AGNI YOGA WEB TV
SENDEREIHE
„EINFÜHRUNG IN AGNI YOGA“
SENDUNG 17
Wer (oder was) ist Gott?
Der neue wissenschaftliche Gottesbegriff
Meine Damen und Herren,
wir wenden uns heute einem existentiellen
Menschheitsproblem zu. Seit wir denken können, fragen wir: Wer oder was ist
Gott? Eine befriedigende Antwort hat bis heute noch niemand gefunden. Agni Yoga
bringt uns endlich der Lösung dieses Welträtsels näher.
Alles Große ist einfach. Eine komplizierte
Erklärung ist meistens falsch. Sie werden sehen: Das gilt auch für Gott. Das
Allerhöchste ist sogar ganz besonders einfach!
*****
Wir setzen voraus, dass Sie unsere
Sendungen über Evolution und Hierarchie der Sendereihe „Einführung in Agni
Yoga“ gesehen haben. Nur auf der Grundlage dieses Wissens können Sie hoffen,
dem Verständnis des Phänomens „Gott“ einen Schritt näherzukommen.
*****
Wundern Sie sich nicht darüber, dass es in
dieser Sendung ungewöhnlich viele Zitate aus den Heiligen Schriften gibt. Es
ist sicherlich besser, wenn die Mahatmas Ihnen das Wesen Gottes erklären, als
wenn ich das tue.
1. Der Mensch als Gottsucher
Gebhard
Fugel „Moses vor dem brennenden Dornbusch“
Die Menschen suchen Gott
seit es sie gibt.
Was
der wahre Mensch vor allem anderen wünscht, ist Gott, und nichts Geringeres
wird ihn befriedigen. Wenn die Seele von Gott erfüllt ist, besitzt sie alles,
was wünschenswert ist. (TL IV, 138)
Die Menschen sind erschaffen,
damit
sie Gott suchen sollen, ob sie wohl ihn fühlen und finden möchten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns.
Denn in ihm leben, weben und sind wir. (Apg 17, 27,
28)
Glauben Sie doch nicht, die Menschen aller
Zeiten, aller Glaubensrichtungen und aller Kulturen hätten gelogen oder sich
geirrt!
In
der ganzen Menschheitsgeschichte lässt sich eine Anerkennung des Höchsten
Geistes, des Heiligen Geistes, des Trösters und vieler Titel verfolgen, die zur
Höheren Welt führen. Ein solches Zeugnis aller Zeiten und Völker muss sogar den
Unwissenden veranlassen, nachdenklich zu werden. Es kann nicht die ganze
Menschheit irren! Unter verschiedenen Verhältnissen haben die Menschen
denselben höchsten, herrlichen Ursprung gefühlt. (AUM 86)
Eine Menschheit ohne Gott kann es nicht
geben. Der Atheist leugnet den göttlichen Funken und damit das Höchste,
Heiligste in sich selbst.
Der
sich aufblasende Materialist oder Atheist weiß im Innersten seines Herzens sehr
genau, dass er keineswegs das ist, was er andere glauben machen möchte. Schon
nach seiner Natur muss der Mensch einen Gott haben. Jedes unbefriedigte Sehnen
nach Liebe, Hingebung und Wahrheit, jede Woge der Bewunderung für Schönheit
gleich welcher Form, jedes Streben nach Stärke, Macht und Fähigkeit zur
Errichtung eines dauernden Denkmals für die eigene Geschicklichkeit ist ein
halberkannter Schrei nach dem Gott, an dessen Existenz der Materialist vorgibt
nicht zu glauben. Das Prahlen, Fluchen und Schmähen des Atheisten oder seine
stille Verachtung für andere, die ihre Überzeugung und ihren Glauben an Gott
laut bekennen, entspringen in Wirklichkeit dem Aufruhr des misshandelten Gottes
in ihm. (TL IV, 184)
Atheismus ist in Wahrheit Unwissenheit.
Jene,
die Gott ablehnen, haben Ihn nicht gesehen. (BGM II, 180)
Gott
wohnt in jedem Herzen. Wehe denen, die Gott vertreiben! (BGM I, 182 [207])
Wer Gott nicht erkennt, sinkt auf die
Stufe der Tiere herab.
Der
Mensch, der nicht an das Höchste denkt, verwandelt sich in ein Kriechtier. (FW
II, 383)
Die Verneinung des Höchsten ist eine
unwissenschaftliche, evolutionsfeindliche Lüge, die wir bekämpfen müssen –
natürlich mit rein geistigen Mitteln.
Wir
müssen die Gottlosigkeit ausrotten. Es geht darum, dass es besser ist,
jedenfalls Fragmente der Kenntnis der Hierarchie – selbst in bedingter Form –
festzuhalten, als in den Abgrund des Chaos gestürzt zu werden. Als die Menschen
von der Unerreichbarkeit des Höchsten erfuhren, begannen sie, ganz allgemein
alles Unsichtbare abzulehnen. Deshalb wird auf Meinen Befehl hin die
Gottlosigkeit verfolgt, welche die Gestalt des unverhüllten Satanismus
angenommen hat. Man kann solche Involution nicht länger dulden. (FW II, 85)
2. Wissenschaftlicher Gottesbegriff
Wir hatten schon gesagt: Agni Yoga ist
eine Synthese von Wissenschaft und Religion. Um die gesamte, aus Materie und
Geist bestehende Wirklichkeit zu erfassen, benötigen wir einen neuen
Erkenntnisweg, der intellektuelle Forschung mit spiritueller Herzerkenntnis
verbindet. (Siehe Sendung „Erweiterung des Bewusstseins“)
Diese neue Göttliche Wissenschaft liefert
Erkenntnisse, die der Menschheit bisher verschlossen waren und als unerhört
galten: Sie ermöglicht einen wissenschaftlichen Gottesbegriff, der sowohl den
Mystiker als auch den Gelehrten zufriedenstellt.
*****
Die Welt der Zukunft erfordert ein neues
Verständnis von Gott. Der unsterbliche Mensch sieht sich als jemand, der auf
dem Weg zu Gott ist. Er glaubt nicht mehr an den alten Mann mit dem weißen
Bart.
Da
sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt
die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild gleich dem eines
vergänglichen Menschen. (Röm 1, 22, 23)
Der Mensch der Zukunft macht sich mit
wissenschaftlicher Methodik auf die Suche nach Gott. Das bedeutet nicht, die
Existenz Gottes mit den Mitteln der herkömmlichen Physik oder Chemie
nachzuweisen. Wir müssen vielmehr das Gefühlswissen des Herzens mit hinzuziehen
und ein Gottesverständnis entwickeln, das höher ist als alle Vernunft, den
Gesetzen der Vernunft aber nicht widerspricht.
Eine
Epoche tritt ein, da selbst die höchsten Begriffe wissenschaftlich begründet
werden müssen. (Br II, 698)
3. Keine irdischen Maßstäbe
Jean
Cousin „Der Raub der Europa“
Es ist verfehlt, unsere begrenzten
irdischen Begriffe auf das Allerhöchste, für uns auf lange Zeit Unerkennbare,
Unerreichbare anzuwenden. Es gibt viel Höheres als unsere eigenen kleinen,
allzu menschlichen Vorstellungen.
Die
esoterische Philosophie weigert sich, irgendwelche Götter der sogenannten
monotheistischen Religionen anzunehmen, Götter, die der Mensch nach seinem
eigenen Bild und Gleichnis erschaffen hat, als eine lästerliche und traurige
Karikatur des Ewig-Unerkennbaren. (Helena Blavatsky, Geheimlehre I, Einleitung,
4)
Wir
sind bis heute nicht über die primitive Sicht hinausgekommen, uns Gott als ein
Wesen wie Du und ich vorzustellen. Die Götter der Menschen sind sehr
verschieden, aber eines haben sie gemeinsam: Sie sind alle menschenähnlich.
Diese falsche und unwissenschaftliche Vorstellung müssen
wir überwinden.
Man
soll gerade das Höchste nicht herabziehen, sondern erheben. Deshalb wird die
erste Bedingung sein, das Bild der Gottheit auf göttliche Weise zu gestalten.
Wenn das menschliche Bewusstsein aufhört, die Gottheit auf menschliche Weise
darzustellen, werden die Errungenschaften des Geistes feurig sein. (FW III,
266)
Schon der griechische Philosoph Xenophanes machte sich über die nach dem
Bild des Menschen geschaffene Götterwelt lustig. Er wies darauf hin, dass
Ochsen sich ihre Götter nach dem Bild von Ochsen vorstellen würden.
Wie
sieht der Gott der Kneipenbesitzer aus? (BGM II, 180)
Das
erhabene Bewusstsein strebt dem Feurigen Prinzip zu, während das niedere sich
ein Bildnis des Höchsten nach seiner eigenen Art schafft. Das Fassungsvermögen
des beschränkten Bewusstseins wird dem selbst
geschaffenen Abbild entsprechen, daher gibt es so viele Entstellungen! Wie kann
ein niederes Bewusstsein von dem Allumfassenden Begriff erfüllt sein? (FW III,
269)
Unsere irdischen Maßstäbe sind auf diese
höchste überirdische Realität nicht anwendbar. Wir dürfen das Absolute nicht
begrenzen.
Das
menschliche Bewusstsein kann keine größere Lästerung begehen, als die
unbeschreibliche Erhabenheit des Göttlichen Prinzips zu begrenzen, das sich
über das ganze Universum ergießt. Unzweifelhaft gehen von dieser ungeheuren
unwissenden Herabsetzung alle unwürdigen Gottesbegriffe aus. Der Mensch
versucht in seinem Eigendünkel, alles auf sein eigenes Niveau herabzuziehen.
(HR II/1, 200; Brief vom 24.05.1936)
Das
irdische Maß ist für die Erhabenheit des Kosmos unanwendbar. Man kann das
Unbegrenzte nicht begrenzen! (FW III, 44)
Wenn
wir beginnen, das Absolute durch unsere eigenen Vorstellungen zu beschränken,
hört es auf, absolut zu sein und wird begrenzt. Daher kann das Absolute nicht
erfasst werden, denn es umfasst auch den Begriff der Unbegrenztheit. Wir können
daher nur die verschiedenen Aspekte und Erscheinungen des Absoluten wahrnehmen.
(HR I/3, 37, 38; Brief vom 01.02.1935)
Wenn wir das Höchste auf unser kleines
menschliches Maß reduzieren, ziehen wir es herab und beschmutzen es sogar, was
auf eine Gotteslästerung hinausläuft.
Alles
herunterzuziehen und dem Niedersten gleichzustellen, ist die Methode der
Finsteren. (FW III, 364)
Wer
kann sagen, wo das Unaussprechliche beginnt? Wer wagt es, etwas zu ermessen,
das auszusprechen nicht erlaubt ist? Doch das Herz kennt die Gotteslästerung
und weiß sich davor zu schützen. (FW II, 270)
Ein
armseliges Vorstellungsvermögen erniedrigt oft das, was es verherrlichen will.
(Br I, 69)
4. Keine Trennung Gottes von der übrigen
Natur
Veronese
„Gottvater“
Einer der größten und verhängnisvollsten
Irrtümer der Menschheit ist: Gott von der übrigen Natur zu trennen. Dadurch
wird Er ein theoretisches Abstraktum und hört auf, lebendig zu sein.
Tatsächlich gibt es aber, wie wir schon
gesagt hatten, gar nichts Übernatürliches im Universum (Sendung „Erweiterung
des Bewusstseins“). Alles ist wirklich, das bedeutet: erkennbar und
wahrnehmbar. Es kann jenseits, neben, außerhalb oder oberhalb der Wirklichkeit,
das heißt der Natur, nichts Übernatürliches oder Widernatürliches geben.
Alles, wirklich alles, bis hinauf zu Gott,
ist Teil der Natur.
Es
kann in der Natur nichts Unnatürliches geben. (Br II, 318)
Auch Gott ist ein Produkt der Evolution;
ebenso natürlich wie jeder Stein, jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch,
wie überhaupt alles was besteht. Er hat sich durch
unendliche Arbeit aus Umständen zu Seiner Höhe erhoben, die nicht besser waren
als die unsrigen heute.
Eine der wichtigsten Aussagen des Agni
Yoga lautet:
Es
gibt keinen Gott, der nicht einmal ein Mensch war. Alle Götter müssen die
menschliche Evolution durchlaufen. (HR I/3, 113; Brief vom 31.05.1935)
Alles, wirklich alles, bis hinauf zu Gott,
unterliegt den Gesetzen der Natur.
Daher ist die Vorstellung von einem
strafenden oder einem vergebenden Gott falsch. Die Folgen von gutem oder
schlechtem Handeln regelt Karma. In das Wirken dieses Kosmischen Gesetzes, das
für Gerechtigkeit im Universum sorgt, kann selbst Gott nicht eingreifen.
5. Der Mensch auf dem Weg zu Gott
Wir hatten schon gesagt (Sendung „Das
Evolutionsgesetz“): Der Mensch ist auf dem Weg zu Gott! Wir sind aufgerufen,
denselben Weg zu den höchsten Höhen zu beschreiten, den Gott schon Äonen vor
uns gegangen ist.
„Der
weise Mensch kommt auf dem Höheren Pfad zu Mir“, so überzeugend wurde der
Lebensweg bestimmt. Der Wanderer erklärt, dass er zum Herrscher Selbst geht.
Freilich, über solch einen Beschluss staunen die Menschen, aber sie schätzen
solche Standhaftigkeit. Man muss sich das höchste Ziel setzen, nur dann
erscheint der Weg nicht abschreckend. Man muss sich im ganzen Dasein der
höchsten Eigenschaft anschließen. Man muss die höchsten Maßstäbe anlegen, die
allein der Höchsten Kräfte würdig sind. (FW II, 369, 370
Der Mensch wurde nach dem Ebenbild Gottes
erschaffen (1. Mos 1, 27). Das
bedeutet: In jedem von uns schlummert das Potential eines Gottes! Es ist geradezu der Sinn unseres Lebens auf dieser Erde, diesen
unermesslichen Schatz zu heben und immer weiter zu entfalten.
Welch
wunderbare Vorstellung, dass der Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen
wurde! Solch ein Geleitwort ist ja ein mächtiger Ruf
nach Vervollkommnung des Geistes. Die Mahnung an das Urbild Gottes muss den
Menschen auf Neue Pfade führen. (FW III, 147)
Der
Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen. Wie der Tropfen Wasser im Ozean in
sich alle Elemente, Kräfte und Möglichkeiten dieses Ozeans enthält, so enthält
also der Mensch in seinem tatsächlichen oder potentiellen
Sein alle Ebenen, Energien, Kräfte, Mächte und Möglichkeiten eines Gottes. (TL
VII, 367)
Da
wir selbst Teilchen des Absoluten sind und jeder Teil des Einen Ganzen das
Potential aller Eigenschaften dieses Ganzen besitzt, können wir in der
Zeitspanne zahlloser Inkarnationen und in den Jahrmillionen bis zur
Unendlichkeit dieses Potential allmählich in uns entfalten. (HR I/3, 38; Brief
vom 01.02.1935)
Wenn Sie diesen erhabenen Gedanken
verwirklichen und diesen höchsten Weg gehen wollen, dürfen Sie Gott nicht von
Ihrem Alltag trennen. Das Ideal, zu dem Sie hinstreben, muss eine lebendige
Wirklichkeit und nicht bloß eine tote Abstraktion sein.
6. Gott als Spitze der Hierarchie
Der Schlüssel zu einem neuen,
wissenschaftlichen Gottesverständnis ist die Hierarchie. Nur ein wirkliches
Verstehen der Hierarchie kann Ihnen helfen, der Erkenntnis Gottes zu
näherzukommen.
Der entscheidende Paragraph
der Lehre zu unserem Thema lautet:
Der
Gottesbegriff muss in seiner ganzen Größe auf der Grundlage der Hierarchie
erklärt werden. Nur auf diese Weise wird der Höchste Begriff kein Abstraktum
bleiben und mit dem ganzen Dasein verschmelzen. (FW II, 188)
Wir haben gesehen: Die geistige Hierarchie
führt unbegrenzt immer weiter nach oben: Von den niedrigsten Seelen in Steinen,
Pflanzen oder Tieren über die menschlichen Seele bis
hin zu den höchsten Wesen, die wir kennen: Lenkern der Erde wie dem Erzengel Michael, Buddha, Christus Jesus
und dem Mahatma Morya.
Auch diese Meister nehmen aber nur eine
bestimmte Stufe der Jakobsleiter ein. Sie sind ihrerseits anderen, noch höher
vorangeschrittenen Wesen untertan und steigen selbst weiter empor.
Jesus und Morya sind geistige Herrscher über die
Erde. Über ihnen finden wir einen Verantwortlichen für unser Sonnensystem mit
seinen verschiedenen Planeten mit höheren (zum Beispiel auf Venus und Jupiter)
und niedrigeren Wesen (zum Beispiel auf dem Saturn). Noch höher stehen der
Herrscher über unsere Milchstraße und die Verantwortlichen für die Milliarden
und Abermilliarden von anderen Galaxien, wie zum Beispiel den Andromedanebel.
Diesen wiederum sind Regenten ganzer Kosmen und Universen übergeordnet, und so
geht es fort in Unendlichkeit.
Beim Blick in die Sterne stehen wir vor
unbegrenzten Weiten, unvorstellbaren Höhen und Wesen von schier unermesslicher
Größe.
Warum
ist es so schwer für die Menschen, sich eine endlose Kette von Schöpfern
vorzustellen – von den Niedersten bis zu den Höchsten, bis hinauf zum
Unerreichbaren? (Hier 68)
All diese Glieder einer endlosen Kette bis
hinauf zur höchsten Spitze entwickeln sich im Wege der natürlichen Evolution
aus der jeweils voraufgehenden Stufe.
Die
Hierarchie bildet die Verbindung zwischen den Welten! (Hier
338)
Die Wesen werden mit fortschreitender
Vervollkommnung immer weniger materiell und immer geistiger. Die Entwicklung
auf der Jakobsleiter führt von der gröbsten, kaum fühlbar beseelten Materie
(Stein) bis hin zu absolutem, nahezu materielosem Geist.
Der
Geist ist die letzte Sublimierung der Materie, und die Materie ist die
Kristallisation des Geistes. (MB II, 223)
In dieser Hierarchie der Seelen ist die
höchste für uns denkbare Stufe die Weltseele, die universelle spirituelle
Weltessenz, das Wesen des Universums.
Es
gibt eine Hierarchie der Seelen von den niedrigsten Formen des Stoffes bis
hinauf zur Weltseele. (MB I, 178, 179)
Klar und einfach ausgedrückt: Gott ist
nichts anderes als die Spitze der Hierarchie.
Ohne
Gott gibt es keinen Pfad. Man nenne Ihn wie man will, das höchste Hierarchische
Prinzip muss beachtet werden; es gibt sonst nichts, woran man sich klammern
könnte. (FW I, 628)
Es
ist bedeutungslos, ob der Schüler jene Vorstellung vorerst als Gott, Brahma,
Jehova oder Höheres Selbst bezeichnet. Es ist die Anerkennung des Höchsten, ob
er es nun innerhalb oder außerhalb oder innerhalb und außerhalb seines
physischen Selbst stellt. (TL IV, 184)
Sie
können mit Recht den Höchsten Hierarchen auf der Jakobsleiter, der Leiter des
Lichts, als Ihren Gott annehmen. Wahrlich, der Eine, der der Kette der
Hierarchie unserer Welt vorsteht, ist in seiner Macht für uns wirklich die
Offenbarung Gottes. (HR I/3, 41; Brief vom 01.02.1935)
In
der Tat, das Hierarchische Prinzip ist das kosmische Gesetz, das führende
Prinzip. Daher gibt es ein Höchstes Geistiges Wesen oder einen Hierarchen, der
für die ganze Runde oder ein bestimmtes Manwantara die Verantwortung trägt.
Nach menschlicher Vorstellung wird ein solcher Hoher Geist im Sinne eines
persönlichen Gottes oder gar Universellen Gottes verstanden. (HR II/2, 352;
Brief vom 02.07.1937)
Die Hierarchie ist die Linie, die uns
Menschen mit Gott verbindet.
Das
ewige schöpferische Feuer des Herzens steigt über die Stufen der Hierarchie
ungestüm zum Höchsten Licht empor. Unerträglich ist das Höchste Licht, doch die
Hierarchie verbindet mit diesem blendenden Gipfel. Dahin, wo man erblinden
könnte, führt die Hierarchie einen erleuchteten Geist. (Hier
281)
Gott ist der End- und Gipfelpunkt, in dem
in der Unbegrenztheit alle Linien zusammenlaufen, auf den alles hinstrebt und
von dem alles ausgeht: die Spitze der Pyramide. Bei Gott ist alles eins; in Ihm
sind alle Gegensätze aufgehoben.
In
der Unbegrenztheit verschmilzt alles Bestehende zu einer Einheit. (AUM 143)
Wo
Er, der Herrscher, sich befindet, gibt es weder Licht noch Finsternis, dort ist
alles eins. (BGM I, 274 [327])
Es
ist richtig, das Gesetz der Hierarchie als den Gipfel der kosmischen Schöpfung
zu betrachten; von ihm strömt Licht aus; zu ihm streben die Gedanken; so sollte
man die besten Bestrebungen zum Gipfel der Hierarchie lenken. (Hier 83)
Auf der Grundlage der Hierarchie
verstanden wird Gott – soweit überhaupt möglich – konkret und greifbar als das
Ende einer Leiter, auf deren unteren Sprossen wir stehen und Stufe für Stufe
emporsteigen. So wird Er zu einem natürlichen Teil unseres alltäglichen
Daseins.
Das
geleitete Bewusstsein kann das Auge des Geistes auf die Perlenkette richten,
die sich in der Unbegrenztheit verliert. (FW I, 612)
7. Mysterium
Alexej
v. Jawlensky „Abstrakter Kopf - Mysterium“
Mancher von Ihnen sagt jetzt vielleicht:
Nun habe ich zwar verstanden: Gott ist die Spitze der Hierarchie. Das hilft mir
aber nicht viel weiter, mir ein Bild von Ihm zu machen.
*****
Das liegt daran, dass Er viel zu weit von
uns entfernt ist. Das menschliche Vorstellungsvermögen ist kaum in der Lage,
sich ein Bild von den Wesenheiten zu machen, die über Christus Jesus, Buddha
und den Engeln und Erzengeln stehen. Die noch höheren Stufen der unendlichen
Hierarchie können wir mit unserem beschränkten Bewusstsein gar nicht erfassen.
Erst recht gilt dies für den höchsten, den Gipfelpunkt der Pyramide.
Wir
sehen das Ende der Kette der Lehrer nicht. (Gem 60)
Sie können ja auch
nicht mit ihrem Hund über Jesus
sprechen. Dabei steht Jesus dem Hund
sehr viel näher als Gott uns.
*****
Wir können also zunächst nur sagen: Halten
Sie sich an die irdischen und überirdischen Lehrer und Meister, die Ihnen
erkennbar sind. Geben Sie sich keinen fruchtlosen Spekulationen über weit
entfernte Sphären der Hierarchie hin, in die Sie mit Ihrem begrenzten irdischen
Fassungsvermögen ohnehin nicht vordringen können.
Die
Welt lebt durch das Mysterium. Das Höchste Mysterium ist unenthüllbar.
Die Menschen fühlen in ihrem Herzen die Grenze dieses Mysteriums und verstehen
sie zu achten. Ein Mysterium darf man sich nicht ausdenken, sondern man muss es
verehren. (FW II, 78)
Glauben Sie nicht, dass Sie schon so weit
sind, das größte Mysterium enthüllen zu können. Wenn Sie im Laufe der Evolution
Ihr Bewusstsein erweitern, wird auch Ihre Vorstellung vom Höchsten wachsen.
Die
Menschen fühlen in der Tiefe ihres Bewusstseins, dass man das, was über jedwede
Vorstellung hinausgeht, nicht auszudrücken oder zu lobpreisen vermag. (AUM 78)
Das
Absolute kann nicht erfasst werden, denn es umfasst auch den Begriff der
Unbegrenztheit. Doch wer will über den majestätischen und furchterregenden
Begriff der Unbegrenztheit nachdenken? Wir können daher nur die verschiedenen
Aspekte und Erscheinungen des Absoluten wahrnehmen. (HR I/3, 37, 38; Brief vom
01.02.1935)
Es muss Ihnen einstweilen genügen, den Weg
zu kennen, auf dem Sie sich Ihm annähern und Ihn bei weiterem Fortschreiten
auch mehr und mehr erkennen können.
*****
Trotzdem wollen wir jetzt noch über die
eine oder andere Möglichkeit sprechen, das Mysterium Gott ein klein wenig
weiter zu lüften.
8. Herzerkenntnis
Sie dürfen wir nicht glauben, dass Ihr
Verstand Ihnen viel über das höchste Wesen sagen kann.
Wenn
die Hohen Wesenheiten bezeugen, dass Sie den Höchsten Ursprung der Ursprünge
nicht schauten, so sollte man das nicht als eine Art Verneinung auslegen. Im
Gegenteil, dieses Zeugnis von der heiligen Unermesslichkeit der Höchsten Welt
beweist nur, wie unfassbar der Begriff des Höchsten Lichts ist. Recht hat, wer
den Pfad zum Licht kennt, und nur der Unwissende bildet sich ein, das Gehirn
könne über das Allerhöchste urteilen. (FW I, 612)
Wie allem Höheren, können wir uns auch dem
Höchsten nur mit dem Herzen nähern. Wenn wir von einem wissenschaftlichen
Gottesbegriff sprechen, meinen wir die neue göttliche Wissenschaft des
Gefühlswissens.
Das
Herz lehrt die Verehrung des Ursprungs der Ursprünge. (FW I, 612)
Noch
nie hat jemand Gott durch seinen Intellekt gefunden, aber der vom Herzen
ausgehende Pfad ist direkt und steht immer weit offen. (TL II, 70)
Wer
Liebe fühlt für Gott, den Ursprung der Ursprünge, kann Seinen Namen in seiner
eigenen Sprache aussprechen. Nur mit einer solchen alles durchdringenden
Vorstellung kann man eine würdige Verehrung bekunden. Das menschliche Herz kann
nicht erblühen ohne Streben zum Ursprung der Ursprünge – dem Unnennbaren, aber
über die Feuer des Herzens Erkennbaren. (FW I, 629)
Nur durch beständige Reinigung und
Verfeinerung Ihres Herzens können Sie hoffen, einem der Wirklichkeit
entsprechenden Gottesbild jedenfalls näher zu kommen.
Reine
Herzen werden das Höchste schauen. (FW III, 576)
Selig
sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott
schauen. (Mt 5, 8)
9. Gott in der Natur und in uns
In der Herrlichkeit Seiner Schöpfung, in
der Natur um uns herum können Sie den Schöpfer erahnen.
Gerade
die Schönheit der Natur und der Gesetze, die den Kosmos beherrschen (denken Sie
nur an den Aufbau der DNA als Doppelhelix oder an ein Wunderwerk wie das
menschliche Auge) beweisen, dass nicht das Chaos herrscht, sondern dass ein
Großer Geist ordnend wirkt.
Alles
in der Welt ist eine Widerspiegelung Gottes. (BGM I, 84 [92]
Unser
Verstand allein ist unfähig, Gott selbst zu begreifen, doch er kann Ihn aus der
Schönheit Seiner Schöpfungen und der Herrlichkeit der Natur als den Vater allen
Seins ahnen. (Origenes nach HR I/3, 35; Brief vom 01.02.1935)
Insofern die materielle Welt ein Ebenbild
des Göttlichen ist, kann sie Ihnen eine Vorstellung des Immateriellen gewähren.
Die
sichtbare Welt bringt der Menschheit eine Vorstellung von der unsichtbaren, und
die Schöpfung des Geistes kann zur Erkenntnis des Unsichtbaren streben. (U II,
520 [120])
Im
Rauschen der Blätter, im Plättschern der Wellen, im
Säuseln des Windes bin Ich bei euch. (BGM I, 209 [235])
Das
Allseiende ist in allem und wir sind in ihm. (U II, 821 [421])
Vor allem in Ihnen selbst, in Ihrer
unsterblichen Seele, in dem in Ihnen eingelagerten Geistfunken können Sie Ihn
erkennen. Der einfachste Schritt zur Erkenntnis Gottes ist: Empfinden Sie das
Göttliche, das Ewige in sich selbst!
Sehr
wahr ist daher, was die alten Weisen gesagt haben: „Mensch, erkenne Dich
selbst, und Du wirst Gott erkennen.“ (TL VII, 367)
So
erkennt und weiß das Göttliche im Menschen um das Göttliche in der Natur. (TL
VII, 387)
Wo ist Gott verborgen? In Ihrem eigenen
Herzen!
Verehrung
des Herrn kann nur im Herzen erlebt werden. Allein inneres Begreifen wird
feinstoffliches Verstehen gewähren. Im Herzen vom Herrn erfüllt zu sein, kann
durch nichts Äußeres ersetzt werden. (FW III, 138)
Selbst
in den ältesten Zeiten verstanden die Menschen die Bedeutung des Herzens. Sie
betrachteten das Herz als die Wohnstätte Gottes. (Herz 73)
Suchen Sie also nicht in der Ferne, vor
allem nicht im Himmel, sondern in sich selbst.
Wo
ist Gott? Wo werde ich Gott finden? Wenn ich die Himmel und die Erde und die
Gewässer unter der Erde durchsuche, werde ich ihn dann wohl finden? Nein! Aber
wenn du die Tiefen deines eigenen Herzens durchforschen willst, du an Frieden
und Freude kennenlernst, den Pfad zu Gott dir öffnen und dir die verborgenen
Stätten zeigen, worin du alles finden wirst, was du erkennen und verstehen
kannst. (ALH I, 100)
dann
wird alles, was du an Liebe, an Schönheit und Selbstlosigkeit dort findest,
alles, was
10. Gott: Ein Wesen oder ein Prinzip?
Manche fragen: Ist Gott eigentlich ein
individuelles Wesen oder ein Prinzip? Agni Yoga spricht von einem
unpersönlichen Gott.
Was
ist dieser unpersönliche Gott? Ist nicht Er das Göttliche, Immanente und
Unbegrenzte Prinzip oder die Unerkennbare Ursache allen Seins? (HR I/3, 33;
Brief vom 01.02.1935)
Vergessen
wir nicht, dass das Bewusstsein der Massen immer eine Individualität verehren
will und sich das Höchste Bildnis ähnlich der eigenen Art schafft, wogegen ein
hohes Bewusstsein in allen Erscheinungen immer nach dem Prinzip strebt. (HR
I/3, 40; Brief vom 01.02.1935)
Daher
können wir Gott nicht als eine besondere Verkörperung betrachten oder überhaupt
als inkarniert. Er ist reinste Geistige Natur und hat nichts Geformtes an sich.
Er ist Vernunft und gleichzeitig die Quelle und der Ursprung der gesamten
Vernunft in Natur und Schöpfung. Gott, der ja der Ursprung von allem ist,
sollte nicht als geformt angesehen werden, da es sonst scheinen könnte, als ob
die Elemente, aus denen alles geformt ist, was geformt genannt wird, vor ihrem
eigenen Ursprung bestanden hätten. (Origenes, Die Uranfänge, nach HR I/3, 34;
Brief vom 01.02.1935)
Des Rätsels Lösung lautet: Einerseits ist
Gott ein Wesen „wie Du und ich“, das sich durch unendliche Mühen zu seiner
heutigen Stellung emporgearbeitet hat. Andererseits hatten wir schon
besprochen: Die Seelen werden mit fortschreitender Evolution immer ätherischer,
geistiger und spiritueller. Wenn man diese Entwicklung bis auf die höchsten
Höhen fortsetzt, kann man sich ausmalen, dass dort ganz oben „Wesen“ stehen, so
ätherisch, so wenig materiell, so sehr reiner Geist, dass sie von einem Prinzip
kaum noch zu unterscheiden sind.
11. Kein „Gottvater“
Michelangelo
„Die Erschaffung Adams“
Falsch ist, wenn Sie sich Gott als Ihren
Vater vorstellen, mit dem Sie sprechen, den Sie anbeten und den Sie um Hilfe
bitten können. Dafür ist Er viel zu weit von Ihnen entfernt. Er ist für das
gesamte unendliche offenbarte Weltall mit seinen Milliarden und Abermilliarden
von Wesenheiten verantwortlich. Er muss die Aufgabe, sich gerade um uns
Menschen zu kümmern, an niedrigere Stufen delegieren, nämlich an die für die
Erde zuständigen Heiligen und Mahatmas.
*****
Sie können in der Meditation ein Gespräch
mit Wesen aus höheren Sphären führen. Sie erhalten, wenn Sie auf dem richtigen
Weg sind, Unterstützung von Oben. Nur haben Sie dann
nicht mit Gott selbst zu tun, sondern mit Ihrem Lehrer, Ihrem geistigen Vater,
Ihrem Schutzengel oder allenfalls einem Mitglied der Bruderschaft. Höher hinauf
dürfen Sie nicht zielen.
*****
Jesus ist natürlich nicht der Sohn Gottes. Er ist zu weit entfernt, um
sein Vater sein zu können. Als ätherisches Wesen hat Gott gar
keine physischen, sondern geistige Kinder: Nämlich Seine Mitarbeiter der
nächstniedrigeren Stufe der Hierarchie unter Ihm, mit denen zusammen Er das
Universum regiert. Der unbedeutende Erdling Jesus,
selbst wenn sein Opfer für uns noch so bedeutend ist, ist Gott noch nicht
einmal dem Namen nach bekannt
Wenn Jesus
von seinem „Vater im Himmel“ spricht, meint er nicht Gott, sondern die
nächsthöhere Stufe über sich selbst, seinen Lehrer.
12. Erkenntnis durch Annäherung
Selvarajan Yesudian
„Du bist die Sonne deines Lebens“
Möge das Höchste durch unser Denken und
Handeln zum Ausdruck kommen. Verwirklichen wir das Göttliche in uns. Noch ist
Gott weit entfernt von uns. Erst wenn wir uns auf den Weg zu Ihm machen und
Seine Eigenschaften mehr und mehr erwerben, nähern wir uns Ihm an. Aus der Nähe
können wir Ihn dann auch besser erkennen.
Wir
erkennen Gott, indem wir den Pfad gehen, der zu Ihm führt. Dieser Pfad sind wir
selbst. (TL VII, 367)
Je höher Sie Ihr Herzwissen entwickeln und
je mehr Sie Ihr Bewusstsein erweitern, desto mehr werden Sie auch vom Wesen
Gottes erfassen können.
Die
Vorstellung von Gott differiert in den verschiedenen Bewusstseinen,
je nach der Stufe der menschlichen Evolution. Sie wächst und erweitert sich im
Verhältnis zum Wachstum des Bewusstseins. Wahrlich, es gibt wohl so viele
Vorstellungen über Gott als es Bewusstseine gibt. (HR
I/3, 36; Brief vom 01.02.1935)
Wir müssen uns selbst vervollkommnen. Nur
indem wir uns zu Gott erheben, können wir hoffen, Ihn mehr und mehr zu
erkennen.
Sich
der Göttlichkeit nähern heißt, die Attribute Gottes zu entwickeln. (TL IV, 192)
Eine
Seele kann kein Bewusstsein von Liebe, Weisheit, Wahrheit oder einem anderen
Attribut Gottes haben und daher auch kein Bewusstsein, keine Erkenntnis Gottes,
ausgenommen in dem Maße, wie sie jedes einzelne dieser Attribute in sich selbst
entwickelt hat. Ist es angesichts dieser Tatsache überraschend, dass die
meisten Menschen sich das Höhere Selbst, Gott, als ein so unklares, nicht
wahrnehmbares, schattenhaftes Wesen vorstellen?
Wenn
die Attribute Gottes und die gleichen Attribute des Menschen zusammenkommen und
sich vermischen, wird es keine Trennung zwischen Gott und dem Menschen mehr
geben. Wie wahrhaft Vermählte sind beide eins geworden. (TL III, 119)
Letztlich gilt: Wir können das Wesen
Gottes nur in dem Maße verstehen – wie wir selbst zu einem Gott geworden sind.
Wenn
wir wahrhaft erkennen wollen, müssen wir selbst zu dem Ding werden, das wir
erkennen wollen. (TL VII, 365)
Nur
Gott kann ein Bild Gottes schaffen, nur Gott kann Gott schauen. (TL IV,
178)
Persönliche
Gotteserkenntnis setzt Gleichheit mit Gott voraus; denn nur, wenn jemand einem
anderen gleich ist, kann er ihn wirklich erkennen. (TL V, 231)
Das Gesetz der Entsprechung sagt nämlich:
Das
Höchste ist nur dem Höchsten zugänglich. (U I, 315)
13. Die Spitze in Bewegung
Lassen Sie uns zum Ende dieser Sendung das
Gottesverständnis noch um einen letzten Schritt vertiefen:
Wir hatten schon gesagt: Leben ist ewige
Bewegung (Sendung „Das Evolutionsgesetz“)
Nur
ewige Bewegung verleiht allen Formen Leben. (U II, 637 [237])
Es
gibt keinen Stillstand im Kosmos. (U I, 143)
Stillstand ist Tod.
In
der Ewigkeit kann es keinen Stillstand geben. Alles ist in Bewegung, und in
diesem Bestreben vervollkommnet es sich. (Br II, 791)
Es ist von höchster Wichtigkeit, dass Sie
erkennen: In einem ewig unbegrenzt evolvierenden Universum gibt es keine Grenze
und damit auch keinen Zustand der Vollendung.
Nichts
ist vollendet, nichts ist unbeweglich. (Gem 135)
Vollendung
ist Tod. (U I, 40)
Dementsprechend dürfen Sie sich Gott nicht
als statisch vorstellen. Wenn Er kein Abstraktum sein soll, sondern lebendige
Wirklichkeit, muss auch Er sich weiter entwickeln und
zu noch größeren Höhen aufwärtsstreben. Die Spitze der Pyramide ruht also nicht
unverrückbar auf den Stufen darunter, sondern bewegt sich selbst weiter nach
oben.
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An diesem Bild wird deutlich: Die unteren
Schichten müssen den höheren in ihrer ständigen Aufwärtsbewegung unablässig
nachfolgen. Wenn wir stehenbleiben, verlieren wir den Anschluss und entfernen
uns mehr und mehr von der Führung und der immer weiter fortschreitenden
Evolution. Dann werden die Welten getrennt, und der Mensch, in dem sich die
Welten vereinen, wird zerrissen.
Wenn
die Höhere Welt emporstrebt und die Menschheit abwärts treibt, kann in der Tat
der kosmische Strom nicht verwirklicht werden. Deshalb herrscht Ungleichgewicht
in der Welt. (FW III, 189)