AGNI  YOGA  WEB  TV

 

 

SENDEREIHE

 

ASPEKTE  DER  PRAXIS  DES  AGNI  YOGA“

 

 

SENDUNG  5

 

Einweihung in Agni Yoga

 

 

Liebe Agni Yogis,

 

oft werde ich gefragt:

 

„Gibt es im Agni Yoga eine Einweihung?“

 

Nicht in dem Sinn, dass Du nach vielen, schweren Prüfungen bei einer obskuren nächtlichen Zeremonie in einer dunklen Höhle nach Opferung einer Hirschkuh (oder gar einer Jungfrau!) unter allerlei Zaubersprüchen und Abrakadabra in eine elitäre Geheimgesellschaft aufgenommen wirst. Besser sagen wir:

 

Du weihst Dich selbst ein.

 

„Unmöglich! Ich kann mich doch nicht selbst erhöhen!“

 

Doch, indem Du an Dir selbst arbeitest und so immer weiter aufsteigst. Eine Einweihungsstufe ist nichts anderes als ein höherer Grad der Vervollkommnung oder die nächste Sprosse auf der Leiter der Hierarchie.

 

Es ist seltsam, über die Grade der Einweihungen zu lesen, die in gegenwärtigen okkulten Schulen erlangt werden können. Die höchsten Grade werden nur durch innere Vervollkommnung erreicht, die keine gegenwärtige esoterische Schule verleihen kann. (HR II/2, 287; Brief vom 07.01.1937)

 

Die Einweihung ist ein Portal! Wenn Du bestimmte Bedingungen erfüllst, kannst Du es durchschreiten und in ein neues Leben in einer höheren Welt eintreten. (Nikolaus Roerich „And we are opening the Gates“)

 

Die dafür notwendigen Schritte musst Du aber selbst tun. Niemand kann und wird Dich durch dieses Tor hindurchtragen!

 

Ein Hohes Geistwesen kann nicht mehr tun, als uns bei unseren Anstrengungen, unser inneres Wesen zu verwandeln, zu helfen. (HR I/3, 163, 164; Brief vom 09.07.1935)

 

Ich sage euch „Folgt mir“ (denn tragen kann ich euch nicht) und zeige euch die Meilensteine auf dem Pfad, den ich selbst gegangen bin. (TL I, 25)

 

 

1. Minimalprogramm

 

Weiter werde ich oft gefragt:

 

„Ich bin von morgens bis abends damit beschäftigt, für mich und meine Familie zu sorgen. Ich habe noch nicht einmal Zeit, um die Bücher des Agni Yoga zu lesen. Was ist das absolute Minimalprogramm, das ich absolvieren muss, um Agni Yoga zu praktizieren und am Neuen Aufbau teilzunehmen?“

 

Hier ist das Mindeste, was ein jeder Agni Yogi tun muss und auch tun kann, selbst wenn er noch so eingespannt ist:

 

Stehe jeden Morgen eine Viertelstunde früher auf und gehe die 7 Schritte der Einweihung in Agni Yoga durch. Danach kannst Du Dich im Laufe des Tages Deinen irdischen Pflichten widmen. Die entscheidende Arbeit findet daneben auf der inneren Ebene statt.

 

Selbst sehr beschäftigte Leute können jeden Tag eine Stunde für die Annäherung an die Lehre erübrigen. Wir können nicht glauben, dass es keinen Augenblick für das Wesentlichste gibt, für das wir leben. (AY 357)

 

 

2. Was ist eine Einweihung?

 

„Was ist eigentlich eine Einweihung?“

 

Eine Einweihung hat immer zwei Aspekte:

 

1. Sie ist eine Verwandlung in einen neuen Menschen

2. Sie ist eine Aufnahme in eine spirituelle Gemeinschaft

 

Es gibt ein kurzes, einfaches Ritual, mit dem Du Deine Verwandlung in den Neuen Geistmenschen der 6. Rasse und Deine Zugehörigkeit zu der Überzeitlichen Gemeinschaft derjenigen bekräftigen kannst, die unter der Führung der Mahatmas die Evolution auf dieser Erde vorantreiben.

 

 

3. Vorbereitung

 

„Gibt es Bedingungen? Oder wird jeder eingeweiht?“

 

Nein, Du musst für diesen Schritt gut vorbereitet sein.

 

Wahre Einweihung bedarf keiner Rituale. Sie vollzieht sich, wenn der innere Mensch bereit ist, und nur der Große Lehrer ist zugegen, denn Er lenkt den verwandelnden Strahl, den der Schüler in sich aufnehmen muss. (HR I/2, 150; Brief vom 01.08.1934)

 

Es kann keine Einweihung für Unreine geben.

 

Alle Einweihungsgrade sind in uns selbst. Wenn ein Schüler bereit ist, empfängt er den Strahl der Erleuchtung, der dem Grad seiner erreichten Reinheit und Bewusstseinserweiterung sowie der feurigen Umwandlung seiner Zentren entspricht. (HR I/3, 32; Brief vom 16.01.1935)

 

Du musst also auf dem Pfad der Reinigung, der spirituellen Disziplin, der Beherrschung Deiner vier sterblichen Körper, Deiner vergänglichen Persönlichkeit ein gutes Stück vorangekommen sein.

 

Früher war Gehorsam eine Stufe zur nächsten Einweihung. Wer die Disziplin des Gehorsams nicht in jeder Beziehung verwirklichen konnte, erreichte nie die höheren Stufen. (HR I/1, 78; Brief vom 17.12.1930)

 

Es kann auch keine Einweihung für Anfänger geben.

 

Du musst viel wissen, um eingeweiht werden zu können.

 

Die Einweihung in Agni Yoga setzt voraus, dass Du mit dem Studium und Verständnis der Bücher des Agni Yoga weit fortgeschritten bist.

 

Außerdem solltest Du die wesentlichen Lehren aus unseren früheren Sendungen aufgenommen haben und die grundlegenden Gesetze des Daseins kennen, insbesondere Evolution, Hierarchie, Karma, Wiedergeburt und die Wirklichkeit der Höheren Welten (siehe die Sendereihe „Einführung in Agni Yoga I: Grundlagen“).

 

Du musst viel können, um für eine Einweihung bereit zu sein.

 

Die Einweihung ist nur möglich, wenn Du viel geübt hast, um das höhere Wissen in die Praxis des alltäglichen Lebens umzusetzen. Vor allem musst Du Fortschritte bei der Verwandlung in den Neuen Menschen erzielt haben, also bei den Übungen, die wir in der Sendereihe „Experiment Unsterblichkeit“ dargestellt haben.

 

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Wir können das hier nicht alles wiederholen. Deshalb gibt es im schriftlichen Text dieser Sendung an vielen Stellen Hinweise auf frühere Videos, mit deren Hilfe Du das Gesagte, wenn nötig, vertiefen kannst.

 

Das gilt übrigens für alle Sendungen von Agni Yoga Web TV: Wenn es heißt: „Wir hatten schon gesagt“, „wir wiederholen“ oder „Du erinnerst Dich“, findest Du meist im schriftlichen Text der Sendung einen Hinweis auf das Video, wo Du nachschauen kannst.

 

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Lass uns jetzt gemeinsam das Ritual einer Agni Yoga-Einweihung durchführen.

 

 

4. Hintreten vor den Lehrer

Swetoslaw Roerich „Sacred Words“

 

Die Einweihung findet zu Füßen Deines Lehrers in seinem Aschram statt.

 

Sie beginnt damit, dass Du am Morgen eines jeden Tages vor ihn hintrittst (siehe die Sendungen „Verbindung mit der Höheren Welt – Meditation“ und „Ein Schüler werden“). Der Lehrer hilft Dir bei der Verwandlung in einen Neuen Menschen. Er nimmt Dich in die Gemeinschaft auf. Er nimmt Dein Versprechen entgegen.

 

Einweihungen vollziehen sich unter vier Augen, zwischen einem Großen Lehrer und dem Jünger, und das Ergebnis ist die nächste Stufe der Wahrnehmung höherer Energien oder Strahlen. Daher finden solche Einweihungen immer unerwartet statt und oft ganz einfach im Schlaf- oder Arbeitsraum des Jüngers. Dieser Festtag des Geistes hat mit dem in einigen okkulten Büchern geschilderten Einweihungsrummel nichts zu tun. (HR II/2, 287; Brief vom 07.01.1937)

 

„Und wenn ich meinen Lehrer noch nicht kenne?“

 

Du weißt, dass es Deinen Geistigen Vater gibt. Du kannst Dich namenlos an ihn wenden und nennst ihn:

 

„Vater meiner Seele“ 

 

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Wie bei jeder Agni Yoga-Meditation sprichst Du auch jetzt zunächst im Geist siebenmal die Wörter „Morya Maitreya“ und dann siebenmal „Ich liebe dich, Vater“ aus (siehe die Sendung „Verbindung mit der Höheren Welt – Meditation“).

 

Damit bringst Du der Bruderschaft der Mahatmas von Schambhala völlige Hingabe und Gehorsam sowie Deinem Ewigen Vater Liebe dar.

 

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Du wirst erfahren: Es ist gar nicht so leicht, diese wenigen Wörter zu sprechen und diese einfachen Gefühle zu zeigen.

 

„Ja, meine Gedanken schweifen ständig ab, selbst in diesen wenigen Sekunden.“

 

Eine Hilfe ist: Visualisiere die Bilder des Mahatmas und des Lehrers. Konzentriere Dich ganz auf sie! So als ob Du zu ihren Füßen sitzt und sie leibhaftig vor Dir stünden.

 

Die „7 Wörter“ dürfen kein Herunterbeten und keine lästige Pflichterfüllung sein. Sie müssen von Herzen kommen und eine lebendige Verbindung herstellen! Wenn Du zu einer Frau sagst: „ich liebe Dich“, denkst Du ja auch nicht an die Fußballergebnisse oder die Börsenkurse!

 

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Die Einweihung in Agni Yoga besteht aus sieben Schritten, die wir jetzt einen nach dem anderen gehen:

 

 

Erster Schritt: Du verwandelst Dich in ein Geistwesen

Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“

 

Beim ersten Schritt Deiner Einweihung verwandelst Du Dich in ein nicht-materielles, unsichtbares, unsterbliches Geistwesen.

 

Die individuelle Seele weiß dann, dass sie eines der geschlechtslosen spirituellen Wesen ist, die aus höheren Sphären herabkamen, um die grobe Materie zu erlösen. (TL VII, 342)

 

Die Einweihung ist ein Schöpfungsakt!

 

Du wirst zu einem ganz neuen Wesen, dem Geistmenschen der 6. Rasse, der nächsthöheren Evolutionsstufe.

 

Jetzt sammeln Wir die Geistwesen der sechsten Rasse, und Agni Yoga ist der Ruf! (U I, 188)

 

In einer wirklichen Metamorphose verwandelst Du Dich, so wie eine Raupe zu einem Schmetterling wird.

 

Ein Traum wird wahr: Nietzsches Übermensch wird Wirklichkeit!

 

Deine Verwandlung in ein unsterbliches Geistwesen ist die Grundlage sowohl für Deinen persönlichen Fortschritt als auch für die Evolution der Menschheit insgesamt.

 

Wenn du die ganze Menschheit erwecken willst, dann erwecke dich selbst ganz. Wenn du das Leiden in der Welt beseitigen willst, dann beseitige alles, was dunkel und negativ in dir ist. Wahrlich, das größte Geschenk, das du geben kannst, ist deine eigene Selbstumwandlung. (Lao-tse)

 

Alle denken daran, die Welt zu verändern, doch niemand denkt daran, sich selbst zu verändern. (Tolstoi)

 

Du selbst musst die Veränderung sein, die Du in der Welt zu sehen wünschst. (Gandhi)

 

 

1. Du verlagerst Dein Bewusstsein in das Höhere Selbst

 

„Wie geht diese Verwandlung vor sich?“

 

Der Mensch ist, was er denkt! (Buddha) 

 

Unser inneres Wesen wird von unseren Gedanken geschaffen. (HR II/1, 121; Brief vom 21.01.1936)

 

Du änderst Dein Bewusstsein und denkst nicht mehr: „Ich habe eine Seele“, sondern:

 

„Ich bin eine Seele“. (Nikolaus Roerich „Higher than Mountains“)  

 

Du machst Dir bewusst:

 

Ich bin nicht der Leib, den ich  im Spiegel sehe. Ich bin das unsichtbare Geistwesen, das auf seinem ewigen Weg auf den verschiedensten Daseinsebenen unendlich viele vergängliche Körper als Vehikel nutzt. (Manet „Frau vor dem Spiegel“)

 

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Du ziehst Dein Bewusstsein aus Deinem Körper heraus und verlagerst es in Deine Seele, in den nicht-materiellen, unsichtbaren Teil Deines Wesens, in Deine Ewige Individualität, in Dein Höheres Selbst. (siehe die Sendung „Das Geheimnis der Unsterblichkeit Teil I“)

 

Dein Bewusstsein liegt jetzt im Reiter, nicht mehr im Esel, im Puppenspieler, nicht in der Marionette, über den Wolken, im Himmel, nicht auf der Erde. (C. Tauser „Marionettenspieler“)

 

Jetzt siehst Du die Welt mit ganz anderen Augen, nämlich mit den Augen der Seele.

 

Du nimmst einen höheren Standpunkt ein. (Nikolaus Roerich „Tsong kha-pa“) 

 

Von dort oben Du betrachtest Du das Geschehen unten auf der Erde, Deine Mitmenschen und darunter auch Dich selbst – Deine vergängliche Persönlichkeit. (Caspar David Friedrich „Wanderer über dem Nebelmeer“)

 

Du blickst auf die Dinge der materiellen Ebene sub specie aeternitatis, wie die alten Römer so schön sagten: unter dem Blickwinkel der Ewigkeit.

 

Von dort oben steuerst Du Deine Werkzeuge, (die vier vergänglichen Körper: Leib, Gefühlskörper, Instinktkörper und Gedankenkörper), wie der Lenker einer Quadriga seine Rosse.

 

In dieser Höheren Welt wirst Du von der Verwirrung, den Widerwärtigkeiten, der Not und dem Leid der materiellen Ebene nicht berührt.

 

 

2. Idealbild beleben

Uta von Naumburg

 

Zur Durchführung dieser Übung musst Du Dir ein Bild von dem Geistwesen machen, in das Du Dich verwandeln willst.

 

Ihr müsst euch ein Idealbild machen und dann die Seelensubstanz nach diesem Idealbild formen oder in dasselbe hineinbilden. (TL V, 267)

 

„Woher soll ich dieses Bild nehmen?“

 

Entwickele eine Vorstellung: Wie, in welcher Gestalt will Deine Ewige Individualität nach dem Tod in der Jenseitigen Welt auftreten? Wer oder was bist Du in allen Welten, zu allen Zeiten, nicht nur auf der Erde? Denke nicht so sehr an eine Person, sondern mehr an ein Amt.

 

Willst Du ein Schüler der Bruderschaft, ein Lehrer, eine Königin des Geistes, ein Heiler oder ein Geistkämpfer sein? (Nikolaus Roerich „Pearl of Searching“, Piero della Francesca „Hl. Hieronymus und ein Schüler“, Uta von Naumburg, Nikolaus Roerich „Pantaleimon“, „Sword of Peace“)

 

Mit der Kraft Deines Geistes – nämlich mit Deiner Vorstellung, Deinen Gedanken und Deinem Willen – schaffst Du um Dich herum eine feinstoffliche Realität: Du kleidest Dich in das Hologramm einer solchen Persönlichkeit.

 

Du stattest dieses Idealbild mit Bewusstsein aus und belebst es mit Deiner psychischen Energie.

 

Darüber hatten wir schon in der Sendung „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“ gesprochen.

 

Wenn Du diese Vision auf der materiellen Ebene zum Ausdruck bringst, bist Du ein Schüler, Lehrer, Heiler, Geistkämpfer oder König des Geistes. Dieses Dein wahres Wesen ist dann zwar nicht sichtbar, aber spürbar.

 

 

3. Neuer Name  

 

Du wechselst Deine Identität: Vorher warst Du ein materielles Wesen. Jetzt bist Du ein Geistmensch.

 

Um diese zweite Geburt zu dokumentieren, erhältst Du bei der Einweihung einen neuen Namen. Bisher warst Du Alexandra Schulze oder Bernhard Meier. Diese Namen bezeichnen aber Deine alte, vergängliche Persönlichkeit, die es schon in wenigen Jahren nicht mehr geben wird.

 

Nenne Dein neues Ich, das ewig lebt, zum Beispiel Anima.

 

 

4. Du erweckst Deine Seele zum Leben

 

„Die Ausstattung eines Hologramms mit Bewusstsein ist für mich ziemlich schwer verständlich und kaum umsetzbar.“

 

Nun, statt Verwandlung in ein Geistwesen können wir auch sagen: Du erweckst Deine Seele zu ihrem Leben.

 

Du bringst ein Geschöpf ans Licht, das bereits vorhanden ist, aber tief in Deinem Inneren schlummert: Anima.

 

Deine, ganz individuelle, von allen anderen verschiedene Seele, die schon seit undenklichen Zeiten existiert.

 

„Wie genau gehe ich vor? Was soll ich tun? Wie kann ich meine verborgene Ewige Individualität aufwecken?“

 

Ein Baby wird sich seiner selbst bewusst und erwacht zu seinem Leben, wenn es seinen Körper entdeckt und bemerkt, was es mit ihm alles anfangen kann.  

 

Eine Seele wird sich ihrer selbst bewusst und erwacht zu ihrem Leben, sobald sie sich selbst spürt und bemerkt, dass sie geistige Sinne und geistige Kräfte hat, die sie gebrauchen kann.

 

Du lernst, das Leben Deiner Seele zu führen!

 

Das Leben des Reiters, nicht das des Vehikels, des Esels, das Du bis heute geführt hast!  

 

Das Leben der Seele allein ist es wert, gelebt zu werden. (Tolstoi „Anna Karenina“, 8. Teil Kapitel XIII)

 

 

5. Du lässt Deine Seele denken, fühlen, sprechen und handeln

Oswald Dubach „Der Eingeweihte“

 

Du führst das Leben Deiner Seele, indem Du sie in der materiellen irdischen Welt auftreten lässt.  

 

„Wie geschieht das? Was heißt ‚auftreten‘?“

 

Du denkst und fühlst nicht nur auf der inneren, sondern sprichst und handelst auch auf der äußeren Ebene wie ein Geistwesen – also so, wie Deine Ewige Individualität es will.

 

Anima denkt, fühlt, spricht und handelt, nicht mehr Alexandra Schulze oder Bernhard Meier.

 

„Kannst Du das genauer erklären?“

 

Wir hatten schon über viele Beispiele gesprochen (Sendungen „Das Geheimnis der Unsterblichkeit“ und Beherrschung der Gedanken“): Dein Körper denkt: „Ich habe Hunger.“ Deine Seele denkt: „Mein Vehikel meldet Brennstoffbedarf an, muss es wirklich jetzt schon wieder etwas bekommen?“ Deine niederes Selbst denkt: „Ich bin verwundet.“ Dein Höheres Ich weiß es besser: „Ich bin unverwundbar und unverletzlich.“

 

*****

 

Nicht mehr Dein vergängliches, sondern Dein Ewiges Wesen offenbart sich im materiellen alltäglichen Leben. Es wird zu einem realen Faktor, zu einer handelnden, Einfluss nehmenden Person auf der Erde. Dein Mantram lautet:

 

Ich offenbare nur das Göttliche!

 

*****

 

„Woher weiß ich, was mein Geistwesen will?“

 

Du hältst inne und lauschst der Stimme Deines Herzens.

 

Du lenkst alle Deine Gedanken, Gefühle, Worte und Taten über das Herz!

 

Wer versteht nicht, wie das Herz ihn von jeder schlechten Tat abhält? Diese Handlungen des Herzens sind die besten Rufe, aber die Menschen gebieten dem Herzen oft, zu schweigen. Das ist ein großes Verbrechen. (Herz 367)

 

Vor allem verrät Dein Herz Dir: Deine Seele verlangt nicht nach materiellen Dingen oder Freuden, sondern nach geistigen.

 

 

6. Du entwickelst und nutzt das Potential Deiner Ewigen Individualität

 

Deine vergängliche Persönlichkeit ist noch klein und schwach: ständig verletzt, gekränkt, beleidigt, gereizt, voller Furcht und Sorge um ihr Überleben.

 

Als Unsterblicher bist Du groß und stark: unvergänglich, unverletzlich, unbesiegbar, furchtlos, frei und voller Lebensfreude.

 

Das sind Eigenschaften des Neuen Menschen, die Du in der morgendlichen Meditation herstellen und im Lauf des irdischen Tages zum Ausdruck bringen musst.

 

Du erschließt das unermessliche Potential Deiner Ewigen Individualität.

 

Du entwickelst und nutzt die höheren Fertigkeiten Deines Geistwesens.

 

„Welche Fähigkeiten meinst Du? Levitation? Telekinese? Wandeln auf dem Wasser? Gedankenlesen?“

 

Nein, das ist für später. Lass uns mit den viel wichtigeren Fertigkeiten beginnen, die Du mitten im Alltag nutzen kannst:

 

Du öffnest Deine inneren Sinne. Du siehst mit den Augen der Seele viel mehr von der gesamten, aus materiellen und nicht-materiellen Aspekten bestehenden Realität als mit den physischen Augen!

 

Du nutzt Deine geistige Macht, die psychische Energie, mit der Du viel mehr bewirken kannst als mit Deinen physischen Kräften.

 

Du schärfst Deine geistigen Sinne, indem Du auf Dein Herz hörst.

 

Du stärkst Deine geistigen Kräfte, indem Du das, was das Herz Dir rät, durchsetzt.

 

„Durchsetzen gegen wen oder was?“

 

Gegen Dein eigenes niederes Selbst. Und gegen den vielfältigen Widerstand, der sich in der materiellen Welt jedem Versuch entgegenstellt, ein Ideal zu verwirklichen.

 

Jeder angewendete Gedanke bewirkt ein Wachstum des Geistes. (U II, 777 [377])  

 

 

Zweiter Schritt: Du baust Dein Lichtwesen auf

 

Du entfaltest das gesamte hybride Wesen Mensch, das aus einem physischen und einem nicht-materiellen Teil besteht. (Veronese „Zentaur“)

 

 

1. Du fährst Deinen Lichtkörper hoch

Matthias Grünewald „Auferstehung Christi“

 

Der höhere Aspekt Deines Wesens ist keine physische, sondern eine feinstoffliche, geistige Realität der vierten Dimension, die aus Wellen und Schwingungen besteht (siehe Sendung „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“). Im zweiten Schritt Deiner Einweihung fährst Du diesen Lichtkörper hoch (siehe die Sendung „Übung Feuriger Zustand“). 

 

„Wie mache ich das praktisch?“

 

Du entzündest das Feuer Deiner Seele an dem Funken des göttlichen Geistes, der in Dir brennt, bis Du ganz entflammt bist!  

 

Hier siehst Du ein Bild dieses Vorgangs:

 

 

(Beethoven Tripelkonzert)

 

Ich glaube, dass wir einen Funken jenes ewigen Lichtes in uns tragen, das im Grunde des Seins leuchten muss und welches unsere schwachen Sinne nur von fern ahnen können. Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen und das Göttliche in uns zu verwirklichen, ist unsere höchste Pflicht. (Goethe)  

 

Um die unscheinbare Hülle Deines Leibes herum entfaltest Du eine herrliche, goldene Aura. (Matthias Grünewald „Auferstehung Christi“)

 

Wie ein Künstler schaffst Du ein Kunstwerk: Ein großes, schönes und starkes Lichtwesen.

 

Die Krone der Herrscher ist die königliche Schönheit ihrer Ausstrahlung. (HR I/2, 224; Brief vom 08.11.1934)

 

Indem Du Deinen Feurigen Körper aufrichtest, erhebst Du Dich zu Deiner vollen Größe.

 

Du bist jetzt ein Riese, ein Kosmischer Gigant, der mit den Füßen auf der Erde steht und dessen Kopf bis in den Himmel reicht. 

 

 

2. Du stellst den Feurigen Zustand her

 

Du stellst den Idealzustand Deiner Seele, den Feurigen Zustand her.

 

Wir hatten in der Sendung „Übung Feuriger Zustand“ schon im Einzelnen besprochen: Du spannst die Saiten oder Fasern Deines Wesens an (Reinheit, Weisheit, Macht, Freude, Licht, Liebe und andere) und versetzt Dich so in einen Zustand von hoher Schwingung.

 

Ein höheres Wesen ist ein Geschöpf mit einer höheren Schwingung!

 

Du erfüllst Dich mit dem Geist von Reinheit, Weisheit, Macht, Freude, Licht und Liebe. Das Ergebnis ist:

 

Du bist, Du verkörperst Reinheit, Weisheit, Macht, Freude, Licht und Liebe.

 

Du strahlst Reinheit, Weisheit, Macht, Freude, Licht und Liebe aus.  

 

Was du denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus. Was du ausstrahlst, ziehst du an. (Buddha)

 

 

3. Du verteidigst die hohe Schwingung

 

Das darf nicht abstrakt bleiben. Spüre den Glanz Deines Lichtkörpers, den Zustand hoher Schwingung – aber auch, wenn Deine Schwingung wieder abfällt!

 

In der Einweihungs-Meditation stellst Du einen Zustand höherer Geistigkeit Deines Wesens her.

 

Der Neue Mensch ist ein Zustand des Bewusstseins!

 

Du bist in diesem Moment tatsächlich der Mensch der Zukunft, der neuen Evolutionsstufe, der 6. Rasse: ein Geistwesen.

 

Du hast Dich wirklich verwandelt!

 

Jetzt kommt es „nur“ noch darauf an, diese Errungenschaft mitten im normalen materiellen alltäglichen Leben zu bestätigen, zur Geltung zu bringen und zu verteidigen.

 

Diese innere Arbeit geht allem anderen vor!

 

Es ist gerade Deine Lebensaufgabe, Deine Verwandlung in einen Geistmenschen in dieser Inkarnation einen bedeutenden Schritt voranzubringen!

 

Du vermeidest alles Gift, das diese hohe Schwingung herabsetzt und Deine Seele klein, schwach und hässlich macht.

 

Zum Beispiel zu viel oder zu schweres Essen, Alkohol, Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit.

 

Bei jedem Abfall Deiner Schwingung löst sich das wunderschöne Hologramm Deines Feurigen Körpers auf!

 

Wie Dampf bei Erkalten zu Wasser und schließlich zu Eis wird.

 

Schimpfen und Fluchen entstellt Deine Aura, so berechtigt Dein Ärger auch sein mag.  

 

Prüfe Dich ständig:

 

Strahle ich? (FW I, 615)  

 

 

Dritter Schritt: Du errichtest die Welt der Seele

 

Deine Ewige Individualität kann als feinstoffliches Wesen nicht in einer materiellen, sondern nur in einer geistigen Welt leben.

 

Wenn Deine Seele Dein wahres Ich ist, dann ist ihr Leben in ihrer Welt Dein wahres Dasein!

 

Der Mensch als hybrides Wesen lebt in zwei Welten gleichzeitig: Mit dem Körper auf der Erde und mit der Seele im Himmel. Mit dem Aufbau des Feurigen Körpers wird Dir die höchste, die Feurige Welt zugänglich.

 

Wie soeben Deinen Lichtkörper baust Du jetzt eine Lichtwelt von wunderbarer Schönheit um Dich herum auf, in der Deine Ewige Individualität leben kann.

 

Wie ein Künstler schaffst Du ein Kunstwerk: Die herrliche Heimat Deiner Seele.

 

Jeder Geist schafft sich seine eigene Welt, und die Schönheit oder Hässlichkeit der geschaffenen Welt hängt von der Qualität des Bewusstseins ab. (U II, 719 [319])  

 

 

1. Du errichtest einen Inneren Tempel

 

Du erbaust dort, wo Du stehst, einen Inneren Tempel (siehe die Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“).

 

Du schaffst um Dich herum eine Welt der Reinheit, des Friedens, der Ruhe, der Freude und der Feierlichkeit, wie sie in einem Heiligtum herrschen! Hier gibt es keine Gewalt, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Begierden oder sonst üble Gedanken, Gefühle, Worte oder Taten

 

Die Festung eines Yogi liegt im Herzen. (Br II, 912)  

 

„Wie errichte ich einen Tempel in meinem Herzen?“

 

Die Welt der Seele wird wie die Sphäre, in die Du nach dem Tod kommst, durch Deine eigenen Gedanken und Gefühle geschaffen.

 

Durch reine, feierliche Gedanken schaffst Du in Deiner Umgebung eine reine, feierliche Aura, eine Sphäre von hoher Schwingung.

 

So formst Du die ätherische Materie, die feinstoffliche Realität um Dich herum zu dem Hologramm eines Heiligtums. (Messina „Hl. Hieronymus“) (siehe Sendung „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“)

 

Das ist gleichzeitig höchste Errungenschaft und höchstes Glück: Du erbaust eine wunderbare Welt und lebst in Deinem Paradies – immer, überall und unabhängig von den äußeren Umständen.

 

Der Traum vom Himmel auf Erden wird Wirklichkeit.

 

Du brauchst dieses Heiligtum nie wieder zu verlassen!

 

Macht Euch doch eine Zelle in Eurem Herzen und geht nimmer da heraus! (Hl. Katharina von Siena)

 

Du machst Dir ein Bild von Deinem Himmel. Dann belebst und beziehst Du dieses Hologramm in Gedanken, im Geist. Je beharrlicher Du dieses Gedankengebäude um Dich herum aufrechterhältst, desto sicherer wird es mit der Zeit zu einer immer materielleren Wirklichkeit, die andere Menschen spüren, wenn sie bei Dir eintreten.

 

 

2. Du errichtest die Welt des Heiligen Berges

Nikolaus Roerich „Schambhala“

 

Wie ein Pfau sein Rad entfaltet, so fährst Du das Hologramm des Heiligen Berges von Schambhala hinter Dir, um Dich herum hoch. (Nikolaus Roerich „Mount of five Treasures“) (siehe Sendung „Leben im Aschram des Lehrers“)

 

Du visualisierst die ganze Realität und erschaffst sie so geistig.

 

Du stellst Dir oberhalb der materiellen die Feinstoffliche Wirklichkeit vor:

 

Einen Berg, übersät mit Heiligtümern; den Aschram Deines Lehrers, die Wohnstätten vieler anderer Lehrer um ihn herum und darüber, und an der Spitze das Bollwerk, in dem die Mahatmas selbst residieren. (Nikolaus Roerich „Potala“)

 

Dein physisches, irdisches Leben findet am Fuß des Heiligen Berges statt. (Nikolaus Roerich „Schambhala“)

 

 

3. Du schließt Dich an den Aschram Deines Lehrers an

Nikolaus Roerich „Morgenstern“

 

Du schließt Deinen materiellen Wohn- und Arbeitsort an den Aschram Deines Lehrers an, der in der Feinstofflichen Welt besteht. Dein Aufenthaltsort ist jetzt ein Teil der physischen Basis von Schambhala. (siehe Sendungen „Leben in ständiger Gegenwart des Lehrers“, „Der Weg des Inneren Tempels“ und „Leben im Aschram des Lehrers“)

 

Einweihung ist der Wagemut, sich dem Antlitz des Lichtes anzuschließen und sich nicht zu fürchten, es anzublicken. Der Anschluss an das Licht erfordert Kühnheit, und diese Stufe der Selbstverleugnung ist eine herrliche Einweihung. (Br II, 232)  

 

„Ich verstehe das noch nicht. Wie genau stelle ich einen Anschluss an einen Ort der Höheren Welt her?“

 

Du stimmst Dich auf die Schwingung ein, die dort Oben herrscht.

 

Alles ist Energie, und dazu ist nicht mehr zu sagen. Gleiche Dich der Frequenz der Realität an, die du möchtest, und du kreierst diese Realität. Das ist keine Philosophie. Das ist Physik! (Albert Einstein)

 

Du trittst in den Bereich des Strahls Deines Lehrers.  

 

Einweihung besteht in der Aufnahme höherer Strahlen unterschiedlicher Stärke und Qualität. (HR I/2, 161; Brief vom 12.08.1934)

 

Deine Geistige Welt, Deine Ewige Heimat, Dein Himmel sieht so aus: Du als Schüler zu Füßen Deines Lehrers, Deine kleineren Brüder und Schwestern unter und Deine Mitschüler, Freunde und Mitarbeiter neben Dir.

 

 

4. Du nimmst am Leben der Höheren Welt teil

Nikolaus Roerich „Zwenigorod

 

Im Feurigen Körper ist es Dir möglich, am Leben der höchsten, der Feurigen Welt teilzunehmen.

 

Du lebst schon jetzt wie nach dem Tod in Deiner Ewigen Familie, beim Lehrer und Deinen Seelenverwandten! Du spürst ihre Gegenwart. Du bist nie allein. Sie beobachten Dich aber auch.

 

Eine Sache ist es, abstrakt über die fernen Welten zu sprechen, eine andere, sich als Teilnehmer dort bewusst zu werden. (Gem 30)   

 

Das Bewusstsein der ständigen Gegenwart Deines Lehrers verwandelt Dein Leben vollkommen.

 

Ich will mich bemühen, die Gegenwart des Avatars als eine lebendige Kraft in meinem Leben zu erkennen und zu verwirklichen. (TL VII, 356) 

 

Du arbeitest zusammen mit Deinen unsichtbaren Freunden, mit den Mitgliedern der Überzeitlichen Gemeinschaft, zu der Du gehörst (siehe die Sendung „Teilnahme am Leben der Höheren Welt“). Sie helfen Dir. Du hilfst ihnen bei ihrer Arbeit. In Bedrängnis lautet Dein Mantram:

 

Ich nehme Zuflucht bei der Lehre, bei dem Lehrer und bei der Gemeinschaft.

 

 

5. Du verteidigst Deinen Himmel

Bouts „Hölle“

 

Die Einweihung ist erst gelungen, wenn Du die herrliche Schwingung Deines Himmels wirklich liebst und über jeden Absturz wirklich traurig bist, zu dem es im Lauf des Tages unweigerlich kommen wird!

 

Verteidige im irdischen Leben die Würde des Tempels! Lasse nichts zu, was das Heiligtum entweiht, weder von Dir selbst (Deinem niederen Selbst) noch von anderen!

 

Diese innere Arbeit ist wichtiger als alles andere!

 

Du lässt Dich von nichts und niemandem in eine niedrigere Welt herunterziehen, nicht von widerwärtigen Umständen und nicht von den vielen Händen, die gierig nach Dir greifen. (Bosch „Himmel und Hölle“, Rubens „Der Höllensturz der Verdammten“, Bouts „Hölle“, Bosch „Hölle“)  

 

Bei jedem Abfall der Schwingung löst sich das Hologramm des Paradieses auf und Du sinkst in eine niedere Umgebung ab!

 

Der Geist, der herrscht, bestimmt die Welt, in der Du lebst.

 

Dieser geistige Kampf gegen niedrige Schwingungen ist das Abenteuer der heutigen Zeit! 

 

 

Vierter Schritt: Du unterwirfst Dich der Ordnung

Deiner Überzeitlichen Gemeinschaft

 

Beim vierten Schritt unterwirfst Du Dich der Ordnung der Überzeitlichen Gemeinschaft, in die Du mit der Einweihung aufgenommen wirst.

 

Als Mitglied musst Du Dich in die dort herrschende Kultur eingliedern und die dort geltenden Regeln, Gesetze, Sitten und Gebräuche einhalten – nicht erst nach dem Tod im Himmel, sondern gerade schon jetzt während Deines Aufenthalts auf der Erde.

 

Wollt ihr euch über die Masse erheben, so müsst ihr euch höheren Gesetzen unterwerfen als denen, welche die materielle Substanz beherrschen. (TL I, 21)

 

Wenn Du sie nicht beachtest, verlierst Du den Anschluss an Dein Paradies und stürzt ab in eine niedrigere Welt.

 

Die Inkarnation ist auch eine Prüfung: Du musst beweisen, dass Du imstande bist, in allen Welten und Verhältnissen nach den höheren Gesetzen Deiner Heimat zu leben.

 

*****

 

Die Einweihung ist ein Gelübde für den kommenden Tag!

 

Ein Versprechen an Dich selbst, an den Lehrer und an die Hierarchie, den erteilten Weisungen gehorsam zu sein.

 

*****

 

„Von welchen Regeln, Gesetzen und Bräuchen sprichst Du?“

 

Natürlich von den 10 Grundpfeilern der Praxis des Agni Yoga, über die wir in einer eigenen Sendereihe gesprochen hatten:

 

Dreifache spirituelle Disziplin aus Bewahrung des höheren Bewusstseins, Tagesrhythmus und Ernährung nach geistigen Grundsätzen; 3 Lebensgrundsätze Gehorsam, Leben in zwei Welten und Selbstlosigkeit; und 4 Lebenskreise, mit denen diese Regeln praktisch werden.

 

 

1. Lebenskreis: Verbindung mit der Höheren Welt (Meditation)

Gambarelli, Basilica di S. Domenico, Siena

„Die hl. Katharina betet mit Jesus das Stundengebet“

 

Agni Yoga-Meditation ist ein Gespräch mit Deinem Lehrer. Du setzt dafür regelmäßige Zeiten am Morgen, am Mittag und am Abend an. Du hältst bei Bedarf und nach Möglichkeit auch dazwischen, mitten in der irdischen Arbeit eine kurze Zwiesprache ab. Du stärkst Deine Verbindung nach Oben!

 

Du nutzt jeden Tag, indem Du eine neue Faser in den Silbernen Faden der Verbindung mit Deinem Lehrer einwebst.

 

 

2. Lebenskreis: Dienst am Allgemeinwohl

 

Du bemühst Dich, an jedem Morgen von Oben einen persönlichen Auftrag für Deinen Dienst in der Welt zu erhalten.

 

Du nutzt jeden Tag, indem Du einen Stein zum Aufbau der Neuen Welt beiträgst.

 

Der Dienst ist so erhaben, dass jeder Schritt bereits eine Heldentat darstellt. Mit jedem Tag, mit jedem Gedanken wird etwas Bedeutendes vollbracht. (FW II, 465)

 

„Was bedeutet das praktisch?“

 

Du errichtest die Herrschaft des Geistes in der Welt.

 

Du setzt an Deinem Wohnort, an Deinem Arbeitsplatz und in Deiner Umgebung die Kosmische Ordnung, Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe durch!

 

Du fragst Deinen Lehrer und Dich selbst, was genau Du gerade heute dafür tun kannst und musst. Du stellst einen Arbeitsplan auf, wie Du diesen Tag nutzen und Deine Mission erfüllen willst.

 

Leben ist Dienst an der Evolution. (Br II, 305)  

 

 

3. Lebenskreis: Dienst am Nächsten

Rembrandt „Der barmherzige Samariter“

 

Du machst Dir das Motto der Pfadfinder zu eigen:

 

Tue jeden Tag eine gute Tat. (Robert Baden-Powell)

 

Das Leben selbst wird Dir dazu reichlich Gelegenheit geben.

 

 

4. Lebenskreis: Ausbildung, Selbstvervollkommnung

 

Du bemühst Dich, an jedem Morgen von Oben eine persönliche Aufgabe für Deine Ausbildung, Deinen Aufstieg, Deine Selbstvervollkommnung zu erhalten.

 

Du nutzt jeden Tag, indem Du auf der Leiter der Hierarchie eine Stufe weiter aufsteigst und ein klein wenig größer wirst.

 

„Was bedeutet das praktisch?“

 

Du errichtest die Herrschaft des Geistes über Dich selbst.

 

Du legst eine schlechte Eigenschaft oder Gewohnheit ab und bildest eine bessere.

 

Reinige dein Denken, und dann erkenne deine drei schlechtesten Eigenschaften und übergebe sie in feuriger Bestrebung der Verbrennung. (AY 185)  

 

Wie ein Künstler an einem Meisterwerk arbeitest Du an der Verwirklichung des Ideals einer großen, starken und schönen Seele, nach dem Du Dich formen willst.

 

Du entfaltest das unermessliche Potential, das in Dir verborgen ruht!  

 

Du gehst den Weg des unbegrenzten Wachstums, den Weg der Großen Seele, den Weg zu Gott!

 

Mahatma wird mit Große Seele übersetzt. Manche stellen sich die Mahatmas als eine völlig abgesonderte Rasse vor. Man sollte eine Große Seele nicht als völlig abgesondert verstehen. Jeder Mahatma begann seinen Aufstieg aus der Mitte des Volkes heraus und hatte bloß den Mut, den schweren Pfad der Großen Seele zu wählen. (Hier 304)

 

Du widerlegst die erschütternden Worte Nietzsches:

 

Wir sehen heute nichts, das größer werden will. („Zur Genealogie der Moral“) (Hans Olde „Friedrich Nietzsche“)

 

Du fragst Deinen Lehrer und Dich selbst, was genau Du gerade heute dafür tun kannst und musst. Du stellst Dir einen Ausbildungsplan auf, wie Du diesen Tag nutzen und Deine Mission erfüllen willst (Siehe Sendereihe „Ausbildung“).

 

 

5. Am Abend Rechenschaft

 

Am Abend kehrst Du wieder zu Deinem Lehrer zurück und legst Rechenschaft ab:

 

Hast Du ausgeführt, was man Dir aufgetragen und was Du Dir vorgenommen hast? Hast Du Deinen Arbeits- und Ausbildungsplan erfüllt?

 

Ist Deine Beziehung zu Deinem Lehrer enger, der Silberne Faden der Verbindung stärker geworden? Ist das Gebäude der Neuen Welt größer geworden? Ist jetzt einer Deiner Mitmenschen durch Dich ein klein wenig glücklicher? Bist Du ein Stück gewachsen?

 

*****

 

Die Einweihungs-Meditation am Morgen und die Rechenschafts-Meditation am Abend sind das Mindeste, was Du tun musst (und in allen Umständen tun kannst), um Deine Seele zu stärken.

 

Du versäumst doch auch nie, mindestens zweimal am Tag Deine Zähne zu putzen, wie überlastet mit Pflichten Du auch bist und wie spät es am Abend sein mag.

 

Die Pflege Deiner Ewigen Individualität ist noch viel notwendiger und muss mit derselben Regelmäßigkeit erfolgen – ganz besonders dann, wenn Deine Seele größer werden soll.

 

Wir nehmen täglich Nahrung zu uns, und ohne sie halten wir den Tag für unglücklich. Doch unser Geist erhält ebenfalls Nahrung durch Gedanken, und ohne sie ist der Tag sogar verbrecherisch. (AY 357)

 

 

Fünfter Schritt: Du übernimmst Dein Kosmisches Amt

 

Beim fünften Schritt Deiner Einweihung übernimmst Du ein Amt in der Gemeinschaft, in die Du aufgenommen wirst: Dein Kosmisches Amt, zum Beispiel das eines Mitarbeiters oder Schülers der Bruderschaft, eines Lehrers, Heilers, Königs des Geistes, Priesters, Richters oder Geistkämpfers.

 

*****

 

Jedenfalls in der Feinstofflichen Welt, in Ewigkeit, in Deinem wahren Dasein bist Du jetzt ein Schüler, ein Lehrer oder ein König des Geistes. Entsprechend musst Du auch in der materiellen Welt auftreten: Dein Körper, Dein vergängliches Wesen ist nur die unterste Ebene dieser Gesamtpersönlichkeit:

 

Du bist materiell ein Bäckermeister oder Schuster und feinstofflich-geistig ein Schüler oder König.

 

„Warum stellst Du immer wieder das Amt eines Schülers heraus?“

 

Weil jeder, der den Geistigen Pfad geht, welches Amt er sonst hat und wie hoch auch immer er schon aufgestiegen ist – selbst ein Mahatma, selbst ein Weltlehrer wie Jesus oder Buddha – immer auch der Schüler eines noch Größeren ist (siehe Sendung „Die Hierarchie“).

 

 

1. Du wirst zu einem Glied in der Kette der Hierarchie

 

Du gliederst Dich ein in die Kette der Hierarchie.

 

Du bist auf Deiner Stufe, an Deinem Ort, in Deinem Verantwortungsbereich ein Teil der Weltregierung.

 

Ob Du nun als Kindergärtnerin, Schullehrer, Arzt oder sonst Verantwortung trägst: Durch Dich wird die Hierarchie auf der materiellen Ebene tätig.

 

Du bist ein großer Herr, ein Hierarch, ein Geistherrscher – selbst wenn Du nach irdischen Maßstäben nur ein kleines Rädchen sein solltest. (Nikolaus Roerich „Archat“) 

 

Als Mitglied der Hierarchie nimmst Du an ihrer Macht teil. Du kannst wie ein Fürst auftreten, entsprechende Achtung erwarten und einflößen, denn Du bist ein Vertreter der Mahatmas auf Erden und Sie stehen hinter Dir.

 

Meine Leute können Meine Macht in Anspruch nehmen. (BGM II, 285 [288])

 

 

2. Du legst die Amtstracht an  

 

Dein Lehrer kleidet Dich in das feinstoffliche Gewand ein, das zu Deinem Amt gehört (siehe die Sendung „Die Unsichtbare Toga“).

 

So wie ein Arzt seinen Kittel, ein Priester seinen Talar, ein Philosoph seinen Mantel, ein Mönch seine Kutte, ein Richter seine Robe, ein Kämpfer seine Rüstung und ein Soldat oder Polizist seine Uniform trägt.

 

Du legst das weiße Gewand eines Hierarchen an – natürlich im Geist. (Nikolaus Roerich „Guru“)

 

Trage diese Robe mit dem Zeichen „Gemeinschaft Maitreyas“ über dem Herzen mit Stolz und Würde.

 

Unterschätze diese Übung nicht! Die „Unsichtbare Toga“ mahnt Dich, dass Du in der Welt immer im Amt bist und ein Vorbild sein musst. Sie hilft Dir, Deine Würde zu wahren.

 

Deine Aura wird ganz entscheidend durch Deine Amtstracht geprägt, selbst wenn sie „nur“ virtuell ist. (Liebermann „Dr. Sauerbruch“)

 

Du musst unter den Weltmenschen als Geistlicher erkennbar sein! 

 

 

3. Du übernimmst die Pflichten Deines Amtes

 

Die Bruderschaft vertraut Dir ein Amt an. Es ist Dein höchstes Glück und Deine größte Ehre, ein Helfer und Mitarbeiter der Mahatmas sein zu dürfen!

 

Du erfüllst gewissenhaft die mit Deiner Stellung verbundenen Pflichten. Du füllst nur noch Dein Amt aus und verkörperst das Ideal eines Amtsträgers.

 

Deine Person tritt ganz hinter Dein Amt zurück.

 

Die Sterblichen beteuern gern unverbindlich, ein besserer Mensch werden zu wollen. Wir sagen konkreter: Du willst ein guter Schüler, ein guter Arzt, ein guter Richter, ein guter Handwerker, eine gute Mutter, ein guter Vater oder ein guter Präsident sein.

 

Deine Amtspflichten sagen Dir in jeder Situation, wie Du Dich verhalten und was Du tun oder lassen sollst.

 

 

4. Verklärung des Lebens

Böcklin „Heiliger Hain“

 

Der Priester beim Gottesdienst, der Lehrer vor seiner Klasse, der Arzt in seiner Praxis oder der Feuerwehrmann im Einsatz sind völlig verwandelt: Die persönlichen Belange treten zurück. Die irdischen Sorgen fallen ab. Sie dienen freudig nur noch ihrem Amt und denken dabei nicht mehr an sich selbst.

 

Es ist Dein Amt, das Dein Leben verklärt!

 

Deine wahre Größe liegt in Deinem Kosmischen Amt begründet.

 

Selbst dann, wenn Du wie die Heiligen Alfons Rodriguez oder Konrad von Parzham nur als Pförtner an der Klosterpforte stehst.

 

Wie ein Soldat oder Polizist bist Du stolz auf Deine wichtige Aufgabe und Deine Stellung in der Hierarchie.

 

 

5. Du bewahrst die Würde Deines Amtes

Holbein „Heiliger Thomas Morus“

 

Auf der materiellen Ebene bewahrst Du die Würde Deines feinstofflichen Amtes und verteidigst die Position, die Du in der Hierarchie erklommen hast. Der König des Geistes oder der Weisheitsschüler, der Du in Deinem wahren Dasein in der Höheren Welt bist, muss sich in allen Verhältnissen als ein solcher bewähren, auch in der Fremde, im Exil, unter Barbaren, unter Feinden, selbst im Gefängnis oder am Kreuz.

 

Das Amt darf nicht durch unwürdiges Verhalten der Person Schaden nehmen.

 

 

Sechster Schritt: Du spannst den Silbernen Faden zum Lehrer

 

Im sechsten Schritt Deiner Einweihung spannst Du den Silbernen Faden, die Herzensverbindung zu Deinem Lehrer. Du stellst Deinen persönlichen Anschluss an die Hierarchie her (siehe die Sendung „Leben in ständiger Gegenwart des Lehrers“).

 

 

1. Wie den Silbernen Faden herstellen?

Swetoslaw Roerich

 

„Wie soll ich den Silbernen Faden knüpfen?“

 

Wie auf der Erde so im Himmel: Du festigst die Verbindung, indem Du regelmäßig vor Deinen Lehrer hintrittst, immer wieder Zwiesprache mit ihm hältst, seinen Worten lauschst und seine Weisungen ausführst.

 

Wenn die Herzenergie in Liebe und Hingabe anschwillt, wird eine leuchtende Spirale in den Raum hinaus fliegen und nach dem Gesetz der Anziehung natürlich den Strahl des Lehrers treffen. (Herz 250)

 

Du kannst den Silbernen Faden so weit verdichten, dass er zu einer feinstofflichen Realität wird, die man spüren, nahezu sehen kann.

 

Je höher wir aufsteigen, desto enger wird das Band mit dem Lehrer. (HR II/1, 247; Brief vom 14.08.1936)

 

 

2. Zustrom von Kraft, Freude, Licht, Liebe, Trost, Hoffnung,

Mut, Erkenntnis und Führung

 

Du lebst jetzt wirklich in Symbiose mit Deinem Lehrer! Der Silberne Faden ist eine geistige Nabelschnur.

 

Durch sie hindurch strömt Dir von Deinem Geistigen Vater aus über einen persönlichen Kanal alles zu, was Du benötigst:

 

Kraft, Freude, Licht, Liebe, Trost, Hoffnung, Mut, Erkenntnis und Führung.

 

Du wirst erleuchtet und erleuchtest Deine Umgebung.

 

Selbstloser Dienst, aufrichtige Hingabe und Dankbarkeit weben einen starken Faden, auf dem uns alles Notwendige zugeführt wird. (HR II/1, 30; Brief vom 24.09.1935)

 

Es ist leichter, den Abgrund zu überschreiten, wenn das Band mit dem Herrscher fest ist. (Hier 85)

 

Der Mensch der Zukunft kann sich auf die geistige Führung durch seinen Lehrer verlassen. Sie erfolgt durch Intuition, Gefühlswissen und die Stimme eines reinen Herzens.

 

Du gehst durchs Leben vertrauensvoll wie ein Kind an der Hand seines Vaters. (Tizian „Tobias und der Engel“)

 

Bewahre im irdischen Alltag den Anschluss an diese unerschöpfliche Kraftquelle!

 

Der Neue Mensch ist ständig verbunden.  

 

 

3. Du pflegst die Liebesbeziehung

van Dyck „Die mystische Verlobung des seligen Hermann Joseph“

 

Es ist eine Liebesbeziehung, die Dich mit Deinem Vater verbindet.

 

Dafür gibt es das uralte religiöse Symbol der mystischen Vermählung einer irdischen Braut, zum Beispiel der Heiligen Katharina von Siena oder der Heiligen Katharina von Alexandria, mit Jesus. (Giovanni da Paolo „Die mystische Hochzeit der Katharina von Siena“)

 

Du suchst die Nähe des Geliebten. Du leidest, wenn er fern ist.

 

Wie in einer Ehe arbeitest Du ständig an dieser Liebe: Du pflegst die Beziehung, so dass sie immer fester, stärker und schöner wird. Der Silberne Faden ist ein feines, höchst empfindliches Gewebe, das sorgsam geschützt werden muss.

 

*****

 

Du vertiefst die Verbindung so weit, dass sie alle Daseinswechsel überdauert.

 

Der Kontakt zu Deinem Lehrer muss über alle Wechsel der Daseinsebenen hinaus, nach dem Tod in der Höheren Welt und nach einer Wiedergeburt im nächsten Leben auf der Erde, weiterhin ununterbrochen fortbestehen.

 

Nur so findet Deine Seele sich in allen Welten sogleich wieder zurecht und muss nicht noch einmal, wie in diesem Leben, Jahrzehnte lang nach ihrer wahren Identität, ihrem Geistigen Führer und ihrer Mission suchen.

 

 

4. Du belastest Deinen Lehrer nicht

 

Du achtest darauf, dass dem Lehrer, der ohnehin schon ungeheure Lasten zu tragen hat, über den Silbernen Faden von Deiner Seite, von unten, nichts noch mehr Belastendes wie Niedergeschlagenheit, Gereiztheit oder Aggressivität entgegenschlägt.

 

Zwinge Deinen Lehrer nicht, zu seinem Schutz die Verbindung abzubrechen!

 

Du fragst Dich stets:

 

„Lächelt mein Lehrer mir erfreut zu, oder weint er über mich?“  

 

Du bemühst Dich, ihm einen Teil seiner Bürde abzunehmen.

 

So sind die besten Menschen verpflichtet, die ungeheure Last der Bruderschaft zu erleichtern. (HR I/3, 115; Brief vom 31.05.1935)

 

 

Siebenter Schritt: Du entfachst das Feuer der Begeisterung

für den kommenden Tag

 

Wir kommen zum letzten Schritt der Einweihung:

 

Du entfachst das Feuer der Begeisterung für den kommenden Tag!

 

Du musst brennen, erst dann bist du ein Feuriges Wesen.

 

„Begeisterung wofür?“

 

Ja, diese existentielle Frage musst Du schon selbst lösen, wenn Dein Leben gelingen soll: Wozu bist Du auf der Erde? Deine Existenz hier unten ist überhaupt nur dann sinnvoll, wenn Du weißt, wofür Du jede Stunde freudig nutzen willst.

 

 

1. Du begeisterst Dich für Dein wahres Dasein

 

Zunächst begeisterst Du Dich einfach für das Dasein; so wie es ist – ohne Bedingungen, ohne Bewertung, ohne den Wunsch nach Veränderungen. Du musst, wie es so schön heißt,

 

Im Sein sein.

 

„Ja, ich kenne das: im Hier und Jetzt leben – esoterisches Gerede! Wo soll ich denn sonst sein?“

 

Nun, gemeint ist: Du liebst den Augenblick von ganzem Herzen. In dem tiefen, unerschütterlichen, kindlichen Vertrauen darauf, dass er – genau so, wie er nun einmal gerade ist – gut, richtig und förderlich für Dich ist; selbst dann, wenn er Dir nichts als Sorgen, Hindernisse und Schwierigkeiten bringt.

 

Das gelingt Dir allerdings nicht, wenn Du dich auf Deine materielle, irdische Existenz beschränkst, die oft wenig erfreulich ist. Für jeden Moment begeistern kann sich nur Deine Seele, die in ihrem wahren Dasein lebt: im Himmel, in der schönsten aller denkbaren Welten.

 

Der Mensch beginnt, sich des Lebens zu erfreuen, vielleicht nicht seines irdischen Lebens, sondern des wirklichen Daseins. (Br II, 281)  

 

Du lebst einfach nur dort, am Heiligen Berg – mehr musst Du gar nicht tun. (Nikolaus Roerich „Path to Schambhala“)

 

Als Schüler im Aschram Deines Lehrers oder als König des Geistes in Deinem Schloss. (Nikolaus Roerich „Morgenstern“. Schloss Hohenzollern)

 

Was immer geschieht auf der physischen Ebene:

 

Du bist eine schöne Seele und lebst in einer schönen Welt.

 

Diese Haltung lässt Du Dir durch nichts und niemanden verderben. Darin besteht die wahre Lebenskunst!

 

*****

 

Die Begeisterung für Dein wahres Dasein ist die Grundlage Deines Lebens.

 

Du bist stets voller Lebensfreude, selbst wenn Du sonst nichts tun und erreichen kannst.

 

Auch ohne Erwartung, ohne Leistung, ohne Ansprüche, ohne Anforderungen, ohne Arbeit und ohne Ergebnisse!

 

Aus eigener Erfahrung beschwöre ich Dich: Du wirst Dein Glück nicht finden, wenn Du es davon abhängig machst, dass Du Erfolg hast, gesund bist, geliebt wirst, Dich selbst und die Welt veränderst usw. – das sind nur bedingte, äußere, irdische Maßstäbe, die für Deine Ewige Individualität nicht gelten.

 

Den strahlenden Glanz Deines wahren Daseins kannst Du immer bewahren, selbst wenn alles schiefgeht in Deinem Leben; sogar, wenn Du ans Kreuz geschlagen wirst. (Tintoretto „Kreuzigung“)

 

*****

 

Erst wenn Du Dich absichtslos an Deinem wahren Dasein zu freuen vermagst, kommen wir zu den weltlichen Aufgaben: Du begeisterst Dich für die 4 Heldentaten eines Agni Yogi, über die wir in der Sendung „Übung Feuriger Zustand“ schon gesprochen hatten.

 

 

2. Du begeisterst Dich für die Arbeit am Kunstwerk des Neuen Menschen

Nikolaus Roerich „Lama“

 

Erste Heldentat: Du begeisterst Dich für die unermesslichen Möglichkeiten eines Unsterblichen, unbegrenzt zu wachsen, immer größer zu werden!

 

Du begeisterst Dich für die schöpferische Arbeit an Dir selbst: Für das Schaffen eines Meisterwerkes: einer Großen Seele! (Nikolaus Roerich „Lama“)

 

Jeder, dem Du begegnest, muss sehen:

 

Hier ist der Neue Mensch!

 

 

3. Du begeisterst Dich für die Arbeit am Kunstwerk der Neuen Welt

Nikolaus Roerich „Holy City“

 

Zweite Heldentat: Du begeisterst Dich für die schöpferische Arbeit an der Errichtung der Neuen Welt, für das Schaffen eines Meisterwerkes: eines Paradieses!

 

Du verwandelst Deinen Wohn- und Arbeitsort in einen Stützpunkt der Neuen Welt.

 

In der Welt rundherum tobt das Chaos. In Deinem Bollwerk herrschen Reinheit, Ruhe, Frieden, Freude, Licht, Liebe und Feierlichkeit. (Nikolaus Roerich „Holy City“)

 

Ein Aschram der Bruderschaft verkörpert sich auf der materiellen Ebene, gründet hier unten sozusagen eine Niederlassung.

 

Dein Haus ist eine Verwirklichung von Schambhala in der materiellen Welt. (Nikolaus Roerich „Stronghold in the Mountains“)

 

Du lebst schon in der Welt der Zukunft. Jeder, dem Du begegnest, muss sehen:

 

Hier ist die Neue Welt!

 

„Warum ist ein Ort ein Paradies?“

 

Weil hier die Kosmische Ordnung (Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe, Selbstlosigkeit und Feierlichkeit) auch auf der materiellen Ebene herrscht.

 

Der Überbau eines Tempels, die Geistige Ordnung von Schambhala steht wie eine Kulisse hinter oder wölbt sich über Dein materielles Leben und heiligt die Erde und den Alltag.  

 

Das Ideal schwebt über uns, wie des Webers Muster über seinem Webstuhl hängt. (TL II, 62)

 

Du lebst in einer höheren Kultur. Bei Dir zuhause werden die Sitten, Gesetze und Bräuche der Überirdischen Welt auch auf der Erde eingeführt.

 

Schambhala ist der unentbehrliche Ort, wo sich die geistige mit der materiellen Welt verbindet.  Für Arbeiten an einem Ort, wo der Geist in die Materie hinabgestiegen ist, müssen die Bedingungen beider Ebenen vorhanden sein. (BGM II, 88, 91)   

 

So vereinst Du die Welten und schaffst den Himmel auf Erden.

 

 

4. Du begeisterst Dich für die Verbreitung des Neuen Menschen

 

Dritte Heldentat: Durch die Einweihung erwirbst Du die Befähigung, andere Menschen mit dem Feuer Deines Geistes zu entflammen.

 

Du entzündest das Seelenfeuer in Deinen Mitmenschen.  

 

Der strahlende Glanz Deiner Aura erleuchtet alle, denen Du begegnest. Allein schon Deine Anwesenheit löst Feurigkeit aus.

 

Der Lehrer muss selbst so entflammt sein, dass allein schon seine Annäherung das Feuer übergibt. (Br I, 471)   

 

Deine eigene hohe Schwingung erhöht die Schwingung der Menschen, mit denen Du in Berührung kommst.

 

Wie Prometheus das physische Feuer überbringst Du der Menschheit das Geistfeuer! (Heinrich Füger „Prometheus bringt der Menschheit das Feuer“)

 

„Gibt es in unserer Zeit ein Beispiel für einen solchen Lichtträger?“

 

Ein moderner Heiliger ist der Japaner Mikao Usui, der Begründer der Reiki- Heilmethode. Er ging in die Elendsviertel von Kyoto, um den Armen und Kranken Reiki zu spenden, also geistige Energie (in der Sprache des Agni Yoga: psychische Energie). So gab er ihnen ihre Lebenskraft und Lebensfreude zurück, womit sich auch ihr körperlicher und seelischer Zustand besserte.

 

Ebenso kannst Du Deine eigene Feurigkeit an andere weitergeben und so den Neuen, unsterblichen Menschen verbreiten.

 

In dem Moment, wo Du in einem Feurigen Zustand von hoher Schwingung Deinen Meditationsraum verlässt, steigst Du bereits ab in eine Welt voller Not, Sorge, Elend und Leid. Dort wirst Du unweigerlich schon nach kürzester Zeit in Deiner Familie, an Deinem Arbeitsplatz oder sonst in Deinem Umfeld auf niedrig schwingende Mitmenschen treffen, die dringend der Erhebung bedürfen. (Nikolaus Roerich „Von Jenseits“)

 

Wir lieben es, Sphären zu durchschreiten, die des Lichts bedürfen, und dort Funken des Feuers auszustreuen. So kann auch jeder Mensch in jeder beliebigen Lage eine Quelle des Lichts sein. (Br II, 386)   

 

*****

 

Du begeisterst Dich für die gigantische Aufgabe, eine neue Spezies zu erschaffen:

 

Den Homo immortalis, der größer, stärker und schöner ist als der alte Homo sapiens.

 

Ein Wesen, das unsere höhere Natur, unseren göttlichen Kern viel vollkommener zum Ausdruck bringt.

 

Wo du hintrittst, erblüht ein neues Geschlecht von Menschen!

 

Die Zunahme der Schwingungen im Körper eines fortgeschrittenen Schülers, der sich aus der Masse erhoben und den aufwärts weisenden Bogen betreten hat, ermöglicht diesem, Ahnherr einer neuen Rasse zu werden. (TL VI, 312)

 

Du verwandelst Dich selbst und hilfst anderen, sich zu verwandeln.

 

 

5. Du begeisterst Dich für die Verbreitung der Neuen Welt

Nikolaus Roerich „Hl. Franz von Assisi“

 

Vierte Heldentat: Du nimmst Deinen Inneren Tempel überall hin mit. In jedem Raum, den Du betrittst, wird so der Himmel auf Erden verwirklicht.

 

Deine eigene hohe Schwingung erhöht die Schwingung Deiner gesamten Umgebung.

 

Wo auch immer wir sind, wohin auch immer wir gehen, nehmen wir unsere Zelle mit. (Hl Franz von Assisi) (Nikolaus Roerich „Franz von Assisi“)

 

Ein Traum wird wahr: Das Reich Gottes erscheint tatsächlich auf der Erde! Du richtest in Deinem Einflussbereich die Kosmische Ordnung auf und setzt dort gegen vielfältigen Widerstand Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe durch. So verbreitest Du die Neue Welt!

 

Wo Du hintrittst, erblüht eine neue Kultur!

 

Du bist ein überirdisches Wesen, das im Himmel lebt und die himmlischen Verhältnisse hinunter zu den Menschen auf die Erde bringt. 

 

Jeder Tag ist ein Schöpfungstag! Du bist ein Schöpfer von Menschen und ein Erbauer von Welten – was kann es Größeres geben?

 

Wie schafft denn ein Hierarch auf Erden? Indem er alles erhebt, was ihn umgibt. (AY 663)

 

 

6. Begeisterung als Magnet

 

Deine Größe, Deine Schönheit und Deine Anziehungskraft liegen nicht in Äußerlichkeiten wie Deinem Aussehen, Deiner Kleidung oder Deiner Wortwahl, sondern in der Begeisterung, die Du ausstrahlst.

 

Diese Feurigkeit zieht die Menschen an wie ein Magnet und lässt sie Deinem Beispiel folgen.

 

Worin besteht der Erfolg eines Yogi? Weder in der Anziehung von Massen noch in der Bekehrung der Menge; doch nahe den Werken des Yogi beginnt man, bewusste und unbewusste, freiwillige und unfreiwillige Nachahmung zu bemerken. Die Menschen beginnen, das gleiche zu tun. Sogar Feinde folgen fluchend dem gleichen Weg.

Es ist, als ob sich um die Taten des Yogi eine besondere Atmosphäre ansammelt. Dies ist der wirkliche Erfolg, wenn weder Gold noch Mengen, sondern das unsichtbare Feuer die menschlichen Herzen entflammt. Doch mit dem Wunsch, nachzuahmen, treten sie in dieselbe Atmosphäre ein und tragen Tropfen desselben schöpferischen Taus mit sich fort. (AY 375)  

 

 

7. Freude über Hindernisse! Freude am Kampf!

Mont St. Michel, Erzengel Michael

 

Du begrüßt begeistert alles, was das Leben Dir bringt. Gerade auch die Hindernisse und Schwierigkeiten, die allein Dir Wachstum und Fortschritt auf dem Geistigen Pfad ermöglichen!

 

Habt ihr endlich gelernt, euch über Hindernisse zu freuen? Können Wir sicher sein, dass ein scheinbares Hindernis eure Findigkeit verzehnfachen wird? Können Wir euch siegreiche Kämpfer nennen? (AY 72)   

 

Du gehst freudig in die Kämpfe, die Du mit Dir selbst und gegen feindliche weltliche Mächte zu führen hast. Du wirst sie siegreich bestehen! Dein Mantram lautet:

 

Auf in den Kampf! Auf zur Heldentat!

 

 

8. Du hütest das Feuer der Begeisterung

 

Im Laufe des irdischen Tages achtest Du wachsam darauf, dass die Aura, die hohe Schwingung, das Hologramm des Neuen Menschen und der Neuen Welt bestehen bleiben.

 

Du lässt kein Verlöschen des Feuers der Begeisterung zu!  

 

Denke immer daran: Im Alltag ist Deine erste und wichtigste Aufgabe:

 

Das Heilige Feuer muss immer brennen! (FW III, 526)  

 

Man darf die Flamme hohen Denkens nicht einmal für eine Stunde in sich löschen. Der Weiseste verliert seine Waffe, wenn er das Denken an die zukünftigen Häuser unterbricht. Herrlich ist es, wenn jemand hohes Denken ständig in sich zu bewahren vermag. (Br II, 651)

 

Halte Deine Schwingung hoch!

 

Erst danach widmest Du Dich den irdischen Sorgen.

 

 

Schluss

 

Mit dem 7. Schritt ist die Einweihungs-Zeremonie abgeschlossen.

 

 

1. Hochgefühl

Nikolaus Roerich „Ekstase“

 

„Woran erkenne ich, ob ich das Ritual richtig ausgeführt habe?“

 

Diese Meditation erfüllt Dich mit einem unbeschreiblichen Hochgefühl: Du bist jetzt tatsächlich ein Höheres Wesen, eine große, schöne und starke Seele, und lebst in einer Höheren Welt, in einem Paradies, in einem Aschram der Bruderschaft.

 

Königtum und Heiligtum! Was kann es Größeres geben?

 

Du hast erlangt, was die Lehre „Feurigkeit“ nennt.

 

Das ist wahres Seelenglück! (Nikolaus Roerich „Krischna“)

 

Ihm gegenüber sind alle materiellen Freuden schal und reizlos. Wenn Du es einmal erfahren hast, wirst Du es immer wieder kosten und nie mehr missen wollen.

 

Denn alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit! (Nietzsche „Also sprach Zarathustra“)  

 

Bei physischen Genüssen ist das unmöglich, bei geistigen aber sehr wohl!

 

 

2. Abschied

Andrea Sacchi „Die Vision des hl. Romuald“

 

Wie nach jedem Hintreten verabschiedest Du Dich von Deinem Lehrer mit der Formel:

 

„Vater, ich danke für die Gegenwart Deines Geistes. Ich folge Dir nach. Möge Dein Bildnis stets vor meinen Augen stehen.“ (siehe Sendung „Verbindung mit der Höheren Welt – Meditation“)  

 

Nach der Einweihung steigst Du hinab in die irdische Welt, um zu bekräftigen und zu materieller Wirklichkeit zu machen, was Du Dir vorgenommen und versprochen hast. Vergiss nie:

 

Du gehst in die Welt zurück als ein Eingeweihter! (Andrea Sacchi „Die Vision des hl. Romuald“)

 

Jetzt beginnt ein neues, das wahre Leben Deiner Seele! Dein altes Leben, das vor allem auf die Wünsche Deines Körpers ausgerichtet war, endet!

 

Du musst die am Morgen erreichte Stufe tagsüber verteidigen! Ob Du die Einweihungsprüfung bestanden hast, stellt sich erst am Abend heraus.

 

 

3. Allheilmittel

 

Wenn Du die morgendliche Einweihungs-Meditation sicher beherrscht, kannst Du im Laufe des Tages immer wieder einmal einen „Kurzdurchlauf“ einschalten und die 7 Schritte in Sekundenschnelle wiederholen.

 

So stellst Du einen Zustand hoher Schwingung Deiner Seele her, in dem sie auf niedere Schwingungen nicht mehr anspricht.

 

Das wirkt verlässlich gegen schlechte Stimmungen wie Niedergeschlagenheit, Gereiztheit oder Aggressivität sowie gegen Versuchungen, üble Gewohnheiten und Begierden des Körpers wie das Verlangen nach Alkohol, Tabak, Schokolade, Fleisch und anderen materiellen Dingen.

 

Du schaffst Dir Dein persönliches Nirwana, einen Zustand höchster Seligkeit, in dem Du nichts mehr wünschst.

 

Nicht einmal Glück – denn gerade diese Wunschlosigkeit ist Dein höchstes Glück!