern tatsächlich die geistige Entwicklung der einzelnen Mitglieder voranbringen, leistet ihr bereits eine äußerst wertvolle, fruchtbringende Arbeit.

 

Die Bücher des Agni Yoga sind die Grundlage für alle unsere Bemühungen.

 

Sie sind für uns alle noch neu. Sie gründlich zu studieren, wirklich zu verinnerlichen und ihre Weisungen in die Praxis umzusetzen ist also eine unabdingbare Voraussetzung für den Neuen Aufbau.

 

*****

 

Ihr werdet sehen: Es zeigt sich schon hier, wer geeignet ist, später einmal in einer ambitionierteren Gemeinschaft mitzuarbeiten, und wer nicht. Bald, schon nach wenigen Wochen, trennt sich die Spreu vom Weizen:

 

Da sind diejenigen, die es einfach nicht schaffen, regelmäßig teilzunehmen oder pünktlich zu erscheinen. Da sind die, die mit ihrem undisziplinierten Wesen nichts als Chaos in die Gruppe hereintragen, sei es, weil ihnen der notwendige Ernst fehlt, sei es, weil ihre Technik nie funktioniert. Oder diejenigen, die gar nicht an Agni Yoga interessiert sind, sondern ihre eigene Weltanschauung vortragen wollen. Da sind wieder andere, die so tief in ihren persönlichen Problemen stecken, dass sie geistig noch gar nicht frei sind, sich wirklich mit Agni Yoga zu beschäftigen.

 

*****

 

Beim Besprechen der Paragraphen erweist sich schnell, wer ein geistiger Mensch ist: Die einen verstehen schon recht gut, was der Meister uns sagen will, tragen wertvolle Beispiele zur Erklärung einer Stelle bei, helfen anderen Mitgliedern zu begreifen und geben Anregungen, wie die Lehre im täglichen Leben in die Praxis umgesetzt werden kann.

 

Andere dagegen finden keinen Zugang, weder zu den Büchern noch zu den Erklärungen, die die Gruppe ihnen gibt, können nicht zuhören, reden zu viel oder beharrlich an der Sache vorbei, stellen Fragen oder bringen Beiträge, die mit dem Thema nichts zu tun haben, und so fort.

 

*****

 

Selbst in einer solchen kleinen Gruppe der allerersten Stufe „menschelt“ es bald: Sympathien und Antipathien kommen zum Vorschein, es gibt Gereiztheit, Gekränktheit oder sogar Aggressivität.

 

Einer von euch, der bemerkt, was vor sich geht, wird zu einem selbsternannten Aufseher und versinkt in der winzigsten Gereiztheit. Der Gesprächsfaden wird zerrissen, und es beginnt ein unwürdiges Flicken. (Gem 125)

 

Nicht anders als später in einer größeren, physischen Gemeinschaft müssen wir Wege finden, mit den mannigfaltigen, unvermeidlichen menschlichen Schwächen würdig und zweckmäßig umzugehen.

 

Beim gemeinsamen Studium der Bücher des Agni Yoga lernt und entwickelt sich nicht nur der einzelne Mensch, sondern auch die Gemeinschaft.

 

*****

 

Schon an dem vergleichsweise einfachen Test „Studienabend“ schält sich sehr rasch heraus: Wer kommt für die weltliche und geistliche Leitung der Gruppe in Betracht? Wer verspricht, ein guter Mitarbeiter und Schüler zu werden? Wer läuft nur passiv mit und wer wird sogar ausgeschlossen werden müssen?

 

*****

 

Wenn in der Gruppe gute Arbeit geleistet wird, können wir nach dem Gesetz der Entsprechung erwarten, dass wir gleichgesinnte Geister anziehen.

 

Ein neuer Aufbau zieht natürlich die am nächsten stehenden Bewusstseine an. (AY 254)

 

Wer engagiert mitarbeitet, wird vielleicht Familienmitglieder oder Freunde begeistern können, einmal an einem solchen Abend teilzunehmen. So wächst die Gemeinschaft auf ganz natürliche Weise.

 

*****

 

Wenn eine solche Kerngruppe sich gefestigt hat – aber erst dann! – könnt Ihr den Schritt an die Öffentlichkeit wagen: Bietet Einführungsabende in Agni Yoga für Außenstehende an! Damit leistet Ihr einen ersten Beitrag, um Agni Yoga in der Gesellschaft zu verankern.

 

Ein solcher Schritt will allerdings wohl überlegt sein: Die Gruppe muss bereits ein würdiges Bild abgeben. Nichts ist schlimmer, als wenn Neuankömmlinge auf Uneinigkeit, Zank, Streit oder einen belanglosen Kaffeeklatsch mit Alltagsgeschwätz stoßen. Das fällt nicht nur auf die Gruppe, sondern auf Agni Yoga insgesamt zurück.

 

Meine jungen Freunde, wieder habt ihr euch im Namen der Lehre versammelt, und wieder habt ihr einen Abend mit Gästen verbracht. Indessen wurde gesagt und wiederholt, dass die Stunde der Aussprache über die Lehre frei von alltäglichem Geschwätz sein muss. Möge diese Stunde auch seltener stattfinden, doch ihre Qualität muss aufrechterhalten werden.

Wir bitten euch, wenigstens für eine Stunde bewusst verantwortungsvolle Menschen zu sein. Wenn es euch schwerfällt, für eine Stunde in der Woche zusammenzukommen, so ist es besser, euch nur alle vierzehn Tage zu treffen.

Versteht es, zu dieser Zeit alle aufregenden tierischen Gewohnheiten auszuschalten, wie Rauchen, Wein, Essen, nichtiges Geklatsche, die Umsätze eurer unbedeutenden Geschäfte, Verurteilung und Zorn. Man kann doch wohl für eine Stunde von persönlichen Unternehmungen ablassen. (Gem 125)

 

Für ein derartiges Angebot dürft Ihr auch Werbung platzieren.

 

„Ist es nicht unwürdig, eine so hohe Lehre öffentlich anzupreisen?“

 

Nein, nicht, wenn es an geeigneter Stelle und in angemessener, würdiger Form geschieht. Es ist nicht verboten, auf eine öffentliche Veranstaltung öffentlich aufmerksam zu machen. Wenn Nikolaus Roerich eine Ausstellung seiner Bilder veranstaltet hat, wurde dafür natürlich auch geworben. Anders kann man gar nicht erwarten, dass die Menschen herbeiströmen.

 

 

Praxistipp: Virtuelle Studienabende

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

Natürlich ist es am besten, sich persönlich zu treffen. Die Studierenden müssen aber nicht unbedingt am selben Ort leben und physisch zusammenkommen. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten können wir über Ländergrenzen, über die Beschränkungen von Zeit und Raum hinweg Studienabende zum Beispiel über Skype oder Zoom abhalten.

 

Studienabende sind in allen Ländern der Welt die Keimzellen des Neuen Aufbaus.

 

 

2. Agni Yoga Schulen

Buddha Memorial Park, Nakhon Nayok, Thailand

 

Wer in einer Gemeinschaft der Neuen Welt Mitglied werden will, muss wie beim Übertritt zu Judentum, Christentum oder Islam wie in einer Thora- oder Koranschule oder im Konfirmationsunterricht nicht nur die Weltanschauung des Agni Yoga, sondern auch dessen Sitten und Gebräuche sowie deren Anwendung im täglichen Leben erlernen.

 

Machen wir also einen weiteren Schritt von höchster Bedeutung in Richtung auf die Bildung von Gemeinschaften:

 

Vor allem anderen benötigen wir Schulen, die weit über Studienabende hinaus sowohl die Theorie als auch die Praxis des Agni Yoga systematisch lehren.

 

Wer immer am Aufbau der Welt der Zukunft teilnehmen will, muss viel wissen: Er muss die Gesetze des Daseins wie Karma, Wiedergeburt, Evolution und Hierarchie kennen.

 

Er muss sich in einen, unsterblichen Geistmenschen verwandeln. Dafür benötigt er Hilfe von denen, die diese Stufe bereits erklommen haben.

 

Schließlich müssen wir ihm die Regeln des Zusammenlebens, die Agni Yoga aufstellt, nicht nur theoretisch beibringen, sondern auch praktisch mit ihm einüben.

 

Dazu müssen wir aus den Tausenden von Seiten der Schriften des Agni Yoga ein komplettes Studien- und Übungsprogramm herausziehen.

 

Dieses Programm muss das gesamte Wissen des Agni Yoga und alle Aspekte der täglichen Praxis umfassen. So etwas zu erarbeiten ist eine gigantische Herausforderung! Dafür benötigen wir Lehrer, die außerdem in der Lage sein müssen, die herauskristallisierten Kenntnisse Neuankömmlingen einfach und anschaulich zu vermitteln.

 

„Wie kann ich dabei helfen? Ich bin kein Lehrer. Ich habe noch nicht einmal alle Bücher des Agni Yoga gelesen.“

 

Es ist wichtig, dass Du erkennst: Die Erstellung eines vollständigen und systematischen Lern- und Übungsprogramms ist nicht Sache eines einzelnen Lehrers allein. Das Ergebnis wird nur dann von hoher Qualität sein, wenn es nicht theoretisch erdacht, sondern praktisch vielfach erprobt ist. Seine Richtigkeit stellt sich erst in der alltäglichen Anwendung heraus. Auf der Basis der Erfahrungen, die wir alle gemeinsam mit diesem Programm machen, muss es ständig überarbeitet und weiterentwickelt werden. Dazu kannst Du mit den Erfahrungen, die Du machst, einen wertvollen Beitrag leisten.

 

*****

 

Die Agni Yoga Schulen wenden sich an Mitglieder und Außenstehende, Neuankömmlinge, Anfänger und Fortgeschrittene aller Altersstufen. Ihr Aufbau ist äußerst wichtig und höchst wertvoll ganz unabhängig davon, ob wir später tatsächlich zur Bildung einer physischen Gemeinschaft kommen oder nicht.

 

Eine Schule wie die Akademie Platons übt über ihre Schriften noch heute Einfluss auf die Menschheit aus, auch wenn der von Platon ersonnene ideale Staat auf der materiellen Ebene noch keine Wirklichkeit geworden ist. (Raffael „Die Schule von Athen“)

 

Zu allen Zeiten, in allen Kulturen, Religionen und Weltanschauungen waren Schulen, an denen höheres Wissen gelehrt wurde, Zentren für die Ausbreitung einer neuen, höheren Zivilisation – weil Eltern ihre Kinder in der Hoffnung dorthin gaben, sie mögen dort eine bessere, überlegene Lebensweise lernen.

 

Die Lehrer an diesen Schulen werden die künftigen Führer der Gemeinschaft sein.

 

 

Abschnitt II: Gemeinschaften im Geist

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Wenn unsere kleine Gemeinschaft sich über Studienabende und eine Schule gefestigt hat, können wir den nächsten Schritt gehen. Wir wiederholen noch einmal: Unser Ziel ist:

 

Wir wollen an einem Ort dieser Welt, zum Beispiel in einem Mehrgenerationenhaus in der Stadt, auf einem Bauernhof oder in einem ganzen Dorf, eine physische Agni Yoga-Gemeinschaft aus Männern, Frauen und Kindern, aus mehreren Familien bilden, die sich der Herrschaft der Mahatmas unterstellt und Bestandteil der Föderation Temple of Humanity ist.

 

Das ist ein gewaltiges, noch nie realisiertes Projekt. Es benötigt eine sehr gründliche Vorbereitung und eine äußerst vorsichtige Umsetzung in ganz kleinen Schritten, wenn es nicht alsbald scheitern soll.

 

Die Erfahrungen gerade auch der Agni Yogis der letzten Jahrzehnte in den verschiedensten Ländern der Welt lehren: Die Zeit ist möglicherweise noch nicht reif, um physische Gemeinschaften zu bilden. Die meisten derartigen Vorhaben waren nur von kurzer Dauer.

 

„Warum ist das so?“

 

Die Mehrzahl der Menschen ist noch nicht gemeinschaftsfähig. Sie können oder wollen sich nicht selbstlos ein- und unterordnen. Sie sind noch nicht so weit, um wie im alten Ägypten von den Mahatmas oder ihren Repräsentanten regiert zu werden.

 

Ein Yogi verehrt die Hierarchie. Er weiß, dass über ihm viele Hierarchen stehen. Doch den meisten Menschen bedeutet das Verstehen der Hierarchie eine schier unüberwindliche Stufe. Die Menschen lieben eine solche Unterordnung nicht. Sie sind selbstherrlich und denken in ihrer Selbstsucht nicht an die Unbegrenztheit. Sie wollen die herrliche Unbegrenztheit nicht lieben, und so können sie auch die Hierarchie nicht lieben. (Br II, 911)

 

Wir sehen wieder, wie der Neue Aufbau den persönlichen Kanal entlang erfolgt: Bevor wir daran denken können, physische Gemeinschaften zu bilden, müssen wir zunächst die Kandidaten soweit sichten und ausbilden, dass sie überhaupt geeignet sind, Mitglieder zu werden. Der nächste Schritt auf unserem Weg ist also:

 

Wir bilden Gemeinschaften im Geist.

 

Wir müssen nach der Bildung von Gemeinschaften des Geistes streben. (FW I, 231)

 

Oder in der Terminologie des digitalen Zeitalters: nach virtuellen Gemeinschaften. Diese erfordern noch kein physisches Zusammenleben, bereiten aber darauf vor.

 

„Was ist eine Gemeinschaft im Geist?“

 

Eine wahre Gemeinschaft entsteht unabhängig von den äußeren Umständen durch die Verbindung verwandter Bewusstseine.

 

Das Leben kann unter beliebigen Bedingungen verklärt werden. Die Gemeinschaft des Geistes ist die höchste Verklärung des Lebens. Viele Unwissende wollen nicht begreifen, dass die Gemeinschaft des Geistes nicht von einer äußeren Form abhängt. Sie bildet sich dort, wo das Konzept der Erweiterung des Bewusstseins lebendig ist. (AUM 167)

 

Die einzige wahre Einheit, die Einheit im Geist und im Bewusstsein, verwirklicht sich immer stärker und nachdrücklicher. Bruderschaft kann nur in der Einheit der Bewusstseine verwirklicht werden. Der Lehrer arbeitet für diese Einheit des Bewusstseins mit den engsten Schülern, ohne an physisches Zusammenleben zu denken. (HR II/2, 532; Brief vom 10.09.1938) 

 

Wir vereinigen uns im Herzen, wo immer wir leben.

 

Das Herz steht da als der Tempel der Menschheit. Man kann nicht über das Gehirn oder über Kundalini an die Einheit der Menschheit denken, doch das Strahlen des Herzens vermag die scheinbar unterschiedlichsten Organismen zu vereinen, und das sogar über weite Entfernungen hinweg. Dieses Experiment der Annäherung von Herzen über Entfernung hinweg erwartet seine Arbeiter. (Herz 339)

 

Geistige Gemeinschaften können sich über die Grenzen von Materie, Zeit und Raum, von Ländern, Staaten und Völkern hinweg bilden.

 

Die geistige Zusammenarbeit, die nicht durch den Raum begrenzt wird, weitet sich aus. (AY 273)

 

Die Gemeinschaft des Geistes ist möglich, wo ein lebendiger Magnet vorhanden ist; dort kann man sich über alle irdischen Grenzen hinweg jeder Kooperation oder Gemeinschaft anschließen. Wenn die Gemeinschaft allein im Dienst der Wahrheit lebt, gibt es keine Hindernisse. (AUM 168)

 

Wir benötigen ein sehr weites Verständnis von Gemeinschaft, um zu einer geistigen Weltgemeinschaft zu gelangen.

 

Man sollte Gemeinschaft nicht im engsten, sondern im weitesten Sinn verstehen - nämlich als Zusammenarbeit mit der ganzen Menschheit, mit allen Welten, mit dem ganzen Dasein. Die Menschen leiden sehr aus Mangel an freundlichem Verhalten zueinander; weshalb sie dann noch in abgeschlossene Gemeinschaften einsperren, dadurch entfernen sie sich noch mehr von der Weltgemeinschaft, die die ganze Menschheit und alle Ebenen des Daseins umfasst. (HR II/2, 532; Brief vom 10.09.1938) 

 

 

1. Gemeinschaft durch neue geistige Ordnung

 

„Wodurch bildet sich eine geistige Gemeinschaft?“

 

Wir hatten schon Wittgenstein zitiert, der so treffend sagt:

 

Kultur ist eine Ordensregel.

 

Eine höhere Kultur, die Neue Welt, entsteht dadurch, dass wir nach neuen, höheren Regeln, in einer fortgeschrittenen Ordnung der Gesellschaft zusammenleben.

 

Wir Unsterblichen finden zu einer höheren Lebensweise aber nicht, weil sie von oben verordnet wird, sondern weil sie der Ewigkeit unserer Natur besser entspricht als die alte. Eines der allerwichtigsten Zitate des Agni Yoga lautet:

 

Die Menschen sind bereit, wegen des morgigen Festes ein unbequemes Nachtlager zu erdulden, aber nicht gewillt, ein der Unbegrenztheit angemessenes irdisches Leben zu führen. (AUM 284)

 

„Was heißt das konkret? Wie kommen wir zu einer solchen neuen Lebensweise?“

 

Bilden wir ein Beispiel:

 

Stelle Dir vor, wie seinerzeit im Wilden Westen die weißen Siedler und Trapper auszogen, um sich in Feindesland unter Indianern anzusiedeln.  

 

Nicht viel anders wird es sein, wenn eine Gemeinschaft von Agni Yogis sich am Fuße des Altai-gebirges zusammenfindet, um ein Dorf oder sogar einen eigenen Staat zu gründen, wie Nikolaus Roerich es versucht hat.  

 

Wie gehen sie vor? Sie müssen auf der äußeren Ebene physische Arbeit leisten: Häuser und als Mittelpunkt der Gemeinschaft eine Kirche, einen Tempel oder einen Aschram errichten, das Land urbar machen und bestellen, und so fort.

 

Noch viel wichtiger für die Bildung und den Zusammenhalt der Gemeinschaft ist aber die geistige Arbeit, die alle gemeinsam auf der inneren Ebene zu leisten haben:

 

Ihr müsst festlegen, nach welchen Sitten und Gebräuchen Eure Gemeinschaft der Zukunft leben will.

 

Gerade heute, wo die ganze Lage der Menschheit unerhörte Gefahr durchmacht, ist es unumgänglich, übereinzukommen, wie man leben und sich auf die Zukunft ausrichten soll. (Herz 295)

 

Wir wollen ja gerade anders leben als die alten Menschen in der alten Welt.

 

Genau wie die Auswanderer aus Europa in Amerika eine Neue Welt schaffen wollten.  

 

Wenn wir gemeinsam die Welt der Zukunft erbauen wollen, müssen wir uns zunächst auf die neue geistige Ordnung einigen, die dort herrschen soll.

 

Welche Regeln und Gesetze sollen bei uns gelten? Wer legt sie fest? Wer überwacht ihre Einhaltung? Mit welchen Mitteln, notfalls mit Gewalt? Wir benötigen eine Tagesordnung für gemeinsamen Gottesdienst, Ausbildung und Dienst. Wie wollen wir uns kleiden? Wer führt die Gemeinschaft und ihre einzelnen Institutionen? Wer bestimmt diese Führung, und auf welche Weise?

 

*****

 

Das alles und vieles mehr müssen wir untereinander so verabreden und festlegen, dass alle einverstanden sind! Und zwar bevor wir uns auf die Reise zu dem in Aussicht genommenen Ort machen und dort den ersten Spatenstich tun! Es ist eine gewaltige geistige Leistung, eine enorme Arbeit, die viele Monate Zeit erfordert, die verschiedenen Mitglieder mit ihren verschieden hohen Bewusstseinen unter einem gemeinsamen geistigen Dach zu vereinen.

 

Wir bilden eine geistige Gemeinschaft dadurch, dass:

 

1. Wir uns zu einer gemeinsamen Weltanschauung, dem Agni Yoga bekennen,

2. den höheren Sitten, Gebräuchen, Regeln, Gesetzen und Traditionen der Bruderschaft folgen,

3. dieselben geistigen Übungen praktizieren,

4. an einem gemeinsamen Ziel, der Errichtung eines Stützpunktes der Neuen Welt zusammenarbeiten

5. und uns einem gemeinsamen Oberhaupt, den Mahatmas von Schambhala unterordnen. 

 

Wer diese 5 Grundlagen unterschreibt, gehört zu uns, wo immer er lebt. Ihr werdet sehen: Eine gemeinsame Philosophie, gemeinsame Bräuche, gemeinsame Übungen, ein gemeinsames Ziel und eine gemeinsame Führung schweißen uns viel fester und sicherer zusammen als das physische Zusammenleben an einem bestimmten Ort.

 

Die Zusammenarbeit erfolgt auf der Ebene des vereinten Bewusstseins. Solche Arbeiter gleichen sich annähernd in ihrem Denken, und eine solche Vereinigung bildet eine wahre Gemeinschaft. (Br II, 131)

 

Die geistige Verbindung ist unverletzlich und die Entfernung ohne jegliche Bedeutung. (Br II, 141)

 

Diese 5 Grundlagen sind die unabdingbare Basis, die wir zunächst fest verankern müssen, bevor wir uns zu einer physischen Gemeinschaft zusammenschließen.

 

 

2. Die 10 Grundpfeiler der Praxis des Agni Yoga

 

„Lass uns jetzt aber konkreter werden: Was sind nun diese Bräuche und Gesetze, auf deren Grundlage wir unsere geistige Gemeinschaft errichten wollen?“

 

Die Ordnung, die wir uns als geistige Gemeinschaft geben, wird von den 10 Grundpfeilern der Praxis des Agni Yoga bestimmt. Dies sind die Bräuche, die in der Bruderschaft von Schambhala gelten und die auch wir übernehmen müssen, wenn wir unseren Aufbau an ihr orientieren wollen.

 

Wir hatten über diese 10 Pfeiler schon in einer eigenen Sendereihe gesprochen. Schaut dort noch einmal herein und vergewissert Euch, dass Ihr nichts vergessen habt. Wir müssen uns hier auf wenige Worte darüber beschränken, was diese Grundsätze für die Errichtung einer Gemeinschaft der Zukunft bedeuten:

 

***** 

 

Der erste Grundpfeiler ist ein höheres Bewusstsein. Der Neue Mensch und die Neue Welt entstehen unabhängig von den äußeren Umständen im Bewusstsein und müssen dort verteidigt werden. Insofern steht ein höheres Bewusstsein tatsächlich als unabdingbare Grundlage am Anfang unseres Neuen Aufbaus.

 

Wir können es auch so ausdrücken: Wenn Du in eine Gemeinschaft der Zukunft eintreten willst, musst Du zuvor gelernt haben, den Feurigen Zustand Deines Wesens unter allen Umständen aufrechtzuerhalten (siehe die Sendung „Übung Feuriger Zustand“).

 

*****

 

Der zweite Pfeiler ist die Tagesordnung. Sie erlaubt uns, jedem der 4 Lebenskreise (Verbindung mit der Höheren Welt oder Meditation, Dienst am Allgemeinwohl, Dienst am Nächsten und Selbstvervollkommnung) den ihm angemessenen Raum zu geben.

 

So mancher von Euch hat über diesen Grundpfeiler gespöttelt und gesagt: Ich mache was ich will, wann immer ich es will, und lasse mich nicht in ein Korsett zwängen. Ob diese Einstellung für den einzelnen erfolgversprechend ist, will ich hier offenlassen.

 

Jedenfalls in der Gemeinschaft aber kommen wir nicht umhin festzulegen, wann wir was tun wollen, wenn wir es gemeinsam tun wollen: Wir müssen uns einigen, wann wir zusammen den Tempel besuchen, die Mahlzeiten einnehmen, die notwendigen Arbeiten erledigen, unsere Ausbildung absolvieren wollen, und so fort.

 

*****

 

Als drittes gelten die Regeln über eine Ernährung nach geistigen Grundsätzen. Sie sind von höchster Bedeutung. Zur Neuen Welt gehört unbedingt auch eine neue Esskultur.

 

Im Temple of Humanity gibt es natürlich keinen Alkohol, kein Fleisch, keinen Tabak, keine Süßigkeiten und keine Völlerei.

 

Sei überzeugt: Dort, wo aus Appetit und nicht aus Notwendigkeit gegessen wird, ist noch die alte Welt!  

 

*****

 

Zum vierten Grundpfeiler: Der Begriff „Gehorsam“ ist bei Euch nicht beliebt. Unsere Sendungen über dieses Thema haben nur eine geringe Einschaltquote. Dabei ist dieser Grundsatz von grundlegender Wichtigkeit für die Errichtung des Weltstaates der Zukunft. Es geht nämlich um das alles überragende Prinzip der Hierarchie, über das wir sogleich noch im Einzelnen sprechen werden.

 

*****

 

Den fünften Grundpfeiler „Leben in zwei Welten“ verwirklichen wir dadurch, dass wir über den materiellen Ort, an dem unsere Gemeinschaft besteht, die geistige Ordnung der Föderation Temple of Humanity wölben. Wir leben also schon auf Erden im Himmel. Bei uns gelten die Bedingungen beider Ebenen.

 

***** 

 

Über den sechsten Pfeiler „Selbstlosigkeit“, den siebenten Pfeiler „Verbindung mit der Höheren Welt – Meditation“, den achten Pfeiler „Dienst am Allgemeinwohl“ und den zehnten und letzten Pfeiler, die „Ausbildung oder Selbstvervollkommnung“, sprechen wir im Folgenden noch genauer.

 

*****

 

Der neunte Grundpfeiler „Dienst am Nächsten“ wird in einer lebendigen Gemeinschaft, in der jeder für den anderen da ist, ganz natürlich und selbstverständlich verwirklicht.

 

*****

 

Weitere Regeln für Gemeinschaften der Neuen Zeit findet Ihr in der Sendung „Die Hierarchie“ und in der Sendereihe „Die Neue Welt“.

 

Daneben gibt es noch eine Reihe von kleineren Bräuchen: Die Menschen der Zukunft tragen weiße Kleidung, die nicht das Körperliche betont. Sie verzichten auf das grobe Händeschütteln zugunsten des Gandhi-Grußes: „Meine unsterbliche Seele grüßt Deine unsterbliche Seele“. (Nikolaus Roerich „Verbrennung der Dunkelheit“ und „Zeichen Christi [Jesus und Morya]“. Arnold Böcklin „Heiliger Hain“)  

 

 

3. Geistige Gemeinschaft als Vorstufe der physischen Gemeinschaft

 

Bevor wir tatsächlich eine Siedlung errichten, sollte jeder einzelne diese Regeln zunächst  in seinem Inneren Tempel üben. Wir müssen sicherstellen, dass sie wirklich geeignet und auch praktisch umsetzbar sind. Mögen wir Erfahrungen machen, Erfahrungen austauschen und einander helfen, die nötige Stufe zu erreichen, bevor wir den großen Schritt zu einem physischen Zusammenleben tun.

 

Manche werden sagen: „Wir sind bereit, die Grundsätze der Bruderschaft zu begreifen; wir sind zur Zusammenarbeit bereit, jedoch sind wir von solch unerträglichen Verhältnissen umgeben, dass wir größere Bereitschaft nicht bekunden können.“ Kann es wirklich solche Umstände geben, die es nicht zulassen, das in die Tat umzusetzen, wozu das Herz bereit ist? Doch Wir wollen harmlose Schaffende nicht in Gefahr bringen; sie können ihre Fähigkeiten unter anderen Voraussetzungen einsetzen.

Mögen sie die Bruderschaft vorerst in ihren Gedanken errichten. So können sie den umgebenden Raum säubern, und solche Gedanken werden heilsam sein. Doch dürfen sie nicht dem Eigendünkel verfallen, dass es genüge, gedanklich aufzubauen. Nein, der Wanderer verwirklicht seine Errungenschaft mit menschlichen Händen und Füßen. (Br I, 582)

 

Der natürliche Weg ist:

 

Zunächst entsteht die Gemeinschaft als Ideal im Geist – in der Feinstofflichen Welt –, dann erst auf der materiellen Ebene.

 

In alten Testamenten kann man von Himmlischen Städten lesen; sie werden in Wirklichkeit tatsächlich in verschiedenen Sphären erbaut, und so wird eine magnetische Anziehung geschaffen. Kann es nicht sein, dass bestimmte Städte schon bestehen und namentlich bekannte Menschen in ihnen wohnen? Man kann so überzeugt in die Zukunft schreiten, als stünden die Umrisse der Stadt vor dem irdischen Auge. (FW II, 403)

 

Man kann nur schwer erkennen, wie sehr für den irdischen Plan ein feinstofflicher Aufbau benötigt wird, doch viele Aufbauten der Feinstofflichen Welt erweisen sich als wirkliche Teraphime für die Zukunft der Erde. Oft ist die Vollendung solcher feinstofflicher Teraphime sogar wesentlicher als die irdischen Bauten, in ihnen liegt gleichsam die Wurzel des schöpferischen Denkens; deshalb freuen Wir Uns, wenn ein Prototyp bereits zustande gekommen ist. Natürlich kann man sich nur über einen erfolgreichen Prototyp freuen. (FW I, 536)

 

Wir schaffen mit der geistigen Gemeinschaft eine Feinstoffliche Realität, die, wie wir schon oft festgestellt hatten, ebenso real wie eine materielle Wirklichkeit ist. Erst für eine vollständige Inkarnation der Idee bedarf es dann als abschließenden Schritt der Verwirklichung auf der physischen Ebene.

 

Hoch in den Himmeln hängt Gottes Tempelplan ausgebreitet, sichtbar nur für Augen, die von ihrem niederen Selbst nicht mehr geblendet sind. Wahrhaftig gesegnet ist, wer diesen großen, in der Seele der Zeit ewigen Plan schauend ein getreues Nachbild in der Gedankensphäre erbaut. Dreifach gesegnet ist, wer einen Grundstein auf der Erde legt, so getreu gerichtet, dass andere Hände darauf weiterbauen können. So kann ein Abbild jenes ersten, wundervollen Planes aller Pläne sich erheben. Einst sollen Menschenhände einen solchen Tempel bauen – einen Tempel, würdig der Gegenwart und des Friedens Gottes. (ALH I, 23 Lektion „Der Tempelplan“)

 

Zunächst benötigen wir kein eigenes Dorf, um nach unseren Gewohnheiten zu leben. Die Föderation Temple of Humanity beginnt als höhere Kultur unabhängig von einem Volk, einem Land oder einem Staat.

 

Die fortgeschrittene Zivilisation der Neuen Welt ist von äußeren Bedingungen unabhängig.

 

Einstweilen leben wir in der Diaspora. Wie es eine jüdische Kultur in fast allen Ländern der Erde, wie es deutsche, russische und amerikanische Juden gibt. Ihre Heilige Schrift, Gesetze, Regeln, Traditionen und Bräuche verbinden sie zu allen Zeiten zu einer lebendigen Gemeinschaft – auch wenn der Tempel in Jerusalem und der jüdische Staat vor 2000 Jahren von den Römern zerstört und erst kürzlich wieder neu aufgerichtet wurden.

 

*****

 

Natürlich träumen wir, wie die Juden zwei Jahrtausende lang (!), von einem eigenen Agni Yoga-Staat oder einer autonomen Republik wie die der Mönche vom Berg Athos. Solange das noch nicht möglich ist, müssen wir uns mit der Vorbereitung auf dieses hohe Ziel begnügen. Vertrauen wir darauf:

 

Wenn wir unermüdlich daran arbeiten, wird unser Traum Wirklichkeit werden, sobald wir selbst und die Zeit dafür reif sind.

 

„Wann wird das sein? Wie lange müssen wir noch warten?“

 

Seien wir nicht ungeduldig. Sorgen wir uns nicht. Wir haben doch eine Ewigkeit Zeit! Wir arbeiten für die Zukunft! Vielleicht ist es erst einer kommenden Generation bestimmt, das Ideal auch physisch zu verwirklichen.

 

 

Praxistipp: Netzwerk von Tempeln

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

Die Föderation Temple of Humanity beginnt als ein Netzwerk von Tempeln.

 

„Gibt es ein historisches Beispiel für einen solchen Neuaufbau?“

 

Ja. Studiere die Geschichte des Zisterzienserordens. Er hat sich im Mittelalter unter einem großen, geistigen Lehrer, dem heiligen Bernhard von Clairvaux, innerhalb von nur einer Generation über ganz Europa verbreitet und in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Deutschland, England, Polen, den Niederlanden, Belgien und Schweden Hunderte von Klöstern als Brennpunkte einer neuen, höheren Kultur errichtet hat.

 

Die weit verstreuten Mitglieder waren im Geist eng verbunden durch die gemeinsame Lebensweise nach einer einheitlichen, für alle geltenden Ordensregel.

 

 

4. Verein, Kooperative, Orden  

 

Studium und Lehre des Agni Yoga sind unabdingbare Grundlagen, genügen allein aber natürlich nicht. Damit wird man immer nur bestimmte Menschen ansprechen können. Die Aufgabe der Gemeinschaft als Keimzelle der Neuen Welt geht weit darüber hinaus.

 

Wenn Ihr eine geistige Ordnung des Zusammenlebens aufgestellt und die Mitglieder diese virtuelle Gemeinschaft eine gewisse Zeitlang in ihrem Inneren Tempel erfolgreich praktiziert haben, könnt Ihr daran gehen, den nächsten Schritt zu tun.

 

Mindestens acht Agni Yogis (ein Lehrer und sieben Schüler) schließen sich zu einem Verein, einer Genossenschaft, einer Kooperative oder einem Orden zusammen.

 

„Das ist doch wieder typisch deutsch. Wenn sie eine Leiter aufstellen wollen, um Äpfel von den Bäumen zu pflücken, gründen die Deutschen erst einmal einen Verein!“

 

Nun, wenn wir ein Geistiges Zentrum oder ein Dorf errichten wollen, liegt es schon etwas anders.

 

Wenn wir an einem bestimmten Ort einen Stützpunkt der Neuen Welt errichten wollen,

benötigen wir eine Institution, die überpersönlich, das heißt unabhängig von den wechselnden Mitgliedern ist!

 

Nur ein Verein oder Orden bietet die für unser Projekt notwendige hohe Verbindlichkeit und den dauerhaften organisatorischen und rechtlichen Rahmen.

 

Wenn wir Grundstücke, Häuser oder Räume anmieten oder kaufen wollen, sollte Berechtigter die Gemeinschaft und nicht einzelne Mitglieder sein, die morgen vielleicht schon wieder über alle Berge sind. Dafür benötigen wir finanzielle Mittel (zum Beispiel auch ein Bankkonto), die der Gemeinschaft und nicht den einzelnen Mitgliedern zustehen.

 

Die Schaffung einer solchen rechtlichen Institution ist ein weiterer Schritt, um die Idee eines Geistigen Zentrums, das einstweilen nur in der Feinstofflichen Welt als Gedankengebäude existiert, nach und nach auf der materiellen Ebene zu verkörpern.

 

*****

 

Die Arbeit der Gruppe an der Gründung eines Vereins ist zunächst geistiger Natur, gleichwohl aber von höchster Bedeutung:

 

Wir müssen eine Satzung und ein Mission-Statement erstellen, in der wir die Ziele definieren, die wir verfolgen, und die Wege festlegen, die wir einschlagen wollen. Für jedes Arbeitsgebiet wird ein Verantwortlicher bestimmt. Nach dem hierarchischen Prinzip benötigen wir natürlich einen Vorsitzenden. Wir müssen die Mitgliedsbeiträge festlegen, und so fort.

 

Die Statuten der Gemeinschaft des Wissens sind klar verkündet worden. (AY 93)

 

Der Verein tritt bereits als Teil des gesellschaftlichen Lebens nach außen in Erscheinung. Er ist in das Vereins- oder Genossenschaftsregister eingetragen. Vielleicht könnt Ihr sogar seine Anerkennung als gemeinnützig erreichen.

 

 

Abschnitt III: Der Agni Yoga Tempel

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Mit einem Lehrer und sieben Schülern, die bewiesen haben, dass sie bereit sind, können wir uns jetzt in das große Abenteuer stürzen und den Aufbau eines physischen Aschrams wagen.

 

 

1. Physische Gemeinschaft

 

„Womit sollen wir beginnen? Ein Haus mieten, einen Bauernhof auf dem Land, in den wir alle gemeinsam einziehen?“

 

Nein, das ist erst ein späterer Schritt. Zwar ist richtig:

 

Eine Gemeinschaft bildet sich vor allem durch gemeinsame Arbeit.

 

Die Arbeit schweißt uns zusammen. Mit ihr wirken wir in und verändern wir die Welt. Erfolgreicher Dienst zieht neue Mitarbeiter an. Erst bei der Arbeit lernen wir uns wirklich kennen und finden heraus, welche Mitglieder für die Welt der Zukunft geeignet sind und welche nicht.

 

Dafür müssen wir aber nicht zusammen leben oder gar zusammen wohnen. Es genügt vollkommen und ist ein viel besserer Anfang, wenn wir uns tagsüber zum Dienst treffen und ansonsten wie alle anderen Berufstätigen auch in unseren Familien leben.

 

Es wird nie und nirgendwo vorgeschlagen, dass man zusammengepfercht in Gemeinschaftshäusern leben sollte. Dies muss im weitesten Sinn verstanden werden. Denn nicht in allen Arbeitsgemeinschaften leben die Menschen beisammen. Sie treffen sich für gemeinsame Arbeit, aber ihr persönliches Leben und ihr weiterer Tagesablauf vollziehen sich getrennt voneinander. Die Idee gemeinsamer Arbeit bedeutet nicht unbedingt physisches Beisammensein. Genaugenommen besteht keine Notwendigkeit, physisch aneinander zu stoßen. (HR II/1, 110; Brief vom 17.01.1936) 

 

Das Zusammenleben ganzer Familien, dann natürlich auch mit Kindern, stellt uns vor weitere, große Herausforderungen, denen wir uns erst in einem späteren Stadium stellen können.

 

Nirgendwo besteht die Lehre der Lebendigen Ethik oder des Neuen Lebens darauf, eng zusammenzuleben. Im Gegenteil, sie warnt sogar vor körperlicher Gedrängtheit. Ständig spricht sie davon, dass Zusammenarbeit im täglichen Leben, in allen Verhältnissen, in die wir vom Leben hineingestellt werden, offenbart werden muss. Körperliche Massen und der ganze Kleinkram im Leben schaffen eine schwere Atmosphäre, die statt zu Einheit zu böswilliger Uneinigkeit führt. (HR II/2, 531; Brief vom 10.09.1938)

 

Zur weiteren Festigung und Entwicklung der Gemeinschaft können wir damit beginnen, einige Wochen in den Ferien zusammenzuleben.

 

Gemeinschaften sind nur möglich, wenn die Auren der Mitglieder völlig harmonieren, aber dies wird sehr selten erreicht. Danach könnte in vielen Fällen das Gemeinschaftsprinzip Anwendung finden, ohne darauf zu bestehen, zusammen zu leben. Es wäre viel leichter, das gemeinsame Wohnen für kurze Zeit, für bestimmte Wochen in den Sommermonaten zu praktizieren. (HR II/1, 110; Brief vom 17.01.1936) 

 

Der nächste Schritt zur Bildung einer physischen Gemeinschaft besteht darin, ein Zentrum zu schaffen, in dem die Mitglieder tagsüber zusammen arbeiten.

 

Für jeden ernsten Aufbau ist es vor allem erforderlich, ein mächtiges Zentrum zu haben. (HR I/2, 104; Brief vom 02.06.1934)

 

Das bedeutet normalerweise, Räume anzumieten.

 

Solche Zentren sollen sich überall auf dieser Erde als Keimzellen der Neuen Welt bilden, und zwar gerade auch in den Großstädten.

 

Wollen wir ihnen nicht einen Namen geben?“

 

Ja, als Basis-Institution der Föderation Tempel of Humanity wollen wir sie „Agni Yoga Tempel“ nennen. Ihr Logo seht Ihr hier:

 

 

Möge dieses Zeichen weltweit zu einem Gütesiegel für eine erste Institution der Welt der Zukunft werden.

 

Der Agni Yoga Tempel ist der Mittelpunkt einer jeden Gemeinschaft der Neuen Welt.

 

So entsteht der erste Kern der Welt der Zukunft: Ein Lehrer errichtet mit einigen Schülern in einer Stadt oder einem Dorf einen solchen Tempel. Genau das tun wir jetzt! Wenn wir nur anziehend sind, werden sich mit der Zeit um uns herum mehr und mehr Menschen ansiedeln, um an dem besseren Leben teilzunehmen, das wir hier führen.

 

Sehen wir uns jetzt genauer an, was in einem solchen Agni Yoga Tempel vor sich geht: Wir wiederholen: Was sind die vier Lebenskreise eines Agni Yogi?

 

„Verbindung mit der Höheren Welt oder Meditation, Dienst am Allgemeinwohl, Dienst am Nächsten und Ausbildung oder Selbstvervollkommnung.“

 

Richtig. Dementsprechend dient ein Agni Yoga Tempel vier Zwecken: Hier treffen sich die Mitglieder der Gemeinschaft regelmäßig, um sich mit der Höheren Welt zu verbinden (was man früher Gottesdienst genannt hat), um Dienst für das Allgemeinwohl und den Nächsten zu leisten und an der Ausbildung zur Selbstvervollkommnung teilzunehmen.

 

 

2. Der Agni Yoga Tempel als Wirtschaftsbetrieb

 

Der Agni Yoga Tempel ist zunächst einmal ein Wirtschaftsbetrieb. Hier verdienen wir unser tägliches Brot. Er bietet allen möglichen Berufen ein Betätigungsfeld. Jeder findet einen Platz nach seiner Ausbildung und seinen Fähigkeiten: Handwerker, Künstler, die verschiedenen Heilberufe, Psychologen, Astrologen, Rechtsanwälte, Richter, Bauern, Architekten usw.

 

Das ferne Ziel muss sein:

 

Der Agni Yoga Tempel ist ein Ort, an dem wir den Menschen alles anbieten, was sie physisch und geistig zum Leben benötigen.

 

Ist das nicht ein herrlicher Traum und wirklich praktiziertes Agni Yoga: Die Menschen kommen in den Tempel nicht nur am Sonntag zum Gottesdienst, sondern an jedem Tag, um hier das zu suchen, was sie für den Erhalt und das Wachstum von Körper und Seele benötigen. Möge der Agni Yoga Tempel ein Ort sein, an dem die Menschen der Umgebung Kraft, Freude, Licht, Liebe, Unterstützung, Trost und Führung finden.

 

Ein schönes Beispiel sind die Asklepieion genannten (nämlich Asklepios, dem Gott der Heilkunst geweihten) Heiligtümer der alten Griechen. Dort wurden in der reinen, erhabenen Atmosphäre einer Tempelanlage Kranke gepflegt, geistig und physisch erhoben und geheilt. Möge der Agni Yoga-Tempel eine ähnliche geistige Höhe und heilsame Wirkung erreichen. (Asklepieion von Kos)

 

„Mein lieber Tsong, das ist wieder einmal ziemlich hochfliegend und für uns normale Menschen gar nicht umsetzbar!“

 

Ja, Du hast Recht, von einem Tempelbezirk auf einem heiligen Berg sind wir noch weit entfernt. Lasst uns klein und einfach und nach unseren beschränkten Möglichkeiten beginnen:

 

Wir können zum Beispiel Brot, andere Lebensmittel oder Kleidung verkaufen, die wir selbst hergestellt haben, Handwerksleistungen aller Art erbringen, für die körperliche und seelische Gesundheit unserer Mitmenschen sorgen, Rechtsberatung oder Streitschlichtung, astrologische Beratung, Seelsorge oder Lebenshilfe in jeder Form anbieten. Außerdem gehören zu jedem Agni Yoga Tempel ein Buchladen und ein kleiner Verlag, die wertvolle spirituelle Literatur anbieten bzw. herstellen. Das alles ist mit einfachen Mitteln in beliebigen Mieträumen überall möglich.

 

„Ist das dann nicht ein normales Geschäft wie jedes andere in der Stadt auch?“

 

Nein. Der Wirtschaftsbetrieb Agni Yoga Tempel unterscheidet sich von den Unternehmen und Dienstleistern der alten Wirtschaftsordnung in zwei entscheidenden Punkten:

 

Erstens: Unsere Berufsarbeit ist Dienst am Allgemeinwohl, Gottesdienst!

 

Wir stellen uns nicht in den Dienst des Egoismus‘ der Einzelnen. Wir werden nicht vorrangig im Profitinteresse tätig. Wie begnügen uns mit niedrigen Preisen, die nur einen bescheidenen Lebensunterhalt sicherstellen. Wir beteiligen uns nicht an der allgegenwärtigen gegenseitigen Übervorteilung und Ausbeutung. Wir bieten unseren Mitarbeitern eine faire, am Überschuss orientierte Entlohnung.

 

Unser stolzes Motto lautet wie das des Prinzen von Wales: „Ich dien“.

 

Zweitens: Wir erbringen unsere beruflichen Leistungen strikt nach ethischen Standards.

 

Die Menschen wollen sich nicht mitschuldig machen an der Ausbeutung und Zerstörung der Mitmenschen, der Lebensgrundlagen, des Klimas und schließlich des gesamten Planeten, sowie an der Gewalt gegen die Pflanzen- und Tierwelt.

 

Die Verbraucher suchen dringend nach Produkten und Leistungen, auf deren ethische Reinheit, Verträglichkeit, Nachhaltigkeit und Unschädlichkeit für Mensch und Natur sie sich unbedingt verlassen können.

 

Solche müssen sie im Agni Yoga Tempel finden können. Hier wird die Wirtschaftsordnung der Zukunft praktiziert, über die wir in der Sendung „Die Neue Welt: Neue Wirtschafts- und Arbeitsordnung“ im Einzelnen gesprochen hatten. Diese dürren Worte bedeuten in Wahrheit eine friedliche Revolution, nämlich die Überwindung des Kapitalismus durch eine höhere Wirtschaftsform.

 

„Was ist, wenn die Einkünfte des Tempels nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt aller Mitarbeiter zu bestreiten?“

 

Dann müssen einige oder alle (ggf. halbtags) außerhalb einen „normalen“ Brotberuf ausüben und einstweilen nebenberuflich oder in der Freizeit ehrenamtlich Tempelarbeit leisten. Mit der Zeit muss es möglich sein, mit Arbeit von hoher Qualität sein Brot zu verdienen.

 

 

Praxistipp

Nikolaus Roerich „Brahmaputra“

 

Anbieter von Leistungen im Agni Yoga Tempel können nur Agni Yogis sein. Für ausnahmslos alle Berufe gilt:

 

Nur auf der Grundlage des Agni Yoga kannst Du Deinen Mitmenschen wirklich helfen!

 

Wir sind daher gezwungen, eine strenge Auswahl zu treffen, um höchste Qualität sicherzustellen. Ein einziges „schwarzes Schaf“, ein einziger schlechter Lehrer oder Arzt, der die berechtigten Erwartungen der Kunden enttäuscht, diskreditiert die ganze Gemeinschaft.

 

Das unerbittliche Gesetz der materiellen Ebene lautet: Der Agni Yoga Tempel muss die besseren Ärzte, Handwerker und Rechtsanwälte haben, die bessere Leistungen als die Konkurrenten anbieten – und das auch noch zu günstigeren Preisen!

 

 

3. Der Agni Yoga Tempel als Ausbildungsstätte

Raffael „Die Schule von Athen“

 

Zu allen Zeiten war ein Heiligtum auch eine Ausbildungsstätte. Der Agni Yoga Tempel ist also der Ort, an dem die Studienabende und die Schule ihren Platz finden, über die wir schon gesprochen haben.

 

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Neulinge in unserer Gemeinschaft müssen zunächst mit einer Ausbildung beginnen. Nur wenn sie sich in unsterbliche Geistmenschen verwandeln, können sie Mitglieder werden. Sie durchlaufen das Übungsprogramm, das in unserer Sendereihe „Experiment Unsterblichkeit“ beschrieben ist.

 

Wir hatten schon gesagt: Bisher sind weltweit die meisten Agni Yoga Gemeinschaften nach kurzer Zeit gescheitert. Das bedeutet: Wir müssen die Menschen, die zu uns kommen und mitarbeiten wollen, erst noch gemeinschaftsfähig machen. Dazu dienen u.a. die Übungen „Feuriger Zustand“, „Der Weg des Inneren Tempels“ und „Leben im Aschram des Lehrers“.

 

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Eine Agni Yoga Gemeinschaft muss dringend Hierarchen heranbilden, die in der Lage sind, in ihrem Verantwortungsbereich die Kosmische Ordnung durchzusetzen. Hier eröffnet sich ein riesiges und vollkommen neues Arbeitsfeld: Die alte Welt hat kein Konzept, um Lehrer und Führer auszuwählen und nicht nur intellektuell, sondern vor allem auch charakterlich und geistig auszubilden. Wir müssen es entwickeln.

 

Die Ausbildung nimmt kein Ende. Jedes Mitglied muss bestrebt sein, immer weiter zu wachsen und immer fähiger zu werden, damit wir jede Position mit einem geeigneten Geistherrscher besetzen können. Der Traum der Hochgesinnten unter uns ist, in dieser Hierarchie immer weiter aufzusteigen.  

 

Wir arbeiten nicht für uns. Wir arbeiten für die Zukunft!

 

Deshalb ist eine sorgfältige Ausbildung unserer Kinder von höchster Bedeutung für das Gedeihen unseres Gemeinwesens. Wir sind darauf angewiesen, dass sie eines Tages unser Werk fortsetzen! Was wir heute in sie hineinpflanzen, werden sie uns morgen zurückerstatten!

 

Wer heute empfängt, gibt morgen ab. (U I, 308)

 

Wir wollen keine weitere Generation von Unwissenden heranziehen. Wir dürfen es daher auf keinen Fall bei dem Unterricht der Schulen und Kirchen der alten Welt belassen.

 

Es ist eine gigantische Aufgabe, unsere Kinder von der Last des Atavismus der Vergangenheit zu befreien und sie wirklich zu erheben, so dass sie eine Stufe höher stehen als die alte Generation.

 

Wir erziehen die jungen Erdenbürger zu Neuen Menschen, zu Geistwesen der 6. Rasse. Wir lehren sie von klein auf Liebe zu den Mahatmas, Verehrung und Achtung ihrer irdischen Vertreter, Selbstlosigkeit und Dienst. Wir vermitteln ihnen das Grundlagenwissen und die praktischen Fähigkeiten, die sie benötigen, um zu wertvollen Gliedern der Gemeinschaft der Zukunft zu werden.

 

Wir machen die Kinder im wahrsten Sinn des Wortes zukunftsfähig – vor allem geistig.

 

Wie leicht versteht ein Kind unsere Werte! Wie selbstverständlich eignet es sich ihre Verwirklichung an!

 

Was für ein Irrtum ist es, zu glauben, einem Kind eigene Sachen geben zu müssen, denn ein Kind versteht leicht, dass es Gemeingut geben kann. (Gem 102)

 

Wie schwer wird dagegen ein Erwachsener in die Welt der Zukunft einzugliedern sein, wenn er als Kind unter Geltung der gegenteiligen Grundsätze aufgewachsen ist!

 

 

4. Der Agni Yoga Tempel als Kirche

 

„Willst Du etwa einen Gottesdienst alter Art mit Liturgie, Psalmengesang und Predigt einführen?“

 

Nein, das ist überholt. Wir hatten schon über die große spirituelle und praktische Bedeutung des Hintretens vor den Lehrer gesprochen (siehe die Sendung „Ein Schüler werden“). Der „Gottesdienst“ der Neuen Zeit sieht so aus: Wir treten nicht nur einzeln, sondern als Gemeinschaft am Morgen, am Mittag und am Abend im Agni Yoga Tempel vor die Höhere Welt, vor unsere Meister, die Regenten der Erde, die Mahatmas der Bruderschaft von Schambhala hin.

 

So bekräftigen wir unsere Gemeinschaft, die Verbindung mit unseren Führern und unsere Eingliederung in die Hierarchie.

 

Wir melden uns gemeinsam zu Ausbildung und Dienst.

 

Wir holen für den kommenden Tag Aufgaben für unsere persönliche Entwicklung und Aufträge für den irdischen Dienst ein.

 

Es ist von höchster Bedeutung, dass wir der Pflege dieser spirituellen Grundlage unserer Gemeinschaft zu festen Zeiten den nötigen Raum geben.

 

Der Neue Mensch und die Gemeinschaften der Neue Welt werden von Oben geführt.

 

Wir Neuen unterscheiden uns von den alten Menschen dadurch, dass wir in ständiger Verbindung mit der Höheren Welt stehen. Anders können wir gar nicht im Einklang mit der Kosmischen Ordnung und dem Willen der Bruderschaft handeln.

 

Das Wort „Religion“ kommt von lateinisch „religare“ „anbinden“.

 

Der „Gottesdienst“ der Neuen Zeit ist so gestaltet, dass wir die Anbindung der Gemeinschaft an die geistige Welt von Schambhala tatsächlich herstellen und lebendig erhalten.

 

Dazu bedarf es nicht vieler Worte und keiner großen Zeremonien. Wir fahren gemeinsam unsere Schwingung hoch und stimmen uns auf die Schambhala-Schwingung ein.

 

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Der Agni Yoga Tempel ist auch der Sitz des Lehrers. Hier werden alle Angelegenheiten der geistlichen und weltlichen Führung der Gemeinschaft besprochen und entschieden.

 

 

5. Erste Säule der Gemeinschaft: Selbstlosigkeit

 

Es gibt zwei tragende Grundlagen für alle Gemeinschaften der Zukunft:

 

1. Selbstloses Dienen und selbstloses Teilen

2. Das hierarchische Prinzip

 

Beim Aufbau eines Agni Yoga Tempels werden beide jetzt ganz konkret. Beginnen wir mit dem Prinzip der Selbstlosigkeit. Alles, das gesamte Funktionieren der Gemeinschaft baut auf dem Grundsatz des Teilens auf:

 

Wir verteilen die notwendige Arbeit gerecht auf alle Mitglieder.

Wir teilen die Erlöse, die wir gemeinsam erzielen, gerecht unter uns auf.

 

Gerade hierin unterscheiden wir uns von der alten Welt mit ihrer Raffgier und den alten, materiell gesinnten, egoistischen Menschen, die von Teilen nichts wissen wollen. Wer bei uns Mitglied werden will, muss eine völlig neue Haltung mitbringen:

 

Ich trage so viel, wie irgend in meinen Kräften steht, zum Gedeihen der Gemeinschaft bei.

Ich nehme so wenig wie irgend möglich für mich selbst in Anspruch.

 

Das Konkurrenzdenken der alten Menschen dreht sich darum, möglichst viel für sich selbst zu erraffen.

 

Wir Neuen Menschen wetteifern miteinander darum, mit möglichst wenig auszukommen.

 

Nach außen hin ist unser Ziel nicht, möglichst hohe Preise für unsere Leistungen herauszuschlagen, sondern im Gegenteil so günstig wie möglich anzubieten. Das gelingt uns nur, wenn wir uns mit einem bescheidenen Lebensstandard zufriedengeben.

 

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Alle Arbeiten, die im Tempel nötig sind (von Einkaufen und Essenzubereiten über Saubermachen und Kindererziehung bis hin zu den professionellen Angeboten an Kunden) werden gerecht auf alle Mitglieder verteilt. Ein jeder muss seinen Fähigkeiten entsprechend seinen Beitrag leisten. Wer nicht mitarbeiten will, kann kein Mitglied sein.

 

Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen. (2 Thess 3, 10)

 

Im Gegenzug gehen alle Erlöse, die wir aus dem Verkauf unserer Leistungen erzielen, zunächst in eine gemeinsame Kasse, werden also Gemeinschaftseigentum und erst dann gerecht unter allen Mitarbeiter aufgeteilt.

 

Ihr seht: Ein vergleichsweise bescheidenes Projekt wie ein kleiner Tempel bietet ein gewaltiges Experimentierfeld. Hier wird die Neue Welt ausprobiert: Keine Arbeitslosigkeit durch Teilung der Arbeit; keine Armut durch Teilung der Erträge.

 

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Die Hauptursache für den katastrophalen Zustand unserer Erde, für die Zerstörung der Lebensgrundlagen, für Not, Leid, Gewalt, Krieg, Armut und Arbeitslosigkeit ist der Egoismus der Menschen.

 

Der Hauptbeitrag des Agni Yoga Tempel zur Rettung der Welt ist die Bildung einer Muster-Gemeinschaft, in der diese Selbstsucht überwunden wird.

 

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Wenn Ihr nur anfangt, werdet Ihr bald sehen, wie das Prinzip des Teilens theoretisch zwar gut, schön und einfach, praktisch aber höchst schwierig zu verwirklichen ist.

 

Ein erschütterndes Beispiel für die praktischen Probleme bei der Verteilung der Arbeit ist Halcyon, der Sitz der Gemeinschaft Temple of the People. Hier musste der Leiter der Gemeinde (!) und Chefarzt der dort betriebenen Klinik (!), William H. Dower, des öfteren selbst zum Melken der Kühe schreiten, weil die eingeteilten Mitarbeiter dies versäumt hatte. (Paul E. Ivey, Radiance from Halcyon, Minneapolis 2013, S. 137)  

 

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„Was bedeutet „Gerechtigkeit“ bei der Verteilung des Geldes? Erhalten alle dasselbe? Bekommen diejenigen einen größeren Anteil, die mehr oder „höherwertigere“ Arbeit leisten? Oder die mehr benötigen, zum Beispiel weil sie Kinder haben?“

 

Ja, wir sehen: Die Anwendung eines Prinzips in der täglichen Praxis wirft viele Fragen auf. Jede Gemeinschaft wird all das für sich selbst klären müssen. Es schadet nichts, wenn es je nach Höhe der beteiligten Bewusstseine verschiedene Lösungen gibt. Wir sind alle noch auf dem Weg.

 

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Nehmen wir als Beispiel noch einen besonders schwierigen, aus dem Leben gegriffenen Fall: Ein Mitglied hat ein erwachsenes Kind, das nicht zur Gemeinschaft gehört. Das Kind wird krank und benötigt eine sündhaft teure Therapie. Das Mitglied fühlt sich verpflichtet, sein Kind zu unterstützen. Sein Anteil reicht dafür nicht aus. Er müsste also die Gemeinschaft verlassen, um außerhalb das nötige Geld zu verdienen. Sollen wir seinen Anteil erhöhen?

 

„Wie denkst Du über den Fall?“

 

Das ist schwer zu entscheiden, ohne die beteiligten Personen zu kennen. Die erste Frage ist: Was kann sich die Gemeinschaft überhaupt leisten? Wenn es um eine 10- oder 20-prozentige Erhöhung des Anteils geht, fällt ein Entgegenkommen leichter, als wenn eine Verdopplung, Verdreifachung oder Verfünffachung erforderlich ist, um die Heilungskosten aufzubringen.

 

Weiter muss die Gemeinschaft sich fragen: Ist das Mitglied vielleicht so unersetzlich, dass wir es uns nicht leisten können, es zu verlieren?

 

Allgemein wird man aber sagen müssen: Solange jemand noch ein so schweres Karma abzutragen hat, ist er nicht reif, Mitglied eines spirituellen Projektes zu sein. Er muss eigentlich selbst erkennen, dass er zunächst seine persönlichen Probleme lösen muss und die Gemeinschaft nicht mit etwas belasten darf, für das sie nicht verantwortlich ist.

 

 

6. Zweite Säule der Gemeinschaft: Hierarchie

 

Das hierarchische Prinzip ist die zweite tragende Säule der Welt der Zukunft. Ich kann gar nicht genug betonen:

 

Ein Neuer Aufbau nach den Grundsätzen des Agni Yoga ist ohne die Errichtung einer Hierarchie nicht möglich.

 

In einer Agni Yoga-Gemeinschaft gilt das hierarchische Prinzip. Oben muss führen und unten nachfolgen, sonst herrscht das Chaos. Nicht die Mehrheit, sondern nur die Weisen, die geistig am weitesten Fortgeschrittenen bieten die Gewähr dafür, dass in allen Fragen des Alltags die richtige Lösung gefunden wird.

 

Eine Agni Yoga-Gemeinschaft, die Teil der Föderation Temple of Humanity sein will, untersteht der Führung der Mahatmas.

 

Das dürfen wir nie aus den Augen verlieren. Es ist ja gerade Sinn und Zweck unserer Gründung, einen kleinen Stein zu dem Aufbau des kommenden Weltstaates beizutragen, der von Schambhala aus regiert werden wird. Das bedeutet praktisch:

 

Bis hinunter zu den kleinsten Fragen des alltäglichen Lebens gilt bei uns nicht, was der Einzelne oder die Mehrheit für richtig hält, sondern was die Mahatmas wollen.

 

Unsere Gruppe ist natürlich noch nicht reif genug, um von einem Mitglied der Bruderschaft persönlich geführt zu werden. Auch können die Meister nicht in jeder kleinen Frage des alltäglichen Lebens selbst entscheiden und ausführen.

 

Wir müssen also eine irdische Hierarchie aufbauen, die sicherstellt, dass in allen unseren Belangen der Höhere Wille erstens erkannt und zweitens tatsächlich praktisch umgesetzt wird.

 

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Hinter diesen wenigen, dürren Worte verbirgt sich in Wahrheit eine Aufgabe von gigantischen Ausmaßen: Ihr werdet schnell bemerken: Es fehlt an allen Ecken und Enden: Wo finden wir geeignete Lehrer und Führer, die nach ihrer geistigen Entwicklung in der Lage sind, in jedem einzelnen Fall des alltäglichen Lebens den Willen der Mahatmas überhaupt zu erkennen? Und die obendrein die Autorität haben, ihn in der Gemeinschaft durchzusetzen?

 

Wo sind die Mitarbeiter, die fähig sind, den Hierarchen als einen ihnen geistig Überlegenen anzuerkennen, und auch willig, sich ihm unterzuordnen? Das Bewusstsein der meisten ist leider noch so wenig ausgebildet, dass sie allen möglichen falschen Propheten oder unqualifizierten Lehrern nachlaufen.

 

Daher die überragende Wichtigkeit der Ausbildung, über die wir schon gesprochen hatten.

 

„Herrscht dann bei uns eine Diktatur?“

 

Nein, ein Hierarch ist kein Diktator. Die Gemeinschaft und ihre Führung werden sich natürlich beraten. Es wird sich aber nicht immer Einstimmigkeit finden lassen. Auch ist nicht immer Monate Zeit zum Diskutieren. In manchen Fällen muss innerhalb von Stunden entschieden werden! Deshalb geht es gar nicht anders, als dass am Ende einer, nämlich der Lehrer, die Verantwortung übernimmt, die Diskussion zusammenfasst und eine Entscheidung fällt.

 

Ein wahrer, weiser Führer zeichnet sich gerade dadurch aus, dass er nicht nur an seiner eigenen Meinung klebt, sondern die vielen konträren Beiträge seiner Kollegen zu gewichten, die besten Vorschläge herauszufiltern und zu einer Synthese zu verbinden vermag.

 

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An diesem Punkt scheiden sich wirklich die geeigneten von den ungeeigneten Mitarbeitern. Die vielen Esoteriker, die noch in ihren süßen, aber wirklichkeitsfremden Träumen von einer Gemeinschaft ohne Hierarchie, ohne Führung schwelgen, haben, man muss es so deutlich sagen, bei uns keinen Platz. Sie haben noch nicht verstanden und müssen erst noch die bittere Erfahrung machen:

 

Eine Gemeinschaft ohne Führung bedeutet nichts als Chaos.

 

Die meisten spirituellen Gemeinschaften sind daran gescheitert, dass es entweder keine Hierarchie oder keine geeigneten Hierarchen gab.

 

„Den preußischen Geist von Befehl und Gehorsam ist nicht gerade das, was ich in einer spirituellen Gemeinschaft zu finden hoffe!“ (Olaf Gulbransson, Militarismus)

 

Das ist nicht der Punkt! Das Konzept der Hierarchie darf kein Schreckgespenst für Dich sein. Du wirst erfahren: Es ist im Gegenteil ein großes Glück, wenn Du von einem Größeren geführt wirst. Wenn Du Dich in eine Gemeinschaft einordnen kannst und dort geborgen bist. Wenn Du genau den Platz findest, der Dir Deiner geistigen Entwicklung nach zukommt, mit wahrhaft größeren Seelen über und kleineren Brüdern und Schwestern unter Dir. Und wenn Du der Hierarchie genau an der Stelle dienen darfst, wo Du den größten Nutzen beitragen kannst!

 

 

7. Virtueller Agni Yoga Tempel

 

Das Ziel muss natürlich sein, in möglichst vielen Städten und Dörfern dieser Erde physische Räume bereitzustellen, in denen Mitarbeiter sich treffen und Dienstleistungen erbringen können. Wenn das nicht möglich ist, können wir aber auch einen virtuellen Agni Yoga Tempel erbauen:

 

Der Wirtschaftsbetrieb ist auch über eine Online-Plattform für ethisch reine Dienstleistungen möglich. Die meisten unserer Angebote, vor allem die besonders wichtige geistige Hilfe, können heutzutage über das Internet und per Skype oder Zoom erbracht werden.

 

Man kann erfolgreich zusammenarbeiten, selbst wenn man in verschiedenen Städten und sogar in verschiedenen Ländern wohnt. Mit jeder neuen wissenschaftlichen Entdeckung und Erfindung werden die Entfernungen geringer und unwesentlicher. (HR II/2, 532)

 

Auch die Ausbildung kann über das Netz erfolgen, zum Beispiel auf der Grundlage der Sendungen von Agni Yoga Web TV.

 

Die Kirche verwirklichen wir online, indem die Mitglieder der Gemeinschaft sich im Geist verbinden und sich in einem Tempel der Feinstofflichen Welt treffen, dessen Bild ich Euch am Ende der Sendung zeigen werde. Dort können wir jenseits der Grenzen von Materie, Zeit und Raum im Geist gemeinsam vor die Mahatmas hintreten.

 

 

8. Ethik-Netzwerk

 

Eine weitere, vielversprechende Möglichkeit, geistig zusammenzuarbeiten ist schließlich: Baut online ein Ethik-Netzwerk aus Anbietern auf, die sich verpflichten, ihre Berufsarbeit nach ethischen Maßstäben zu leisten.

 

Wer sein Unternehmen, wie wir gerade besprochen haben, auf ethisch reine Arbeit umgestellt hat, kann hier seine Leistungen anbieten.

 

Ein Verbraucher, der einen Bäcker, Bauern, Arzt, Handwerker oder Juristen sucht, der sich als Diener am Allgemeinwohl versteht, wird über das Ethik-Netzwerk in seiner Nähe fündig. Hier finden die Anbieter die Kunden und die Kunden die Anbieter, nach denen sie suchen und die zu ihnen passen.

 

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Wir leben in einer Zeit, in der das beste, was die Menschen zu geben haben, ihre Arbeit, in unvorstellbarem Ausmaß für egoistische und zerstörerische Ziele missbraucht wird. Ein Ethik-Netzwerk bietet einen Ausweg aus diesem Teufelskreis: Es ermöglicht Anbietern, ihren Lebensunterhalt mit wertvoller, ethisch reiner Arbeit zu verdienen. Abnehmer können hier alles, was sie an Nahrungsmitteln, Waren und Dienstleistungen benötigen, aus einer ethisch reinen Quelle zu beziehen.

 

In einem solchen Netzwerk haben Anbieter und Abnehmer nicht, wie in der kapitalistischen Wirtschaft, gegensätzliche, sondern gemeinsame Interessen!

 

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So könnt Ihr eine entscheidende Grundlage für die Welt der Zukunft legen, ohne die Begriffe Agni Yoga, Tempel, Neuer Mensch oder Neue Welt überhaupt verwenden zu müssen. Wir kommen unserem Traum einer Gemeinschaft mit eigenen Schulen, Ärzten, Gerichten und Wirtschaftsunternehmen schon einen großen Schritt näher, wenn es immerhin solche ethisch arbeitenden Institutionen in unserer Nähe gibt, zu unserem Nutzen und auch zu dem von allen anderen Menschen.

 

 

Abschnitt IV: Größere Gemeinschaften

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Auch der Agni Yoga Tempel ist nur eine Vorstufe. Wir haben ihn so ausführlich behandelt, weil er bei der derzeitigen Weltlage die einzige realistische Möglichkeit zu sein scheint, Gemeinschaften der Neuen Welt aufzubauen.

 

Wir wollen aber mehr. Der neue Weltstaat, die Föderation Temple of Humanity ist ein Zusammenschluss aus Dörfern, Städten, Regionen und schließlich ganzen Staaten. Wir wollen daher am Schluss dieser Sendung jedenfalls einen kurzen Blick auf die nächste Stufe werfen: Eine Siedlung aus 20 oder 30 Familien, die von Schambhala aus regiert wird.

 

 

1. Siedlungen der Neuen Welt

Mont Saint Michel, Normandie, Frankreich

 

Ist das nicht der Traum einer jeden spirituellen Gemeinschaft: Eigenes Land erwerben und Gebäude errichten, um dort selbstbestimmt und möglichst autark nach ethischen Grundsätzen zusammen zu leben, zu arbeiten und zu wirtschaften. Bekannte Beispiele sind Findhorn, Auroville, Taizé, Halcyon (der Sitz der Gemeinschaft Tempel der Menschheit, die nach den Tempellehren lebt) und die Aschrams vieler anderer geistiger Lehrer, um die herum sich Gefolgsleute angesiedelt haben.

 

Ein weiteres prominentes und mit seinen Erfolgen und Schwierigkeiten höchst lehrreiches Beispiel ist der israelische Kibbuz, der viele junge Menschen aus aller Welt angezogen hat und einen bedeutsamen Versuch darstellt, eine menschlichere Gesellschaft ins Leben zu rufen.

 

Wobei ich gleich ein wenig Wasser in den Wein Eurer Begeisterung gießen muss: Landwirtschaft bedeutet harte körperliche Arbeit wie Kartoffeln ausgraben und Rüben stechen. Das ist nicht unbedingt die Aufgabe eines geistigen Menschen. Für ihn ist die geistige Hilfe, die in einem Agni Yoga Tempel in der Stadt geleistet wird, ein angemesseneres Betätigungsfeld.

 

Unsere Siedlung kann natürlich beides anbieten: Sowohl landwirtschaftliche Produkte als auch geistige Leistungen.

 

Warum braucht es überhaupt ein Dorf?“

 

Wir hatten schon gesagt (Sendung „Die Neue Welt: Staatsform Hierarchie“): Letztlich kann der Neue Mensch sein volles Potential nicht entfalten, wenn er vereinzelt unter alten Menschen leben muss: Wenn er von Unwissenden regiert wird, einen unwissenden Chef hat und seine Kinder von unwissenden Lehrern erzogen werden. Von unwissenden Massen gewählte unwissende oder selbstsüchtige Politiker führen das Volk ins Elend oder sogar in den Krieg; davon trägt jeder einzelne die Folgen und karmisch sogar einen Teil der Verantwortung.

 

Es ist deshalb auf lange Sicht eine unabweisbare Notwendigkeit, die das Leben selbst stellt, dass mehrere Unsterbliche, mehrere Neue Menschen sich zusammenschließen und ihre eigenen Institutionen aufbauen: Kindergärten, Schulen, Universitäten, Behörden, Gerichte, Wirtschaftsunternehmen, Armee, Polizei usw., die alle nach den Grundsätzen der Lebendigen Ethik arbeiten.

 

Nur mit neuen Institutionen entsteht wirklich die Welt der Zukunft!

 

Das setzt aber voraus, dass mehrere Familien an einem Ort zusammen leben.

 

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Der einzige Weg, unsere Mitmenschen von der Größe, Schönheit und Überlegenheit des Gesellschaftssystems der Zukunft zu überzeugen, wird auf Neudeutsch „Visibility“ genannt:

 

Führen wir ihnen ein konkretes, lebendiges, weltweit sichtbares Vorbild einer tatsächlich funktionierenden Gemeinschaft, eines Heiligtums der Neuen Welt vor Augen, das sie besuchen und besichtigen können. (Mont Saint Michel, Normandie, Frankreich)

 

Schau noch einmal in den Film „Eine Millionen Jahre vor unserer Zeit“. Nicht, weil sich dort die Menschen mit Dinosauriern herumschlagen, sondern weil einem groben, primitiven Stamm eine Gemeinschaft mit höheren, feineren Sitten gegenübergestellt wird. Eine solche für jedermann auf den ersten Blick sichtbare höhere Kultur müssen wir auch heute schaffen. 

 

Stellen wir eine Mustersiedlung auf die Beine, in der jeder Interessierte für einige Tage oder Wochen mit uns zusammen leben und arbeiten und so die praktische, lebendige Erfahrung sammeln kann, wie viel besser es in der Neuen Welt zugeht.

 

Alle Menschen wollen ein besseres Leben! Wenn sie es sehen und erleben, werden sie es nachahmen, ob sie nun in Sibirien oder am Amazonas wohnen. Wie wunderbar, wenn wir ihnen zurufen können:

 

Wir haben Euch eine herrliche Welt erbaut! Schließt Euch an!

 

Kommt herbei ihr Nackten, wir werden euch bekleiden; kommt herbei ihr Kleinen, wir werden euch großziehen; kommt herbei ihr Stummen, wir verleihen euch Sprache; kommt herbei ihr Blinden, denn bei uns erblickt ihr das vorherbestimmte Reich. (BGM II, 146)

 

 

2. Dorf und Aschram

Nikolaus Roerich „Castle of Ladakh“

 

Du musst Dir die Siedlungen der Welt der Zukunft nach dem Bild eines mittelalterlichen Städtchens vorstellen: Über allem thront die Burg. Die „Bürger“ stehen unter dem Schutz des Burgherrn und werden von ihm geführt und regiert. Ihr ganzes Leben findet in Sichtweite der Burg statt. (Homberg (Efze), Stolberg/Harz, Süllberg, Hamburg-Blankenese)

 

Ganz genauso sind die ersten Niederlassungen der Neuen Welt aufgebaut: Es gibt den Aschram, in dem der Lehrer, der geistige und weltliche Führer der Gemeinschaft, mit seinen Schülern wohnt, und darunter ein Dorf, in dem die „normalen“ Menschen, Mitarbeiter und Neuankömmlinge leben. (Nikolaus Roerich „Island of Rest“)

 

Dieser zweifache Aufbau der Gemeinschaft ist von größter Wichtigkeit und gilt entsprechend auch für die Vorstufen Studienabend, Agni Yoga Schule, Geistige Gemeinschaft und Agni Yoga Tempel: Wir dürfen nicht allen Interessenten dasselbe bieten und können auch nicht von allen dasselbe verlangen:

 

Wir müssen einerseits echten Schülern ein spirituelles Leben nach höheren Grundsätzen ermöglichen. Wir dürfen andererseits aber „normale“ Menschen nicht abschrecken, die einfach nur mitarbeiten wollen, ohne gleich die Verpflichtungen eines geistigen Schülers auf sich zu nehmen. Wir benötigen beide für den Neuen Aufbau! Deshalb raten die Mahatmas:

 

Die Gemeinschaft-Kameradschaft stellt als Bedingung für den Eintritt vor allem zwei bewusste Entscheidungen: Grenzenlose Arbeit und das Annehmen von Aufgaben ohne Weigerung. Der Willensschwäche kann man durch eine zweistufige Organisation begegnen. Als Folge grenzenloser Arbeit kann man eine Erweiterung des Bewusstseins erlangen.

Doch viele — nicht schlechte — Menschen denken nicht an die Folgen und lassen sich durch unaufhörliche Arbeit und ungeheure Aufgaben einschüchtern. Dabei haben sie die Idee der Gemeinschaft grundsätzlich erfasst. Es wäre schädlich, diese noch schwachen Menschen in die Gemeinschaft einzuschließen, doch um ihr Streben nicht auszulöschen, darf man sie nicht abweisen.

Daher muss es eine zweite Organisation geben: die Freunde der Gemeinschaft. Dort können diese neu Hinzukommenden, ohne die gewohnte Lebensweise aufzugeben, sich der Gemeinschaft tiefer bewusst werden. Eine solche zweistufige Organisation ermöglicht eine größere Aufrichtigkeit bei der Arbeit. Die Freunde der Gemeinschaft ermöglichen es, ohne Gefahr des Verrats der Grundlagen der Lehre ein Reservoir zu bilden. Die Freunde der Gemeinschaft verbergen ihre Schwächen nicht, und dies gibt die Möglichkeit, sie erfolgreich zu festigen. (Gem 133)

 

„Wer gehört zur Gemeinschaft und wer zu den Freunden?“

 

Hier ist die Antwort des Meisters:

 

Jetzt sammeln Wir die Geistwesen der sechsten Rasse, und Agni Yoga ist der Ruf! (U I, 188)

 

Wer diesen Ruf noch nicht vernommen hat, wer kein Agni Yogi ist, wer sich noch nicht in einen Unsterblichen verwandelt hat oder wieder in den Stand des Sterblichen zurückgefallen ist, gehört nicht zur oberen, der Führungsebene der Gemeinschaft. Natürlich kann er auf der Stufe der Freunde der Gemeinschaft stehen und ein Mitarbeiter sein.

 

Agni Yoga betont immer wieder: Wir müssen beim Neuen Aufbau eine strenge Auswahl treffen und haben gar keine andere Wahl, als regelmäßig ungeeignete Kandidaten auszuschließen.

 

Wird jedoch eine formelle Aufnahme in die Gemeinschaft zugelassen, so wird man periodisch die Untauglichen ausschließen müssen. Anders gesagt, die Gemeinschaft wird sonst überhaupt aufhören, zu bestehen. (Gem 133)

 

„Ist das ist nicht herzlos? Wollen wir nicht jedermann einen Platz bieten?“

 

Nein, das wird von der Notwendigkeit des Lebens selbst gefordert. Wenige Ungeeignete machen ganzen Aufbau zunichte.

 

Die mehrstufige Struktur der Gemeinschaft gibt uns aber die Möglichkeit, jeden an den Platz zu stellen, an den er gehört. Wer sich als Arzt als ungeeignet erweist, möge als Pflegekraft arbeiten. Wer kein Koch ist, kann in der Küche helfen, wer als Lehrer versagt, im Garten arbeiten, und so fort. So bieten wir jedermann, übrigens auch den Allerjüngsten und den Allerältesten, die Gelegenheit zur Mitarbeit. Jeder guten Willens kann irgendetwas beitragen!

 

Der vollkommene Ausschluss aus der Gemeinschaft wird dann nur das allerletzte Mittel gegen jemanden sein, der das gemeinschaftliche Leben so nachhaltig stört, dass es dadurch unmöglich wird.

 

 

3. Historische Beispiele

Ruinen der Jesuitenreduktion Sao Miguel das Missoes

 

„Gibt es außer Ägypten noch andere historische Beispiele für Priesterkönigtum, für Theokratie, die Herrschaft von Hierarchen im Namen Gottes und nach den Geboten der Heiligen Schriften?

 

Ja, unzählige! Das herausragendste ist Mohammed, der einzige große Lehrer, Philosoph, Prophet und Religionsstifter, der ein Volksführer, Geistherrscher und Staatenlenker geworden ist; der ein riesiges Reich, einen Gottesstaat errichtet hat, in dem die Weisungen des Koran von der Staatsführung bis hinunter zu den kleinsten Fragen des alltäglichen Lebens tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden. (Nikolaus Roerich „Mohammed“)

 

Weitere Beispiele sind Israel unter König Salomon (Tiepolo „Salomon und die Königin von Saba“); die Herrschaft des Rates der Weisen unter Pythagoras in Kroton; Indien unter Kaiser Akbar dem Großen; die Staaten der ritterlichen Mönche des Johanniter-, des Templer- und des Deutschen Ordens im Heiligen Land, auf Rhodos, auf Malta und in Ostpreußen (Johanniterburg Krak des Chevaliers, Templerfestung Montfort, Johanniter Großmeisterpalast Rhodos, Johanniterfestung La Valetta, Malta, Deutschordensritterfestung Marienburg); das Reich Kaiser Friedrichs II auf Sizilien (Hermann Wislicenus „Kaiser Friedrich II“) und die Staaten der Jesuiten in Südamerika, die ohne Privateigentum und ohne Geld auskamen, das viel bewunderte „Heilige Experiment“, von dem der wertvolle Film „Mission“ erzählt (Ruinen der Jesuitenreduktion Sao Miguel das Missoes).

 

 

4. Bürger von Tabenisi werden

Nikolaus Roerich „Holy City“

 

„Was kann ich hier und heute konkret tun, um nicht nur allein, sondern in Gemeinschaft mit anderen an der Rettung der Erde und am Aufbau einer besseren Welt mitzuarbeiten? Wo kann ich mitmachen?“

 

Schließe Dich einer Gemeinschaft der Neuen Welt an!

 

Wir haben in dieser Sendung den Neuen Aufbau am Beispiel der Gemeinschaft Tabenisi geschildert. Wenn Dir das zusagt, komm zu uns und werde ein Bürger von Tabenisi!

 

Dazu musst Du Deinen Wohnort nicht verlassen. Tabenisi ist eine überörtliche Gemeinschaft, ein Netzwerk von Mitgliedern aus allen Teilen der Welt. Um eine Keimzelle des Staates der Zukunft zu bilden, müssen wir nicht am selben Ort zusammen leben.

 

Uns verbindet ein gemeinsamer Geist!

 

Tabenisi ist eine überzeitliche Gemeinschaft: Sie besteht auch in der Jenseitigen Welt. Du kannst also nach Deinem Tod dort weiter Staatsbürger bleiben. Wer weiß, vielleicht hast Du vor Deiner Geburt schon zu uns gehört?

 

Hier siehst Du meine herrliche Welt:

 

Das Dorf:

 

Nikolaus Roerich „Tibet Himalayas“

 

Der Aschram des Lehrers:

 

Nikolaus Roerich „Stronghold of the Spirit“

 

Die Kirche:

 

Nikolaus Roerich „Hermitage of St. Sergius“

 

Und hier ist der Meditationsort des Lehrers, an dem er auch seine Schüler trifft:

 

Swetoslaw Roerich „Damodar Kund“

 

Ich lade Euch alle ein!

 

Wollt Ihr nicht einmal für einige Stunden oder Tage zu Besuch kommen und Euch Tabenisi anschauen? An unserem Leben teilnehmen und unsere Bräuche und Gesetze erproben? Zusammen mit uns die Verbindung mit der Höheren Welt suchen, lernen, üben und dienen?

 

Ihr werdet erfahren:

 

Als Mitglied unserer Gemeinschaft führt Ihr ein besseres, freudigeres, schöneres und würdigeres Leben!

 

Wenn Ihr schon jetzt im Paradies leben wollt, findet Ihr uns hier:

 

www.tabenisi.org

 

Wenn Ihr Fragen habt, schreibt an:

 

mail@tabenisi.org

 

Lebt Euren Traum! Kommt und seht:

 

Hier ist die Neue Welt!

 

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„Nach so vielen Sendungen mit so vielen Hinweisen verliere ich schnell den roten Faden. Kannst Du mir nicht eine einfache Gebrauchsanweisung an die Hand geben, die ich im Alltag leicht im Gedächtnis behalten und befolgen kann?“

 

Gut, dann fassen wir zusammen: Die einfache Formel für die Errichtung der Neuen Welt besteht aus 3 Schritten:

 

Erstens: Du nimmst Dir am Morgen einen Moment Zeit, um Deine Schwingung hochzufahren, den Feurigen Zustand herzustellen und Dich in ein Geistwesen zu verwandeln: Hier ist der Neue Mensch!  

 

Zweitens: Du nimmst Dir am Morgen einen Moment Zeit, um an Deinem Aufenthaltsort die geistige Ordnung des Temple of Humanity zu errichten: Hier ist die Neue Welt!  

 

Drittens: Im Laufe des irdischen Alltages verteidigst Du Deine hohe Schwingung und die höhere Kultur.  

 

Was ist das höchste Glück des Menschen?

 

Wenn der Traum von einer besseren Zukunft Wirklichkeit wird. Daran arbeiten wir in Tabenisi jeden Tag! (Breughel „Der Turmbau zu Babel“)